definition und gemeinsame eigenschaften der symplektischen ...ย ยท wenn die charakteristik von ๐พ...

22
1 Universitรคt Duisburg-Essen, Campus Essen, Fachbereich Mathematik, IEM โ€“ AG Zahlentheorie Definition und gemeinsame Eigenschaften der Symplektischen und Orthogonalen Geometrie Proseminar Algebra WS 2008/2009, โ€œGeometrische Algebraโ€ Dozent: Prof. Dr. Dr. h.c. Gerhard Frey Anna Dittmer (2226161), Katharina Wikker (2220833), Marc Bosse (2216113)

Upload: trinhhanh

Post on 11-Aug-2019

213 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: Definition und gemeinsame Eigenschaften der Symplektischen ...ย ยท Wenn die Charakteristik von ๐พ nicht 2 ist, ist reicht diese Geometrie vรถllig aus, weil die symmetrischen Bilinearformen

1

Universitรคt Duisburg-Essen, Campus Essen, Fachbereich Mathematik, IEM โ€“ AG Zahlentheorie

Definition und gemeinsame Eigenschaften der Symplektischen und Orthogonalen Geometrie Proseminar Algebra WS 2008/2009, โ€œGeometrische Algebraโ€ Dozent: Prof. Dr. Dr. h.c. Gerhard Frey

Anna Dittmer (2226161), Katharina Wikker (2220833), Marc Bosse (2216113)

Page 2: Definition und gemeinsame Eigenschaften der Symplektischen ...ย ยท Wenn die Charakteristik von ๐พ nicht 2 ist, ist reicht diese Geometrie vรถllig aus, weil die symmetrischen Bilinearformen

2

INHALTSVERZEICHNIS

1. Definition der Symplektischen und Orthogonalen Geometrie ......................................................... 3

1.1 Motivation ............................................................................................................................... 3

1.2 Definitionen ............................................................................................................................. 4

2 Gemeinsame Eigenschaften von Orthogonalen und Symplektischen Geometrien ........................... 6

2.1 Ortogonale Unterrรคume und Radikal ........................................................................................ 6

2.2 Nicht-singulรคre Unterrรคume ..................................................................................................... 8

2.3 Isometrien ................................................................................................................................ 8

2.4 Isotrope Vektorrรคume ............................................................................................................ 11

2.5 Hyperbolische Ebenen und Rรคume ......................................................................................... 13

2.6 Fortsetzungen von Isometrien und der Satz von Witt ............................................................. 14

2.7 Drehungen und Spiegelungen ................................................................................................ 20

Page 3: Definition und gemeinsame Eigenschaften der Symplektischen ...ย ยท Wenn die Charakteristik von ๐พ nicht 2 ist, ist reicht diese Geometrie vรถllig aus, weil die symmetrischen Bilinearformen

3

1. DEFINITION DER SYMPLEKTISCHEN UND ORTHOGONALEN GEOMETRIE

1.1 MOTIVATION

Sei ๐‘‰ ein n-dimensionaler Vektorraum. Sei โˆ™โˆถ ๐‘‰ ร— ๐‘‰ โ†’ ๐พ , ๐ด,๐ต โ†ฆ ๐ด๐ต beliebige Bilinearform, ๐พ ein

kommutativer Kรถrper.

Ein Vektor A heiรŸt orthogonal zu einem Vektor ๐ต, falls ๐ด๐ต = 0.

Problem: In welchen metrischen Strukturen ist ๐ต๐ด = 0, wenn ๐ด๐ต = 0 ist?

Annahme: Sei V ein Vektorraum und ๐ด,๐ต,๐ถ ๐‘‰.

Dann gilt:

๐ด ๐ด๐ถ ๐ต โˆ’ ๐ด๐ต ๐ถ = ๐ด๐ถ ๐ด๐ต โˆ’ ๐ด๐ต ๐ด๐ถ = 0

Da K kommutativ ist gilt auch:

๐ด๐ถ ๐ต โˆ’ ๐ด๐ต ๐ถ ๐ด = 0

๐ด๐ถ ๐ต๐ด โˆ’ ๐ด๐ต ๐ถ๐ด = 0

๐ด๐ถ ๐ต๐ด = ๐ด๐ต ๐ถ๐ด (๐Ÿ‘.๐Ÿ๐Ÿ’)

Fรผr ๐ถ = ๐ด erhalten wir:

๐ด2 โˆ™ ๐ต๐ด = ๐ด2 โˆ™ ๐ด๐ต

Falls ๐ดยฒ โ‰  0 ๐ต๐ด = ๐ด๐ต. Das heiรŸt:

Falls ๐ต๐ด โ‰  ๐ด๐ต ๐ดยฒ = 0. (โˆ—)

(analoge Aussage bezรผglich ๐ต : ๐ด๐ต โ‰  ๐ต๐ด ๐ต2 = 0)

Seien nun ๐ด und ๐ต zwei spezielle Vektoren aus ๐‘‰, so dass gilt: ๐ต๐ด โ‰  ๐ด๐ต.

Wir wollen zeigen, dass ๐ถยฒ = 0 fรผr jeden beliebigen Vektor ๐ถ.

i) Dies ist sicherlich richtig, wenn gilt: ๐ด๐ถ โ‰  ๐ถ๐ด, denn ๐ด๐ถ โ‰  ๐ถ๐ด ๐ถ2

ii) Also nehmen wir an, dass gilt: ๐ด๐ถ = ๐ถ๐ด. Da nach Voraussetzung fรผr spezielle ๐ด und ๐ต

๐ต๐ด โ‰  ๐ด๐ตgilt und auรŸerdem (๐Ÿ‘.๐Ÿ๐Ÿ’) erfรผllt sein muss, folgt automatisch: ๐ด๐ถ = ๐ถ๐ด = 0. Wir

kรถnnen ๐ด und ๐ต vertauschen und kรถnnen deswegen auch ๐ต๐ถ = ๐ถ๐ต = 0 annehmen.

Page 4: Definition und gemeinsame Eigenschaften der Symplektischen ...ย ยท Wenn die Charakteristik von ๐พ nicht 2 ist, ist reicht diese Geometrie vรถllig aus, weil die symmetrischen Bilinearformen

4

Betrachte:

๐ต๐ด = ๐ต๐ด + 0 = ๐ต๐ด + ๐ต๐ถ = ๐ต(๐ด + ๐ถ)

und

๐ด๐ต = ๐ด๐ต + 0 = ๐ด๐ต + ๐ถ๐ต = (๐ด + ๐ถ)๐ต

Aber nun folgt wegen der Voraussetzung ๐ต๐ด โ‰  ๐ด๐ต:

๐ต ๐ด + ๐ถ = ๐ต๐ด โ‰  ๐ด๐ต = (๐ด + ๐ถ)๐ต

Daraus folgt: ๐ด + ๐ถ 2 = 0 (wegen (โˆ—))

Weil ๐ต๐ด โ‰  ๐ด๐ต ๐ดยฒ = 0 und ๐ด๐ถ = ๐ถ๐ด = 0 folgt, dass ๐ถยฒ = 0, denn:

๐ด + ๐ถ 2 = 0 ๐ด2 + ๐ด๐ถ + ๐ถ๐ด + ๐ถ2 = 0 + 0 + 0 + ๐ถ2 = 0

1.2 DEFINITIONEN

Wir sehen, dass es zwei Typen metrischer Strukturen gibt, die die Eigenschaft ๐ด๐ต = 0 ๐ต๐ด =

0 haben.

1) Die Symplektische Geometrie

Hier fordern wir

๐‘‹2 = 0 โˆ€ ๐‘‹ โˆˆ ๐‘‰ (๐Ÿ‘.๐Ÿ๐Ÿ“)

Ersetzt man den Vektor ๐‘‹ durch eine Summe aus Vektoren ๐‘‹ + ๐‘Œ, so erhรคlt man:

(๐‘‹ + ๐‘Œ)2 = ๐‘‹2 + ๐‘‹๐‘Œ + ๐‘Œ๐‘‹ + ๐‘Œ2 = 0

und deswegen:

๐‘‹๐‘Œ = โˆ’๐‘Œ๐‘‹ โˆ€ ๐‘‹,๐‘Œ โˆˆ ๐‘‰ ๐Ÿ‘.๐Ÿ๐Ÿ”

Gleichung (๐Ÿ‘.๐Ÿ๐Ÿ”) zeigt, dass ๐ด๐ต = 0 tatsรคchlich ๐ต๐ด = 0 impliziert. Weil der Kรถrper ๐พ unter

Umstรคnden die Charakteristik 2 hat und es damit ein ๐‘˜ โ‰  0 gibt, so dass trotzdem ๐‘˜ = โˆ’๐‘˜ gilt,

kรถnnen wir mit dem Spezialfall ๐‘‹ = ๐‘Œ aus (๐Ÿ‘.๐Ÿ๐Ÿ”) nicht sofort (๐Ÿ‘.๐Ÿ๐Ÿ“) schlieรŸen.

Sei die Bilinearform โˆ™ durch die Gramโ€™sche Matrix ๐บ =

๐‘”11 โ‹ฏ ๐‘”1๐‘—

โ‹ฎ โ‹ฑ โ‹ฎ๐‘”๐‘–1 โ‹ฏ ๐‘”๐‘–๐‘—

gegeben. Dann gilt in

einer Symplektischen Geometrie

๐‘”๐‘–๐‘– = 0, ๐‘”๐‘–๐‘— = โˆ’๐‘”๐‘—๐‘– ๐Ÿ‘.๐Ÿ๐Ÿ•

da ๐‘”๐‘–๐‘— = ๐ด๐‘– โˆ™ ๐ด๐‘— , ๐ด๐‘– ,๐ด๐‘— Basisvektoren von V.

Eine solche Bilinearform, fรผr die ๐Ÿ‘.๐Ÿ๐Ÿ• gilt, heiรŸt schiefsymmetrisch oder alternierend.

Wenn ๐Ÿ‘.๐Ÿ๐Ÿ• erfรผllt ist, gilt auch:

Page 5: Definition und gemeinsame Eigenschaften der Symplektischen ...ย ยท Wenn die Charakteristik von ๐พ nicht 2 ist, ist reicht diese Geometrie vรถllig aus, weil die symmetrischen Bilinearformen

5

๐‘‹2 = ๐‘”๐‘–๐‘— ๐‘ฅ๐‘–๐‘ฅ๐‘—

๐‘›

๐‘– ,๐‘—=1

= 0

Es wird deutlich, dass ๐Ÿ‘.๐Ÿ๐Ÿ• notwendige und hinreichende Bedingung fรผr eine Symplektische

Geometrie ist und dass das Untersuchen einer solche Geometrie gleichbedeutend mit dem

Untersuchen von schiefsymmetrischen Bilinearformen ist.

2) Die Orthogonale Geometrie

Wenn ๐‘‰ nicht symplektisch ist, aber dennoch die Eigenschaft ๐ด๐ต = 0 ๐ต๐ด = 0 hat, dann gilt

notwendigerweise

๐‘‹๐‘Œ = ๐‘Œ๐‘‹ โˆ€ ๐‘‹,๐‘Œ โˆˆ ๐‘‰ ๐Ÿ‘.๐Ÿ๐Ÿ–

Dies ist eine symmetrische Bilinearform.

Einschub: Quadratische Formen

DEFINITION: Eine quadratische Form ist eine Abbildung ๐‘„:๐‘‰ โ†’ ๐พ (nicht-linear), die

zwei Bedingungen erfรผllt:

1. ๐‘„ ๐‘Ž๐‘‹ = ๐‘Ž2๐‘„ ๐‘‹ ๐‘Ž โˆˆ ๐พ, ๐‘‹ โˆˆ ๐‘‰

2. ๐‘‹ โˆ˜ ๐‘Œ = ๐‘„ ๐‘‹ + ๐‘Œ โˆ’ ๐‘„ ๐‘‹ โˆ’ ๐‘„(๐‘Œ)

Wenn die Charakteristik von ๐พ nicht 2 ist, ist reicht diese Geometrie vรถllig aus, weil die

symmetrischen Bilinearformen in eindeutiger Beziehung zu den quadratischen Formen stehen

und man einfach sagen kann, dass ๐‘‹2 die quadratische Form ist, die zu unserer Bilinearform

gehรถrt.

Wenn ๐พ allerdings die Charakteristik 2 hat, dann sind die symmetrischen Bilinearformen nicht

allgemein genug. In diesem Fall beginnt man mit einer beliebigen quadratischen Form ๐‘„(๐‘‹)

und definiert die Bilinearform durch

๐‘‹ โˆ™ ๐‘Œ = ๐‘‹๐‘Œ = ๐‘„ ๐‘‹ + ๐‘Œ โˆ’ ๐‘„ ๐‘‹ โˆ’ ๐‘„ ๐‘Œ ๐Ÿ‘.๐Ÿ๐Ÿ—

Da wegen

๐‘‹ โˆ™ ๐‘‹ = ๐‘‹2 = ๐‘„ ๐‘‹ + ๐‘‹ โˆ’ ๐‘„ ๐‘‹ โˆ’ ๐‘„ ๐‘‹

= ๐‘„ 2๐‘‹ โˆ’ 2๐‘„ ๐‘‹ = 22๐‘„ ๐‘‹ โˆ’ 2๐‘„(๐‘‹) = 2๐‘„(๐‘‹)

๐‘‹ โˆ™ ๐‘‹ = 2๐‘„(๐‘‹) gilt, wird klar, dass

๐‘‹ โˆ™ ๐‘‹ = ๐‘‹2 = 0 ๐Ÿ‘.๐Ÿ๐ŸŽ

Page 6: Definition und gemeinsame Eigenschaften der Symplektischen ...ย ยท Wenn die Charakteristik von ๐พ nicht 2 ist, ist reicht diese Geometrie vรถllig aus, weil die symmetrischen Bilinearformen

6

gilt (Charakteristik von ๐พ ist 2).

Die eigentliche Bilinearform ist dann symplektisch, denn wenn die Charakteristik 2 ist, dann gibt

es keinen Unterschied zwischen ๐Ÿ‘.๐Ÿ๐Ÿ” und ๐Ÿ‘.๐Ÿ๐Ÿ– .

๐‘‰ hat also eine Symplektische Geometrie, die durch eine Quadratische Form ergรคnzt wird und

sich auf sie durch ๐Ÿ‘.๐Ÿ๐Ÿ— bezieht.

Ist die Charakteristik ungleich 2, so gilt ๐‘‹ + ๐‘Œ 2 = ๐‘‹2 + 2๐‘‹๐‘Œ + ๐‘Œ2,

ist sie gleich 2, so gilt ๐‘„(๐‘‹ + ๐‘Œ) = ๐‘„ ๐‘‹ + ๐‘„(๐‘Œ)

(z.B. Satz des Pythagoras in der euklidischen Ebene: ๐‘‹ + ๐‘Œ 2 = ๐‘‹2 + ๐‘Œ2, weil Katheten ๐‘‹ und

๐‘Œ orthogonal sind)

2 GEMEINSAME EIGENSCHAFTEN VON ORTHOGONALEN UND SYMPLEKTISCHEN GEOMETRIEN

2.1 ORTOGONALE UNTERRร„UME UND RADIKAL

In diesem Abschnitt werden wir sowohl orthogonale als auch symplektische Geometrien untersuchen.

In beiden Fรคllen ist die Orthogonalitรคt von Vektoren oder Untervektorrรคumen eindeutig definiert. Ist ๐‘ˆ

ein Unterraum von ๐‘‰, dann hat der orthogonale Unterraum ๐‘ˆโŠฅ eine eindeutige Bedeutung:

๐‘ˆโŠฅ โ‰” ๐ด โˆˆ ๐‘‰ ๐ด๐ต = 0 โˆ€ ๐ต โˆˆ ๐‘ˆ}

Die zwei Kerne der Bilinearform sind gleich, sie sind der Raum ๐‘‰โŠฅ .

ker โˆ™ = ๐ด โˆˆ ๐‘‰ ๐ด๐ต = 0 โˆ€ ๐ต โˆˆ ๐‘‰} =โˆถ ๐‘‰โŠฅ

DEFINITION 3.4: ๐‘‰โŠฅ heiรŸt Radikal von ๐‘‰ und wird mit rad ๐‘‰ bezeichnet.

Wenn ๐‘ˆ ein Unterraum von ๐‘‰ ist, dann ist die Bilinearform auf ๐‘ˆ eingeschrรคnkt vom gleichen Typ wie

sie auch als Bilinearform von ๐‘‰ ist โ€“ orthogonal oder symplektisch. ๐‘ˆ selbst hat ein Radikal, welches

aus den Vektoren von ๐‘ˆโŠฅ besteht, die auch in ๐‘ˆ sind. Mit anderen Worten:

rad ๐‘ˆ = ๐‘ˆ โˆฉ ๐‘ˆโŠฅ = ๐ด โˆˆ ๐‘ˆ ๐ด๐ต = 0 โˆ€ ๐ต โˆˆ ๐‘ˆ}, ๐‘ˆ โŠ‚ ๐‘‰ ๐Ÿ‘.๐Ÿ๐Ÿ

DEFINITION 3.5: Ist ๐‘‰ die direkte Summe

๐‘‰ = ๐‘ˆ1 โŠ•๐‘ˆ2 โŠ•๐‘ˆ3 โŠ•โ€ฆโŠ•๐‘ˆ๐‘Ÿ ๐Ÿ‘.๐Ÿ๐Ÿ

von Unterrรคumen (d.h. jedes ๐ด โˆˆ ๐‘‰ lรคsst sich eindeutig als Summe von ๐ด๐‘– โˆˆ ๐‘ˆ1

Page 7: Definition und gemeinsame Eigenschaften der Symplektischen ...ย ยท Wenn die Charakteristik von ๐พ nicht 2 ist, ist reicht diese Geometrie vรถllig aus, weil die symmetrischen Bilinearformen

7

schreiben), die gegenseitig orthogonal zueinander sind, dann nennt man ๐‘‰ die

orthogonale Summe der ๐‘ˆ๐‘–und benutzt das Symbol

๐‘‰ = ๐‘ˆ1 โŠฅ ๐‘ˆ2 โŠฅ ๐‘ˆ3 โŠฅ โ‹ฏ โŠฅ ๐‘ˆ๐‘Ÿ ๐Ÿ‘.๐Ÿ๐Ÿ‘

Sei ๐‘‰ ein Vektorraum, welcher die direkte Summe ๐Ÿ‘.๐Ÿ๐Ÿ von Unterrรคumen ๐‘ˆ๐‘– ist. Es sei eine

geometrische Struktur auf jedem Unterraum gegeben. Dann gibt es einen eindeutigen Weg, diese

Strukturen zu einer von ๐‘‰ zu erweitern, so dass ๐‘‰ zu einer orthogonale Summe der ๐‘ˆ๐‘– wird.

Seien

๐‘‹ = ๐ด๐‘–

๐‘›

๐‘–=1

, ๐‘Œ = ๐ต๐‘–

๐‘›

๐‘–=1

Vektoren von ๐‘‰ und ๐ด๐‘– ,๐ต๐‘– โˆˆ ๐‘ˆ๐‘– , dann muss man offensichtlich definieren:

๐‘‹๐‘Œ = ๐ด1๐ต1 + ๐ด2๐ต2 +โ‹ฏ+ ๐ด๐‘Ÿ๐ต๐‘Ÿ ๐Ÿ‘.๐Ÿ๐Ÿ’

๐Ÿ‘.๐Ÿ๐Ÿ’ definiert eine Bilinearform auf ๐‘‰ und ๐‘‰ hat eine symplektische bzw. orthogonale Geometrie,

wenn alle Geometrien in den ๐‘ˆ๐‘– symplektisch bzw. orthogonal sind. Die Geometrie von ๐‘‰ induziert auf

jedem ๐‘ˆ๐‘– seine ursprรผngliche Geometrie und ๐‘ˆ๐‘– und ๐‘ˆ๐‘— sind orthogonal fรผr ๐‘– โ‰  ๐‘—.

Sei ๐‘‰ = ๐‘ˆ1 + ๐‘ˆ2 + ๐‘ˆ3 +โ‹ฏ+ ๐‘ˆ๐‘Ÿ ,๐‘ˆ๐‘– orthogonal zu ๐‘ˆ๐‘— fรผr ๐‘– โ‰  ๐‘—, aber sei die Summe nicht direkt. Sei

auรŸerdem

๐‘‹ = ๐ด๐‘–

๐‘›

๐‘–=1

,๐ด๐‘– โˆˆ ๐‘ˆ๐‘–

und nimm an, dass ๐‘‹ โˆˆ rad ๐‘‰ = ๐ถ โˆˆ ๐‘‰ ๐ถ๐ท = 0 โˆ€ ๐ท โˆˆ ๐‘‰}, also ๐‘‹๐ถ = 0 โˆ€ ๐ถ โˆˆ ๐‘‰, insbesondere also

๐‘‹๐ต๐‘– = 0 โˆ€ ๐ต๐‘– โˆˆ ๐‘ˆ๐‘– , dann ist entweder ๐ด๐‘–๐ต๐‘– = 0 bzw. ๐ด๐‘– โˆˆ rad ๐‘ˆ๐‘– :

๐ด1 + ๐ด2+. . +๐ด๐‘– + โ‹ฏ+ ๐ด๐‘Ÿ ๐ต๐‘– = ๐ด1๐ต๐‘– + ๐ด2๐ต๐‘– +โ‹ฏ+ ๐ด๐‘–๐ต๐‘– โ€ฆ+ ๐ด๐‘Ÿ๐ต๐‘– = ๐ด๐‘–๐ต๐‘– = 0

Umgekehrt: Wenn jedes ๐ด๐‘– โˆˆ rad ๐‘ˆ๐‘– ist, dann ist ๐‘‹ โˆˆ rad ๐‘‰. In anderen Worten: Wenn die ๐‘ˆ๐‘–

gegenseitig orthogonal zueinander sind, dann ist

rad ๐‘‰ = rad ๐‘ˆ1 + rad ๐‘ˆ2 +โ‹ฏ+ rad ๐‘ˆ๐‘Ÿ ๐Ÿ‘.๐Ÿ๐Ÿ“

Page 8: Definition und gemeinsame Eigenschaften der Symplektischen ...ย ยท Wenn die Charakteristik von ๐พ nicht 2 ist, ist reicht diese Geometrie vรถllig aus, weil die symmetrischen Bilinearformen

8

2.2 NICHT-SINGULร„RE UNTERRร„UME

(Ein Vektorraum ๐‘‰ ist nicht-singulรคr, falls rad ๐‘‰ = 0.)

Sollte jeder Unterraum ๐‘ˆ๐‘– im obigen Fall nicht-singulรคr sein, dann folgt sofort, dass rad ๐‘‰ = 0 und ๐‘‰

nicht-singulรคr ist.

In diesem Fall ist die Summe doch direkt:

In der Tat kรถnnen wir annehmen: Falls

๐‘‹ = ๐ด๐‘–

๐‘›

๐‘–=1

= 0

(damit ist ๐‘‹ โˆˆ rad ๐‘‰, da ๐‘‹ der Nullvektor ist)

erhalten wir, dass ๐ด๐‘–๐ต๐‘– = 0 fรผr jedes beliebige ๐ต๐‘– โˆˆ ๐‘ˆ๐‘– . Deshalb sind alle ๐ด๐‘– โˆˆ rad ๐‘ˆ๐‘– = 0.

Wenn jedes ๐‘ˆ๐‘– nicht-singulรคr ist, kรถnnen wir deswegen ๐Ÿ‘.๐Ÿ๐Ÿ‘ schreiben.

Betrachte nun den Unterraum rad ๐‘‰ von ๐‘‰ und sei ๐‘ˆ ein rad ๐‘‰ zu ๐‘‰ ergรคnzender Untervektorraum

(komplementรคrer Unterraum), also

๐‘‰ = rad ๐‘‰ โŠ•๐‘ˆ;

rad ๐‘‰ ist orthogonal zu ๐‘‰ und deswegen auch zu ๐‘ˆ und wir bekommen

๐‘‰ = rad ๐‘‰ โŠฅ ๐‘ˆ ๐Ÿ‘.๐Ÿ๐Ÿ”

Wir folgern

rad ๐‘‰ = rad rad ๐‘‰ โŠฅ rad ๐‘ˆ = rad ๐‘‰ โŠฅ rad ๐‘ˆ

Weil die letzte Summe direkt ist, muss rad ๐‘ˆ = 0. ๐‘ˆ ist deswegen nicht-singulรคr.

Bemerkung:

Die Geometrie auf ๐‘‰ induziert im Allgemeinen keine Geometrie auf einem Quotientenraum. Allerdings

tut sie dies fรผr den Quotientenraum ๐‘‰ rad ๐‘‰ . Auf natรผrliche Art und Weise wird definiert:

๐‘‹๐‘Œ = ๐‘‹ + rad ๐‘‰ โˆ™ ๐‘Œ + rad ๐‘‰ ๐Ÿ‘.๐Ÿ๐Ÿ•

2.3 ISOMETRIEN

(Eine Isometrie ist ein Isomorphismus, der der die geometrische Struktur bzw. Metrik erhรคlt.)

Page 9: Definition und gemeinsame Eigenschaften der Symplektischen ...ย ยท Wenn die Charakteristik von ๐พ nicht 2 ist, ist reicht diese Geometrie vรถllig aus, weil die symmetrischen Bilinearformen

9

SATZ 3.3: Jeder Raum ๐‘ˆ, der rad ๐‘‰ zu ๐‘‰ ergรคnzt, hat eine orthogonale Aufteilung ๐Ÿ‘.๐Ÿ๐Ÿ” zur

Folge. ๐‘ˆ ist nicht-singulรคr und kanonisch isometrisch zu ๐‘‰ rad ๐‘‰ .

DEFINITION (UND SATZ) 3.6:

Sei ๐‘‰ = ๐‘ˆ1 โŠฅ ๐‘ˆ2 โŠฅ ๐‘ˆ3 โŠฅ โ‹ฏ โŠฅ ๐‘ˆ๐‘Ÿ , ๐‘‰โ€ฒ = ๐‘ˆโ€ฒ1 โŠฅ ๐‘ˆโ€ฒ2 โŠฅ ๐‘ˆโ€ฒ3 โŠฅ โ‹ฏ โŠฅ ๐‘ˆโ€ฒ๐‘Ÿ orthogonale

Zerlegung zweier Vektorrรคume ๐‘‰ und ๐‘‰โ€ฒ und nimm an, dass es eine Isometrie ๐œŽ๐‘–

von ๐‘ˆ๐‘– nach ๐‘ˆ๐‘–โ€ฒ gibt fรผr alle ๐‘–. Wenn

๐‘‹ = ๐ด๐‘–

๐‘Ÿ

๐‘–=1

,๐ด๐‘– โˆˆ ๐‘ˆ๐‘–

ein Vektor von ๐‘‰ ist, dann kann man eine Abbildung ๐œŽ:๐‘‰ โ†’ ๐‘‰โ€ฒ durch

๐œŽ๐‘‹ = ๐œŽ1๐ด1 + ๐œŽ2๐ด2 +โ‹ฏ+ ๐œŽ๐‘Ÿ๐ด๐‘Ÿ ๐Ÿ‘.๐Ÿ๐Ÿ—

definieren, die eine Isometrie ist und mit

๐œŽ = ๐œŽ1 โŠฅ ๐œŽ2 โŠฅ โ‹ฏ โŠฅ ๐œŽ๐‘Ÿ ๐Ÿ‘.๐Ÿ‘๐ŸŽ

bezeichnet werden soll.

Wir nennen dies die orthogonale Summe der Abbildungen ๐œŽ๐‘– .

Beweis:

โ€žmetrik-erhaltendโ€œ

Zu zeigen ๐‘‹๐‘Œ = ๐œŽ ๐‘‹ ๐œŽ ๐‘Œ

Linke Seite: ๐‘‹๐‘Œ = ๐ด๐‘–๐‘›๐‘–=1 โˆ— ๐ต๐‘—

๐‘›๐‘—=1 = ๐ด๐‘–๐ต๐‘—

๐‘›๐‘– ,๐‘—=1

Rechte Seite: ๐œŽ ๐‘‹ ๐œŽ ๐‘Œ = ๐œŽ๐‘–๐ด๐‘–๐‘›๐‘–=1 โˆ— ๐œŽ๐‘—๐ต๐‘—

๐‘›๐‘—=1 = ๐œŽ๐‘–๐ด๐‘–๐œŽ๐‘—๐ต๐‘—

๐‘›๐‘– ,๐‘—=1 = ๐ด๐‘–๐ต๐‘—

๐‘›๐‘– ,๐‘—=1

zur Isomorphie: โ€žinjektivโ€œ

Sei ๐œŽ ๐‘‹ = 0. Zu zeigen ๐‘‹ = 0

๐œŽ ๐‘‹ = ๐œŽ ๐ด1 + ๐ด2 + โ‹ฏ+ ๐ด๐‘Ÿ = ๐œŽ1 ๐ด1 +โ‹ฏ+ ๐œŽ๐‘Ÿ ๐ด๐‘Ÿ = 0

Weil die ๐‘ˆโ€ฒ๐‘– senkrecht sind (Voraussetzung.: ๐‘‰โ€ฒ = ๐‘ˆโ€ฒ1 โŠฅ ๐‘ˆโ€ฒ2 โŠฅ ๐‘ˆ

โ€ฒ3 โŠฅ โ‹ฏ โŠฅ ๐‘ˆโ€ฒ ๐‘Ÿ ), muss

jeder Summand 0 sein

die ๐œŽ๐‘– sind injektiv ๐ด๐‘– = 0 โˆ€๐‘– ๐‘‹ = 0.

Page 10: Definition und gemeinsame Eigenschaften der Symplektischen ...ย ยท Wenn die Charakteristik von ๐พ nicht 2 ist, ist reicht diese Geometrie vรถllig aus, weil die symmetrischen Bilinearformen

10

โ€žsurjektivโ€œ

๐‘‰โ€ฒ โˆ‹ ๐‘‹โ€ฒ โ‰” ๐œŽ1 ๐ด1 + โ‹ฏ+ ๐œŽ๐‘Ÿ ๐ด๐‘Ÿ = ๐œŽ ๐ด1 + ๐ด2 +โ‹ฏ+ ๐ด๐‘Ÿ

dann ist ๐ด1 + ๐ด2 +โ‹ฏ+ ๐ด๐‘Ÿ = ๐‘‹.

SATZ 3.4: Sei ๐‘‰ = ๐‘ˆ1 โŠฅ ๐‘ˆ2 โŠฅ ๐‘ˆ3 โŠฅ โ‹ฏ โŠฅ ๐‘ˆ๐‘Ÿ und jedes ๐œŽ๐‘– eine Isometrie von ๐‘ˆ๐‘– nach ๐‘ˆ๐‘– . Dann ist

die orthogonale Summe ๐œŽ = ๐œŽ1 โŠฅ ๐œŽ2 โŠฅ โ‹ฏ โŠฅ ๐œŽ๐‘Ÿ eine Isometrie von ๐‘‰ nach ๐‘‰ und

man erhรคlt:

det๐œŽ = det ๐œŽ1 โˆ— det๐œŽ2 โˆ— โ€ฆ โˆ— det๐œŽ๐‘Ÿ ๐Ÿ‘.๐Ÿ‘๐Ÿ

Ist ๐œ = ๐œ1 โŠฅ ๐œ2 โŠฅ โ‹ฏ โŠฅ ๐œ๐‘Ÿ , wobei ๐œ๐‘– ebenfalls Isometrien von ๐‘ˆ๐‘– nach ๐‘ˆ๐‘– sind, so gilt:

๐œŽ๐œ = ๐œŽ1๐œ1 โŠฅ ๐œŽ2๐œ2 โŠฅ โ‹ฏ โŠฅ ๐œŽ๐‘Ÿ๐œ๐‘Ÿ ๐Ÿ‘.๐Ÿ‘๐Ÿ

Beweis: ๐œŽ =

๐œŽ1

โ‹ฑ ๐œŽ๐‘Ÿ

mit den Blรถcken, die berรผcksichtigen, dass die ๐œŽ๐‘– auf den ๐‘ˆ๐‘–

operieren. Dann ist nach LinA 1: det๐œŽ = det๐œŽ1 โˆ— det๐œŽ2 โˆ— โ€ฆ โˆ— det๐œŽ๐‘Ÿ

Sei ๐‘‹ = ๐ด1 + ๐ด2 +โ‹ฏ+ ๐ด๐‘Ÿ . Dann ist

๐œŽ ๐œ ๐‘‹ = ๐œŽ ๐œ ๐ด1 + ๐ด2 + โ‹ฏ+ ๐ด๐‘Ÿ = ๐œŽ ๐œ1(๐ด1) + ๐œ2(๐ด2) +โ‹ฏ+ ๐œ๐‘Ÿ(๐ด๐‘Ÿ)

= ๐œŽ1 ๐œ1 ๐ด1 + ๐œŽ2 ๐œ2 ๐ด2 +โ‹ฏ+ ๐œŽ๐‘Ÿ ๐œ๐‘Ÿ ๐ด๐‘Ÿ

SATZ 3.5: Sei ๐‘‰ ein nicht-singulรคrer Vektorraum, sprich rad ๐‘‰ = 0, und sei ๐‘ˆ irgendein

Unterraum von ๐‘‰. Dann gilt immer:

dim๐‘ˆ + dim๐‘ˆโŠฅ = dim๐‘‰ , ๐‘ˆโŠฅโŠฅ

= ๐‘ˆ ๐Ÿ‘.๐Ÿ‘๐Ÿ‘

rad ๐‘ˆ = rad ๐‘ˆโŠฅ = ๐‘ˆ โˆฉ ๐‘ˆโŠฅ ๐Ÿ‘.๐Ÿ‘๐Ÿ’

Der Unterraum ๐‘ˆ ist nicht-singulรคr ๐‘ˆโŠฅ ist nicht-singulรคr. Ist ๐‘ˆ nicht-singulรคr, dann

gilt: ๐‘‰ = ๐‘ˆ โŠฅ ๐‘ˆโŠฅ ๐Ÿ‘.๐Ÿ‘๐Ÿ“

Wenn ๐‘‰ = ๐‘ˆ โŠฅ ๐‘Š, dann sind ๐‘ˆ und ๐‘Š nicht-singulรคr und ๐‘Š = ๐‘ˆโŠฅ .

Beweis:

Page 11: Definition und gemeinsame Eigenschaften der Symplektischen ...ย ยท Wenn die Charakteristik von ๐พ nicht 2 ist, ist reicht diese Geometrie vรถllig aus, weil die symmetrischen Bilinearformen

11

Da der Kern der Bilinearform 0 ist, folgt ๐Ÿ‘.๐Ÿ‘๐Ÿ‘ aus der allgemeinen Theorie

der Bilinearformen.

๐Ÿ‘.๐Ÿ‘๐Ÿ‘ und ๐Ÿ‘.๐Ÿ๐Ÿ implizieren ๐Ÿ‘.๐Ÿ‘๐Ÿ’ :

๐‘ˆ โ‰” ๐‘ˆโŠฅ Dann gelten: rad ๐‘ˆโŠฅ = ๐‘ˆโŠฅ โˆฉ ๐‘ˆโŠฅ โŠฅ = ๐‘ˆโŠฅ โˆฉ ๐‘ˆ

und rad ๐‘ˆ = ๐‘ˆ โˆฉ ๐‘ˆโŠฅ

Wenn ๐‘ˆ nicht-singulรคr ist, dann zeigt ๐Ÿ‘.๐Ÿ‘๐Ÿ’ , dass ๐‘ˆโŠฅ nicht-singulรคr ist und

dass die Summe ๐‘ˆ + ๐‘ˆโŠฅ direkt ist, da der Schnitt leer ist.

Weil die Dimensionen gleich sind, erhรคlt man ๐Ÿ‘.๐Ÿ‘๐Ÿ“ .

Ist ๐‘‰ = ๐‘ˆ โŠฅ ๐‘Š, dann ist ๐‘Š โŠ‚ ๐‘ˆโŠฅ und dim๐‘Š = dim๐‘‰ โˆ’ dim๐‘ˆ = dim๐‘ˆโŠฅ;

deswegen ist ๐‘Š = ๐‘ˆโŠฅ und rad ๐‘ˆ = ๐‘ˆ โˆฉ ๐‘ˆโŠฅ = 0.

2.4 ISOTROPE VEKTORRร„UME

DEFINITION 3.7: Ein Vektorraum heiรŸt isotrop, falls alle Produkte zwischen zwei Vektoren 0 sind. Der

Null-Vektorraum und das Radikal eines Vektorraums sind Beispiele fรผr isotrope

Vektorrรคume.

Ein Vektor ๐ด heiรŸt isotrop, falls ๐ด2 = 0. In einer Symplektischen Geometrie ist jeder

Vektor isotrop.

SATZ 3.6: Sei ๐‘‰ ein Vektorraum mit einer Orthogonalen Geometrie und nimm an, dass jeder

Vektor von ๐‘‰ isotrop ist. Dann ist ๐‘‰ isotrop.

Beweis: Unter unserer Annahme ist die Geometrie orthogonal und symplektisch. Es gilt

deswegen:

๐‘‹๐‘Œ = โˆ’๐‘Œ๐‘‹ = ๐‘Œ๐‘‹

Das impliziert, dass ๐‘‹๐‘Œ = 0, da wir annehmen, dass in einer Orthogonalen Geometrie

die Charakteristik des Kรถrpers nicht 2 ist.

Der folgende Spezialfall spielt eine besondere Rolle in der allgemeinen Theorie (Motivation fรผr den nรคchsten Unterabschnitt):

Wir nehmen an:

dim๐‘‰ = 2 ๐‘‰ nicht-singulรคr (sprich rad ๐‘‰ = 0)

Page 12: Definition und gemeinsame Eigenschaften der Symplektischen ...ย ยท Wenn die Charakteristik von ๐พ nicht 2 ist, ist reicht diese Geometrie vรถllig aus, weil die symmetrischen Bilinearformen

12

โˆƒ ๐‘ โˆˆ ๐‘‰ wobei ๐‘ โ‰  0 isotrop (sprich ๐‘2 = 0)

Wenn ๐ด irgendein Vektor ist, der nicht im von ๐‘ aufgespannten Unterraum < ๐‘ > , dann wird ๐‘‰ von

๐ด und ๐‘ aufgespannt und es gilt: ๐‘‰ = < ๐‘,๐ด >.

Wir versuchen nun einen anderen isotropen Vektor ๐‘€ zu bestimmen, so dass gilt: ๐‘๐‘€ = 1 und

๐‘€2 = 0 (fรผr die Isotropie).

Setze ๐‘€ = ๐‘ฅ๐‘ + ๐‘ฆ๐ด (๐‘ฅ, ๐‘ฆ โˆˆ ๐พ), dann ist ๐‘๐‘€ = ๐‘ฆ๐‘๐ด, denn:

๐‘๐‘€ = ๐‘ ๐‘ฅ๐‘ + ๐‘ฆ๐ด = ๐‘ฅ๐‘2 + ๐‘ฆ๐‘๐ด = 0 + ๐‘ฆ๐‘๐ด = ๐‘ฆ๐‘๐ด

Wรคre ๐‘๐ด = 0, dann wรคre ๐‘ โˆˆ rad ๐‘‰. Dies ist aber ein Widerspruch, denn wir haben angenommen,

dass ๐‘‰ nicht-singulรคr ist.

Deswegen ist ๐‘๐ด โ‰  0 und wir kรถnnen ๐‘ฆ eindeutig bestimmen, so dass ๐‘๐‘€ = 1 ist.

Im symplektischen Fall gilt ๐‘€2 = 0 automatisch, so dass jedes ๐‘ฅ mรถglich ist.

Hat ๐‘‰ eine Orthogonale Geometrie, muss ๐‘ฅ bestimmt werden:

Da:

๐‘€2 = ๐‘ฅ๐‘ + ๐‘ฆ๐ด 2 = ๐‘ฅ2๐‘2 + 2๐‘ฅ๐‘ฆ๐‘๐ด+ ๐‘ฆ2๐ด2 = 2๐‘ฅ๐‘ฆ๐‘๐ด+ ๐‘ฆ2๐ด2

folgt:

๐‘€2 = 0 โŸบ 2๐‘ฅ๐‘ฆ๐‘๐ด+ ๐‘ฆ2๐ด2 = 0

bzw.:

๐‘€2 = 0 โŸบ ๐‘ฅ =โˆ’๐‘ฆ2๐ด2

2๐‘ฆ๐‘๐ด

Diese eindeutige Bestimmung von ๐‘ฅ ist mรถglich, da 2๐‘ฆ๐‘๐ด โ‰  0.

Wir haben nun also fรผr beide Geometrien

๐‘‰ = < ๐‘,๐‘€ >

๐‘2 = ๐‘€2 = 0

๐‘๐‘€ = 1

Andersherum:

Wenn ๐‘‰ = < ๐‘,๐‘€ > eine Ebene ist, kรถnnen wir auf ihr eine Geometrie einrichten, die durch die

Bilinearform mit Gramโ€™scher Matrix G gegeben ist, fรผr die gilt:

Page 13: Definition und gemeinsame Eigenschaften der Symplektischen ...ย ยท Wenn die Charakteristik von ๐พ nicht 2 ist, ist reicht diese Geometrie vรถllig aus, weil die symmetrischen Bilinearformen

13

๐‘”11 = ๐‘”22 = 0

๐‘”12 = 1

๐‘”21 = 1 im orthogonalen Fall und ๐‘”21 = โˆ’1 im symplektischen Fall

(zur Erinnerung: ๐‘๐‘€ = ๐‘€๐‘ bei orthogonaler, ๐‘๐‘€ = โˆ’๐‘€๐‘ bei symplektischer Geometrie.

Dann gilt auf jeden Fall ๐‘2 = ๐‘€2 = 0 und ๐‘๐‘€ = 1

sowie ๐บorthogonal = 0 11 0

bzw. ๐บsymplektisch = 0 1โˆ’1 0

Betrachte nun einen Vektor ๐‘‹ โˆˆ ๐‘‰, dann lรคsst sich ๐‘‹ schreiben als ๐‘‹ = ๐‘ฅ๐‘ + ๐‘ฆ๐‘€ (๐‘ฅ,๐‘ฆ โˆˆ ๐พ).

Ist ๐‘‹ โˆˆ rad ๐‘‰, dann ist:

๐‘‹๐‘€ = 0 und ๐‘‹๐‘€ = ๐‘ฅ๐‘ + ๐‘ฆ๐‘€ ๐‘€ = ๐‘ฅ๐‘๐‘€ + ๐‘ฆ๐‘€2 = ๐‘ฅ. Also ist dann ๐‘ฅ = 0.

๐‘๐‘‹ = 0 und ๐‘๐‘‹ = ๐‘ ๐‘ฅ๐‘ + ๐‘ฆ๐‘€ = ๐‘ฅ๐‘2 + ๐‘ฆ๐‘€๐‘ = ๐‘ฆ. Also ist dann ๐‘ฆ = 0.

Daraus folgt, dass ๐‘‰ nicht-singulรคr ist, da nur ๐‘‹ = 0๐‘ + 0๐‘€ = 0 โˆˆ rad ๐‘‰ ist.

Nimm nun an, dass ๐‘‰ = < ๐‘,๐‘€ > eine orthogonale Geometrie hat. ๐‘‹ = ๐‘ฅ๐‘ + ๐‘ฆ๐‘€ist isotrop, wenn

๐‘‹2 = 2๐‘ฅ๐‘ฆ = 0, da ๐‘‹2 = ๐‘ฅ๐‘ + ๐‘ฆ๐‘€ 2 = ๐‘ฅ2๐‘2 + 2๐‘ฅ๐‘ฆ๐‘๐‘€ + ๐‘ฆ2๐‘€2 = 2๐‘ฅ๐‘ฆ. Daraus lรคsst sich folgern:

๐‘ฆ = 0, dann ist ๐‘‹ = ๐‘ฅ๐‘ oder aber

๐‘ฅ = 0, dann ist ๐‘‹ = ๐‘ฆ๐‘€

2.5 HYPERBOLISCHE EBENEN UND Rร„UME

DEFINITION 3.7: Eine nicht-singulรคre Ebene, die einen isotropen Vektor enthรคlt, heiรŸt hyperbolische

Ebene. Sie kann immer durch ein Paar von Vektoren ๐‘,๐‘€ aufgespannt werden, fรผr

die gilt:

๐‘2 = ๐‘€2 = 0, ๐‘๐‘€ = 1

Man nennt ein solches geordnetes Paar ๐‘,๐‘€ hyperbolisches Paar. Wenn ๐‘‰ eine

nicht-singulรคre Ebene mit einer Orthogonalen Geometrie ist und ๐‘ โ‰  0 ein isotroper

Vektor von ๐‘‰, dann gibt es genau ein ๐‘€ in ๐‘‰, so dass ๐‘,๐‘€ ein hyperbolisches Paar

ist. Die Vektoren ๐‘ฅ๐‘ und ๐‘ฆ๐‘€ sind die einzigen isotropen Vektoren von ๐‘‰.

DEFINITION 3.9: Eine orthogonale Summe von hyperbolischen Ebenen ๐‘ƒ1,๐‘ƒ2,๐‘ƒ3,โ€ฆ ,๐‘ƒ๐‘Ÿ heiรŸt

hyperbolischer Raum: ๐ป2๐‘Ÿ = ๐‘ƒ1 โŠฅ ๐‘ƒ2 โŠฅ โ‹ฏ โŠฅ ๐‘ƒ๐‘Ÿ .Er ist nicht-singulรคr und hat die

Page 14: Definition und gemeinsame Eigenschaften der Symplektischen ...ย ยท Wenn die Charakteristik von ๐พ nicht 2 ist, ist reicht diese Geometrie vรถllig aus, weil die symmetrischen Bilinearformen

14

Dimension 2๐‘Ÿ.

Man nennt einen Raum irreduzibel, wenn er nicht als orthogonale Summe von geeigneten

Unterrรคumen geschrieben werden kann. Wegen ๐Ÿ‘.๐Ÿ๐Ÿ” ("๐‘‰ = rad ๐‘‰ โŠฅ ๐‘ˆ") kรถnnen wir sehen, dass

ein irreduzibler Raum notwendigerweise entweder nicht-singulรคr (dann ist rad ๐‘‰ = 0, und dann ist

๐‘‰ = ๐‘ˆ) oder isotrop sein muss (dann ist rad ๐‘‰ = ๐‘‰). Ist er isotrop, dann ist seine Dimension 1 da jede

direkte Zerlegung eines isotropen Raumes auch eine orthogonale Zerlegung ist.

Um den nicht-singulรคren Fall zu diskutieren, unterscheiden wir zwei Fรคlle:

1) Orthogonale Geometrie: Wegen Satz 3.6 muss ๐‘‰ einen nicht-isotropen Vektor ๐ด enthalten. Der

von ๐ด aufgespannte Unterraum ๐‘ˆ =< ๐ด > ist nicht-singulรคr und ๐Ÿ‘.๐Ÿ‘๐Ÿ“ zeigt, dass ๐‘ˆโŠฅ = 0

und dim๐‘‰ = 1.

2) Symplektische Geometrie: Sei ๐‘ โ‰  0 ein beliebiger Vektor von ๐‘‰. Weil rad ๐‘‰ = 0, gibt es ein

๐ด โˆˆ ๐‘‰, so dass ๐‘๐ด โ‰  0. Die Ebene ๐‘ˆ = < ๐‘,๐ด > ist nicht-singulรคr und ๐Ÿ‘.๐Ÿ‘๐Ÿ“ zeigt wieder,

dass ๐‘ˆโŠฅ = 0 und ๐‘‰ = ๐‘ˆ.

SATZ 3.7: Ein Raum mit einer Orthogonalen Geometrie ist eine orthogonale Summe der

Geraden:

๐‘‰ =< ๐ด1 > โŠฅ < ๐ด2 > โŠฅ โ‹ฏ โŠฅ< ๐ด๐‘› >

Die ๐ด๐‘– werden orthogonale Basis von ๐‘‰ genannt.

๐‘‰ ist nicht-singulรคr kein ๐ด๐‘– ist isotrop.

Ein nicht-singulรคrer symplektischer Raum ist eine orthogonale Summe von

hyperbolischen Ebenen, mit anderen Worten ist er ein hyperbolischer Raum. Seine

Dimension ist immer gerade.

2.6 FORTSETZUNGEN VON ISOMETRIEN UND DER SATZ VON WITT

SATZ 3.8:

๐‘‰ nicht-singulรคr, ๐‘ˆ ein Unterraum von V

๐‘ˆ = rad ๐‘ˆ โŠฅ ๐‘Š

๐‘1,๐‘2,โ€ฆ ,๐‘๐‘Ÿ sei eine Basis von rad ๐‘ˆ

Page 15: Definition und gemeinsame Eigenschaften der Symplektischen ...ย ยท Wenn die Charakteristik von ๐พ nicht 2 ist, ist reicht diese Geometrie vรถllig aus, weil die symmetrischen Bilinearformen

15

1) Wir kรถnnen Vektoren ๐‘€1,๐‘€2 ,โ€ฆ ,๐‘€๐‘Ÿ โˆˆ ๐‘‰ finden, so dass ๐‘๐‘– ,๐‘€๐‘– ein hyperbolisches Paar ist und

die hyperbolischen Ebenen ๐‘ƒ๐‘– =< ๐‘๐‘– ,๐‘€๐‘– > sind orthogonal zueinander und orthogonal zu ๐‘Š.

๐‘‰ enthรคlt deswegen einen nicht-singulรคren Raum

๐‘ˆ = ๐‘ƒ1 โŠฅ ๐‘ƒ2 โŠฅ โ‹ฏ โŠฅ ๐‘ƒ๐‘Ÿ โŠฅ ๐‘Š

welcher wiederum ๐‘ˆ enthรคlt.

2) Sei ๐œŽ:๐‘ˆ โ†’ ๐‘‰โ€ฒ mit ๐‘‰โ€ฒ nicht-singulรคr. Dann kรถnnen wir ๐œŽ zu einer Isometrie ๐œŽ :๐‘ˆ โ†’ ๐‘‰โ€ฒ fortsetzen.

Beweis:

zu 1) IND.-ANF.: Fรผr ๐‘Ÿ = 0 klar.

Sei ๐‘ˆ0 โ‰” < ๐‘1,๐‘2 ,โ€ฆ ,๐‘๐‘Ÿโˆ’1 > โŠฅ ๐‘Š.

๐‘ˆ0 โŠฅ ๐‘๐‘Ÿ aber ๐‘๐‘Ÿ โˆ‰ ๐‘ˆ0 ๐‘๐‘Ÿ โˆˆ ๐‘ˆ0โŠฅ und ๐‘๐‘Ÿ โˆ‰ rad ๐‘ˆ0

โŠฅ = rad ๐‘ˆ0 = < ๐‘1,๐‘2,โ€ฆ ,๐‘๐‘Ÿโˆ’1 >

๐‘๐‘Ÿ โˆ‰ rad ๐‘ˆ0โŠฅ โˆƒ ๐ด โˆˆ ๐‘ˆ0

โŠฅ mit ๐‘๐‘Ÿ๐ด โ‰  0

die Ebene < ๐‘๐‘Ÿ ,๐ด > ist nicht-singulรคr und < ๐‘๐‘Ÿ ,๐ด > โŠ† ๐‘ˆ0โŠฅ

๐‘๐‘Ÿ ,๐‘€๐‘Ÿ lรคsst sich finden, also ex. hyperbolische Ebenen ๐‘ƒ๐‘Ÿ =< ๐‘๐‘Ÿ ,๐‘€๐‘Ÿ >

da ๐‘ƒ๐‘Ÿ โŠ‚ ๐‘ˆ0โŠฅ ๐‘ˆ0 โŠฅ ๐‘ƒ๐‘Ÿ ๐‘ˆ0 โŠ† ๐‘ƒ๐‘Ÿ

โŠฅ (nicht-singulรคr)

dim rad ๐‘ˆ0 = ๐‘Ÿ โˆ’ 1

Induktion:

๐‘ˆ1 = < ๐‘1,๐‘2,โ€ฆ ,๐‘๐‘Ÿโˆ’2 >โŠฅ ๐‘Š ๐‘ƒ๐‘Ÿโˆ’1 =< ๐‘๐‘Ÿโˆ’1 ,๐‘€๐‘Ÿโˆ’1 >

๐‘ˆ0 โŠฅ ๐‘ƒ๐‘Ÿ โŠฅ ๐‘Š = ๐‘ˆ1 โŠฅ ๐‘ƒ๐‘Ÿโˆ’1 โŠฅ ๐‘ƒ๐‘Ÿ โŠฅ ๐‘Š

๐‘ˆ1 โŠฅ ๐‘ƒ๐‘Ÿโˆ’1 โŠฅ ๐‘ƒ๐‘Ÿ โŠฅ ๐‘Š = ๐‘ˆ2 โŠฅ ๐‘ƒ๐‘Ÿโˆ’2 โŠฅ ๐‘ƒ๐‘Ÿโˆ’1 โŠฅ ๐‘ƒ๐‘Ÿ โŠฅ ๐‘Š

โ€ฆ

๐‘ˆ โ‰” ๐‘ˆ๐‘Ÿ = ๐‘ƒ1 โŠฅ ๐‘ƒ2 โŠฅ โ‹ฏ โŠฅ ๐‘ƒ๐‘Ÿ โŠฅ ๐‘Š

zu 2) Da ๐œŽ Isometrie, wird die geometrische Struktur, die es zulรคsst, ๐‘ˆ zu ๐‘ˆ zu

konstruieren, nach ๐‘‰โ€ฒ vererbt. Dort ist dann auch, wie oben, die Konstruktion von ๐‘ˆ โ€ฒ

mรถglich. Die Isometrie ๐œŽ bildet ๐‘๐‘– und ๐‘€๐‘– entsprechend auf die ๐‘๐‘–โ€ฒ und ๐‘€๐‘– โ€ฒ ab.

Page 16: Definition und gemeinsame Eigenschaften der Symplektischen ...ย ยท Wenn die Charakteristik von ๐พ nicht 2 ist, ist reicht diese Geometrie vรถllig aus, weil die symmetrischen Bilinearformen

16

SATZ 3.9: (Satz von Witt)

๐‘‰,๐‘‰โ€ฒ nicht singulรคre Vektorrรคume

๐‘ˆ ein Unterraum von V

๐œŒ:๐‘‰ โ†’ ๐‘‰โ€ฒ eine Isometrie

๐œŽ:๐‘ˆ โ†’ ๐‘‰โ€ฒ eine Isometrie

Dann kann ๐œŽ zu einer Isometrie von ๐‘‰ nach ๐‘‰โ€ฒ fortgesetzt werden.

Beweis:

1. Betrachte nur nicht-singulรคre Unterrรคume, denn nach Satz 3.8 lรคsst sich aus jedem ๐‘ˆ ein ๐‘ˆ

konstruieren, welches nicht singulรคr ist und es ein ๐œŽ gibt, so dass ๐‘ˆ und ๐‘‰โ€ฒ isometrisch sind.

2. Symplektische Geometrie:

Da ๐‘‰ nicht-singulรคr ist, lรคsst sich ๐‘‰schreiben als ๐‘‰ = ๐‘ˆ โŠฅ ๐‘ˆโŠฅ . Da rad ๐‘ˆ = 0 folgt rad ๐‘ˆโŠฅ = 0,

deswegen ๐‘‰โ€ฒ = ๐‘ˆโ€ฒ โŠฅ ๐‘ˆโ€ฒโŠฅ .

Page 17: Definition und gemeinsame Eigenschaften der Symplektischen ...ย ยท Wenn die Charakteristik von ๐พ nicht 2 ist, ist reicht diese Geometrie vรถllig aus, weil die symmetrischen Bilinearformen

17

Bleibt zu zeigen: Es gibt Isometrie zwischen ๐‘ˆโŠฅ und ๐‘ˆโ€ฒโŠฅ .

Da es Isometrie ๐œŒ zwischen ๐‘‰ und ๐‘‰โ€ฒ gibt, gilt:

dim๐‘‰ = dim๐‘‰โ€ฒ dim๐‘ˆ + dim๐‘ˆโŠฅ = dim๐‘ˆโ€ฒ+ dim๐‘ˆโ€ฒโŠฅ

Es Isometrie ๐œŽ zwischen ๐‘ˆ und ๐‘ˆโ€ฒ gibt, gilt:

dim๐‘ˆ = dim๐‘ˆโ€ฒ dim๐‘ˆโŠฅ = dim๐‘ˆโ€ฒ โŠฅ

noch zu zeigen: ๐‘ˆโŠฅ ,๐‘ˆโ€ฒโŠฅ sind nicht-singulรคr.

Annahme: Sie sind es. Dann gilt: rad ๐‘ˆโŠฅ โ‰  0 โ‰  rad ๐‘ˆโ€ฒโŠฅ

. Daraus folgt: rad ๐‘‰ โ‰  0. Widerspruch!

๐‘ˆโŠฅ ,๐‘ˆโ€ฒโŠฅ sind also nicht-singulรคr, auรŸerdem symplektische Geometrie, nach Satz 3.7 lassen sich

die Rรคume also in hyperbolische Rรคume umwandeln:

A

lso ist die gesuchte Isometrie ๐œŽ .

3. Orthogonale Geometrie

Annahme: Satz gilt fรผr Unterrรคume mit kleinerer Dimension als die von ๐‘ˆ, d.h. man kann

๐œŽ:๐‘ˆ โŠƒ ๐‘ˆ๐‘˜๐‘™ . โ†’ ๐‘‰โ€ฒ fortsetzen.

Nimm an: ๐‘ˆ = ๐‘ˆ1 โŠฅ ๐‘ˆ2 und ๐‘ˆ1,๐‘ˆ2 sind echte Unterrรคume von ๐‘ˆ. Sei ๐‘ˆ1โ€ฒ โ‰” ๐œŽ(๐‘ˆ1) und

๐œ:๐‘ˆ1 โ†’ ๐‘ˆ1โ€ฒ , d.h. ๐œ โ‰ก ๐œŽ ๐‘ˆ1

. Dann kann ๐œ:๐‘‰ โ†’ ๐‘‰โ€ฒ nach Annahme fortgesetzt werden, da ๐‘ˆ1

kleinere Dimension hat als ๐‘ˆ.

Der Raum ๐‘ˆ1โŠฅ wird dabei genauso in den Raum ๐‘ˆ1

โ€ฒโŠฅ abgebildet. Das bedeutet, dass ๐‘ˆ1โŠฅ und ๐‘ˆ1

โ€ฒโŠฅ

isometrisch sind.

Page 18: Definition und gemeinsame Eigenschaften der Symplektischen ...ย ยท Wenn die Charakteristik von ๐พ nicht 2 ist, ist reicht diese Geometrie vรถllig aus, weil die symmetrischen Bilinearformen

18

๐œŽ bildet ๐‘ˆ2 (orthogonal zu ๐‘ˆ1nach Zerlegung) nach ๐‘ˆ1โ€ฒโŠฅ ab (beachte dabei ๐œŽ(๐‘ˆ2) โŠ† ๐‘ˆ1

โ€ฒโŠฅ). Dann

kann diese Abbildung wieder fortgesetzt werden, da dim๐‘ˆ2 < dim๐‘ˆ. Wir nennen diese

Fortsetzung ๐œ†: ๐‘ˆ1โŠฅ โ†’ ๐‘ˆ1

โ€ฒโŠฅ . Die gesuchte โ€žGesamtfortsetzungโ€œ ist dann ๐œ โŠฅ ๐œ†.

4. Bleibt der Fall, dass ๐‘ˆ nicht-singulรคr und irreduzibel ist, d.h. es ist keine orthogonale Zerlegung

mรถglich. Sei dementsprechend ๐‘ˆ =< ๐ด > eine Gerade und ๐ด2 โ‰  0, da ๐‘ˆ nicht-singulรคr ist. Sei

๐ถ = ๐œŽ ๐ด , dann gilt ๐ถ2 = ๐ด2, da ๐œŽ Isometrie ist und die Lรคnge erhalten bleibt. Wir erinnern

uns: Es gibt Isometrie ๐œŒ:๐‘‰ โ†’ ๐‘‰ โ€ฒ . Dann โˆƒ!๐ต โˆˆ ๐‘‰ โˆถ ๐œŒ ๐ต = ๐ถ.

Wir wollen ๐ด2 = ๐ต2. Wenn wir eine Isometrie ๐œ von ๐‘‰ nach ๐‘‰ finden, die ๐ด nach ๐ต abbildet,

dann ist ๐œŒ โˆ˜ ๐œ die gesuchte Isometrie ๐‘‰ โ†’ ๐‘‰โ€ฒ, die ๐ด nach ๐ถ abbildet.

Konstruktion von ๐œ:

Da ๐ด2 = ๐ต2 gelten soll, gilt: ๐ด2 โˆ’ ๐ต2 = 0 = ๐ด + ๐ต (๐ด โˆ’ ๐ต), d.h. (๐ด + ๐ต) und (๐ด โˆ’ ๐ต) sind

orthogonal. Sie kรถnnen nicht beide isotrop sein, denn: 2๐ด = ๐ด + ๐ต + (๐ด โˆ’ ๐ต) ist nicht

isotrop.

Sei o.B.d.A. ๐ด โˆ’ ๐ต der nicht-isotrope Vektor.

Da ๐ด + ๐ต und ๐ด โˆ’ ๐ต orthogonal zueinander sind, gehรถrt ๐ด + ๐ต zu der Hyperebene

๐ป =< ๐ด โˆ’ ๐ต >โŠฅ .

Dann ist < ๐ด โˆ’ ๐ต > โŠฅ < ๐ด โˆ’ ๐ต >โŠฅ = ๐‘‰

Page 19: Definition und gemeinsame Eigenschaften der Symplektischen ...ย ยท Wenn die Charakteristik von ๐พ nicht 2 ist, ist reicht diese Geometrie vรถllig aus, weil die symmetrischen Bilinearformen

19

Sei ๐‘ฃ โˆˆ ๐‘‰ und

๐œ‡ ๐‘ฃ = ๐‘ฃ, falls ๐‘ฃ โˆˆ < ๐ด โˆ’ ๐ต >โŠฅ โˆ’๐‘ฃ, falls ๐‘ฃ โˆˆ < ๐ด โˆ’ ๐ต >

Dann ist:

๐œ‡ ๐ด + ๐ต = ๐ด + ๐ต,

๐œ‡ ๐ด โˆ’ ๐ต = โˆ’๐ด + ๐ต

Addiert man beide Gleichungen erhรคlt man:

๐œ‡ ๐ด + ๐ต + ๐œ‡ ๐ด โˆ’ ๐ต = ๐ด + ๐ต โˆ’ ๐ด + ๐ต

2๐œ‡ ๐ด = 2๐ต

๐œ‡ ๐ด = ๐ต

Ist ๐ด + ๐ต der isotrope Vektor, dann ๐œ‡ ๐ด = โˆ’๐ต. Nimm Abbildung ๐œˆ:๐‘‰ โ†’ ๐‘‰,๐‘‹ โŸผ

โˆ’๐‘‹(offensichtlich eine Isometrie) und ๐œˆ ๐œ‡ ๐ด = ๐ต (fertig.)

DEFINITION: Ein isotroper Untervektorraum ๐‘ˆ heiรŸt maximal isotrop, wenn ๐‘ˆ kein echter

Unterraum eines anderen isotropen Untervektorraums von ๐‘‰ ist.

SATZ 3.10: Alle maximalen isotropen Unterrรคume von einem nicht-singulรคren Raum ๐‘‰ haben

dieselbe Dimension ๐‘Ÿ. ๐‘Ÿ heiรŸt Index von ๐‘‰.

Beweis: Seien ๐‘ˆ1 ,๐‘ˆ2 maximal isotrope Unterrรคume mit dim๐‘ˆ1 โ‰ค dim๐‘ˆ2. Dann kรถnnen wir

eine injektive lineare Abbildung von ๐‘ˆ1 nach ๐‘ˆ2 finden. Da ๐‘ˆ1 ,๐‘ˆ2 beide isotrop sind,

dann gibt es eine Isometrie zwischen beiden. Wegen Satz von Witt folgt, dass diese

Isometrie zu einer Isometrie ๐œŽ:๐‘‰ โ†’ ๐‘‰ fortgesetzt werden kann. ๐œŽ ๐‘ˆ1 โŠ‚ ๐‘ˆ2 und

deswegen ๐‘ˆ1 โŠ‚ ๐œŽโˆ’1 ๐‘ˆ2 . Der Raum ๐œŽโˆ’1 ๐‘ˆ2 ist wieder isotrop. Da ๐‘ˆ1 aber maximal

isotrop ist, folgt ๐‘ˆ1 = ๐œŽโˆ’1 ๐‘ˆ2 . Dies zeigt, dass dim๐‘ˆ1 = dim๐‘ˆ2.

SATZ 3.11: Die Dimension eines maximal Hyperbolischen Unterraums ist 2๐‘Ÿ, wobei ๐‘Ÿ der Index

von ๐‘‰ ist.

KOROLLAR: (Kรผrzungssatz von Witt)

๐‘‰ und ๐‘‰ โ€ฒ isometrisch

๐‘‰ ist nicht-singulรคr

๐‘ˆ ein Unterraum von ๐‘‰

๐‘ˆ und ๐‘ˆโ€ฒ โŠ† ๐‘‰โ€ฒ isometrisch

Page 20: Definition und gemeinsame Eigenschaften der Symplektischen ...ย ยท Wenn die Charakteristik von ๐พ nicht 2 ist, ist reicht diese Geometrie vรถllig aus, weil die symmetrischen Bilinearformen

20

Dann folgt:

๐‘ˆโŠฅ und ๐‘ˆโ€ฒโŠฅ isometrisch.

Beweis: Die Isometrie von ๐‘ˆ nach ๐‘ˆโ€ฒ lรคsst sich nach Satz von Witt fortsetzen zu einer

Isometrie von ๐‘‰ nach ๐‘‰โ€ฒ. Diese Isometrie bildet auch von ๐‘ˆโŠฅ nach ๐‘ˆโ€ฒโŠฅ ab.

KOROLLAR (SATZ 3.12): ๐‘‰ ist nicht-singulรคr. ๐‘ˆ1 ,๐‘ˆ2 isometrische Unterrรคume von ๐‘‰ ๐‘ˆ1

โŠฅ ,๐‘ˆ2โŠฅ sind

isometrisch.

Beweis: Es gibt Isometrie von ๐‘‰ ๐‘‰, nรคmlich ๐‘–๐‘‘. Sei ๐œŽ:๐‘‰ โ†’ ๐‘‰ die Isometrie zwischen ๐‘ˆ1 und ๐‘ˆ2

fortgesetzt. Deswegen bildet ๐œŽ auch ๐‘ˆ1โŠฅ nach ๐‘ˆ2

โŠฅ ab.

2.7 DREHUNGEN UND SPIEGELUNGEN

SATZ 3.13: Sei ๐‘‰ = < ๐‘1 ,๐‘€1 >โŠฅ< ๐‘2 ,๐‘€2 >โŠฅ โ‹ฏ โŠฅ< ๐‘๐‘Ÿ ,๐‘€๐‘Ÿ > ein hyperbolischer Raum

und ๐œŽ:๐‘‰ โ†’ ๐‘‰ Isometrie wobei ๐œŽ ๐‘๐‘– = ๐‘๐‘– fรผr alle ๐‘๐‘– . Dann ist ๐œŽ eine Rotation und es

gilt:

๐œŽ ๐‘๐‘– = ๐‘๐‘– , ๐œŽ ๐‘€๐‘– = ๐‘๐œˆ๐‘Ž๐œˆ๐‘– +๐‘€๐‘–

๐‘Ÿ

๐œˆ=1

Die Matrix (๐‘Ž๐‘–๐‘— ) ist symmetrisch, wenn die Geometrie symplektisch ist und

schiefsymmetrisch, wenn sie orthogonal ist.

Beweis: (fรผr den Spezialfall ๐‘Ÿ = 1)

Dann ist โ„ฌ = {๐‘,๐‘€} die Basis von ๐‘‰.

๐œŽ ๐‘ = ๐‘

๐œŽ ๐‘€ = ๐‘Ž๐‘ + ๐‘๐‘€

Da ๐‘‰ hyperbolischer Raum, gilt:

0 = ๐œŽ ๐‘€ 2

= ๐‘Ž2๐‘2 + 2๐‘Ž๐‘๐‘๐‘€ + ๐‘2๐‘€2 = 2๐‘Ž๐‘

1 = ๐œŽ ๐‘€ โˆ— ๐œŽ ๐‘ = ๐‘Ž๐‘ + ๐‘๐‘€ โˆ— ๐‘ = ๐‘

Aus ๐‘ = 1 folgt: ๐‘Ž = 0.

Page 21: Definition und gemeinsame Eigenschaften der Symplektischen ...ย ยท Wenn die Charakteristik von ๐พ nicht 2 ist, ist reicht diese Geometrie vรถllig aus, weil die symmetrischen Bilinearformen

21

Daher ist ๐œŽ ๐‘€ = ๐‘€ und die Matrix ๐‘Ž๐‘–๐‘— = 1 00 1

, det ๐‘Ž๐‘–๐‘— = 1, daher Rotation.

Fรผr den allgemeinen Fall genauso, Matrix ๐ด hat dann die Form:

1โ‹ฑ

โ‹ฑ1

๐‘‹

0

1โ‹ฑ

โ‹ฑ1

und det๐ด = 1, daher Rotation.

BEZEICHNUNG: Die Abbildung ๐‘–๐‘‘:๐‘‰ โ†’ ๐‘‰,๐‘‹ โ†ฆ ๐‘‹ wird mit ๐Ÿ bezeichnet.

Die Abbildung ๐œŽ:๐‘‰ โ†’ ๐‘‰,๐‘‹ โ†ฆ โˆ’๐‘‹ wird mit โ€“ ๐Ÿ bezeichnet.

DEFINITION: Eine Isometrie ๐œŽ eines nicht-singulรคren Raum ๐‘‰ heiรŸt Involution, wenn ๐œŽ2 = ๐Ÿ.

SATZ 3.14: Wenn ๐‘โ„Ž๐‘Ž๐‘Ÿ(๐พ) โ‰  2, dann ist jede Involution von der Form โˆ’๐Ÿ๐‘ˆ โŠฅ ๐Ÿ๐‘Š .

Beweis: Nimm an dass ๐œŽ2 = ๐Ÿ. Dann gilt: ๐‘‹๐‘Œ = ๐œŽ ๐‘‹ ๐œŽ(๐‘Œ) [Isometrieeigenschaft] und

๐œŽ ๐‘‹ โˆ— ๐‘Œ = ๐œŽ2 ๐‘‹ โˆ— ๐œŽ ๐‘Œ = ๐Ÿ ๐‘‹ = ๐‘‹ โˆ— ๐œŽ(๐‘Œ)

Daraus folgt: ๐œŽ ๐‘‹ โˆ’ ๐‘‹ โˆ— ๐œŽ ๐‘Œ + ๐‘Œ = ๐œŽ ๐‘‹ ๐œŽ ๐‘Œ + ๐œŽ ๐‘‹ ๐‘Œ โˆ’ ๐‘‹๐œŽ ๐‘Œ โˆ’ ๐‘‹๐‘Œ = 0

Deswegen sind ๐‘ˆ = ๐œŽ ๐‘‰ โˆ’ ๐‘‰ und ๐‘Š = ๐œŽ ๐‘‰ + ๐‘‰ orthogonal zueinander.

Ein Vektor ๐œŽ ๐‘‹ โˆ’ ๐‘‹ aus ๐‘ˆ wird auf seinen Gegenvektor abgebildet, ein Vektor +

๐œŽ ๐‘‹ + ๐‘‹ wird auf sich selbst abgebildet. Daraus folgt, dass ๐‘ˆ โˆฉ๐‘Š = 0. Weil jeder

Vektor ๐‘‹ geschrieben werden kann als ๐‘‹ = โˆ’1

2 ๐œŽ ๐‘‹ โˆ’ ๐‘‹ +

1

2 ๐œŽ(๐‘‹ + ๐‘‹) gilt:

๐‘‰ = ๐‘ˆ โŠฅ ๐‘Š und ๐œŽ = โˆ’๐Ÿ๐‘ˆ โŠฅ ๐Ÿ๐‘Š .

DEFINITION 3.10: Sei ๐‘โ„Ž๐‘Ž๐‘Ÿ(๐พ) โ‰  2. Wenn ๐œŽ = โˆ’๐Ÿ๐‘ˆ โŠฅ ๐Ÿ๐‘Š und ๐‘ = dim๐‘ˆ ist, dann nennen wir ๐‘ den

Typ der Involution ๐œŽ. Es gilt dann det๐œŽ = โˆ’1 ๐‘ . Weil ๐‘ˆ nicht-singulรคr sein muss, ist

der Typ ๐‘ eine gerade Zahl, wenn ๐‘‰ symplektisch ist. Wenn ๐‘‰ orthogonal ist, dann

kann ๐‘ irgendeine Zahl โ‰ค ๐‘› = dim๐‘‰ sein. Eine Involution vom Typ ๐‘ = 1 wird

Symmetrie in Bezug zur Hyperebene ๐‘Š genannt (Spiegelung). Eine Involution des

Typs 2 ist eine 180ยฐ Rotation (Drehung).

Page 22: Definition und gemeinsame Eigenschaften der Symplektischen ...ย ยท Wenn die Charakteristik von ๐พ nicht 2 ist, ist reicht diese Geometrie vรถllig aus, weil die symmetrischen Bilinearformen

22

Der Grund fรผr die Benennung Symmetrie sollte klar sein: ๐‘ˆ =< ๐ด > ist eine nicht-singulรคre Gerade,

๐‘ˆโŠฅ = ๐‘Š eine nicht-singulรคre Hyperebene und das Bild eines Vektors ๐‘ฅ๐ด + ๐ต (mit ๐ต โˆˆ ๐‘Š) ist

โ€“ ๐‘ฅ๐ด + ๐ต. Der folgende Satz charakterisiert die Isometrien ยฑ๐Ÿ๐‘‰ .

SATZ 3.15:

๐‘‰ nicht-singulรคr

๐œŽ:๐‘‰ โ†’ ๐‘‰ Isometrie, welche alle Geraden von ๐‘‰ festhรคlt

Dann ๐œŽ = ยฑ๐Ÿ๐‘‰

Beweis:

Wenn ๐œŽ die Gerade < ๐‘‹ > festhรคlt, dann ๐œŽ ๐‘‹ = ๐‘‹ โˆ— ๐‘Ž und fรผr ein ๐‘Œ โˆˆ < ๐‘‹ > haben wir: ๐œŽ ๐‘Œ =

๐œŽ ๐‘‹๐‘ = ๐œŽ ๐‘‹ โˆ— ๐‘ = ๐‘‹ โˆ— ๐‘Ž โˆ— ๐‘ = ๐‘Œ โˆ— ๐‘Ž.

Dieses ๐‘Ž kann immer noch von der Gerade < ๐‘‹ > abhรคngen, wenn ๐œŽ jeder Gerade von ๐‘‰ festhรคlt.

Wenn < ๐‘‹ > und < ๐‘Œ > verschiedene Geraden sind, dann sind ๐‘‹ und ๐‘Œ linear unabhรคngige Vektoren.

Wir haben einerseits

๐œŽ ๐‘‹ + ๐‘Œ = ๐‘‹ + ๐‘Œ โˆ— ๐‘

und andererseits

๐œŽ ๐‘‹ + ๐‘Œ = ๐œŽ ๐‘‹ + ๐œŽ ๐‘Œ = ๐‘‹ โˆ— ๐‘Ž + ๐‘Œ โˆ— ๐‘

Ein Vergleich zeigt: ๐‘Ž = ๐‘ = ๐‘ und dann gilt: ๐œŽ ๐‘‹ = ๐‘‹ โˆ— ๐‘Ž mit demselben ๐‘Ž fรผr alle ๐‘‹.

Seien ๐‘‹,๐‘Œ Vektoren, so dass gilt: ๐‘‹๐‘Œ โ‰  0, dann ๐‘‹๐‘Œ = ๐œŽ ๐‘‹ ๐œŽ ๐‘Œ = ๐‘‹ โˆ— ๐‘Ž โˆ— ๐‘Œ โˆ— ๐‘Ž = ๐‘‹๐‘Œ โˆ— ๐‘Ž2. Daraus

folgt: ๐‘Ž2 = 1. Also ist ๐‘Ž = ยฑ1.