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Chef der Börse Stuttgart Christoph Lammersdorf schießt Eigentor des Jahres Hätte Christoph Lammersdorf, Geschäftsführer der Boerse Stuttgart Holding GmbH, doch noch einmal mehr nachgedacht, bevor er sich von FAZ-Journa-listen zitieren lassen hatte. Gleich den ganzen Markt für Minibonds formerly known as Mittelstandsanleihen für „tot“ zu erklären, hat ihm große Aufmerk-samkeit bei den Journalisten-Kollegen beschert. Aber das lenkt nicht davon ab, dass Christoph Lammersdorfs Argumente sich bei genauerem Hinsehen als Eigentor entpuppen. Seine Argumente treffen nicht ins Schwarze, werden als Ablenkungsmanöver interpretiert und bringen eine Menge stichhaltige Ge-genargumente hervor, wie gleich drei Kolumnisten in dieser Anleihen-Finder-Ausgabe beweisen.
Der Newsletter für Anleihen im Mittelstand 23/1
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2014
INHALT
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EDITORIALChef der Börse Stuttgart Christoph Lammersdorf schießt Eigentor des Jahres
KOLUMNE Ivon Marius Hoerner„Seid nicht feige – lasst mich hinter den Baum“
KOLUMNE IIvon Peter Thilo Hasler„Wir dürfen jetzt nur nicht den Sand in den Kopf stecken“
KOLUMNE IIIvon Michael Bulgrin„Der deutsche Mittelstand fühlt sich gesund — Minibondmarkt entwickelt sich 2014 weiter“
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IMPRESSUM
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NEU-EMISSIONEN Die Plattform für Anleihen im MittelstandEDITORIAL
Klar war, dass die Anleihen Finder Redaktion bei Christoph Lammersdorfs Pressabteilung anklopfte: Haben Siedas wirklich so gemeint? Sein neu-es Statement klingt nicht mehr ganz so nach einer pauschalen Sterbe-urkunde für den Markt der Minibonds.
Keine pauschale Sterbeurkunde für Markt der Minibonds
Vielleicht hätte Herr Lammersdorfvon Anfang an nur von seinem Bondm-Markt sprechen sollen: „Bondm ist 2010 als erstes Segment für Anlei-hen mittelständischer Unternehmengestartet, als es für viele Mittel-ständler schwierig war, von Banken notwendige Kredite zu erhalten. In-zwischen hat sich die Situation ver-ändert. In der aktuellen Marktlage ist es für Unternehmen derzeit nicht attraktiv, eine Anleihe zu begeben. Deshalb ist es nicht absehbar, ob
und wann es weitere Emissionen in Bondm geben wird. Das Handelsseg-ment Bondm bleibt allerdings weiter bestehen. Alle geltenden Verträge mit anderen Marktteilnehmern wer-den von der Börse Stuttgart eingehal-ten. Die Fortführung des Segments steht auch mit Blick auf die Transpa-renz für Anleger außer Frage.“
Unser Kolumnist Marius Hoerner nimmtin dieser Ausgabe in „Seid nicht feige –lasst mich hinter den Baum“ die Lammersdorfschen Argumente aus-einander und wagt sogar einen Blick zurück auf den ungeliebten NeuenMarkt. Auch Peter Thilo Hasler zeigt in seiner Kolumne „Wir dürfen jetzt nur nicht den Sand in den Kopf stecken“, dass es auch weniger ha-senfüßig geht. Mut zum Kapitalmarkt ist wahrscheinlich eine Eigenschaft, die nicht allen Börsenchefs in den Ge-nen liegt. Klar wird, dass der Börsen-
Boss aus Stuttgart keineswegs für den ganzen Minibond-Markt gespro-chen hat. Nebenbei darf man die Frage stellen, ob ein Börsenchef sich nicht eher als nützliches Schwungrad für einen innovativen, erfolgreichen Kapitalmarkt in Zeitungen wie FAZ oder Handelsblatt darstellen und nicht durch Eigentore auffallen soll-te. Unser dritter Kolumnist, MichaelBulgrin, sprüht im Gegensatz zu Christoph Lammersdorf vor Optimis-mus, vergisst aber nicht, Fakten zu nennen, warum der Markt der Mi-nibonds in 2015 eine Zukunft hat: „Klasse statt Masse“.
Das könnte auch ein gutes Motto für das anstehende Fest sein. Die Anlei-hen Finder Redaktion wünscht allen eine gute Weihnachtszeit!
Christoph Morisse. Anleihen Finder Redaktion.
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Marius Hoerner, Portfolio Manager, ARTUS Asset Management AG
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„Seid nicht feige – lasst mich hinter den Baum” „Der Markt für Mittelstandsanleihen ist tot“ zitiert die F.A.Z. Herrn Lammersdorf, den Vorstandsvorsitzenden der Börse Stuttgart.Dabei hieß es noch vor Jahresfrist: Wer hat’s erfunden? Die Börse Stuttgart!
NEU-EMISSIONEN Die Plattform für Anleihen im MittelstandKOLUMNE I
Weitere Zitate aus dem Artikel lesen sich so:
1. „Wir sind stolz, diese Lücke in der Mittelstandsfinanzierung entdeckt zu haben.“2. „Übrig bleiben die Unternehmen, die anderweitig kein Geld mehr be-kommen haben, das ist für uns kein attraktives Geschäft.“3. Auch erfahrene Kapitalmarktex-perten sind von Emittenten getäuscht worden.“ und4. „Wenn kriminelle Energie im Spiel ist, haben auch Experten kaum Chan-cen, Risiken zu erkennen.“
Gehen wir die Punkte mal im Einzelnen durch:Anleihen kleiner Unternehmen gab es immer schon und immer mal wieder. Die Börse Stuttgart hat einen Trend entdeckt und durch entsprechendes Marketing so attraktiv gemacht, dass Mitbewerber und Anleger aufmerksam geworden sind. Das ist gut und legitim und hat den großen Vorteil, dass man vom „First Mover“-Effekt profitieren kann.
Punkt 2 halte ich für „dünnes Eis“. Solche Unternehmen gibt es in die-sem Marktsegment. Aber nicht nur, sondern auch. Ganz davon abgesehen, an welcher Börse gab es mit welchen Anleihen die ersten Schwierigkeiten? Oder war es gar eine ganze Branche?
Die Punkte 3 und 4 sind unstrittig. Kriminelle Energie gehört in keinen
Markt. Erstaunlich ist nur, dass kri-minelle Machenschaften aktuell ganz anders bzw. leiser beurteilt werden, wenn sie statt auf der Zins- auf der Aktienseite stattfinden. Die Anleger müssen endlich begreifen, dass es mit gewissen Risiken verbunden ist, wenn kleine Unternehmen im Spiel sind. Warum? Weil diese zwangsläufig in ih-rem Geschäft nicht so breit diversifi-ziert sein können wie große Unterneh-men. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir über Anleihen oder Aktien reden.
Frankfurt macht weiter und Düssel-dorf (offenbar mit neuem Namen) auch. Ob das Produkt nun X oder Y heißt, Neuer Markt oder TecDAX spielt im Grunde keine Rolle. Was allerdings eine entscheidende Rolle spielt, sind Regeln und die können die Börsen als Plattformanbieter durch-aus aufstellen. Bisher ist davon aber weit und breit nichts zu sehen. Es gibt zwar Checklisten und ähnliches, aber wo bleiben feste Forderungen nach beispielsweise Eigenkapitalquo-te oder Zinsdeckungsgrad? Und zwar nicht nur heute mal eben „hingefum-melt“ sondern zwei oder besser drei Jahre rückwirkend?Ein Argument, dass ich im Laufe des Jahres mal gehört habe: „Wenn wir das zur Regel machen, bekommen wir keine Emission mehr.“ Doch, mit entsprechendem Marketing bekommt man dann die guten Emissionen. „Klasse statt Masse“ wäre sicher ein gutes Motto für das Jahr 2015. Und
wenn dann wirklich keine Emissionen kommen, wissen die Anleger wenigs-tens warum. Die entsprechende Bör-se hat ein gutes Werk getan und darf das auch verkünden. Den Börsen und auch den Anlegern, ob Private, Insti-tutionelle oder irgendwo dazwischen, empfehle ich einen Blick in die jüngere Geschichte der Märkte.
1997 entstand ein neues Marktseg-ment. Der „Neue Markt“. Am 10. März 2000 erreichte der Nemax 50 seinen absoluten Höchststand. Zitat Wiki-pedia: „Parallel zur Entwicklung an den internationalen Börsen fielen die Notierungen ab März 2000 auch am Neuen Markt. Erste Listen mit poten-ziellen Pleitekandidaten wurden auf Internetseiten und in der Presse veröf-fentlicht. Im September 2000 melde-te mit Gigabell tatsächlich das erste Unternehmen in einer später endlosen Reihe Insolvenz an. Aufsehen erregte u.a. die Insolvenz der Infomatec AG im Mai 2001, die zuvor serienweise betrügerische Ad-hoc-Meldungen pu-bliziert hatte. 2001 versuchte die
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NEU-EMISSIONEN Die Plattform für Anleihen im MittelstandKOLUMNE I
Deutsche Börse, die immer größere Anzahl insolventer Unternehmen durch ein zwangsweises Delisting von Penny-Stocks zu verschleiern. Dagegen klagten jedoch zahlreiche der betroffenen Unternehmen. Die Regel wurde später wieder fallen gelassen; dafür wurde die Portalsei-te neuermarkt.com der Deutschen Börse zum Jahresende 2001 ein-gestellt. 2002 wurde die Abwärts-bewegung zusätzlich durch zahl-reiche Skandale bei einzelnen der gelisteten Unternehmen verstärkt. Spektakulärster Betrugsfall war der Telematik-Anbieter ComROAD, des-sen Geschäftstätigkeiten nahezu ausschließlich aus Scheinumsätzen mit sich selbst bestanden. Firmen-gründer Bodo Schnabel wurde ver-haftet und später zu sieben Jahren Haft verurteilt. Auch der Fall EM.TV mit den Brüdern Thomas und Florian
Haffa beschäftigte noch Jahre die Straf- und Zivilgerichte. Weitere Un-ternehmensvorstände wurden we-gen Insiderhandels und Kursbetrugs verurteilt. Der Nemax erreichte am 9. Oktober 2002 einen Stand von nur mehr 318 Punkten und hatte somit in nur 31 Monaten über 96 Prozent seines Wertes (über 200 Mrd. Euro) eingebüßt. Viele der Aktien, die zum Höhepunkt der Spekulationsblase im März 2000 noch bei einem Wert von teilweise mehr als 100 Euro notier-ten, fanden sich als Penny-Stocks wieder.“
Ende 2004 war dann Schluss. Neuer Name, neues Glück. Im Oktober 2014 verkündet das Handelsblatt: „JungenStart-ups soll der Zugang zu fri-schem Kapital erleichtert werden. Wirtschaftsminister Gabriel strebt deshalb die Einführung eines neuen
Börsensegments an. Der Start-Up-Verband hofft auf einen schnellen Start 2015.“ Im Zuge von Basel III wer-den die Banken zwangsläufig manche Kredite nicht mehr vergeben können. Ob sie wollen oder nicht. Was bleibt ist eine Mischung aus Kapitalmarkt und institutionellen Lösungen. Dem-entsprechend ist mir um das Segment „Anleihen kleiner Unternehmen“ nichtbange. Und ich bin mir sicher, wenn es am Kreditmarkt für Mittelständler erstmal klemmt und Arbeitsplätze in Gefahr sind, kommen die Rufe aus der Politik ganz schnell. „Wir brauchen ein neues Börsensegment.“
Ich wünsche allen Lesern, Anlegern und Kritikern ein gesegnetes Weih-nachtsfest, ein gesundes neues Jahr und gute Geschäfte.Marius Hoerner, Portfolio Manager, ARTUS Asset Management AG
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Peter Thilo Hasler, Analyst bei Sphene Capital GmbH
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„Wir dürfen jetzt nur nicht den Sand in den Kopf stecken“
Die Plattform für Anleihen im MittelstandKOLUMNE II
Kein Wunder, war es doch die Börse Stuttgart, die das Segment einst aus der Taufe gehoben hatte.Nun werde sie sich nicht mehr ak-tiv um neue Emittenten in ihremMittelstandsanleihesegment BondMbewerben.
„Zu viel kriminelle Energie“
Zum einen würden die Banken mittlerweile wieder sehr gute Konditionen anbieten, zum ande-ren sei „zu viel kriminelle Ener-gie“ seitens der Emittenten im Spiel, gegen die selbst Kapital-marktprofis keine Chancen hät-ten. In eine ähnliche Kerbe schlägt die Börse Düsseldorf. Zwar wolle man den Kapitalmarkt für kleine und mittelgroße Unternehmen of-fen halten, jedoch missfällt es den Verantwortlichen, dass mit der derzeitigen Benennung des Mit-telstandsanleihesegments die tat-sächlichen Risiken dieser Anleihen nicht auf den ersten Blick sichtbar seien.
Finanzierungsmöglichkeiten für den Mittelstand
Dies gibt uns Gelegenheit zu fra-gen, welche Möglichkeiten dem Mittelstand zur Unternehmensfinan-zierung überhaupt noch verbleiben-Ein Börsengang steht ohnehin nur den Wenigsten offen, der Aufnah-me von Finanzinvestoren in den Gesellschafterkreis wird gerade
von Familienunternehmen häufig erhebliche Vorbehalte entgegen-gebracht und mezzanine Finan-zierungen sind den Meisten zu exotisch. Was bleibt ist der Haus-bankenkredit, in Zeiten negativer (Straf-)Zinsen der Notenbanken und umfangreicher staatlicher Ga-rantien für die Geschäftsbanken vielleicht nicht die schlechteste Lösung.
Doch eine Abhängigkeit von der Hausbank erweist sich immer dann als problematisch, wenn Un-ternehmen vor der Finanzierung größerer Investitionsprojekte stehen.Dann ziehen Banken meist die Basel III-Karte und argumentieren mit zu-nehmend strengeren Kreditvergabe-vorschriften der Aufsichtsbehörden.
Betroffen sind dann auch jene Unternehmen, die im Grunde genau die Kriterien erfüllen, die sie für einen Gang an den Kapitalmarkt attraktiv machen:
Unternehmen, die unauffällige Pro-dukte anbieten, die aber in derjeweiligen Nische eine bedeutendeRolle spielen und deren Konsummit hohen Wechselkosten ver-bunden ist. Unternehmen, die überwiegend – aber nicht nur – die Leitbilder von Familienun-ternehmen hochhalten und in langfristigen Kategorien denken. Unternehmen, die eine stabile Umsatz- sowie Ertragsenwicklung
aufweisen und deren Wettbe-werbsvorteile weniger auf Kosten-vorteilen basieren als auf Inno-vation, Produktqualität, Beratungund Kundennähe. Unternehmen mit hoher Fertigungstiefe, die hohe Markteintrittsbarrieren zur Folgehaben und das Kopieren der Produkte durch andere erschweren.
Diese Hidden Champions haben es verdient, bei der Emission ihrer Anleihe professionell betreut zu werden.
Damit kommen wir zum eingangs angeführten Zitat von Lothar Mat-thäus, dem häufig zu Unrecht be-lächelten Weltfußballspieler. Denn zweifellos es gibt es geeignetere Möglichkeiten, den Kapitalmarkt in Deutschland voranzubringen, als sich von diesem zurückzuzie-hen. Man muss nur den Mut haben zu suchen.
Peter Thilo Hasler, Analyst,Sphene Capital GmbH
Als in der vergangenen Woche der Vorstandsvorsitzende der Börse Stuttgart, Christoph Lammersdorf, der FAZ erklärte, der Markt für Mittelstandsanleihen wäre tot, war das Medienecho gewaltig.
Michael Bulgrin Mitglied der Geschäftsleitung der biallas communication & consulting GmbH
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„Der deutsche Mittelstand fühlt sich gesund — Minibondmarkt entwickelt sich 2014 weiter”
NEU-EMISSIONEN Die Plattform für Anleihen im MittelstandKOLUMNE III
Obwohl die wirtschaftliche Dyna-mik sinkt, beurteilen 53,6% der für das BDI/PwC-Mittelstandspanel Dezember 2014 befragten Unter-nehmen ihre geschäftliche Situ-ation als „gut“ bis „sehr gut“. In überdurchschnittlich guter Verfas-sung sehen sich vor allem binnen-marktorientierte Industrieunter-nehmen: 46,6% berichteten seit Frühjahr 2014 über eine positive Geschäftsentwicklung. Das aktu-elle Mittelstandspanel spiegelt einmal mehr das Erfolgsmodell „Deutscher Mittelstand“ wider. Schlagzeilen vom Markt für Mittel-standsanleihen haben in den ver-
gangenen Monaten dagegen deut-lich gemacht: Es braucht mehr als das Wort „Mittelstand“, damit aus einer guten Idee ein (Börsen-)Er-folgsmodell wird.
„Die mittelständischen Unterneh-men sind in den vergangenen Jah-ren krisensicherer geworden“, at-testiert die Herbst-Ausgabe 2014 von „Mittelstand im Mittelpunkt“. Dazu verweist die Studie von DZ BANK AG, Bundesverband Deut-scher Volksbanken und Raiffeisen-banken (BVR) sowie WGZ BANK AG auf die aktuellen Ergebnisse der VR Bilanzanalyse: „Die Eigenka-
pitalquote der mittelständischen Unternehmen konnte 2013 sogar erneut deutlich zulegen und über-traf damit nochmals das Rekord-niveau des Vorjahres.“ Überaus erfreulich sei zudem die anhaltend hohe Bilanzqualität, gemessen an-hand der Indikatoren Eigenkapi-talquote, Gesamtkapitalrenta-
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NEU-EMISSIONEN Die Plattform für Anleihen im MittelstandKOLUMNE III
bilität, Gesamtkapitalumschlag, Liquidität 2. Grades und dem dy-namischen Verschuldungsgrad bei mittelständischen Unternehmen in Deutschland.
Genau diese soliden Mittelständ-ler, die aus einer starken Markt-stellung heraus und mit guten wirtschaftlichen Aussichten den Kapitalmarkt als Finanzierungsal-ternative nutzen wollen, braucht der junge Markt für Mittelstands-anleihen. Und das sind die Unter-nehmen, die auch unter Investo-ren gefragt sind! Damit der Markt für Minibonds doch noch zu ei-nem (Börsen-)Erfolgsmodell wer-den kann, braucht es für künftige Neuemissionen drei Erfolgskom-ponenten: tragfähigere Financial Covenants, die striktere Erfüllung bestimmter finanzieller Kenn-
zahlen und eine professionellere Kapitalmarktkommunikation.
Mit 23 Neuemissionen war die Emissionstätigkeit 2014 insgesamt rückläufig. Im Trend waren vor allem Immobilienanleihen – dar-unter bekannte Adressen wie DIC Asset oder Adler Real Estate. Und nicht zu vergessen die erfolgrei-chen Refinanzierungen, allen vo-ran das Landwirtschaftsunterneh-men KTG Agrar.
Im aktuellen „Standpunkt German Mittelstand“ des Steubing German Mittelstand Fund I wird hervorge-hoben, dass sich die Platzierungs-quote der Mittelstandsanleihen 2014 von 77% auf 87% verbessert hat – obwohl die Emissionen durch die Investoren noch eingehender geprüft wurden. Das zeige, dass
„bei Covenant-Ausgestaltungen und Besicherungsstrukturen ein höheres Maß angesetzt wurde und so Investoren überzeugt werden konnten“.
„Klasse statt Masse“ lautet die sinnvolle, wenn auch nicht mehr ganz neue Maxime für den Mittel-standsmarkt. Sie würde die Quali-tät der Emissionen im kommenden Jahr weiter verbessern, für ein stabiles Neuemissionsvolumen sor-gen und Ausfällen in den nächsten Jahren nachhaltig entgegen wir-ken. Das niedrige Zinsniveau und der damit einhergehende Mangel an Anlagealternativen drängen sich als Erfolgsgehilfen für deut-sche Minibonds förmlich auf. Der Markt für Mittelstandsanleihen kann also trotz aller Kritik positiv in das Jahr 2015 blicken.
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Die Bremer AGS Energy GmbH hat eine Anleihe im Volumen von rund drei Millionen Euro begeben. Die jährliche Verzinsung der „Anleihe Deutschland 1“ beträgt fünf Prozent. Die Laufzeit der Anleihe endet 2029. Die Mindestinvestition beträgt 100.000 Euro. Das „transpa-rente Emissionshaus“ wie sich das Unternehmen nennt, fällt durch eine Besonderheit auf: Die beiden Gesellschafter und Geschäfts-führer, Jan-Henning Ahrens und Jens-Peter Gieschen, sind Anwälte für Bank- und Kapitalrecht. Beide vertreten nach eigenen Angaben „Anleger und Investoren, die im Rahmen ihrer jeweiligen Vermö-gensanlage Geld verloren haben.“
Ihre Idee sei gewesen, „ein Anlageprodukte auf den Markt zu bringen, welches Sicherheit und Rendite in einer Form verbindet und für Anleger sinnvoll ist“. Die Anleihe biete dem einzelnen Anleger die Sicherheit, die normalerweise Banken für sich bean-spruchen, berichten die beiden Gründer und Geschäftsführer der AGS Energy GmbH Jan-Henning Ahrens und Jens-Peter Gieschen.
EmissionserlöseMit der aktuellen „Solaranleihe Deutschland 1“ soll der Erwerb von acht bereits in Betrieb befindlichen Solaranlagen in der Nürnberg finanziert werden. Die Rückzahlung der Anleihe und die Zinszahlun-
gen erfolgen aus den Einspeisevergütungen für die Stromerträge der Photovoltaikanlagen. Diese werden über eine Steuerberatungsgesellschaft als Treuhänderin an die Zeichner der Anleihe abgetreten. Die Treuhänderin fungiert nach Angaben des Unternehmens als Mittelverwendungskontrolleurin und wacht auch über die vertrags- und sachgerechte Verwendung des Anleiheerlöses.
AGS Energy GmbH„Solaranleihe Deutschland 1“ – Jährliche Verzinsung von fünf Prozent – Laufzeit 15 Jahre – Kapitalmarkt-Anwälte als Emittenten
AGS Energy GmbH
Erneuerbare Energie
Anleihe
EUR 3.000.000
15 Jahre
18.06.2014
31.12.2029
EUR 100.000
100%
Festzins
5,00%
-/-
Rückzahlungen
p.a. zw. 5,00% und
9,00% derEinlagesumme
Nein
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Emittent:
Branche:
Wertpapiertyp:
Volumen:
Laufzeit:
Auflagedatum:
Fälligkeit:
Mindestinvestition:
Ausgabepreis:
Kupontyp:
Zinsen p.a.:
Zusatzvergütung:
Zahlungsweise:
Börsennotierung:
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Musterdepots>> Mit Peter Thilo Hasler, Gründer und Analyst der Sphene Capital, Martin Achter, Fondsmanager Renten bei der BayernInvest in München und Manuela Tränkel, die seit 2004 ein Family Office in München betreut, konnten wir drei ausgewiesene Kapitalmarktexperten als Musterdepot-Manager gewinnen. Hier geht`s online zur Performance-Messung.
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