der raum als erlebnis in der presse

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03 Ausgabe 02/2013 ins G.A.S. blattl ieghard Preis ist Geschäftsführer der TAO Beratungs- und Ma- nagement GmbH. Wir wollten wissen, was hinter den Kulissen der Bühne des Erfolgs steckt und wer dafür an wel- chem Strang ziehen muss. schau: Herr Preis, Ihr Unterneh- men ist in der Tourismusberatung tätig. Wieso haben Sie sich für dieses Segment entschieden? Ich war früher Geschäftsfüh- rer der Tourismusregion Os- siacher See. Dadurch habe ich viele Impulse für den Bereich des Betriebsmar- ketings bekommen. Man hat als Geschäftsführer einer Tourismusdesti- nation sehr viele ver- schiedene Aufgaben. Es war aber nicht immer leicht, diese frei und selbstbestimmt zu er- ledigen. So entstand die Idee, ein eigenes Unternehmen zu gründen, um autark am freien Markt agieren zu können. schau: Was sind die Kernkompeten- zen Ihrer Firma? Die ursprüngliche Idee bezog sich auf ganzheitliche Orts- und Re- gionalentwicklung. Das bedeutet die Vernetzung des touristischen und kulturellen Bereichs mit ande- ren Wirtschaftsbereichen. Es ist uns wichtig, eine ganzheitliche Destina- tionsentwicklung in Gang zu setzen. Wir haben begonnen, uns auf ökolo- gische, sanfte und nachhaltige Tou- rismusentwicklung zu spezialisieren. Unser Beratungsprojekte in den Ge- schäftsfeldern „Erlebnisraumdesign“ & „Produktentwicklung“ als auch un- sere Großprojekte Österreichisches Wandergütesiegel und Österreichs Wanderdörfer zahlen auf diese Her- angehensweise ein. schau: Was genau ist die Aufgabe von TAO beim Management der „Wanderdörfer“? „Österreichs Wanderdörfer“ ist ein Ver- ein, von dem wir den Auftrag haben, die Gesamtorganisation dieser Angebots- gruppe zu managen. Die Produktidee und die Leistungsimpulse kommen von unserer Seite. Zu unseren spezifischen Aufgaben gehören die Vereinsbe- treuung, das operative Geschäft – dazu gehören das gesamte Marketingmanagement, die Werbemit- tel, die Kommunikationsstrategie – und die Qualitätssicherung sowie die Ange- botsentwicklung. Das bedeutet, wir sind in vier verschiedenen Bereichen aktiv. Wir sind die Impulsgeber für Wanderur- laub in Österreich. schau: Österreich ist ein „Wanderland“. Was bedeutet das speziell? Es gibt Wanderhotels, Wanderdörfer und Wanderwege. Das alles zusammen ergibt die Wanderdestination Österreich. Im Projekt „Österreichisches Wandergü- tesiegel“ ist TAO für die klare Abgren- zung zuständig. Wir definieren, was ein Wanderhotel ist, überprüfen es und vermarkten ein solches auf unserer Plattform entsprechend. schau: Welche Voraussetzungen muss ein Hotel haben, als Wanderho- tel zertifiziert zu werden? Man muss sich auf fol- gende Punkte konzentrieren: Wie sieht die Raumleistung aus, wie die Erlebnisleistung, wie die Hotelinfrastruktur und wie die Service- leistung. Für alle Bereiche gibt es im Internet, als Serviceleistung von TAO, eine Checkliste, die man durchgehen kann (www.wanderguetesiegel.at). Nach der Bestandsaufnahme folgt als zweiter Schritt ein Innovationsworkshop. Dabei werden Handlungsbedarf und Hand- lungsoptionen aufgedeckt und festgehalten. Der drit- te Schritt ist die Leitidee-Entwicklung, dem als letzter Schritt die Gesamtkon- zeptentwicklung folgt. schau: In welchem Ausmaß beziehungs- weise wann ist es als Hotelier sinnvoll, sei- nen Betrieb und dessen Ausrichtung zu evaluieren? Spätestens dann, wenn man merkt, es läuft nicht mehr so gut. Das ist der Punkt, an dem man kein sicheres Ge- fühl mehr hat und sogar die Stamm- gäste ausbleiben. Besser und erfolg- versprechender ist es natürlich, schon vor dem „roten Bereich“ etwas zu un- ternehmen. Man muss sich als Unter- nehmer jeden Tag neu erfinden und schauen, was in der Branche passiert. Selbsteinschätzung spielt dabei eine zentrale Rolle. Man benötigt eine kritische Innensicht und eine aufge- schlossene Außensicht. Trotz Beherzi- gung dieser Überprüfungen sollte ein Hotelier mindestens alle drei Jahre ei- nen externen Berater beauftragen, um eine unabhängige Expertenmeinung zu generieren. schau: Was wird aus Ihrer Sicht in Be- zug auf Hotels und deren Umgebungen unterschätzt? Ganz klar das Herz! Die persönliche Beziehung zum Gast/zum Kunden. Auch die Beständigkeit wird unter- schätzt. Die Authentizität und Glaub- haftigkeit. Oft aber auch die eigene Leistung. schau: Wie kann man einem Hotelier die Existenzangst nehmen, dass er nur erfolg- reich sein kann, wenn er viel Geld investiert? Es muss das Gesamtpaket stimmen. Das Hotel muss in sich stimmig sein, die Destination muss passen und na- türlich die Leistung. schau: Was meinen Sie, wie werden er- folgreiche Gebiete und Hotels in 20 Jahren agieren, was wird wichtig sein? Wichtig ist eine stringente Umsetzungs- linie. Man muss seine Marktposition kennen und diese kompetent besetzen. Um authentisch zu sein, muss man das, was man verspricht, auch genau so umsetzen. Wertemarketing wird auch in Zukunft eine zentrale Rolle spielen. Die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen müssen vorhanden sein. Virtuelle und reale Welt sollen übereinstimmen. schau: Viele glauben, dadurch, dass man dem Webauftritt heutzutage so viel Ge- wicht beimisst, dass man so einen Ver- käufer einspart. Wie sehen Sie das? Ich denke, dass in der heutigen Zeit die Homepage die Visitenkarte jedes Unternehmens ist. Sie vermittelt ei- nen ersten Eindruck. Man macht Be- kanntschaft mit dem Unternehmen. Ein Großteil der Urlauber nutzt das Internet zur Urlaubsbuchung bezie- hungsweise als Vorinformation zur Buchungsentscheidung. Aktualität ist heute sehr bedeutend, die liefert das Internet. Der Webauftritt ist ein Glied in der Kette des Verkaufs. schau: Projekte, die erfolgreich sind und begeistern – welche zählen Sie dazu? Wir sind stolz auf unsere Beratungspro- jekte in Österreich und Deutschland, in denen wir die Angebotsinszenierung von ganzen Destinationen (z.B. Eifel, Allgäu, Wiener Alpen), von einzelnen Orten (Schwangau, Pfronten), von Freizeitanlagen (Forstgut Schnurbein) und Hotels durchführen. Aktuell un- terstützen wir den TVB Paznaun bei der Inszenierung einer Fotopointstre- cke und die Eifel beim Storytelling ent- lang von Wanderwegen. Wir geben den Impuls zum Erfolg S „Wertemarketing wird auch in Zukunft eine zentrale Rolle spielen.“ Sieghard Preis Geschäftsführer der TAO Beratungs- und Management GmbH © Ing. Hannes Enzi, Gemeinde Soboth

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Ein schöner Abriss unserer Tätigkeiten in den vergangenen Jahre und das auch noch in Interviewform

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Page 1: Der Raum als Erlebnis in der Presse

03Ausgabe 02/2013ins G.A.S. blattl

ieghard Preis ist Geschäftsführer der TAO Beratungs- und Ma-

nagement GmbH. Wir wollten wissen, was hinter den Kulissen der Bühne des Erfolgs steckt und wer dafür an wel-chem Strang ziehen muss.

schau: Herr Preis, Ihr Unterneh-men ist in der Tourismusberatung tätig. Wieso haben Sie sich für dieses Segment entschieden?

Ich war früher Geschäftsfüh-rer der Tourismusregion Os-siacher See. Dadurch habe ich viele Impulse für den Bereich des Betriebsmar-ketings bekommen. Man hat als Geschäftsführer einer Tourismusdesti-nation sehr viele ver-schiedene Aufgaben. Es war aber nicht immer leicht, diese frei und selbstbestimmt zu er-ledigen. So entstand die Idee, ein eigenes Unternehmen zu gründen, um autark am freien Markt agieren zu können.

schau: Was sind die Kernkompeten-zen Ihrer Firma?

Die ursprüngliche Idee bezog sich auf ganzheitliche Orts- und Re-gionalentwicklung. Das bedeutet die Vernetzung des touristischen und kulturellen Bereichs mit ande-ren Wirtschaftsbereichen. Es ist uns wichtig, eine ganzheitliche Destina-tionsentwicklung in Gang zu setzen. Wir haben begonnen, uns auf ökolo-gische, sanfte und nachhaltige Tou-rismusentwicklung zu spezialisieren. Unser Beratungsprojekte in den Ge-schäftsfeldern „Erlebnisraumdesign“ & „Produktentwicklung“ als auch un-sere Großprojekte Österreichisches Wandergütesiegel und Österreichs Wanderdörfer zahlen auf diese Her-angehensweise ein.

schau: Was genau ist die Aufgabe von TAO beim Management der „Wanderdörfer“?

„Österreichs Wanderdörfer“ ist ein Ver-ein, von dem wir den Auftrag haben, die Gesamtorganisation dieser Angebots-gruppe zu managen. Die Produktidee und die Leistungsimpulse kommen von unserer Seite. Zu unseren spezifischen

Aufgaben gehören die Vereinsbe-

treuung, das operative Geschäft – dazu gehören das gesamte Marketingmanagement, die Werbemit-tel, die Kommunikationsstrategie – und die Qualitätssicherung sowie die Ange-botsentwicklung. Das bedeutet, wir sind in vier verschiedenen Bereichen aktiv. Wir sind die Impulsgeber für Wanderur-laub in Österreich.

schau: Österreich ist ein „Wanderland“. Was bedeutet das speziell?

Es gibt Wanderhotels, Wanderdörfer und Wanderwege. Das alles zusammen ergibt die Wanderdestination Österreich. Im Projekt „Österreichisches Wandergü-tesiegel“ ist TAO für die klare Abgren-zung zuständig. Wir definieren, was ein

Wanderhotel ist, überprüfen es und vermarkten ein solches auf unserer Plattform entsprechend.

schau: Welche Voraussetzungen muss ein Hotel haben, als Wanderho-tel zertifiziert zu werden?

Man muss sich auf fol-gende Punkte konzentrieren: Wie sieht die Raumleistung

aus, wie die Erlebnisleistung, wie die Hotelinfrastruktur und wie die Service-leistung. Für alle Bereiche gibt es im Internet, als Serviceleistung von TAO, eine Checkliste, die man durchgehen kann (www.wanderguetesiegel.at). Nach der Bestandsaufnahme folgt als zweiter Schritt ein Innovationsworkshop. Dabei werden Handlungsbedarf und Hand-

lungsoptionen aufgedeckt und festgehalten. Der drit-

te Schritt ist die Leitidee-Entwicklung, dem als letzter Schritt die Gesamtkon-zeptentwicklung folgt.

schau: In welchem Ausmaß beziehungs-weise wann ist es als Hotelier sinnvoll, sei-nen Betrieb und dessen Ausrichtung zu evaluieren?

Spätestens dann, wenn man merkt, es läuft nicht mehr so gut. Das ist der Punkt, an dem man kein sicheres Ge-fühl mehr hat und sogar die Stamm-gäste ausbleiben. Besser und erfolg-versprechender ist es natürlich, schon vor dem „roten Bereich“ etwas zu un-ternehmen. Man muss sich als Unter-nehmer jeden Tag neu erfinden und schauen, was in der Branche passiert. Selbsteinschätzung spielt dabei eine zentrale Rolle. Man benötigt eine kritische Innensicht und eine aufge-schlossene Außensicht. Trotz Beherzi-gung dieser Überprüfungen sollte ein

Hotelier mindestens alle drei Jahre ei-nen externen Berater beauftragen, um eine unabhängige Expertenmeinung zu generieren.

schau: Was wird aus Ihrer Sicht in Be-zug auf Hotels und deren Umgebungen unterschätzt?

Ganz klar das Herz! Die persönliche Beziehung zum Gast/zum Kunden. Auch die Beständigkeit wird unter-schätzt. Die Authentizität und Glaub-haftigkeit. Oft aber auch die eigene Leistung.

schau: Wie kann man einem Hotelier die Existenzangst nehmen, dass er nur erfolg-reich sein kann, wenn er viel Geld investiert?

Es muss das Gesamtpaket stimmen. Das Hotel muss in sich stimmig sein, die Destination muss passen und na-türlich die Leistung.

schau: Was meinen Sie, wie werden er-folgreiche Gebiete und Hotels in 20 Jahren agieren, was wird wichtig sein?

Wichtig ist eine stringente Umsetzungs-linie. Man muss seine Marktposition kennen und diese kompetent besetzen. Um authentisch zu sein, muss man das, was man verspricht, auch genau so umsetzen. Wertemarketing wird auch in Zukunft eine zentrale Rolle spielen. Die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen müssen vorhanden sein. Virtuelle und reale Welt sollen übereinstimmen.

schau: Viele glauben, dadurch, dass man dem Webauftritt heutzutage so viel Ge-wicht beimisst, dass man so einen Ver-käufer einspart. Wie sehen Sie das?

Ich denke, dass in der heutigen Zeit die Homepage die Visitenkarte jedes Unternehmens ist. Sie vermittelt ei-nen ersten Eindruck. Man macht Be-kanntschaft mit dem Unternehmen. Ein Großteil der Urlauber nutzt das Internet zur Urlaubsbuchung bezie-hungsweise als Vorinformation zur Buchungsentscheidung. Aktualität ist heute sehr bedeutend, die liefert das Internet. Der Webauftritt ist ein Glied in der Kette des Verkaufs.

schau: Projekte, die erfolgreich sind und begeistern – welche zählen Sie dazu?

Wir sind stolz auf unsere Beratungspro-jekte in Österreich und Deutschland, in denen wir die Angebotsinszenierung von ganzen Destinationen (z.B. Eifel, Allgäu, Wiener Alpen), von einzelnen Orten (Schwangau, Pfronten), von Freizeitanlagen (Forstgut Schnurbein) und Hotels durchführen. Aktuell un-terstützen wir den TVB Paznaun bei der Inszenierung einer Fotopointstre-cke und die Eifel beim Storytelling ent-lang von Wanderwegen.

Wir gebenden Impulszum ErfolgS

„Wertemarketing wird auch in Zukunft eine zentrale Rolle spielen.“

Sieghard PreisGeschäftsführer der TAO Beratungs- und

Management GmbH

© Ing. Hannes Enzi, Gemeinde Soboth