der tod ist ein meister aus deutschland

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Mordwerkzeuge aller Typen und Kaliber als BRD-Exportschlager

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  • Seite 12 RotFuchs / Januar 2013

    Hndler des Todes lautet der Titel eines Action-Films aus dem Jahre 2005, der sich an den Geschften des in den USA zu 25 Jahren Haft verurteilten russischen Waffenhndlers Viktor Bout orientiert. Der Film beginnt mit dem Hin-weis, da es derzeit auf der Welt mehr als 550 Millionen Schuwaf-fen gibt, so da theoretisch jeder zwlfte Erdenbrger eine davon besitzen mte. Fr die Waffenhndler stehe die Frage allerdings anders: Sie berlegten fieberhaft, wie man auch die brigen elf beliefern knnte. Soweit das Fazit des Films.Das Paradoxe an der Verur-teilung Bouts ist die Tatsa-che, da er wie man aus Medienberichten erfahren kann in Konfliktgebieten auf der ganzen Welt im Auf-trag von Regierungen, den Vereinten Nationen (!), gro-en brsennotierten Kon-zernen und einer Vielzahl verdeckt arbeitender Insti-tutionen ttig gewesen ist. So lste er fr in den USA angesiedelte Rstungsun-ternehmen und das Pentagon deren Logi-stikprobleme im Golfkrieg und lieferte Kriegsgert jeglicher Art an alle, die zu zahlen bereit waren. Warum Bout von sei-nen Auftraggebern am Ende preisgegeben wurde, bleibt vorerst ungeklrt. Der Fall offenbart jedoch, welche doppelbdige Moral hinter der Entrstung jener steckt, die ihn verurteilen lieen. Der Proze wurde offensichtlich in Absprache mit seinen frheren Auftraggebern, die ihn all die Jahre benutzt und beschirmt hat-ten, inszeniert. Angepeitscht werden Waffenhandel und Hochrstung immer wieder durch Behauptungen ber eine akute Bedro-hung dieses oder jenes Landes, wobei die Lobbyisten der Branche offensichtlich Regie fhren. uerungen ber Men-schenrechtsverletzungen und Bedro-hung der Demokratie nach westlicher Interpretation gehren zu den Lieblings-vorwnden fr militrisches Eingreifen. Jngste Beispiele beweisen, da keiner-lei sittliche Bedenken ins Feld gefhrt werden, wenn die BRD Rstungsgter in Krisengebiete liefert oder bewaff-nete Konflikte mit Logistik oder geheim-dienstlichen Mitteln gezielt untersttzt. Das geschieht, obwohl die politischen Richtlinien ein solches Vorgehen in die-sen Fllen ausdrcklich untersagen. In der Regel dient der BRD-Waffenexport vor allem der Strkung militrischer und polizeilicher Repressionsapparate. Aus Tarnungsgrnden wird behaup-tet, die Lieferungen trgen zu Frieden

    und Sicherheit bei. Auf internationalen Waffenmessen werden Jahr fr Jahr die neuesten Ttungsmaschinen zum Kauf angeboten, der dann durch Abkommen und Exportkontrollen zumindest nach auen hin geregelt erscheint. Auch die BRD geizt nicht mit Ausstellungen die-

    ser Art. Die im September 2012 in Berlin wiederum veranstaltete ILA und die Avio-nics Europe, die im Februar in Mnchen stattfinden wird, sind Ausdruck dessen. Da die gesetzlichen Festlegungen der BRD stndig unterlaufen werden, bewei-sen jngste Panzerlieferungen nach Saudi-Arabien und Indonesien, der seit Jahren betriebene U-Boot-Export nach Israel sowie weitere Waffendeals mit fernstlichen und afrikanischen Lndern. All das geschieht mit offensichtlicher Billigung und unter aktiver Teilnahme von Mitgliedern der Bundesregierung. Es gengt, auf die Verhandlungen mit Angola, Algerien oder Sdkorea zu ver-weisen. Angela Merkel und ihre Mini-ster werden de facto bisweilen selbst zu Waffenhndlern. Verffentlichungen ist zu entnehmen, da die BRD-Rstungs-exporte im Jahr 2011 um ca. 50 % auf wertmig rund 2,1 Mrd. gestiegen sind. Vorrangig wurden Griechenland (!) und Portugal (!) mit Lieferungen im Wert von 403 Mill. und 810 Mill. noch tiefer in die Schuldenfalle gestrzt. Schon vor 12 Jahren hatte Athen in der BRD U-Boote fr 2,85 Mrd. geordert. Was htten beide Lnder mit den Milliardensum-men zum Wohle ihrer Vlker tun knnen?Unter der berschrift Konzern setzt bei Panzern den Rotstift an berichtete die Chemnitzer Freie Presse am 30. August 2012, der bundesdeutsche Rstungsgi-gant Rheinmetall erwge, beim Pan-zergeschft einige hundert Stellen zu streichen und sogar ein Werk zu schlie-en, weil die Branche dem BRD-Konzern

    seit geraumer Zeit Sorgen bereitet. Fr

    den Leser soll das ein Hinweis darauf sein, da die Krise selbst an den Waf-fenlieferanten nicht spurlos vorbergehe. Unerwhnt blieb in diesem Zusammen-hang allerdings, da Rheinmetall gerade in Algerien eine Panzerfabrik baut, um mit solchen und anderen Manahmen

    seinen Rstungsumsatz von 1,8 Mrd. auf 3 Mrd. im Jahr 2013 das sind rund 60 % zu erhhen. Zugleich will der Kon-zern das Rstungskontrollge-setz umgehen, indem er wie andere Waffenhersteller auch seine Produktion in ein nicht als Spannungsgebiet gelten-des nordafrikanisches Land verlagert. Offiziell heit die Devise, man wolle qualifizierte Arbeitspltze schaffen und die Erwerbslosigkeit in der Region bekmpfen. Eine perverse Heu-chelei!Bei Werbeveranstaltungen der Bundeswehr bt die Vorfhrung modernster Mordinstrumente auf die Besucher immer wieder Faszination aus. Gelobt werden

    dabei die hohe Qualitt, Effektivitt und Verllichkeit deutscher Kriegstechnik, woraus sich die weltweite Nachfrage ergebe. Da es sich beim Einsatz dieser Waffen um Mord und Totschlag handelt, bleibt unerwhnt.Ohne Zweifel gibt es in der BRD auch Krfte, die gegen Waffenhandel und Militarisierung der Gesellschaft mobil machen. Das zeigte die jngste Protestak-tion am Rande des Huserkampf-Ausbil-dungszentrums in der Letzlinger Heide ebenso wie das beeindruckend breit gela-gerte Bndnis von mehr als 120 Gruppen, die in der Aktion Aufschrei stoppt den Waffenhandel! zusammenwirken.Fazit: Der Rstungsexport ist kein Bei-trag der BRD zur Erhaltung des Frie-dens in der Welt. Anders ausgedrckt: Mit deutschen Waffen werden Kriege aus-gelst und gefhrt. Einmal mehr ist der Tod ein Meister aus Deutschland.

    Dietmar Hnel, Flha

    Der Tod ist ein Meister aus DeutschlandMordwerkzeuge aller Typen und Kaliber als BRD-Exportschlager

    Demonstration vor dem Berliner Reichstag gegen den BRD-Waffenhandel

    Am 16. Januar begeht unser bewhrter Mitstreiter, Oberstleutnant a.D.

    Lothar Reinwarth aus Rudolstadt seinen 70. Geburtstag. Der verdienstvolle einstige Offizier der DDR-Grenztruppen hat bisher mehr als 90 stndige Leser fr den RF gewor-ben.Lieber Lothar, wir gratulieren herzlich und danken Dir fr Dein auergewhn-lich erfolgreiches Wirken.