der kundschaft reiskörner als motteneier verkauft · deskreis der evangelischen kir-che weidenbach...

1
Drei Millionen Euro mehr Für Landesfinanzschule ANSBACH (clk/pm) Ein „starkes Bekenntnis zum länd- lichen Raum“: Die Landesfi- nanzschule wird aus München über drei Millionen Euro mehr bekommen, als erwartet. Das hat der Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtages be- schlossen. „Die große Investition in den Bau der Landesfinanzschule in Ansbach“ soll um weitere 3,075 Millionen Euro auf nun 56,875 Millionen Euro erhöht werden. Das teilten die Abgeordneten Andreas Schalk, Manuel West- phal und Jürgen Ströbel (alle CSU) mit. „Mit Investitionen in dieser Höhe als Teil der Heimat- strategie wird nicht nur das Zu- sammenwachsen von Ballungs- räumen und ländlichem Raum gefördert, sondern auch die Wirtschaft vor Ort“, schreiben sie in einer Mitteilung. Für barrierefreien Aufzug und Brandschutz „Zahlreiche zusätzliche Anfor- derungen“ an die Landesfinanz- schule seien der Grund für das Aufstocken der Investition. Un- ter anderem nennen die Abge- ordneten einen barrierefreien Aufzug, den Brandschutz und einen geänderten Bauablauf wegen 200 zusätzlicher Studie- render. Die Landesfinanzschule be- kommt ein neues Unterkunfts- gebäude und einen kombinier- ten Lehrsaal- und Mensabau. Ende August sollen diese Arbei- ten fertiggestellt sein. Dann wird unter anderem noch das beste- hende Zentralgebäude bis No- vember 2020 umgebaut.

Upload: truongduong

Post on 09-Mar-2019

221 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: Der Kundschaft Reiskörner als Motteneier verkauft · deskreis der evangelischen Kir-che Weidenbach und der Hei-matverein Weidenbach-Triesdorf laden für Samstag, 7. Juli, zu ei-nem

„Wir sind angefüllt mit Wärme und Freundschaft“Anglets Bürgermeister Olive zum Abschied der Jubiläumsdelegation – Alt-OB-Witwe Ilse Zumach blickte zurück

VON OLIVER HERBST

ANSBACH – Fast südländisch hatdie Szenerie im Ansbacher Muse-umshof gewirkt. Den deutsch-fran-zösischen Begegnungsabend be-gleiteten milde Temperaturen, Ge-spräche und Musik bis in die Nacht.Die Ansbacher und ihre Freundeaus Anglet feierten ihn am Ende desJubiläumsbesuchs. Ilse Zumach, dieWitwe von AltoberbürgermeisterDr. Ernst-Günther Zumach, zeigteeinen bewegenden persönlichenBlick auf die Städtepartnerschaft.

Vor 50 Jahren schlossen Ansbachund Anglet das deutsch-französischeBündnis. Die Partnerschaft „war vonAnfang an für meinen Mann undmich eine große Freude“, schilderteIlse Zumach. Am meisten habe sie

beide beeindruckt, dass eine der ers-ten Begegnungen durch die Einla-dung des französischen Frontkämp-ferbundes zustande gekommen sei.

„Aus diesen Begegnungen derehemaligen Kriegsgegner sind herz-liche Freundschaften entstanden.“Gäste aus Anglet nahmen sie und ihrMann gern auf, wie die Witwe des Alt-OB sagte. Ein zartes Bürschchen seieinmal an Mumps erkrankt. Sie habeden Buben wie ein Baby umsorgt.

„Stand und Gesinnungspielten keine Rolle“

„Als Gastgeber empfanden wir esauch als sehr bereichernd, dassStand, Alter und Gesinnung bei derPartnerschaft keine Rolle spielten.“Ein aufmerksamer Zuhörer Ilse Zu-machs war zum Beispiel Anglets Eh-renbürger Klaus Dieter Breitschwert.

„Sie alle waren ganz wunderbareGäste“, sprach Bürgermeister Tho-mas Deffner die Angloys an. Es seinicht selbstverständlich, dass sichdie offizielle Delegation so viel Zeitgenommen habe, „um mit uns unse-re Städtefreundschaft zu vertiefen“.So hätten sich Bürgermeister ClaudeOlive und Jean-Michel Barate, stell-vertretender Bürgermeister, die ge-samte Woche Zeit genommen.

Zwei „Freunde und Wegbegleiter“der Partnerschaft griff Deffner he-raus: den langjährigen früheren Vor-sitzenden des Clubs der Freunde vonAnglet, Richard Deuter, und Her-mann Pörschmann. 1973 habe Letz-terer Alt-OB Dr. Ludwig Schöneckernach Anglet chauffiert. Sein VaterOtto Pörschmann „hat 1968 in Angletals Bürgermeister die Partner-schaftsurkunde unterzeichnet“.

„Wir sind angefüllt mit Bildern,menschlicher Wärme, Festen undFreundschaft“, betonte Bürgermeis-ter Olive zum Abschied. Ansbach seieine sehr berührende Stadt, die einsehr lebendiges Stadtleben habe. Fürimmer bleibe die Herzlichkeit derAufnahme, die Einsatzbereitschaftder Familien, die Leistung der Stadt-verwaltung und von deren Mitarbei-tern tief in den Herzen der Gruppe.

In der Partnerstadt Ansbachals Brüder und Schwestern

„In jedem Moment fühlten wir unshier gehegt und gepflegt, willkom-men als Freunde, ja eigentlich besserals Brüder oder Schwestern.“ DieTeilnehmer hätten den Wert der Le-bendigkeit der Freundschaft auf-richtig empfunden. Silvie Feja undAngelika Weiß dolmetschten – wie

schon in der außerordentlichenStadtratssitzung zum Jubiläum.

Die Delegation reiste gestern ab.Sie hatte unter anderem Nürnberg,Rothenburg sowie die HochschuleAnsbach besucht. Auch erlebte siedie Stadtratssitzung, die Rokoko-Festspiele und den Tag der Franken.

Die Sängerin Marika Marcuzzi istin Anglet aufgewachsen und lebt inder Nähe Würzburgs. Sie sang beimBegegnungsabend etwa ein Lied na-mens „Anglet – Ansbach“. Dafür hat-te sie das Chanson „Göttingen“ derKünstlerin Barbara umgearbeitet.

Die Band „The Dornbirds“ botmitreißende Klänge zu swingendenRhythmen. Die Gruppe Angeluarrakunterhielt mit baskischen Tänzenund Musik. „Mister TopFlop“ (JörgSchuster) begeisterte mit seinenSpäßen nicht nur die kleinen Gäste.

Die Partnerschaft „war von Anfang an für meinen Mann und mich eine große Freude“, sagte Il-se Zumach, hier mit Thomas Deffner und Claude Olive (von rechts). Foto: Alexander Biernoth

Zum Programm der Angloys gehörte Ansbachs Hochschule. Mit der Vorsitzenden des Clubs derFreunde von Anglet, Elke Homm-Vogel (vorne, Mitte), besuchten sie das TV-Studio. Foto: Jim Albright

Der Kundschaft Reiskörner als Motteneier verkauftWegen Betrugs vor dem Schöffengericht: Teppichreinigung und „Schädlingsbekämpfung“ sollte 40000 Euro kosten

ANSBACH (ab) – Eine aufwendigeBeweisaufnahme über mehrere Ta-ge blieb dem Schöffengericht beimAnsbacher Amtsgericht unter demVorsitz von Kerstin Wind durch einumfassendes Geständnis der bei-den Angeklagten erspart. Sie hat-ten einer Frau die Reinigung ihrerTeppiche sowie die Bekämpfungangeblicher Schädlinge für 40000Euro angeboten.

Das Opfer hatte mit Blick auf dieSchädlinge auch bezahlt. Die beidenAngeklagten wurden für diesen Be-trug mit einem Jahr und acht Mona-ten sowie einem Jahr und vier Mo-naten Gefängnis bestraft. Die Stra-

fen wurden zur Bewährung ausge-setzt.

Im März vergangenen Jahres wardie Frau durch einen Flyer auf dasUnternehmen aus Bad Windsheimaufmerksam geworden und bat diebeiden Angeklagten, bei sich zuHause die Teppiche zur Reinigungabzuholen. Dort verstreuten die Tä-ter Reiskörner und banden ihremOpfer den Bären auf, es handle sichum Mottenbefall. Die Spezialreini-gung der Teppiche sowie die Reini-gung der Wohnung von den angebli-chen Schädlingen sollte 40000 Eurokosten. Die Angeklagten säubertentatsächlich die Wohnung, was nachden Ermittlungen der Staatsanwalt-

schaft maximal 200 Euro war. DieReinigung der Teppiche war maxi-mal 600 Euro wert.

Einer der beiden Angeklagten hat-te eine ähnliche Geschichte bei eineranderen Frau durchgezogen, wobeier für die Reinigung von sieben Tep-pichen 8000 Euro in bar verlangt undbekommen hatte. Die Staatsanwalt-schaft Ansbach hatte beide wegengemeinschaftlichen Betruges ange-klagt. In einem Rechtsgespräch zuBeginn der Verhandlung einigtensich das Gericht, die Staatsanwalt-schaft und die Verteidigung auf ei-nen Strafrahmen, falls die Angeklag-ten sich geständig zeigen. Das tatendie beiden dann auch, und so musste

nur das eine Opfer seine Version derGeschichte vortragen, die sich mitden Ermittlungen der Staatsanwalt-schaft deckte.

Um den Angeklagten, die derVolksgruppe der Roma angehören,nach Angaben eines VerteidigersAnalphabeten sind und in einer Not-unterkunft leben, nicht den Ein-druck zu vermitteln, eine Bewäh-rungsstrafe gleiche einem Frei-spruch, so sagte die Richterin, müs-sen beide noch 80 beziehungsweise120 Stunden gemeinnützige Arbeitleisten. Durch eingezogene Wertge-genstände soll der Schaden wiedergutgemacht werden. Das Urteil istrechtskräftig.

Spielplatz an der Lambarenestraße saniertANSBACH (pm/mhz) – Neue

Spielgeräte und eine verbesserteAufenthaltsqualität – darauf dürfensich Kinder und Eltern ab sofort amneu sanierten Spielplatz an der Lam-barenestraße freuen. Auf Initiativeund mit Unterstützung der Anwoh-ner wurde das Gelände in der Gal-genmühle für 27000 Euro neu ge-staltet.

Eltern und Kinder waren dabei vonAnbeginn an den Planungen betei-ligt; auch die Entscheidung für denendgültigen Planungsentwurf wurdeim Rahmen eines Ortstermins ge-meinsam mit der Verwaltung getrof-fen. Schaukel, Tischtennisplatte undKarussell wurden vom Betriebsamtentfernt und durch ein modernesKombispielgerät für Vier- bis Zehn-jährige mit Rutsche, Kletterwand,Hangelstrecke, Rutschstange undHochnetz ersetzt. Neu sind zudemein Federwipptier, eine Vogelnest-schaukel und ein Picknicktisch, derfür mehr Aufenthaltsqualität auf derAnlage sorgen soll.

Die Stadt Ansbach erneuert je nach

Bedarf jährlich ein bis zwei Spiel-plätze im Stadtgebiet. In diesem Jahrwerden von der Verwaltung noch dieSpielplätze „Am Mühlfeld“ und

„Bayreuther Straße“ saniert. Anre-gungen von Bürgern werden gerneunter Telefon 0981/51-355 entgegen-genommen. Foto: Stadt Ansbach

Benefizkonzertin der Kirche

WEIDENBACH – Der Freun-deskreis der evangelischen Kir-che Weidenbach und der Hei-matverein Weidenbach-Triesdorfladen für Samstag, 7. Juli, zu ei-nem Benefizkonzert zugunsten„Christo Vive“ in die katholischeKirche ein. Die Akkordzither-gruppe „Saitenspiel“ aus Kulm-bach, die Akkordzithergruppedes Heimatvereins Weidenbach-Triesdorf sowie die „Weidenba-cher Spatzen“ wirken mit. Be-ginn ist um 14 Uhr.

Fischerfest mitgeräucherten Forellen

FLACHSLANDEN – Die An-gelfreunde Flachslanden veran-stalten am Samstag, 7. Juli, ab15.30 Uhr ihr Fischerfest. Heißgeräucherte Forellen werden an-geboten. Veranstaltungsort istam Feuerwehrhaus in Flachs-landen.

Drei MillionenEuro mehrFür Landesfinanzschule

ANSBACH (clk/pm) – Ein„starkes Bekenntnis zum länd-lichen Raum“: Die Landesfi-nanzschule wird aus Münchenüber drei Millionen Euro mehrbekommen, als erwartet. Dashat der Haushaltsausschuss desBayerischen Landtages be-schlossen.

„Die große Investition in denBau der Landesfinanzschule inAnsbach“ soll um weitere 3,075Millionen Euro auf nun 56,875Millionen Euro erhöht werden.Das teilten die AbgeordnetenAndreas Schalk, Manuel West-phal und Jürgen Ströbel (alleCSU) mit. „Mit Investitionen indieser Höhe als Teil der Heimat-strategie wird nicht nur das Zu-sammenwachsen von Ballungs-räumen und ländlichem Raumgefördert, sondern auch dieWirtschaft vor Ort“, schreiben siein einer Mitteilung.

Für barrierefreienAufzug und Brandschutz

„Zahlreiche zusätzliche Anfor-derungen“ an die Landesfinanz-schule seien der Grund für dasAufstocken der Investition. Un-ter anderem nennen die Abge-ordneten einen barrierefreienAufzug, den Brandschutz undeinen geänderten Bauablauf –wegen 200 zusätzlicher Studie-render.

Die Landesfinanzschule be-kommt ein neues Unterkunfts-gebäude und einen kombinier-ten Lehrsaal- und Mensabau.Ende August sollen diese Arbei-ten fertiggestellt sein. Dann wirdunter anderem noch das beste-hende Zentralgebäude bis No-vember 2020 umgebaut.

Freitag, 6. Juli 2018 FLZ Nr. 153

A03

A03