dental labor-fachbuchreihe frontzahn-
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dental labor-Fachbuchreihe
Frontzahn-Restauration
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dl-Fachbuchreihe – Frontzahn-Restauration1. Auflage 2009 – ISBN 978-3-937346-58-8
Redaktion: Almut Rech, Katrin HeinzeGestaltung: Ute Buchholz-Gall, Martina Stolzmann
Druck: Bonifatius GmbH, Paderborn
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Vorwort
Frontzähne sind der ästhetische Mittelpunkt unseres Gesichts. Kein Zahn ist soindividuell, so charakteristisch wie unsere oberen Frontzähne. Müssen diese res-tauriert werden, ist das eine besondere Herausforderung für Zahnarzt und Tech-
niker. Möglichst unauffällig müssen Frontzahnkronen sein, hoch ästhetisch und ganznatürlich sollen sie erscheinen. Das fordert den Könner und Künstler im Zahntechni-ker heraus, die Natur perfekt zu imitieren. Wir haben für Sie Beiträge aus das dental labor von 2004 bis 2008 gesammelt, dieschöne Frontzahnrestaurationen dokumentieren. Vollkeramik, CAD/CAM, Veneers,Presstechnik und Verblendkunst sind die Themen dieses Buches. Zahlreiche Abbil-dungen in den Fallbeispielen beschreiben die Vorgehensweisen der Autoren und er-mutigen den Leser, neue Wege zu gehen, andere Techniken auszuprobieren sowie be-währte zu verfeinern.
Frontzahnrestaurationen sind ein wichtiger Bestandteil der täglichen Aufträge imDentallabor. Hier ist der Ästhetiker, der Künstler gefragt, um den Patienten ihr na-türliches Lächeln zurückzugeben.
Der Nutzen dieses Buches:• Präsentationen und Entwicklungen über einen Zeitraum von fünf Jahren• Erfahrungsberichte, detailgetreu und individuell• Schritt-für-Schritt-Anleitungen • Hochwertige, detailgetreue Bilder
Dieses Buch informiert Sie übersichtlich und schnell zu einem stets präsenten The-ma in der dentalen Technik. Frontzahnrestaurationen sind aus keinem Labor weg-zudenken und bieten ein erhebliches wirtschaftliches Potenzial – für Schönheit sinddie Menschen bereit, zu investieren! Dieses Buch gibt eine Überblick über sämtlicheVersorgungsmöglichkeiten; mit seiner Hilfe können Sie Ihre Techniken verfeinern.
Zt. Katrin HeinzeFachredaktion das dental labor
Dr. Angelika SchallerChefredakteurin das dental labor
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Jan Holger Bellmann
Weniger ist oft mehr ... 35Finoceram – weniger Massen, aber mehr Möglichkeiten
Dr. med. dent. Jan Hajtó, Hubert Schenk
Lichtdurchflutete Frontzahnkronen, Teil 1 49Klinische Erfahrungen mit modifizierten ZrO2-Gerüsten
Dr. med. dent. Jan Hajtó, Hubert Schenk
Lichtdurchflutete Frontzahnkronen, Teil 2 59Klinische Erfahrungen mit modifizierten ZrO2-Gerüsten
Bernhard Egger
Presskeramische Variationen 75Entwicklung keramischer Systeme
Nikolaus Langner
Problemlos gepresst 82Fallbeschreibung einer umfangreichen vollkeramischen Arbeit
Metallkeramik
Barbara Bernhardt
Materialvergleich 91Frontzahnrestauration: Metallkeramik, Zirkonoder Presskeramik?
Marcel Liedtke
Geteilte Brücken mit Cercon link 95Vergleich zweier Verfahren
Dr. Erhard Reichelt
Weichteilakzeptanz und Transluzenz 101Frontzahnrestauration mit Vollkeramik-Abutment und Veneers
Pia Müller
Alles ist möglich 108Unauffällige Frontzahn-Restauration mit IPS e.max CAD
Tobias Rotter
Faszination Ästhetik 114Weitspannige Totalsanierung aus Zirkoniumdioxid
Björn Maier
Von der Skizze zurFrontzahnschichtung, Teil 1 11Keramikschichten für Einsteiger
Björn Maier
Von der Skizze zurFrontzahnschichtung, Teil 2 18Keramikschichten für Einsteiger
Wolfgang Weisser
Wie der Keramik die Luft ausgeht 24
Werner Gotsch
Das Ökonomische Prinzip in der Keramik 25StarLight Ceram
Presstechnik
CAD/CAM
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Inhalt
Rainer Gläser, Tillmann Duffing
Minimalinvasive Therapie 121Ästhetische Rehabilitation mit Veneers aus Cergo
Achim Ludwig, Massimiliano Trombin
Nicht nur Kosmetik 129Die Kunst der Minimalisierung – das geschichtete Frontzahnveneer
Thomas Löhr
Harmonie hat einen Namen 136Veneerrestauration nach minimalinvasiver Präparation
Ludger Schlütter
Restauration einer Oberkieferfront 141Wenn ein Zahnarzt zum Zahnarzt geht
Uwe Hruschka, Weiden, Peter Jeitner
Perfekt imitiert 145Individuell geschichtetes Keramikveneer zur Rehabilitation von Frontzähnen
Andrea Prothmann
Frontzahnrestauration mit Presskeramik 149Cergo Kiss von DeguDent
Francesco Ferretti, Dott. Marco Nicastro
Rehabilitation eines Azidose-Falles 153Veneer-Restauration mit Vollkeramik in Adhäsivtechnik
Bolzani Fabiano
Individuelle Schichttechnik für höchste Ästhetik 171Ein ästhetisch-funktioneller Versuch mit hydroxyler Keramik
Veneers
Karl Christian Adt
Rationelles Schichten einer Frontzahnkrone 183Schichtschema für ein einheitliches Farbsystem
Komposit
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Metallkeramik
Von der Skizze zur Frontzahnschichtung, Teil 1 und Teil 2
Wie der Keramik die Luft ausgeht
Das Ökonomische Prinzip in der Keramik
Weniger ist mehr ...
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Metallkeramik
Auch beim Herstellen vonkeramischen Front -zahnkronen muss wirk-
lich auf alle Details geachtetwerden, um einen harmoni-schen Gesamteindruck zu be-kommen. Deshalb sollte manauch hier, wie ich in meinemersten Beitrag bereits be-schrieben habe, Schritt fürSchritt vorgehen, um sicherzu werden. Dieses schrittwei-se Vorgehen möchte ich anHand einer VMK für denZahn 21 näher erläutern. Die
Abbildung 1 stellt die Aus-gangssituation dar.
Planen
Ganz wichtig ist es, jede Arbeitrichtig zu planen. Als erstesgreife ich wieder zu Papier undBleistift um die zu ersetzendeZahnkrone zu zeichnen.Bei der Analyse der Restbe-zahnung, übertrage ich spe-ziell die Charakteristik desZahnes 11 in meine Zeich-nung (Leistenverlauf, Win-
kelmerkmale, Größenverhält-nis usw.). So kann man sichdas Endresultat besser vor-stellen, was das Gelingen ei-ner zahntechnischen Arbeitvoraussetzt (Abb. 2 und 3).Als nächster Schritt wird dasWax-up hergestellt (Abb. 4),um das Optimum aus einer
In einem früheren Beitrag
hat Björn Maier die unter-
schiedlichen Formen der
Frontzähne untersucht.
Diesmal zeigt er step by step,
wie die Keramikverblendung ei-
ner Frontzahnkrone im
Oberkiefer entsteht.
Indizes:
Frontzahn
Frontzahnkrone
Keramikkrone
Schichtplan
Wax-up
Keramikschichten für Einsteiger, Teil I
Von der Skizze zurFrontzahnschichtungEin Beitrag von Zt. Björn Maier, Lauingen
Zt. Björn MaierJahrgang 1976
1991 – 1995 Ausbildung zum Feinmechaniker
1995 – 1999 Ausbildung zum Zahn-techniker im elterlichenBetrieb
1999 dreimonatiges Praktikumbei Mitch Unrath in Arizona (USA)
1999 – 2001 Zahnmedizinische Uniklinik Ulm
2001 – 2006 tätig in der Schweiz
Abb. 1 Ausganssituation nach der Modellherstellung
Abb. 2 Analyse der Situation Abb. 3 Analyse der Situation
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Restauration herauszuholen.Denn im Wachs kann pro-blemlos aufgetragen bzw. ab-getragen werden. Durch dasSchlüsseln der in Wachs mo-dellierten Krone bekomme ichauch gleich einen Richtschlüs-sel für das Wachskäppchen(Abb. 5). So kann ich ganzleicht das Metallkäppchen ge-stalten, um für die Keramik-verblendung eine gleichmäßi-ge Schichtstärke zu erreichen.
Metallarbeiten
Das gegossene und ausgear-beitete Käppchen wird wieüblich mit 110 µm Aluminium - oxid abgestrahlt und gerei-nigt. Wer die Metallkäppchenmit Wasserdampf reinigt, demempfehle ich, dass er dieKäppchen bei der Reinigungso stark erwärmt, dass beidem Stoppen des Reini-gungsvorganges sofort sämt-liche Wasserpartikel verduns -ten. Dadurch erhöhen sie denReinheitsgrad des Metall-gerüstes und schaffen die
Voraussetzung für eine ein-schlussfreie Keramikverblen-dung!
Keramikarbeiten
Wie gewohnt wird nun derOxidbrand durchgeführt undanschließend mit dem Wash-brand fortgefahren (Abb. 6).Wie im ersten Beitrag schonbeschrieben, bevorzuge ichzum Auftragen des Opakersdas Glasinstrument (Abb. 7).Gerade bei Frontzahnkronen
unbedingt auf einen perfektabgedeckten Kronenrand ach-ten. Dafür ziehe ich das Glas-
Abb. 5 Mithilfe der geschlüs-
selten Wax-up-Situation, kann ich
das Wachs käppchenoptimal gestalten
Abb. 6 Durch den Washbrand erreiche ich den Haftverbundzwischen den Metalloxiden und der Opakerschicht
Abb. 7 Auftragen des Opakers mit Hilfe desGlasinstrumentes
Abb. 8 Zirkuläres Abdecken des Kronenrandes
Abb. 4 Herstellen des Wax-ups
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Metallkeramik
instrument mit einem TropfenOpaker zirkulär um den Kro-nenrand herum (Abb. 8). BeimThema Opakerbrand möchteich noch kurz auf die Intensiv -opakermassen verweisen. Spe-
ziell bei grauen Aufbrennle-gierungen besteht die Gefahr,dass trotz des deckendem Auf-trags der Opakermasse in dendünn verblendeten Bereichen,wie z. B. der Zahnhalsregion,ein grau-brauner Schleier ent-steht. Daher empfiehlt es sich,den zervikalen Bereich mitgelben Intensivmassen ein-zufärben.
Erster BrandWie auch bei der Seitenzahn-verblendung empfehle ichauch bei Frontzähnen, an-fangs erst mal ein paar unter-schiedliche Kronenformenvollständig in Dentin herzu-stellen. Dadurch bekommtman das motorische Feinge-
fühl für Form, Größe, Winkel-merkmale und Schrumpfung.Die Krone sollte so modelliertwerden, dass nach dem Brandkaum mehr etwas geschliffenwerden muss. Wenn man dasbeherrscht, kann man spätergrößere Restaurationen pro-blemlos und rentabel herstel-len.
Abb. 9 Auftragen der Dentinmasse
Abb. 10 Leicht überkonturierte Modellation des Zahnes Abb. 11 Situation nach dem ersten Dentinbrand
Abb. 12 Von inzisal betrachtet
Abb. 14 Vervollständigen der Zahnform
Abb. 13 Kontrolle desLeistenverlaufes und dessen Knickpunkte
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Beim Auftragen der Dentin-massen kann man durch dasAbstützen mit Hilfe eines Pa-piertuches von palatinal denFeuchtigkeitsgrad sehr gutkontrollieren und das Weg-kippen des über das Käpp-chen modellierten Anteilskontrollieren (Abb. 9). Wieschon erwähnt, sollte beimModellieren die endgültige
Zahnform mit den Winkel-merkmalen unter Berück-sichtigung der Schrumpfungangestrebt werden, um un-nötige und zeitintensiveSchleifarbeit zu vermeiden(Abb. 10).
Nach dem ersten Brand wer-den als erstes der Kronenrandüberprüft und evtl. über-schüssige Keramikpartikelentfernt und anschließend dieKontaktpunkte überprüft bzw.eingeschliffen (Abb. 11 und12). Durch das Anzeichnendes Leistenverlaufes sowie
Abb. 15 Vervollständigen der
morphologischen Zahnform
Abb. 16 Überprüfen der Zahnleisten
und deren Knickpunkte
Abb. 17 Überprüfen des
Leistenverlaufes zwischenlabial und palatinal
Abb. 18 bis 20 Unabhängig von der Personist ein konstantes Verhältniszwischen den labialen undpalatinalen Zahnleisten zuerkennen
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Metallkeramik
der Punktmesstechnik (Knick-punkte der Leisten) kann dieÜbereinstimmung mit demZahn 11 überprüft werden(Abb. 13).
Zweiter Dentinbrand Mit einem zweiten Dentin-brand können nun noch dieDisharmonien ausgeglichenwerden (Abb. 14 und 15). DasErgebnis nach dem zweitenBrand können Sie in der Ab-bildung 16 sehen. Jetzt wirdwieder nach dem gleichenSchema vorgegangen wienach dem ersten Dentin-brand. Es werden also wiederdie Leisten, Winkelmerkma-le, Knickpunkte und Größen-verhältnisse überprüft.
Morphologie
Was ein weiterer entschei-dender Punkt zum Gelingeneiner natürlich wirkenden Ke-ramikrestauration ist das Ver-hältnis der labialen bzw. pala-tinalen Randleisten (Abb. 17).Wie auch die Beispiele in denAbbildungen 18 bis 20 zeigen,ist die palatinale Fläche desZahnes immer breiter als dielabiale.Ein weiterer wichtiger Punktist die Torsion der labialenZahnfläche (Abb. 21).Zusammengefasst müssen al-so folgende Punkte zum Ge-lingen einer natürlichen Mor-phologie in Betracht gezogenwerden:n definitive Breite des Zahnes n Leistenverlauf mit seinen
Knickpunktenn Schneidekantenverlaufn Leistenverhältnis labial zu
palatinaln Torsion der labialen Kro-
nenfläche.
Da diese Punkte gleichzeitigberücksichtigt werden müs-sen, empfehle ich, dies ersteinmal mit einer reinen Den-tinschichtung zu üben. ImNachhinein werden Sie dannbeim Herstellen der Kronen-und Brücken schneller voran-
kommen als wenn Sie gleichbeim ersten Mal auch noch aufdie richte Farbschichtung ach-ten müssen. Andernfalls wür-den auch wichtige Details derMorphologie verloren gehen,und spätestens bei größerenArbeiten würde dies zumScheitern führen.Wenn man die oben aufge-zählten Punkte nochmalsüberprüft hat, kann man dieKrone samt den Nachbarzäh-nen mit Silber- bzw. Goldpu-der einpinseln (Abb. 22 und23). Dadurch kommen dieOberflächenstruktur und diemorphologische Form der Kro-ne im Verhältnis zu den Nach-
barzähnen sehr schön zur Gel-tung und können nochmalsauf Unstimmigkeiten über-prüft werden.
Formen üben
Eine weitere Anregung zumErreichen von Formsicherheitist das Schnitzen von Zähnenaus einem Gipsblock. DiesesVorgehen möchte ich mit denAbbildungen 24 bis 31 etwasgenauer darstellen. Für dieseÜbung müssen der labiale so-wie palatinale Leistenverlaufsmit seinen einzelnen Knick-punkten genau betrachtetwerden.
Abb. 21 Auch die Torsion der labialen Fläche ist ein kons -tanter Anhaltspunkt
Abb. 22 und 23 Die letzte Kontrolle der Charakteristik wirdmit Silberpuder durchgeführt
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Abb. 24 bis 31 Zum Gelingen dieser Übung ist das Beob -achten der Randleisten und der Knick punkteder ausschlaggebende Faktor. Zudem emp -fehle ich, den Zahn zu erst etwas überkontu-riert zu schnitzen, um eventuelle Fehler amSchluss noch ausgleichen zu können.
Abb. 32 und 33 Eine sehr gute Übung istauch das Herausarbeiten eines Zahnes auseinem Keramikblock
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Metallkeramik
Die richtige Farbe
Nachdem ich nun zum The-ma Formsicherheit einige hilf-reiche Beispiele genannt ha-be, möchte ich nun zu demnächsten Schritt übergehen:das Verblenden in einer be-stimmten Zahnfarbe. Je nachKeramikmasse reichen ge-wöhnlich schon drei Grund-massen aus, um eine Verblen-dung nach Farbschlüssel her-stellen zu können. Darum gehtes jetzt auch bei der folgendenVerblendung. Zu Beginn empfehle ich, einenSchichtplan zu erstellen, indem genau festgelegt ist, inwelchem Bereich welcheMasse aufgetragen wird(Abb. 34). Anschließend soll-te alles so vorbereitet werden,dass ohne Pausen und zügiggeschichtet werden kann, umden Feuchtigkeitsgehalt inder Krone möglichst konstantzu halten (Abb. 35).OpakdentinUm das Käppchen besser ab-zudecken und eine intensivereFarbwirkung zu bekommen,wird es als erstes mit einerdünnen, deckenden Opak-dentinschicht überzogen (Abb.36).Inzisal darauf achten, dass dieopake Dentinschicht über dasKäppchen hinausragt und un-regelmäßig ausläuft. Beigleichmäßigem Ende würdeein dunkler, unnatürlich wir-
Abb. 34 Der erstellteSchichtplan
Abb. 37 Auftragen des Dentins
Abb. 38 Auftragen der Schneide
Abb. 35 Richtig vorbereiten, um dann zügig schichten zukönnen
Abb. 36 Auftragen der opaken Dentinmasse
kender Balken entstehen. Al-so die Dentinschicht entspre-chend dem Mamelonverlaufauslaufen lassen.
Dentin Als nächstes folgt die Dentin-masse. Diese Masse gibt derKrone die Farbe. Auch diesefarbgebende Masse wird zir-kulär aufgetragen und solltenach inzisal – genau wie dieOpakdentinschicht – dem Ma-melonverlauf entsprechendauslaufen (Abb. 37).Natürlich kann man auch denZahn erst komplett mit Den-tinmasse schichten, um an -schließend den Schneidean-teil durch ein gezieltes Cut-Back zurückzunehmen.
SchneideAls dritte Masse wird nun derSchneideanteil mit der Schnei-demasse ergänzt. Auch dies ge-schieht wieder in der zirkulärenVorgehensweise (Abb. 38). n
Im zweiten Teil dieses Bei-trags wird die Krone ausgear-beitet und charakterisiert.Den Abschluss bildet dieSchichtung einer Krone nachindividueller Farbnahme.
Korrespondenzadresse:
Björn Maier
Kardinal-Frühwirth-Str. 7b
89415 Lauingen
www.bjoern-maier.com
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Schrumpfung
Nachdem man inzwischenmit dem Umgang der Kera-mikmasse vertraut ist sollteman das Schrumpfungsver-hältnis abschätzen lernen unddie Krone entsprechend über-konturieren. Das Schrump-fungsverhältnis musste natür-lich auch schon beim Schich-ten der opaken Masse sowieder Dentinmasse berücksich-tigt werden.Nachdem die hier von mir ver-wendete Keramik eine eher feinstrukturierte Masse ist undsomit auch eine geringeSchrumpfung aufweist, genügt
es, die Krone inklusive Schnei-demasse entsprechend demNachbarzahn zu modellierenund den Schrumpfungsanteilmit transparenter Masse zu er-gänzen.
Um mehr Tiefenwirkung zubekommen, wird nicht nurder Schneideanteil verlängert,sondern der gesamte Kro-nenkörper mit transparenterMasse überzogen.
Ausarbeiten
Nach dem ersten Brand wirdwie gewohnt zuerst der Randauf überstehende Keramik-partikel überprüft. Anschlie -ßend werden die Kontakt-punkte eingeschliffen und derKronenrohling auf den Stumpfgesetzt (Abb. 39). Die Formen-korrektur habe ich ja schonausführlich beschrieben.
Vor dem zweiten Brand wer-den der Kronenrohling sowiedas Modell ordentlich gesäu-bert und anschließend diefehlenden Anteile ergänzt(Abb. 40 und 41). GeringeFormkorrekturen könnenauch nur mit transparenterMasse ausgeführt werden.
Im ersten Teil seines Beitrags
beschrieb Björn Maier die ein-
zelnen Schritte der Schichtung
bis zum zweiten Brand. Er gab
Tipps, wie man eine naturge-
treue Morphologie und die rich-
tige Farbe erreichen kann.
Diesmal zeigt er, wie er die
Krone ausarbeitet und mit
Malfarben charakterisiert.
Den Abschluss bildet die
Schichtung einer Krone nach
individuellem Schichtplan mit
Keramikstufe.
Indizes:
Ausarbeiten
Frontzahnkrone
Individualisieren
Keramikkrone
Keramikstufe
Schichtplan
Keramikschichten für Einsteiger, Teil II
Von der Skizze zurFrontzahnschichtungEin Beitrag von Zt. Björn Maier, Lauingen
Abb. 39 Aufgepasster Kronenrohling nach dem erstenBrand
Abb. 40 und 41 Das Vervollständigen der morphologischen
Form erfolgt mit transparenter Masse
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Metallkeramik
Nach dem zweiten Brandwird wieder nach gewohntemMuster aufgepasst (Abb. 42und 43).Die präzise Lage der Leistenund Knickpunkte wird über-prüft und die Oberflächen-textur herausgearbeitet (Abb.44). Zum Abschluss wird dieArbeit wieder samt den Nach-barzähnen mit Silberpuderbenetzt, um die morphologi-sche Endkontrolle durch-führen zu können.
Feinheiten
Zuletzt kann die Krone nochmit Malfarben charakterisiertwerden, wenn dies gewünschtist, oder der Glasurbranddurchgeführt werden. Eineandere Möglichkeit ist dasAufpolieren der Krone mitdem Handstück. Hierbei lässtsich der Glanzgrad individu-ell einstellen und man kannzum Beispiel abradierte Flä -chen durch stärkeren Glanzindividuell hervorheben. Diesist allerdings die zeitaufwän-digere Lösung.Ist die Keramik fertig ge-brannt und glänzt wie ge-wünscht, muss unbedingt dasOxid von der Krone entferntwerden, um Entzündungender Gingiva zu vermeiden.Bevor die Arbeit das Laborverlässt, sollte noch ein letz-tes Mal die Zahnfarbe über-prüft werden (Abb. 45).Mit den Abbildungen 46 bis48 möchte ich noch ein paarÜbungsbeispiele darstellen,die im Umgang mit Keramik-massen sehr hilfreich sind. Beim Erstellen ganzer Kera-mikzähne wird nicht nur dieFormensicherheit geübt, son-dern auch das Einlegen vonEffekten wie Schmelzrisse,Transparenz, Transluzensusw.. Wie schon in meinemBericht über die ersten Schrit-te zur Herstellung einer Sei-tenzahnkrone möchte ichauch den jetzigen Bericht miteiner etwas aufwändigerenSchichtung beenden.
Individuelle Krone
Dabei geht es um eine leb-haftere Gestaltung des Zahn-ersatzes – hier mit Hilfe einerkeramischen Schulter. Durcheine Keramikschulter bringeich im zervikalen Bereich dienatürliche Farbe des Zahn-stumpfes bzw. der Wurzel indie Verblendung mit ein.Dafür muss aber der Stumpf
entsprechend präpariert so-wie Zahnstumpf und Wurzelin einwandfreiem Zustandsein.Zu Beginn erstelle ich wiedereinen Schichtplan und legedarin die einzelnen Effektean, um eine genaue Vorstel-lung des Endresultates zu be-kommen (Abb. 50). Dies ge-schieht unter Zuhilfenahmeder einzelnen Farbmuster
Abb. 44 und 45 Letzte Kontrolle derCharakteristik der Restau ration sowie das Überprüfen der Zahnfarbe
Abb. 42 und 43 Situation nach dem zweiten Brand