der lange weg - günter winckler · Über den maler was ursprnglich als beruiche verpichtung...

24
Der lange Weg Vom Aufbrechen und Ankommen Ausstellung in der Bahnhofsmission Köln 10. Mai 2016 - 31. März 2017

Upload: tranthuan

Post on 16-Aug-2019

213 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Der lange WegVom Aufbrechen und Ankommen

Ausstellung in der Bahnhofsmission Köln

10. Mai 2016 - 31. März 2017

Über den Maler

Was ursprunglich als berufliche Verpflichtung begann, wurde zu einer lebenslangen Faszination. Im Rahmen seiner beruflichen Tatigkeit lebte Dipl. Forstwirt und Regierungsdirektor a.D Gunter Winckler neun Jahre in den Sahellandern Westafrikas und unternahm zahlreiche Dienstreisen in die restlichen Regionen Afrikas, aber auch in andere Entwicklungsregionen der Welt. Viele Eindrucke und andere Kulturen, an die man sich als Fremder erst einmal gewohnen musste. Gerade die Aufenthalte in Afrika und im Nahen Osten beeindrucktenGunter Winckler. Im Rahmen seiner Arbeit bei der Landwirtschafts-Organisation der UN (Food and Agriculture Organisation, FAO) und als Berater des Welternahrungsprogramms (UN World Food Program) hatte er schon fruh Kontakt mit Krisenregionen, Nothilfeprogrammen, Fluchtlingslagern und hilfesuchenden Menschen in Afrika und imNahen Osten.

Gunter Wincklers Bilder verarbeiten eigene Erfahrungen, aber siespiegeln vor allem auch das wider, was uns in der letzten Zeit beschaftigt hat: Wie begreifen wir die Not und das Elend der Menschen, die aus Krisengebieten zu uns kommen und auf unsere Unterstutzung hoffen, und wie gehen wir damit um.

Flucht und Fluchtursachen

Wanderungsbewegungen im 20.Jahrhundert (Deutschland und

weltweit)

Flucht- und Wanderungsbewegungen hat es in den letzten 100 Jahren immer wieder gegeben, aber sie waren bis her eher innereuropaisch oder von Europa in andere Teile der Welt gerichtet. Zum ersten Mal erleben wir seit einigen Jahren massive Fluchtlings-strome von anderen Weltregionen nach Europa.

1930er Jahre: Religiose, kulturelle und politische Verfolgung in vielen Landern, vor allem Europas und des Nahen Ostens, fuhrte dazu, dass z. B. Liberale und Juden in offenere Gesellschaften (v.a. USA) auswanderten

1944/45 bis 1950: Etwa 12 bis 14 Millionen Deutsche und deutsch-stammige Angehorige verschiedener Staaten waren von Flucht und Vertreibung betroffen. Hinzu kamen 11,3 Millionen „Displaced Persons“ (= vor allem Zwangsarbeiter und Zwangsverschleppte der NS-Herrschaft, die vornehmlich aus osteuropaischen, aber auch aus anderen europaischen Staaten Europa stammten und sich bei Kriegsende in Deutschland aufhielten)

1960er Jahre: Das Ende der Kolonialzeit fuhrte dazu, dass ausuberseeischen Kolonien viele Menschen in die (fruheren) Kolonial-lander kamen

1960er Jahre: Der deutsche Wirtschaftsaufschwung fuhrte zur Anwerbung von „Gastarbeitern“, vor allem aus Italien, Spanien und der Turkei, die spater ihre Familien nachholten. Beim Anwerbestopp (1973) gab es rund 4 Millionen Arbeitsmigranten und deren Angehorige in der Bundesrepublik Deutschland

1975: Nach der Kapitulation Sudvietnams fluchteten in den nachsten20 Jahren uber 1,6 Millionen Sudvietnamesen aus dem Land (Boatpeople).Vielen von ihnen gelang die Einwanderung nach Europa.

1989: Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs kamen zahlreiche osteuropaische Migranten nach Westeuropa.

1990er Jahre: Hunderttausende Menschen aus den Balkanlandern kamen nach Westeuropa, z.B. aus Kriegsgebieten wie dem zerfallenden Jugoslawien. In dieser Zeit nahm Deutschland mehr Fluchtlinge auf als die ubrigen EU-Lander zusammengenommen.Der Zerfall der Sowjetunion fuhrte zur Migration von Spataussiedlern nach Deutschland (ca. 1,5 Mio.).

Quelle: Wikipedia

FAKTEN ZU FLUCHT UND ASYL (weltweit)

Ende 2014 waren weltweit auf Grund von Verfolgung, Konflikten, allgemeiner Gewalt oder Menschenrechtsverletzungen 59,5 Millionen Menschen zwangsweise vertrieben (Schatzung fur 2015: weit uber 60 Millionen)

• Durchschnittlich wurden 42.000 Menschen pro Tag zu Fluchtlingen, Asylsuchenden oder Binnenvertriebenen

• Haupt-Herkunftslander (2014): Syrien (4,2 Mio.), Ukraine, Afghanistan (2,6 Mio.), Somalia (1,1 Mio.), Sud-Sudan (744 000)

• 34 Millionen sind Binnenvertriebene

• Entwicklungslander beherbergen etwa 90% der Fluchtlinge

• Haupt-Aufnahmelander in absoluten Zahlen: Turkei (ca. 2 Mio.), Pakistan (1,5 Mio.), Libanon (1,2 Mio.), Iran (980 000), Jordanien (628 800)

• Haupt-Aufnahmelander nach Anzahl der Fluchtlinge pro Einwohner: Libanon und Jordanien

• 51% der Fluchtlinge sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren

Quelle: United Nations High Commissioner for Refugees (UNHCR)Halbjahresbericht, Juni 2015

FAKTEN ZU FLUCHT UND ASYL (Deutschland)

Mit 476 600 Asylantragen im Jahr 2015 ist Deutschland aktuell europaweit das Land mit der hochsten Anzahl Asylsuchender.

• Die Haupt-Herkunftslander waren 2015 Syrien (36 %), Albanien und Kosovo. Im Januar und Februar 2016 Syrien (52%), Irak und Afghanistan (11 %)

• 69 % der Asylbewerber sind Manner

• 70 % aller Asylbewerber sind junger als 30 Jahre

• Nordrhein-Westfalen ist das Bundesland mit den meisten Asylbewerbern; (im Februar 2016 leben ca. 12 200 in Koln)

Quellen: Bundesamt fur Migration und Fluchtlinge (BAMF).

Asylgeschaftsstatistik fur den Monat Dezember 2015 und fur den Monat Februar 2016

Die Bundesregierung. Flucht, Migration, Integration: Fakten und Hintergrunde

(Stand 3. Marz 2016); Stadt Koln. Fluchtlinge in Koln (2015)

FLUCHT IN AFRIKA

Die Ausstellung in der Bahnhofsmission will auch darauf aufmerksammachen, dass neun von zehn Fluchtlingen weltweit in Entwicklungs-landern leben, davon ca. 15 Mio. in Afrika. Die Fluchtursachen in Afrika sind komplex:

• Politik: schlechte Regierungsfuhrung, Krieg, Volkermord und Verfolgung, Minderheitsunterdruckung, korrupte Eliten, wenig Rechtssicherheit

• Bevolkerungswachstum: junge Altersstruktur, mangelnde Bildungs- chancen

• Wirtschaft: hohe Arbeitslosigkeit und Armut, niedriger Lebensstandard

• Umwelt: Ressourcenmangel, Wustenbildung

Um dem zu entkommen migrieren die Menschen zumeist in „funktionierende“ afrikanische (Nachbar-)Staaten, jedoch nur selten nach Europa.

Ein Beispiel dafur ist die Westsahara: Seit 40 Jahren halt Marokko die Region – von der Flache fast so groß wie Italien – besetzt und verwehrt der Bevolkerung grundlegende Menschenrechte. Auch aktuelle Konflikte in Mali, der Zentralafrikanischen Republik, im Sudsudan, Burundi oder Nigeria genau wie bereits seit langem bestehende Krisen in Somalia oder der Demokratischen Republik Kongo zwingen viele Millionen Menschen zur Flucht (ca. 4 Mio. Menschen jenseits ihrer eigenen Landesgrenzen, ca. 11 Mio. Menschen als Binnenvertriebene im eigenen Land). Oft werden diese Konflikte zudem religios oder ethnisch aufgeladen. Auch aus Eritrea fluchten inzwischen bis zu 5.000 Menschen pro Monat vor einer brutalen Diktatur, in der Menschenrechtsverletzungen, Zwangsarbeit, unbefristeter Militardienst, willkurliche Inhaftierungen sowie eine tiefgreifende Perspektivlosigkeit den Alltag pragen.

Weil viele Konfliktparteien – in Somalia beispielsweise die islamistischen Al-Shabaab-Milizen – die Arbeit internationaler Hilfsorganisationen behindern, sind die Binnenvertriebenen in Afrika besonders schutzlos und fur humanitare Hilfe schwer erreichbar.Die Menschen der Maghreb-Lander (Algerien, Marokko, Tunesien) leiden unter schlechten wirtschaftlichen Perspektiven. Als Mittelmeer-Anrainer werden sie besonders stark vom Wohlstand Europas angezogen.

Quellen: UNHCR 2015; Brot fur die Welt

Migration, Flucht und Binnenmigration in Afrika (2016)

Karte der Ursprungsländer und Fluchtrouten

Quelle: Tagesschau (21.4.2015). Herkunft der Fluchtlinge vom Mittelmeer

Flucht aus der zerstörten Stadt

(Öl auf Leinwand, Gerahmt, Große 80 x 100 cm)

Eine verzweifelte Großmutter verlasst mit ihrer Enkelin die brennende, zerstorte Stadt in der Hoffnung, fur sich und das Kind eine sichere Zuflucht zu finden.

Ein Bild der Zerstörung

(Öl auf Leinwand, Gerahmt, Große 70 x 90 cm)

Die Zerstorung ihrer Lebenswelt erfullt die betroffenen Menschen mit Entsetzen. Manche hoffen, in den Trummern noch Gegenstande zu finden, die sie mit ihrer verlorenen Welt verbinden.

Ein Panzerwrack als Kinderspielplatz

(Öl auf Leinwand, Gerahmt, Große 80 x 70 cm)

Inmitten von Verzweiflung und Zerstorung zeigen die Kinder, wie sie aus Schrecklichem, spielerisch das Beste machen konnen.

Überstürzter Aufbruch

(Öl auf Leinwand, Gerahmt, Große 80 x 100 cm)

Irgendwo in Schwarzafrika bricht eine junge Familie ubersturzt auf, nur das Notwendigste kann sie mitnehmen und nur so viel, wie jeder tragen kann.

Das kleine Schaf muss mit

(Öl auf Leinwand, Gerahmt, Große 40 x 50 cm)

Wenn man ubersturzt aufbrechen muss, nimmt jeder das mit, was er fur das Wichtigste halt. Der afrikanische Junge kann sich nicht von seinem Schafchen trennen.

Warten auf einen Zug

(Öl auf Leinwand, Gerahmt, Große 80 x 100 cm)

Ob uberhaupt ein Zug kommt, um sie an einen sicheren Ort zu bringen? Hier wird afrikanische Geduld sichtbar, und die unerschopfliche Bereitschaft, sich dem Schicksal zu ergeben und auf eine gunstige Gelegenheit zu warten.

Not macht erfinderisch(Öl auf Leinwand, Gerahmt, Große 70 x 90 cm)

Auch nach dem Aufbruch nutztman jede Gelegenheit, das harte Leben ertraglich zu machen: Kochstelle und Wascheleine werden improvisiert.

Suche nach Sicherheit

(Öl auf Leinwand, Gerahmt, Große 100 x 120 cm)

Eine Gruppe von Mannern hat sich vor dem sklavischen Militardienst in Eritrea gerettet und ist nun in Äthiopien auf der Suche nach Sicherheit und einer neuen Bleibe.

In der libyschen Wüste

(Öl auf Leinwand, Gerahmt, Große 70 x 60 cm)

Eine Gruppe von Menschen ist in der libyschen Wuste unterwegs auf dem Weg zur Mittelmeerkuste, von wo die Überfahrt nach Europa gelingen soll.

Ankunft in den äthiopischen Bergen

(Öl auf Leinwand, Gerahmt, Große 80 x 100 cm)

Ein eritreischer Bauer ist mit seiner Familie und seinem Hausrat im sicheren Äthiopien angekommen und hofft dort eine neue Existenz aufzubauen.

Erschöpfte Gäste im „Straßencafé“

(Öl auf Leinwand, Gerahmt, Große 70 x 90 cm)

Zwei junge, von langer Flucht erschopfte Eritreer warten an einem „Straßencafé“ in einem athiopischen Dorf auf eine Erfrischung.

Erwartung stößt auf Mißtrauen

(Öl auf Leinwand, Gerahmt, Große 80 x 100 cm)

Die beiden Manner hoffen darauf, eine Starkung zu bekommen oder vielleicht sogar eine Unterkunft fur die Nacht. Bei der athiopischen Dorfbewohnerin und ihren Kindern lost das Misstrauen und Angst aus.

Zwangspause

(Öl auf Leinwand, Gerahmt, Große 80 x 70 cm)

Auf der Fahrt in die Sicherheit hat das uberladene Buschtaxi eine Panne und die Passagiere harren geduldig darauf, dass der Schaden behoben wird und die Fahrt weitergehen kann.

Fahrt mit Hindernissen

(Öl auf Leinwand, Gerahmt, Große 100 x 80 cm)

In der Regenzeit ist die Fahrt auf den ausgewaschenen Pisten ein Wagnis fur die maroden, uberladenen Fahrzeuge und zugleich eine Geduldsprobe fur die Reisenden, die im Regen das Ende der Reparatur abwarten mussen und hoffen, bald an einem sicheren Ort anzukommen.

Ein Zeltlager als Bleibe

(Öl auf Leinwand, Gerahmt, Große 70 x 60 cm)

Im eigenen oder im Nachbarland mussen die auf der Suche nach Sicherheit aufgebrochenen Menschen in Notunterkunften - meist in riesigen Zeltlagern - bleiben und dort ihr Überleben organisieren. Oft fur Jahre, ohne Perspektiven, ohne Beschaftigung.

Ein „Café“ im Flüchtlingscamp

(Öl auf Leinwand, Gerahmt, Große 50 x 40 cm)

Eine junge Frau hat im Fluchtlingscamp mit einfachen Mitteln und inmitten des Lager-Chaos ein „Café“ aufgemacht, um sich und ihrer Tochter eine finanzielle Überlebensmoglichkeit zu schaffen.

Abschied vor der gefährlichen Überfahrt

(Öl auf Leinwand, Gerahmt, Große 100 x 80 cm)

Die Gruppe von Menschen hat es bis zum Mittelmeer geschafft und wartet auf eine Moglichkeit, die gefahrliche Überfahrt nach Europa anzzugehen. Sie winken ihren Freunden nach, die bereits unterwegs sind.

Bei Nacht über das Meer

(Öl auf Leinwand, Gerahmt, Große 50 x 40 cm)

Dicht gedrangt sitzen die Menschen auf dem Schlauchboot und hoffen, dass sie die gefahrliche Überfahrt lebend uberstehen und gemeinsam in Europa ankommen.

Gestrandet am Bahnhof

(Öl auf Leinwand, Gerahmt, Große 90 x 70 cm)

Irgendwo in Europa, wo sich die Menschen schon am Ziel fuhlten, sind sie an einem Bahnhof gestrandet. Am schlimmsten ist es, nicht zu wissen, ob und wie es weiter geht.

Ein endloser Weg durch weites Land

(Öl auf Leinwand, Gerahmt, Große 90 x 70 cm)

Der Weg erscheint endlos, das Ziel nicht in Sicht. Die Menschen tragen ihre gesamte Habe mit sich. Alles, was sie nicht tragen konnten, mussten sie zurucklassen.

Die Gleise entlang

(Öl auf Leinwand, Gerahmt, Große 80 x 100 cm)

Wo keine Zuge die Menschen aufnehmen und transportieren, setzen sie sich selbst in Bewegung und folgen den Schienen zu einem unbekannten Ziel.

Flucht in Zentralafrika

(Öl auf Leinwand, Gerahmt, Große 120 x 100 cm)

In den internen Konflikten in der Demokratischen Republik Kongo, in Ruanda und Burundi werden Zehntausende zur Flucht in eine ungewisse Zukunft gezwungen, auf der sie versuchen, ihre wichtigste Habe mitzuschleppen.

Warten auf eine ungewisse Zukunft (I)

(Öl auf Leinwand, Gerahmt, Große 60 x 70 cm)

Beide Bilder zeigen, dass Ungewissheit und Warten das Schicksal der Fluchtenden ist, hier in Europa und dort in Camps im eigenen oder Nachbarland.

Warten auf eine ungewisse Zukunft (II)

(Öl auf Leinwand, Gerahmt, Große 70 x 60 cm)

Beten für den Frieden

(Öl auf Leinwand, Gerahmt, Große 70 x 90 cm)

Zwei Pilger beten in der Felsenkirche von Lalibela, Äthiopien, fur den Frieden.

Beten gegen das Elend

(Öl auf Leinwand, Gerahmt, Große 50 x 40 cm)

Was kann man tun, außer inbrunstig zu beten, wenn man sich als Einzelner in einem afrikanischen Land gegenuber Gewalt und Elend machtlos fuhlt?

Protestieren für den Frieden

(Öl auf Leinwand, Gerahmt, Große 50 x 40 cm)

An zahlreichen Orten gehen Menschen auf die Straße um gegen Krieg, Hass und Gewalt zu protestieren und um auf ihre Notsituation aufmerksam zu machen.

Friedensmarsch

(Öl auf Leinwand, Gerahmt, Große 70 x 60 cm)

In Europa ist der Kampf fur Frieden von vermeintlich dringenderen Problemen uberlagert worden.

Enttäuschte Hoffnung

(Öl auf Leinwand, Gerahmt, Große 70 x 60 cm)

Fur viele Fluchtlinge, die in Elendslagern auf eine Zuflucht in einem europaischen Land hoffen, hat der Glaube an die moralischen Werte Europas gelitten.

Der Weg geht weiter

(Öl auf Leinwand, Gerahmt, Große 90 x 70 cm)

Auch wenn das Ziel der Fluchtlinge erreicht ist, steht noch ein langer Weg bevor: Der schwere Weg der Integration in die neue Welt des Gastlandes.Der Weg kann nur von beiden gemeinsam gegangen werden: Den Gasten zusammen mit den Gastgebern.Und das Ergebnis ist ungewiss.

Berufliche Vita Günter Winckler

• Studium der Forstwissenschaften an den Universitaten Gottingen und Munchen, mit anschließendem Referendariat im staatlichen Forstdienst NRW

• Postgraduierten - Studium der Entwicklungspolitik am Deutschen Institut fur Entwicklungspolitik, Berlin

• Mitarbeiter der Staatsforstverwaltung Nordrhein-Westfalen

• Mitarbeiter der Food and Agriculture Organisation (FAO)der UN in Rom

• Agrar- und Umweltreferent des Bundesministeriums fur wirtschaftliche Zusammenarbeit mit zahlreichen Auslandseinsatzen in verschienden Entwicklungslandern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas

• Von 1993 bis 1999 Mitarbeiter der Organisation for Economic Cooperation and Development (OECD) in Paris

• 2003 bis 2013 unabhangiger Berater fur strategische Entwicklung und Geschaftsfuhrer von EcoStrat, mit zahlreichen Auslandseinsat- zen in den Entwicklungslandern Afrikas und Asiens

Ehrenamtliches und privates Engagement

• Bis 2004 ehrenamtlicher Leiter der Commission de Réflexion Stratégique des Observatoire du Sahara et du Sahel

• Seit 2013 ehrenamtlicher Mitarbeiter in der Bahnhofsmission Koln

• Engagement in der Fluchtlingshilfe

• Seit der Jugend Zeichnen von Karikaturen und Malen von Bildern

Das gemeinsame Ziel

(Öl auf Leinwand, Gerahmt, Große 90 x 70 cm)

Das gemeinsame Ziel muss die Integration der Fluchtlinge in die Gesellschaft des Gastlandes und in ihre Rechts- und Werteordnung sein (fordert die Genfer Fluchtlingskonvention). Sie mussen ihren Platz finden in der Arbeitswelt und im taglichen Leben. Mit ihrer Integration wird auch eine gesellschaftliche Veranderung des Gastlandes verbunden sein.

Bahnhofsmission Köln - ein persönlicher Einblick

Mein ganzes Berufsleben bin ich im Ausland gereist, meistens in Ent-wicklungslandern. Oft war ich dabei auf Rat und Hilfe angewiesen.Bei der Bahnhofsmission in Koln habe ich mich mit der Erwartung engagiert, dort etwas von der Hilfe zuruckgeben zu konnen, die ich fruher selbst erhalten Habe.

Was die Bahnhofsmission Koln eigentlich macht, war mir bis dahin uberhaupt nicht klar: „irgendwas“ mit Hilfe am Bahnhof, aber was konkret? Heute, nach vier Jahren Mitarbeit, sehe und erlebe ich die Bahnhofsmission Koln als eine zeitgemaße Sozialeinrichtung am Hauptbahnhof Koln, die Menschen in den unterschiedlichsten Lebenslagen Hilfestellung bietet.

Wir helfen Reisenden beim umsteigen im Bahnhof. Wir geben Rat, Auskunfte und Hinweise, wenn arztliche Hilfe erforderlich ist, wenn Menschen eine Unterkunft oder einen Not-Schlafplatz benotigen, eine Essensausgabe oder eine Kleiderkammer suchen. Wir kennen Adressen von Ämtern, Behorden und Hilfseinrichtungen und den Weg dorthin.

In den letzten Jahren haben wir in der Bahnhofsmission auch regelma-ßig Fluchtlinge und Asylbewerber betreut, entweder zur Unterstuzung ihrer Reise zu zentralen Aufnahmestellen, oder weil sie am Kolner Haupzbahnhof gestrandet waren und Rat und Hilfe brauchten.

Wir mochten ein Lotse am Bahnhof sein fur Menschen in deren Leben etwas schief gelaufen ist, die in Notlagen und Krisensituationen gera-ten sind. Beim einen ist es ein Diebstahl, der vollig hilflos macht. Beim anderen ist es die Flucht vor hauslicher Gewalt oder eine plotzliche Wohnungslosigkeit, die alles hoffnungslos erscheinen lassen.Auch der Kontakt zu medizinischen oder psycho-sozialen Betreuungs-angeboten kann vermittelt werden. In jedem Fall steht zuerst das per-sonliche Gesprach im Mittelpunkt, denn wenn man seine Sorgen erst einmal geteilt hat, fallt es oft leichter eine Entscheidung zu treffen.

Ich habe in der Einarbeitungszeit Monate gebraucht, die zustandigen Dienststellen der Stadt Koln, der Polizei und verschiedener Freier Trager und die vielen kommunalen, regionalen uund bundesweiten Einrichtungen und Behorden kennen zu lernen, mit denen die Bahnhofsmission Koln zusammen arbeitet.Aber das ist eine wesentliche Voraussetzung fur unsere „Lotsenrolle“.

Nach den vier Jahren kann ich sagen, dass ich mein Engagement bei der Bahnhofsmission Koln noch keinen Tag bereut habe.Die Mitarbeit in der Bahnhofsmission ist fur mich eine anspruchsvolle, personliche Herausforderung und ich habe das Gefuhl, dass ich damit zu mehr Menschlichkeit in unserem Zusammenleben beitragen kann.

Kontakt:

Gunter H. Winckler Regierungsdirektor a.D.

[email protected]

Der Inhalt dieser Broschüre dient ausschließlich der persönlichen Information.

Alle Rechte vorbehalten.