dge-bv meets endoskopie live 2017 current congress · automatische detektion kolorektaler polypen...

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Estrel Hotel, Berlin 06. – 08. April 2017 DGE-BV meets Endoskopie LIVE 2017 Current congress Bilder: Dr. Torsten Beyna, Düsseldorf herzlich willkommen zu „DGE-BV MEETS ENDOSKOPIE LIVE“, dem deutschen Endoskopie Kongress-Highlight 2017. „DGE-BV MEETS ENDOSKOPIE LIVE“ ist der Zusam- menschluss des 47. Kongresses der Deutschen Gesell- schaft für Endoskopie und Bildgebende Verfahren e.V. und „ENDOSKOPIE LIVE“, eine der großen deutschen Endoskopie Live Veranstaltungen. An 3 Kongresstagen werden wir Ihnen im Estrel Ho- tel Berlin zusammen mit unseren kooperierenden Partner-Fachgesellschaften DEGEA, bng, CAES, DGD, CTAC, DGBMT, DEGUM, ÖGGH ein interdisziplinäres Kongress-Feuerwerk bieten. Im Mittelpunkt des Kongresses steht am Freitag die Endoskopie Live-Demonstration. National und inter- national anerkannte Experten werden neue und eta- blierte Methoden der diagnostischen und therapeuti- schen Endoskopie und der Bildgebung demonstrieren und mit Ihnen gemeinsam diskutieren. Der zentrale Live Event ist eingebettet in ein weit gespanntes, inter- disziplinäres wissenschaftliches Programm und eine Reihe von Satellitensymposien, die Ihnen die Möglich- keit bieten, sich umfassend über den aktuellen Stand und die Perspektiven der endoskopischen und bildge- benden Diagnostik und Therapie zu informieren. Die großzügig konzipierte Industrieausstellung mit der Möglichkeit, neben Kontakten zur Industrie auch Kollegen und Kolleginnen zu einem informativen Gedankenaustausch zu treffen, runden das Kongress- Angebot an einem faszinierenden Veranstaltungsort ab. Wir hoffen, Sie fühlen sich wohl bei „DGE-BV MEETS ENDOSKOPIE LIVE“ und machen es auch zu Ihrem Kongress-Highlight 2017. Mit besten Grüßen Ihre Tagungspräsidenten Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Freundinnen und Freunde der Endoskopie und bildgebenden Verfahren, 8 Dünndarmdiagnostik Die vollständige direkte Endoskopie des Dünndarms stellt den Endoskopiker trotz erheblichen technischen Fortschritts weiterhin vor erhebliche Herausforderun- gen. Das neue Verfahren der motorisier- ten Spiralenteroskopie lässt hier auf eine wesentliche Vereinfachung hoffen. 14 Bariatrische Endoskopie Die chirurgische Behandlung der krank- haften Adipositas führt bislang als einzige Therapieform zu einer nachhaltigen Ge- wichtsreduktion und zur überlegenen Re- mission der assoziierten Begleiterkrankun- gen. Aufgrund des hohen Therapiebedarfs hat sich die Endoskopie als endoluminaler Therapiezugang rasant entwickelt. Prof. Dr. Siegbert Faiss, Vorsitzender der DGE-BV PD Dr. Dirk Hartmann, Vorsitzender Endoskopie LIVE

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Estrel Hotel, Berlin 06. – 08. April 2017

DGE-BV meets Endoskopie LIVE 2017

Current congress

Bilder: Dr. Torsten Beyna, Düsseldorf

herzlich willkommen zu „DGE-BV MEETS ENDOSKOPIE LIVE“, dem deutschen Endoskopie Kongress-Highlight 2017.„DGE-BV MEETS ENDOSKOPIE LIVE“ ist der Zusam-menschluss des 47. Kongresses der Deutschen Gesell-schaft für Endoskopie und Bildgebende Verfahren e.V. und „ENDOSKOPIE LIVE“, eine der großen deutschen Endoskopie Live Veranstaltungen.An 3 Kongresstagen werden wir Ihnen im Estrel Ho-tel Berlin zusammen mit unseren kooperierenden Partner-Fachgesellschaften DEGEA, bng, CAES, DGD, CTAC, DGBMT, DEGUM, ÖGGH ein interdisziplinäres Kongress-Feuerwerk bieten.Im Mittelpunkt des Kongresses steht am Freitag die Endoskopie Live-Demonstration. National und inter-national anerkannte Experten werden neue und eta-blierte Methoden der diagnostischen und therapeuti-schen Endoskopie und der Bildgebung demonstrieren und mit Ihnen gemeinsam diskutieren. Der zen trale

Live Event ist eingebettet in ein weit g espanntes, inter-disziplinäres wissenschaftliches Programm und eine Reihe von Satellitensymposien, die Ihnen die Möglich-keit bieten, sich umfassend über den aktuellen Stand und die Perspektiven der endoskopischen und bildge-benden Diagnostik und Therapie zu informieren.Die großzügig konzipierte Industrieausstellung mit der Möglichkeit, neben Kontakten zur Industrie auch Kollegen und Kolleginnen zu einem informativen G­edankenaustausch­zu­treffen,­runden­das­Kongress-Angebot an einem faszinierenden Veranstaltungsort ab.Wir­hoffen,­Sie­fühlen­sich­wohl­bei­„DGE-BV­MEETS­ENDOSKOPIE LIVE“ und machen es auch zu Ihrem Kongress-Highlight 2017.

Mit besten GrüßenIhreTagungspräsidenten

Liebe Kolleginnen und Kollegen,liebe Freundinnen und Freunde der Endoskopie und bildgebenden Verfahren,

8 DünndarmdiagnostikDie vollständige direkte Endoskopie des Dünndarms stellt den Endoskopiker trotz erheblichen technischen Fortschritts weiterhin vor erhebliche Herausforderun-gen. Das neue Verfahren der motorisier-ten Spiralenteroskopie lässt hier auf eine wesentliche Vereinfachung hoffen.

14 Bariatrische EndoskopieDie chirurgische Behandlung der krank-haften Adipositas führt bislang als einzige Therapieform zu einer nachhaltigen Ge-wichtsreduktion und zur überlegenen Re-mission der assoziierten Begleiterkrankun-gen. Aufgrund des hohen Therapiebedarfs hat sich die Endoskopie als endoluminaler Therapiezugang rasant entwickelt.

Prof. Dr. Siegbert Faiss, Vorsitzender der DGE-BV

PD Dr. Dirk Hartmann, Vorsitzender Endoskopie LIVE

2 Current congress | Wissenschaftliches Programm

Donnerstag, 06. April 2017

Freitag, 07. April 2017

Uhr Raum V Raum I Raum 30310 Raum 30210

08.30

Workshops im

DGE-BV Trainings center

Kurs:Interventionelle

Sonographie

09.00

09.30

10.00

10.30 Pause

11.00

Workshops im

DGE-BV Trainings center

11.30

12.00Endo-Kinder

Endoskopie und Kinder12.30

13.00 Pause & Besuch der Fachausstellung

13.30

14.00 Endo-NewcomerDGE-BV

Freie Vorträge:Blutung

DEGEAWorkshops

Kompaktkurs:KontrastmittelSonographie

für den Gastro-enterologen

14.30

15.30Pause & Besuch der Fachausstellung

16.00

16.30Endo-InnovationCTAC/DGBMT

Arzt meetsIngenieur I

17.00

18.00

18.15

18.45

19.00

19.3

Uhr Europasaal Raum II Raum III Raum IV

08.00

08.30 Endo-ChirurgieDGE-BV/CAES

Gemeinsam sind wir stark

Endo-VideoDGE-BV

Videositzung

Endo-ImagingDGE-BV

EUS09.00

09.30

10.00Pause & Besuch der Fachausstellung

10.30

11.00 Endo-Eröffnung DGE-BV & State of the Art(Europasaal)

11.45 Pause

12.00 Endo-Imaging DGE-BV

Überwachungs-/Screening ÖGD

Endo-Pathologie DGE-BV

Colitisüberwachung

Endo-LateBreaking News

Endo-ImagingDEGUM

Abdominelle Erkrankungen12.30

13.00 Pause & Besuch der Fachausstellung

13.30

14.00 Endo-TherapieDGE-BV

Therapie früher Neoplasien:

EMR vs. ESD

DGD INeurologie I

Endo-TherapieDGE-BVERCP

Endo-VideoDGE-BV

Videositzung14.30

15.00

15.30 Pause & Besuch der Fachausstellung

Afternoon-SymposiumOvesco

(15.35 - 16.20)

Pause & Besuch der Fachausstellung16.00

16.30Endo-Imaging

DGE-BVCholangioskopie

DGD IIGeriatrie

Endo-Assistenz DEGEA

Pflege & AssistenzAktuelle Fragen und

Standards

Fortschritte in der Dramkrebs-prävention

17.00

17.15

18.00 Pause Mitgliederversamm-lung DEGEA

Pause

18.15

Mitgliederversamm-lung DGD

Mitgliederversamm-lung DGE-BV18.30

18.45

19.00

19.30 Kongresseröffnungsabend im Spreespeicher

Uhr Raum IV Raum V Backstage IConvention Hall II

Endo-NewcomerDGE-BV

Freie Vorträge: KolonDGBMT I09.00

09.30

10.00 Brunch Symposium Norgine

(10.05 - 10.50)

Brunch Symposium Erbe Elektromedizin

(10.05 - 10.50)

FEESAusbildertreffen

11.00Endo-Newcomer

DGE-BVFreie Vorträge: Varia

DGBMT II3D Technologien für die

Diagnose und Intervention11.30

12.30

Pause & Besuch der Fachausstellung13.00

13.30

14.00Endo-Therapie

CAESSonographie

CTAC I14.30

15.30 Pause & Besuch der Fachausstellung

Afternoon SymposiumPENTAX

(15.35 - 16.20)

16.30 Endo-NewcomerDGE-BV/DEGEAFreie Vorträge:Komplikationen

CTAC II17.00

18.00

18.30

19.00

19.30

Uhr Europasaal Raum II Raum III

08.15 Begrüßung und Grussworte

08.30

Endo-Live Teil I DGD IIIHNO

Endo-TherapieCAES

PostoperativesKomplikations-management

09.00

09.30

10.00Pause & Besuch der Fachausstellung

Brunch Symposium KARL STORZ

(10.05 - 10.50)10.30

11.00

Endo-Live Teil II DGD IVNeurologie II/Reha

Endo-PathologieDGE-BV

Serratierte Adenome11.30

12.00

12.30

Pause & Besuch der Fachausstellung13.00

13.30

14.00

Endo-Live Teil IIIDGD V

ÖsophagealeDysphagie

Endo-AssistenzDEGEA

Sicherheit und Serviceim Fokus

14.30

15.00

15.30 Pause & Besuch der Fachausstellung

Afternoon SymposiumMedtronic

(15.35 - 16.20)

Afternoon SymposiumCantel

(15.35 - 16.20)16.00

16.30

Endo-Live Teil IV Endo-ImagingDGE-BV/DGD

Endo-Newcomer DGE-BVFreie Vorträge:

Varia17.00

17.30

18.00

18.30

19.00

19.30 Kongressabend im Showtheater des Estrel Hotel

3Current congress | Wissenschaftliches Programm

Samstag, 08. April 2017

www.dge-bv.de

2017

26 27

Übe

rsic

ht

Wissenschaftliches Programm

Mit

twoc

h

Wissenschaftliches ProgrammMittwoch, 05. April 2017

Programmübersicht

Samstag, 08. April 2017

Uhr Europasaal Raum I Raum II Raum III

08.30 Endo-LiveHighlights Teil I

Endo-ImagingDGE-BV

Pankreasläsionen

DGD VIJoint SessionDGD/dbl/dbs

Endo-ImagingDEGUM

Schöne neueUltraschallwelt

09.00 Endo-PraxisDGE-BV/bng

Oberer GI-Trakt09.30

10.00Pause & Besuch der Fachausstellung

10.30

11.00 Endo-PraxisDGE-BV/bng

Unterer GI-Trakt

Endo-InnnovationDGE-BV

Therapie von submukösen

Tumoren(SMT)

Endo-ChirurgieDGE-BV

BariatrischeEndoskopie

Endo-InnovationCTAC/DGBMT

Arzt meetsIngenieur II

11.30

12.00 Endo-LiveHighlights Teil II

12.30 Endo-Abschluss, Preisverleihung (Europasaal)

Samstag, 08. April 2017

Uhr Raum IV Raum Paris Raum V Raum Straßburg

09.00

DEGEA Workshop 2

EndoskopischeTechniken –

wichtige Aspektefür die Assistenz

DEGEAWorkshop 3

ERCP für Anfänger

DEGEA Workshop 4

Hygiene aktuell –Aufbereitung von

flexiblen Endoskopen

DEGEAWorkshop 5

EUS gesteuertePunktionen und

Drainagen

09.30

10.00

10.30

11.00

11.30

12.00

12.30 Endo-Abschluss, Preisverleihung (Europasaal)

T. Wittenberg

KoloPolAutomatische Detektion kolorektaler Polypen

Darmkrebs ist in Deutschland eine der häufigsten Todesursachen. Da die Erkrankung im frühen Stadium lange Zeit keine Beschwerden bereitet, wird ab dem 50. Lebensjahr eine jährliche Vorsorgeuntersuchung empfohlen. Um die Detektion von Polypen- und Adeno-men bei der Vorsorgekoloskopie zu verbessern, hat das Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen IIS den Lösungsansatz KoloPol entwickelt. PD Thomas Witten-berg, Erlangen, stellt die Software hier vor.

Die frühzeitige Erken-nung von Adenomen

ist die Hauptaufgabe der Vorsorge-koloskopie, da dadurch Vorstufen des kolorektalen Karzinoms erkannt und beseitigt werden können. Trotz der positiven Auswirkungen des seit vielen Jahren angebotenen und etablierten Vorsorgeprogramms existieren Zahlen, die aufweisen, dass ein beträchtlicher Anteil an Po-

lypen bei der Koloskopie übersehen wird. Daher ist es wünschenswert, dass die Endoskopiker während der Koloskopie durch geeignete techni-sche Verfahren unterstützt werden, um damit in geeigneter Weise die Detektion von Polypen- und Adeno-men zu verbessern.

Projekt „KoloPol“Im vom Bundesministerium für Bil-

dung und Forschung (BMBF) geför-derten Projekt „KoloPol“ wurde am Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen IIS in den vergangenen 3 Jahren eine Software entwickelt, die­ auffällige­Areale­mit­ potenziel-len Polypen während der Kolos-kopie automatisch und in Echtzeit erkennt und die Untersucher durch eine Bildaugmentierung darauf hin-weist.­Auffällige­Gewebeareale­wer-den dabei durch abweichende Form, Struktur, Färbung und Texturierung automatisch erkannt und am Bild-schirm hervorgehoben. 2016 wurde das „KoloPol“-System als Life-Demo am Tierphantom auf der DGE-BV zum ersten Mal vorgestellt [1].

Technische Validierung des SystemsVon Juli bis Oktober 2016 fand

eine technische Validierung des KoloPol-Systems am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München statt. Hier-bei wurde das Funktionsprinzip des Systems im klinischen Umfeld getestet und die Detektion von Polypen während der Koloskopie evaluiert. Bei den 58 untersuchten Patienten wurden 74 % der vom Arzt gefundenen Polypen auch von der KoloPol-Software regis-triert und auf dem Bildschirm an-gezeigt.

Auch der zeitliche Aufwand kann reduziert werdenMit einem solchen Unterstüt-zungssystem kann durch die ak-tive Unterstützung neben der po-tenziell besseren Erkennung von Adenomen und Polypen auch der

zeitliche Aufwand einer Untersu-chung reduziert werden.

PD Dr.-Ing. habil. Thomas Wittenberg, Fraunhofer IIS, Erlangen

Literatur1 Wittenberg T, Prinzen M, Nowack S

et al. Automatische und echtzeitfä-hige bildbasierte Polypenerkennung am Tiermodell. Z Gastroenterol 2016; 54 - KV094

Freitag, 07. April 2017

DGBMT I08:30–10:00 Uhr, Raum V(09:05–09:20 Uhr: Automatische Poly-pendetektion)

Kongresseröff-nungsabendDonnerstag, 06. April 2017 ab 19:30 UhrVeranstaltungsort: Spreespeicher Stralauer Allee 2 10245 Berlin

Kongress-abendFreitag, 07. April 2017 ab 19:30 UhrVeranstaltungsort: Showtheater des Estrel Hotels, Sonnenallee 225, 12057 Berlin

Bild

: Fot

olia

4 Current congress | Highlights

SSA haben typischerweise eine Größe > 5 mm, liegen im rechts-seitigen­ Kolon­ und­ sind­ flach­ er-haben, ragen also nicht polypös in das Darmlumen vor. Sie machen bis zu 20 % aller Adenome aus. Endoskopisch sind die SSA relativ schwierig zu erkennen und gren-zen sich durch eine aufgelagerte Schleimschicht von der Umgebung ab. Aufgrund der Morphologie und der Lokalisation könnten sie eine wesentliche Ursache der Intervall-karzinome darstellen.

Das SSA ist eine Vorläufer-läsion des serratierten KarzinogenesewegsInzwischen ist es unbestritten, dass das SSA eine Vorläuferlä-sion des serratierten Karzinoge-nesewegs­ ist.­ Die­ differenzial-diagnostische Abgrenzung zwi-schen hyperplastischen Polypen und SSA stützt sich auf ein typi-sches Gesamtbild mit charakteris-tischen SSA-Kriterien wie L- und T-förmigen Verzweigungen an der Kryptenbasis, einer Serratierung

bis zur Kryptenbasis, dem Vorlie-gen dilatierter, basal oft eckiger Krypten und gelegentlichem Vor-kommen von unter die Lamina muscularis mucosae reichenden „invertierten Krypten“.Histomorphologisch werden ser-ratierte Läsionen in verschiedene Subtypen unterteilt. Die Weltge-sundheitsorganisation (WHO) un-terscheidet hier Läsionen mit und ohne­ Dysplasien.­ Nach­ Definition­der WHO ist eine Dysplasie his-tologisch (und auch zytologisch) eindeutig neoplastisches Epithel ohne den Nachweis invasiven Wachstums. Durch den Terminus „intraepitheliale Neoplasie“ kann zudem nicht nur die zytologische Alteration, sondern auch die ar-chitektonische Veränderung der Läsion beschrieben werden.

Diagnostische UnterscheidungDiagnostisch unterscheidet man hyperplastische Polypen von ses-silen serratierten Polypen/Ade-nomen (SSA) und traditionellen

serratierten Polypen/Adenomen (TSA),­ wobei­ der­ Begriff­ Adenom­und Polyp für TSA und SSA laut WHO synonym gebraucht werden darf. Hyperplastische Polypen sind die­ häufigsten­ serratierten­ Läsio-nen und entstehen formal aus dem hyperplastischen Subtyp des aber-ranten Kryptenfokus. Es werden hier verschiedene Subtypen un-terschieden: ein becherzellreicher, ein mikrovesikulärer sowie ein muzinarmer Subtyp. Der mikrove-sikuläre­ Subtyp­ ist­ die­ häufigste­Variante und wird von einzelnen Autoren aufgrund des Vorkom-mens einer BRAF-Mutation auch als Vorläuferläsion der serratierten Adenome gesehen, während der becherzellreiche Subtyp eher eine KRAS-Mutation aufweist.

Einschätzung des ProgressionsrisikosIn der aktuellen Literatur wird das Progressionsrisiko dieser Läsionen unterschiedlich beurteilt. Proble-matisch ist hier, dass viele Lang-zeitstudien, aus denen die aktuel-len Daten zum Progressionsrisiko stammen, noch vor der breiten Einführung der serratierten Kar-zinogenese begannen und daher diese Läsionen dort nicht in ihrer ganzen Bandbreite berücksichtigt werden. Ältere Studien sprechen für eine schnellere Progression, wie oben beschrieben. Des Wei-teren konnte in einer Fallserie eine Zeitdauer für die Progression von SSA zu invasiven Karzino-men als Intervallkarzinome von

3 Jahren in 18 % und für 27 % eine Progressionsdauer von 3–6 Jah-ren bestimmt werden. Insgesamt belegt die Literatur für serratierte Läsionen eine meist höhere Pro-liferationsrate und eine höhere Rezidivrate. Allerdings wird dies zunehmend kritisch betrachtet. Einen Anhalt geben hier größere epidemiologische Studien. Auch wenn man den wichtigen Unter-schied zwischen Progressionsge-schwindigkeit und Erkrankungs-zeitpunkt/Alter bei Diagnosestel-lung berücksichtigt, so spricht dies für einen eher indolenten Verlauf der serratierten Läsionen. Karzi-nome mit CIMP-positivem Phä-notyp treten eher bei Patienten in höherem Lebensalter auf. So liegt das mittlere Erkrankungsalter für

SSA bei 61 Lebensjahren und für serratierte Karzinome bei 76 Jah-ren. Dies entspricht ebenfalls einer Zeitspanne von etwa 15 Jahren wie bei der klassischen Karzinogenese. Es wird aktuell vorgeschlagen, ser-ratierte Adenome wie klassische Adenome nachzusorgen – unter dem Aspekt von Größe und Anzahl der vorliegenden Läsionen.

Prof. Dr. Andrea Tannapfel Institut für Pathologie der Ruhr-Universi-tät Bochum

Sessile serratierte AdenomeHype oder Risiko?

Für das klinische Management von Patienten mit kolorektalen Polypen ist es von Bedeutung, ob es sich um einen nicht neoplastischen (reaktiv/hyperplastisch, hamartomatös etc.) oder um einen neoplastischen Polypen handelt. Jedes histologisch nachgewiesene Adenom stellt ein erhöhtes Risiko für ein kolorektales Karzinom dar. Dies gilt insbesondere für multiple (≥ 3) und große (> 1 cm) Adenome. Prof. Andrea Tannapfel, Bochum, geht in diesem Zusammenhang näher auf die Bedeutung sessiler serratierter Adenome (SSA) ein.

Freitag, 07. April 2017

Endo-Pathologie DGE-BV: Serratierte Adenome11:00–12:30 Uhr, Raum III(11:30–11:45 Uhr: SSA‘s – Hype oder Risiko?)

A. Tannapfel

Abb. Histologisches Bild eines serratierten Adenoms.Quelle: Prof. Dr. Andrea Tannapfel, Bochum

Pro Magenkarzinomscreening DeutschlandVoraussetzungen und Ziele

Die Vorsorgeko-loskopie hat sich längst als kosten-effektiv etabliert. Ganz anders ist die Situation offensichtlich beim Magenkarzinom. In der S3-Leitlinie zum Magenkar-zinom heißt es wörtlich: „Ein be-

völkerungsbezogenes endoskopi-sches Screening zum Nachweis von Magenfrühkarzinomen wird für Deutschland nicht empfohlen“ (Le-vel of Evidence; GCP). Prof. H elmut Messmann fasst hier zusammen, unter welchen Voraussetzungen und Zielen das Screening einge-führt werden sollte.

Die gute Nachricht vorweg: Die Inzidenz des Magenkarzinoms in Europa beziehungsweise Deutsch-land nimmt ab. Die Neuerkrankun-gen in Deutschland betrugen im Jahr 2012 aber immer noch circa 15 000 Krebserkrankungen pro Jahr. Im Vergleich zum Kolonkar-zinom, das mit circa 70 000 Neu-erkrankungen­ der­ zweithäufigste­

Tumor bei Männern wie Frauen ist, ist der Magenkrebs somit we-niger­ häufig,­ hat­ aber­ insgesamt­eine schlechtere Prognose. Auf-grund­ der­ Häufigkeit­ des­ Kolon-karzinoms­ empfiehlt­ die­ S3-Leit-linie die Vorsorgekoloskopie, die seit 2002 von den Krankenkassen finanziert­ wird.­ Hintergrund­ für­eine Vorsorgemaßnahme ist unter anderem,­ dass­ sie­ kosteneffektiv­sein muss. In den angloamerika-nischen Ländern wird hier eine Summe von circa 50 000 € pro ge-rettetem Lebensjahr veranschlagt.

ZielIn einer Modellrechnung von Gupta et al. [1] lagen die Kosten für ein gerettetes Leben für das Magenkarzinomscreening zwi-schen 80 000 und 115 000 € und damit deutlich über dem Wert von 50 000 €. Warum also sollte ein Magenkarzinomscreening trotz der hohen Kosten eingeführt wer-den? Ziel muss es sein, kostenef-fektiv zu werden. In dem Modell von Gupta wurden alle Magenkar-zinome mittels Operation behan-delt, was natürlich die Kosten in die Höhe treibt und die Vorsorge

verteuert. In der Deutschen S3-Leitlinie für Magenkarzinome, aber auch in der Leitlinie der Eu-ropean Society for Gastrointestinal Endoscopy (ESGE) wird die endo-skopische Submukosasissektion (ESD) als die Methode der Wahl für die Therapie von Frühkarzino-men empfohlen. Somit würden bei einem Screening die Therapiekos-ten deutlich geringer ausfallen.

DenkfehlerEin wesentlicher Denkfehler beim Magenkarzinomscreening ist aber auch, dass man mit einer Gastro-skopie ja nicht nur Magenkarzi-nome detektiert, sondern natürlich auch Karzinome des Ösophagus (Plattenepithel- und Barrettkarzi-nome circa 5000 Neuerkrankungen pro Jahr). Im Hypopharynx treten jährlich circa 15 000 Neuerkran-kungen auf, die ein Gastroenterloge ebenfalls bei einer Ösophago-Gas-tro-Duodenoskopie (ÖGD) erken-nen sollte. Insgesamt treten circa 40 000 Tumorerkrankungen (Hy-popharynxkarzinome, Ösophagus-karzinome, Magenkarzinome und Lymphome, NET, Papillenadenome und -karzinome, etc.) am oberen

Gastrointestinaltrakt jährlich auf, die es gilt, im Rahmen einer Vor-sorgegastroskopie zu erkennen. Würde man die Vorsorgegastro-skopie mit einer Vorsorgekolos-kopie kombinieren, könnte man weitere Sekundär- und Tertiärkos-ten (wie Arbeitsausfall, Sedierung, Überwachung, Nachsorge, etc.) sparen. So gesehen müsste man nicht nur die S3-Magenkarzinom-leitliniein hinsichtlich Screening überarbeiten, sondern auch die S3-Leiltinie zum Ösophaguskarzinom wäre damit ebenfalls zu überprü-fen, da auch hier kein Screening empfohlen wird.

VoraussetzungVoraussetzung ist natürlich, dass im Rahmen einer Gastroskopie Frühneoplasien sowohl im Magen aber auch im restlichen oberen Gastrointestinaltrakt detektiert werden. Neuere Gerätetechnolo-gien mit der Option der virtuellen Chromoendoskopie sind erfolgver-sprechend und erhöhen die Sensiti-vität in der Detektion und Abgren-zung der Frühneoplasien im Ma-gen. Zudem hat die konventionelle Chromoendoskopie mit Essigsäure

eine hohe Sensitivität, Dysplasien im Barrettösophagus zu detektie-ren. Wir werden die Gastroskopie nach japanischem Standard erler-nen müssen inklusive Vorbereitung und Säuberung des Magens mit speziellen Spüllösungen und stan-dardisierter Bilddokumentation.Unter Berücksichtigung von wei-teren Risikofaktoren (Alter, Ge-schlecht, Gewicht, Familienanam-nese,­ Reflux,­ Alkohol­ und­ Niko-tinkosnum, Hp-Status, etc.) sollte es möglich sein, die „richtigen“ Personen­kosteneffektiv­mit­einer­Vorsorgegastroskopie zu screenen.

Prof. Dr . Helmut MessmannIII. Medizinische Klinik, Klinikum Augsburg

Literatur1 Gupta N, Bansal A, Wani SB et al.

Endoscopy for upper GI cancer screening in the general population: a cost-utility analysis. Gastrointest Endosc 2011; 74: 610–624.e2

H. Messmann

Donnerstag, 06. April 2017

Endo-Imaging DGE-BV: Überwa-chungs-/Screening ÖGD12:00–13:00 Uhr, Europasaal(12:15–12:30 Uhr: Pro Magenkarzi-nomscreening in Deutschland)

6 Current congress | Highlights

Der Barrett-Ösophagus – definiert als endoskopisch sichtbare Zylinderepithelmetaplasie des distalen Öso-phagus mit histologischem Nachweis einer speziali-sierten intestinalen Metaplasie – ist eine präkanzeröse Kondition. Sowohl der Barrett-Ösophagus als auch das Barrett-Karzinom haben in Ländern der westlichen Welt über die letzten Jahrzehnte erheblich an Häufig-keit zugenommen. Im symptomatischen Stadium ent-deckt ist das Barrett-Karzinom zumeist fortgeschritten und die Prognose schlecht. Bei Früherkennung kann dagegen oft eine Heilung erzielt werden. Daher geht Prof. Joachim Labenz, Siegen, hier der Frage nach, für

welche Patienten ein Barrett-Screening sinnvoll sein könnte.

Ein Screening ist in der Medizin nur dann vertretbar, wenn durch diese Maßnahme Lebenszeit ge-wonnen werden kann. Bis heute steht der Beweis aber aus, dass dies durch ein endoskopisches Screening auf einen Barrett-Öso-phagus möglich ist. Es konnte wohl gezeigt werden, dass bei der

konsequenten Überwachung von Patienten mit bereits gesichertem Barrett-Ösophagus Karzinome in einem früheren Stadium entdeckt und deren Prognose (5-Jahres-Überlebensrate)­ signifikant­ ver-bessert werden kann. Es ist aber offen,­ ob­ hierdurch­ auch­ die­ Pro-gnose der gesamten Population

mit Barrett-Ösophagus in relevan-tem Umfang verbessert werden kann, da > 95 % der Patienten mit Barrett-Ösophagus nicht an einem Barrett-Karzinom, sondern an an-deren Krankheiten sterben.

85 % aller Barrett-Karzinome bei Erstendoskopie entdecktDaten einer aktuellen Metaana-lyse zeigen, dass 85 % aller Barrett-Karzinome bei der Erstendoskopie entdeckt werden, das heißt ein Barrett-Ösophagus nicht bekannt war. Es geht also darum, diese Pa-tienten im Rahmen eines Scree-ning-Programms­zu­identifizieren,­um die Tumorerkrankung dann im Rahmen eines Überwachungspro-gramms frühzeitig zu erkennen. Eine systematische Analyse der Literatur ergab, dass von 10 000 Refluxpatienten­ 325­ im­ Laufe­ ihres Lebens einen Barrett-Öso-

phagus entwickeln und insgesamt 4 ein Barrett-Karzinom. Weiterhin bleibt zu berücksichtigen, dass circa 40 % der Patienten mit Bar-rett-Karzinom­ keine­ Refluxanam-nese haben.

Screening für alle Patienten ökonomisch nicht vertretbarAufgrund dieser Relationen ist es ökonomisch nicht vertretbar, für alle­ Refluxpatienten­ (oder­ sogar­alle Menschen) nach dem Kon-zept der „once in a life endoscopy“ ein Screening-Programm für den Barrett-Ösophagus analog zum Kolonkarzinom-Screening zu eta-blieren. Sinnvoll könnte es jedoch sein, das Screening auf Patienten mit einem erhöhten Risiko für das Barrett-Karzinom zu begrenzen (Abb. 1). Risikopersonen sind in erster Linie Männer ab 50 Jahre mit weißer Hautfarbe. Weitere Risikofaktoren sind chronische (häufige)­ Refluxsymptome,­ eine­positive Familienanamnese für Barrett beziehungsweise Barrett-Karzinom, Rauchen, eine große Hiatushernie, eine viszerale Adi-positas (die Reithosen-Adipositas ist eher ein Schutzfaktor) und das Nichtvorhandensein einer Helico-bacter-pylori-Infektion.

Was sagen die ESGE-Leitlinien?Das Konzept der Selektion von Ri-sikopatienten wird auch in den in Vorbereitung­ befindlichen­ Leitli-nien der European Society of Gas-trointestinal Endoscopy (ESGE) vertreten. Gescreent werden soll-ten demnach alle Patienten mit chronischen­ Refluxbeschwerden,­die mindestens einen Risikofaktor für ein Barrett-Karzinom aufwei-sen. Da sowohl die Diagnose eines Barrett-Ösophagus als auch die einer assoziierten Neoplasie nicht immer einfach ist, werden gleich-zeitig auch Anforderungen an den Untersucher, die Technik und den Untersuchungsablauf gestellt.

Im Einzelnen sind dies:• HD-Endoskopie• Sedierung• sorgfältige Säuberung des Öso-

phagus• Retroflexion­ während­ Endos-

kopie• Beschreibung der Metaplasie

bzw. Neoplasie (Prag- und Pa-ris-Klassifikation)

• Biopsie der Metaplasie (gezielt und ungezielte Quadranten-biopsien)

Stellenwert des endoskopischen Screenings bisher unklarZusammenfassend ist der Stellen-wert eines endoskopischen Scree-nings auf einen Barrett-Ösophagus bisher unklar. Bei Beschränkung auf eine Risikopopulation, die un-ter optimalen Bedingungen un-tersucht wird, kann es eine sinn-volle Maßnahme sein. Andernfalls dürfte die Ressourcenverschwen-dung den Nutzen überwiegen. Dieses Konzept bedarf allerdings noch der prospektiven Evaluation mit ökonomischer Bewertung. Dabei müssen auch die Kosten der nachfolgenden Überwachung berücksichtigt werden, da die meisten Karzinome in einem sol-chen Programm nicht bei der Erst-endoskopie, sondern im Follow-up gefunden werden.

Prof. Dr. Joachim LabenzAbteilung Innere Medizin, Jung-Stilling-Krankenhaus, Diakonie Klinikum GmbH, Siegen

Barrett-ScreeningSinnvoll oder Ressourcenverschwendung?

J. Labenz

chronische Refluxsymptome≥1 Risikofaktor für Barrettkarzinom

gastrale Metaplasiekein weiteres Screeningg

Intestinale Metaplasie= Barrett-Ösophagus

keine IEN

Wiederholung im 1. Jahr

Überwachung alle 3–5 Jahre

lung

ng al

HG-IENFrühkarzinom (m-Typ)

EMR

Ablation(nicht dysplastischer BÖ)

EMR

blatio

LG-IEN(Zweitmeinung Experte)

Kontrolle nach 3 MonatenÜberwachung

(alle 6–12 Monate)

Ablation(nicht sichtbare Läsion)

EMR(sichtbare Läsion)

Ablation(nicht dysplastischer BÖ)

G-IEN

EMR Ablatio

nachK

blatio

Screening-Endoskopie

Zylinderepithelmetaplasie

Abb. 1 Algorithmus zum Screening und Management des Barrett-Ösophagus.(IEN = intraepitheliale Neoplasie, LG = „low-grade“, HG = „high-grade“, BÖ = Barrett-Ösophagus, EMR= endoskopische Mukosaresektion) Quelle: Prof. Dr. Joachim Labenz, Siegen

Donnerstag, 06. April 2017

Endo-Imaging DGE-BV: Überwachungs-/Screening ÖGD

12:00–13:00 Uhr, Europasaal(12:00–12:15 Uhr: Barrett-Screening: Sinnvoll oder Ressourcenverschwen-dung?)

Forum der Industrie

Bismut-Quadrupeltherapie zur Helicobacter-pylori-Eradikation

Zur Behandlung einer Helicobac-ter-pylori(H.-pylori)-Infektion des Magens wurden über Jahre die bei-den Clarithromycin basierten Era-dikationsschemata „italienische und französische Tripeltherapie“ als Standard empfohlen. Der starke

Anstieg von bakteriellen Resisten-zen gegen Antibiotika stellt aller-dings ein zunehmendes Problem dar. Daher ist die Quadrupel-Era-dikationstherapie, bestehend aus Omeprazol, Bismut, Metronidazol und Tetracyclin (O-BMT) eine sinn-

volle Alternative. Darüber hinaus wird O-BMT auf-grund überlegener Eradikationsraten mittlerweile in der S2k-Leitlinie als First-line-Therapie für Erwachsene mit H.-pylori-In-fektion und Risiko-faktoren für eine Clarithromycin-Resistenz empfoh-len [1]. Erwach-

sene mit nachgewiesener H.-py-lori-Infektion und bestehenden Ri-sikofaktoren für eine Clarithromy-cin-Resistenz (z. B. Herkunftsland Süd- und Osteuropa, Vorbehand-lung mit Makrolid-Antibiotika we-gen anderer Indikationen wie z. B. Bronchialinfektionen)­ sollen­ first-line mit O-BMT oder einer konko-mittierenden Vierfach-Therapie behandelt werden. Liegen keine Resistenz-Risikofaktoren vor, kann als First-line-Therapie O-BMT oder ein Standard-Tripel-Schema ange-wendet werden. Allerdings sollte die Tripel-Therapie dann statt sie-ben besser 14 Tage durchgeführt werden. Nach erfolgloser primärer Tripel-Therapie sollte O-BMT erfol-gen (Abb. 1) [1].Die 3-in-1-Kapsel Pylera® ver-eint Bismut, Metronidazol und

Tetracyclin in einer innovativen Galenik und ermöglicht in Kom-bination mit Omeprazol (O-BMT) eine­ komfortable­ und­ effektive­Eradikationstherapie. In der für O-BMT zulassungsrelevanten Studie erreichte die Quadrupel-Therapie (Therapiedauer 10 Tage) Eradika-tionsquoten zwischen 80 und 93 % [2]. Damit war O-BMT der Stan-dard-Tripel-Therapie (Omeprazol, Amoxicillin, Clarithromycin, über 7 Tage) in allen Wirksamkeits-analysen­ signifikant­ überlegen­[2]. Untersucht wurden über 400 H.-pylori-positive Patienten aus Deutschland und anderen europä-ischen Ländern.In Deutschland wird die Prävalenz von H. pylori bei Erwachsenen auf 48 % geschätzt, bei Immigranten liegt die Rate deutlich höher (bis

zu 86 %) [1]. Das Magenbakterium und die von ihm verursachte Gas-tritis ist mit zahlreichen gastroen-terologischen Folgeerkrankungen assoziiert, wie zum Beispiel Ulcus ventriculi/duodeni, Magenkarzi-nom und MALT-Lymphom [1].

Literatur1 Fischbach W et al. Z Gastroenterol

2016; 54: 327–3632 Malfertheiner P et al. Lancet 2011;

377: 905–913

Quelle: nach Informationen der Pharm-Allergan GmbH, Frankfurt am Main

Abb. 1 Neue Leitlinie DGVS 2016. (A: Amoxicillin, C: Clarithromycin, L: Levofloxacin, M: Metronidazol, PPI: Protonenpumpenhemmer) 1Quelle: mod. nach [1]

8 Current congress | Highlights

Donnerstag, 06. April 2017

Endo-Late Breaking News12:00–13:00 Uhr, Raum III(12:30–12:45 Uhr: Dünndarmdiagnos-tik: Mit dem Motor geht es schneller)

T. Beyna

DünndarmdiagnostikMit dem Motor geht es schneller

Die vollständige direkte Endoskopie des Dünndarms stellt den Endoskopiker trotz erheblichen technischen Fortschritts in den letzten 15 Jahren weiterhin vor er-hebliche Herausforderungen. Das neue Verfahren der motorisierten Spiralenteroskopie ist seit etwas über einem Jahr in der klinischen Erprobung. Erste Daten aus der europäischen Multizenterstudie (ENMSET) lassen dabei zukünftig auf eine wesentliche Verein-fachung und Beschleunigung der Enteroskopie durch die neue Technologie hoffen, berichtet Dr. Torsten Beyna, Düsseldorf.

Mit der Einführung der Video-kapselendoskopie in die klinische Routine im Jahr 2000 [1] konnte erstmals ein Verfahren zuverläs-sig eine vollständige direkte Vi-sualisierung der gesamten muko-salen­Oberfläche­ des­Dünndarms­

gewährleisten. Mit der Entwick-lung der Doppelballonentero-skopie durch Yamamoto 2001 [2] wurde eine vollständige direkte endoskopische Untersuchung des Dünndarms in der klinischen Routine möglich. In der Folge

wurde die als „device-assistierte“ Enteroskopie – also ein durch ein spezielles Übertubussystem assistiertes Enteroskopieverfah-ren – bezeichnete Methode mit der Einführung der Singleballon-enteroskopie weiterentwickelt und vereinfacht [3].

Ballonenteroskopie versus SpiralenteroskopieWährend die Ballonenteroskopie in „Push-and-pull“-Technik ein Auffädeln­ des­ Dünndarms­ auf­ ei-nen Übertubus über ein alternie-rendes Vorschieben des abgelas-senen und Zurückziehen des dann aufgeblasenen Ballons erreicht, basiert die Technik der konventio-nellen Spiralenteroskopie auf einer Rotation eines mit einer Spirale versehenen Übertubus und damit ein je nach Drehrichtung konti-nuierliches Auf- und Abwickeln des Dünndarms. Insbesondere die mittleren Dünndarmabschnitte sind aber trotz alledem in der Re-gel mit diesen klassischen Entero-skopieverfahren nur unter erheb-lichem Aufwand und Zeiteinsatz zugänglich. So erreicht die Dop-pelballonenteroskopie unter den Routineverfahren zwar die größte Eindringtiefe, die Spiralenterosko-pie hat jedoch Vorteile aufgrund der kürzeren Untersuchungszeit [3].

Neuartiger Prototyp eines SpiralenteroskopsErstmals im November 2015 kam ein neuartiger Prototyp eines Spi-ralenteroskops mit integriertem Elektromotor (Olympus Medical Systems Corporation, Tokio, Ja-pan) am Menschen zum Einsatz. Mithilfe des über ein Fußpedal aktivierten Motors wird ein kur-zer, auf das Endoskop aufgesteck-ter Spiralübertubus angetrieben und damit der Darm aktiv auf das Endoskop auf- oder wieder abge-fädelt. Die neue Technik baut auf der aktuellen Olympus-Exera-III-Plattform auf, die in vielen Endo-skopieeinheiten ohnehin vorhan-den ist. Das 168 cm lange Endo-skop­ profitiert­ dabei­ von­ einem­großen 3,2 mm-Arbeitskanal, NBI-Technologie (NBI: „Narrow Band Imaging“) und einem separaten Spülkanal.

Über 70 Patienten mit neuer Methode untersuchtInzwischen wurden in Europa an den Zentren Düsseldorf und Brüssel im Rahmen der multi-zentrischen NMSE-Studie (Novel Motorized Spiral Enteroscopy) über 70 Patienten mit der neuen Methode untersucht. Die NMSE konnte dabei in 69 von 70 Fällen erfolgreich durchgeführt werden. Die maximale Eindringtiefe lag im

Mittel bei 440 cm (0–600 cm) post Treitz und wurde durchschnittlich in 24,1 min (7–52 min) erreicht. In 11/70 Fällen (15,7 %) gelang dabei die perorale Panenteroskopie mit Erreichen des Zökums. Relevante Komplikationen traten dabei im Rahmen der Studie nicht auf.

NMSE ist sicheres und effektives, innovatives VerfahrenDie NMSE ist nach bisheriger Da-tenlage­ein­sicheres­und­effektives,­innovatives Verfahren zur direkten Enteroskopie. Gegenüber den klas-sischen Enteroskopieverfahren verspricht sie Vorteile im Hinblick auf die Untersuchungsdauer sowie die Rate der vollständigen Entero-skopien. Die stabile Positionierung im Dünndarm ermöglicht dabei die präzise Durchführung thera-peutischer Interventionen.

Dr. Torsten BeynaMedizinische Klinik, Evangelisches Kran-kenhaus Düsseldorf

Literatur1 Iddan G, Meron G, Glukhovsky A et

al. Wireless capsule endoscopy. Na-ture 2000; 405: 417

2 Yamamoto H, Sekine Y, Sato Y et al.Total enteroscopy with a non-surgical steerable double-ballon method. Gastrointest Endosc 2001; 53: 216–220

3 Chauhan SS, Manfredi MA, Abu Dayyeh BK et al. Enteroscopy. Gast-rointest Endosc 2015; 82: 975–990

4 Neuhaus H, Beyna T, Schneider M et al. Novel motorized spiral entero-scopy: first clinical case. Gastrointest Endosc 2016; 83 (Suppl.): AB637

Abb. 1 Spiralenteroskop mit integriertem Elektromotor und großem 3,2 mm-Arbeitskanal.Quelle: Dr. Torsten Beyna, Düsseldorf

Abb. 2 Flexibler kurzer Einweg-Spiralübertubus, verbunden über rotierende Kupp-lung am Einführungsteil des Endoskops.Quelle: Dr. Torsten Beyna, Düsseldorf

Abb. 3 Kontrolldisplay für den mechanischen Widerstand der Spiralrotation („spiral rotation force indicator“) und aktuelles Olympus-EXERA-III-Endoskopiesystem.Quelle: Dr. Torsten Beyna, Düsseldorf

Forum der Industrie

Kortikosteroidfreie Remission wichtiges Therapieziel bei CED

Die aktualisierten Leitlinien der Eu-ropean Crohn‘s and Colitis Organisa-tion (ECCO) für chronisch-entzünd-liche Darmerkrankungen (CED) bie-ten detaillierte Behandlungsalgo-rithmen zur Therapie von Colitis ul-cerosa (CU) und Morbus Crohn (MC) und nennen eine kortikosteroidfreie Remission als oberstes Therapieziel [1, 2]. Eine wichtige Rolle hierbei spielt der darmselektiv wirkende Integrin-α4β7-Antagonist­ Vedoli-zumab (Entyvio®). Vedolizumab ist zugelassen für erwachsene Patien-ten mit mittelschweren bis schwe-ren aktiven Formen von CU und MC, bei denen konventionelle Therapien oder Tumornekrosefaktor-alpha (TNF-α)-Antagonisten­ versagt­ ha-ben, die darauf nur unzureichend ansprechen oder bei denen eine U nverträglichkeit vorliegt [3].

Das Therapiemanagement der CED stellt immer eine große Herausfor-derung dar. Als Therapieoptionen stehen heute 5-Amino-Salicylate, Kortikosteroide, Immunsuppres-siva­ und­ Biologika­ wie­ TNF-α-Antagonisten und Vedolizumab zur­Verfügung­[1,­2].­Es­empfiehlt­sich, die individuelle Therapie an-hand des klinischen Ansprechens zu steuern. Für Patienten mit kom-plexer Erkrankung oder Kompli-kationen müssen gegebenenfalls chirurgische Optionen in Betracht gezogen werden [1, 2].Die ECCO-Leitlinien 2016 zu CU [1] und MC [2] betonen besonders den Nachweis der akuten Entzün-dung, der vor Beginn oder zur Mo-difikation­ einer­ Therapie­ erfolgen­sollte, zum Beispiel mittels CRP- oder Calprotectin-Bestimmung,

Endoskopie,­ Sonografie­ oder­MRT­[1, 2]. Oberstes Therapieziel ist die kortikosteroidfreie, nicht nur die klinische Remission [1, 2]. Zudem sollte eine Abheilung der mukosa-len Entzündung erreicht werden.

Vedolizumab als First-Line-Biologikum und nach Anti-TNF-α-Versagen Bei CU-Patienten ist die Aufrecht-erhaltung der kortikosteroidfreien Remission das primäre Ziel einer Erhaltungstherapie. Diese muss laut ECCO-Leitlinien klinisch und endoskopisch bestimmt werden [1]. Die Wahl der optimalen Thera-pie hängt unter anderem vom Aus-maß und Verlauf der Erkrankung, von Versagen und unerwünschten Ereignissen früherer Erhaltungs-therapien oder von der Schwere des

letzten Schubes ab [1]. Die sequen-zielle Eskalationstherapie umfasst orale oder rektale Aminosalizylate, Thiopurine und als First-Line-Bio-logika­ TNF-α-Antagonisten­ oder­Vedolizumab [1]. Die Leitlinien se-hen Vedolizumab zudem als wir-kungsvolle Therapie bei CU-Pati-enten­mit­vorherigem­Anti-TNF-α-Versagen an [1]. CU-Patienten, die auf Vedolizumab ansprechen und eine Remission erreichen, sollten als remissionserhaltende Therapie weiterhin Vedolizumab erhalten [1]. Bei steroidrefraktären MC-Pati-enten sind entsprechend der ECCO-Leitlinien­ TNF-α-Antagonisten­oder Vedolizumab eine ange-messene Option [2]. Spricht eine konventionelle Therapie nicht an, sollten zudem chirurgische Maß-nahmen diskutiert werden. Kommt

es­ zu­ einem­Versagen­ von­ TNF-α-Antagonisten, stellt Vedolizumab auch in diesem Fall eine wichtige Option dar [2].Die Real-World-Daten einer deut-schen prospektiven Mulitcenter-Registerstudie bestätigten Wirk-samkeit und Sicherheit von Vedoli-zumab bei über 200 CU- und MC-Patienten [4].

Literatur1 Harbord M et al. Im Internet: http://

www.e-guide.ecco-ibd.eu/ (letzter Stand: 08.02.2017)

2 Gomollón F et al. J Crohns Colitis 2017; 11: 3–25

3 Fachinformation Entyvio®, Stand: November 2015

4 Baumgart DC et al. Aliment Pharma-col Ther 2016; 43: 1090–1102

Quelle: nach Informationen der Takeda Pharma Vertrieb GmbH & Co. KG, Berlin

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10 Current congress | Highlights

Endosonografische Interventionen am biliären SystemWelche Möglichkeiten gibt es?

Die endoskopi-sche retrograde Cholangiografie (ERC) ist die Standardmetho-de in der Thera-pie einer biliären Obstruktion. Bei Patienten mit Zustand nach Operation (Billroth-II-Ana-

tomie, Roux-Y-Anastomose, Hepatikojejunostomie, Z.n. Gastroenteroanastomose), tumoröser Magenausgangsste-nose, einer entzündlich oder tumorös destruierten Papille oder bei kompletter Obstruktion des Gallengangs ist eine primäre endoskopische Drainage nicht mehr möglich, berichtet Prof. Uwe Will, Gera, und geht hier auf mögliche Alternativen ein.

In diesen Fällen kommen derzeit die enteroskopische ERC oder die perkutane transhepatische Cho-langiodrainage (PTCD) zum Ein-

satz. Mit der Enteroskopie gelingt die Passage bis zur Anastomose respektive Papille in circa 30–50 %, wobei die Sondierung nur in 60–80 % gelingt. Mit der PTCD gelingt in 85–98 % der Fälle eine erfolgrei-che Galleableitung; mit Komplika-tionen wie Galleleckage, Infektio-nen und Hämobilie ist in 5–25 % zu rechnen. In 5–10 % der Fälle gelingt mit der PTCD nur die alleinige ex-terne Drainage.

Externe Drainage kann psychologisches Problem seinBei Patienten mit malignen, inku-rablen Grundleiden und begrenz-ter Lebenserwartung stellt die externe Drainage ein beachtens-wertes psychologisches Problem dar, da die sichtbare Galleablei-tung verbunden mit täglichen Spülungen dem Patienten perma-nent die unheilbare Situation und damit die Ausweglosigkeit seines Leidens vor Augen führt. Mit der EUS-geführten biliären Drainage (EUS-BD) steht eine Methode zur Verfügung, die bei Patienten mit

maligner inkurabler Obstruktion und frustraner ERC das Therapie-ziel einer dauerhaften internen Galleableitung in der palliativen Situation erfüllen kann. Technisch sind mehrere Varianten der EUS-geführten Drainage möglich, die sich nach dem Zugangsweg, der formierten bilioenterischen Anas-tomose sowie der Flussrichtung der Galle einteilen lassen (Tab. 1).

Die Drainage-Entscheidung richtet sich nach der AnatomieDie Entscheidung, welche Drai-nage präferiert wird, richtet sich nach der Anatomie, der Obs-truktionslokalisation sowie dem gangbaren Zugangsweg und ist meist in einer Planungssonogra-fie­zu­treffen.­Bei­der­Vielzahl­von­EUS-geführten Galleableitungs-verfahren wird in Abbildung 1 ein­ sinnvoller­ und­ differenzierter­therapeutischer Algorithmus der EUS-BD vorgeschlagen. Wenn die Papille erreichbar, jedoch nicht sondierbar ist, kommen EUS-ERC-Rendezvous-Verfahren zum Ein-

satz, wobei nach EUS-Punktion der Gallenwege lediglich ein Draht transpapillär ausgeleitet wird, um den Zugang zu ermöglichen. Ist die Papille nicht erreichbar oder liegt ein Zustand nach Operation vor und lokalisiert sich die Obs-truktion unterhalb der Bifurka-tion,­ kann­man­ endosonografisch­nach Drahtpassage der Stenose eine gecoverte Metallprothese transhepatisch einlegen, um eine intern antegrade Galleableitung zu erreichen. Ist die Stenose nicht passierbar wird eine retrograde Drainage i. S. einer Hepatico-Gas-tro, oder Hepatiko-Jejunostomie präferiert.

Alternativen bei Patienten mit CholestaseBei Patienten mit Cholestase und erweiterten intra- und extrahepa-tischen Gallenwegen sowie nicht erreichbarer Papille (Duodenalste-nose) ist alternativ eine EUS-ge-führte Choledocho-Bulbo- oder Choledocho-Gastrostomie mit an-tegrader Galledrainage möglich. In Fällen mit Gallenblasenhydrops und­ offenem­ Ductus­ cysticus­ ist­bei tiefer Obstruktion eine EUS-geführte Gallenblasendrainage durch Einlage gecoverter adap-tierender Metallstents (LAMS) angezeigt. Dieses Verfahren kann auch zur internen Drainage einer akuten Cholezystitis bei multi-morbiden Risikopatienten mit erhöhter OP-Mortalität diskutiert werden. Bei Patienten mit einer Peritonealkarzinose und malig-ner Obstruktion der zuführenden Schlinge­ist­der­Abfluss­durch­eine­EUS-geführte Jejuno-Jejunostomie als Enteroanastomose mit Einlage von LAMS zu erreichen. Patienten

mit benignen Stenosen nach Ope-rationen an den Gallenwegen oder Cholangiolithiasis können eben-falls erfolgreich mit einer EUS-geführten transhepatischen Bal-londilatation und Steinextraktion in Pushtechnik behandelt werden.

Über 1000 Patienten mit neuen Drainagetechniken behandeltWeltweit wurden bisher in spezi-alisierten Zentren über 1000 Pa-tienten mit diesen neuen Draina-getechniken bei Erfolgsraten von 75–98 % und Komplikationsraten von 12–25 % behandelt. Im eige-nen Krankengut von 280 Patienten können wir auf eine Drainage-erfolgsrate von 94 % bei Komplika-tionen von 15 % und einer Mortali-tät von 0,3 % verweisen.

Prof. Dr. Uwe Will3. Medizinische Klinik, SRH Wald-Klini-kum Gera

Literatur1 Will U, Fueldner F, Kern C et al. Ult-

raschall in Med 2015; 36: 276–2832 Kunda R, Pérez-Miranda M, Will U

et al. Surg Endosc 2016; 30: 5002–5008

3 Nakai Y, Isayama H, Yamamoto N et al. Endoscopy 2016; 48: 1125–1128

4 Fabbri C, Luigiano C, Lisotti A et al. World J Gastroenterol 2014; 20: 8424–8448

U. Will

Tab. 1 Möglichkeiten der EUBD inklusive Zugangswege und Drainagerichtung.

Art der EUS-BD Zugangsweg Abkürzung DrainagerichtungEUS - ERCP - Rendezvous transhepatisch

extrahepatischEUS-RV antegrad-anatomiegerecht

EUS-antegrad-intern transhepatisch EUS-AD antegrad-anatomiegerechtHepatiko-Gastrostomie transhepatisch EUS-HG retrogradHepatiko-Ösophagostomie transhepatisch EUS-HE retrogradHepatiko-Jejunostomie transhepatisch EUS-HJ retrogradCholedocho-Gastrostomie extrahepatisch EUS-CG antegrad-NeoostiumCholedocho-Duodenostomie extrahepatisch EUS-CD antegrad-NeoostiumCholedocho-Jejunostomie extrahepatisch EUS-CJ antegrad-NeoostiumCholezysto-Duodenostomie,Cholezysto-Gastrostomie

extrahepatisch EUS-CCDEUS-CCG

antegrad-Neoostium

Jejuno-Jejunostomie („Afferent-loop”-Syndrom)

EUS-Enteroanastomose

(BD = biliäre Drainage, EUS = endoskopischer Ultraschall, ERCP = endoskopisch retrograde Cholangio-Pankreatikografie)

Abb. 1 Therapeutischer Algorithmus bei symptomatischer Gangerweiterung und frustraner ERC.(ERC = endoskopische retrograde Cholangiografie; EUS-HG, HJ, HE = EUS-geführte Hepatikogastro, -jejuno-, oesophagostomie; EUS-AD = EUS-geführte antegrade Drainage; EUS-CG = EUS-geführte Choledochogastrostomie; EUS-CD = EUS-geführte Choledochoduodenostomie; EUS-RV = EUS-geführtes Rendezvous; EUS-CCG = EUS-Cholezystogastrostomie; EUS-JJ = EUS-Jejuno-Jejunostomie)Quelle: Prof. Dr. Uwe Will, Gera

EUS-RV

Papille endoskopisch erreichbar, aber nicht sondierbar

DHC ist im EUS detektierbar

Drahtausleitung und konventionelle ERC

EUS-CD

• Duodenalstenose• Z.n. B II

• Z.n. Gastroenterostomie

Papille nicht errreichbar distale DHC-Obstruktion

Antegrade extrahepatische Drainage

EUS-AD

oder nach Ballondehnung

Steinextraktion in Push-Technik

+ distaler Abfluss frei

• Z.n. Whipple-OP, DPPR• Z.n. Hepatikojejunostomie

Stenose der DHC oder der Anastomose mit Draht überwindbar

DHC ist im EUS nicht detektierbar

Papille kann nicht erreicht werden

Antegrade interne Drainage

EUS-HG

• Intrahepatische Cholestase• Roux-Y

• Hepatikojejunostomie

Keine Drahtpassage des Tumors oder hochsitzende Stenose

Retrograde transhepatische Drainage

EUS-CCG

• Gallenblase in situ und proximal der Obstruktion

• „Afferent-loop“-Syndrom nach HJ bei Peritonealkarzinose

Reseverabteilung

EUS-JJ (Enteroanastomose)

Rationale EUS-geführte Cholangiodrainage (EUS-BD bei Cholestase und frustraner ERC)

EUS-CG EUS-HJ EUS-HE EUS-CCD

Samstag, 08. April 2017

Endo-Imaging DEGUM: Schöne neue Ultraschallwelt Sinn, Nutzen und Unsinn von Fusi-onstechniken, Elastografie/Fibroscan/ARFI, CEUS und, und...08:30–10:00 Uhr, Raum III(09:42–10:00 Uhr: EUS bei Interventi-onen am biliären System)

11Current congress | Highlights

Endoskopische Therapie biliärer Komplikationen nach LeberresektionDer Erfolg hängt von der Lokalisation der Leckage ab

Trotz erheblicher Fortschritte der chirurgischen Technik und des perioperativen Managements werden nach Leberresektionen in bis zu 20 % klinisch relevante Komplikationen beobachtet.

Eine biliäre Leckage mit einer Inzidenz zwischen 3 und 12 % ist dabei das größte Problem [1]. In Abhängigkeit von der klinischen Symptomatik sind konservative, interventionelle oder chirurgi-sche Vorgehensweisen möglich (Grad A-B-C Leckagen, ISGLS-Definition). Die therapeutische Strategie im interventionellen, nicht chirurgischen Behandlungs-pfad ist aber bisher nicht klar definiert, konstatiert Prof. Peter Sauer, Heidelberg.

Die bisherigen endoskopischen Ansätze basieren auf Erfahrun-gen bei Patienten mit biliärer Leckage nach Cholezystektomie. Vorgeschlagen wird eine alleinige Sphinkterotomie oder die Kom-bination aus Sphinktertomie mit einer Endoprothese zur Reduktion des­ biliären­ Abflusswiderstandes,­oder der Versuch, mittels Endopro-these die Leckage zu überbrücken. Die­Datenlage­ ist­ im­gut­definier-ten Kollektiv der Patienten nach Cholezystektomie valide, dagegen im heterogenen Patientenkollek-tiv nach Leberresektion mit einer häufig­ komplexen­ anatomischen­Situation äußerst limitiert.

Die meisten Studien sind retrospektivDie meisten Studien, die die Rolle der endoskopischen Therapie bei Patienten mit einer biliären Le-ckage nach Leberresektion ana-lysierten, sind retrospektiv und basieren zum Teil auf sehr kleinen Fallzahlen. Die Faktoren Schwe-

regrad der Leckage, Ausmaß der Resektion und Grunderkrankung sind überwiegend nicht berück-sichtigt. Soweit eine Schlussfolge-rung mit allen Vorbehalten über-haupt zulässig ist, liegt die thera-peutische Erfolgsrate der endosko-pischen Intervention zwischen 70 und 80 %.

Der Erfolg hängt von der Lokalisation der Leckage abIn einer kürzlich publizierten Stu-die der Essener Arbeitsgruppe gelang bei einer peripheren intra-hepatischen Lokalisation der Le-ckage in 85 % der Fälle ein endos-kopischer Therapieerfolg, bei einer zentralen Lokalisation nur in 72 % der Fälle [2]. Andererseits hatten alle Patienten mit einem therapeu-tischen Erfolg eine Endoprothese erhalten, während in der Gruppe der Therapieversager nur circa 2/3 der Patienten mit einer Endo-prothese behandelt wurden. Inte-ressant war die Beobachtung, dass in den Fällen, in denen eine die Leckage überbrückende Endopro-these platziert werden konnte, die höchste Erfolgsrate zu verzeichnen war, auch wenn dieses Ergebnis knapp­nicht­signifikant­war.

Heidelberger Analyse des Therapieerfolgs bei 35 PatientenIn einer eigenen Serie analysierten wir den Erfolg der endoskopischen Therapie bei 35 Patienten mit ei-ner biliären Leckage Grad B nach Leberresektion­[3].­Wir­definierten­die Therapie als erfolgreich, wenn die Patienten nach Entfernung der Zieldrainage symptomfrei blieben und in der nachfolgenden endo-skopisch retrograden Cholangio-grafie­(ERC)­keine­weitere­Leckage­nachweisbar war. Die meisten Patienten wurden mit einer endo-skopischen Sphinkter otomie (EST) und Endoprothesen behandelt. Bei 13 Patienten gelang eine die Le-ckage überbrückende Platzierung der Endoprothese. Die Erfolgsrate insgesamt war 74 % und somit in

der Größenordnung, wie sie aus anderen Studien berichtet wurde. Alle Patienten mit einer Lokalisa-tion der Leckage am rechten oder linken Ductus hepaticus, bezie-hungsweise alle Patienten, bei denen einen überbrückende Endo-prothese eingesetzt wurde, hatten einen Therapieerfolg.

Endoskopische Therapie ist sicher und effektivDie endoskopische Therapie von biliären Leckagen nach Leber-resektion­ ist­ sicher­ und­ effektiv­und sollte der initiale Therapie-ansatz für Patienten sein, die für eine nicht chirurgische Therapie infrage kommen.

Prof. Dr. Peter SauerInterdisziplinäres Endoskopie-Zentrum (IEZ), Medizinische Universitätsklinik Heidelberg

Literatur1 Koch M, Garden OJ, Padbury R et al.

Bile leakage after hepatobiliary and pancreatic surgery: a definition and grading of severity by the Internati-onal Study Group of Liver Surgery. Surgery 2011; 149: 680–688

2 Dechêne A, Jochum C, Fingas C et al. Endoscopic management is the treatment of choice for bile leaks after liver resection. Gastrointest Endosc 2014; 80: 626–633

3 Schaible A, Schemmer P, Hackert T, et al. Location of a biliary leak after liver resection determines success of endoscopic treatment. Surg En-dosc 2016; [Epub ahead of print]

P. Sauer

Abb. 1 A: Biliäre Leckage am Absetzungsrand nach erweiterter Hemihepatekto-mie rechts (↓), B: Endoprothese im kranialen Segment 1/4 und Führungsdraht im Segment 2/3, C: zweite Endoprothese, D: Entfernung der Endoprothesen nach 8 Wochen; keine Leckage nachweisbar.Quelle: Prof. Dr. Peter Sauer, Heidelberg

Freitag, 07. April 2017

Endo-Therapie CAES: Postoperatives Komplikationsmanagement08:30–10:00 Uhr, Raum III(08:30–08:45 Uhr: Endoskopische Therapie biliärer Komplikationen nach Leberresektion)

Forum der Industrie

Endoskopische Bildgebung: Präzisere Frühdiagnose durch intelligente Lichtquellen

Die frühzeitige endoskopische Erkennung und Behandlung ge-hört zu den vielversprechendsten Maßnahmen zur Verbesserung der Prognose von gastrointestinalen Karzinomen. Dabei besteht das Problem, dass frühe neoplastische Läsionen oder deren Vorläufer oft schwierig zu erkennen sind. Die neu eingeführten Technologien des Blue Light Imaging (BLI) und Linked Colour Imaging (LCI) ver-sprechen eine präzisere Diagnose-stellung als bisher möglich.

Bessere Lichtintensität und exaktere BildgebungDas Endoskopie-System ELUXEO™ basiert auf der 4-LED Multi Light™ Technologie, die eine exaktere en-doskopische Bildgebung zum Ziel hat. Das Prinzip beruht darauf,

dass 4 unabhängig voneinander regulierbare LED-Lichtquellen miteinander kombiniert wer-den. Durch diese Aufsplittung der Lichtquelle und die Möglichkeit der Leistungsregulierung jeder einzelnen Lichtquelle lassen sich ganz neue Möglichkeiten zur er-weiterten D iagnostik erzielen. „So erhöht LCI den Farbkontrast, um die Erkennung feinster Verän-derung bei frühen gastrointesti-nalen Karzinomen zu verbessern mit dem Potenzial, die Detekti-onsrate zu steigern“, sagte dazu Prof. Hiro nori Yamamoto, Tochigi, Japan. Der LCI-Modus nutzt eine Kombination aus blau-violettem und blauem Licht, die mit den bei-den anderen Spektralfarben kom-biniert werden. In Kombination mit einem zusätzlichen Postpro-

cessing-Schritt im Prozessor wird der Farbkontrast insbesondere im roten Spektralbereich erhöht. Da-durch wird im Vergleich zum rei-nen Weißlicht-Modus der Kontrast erhöht, was zu einer verbesserten Erkennung­ von­ Inflammationen­und einer exakteren Abgrenzung von Läsionen führt.

Signifikant höhere Anzahl an entdeckten AdenomenDer BLI-Modus des 4-LED Multi Light-Systems nutzt blau-violettes Licht bei 410 nm mit dem Ziel, die Kontraste zur Unterscheidung von oberflächlichen­ vaskulären­ und­mukosalen Geweben zu erhöhen. In­ einer­ kürzlich­ veröffentlichten­Studie­ [1]­ wurde­ die­ Effektivität­von BLI zur Erkennung von kolo-rektalen neoplastischen Läsionen

gegenüber der konventionellen Methode mit einer Xenon-Weiß-lichtquelle (WLI) bewertet. Im Er-gebnis lag die durchschnittliche Anzahl der entdeckten Adenome pro Patient pro Endoskopiesitzung, dem primären Studienendpunkt, in­ der­ BLI-Gruppe­ signifikant­ hö-her (WLI: 1,01, BLI: 1,27).

Interaktives Online-Training-Programm„Zur Übung steht ein interaktives Online-Training-Programm unter www.bli.eu zur Verfügung, mit dem Endoskopiker den Einsatz von BLI beim Barrett-Ösophagus (BÖ) kennenlernen können“, er-läuterte Prof. Jacques Bergman, Amsterdam, Niederlande. Standar-disierte Videos im Weißlicht- und BLI-Modus ermöglichen die Be-

urteilung, an welcher Stelle beim Zurückziehen des Endoskops eine neoplastische Läsion in den bei-den unterschiedlichen Modi sicht-bar wird. Das Trainingsprogramm zeigt den Nutzern, wie gut sie frühe Neoplasien entdecken und abgrenzen können und wie sie im Vergleich mit anderen Endoskopi-kern abschneiden.

Dr. Ralph Hausmann, Frankfurt

Literatur1 Ikematsu H et al. Gastrointestinal

Endoscopy 2017; [Epub ahead of print]

Quelle: nach dem Symposium „Blue Light Imaging – First sights with new light“, 4. Februar 2017, Düsseldorf, 19th International Endoscopy Symposium; Veranstalter: Fujifilm

12 Current congress | Highlights

Die Polypektomie mit der Schlinge ist eine etablierte, sichere sowie zeit- und kosteneffiziente Methode und entspricht dem Goldstandard der Therapie für die meisten kolorektalen Neoplasien. Vollwand-resektionen und insbesondere die endoskopische Submukosadissektion (ESD) sind neue Methoden, die unseren endoskopischen Werkzeugkasten sehr wertvoll erweitern. Um eine neue Technik für den Patienten sinnvoll einzusetzen, kommt es jedoch auf die richtige Indikationsstellung an. Für die meisten frühen Neoplasien in Ösophagus und Magen ist die endoskopische Resektion in ESD-Technik Mittel der

ersten Wahl, konstatiert Prof. Jürgen Pohl, Hamburg. Doch muss alles zum Nagel werden, nur weil man einen Hammer hat? Wann ist eine „En-bloc“-Resektion mittels ESD im Kolorektum indiziert?

Der weitaus größte Teil der Neo-plasien im Rektum ist benigne [1, 2], der klinische Nutzen einer „En-bloc“-Resektion besteht alleine in einer möglicherweise niedrigeren Rezidivrate – Rezidive von benignen Läsionen im Kolorektum sind je-doch bei standardisierter Nachsorge einfach­und­effektiv­zu­therapieren­und stellen nur sehr selten ein me-dizinisches Problem dar. Die ESD bleibt aus unserer Sicht Läsionen mit­ hochgradig­ suspekter­ Oberflä-che mit Verdacht auf beginnende tumoröse Transformation vorbe-halten. Hier bietet die „En-bloc“-Resektion mit R0-Resektion mög-

liche onkologische Vorteile – nicht zuletzt durch die sauberere Evalua-tion durch den Pathologen. Die pu-blizierten Studien zu diesem Thema sind jedoch eher ernüchternd.

Aktuelle Daten zum „onkologischen Vorteil“ durch die ESDEine gerade publizierte Studie aus Deutschland zeigte, dass die k urative „En-bloc“-Resektionsrate von submukosalen Rektumkarzi-nomen < 50 % betrug [1]. In einer großen japanischen Studie mit 1111 ESD kolorektaler Läsionen fand sich bei 19 % der resezierten

suspekten Läsionen ein submuko-sales Adenokarzinom – von diesen mussten aber wegen „High-risk“-Histologie 50 % nachoperiert wer-den [3]. Ein „onkologischer Vorteil“ durch die ESD wurde also in ge-rade mal jedem 10. Fall realisiert. Unsere eigenen Daten sind sehr gut damit vergleichbar: In einem Zeitraum von 18 Monaten stellten sich 674 Patienten zur Polypekto-mie vor; bei 48 Patienten wurde wegen­ suspekter­ Polypenoberflä-che die Indikation zur ESD gestellt (11 im Kolon, 37 im Rektum). Die Inzidenz von „Low-risk“-Karzino-men in dieser Kohorte betrug 9 %, die Rate kompletter Resektionen lag bei 86 %.

Strukturierte Nachsorge ist wesentlicher EckpfeilerAus diesen Daten wird deutlich: Die ESD bietet einen möglichen Nutzen für onkologisch optimale Resektionen von rektalen Frühkar-zinomen – dieser Vorteil realisiert sich aber nur bei wenigen Fällen. Die ESD im Rektum bleibt bei uns Fällen mit suspekter Morphologie vorbehalten – die richtige Indi-kationsstellung ist wesentliches Qualitätsmerkmal der Therapie. Grundlegend­ ist­ die­ Differenzie-rung von nicht suspekter (Abb.1) von­ suspekter­ (Abb.­ 2)­ Oberflä-chenstruktur! Die Polypektomie bleibt Goldstandard bei nicht sus-pekten Läsionen. Unabhängig von der Resektionsmethode ist aber die strukturierte Nachsorge mit Kontrolle der Postpolypektomie-narbe wesentlicher Eckpfeiler der guten Versorgung.

Prof. Dr. Jürgen PohlGastroenterologie, Asklepios Klinik Altona, Hamburg

Literatur1 Probst A, Ebigbo A, Märkl B et al. En-

doscopic submucosal dissection for early rectal neoplasia: experience from a European center. Endoscopy 2016; [Epub ahead of print]

2 Knabe M, Pohl J, Gerges C et al. Standardized long-term follow-up after endoscopic resection of large, nonpedunculated colorectal lesions: a prospective two-center study. Am J Gastroenterol 2014; 109: 183–189

3 Saito Y, Uraoka T, Yamaguchi Y et al. A prospective, multicenter stu-dy of 1111 colorectal endoscopic submucosal dissections (with vi-deo). Gastrointest Endosc 2010; 72: 1217–1225

Therapie früher Neoplasien im RektumPro EMR

J. Pohl

Donnerstag, 06. April 20177

Endo-Therapie DGE-BV: Therapie frü-her Neoplasien: EMR vs. ESD

15:00–15:30 Uhr, Europasaal(15:00–15:10 Uhr: Therapie früher Neoplasien im Rektum: Pro EMR)

Abb. 1 Rektales Karzinom: nicht suspekte Oberflächenstruktur.Quelle: Prof. Dr. Jürgen Pohl, Hamburg

Abb. 2 Rektales Karzinom: suspekte Oberflächenstruktur.Quelle: Prof. Dr. Jürgen Pohl, Hamburg

Pro ESD

Die endo-skopische Mukosa-resektion (EMR) ist derzeit die Standard-therapie zur Entfernung flächig wachsender kolorektaler

Neoplasien („laterally spreading tumors“, LST). Hier berichtet Dr. Andreas Probst, Augsburg, in welchen Fällen jedoch der endo-skopischen Submukosadissek-tion (ESD) der Vorzug gegeben werden sollte.

Bei größeren Läsionen (> 20 mm) muss die EMR methodenbedingt als „Piecemeal“-Resektion (pEMR) erfolgen, woraus ein relevantes

Rezidivrisiko von circa 20–50 % resultiert [1, 2]. Ein weiterer Nach-teil der pEMR ist die fehlende Möglichkeit einer sicheren his-topathologischen Diagnose einer R0-Resektion. Die ESD erlaubt eine „En-bloc“-Resektion auch großflächiger­ Frühneoplasien­ in­einem Stück und kann hierdurch die Nachteile der pEMR vermeiden (Abb. 1). Nachteile der ESD sind ein höherer technischer Schwie-rigkeitsgrad (Lernkurve), ein län-gerer Zeitbedarf und eine höhere Komplikationsrate [3]. Aufgrund guter Langzeitdaten der EMR und der Möglichkeit, die nach pEMR aufretenden Rezidive überwie-gend erneut endoskopisch thera-pieren zu können, wird der Stel-lenwert der ESD im Kolorektum derzeit kon trovers diskutiert. Für die Wahl des optimalen Resekti-onsverfahrens (EMR vs. ESD) ist das Malignitätsrisiko einer Läsion

A. Probst

Abb. 1 a) Rektumfrühneoplasie (LST „granular type“; „nodular mixed subtype“), b) Resektionsfläche nach ESD, c) ESD-Resektat (Histologie: 70 mm durchmessendes tubulovillöses Adenom mit Infiltration der Muscularis mucosae noch ohne Submu-kosainvasion; R0-reseziert). Quelle: Dr. Andreas Probst, Augsburg

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13Current congress | Highlights

Donnerstag, 06. April 2017

Endo-Therapie DGE-BV: Therapie frü-her Neoplasien: EMR vs. ESD

15:00–15:30 Uhr, Europasaal(15:10–15:20 Uhr: Therapie früher Neoplasien im Rektum: Pro ESD)

der entscheidende Parameter. Bei relevantem Risiko für das Vorlie-gen eines submukosainvasiven Frühkarzinoms sollte eine R0-Re-sektion unbedingt angestrebt und deshalb der ESD der Vorzug gege-ben werden.

Malignitätsrisiko großer KolonpolypenZur Einschätzung des Malignitäts-risikos dienen morphologische Kriterien; als Risikoläsionen gelten Läsionen­mit­granulierter­Oberflä-che und großen Knoten („granular type“; „nodular mixed subtype“) sowie Läsionen mit nicht granu-lierter­ Oberfläche­ („nongranular­type“). Demgegenüber ist das Karzinomrisiko­ der­ sehr­ häufigen­„Granular-type“-Läsionen ohne Knoten sehr gering [4, 5]. Hier können die Nachteile der pEMR mit histologischer R1-Situation und dem Risiko der Rezidivneo-plasie mit entsprechendem Re-Interventionsbedarf eher in Kauf genommen werden.

Ergebnisse der ESD beim Rektumfrühkarzinom [5]In einer Analyse von mehr als 300 großen Rektumneoplasien, die mit ESD reseziert wurden, betrug der Anteil submukosainvasiver Karzinome 17,9 %. Nach Überwin-dung der Lernkurve konnte eine R0-Resektionsrate von 76,2 % und eine Rate kurativer Resektionen von 47,6 % erreicht werden. Die Hauptursache für nicht kurative Resektionen war eine trotz R0-Resektion bestehende „High-risk“-Histologie (überwiegend eine erst histopathologisch am Resektat dia-gnostizierbare Submukosainvasion > 1000 µm).

Ergebnisse der ESD beim benignen LST des Rektums [5]Der Hauptvorteil der ESD liegt bei benignen Neoplasien im nahezu eliminierten Rezidivrisiko. In un-serer eigenen Analyse von 250 ESDs benigner Läsionen betrug das Rezidivrisiko 26 %, wenn eine „En-bloc“-Resektion nicht möglich

war, während nach „En-bloc“-Re-sektion kein Rezidiv zu beobach-ten war.

ZusammenfassungRektumläsionen mit Malignitäts-risiko sollten zur Sicherung einer R0-Resektion mittels ESD entfernt werden. Dennoch muss beim Rek-tumfrühkarzinom in circa 50 % mit einer nicht kurativen Resektion gerechnet werden. Bei mutmaß-lich benignen Läsionen kann die EMR ausreichend sein; das er-höhte Rezidivrisiko und die Alter-native der ESD sollte aber mit dem Patienten besprochen werden. Das Komplikationsrisiko der ESD im Rektum ist akzeptabel (Blutungen 5,2 %, Perforationen 0,8 %) [5].

Dr. Andreas ProbstIII. Medizinischen Klinik, Klinikum Augsburg

Literatur1 Moss A, Williams SJ, Hourigan LF et

al. Long-term adenoma recurrence following wide-field endoscopic mucosal resection (WF-EMR) for ad-vanced colonic mucosal neoplasia is infrequent: results and risk factors in 1000 cases from the Australian Colo-nic EMR (ACE) study. Gut 2015; 64: 57–65

2 Knabe M, Pohl J, Gerges C et al. Standardized long-term follow-up after endoscopic resection of large, nonpedunculated colorectal lesi-ons: a prospective two-center stu-dy. Am J Gastroenterol 2014; 109: 183–189

3 Probst A, Golger D, Anthuber M et al. Endoscopic submucosal dissec-tion of large sessile lesions of the rectosigmoid: learning curve in a European center. Endoscopy 2012; 44: 660–667

4 Yamada M, Saito Y, Sakamoto T et al. Endoscopic predictors of deep submucosal invasion in colorectal laterally spreading tumors. Endo-scopy 2016; 48: 456–464

5 Probst A, Ebigbo A, Märkl B et al. En-doscopic submucosal dissection for early rectal neoplasia: experience from a European center. Endoscopy 2016; [Epub ahead of print]

Therapie früher Neoplasien im ÖsophagusPro EMR

Die endo-skopische Therapie von frühen Barrett- und Plattenepi-thel-Neo-plasien des Ösophagus hat sich in den letzten Jahren als

Leitlinienstandard etabliert. Entscheidende Kriterien für eine kurative endoskopische Therapie sind vor allem die Infiltrations-tiefe, der Status der lympho-vaskulären Infiltration und die Tumorfreiheit des horizontalen Resektionsrandes. Diese Infor-mationen können nur nach einer endoskopischen Resektion der Neoplasie gewonnen werden. Der laterale Resektionsrand ist hier nicht entscheidend. In diesem Zusammenhang erläutert Prof. Oliver Pech, Regensburg, die Vorteile der endoskopischen Mukosaresektion (EMR).

Mit der endoskopischen Mukosa-resektion (EMR) können neoplas-tische Läsionen bis zu einer Größe von circa 15 mm „en bloc“, grö-ßere Neoplasien müssen in „Piece-meal“-Technik reseziert werden. Der einzige Nachteil der „Piece-meal“-Technik liegt in der fehlen-den Möglichkeit der Angabe einer kompletten Resektion (vertikaler R-Status) der Neoplasie durch den Pathologen. Alle anderen entschei-denden Kriterien können durch den Pathologen bestimmt werden.

Therapeutischer Goldstandard beim Barrett-FrühkarzinomBeim Barrett-Frühkarzinom ist die derzeitig in den deutschen, euro-

päischen und US-amerikanischen Leitlinien empfohlene klassische EMR gefolgt von einer ablativen Therapie der residuellen Barrett-Schleimhaut der therapeutische Goldstandard. Die Wiesbadener Daten mit 1000 Patienten mit Bar-rett-Frühkarzinom, die alle mittels EMR therapiert wurden, zeigen eine exzellente Langzeit-Heilungs-rate von fast 95 % nach 5 Jahren bei sehr niedriger Komplikationsrate [1]. Die Rate an Rezidiven und me-tachronen Neoplasien kann durch eine sorgfältige Ablation der ver-bliebenen nicht neoplastischen Barrett-Schleimhaut deutlich un-ter 5 % gesenkt werden, wie in der kürzlich publizierten multizentri-schen EURO-2-Studie belegt wer-den konnte [2]. Eine kürzlich von der Düsseldorfer Arbeitsgruppe publizierte prospektiv randomi-sierte Studie verglich die EMR mit der endoskopischen Submukosa-dissektion (ESD) bei der Therapie von frühen Barrett-Neoplasien [3]. Das Ergebnis war eindeutig: Es gab bezüglich der Heilungsrate nach 2 Jahren­keinen­signifikanten­Unter-schied zwischen beiden Gruppen. Das einzige beobachtete Rezidiv in der Studie trat in der ESD-Gruppe auf. Aufgrund der vorliegenden Evidenz kann derzeit keine ge-nerelle Empfehlung zur ESD bei Barrett-Neoplasien ausgesprochen werden. Dies entspricht auch klar dem Statement der Guidelines der European Society of Gastrointesti-nal Endoscopy (ESGE) zur ESD [4].

Keine eindeutige Datenlage beim Plattenepithel-FrühkarzinomBeim Plattenepithel-Frühkarzi-nom spricht die Datenlage nicht so eindeutig für die EMR. Aufgrund der hohen Rezidivrate, die mit der EMR in mehreren internationalen Studien einherging, und der feh-lenden Möglichkeit einer anschlie-ßenden Ablation, sprechen einige Argumente für eine „En-bloc“-Re-sektion mit ESD. Allerdings liegen keine prospektiv-randomisierten Studien vor, die einen klaren Vor-teil der ESD gegenüber der EMR belegen. Die nationalen und inter-nationalen Leitlinien empfehlen allerdings beim Plattenepithel-Frühkarzinom eine „En-bloc“-Re-

sektion, die in den meisten Fällen nur mit einer ESD erreicht werden kann.

Prof. Dr. Oliver PechKlinik für Gastroenterologie und inter-ventionelle Endoskopie, Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg

Literatur1 Pech O, May A, Manner H et al.

Long-term efficacy and safety of en-doscopic resection for patients with mucosal adenocarcinoma of the esophagus. Gastroenterology 2014; 146: 652–660

2 Phoa KN, Pouw RE, Bisschops R et al. Multimodality endoscopic eradi-cation for neoplastic Barrett oeso-phagus: results of an European mul-ticentre study (EURO-II). Gut 2016; 65: 555–562

3 Pech O, May A, Gossner L et al. Cu-rative endoscopic resection in pa-tients with early esophageal squa-mous cell carcinoma – an analysis of risk factors for recurrence. Endosco-py 2007; 39: 1–6

4 Pimentel-Nunes P, Dinis-Ribeiro M, Ponchon T et al. Endoscopic sub-mucosal dissection: European So-ciety of Gastrointestinal Endoscopy (ESGE) Guideline. Endoscopy 2015; 47: 829–854

5 Terheggen G, Horn EM, Vieth M et al. A randomised trial of endoscopic submucosal dissection versus endo-scopic mucosal resection for early Barrett’s neoplasia. Gut 2016; [Epub ahead of print]

O. Pech

Abb. 1 a: EMR des Barrett-Frühkar-zinoms mit dem Multiband-Ligatur-system; b: Resektion nach Ligatur; c: Vollständige endoskopische Resektion des Barrett-Frühkarzinoms. Quelle: Prof. Dr. Oliver Pech, Regensburg

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Abb. 2 a: Plattenepithel-Frühkarzinom nach Lugol-Färbung; b: Inzision am Unter-rand; c: Dissektion der Submukosa; d: Vollständige ESD des Plattenepithel-Frühkar-zinoms. Quelle: Prof. Dr. Oliver Pech, Regensburg

Donnerstag, 06. April 2017

Endo-Therapie DGE-BV: Therapie frü-her Neoplasien: EMR vs. ESD14:20–14:50 Uhr, Europasaal(14:20–14:30 Uhr: EMR vs. ESD im Ösophagus: Pro EMR)

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14 Current congress | Highlights

Bariatrische EndoskopieNeue endoskopische Verfahren zur Gewichtsreduktion und metabolischen Therapie

Adipositas und in deren Gefolge der Typ-2-Diabetes haben sich zu einer der größten Herausforderung für die Gesundheitssysteme weltweit entwickelt. Die chir-urgische Behandlung der krankhaften Adipositas führt bislang als einzige Therapieform zu einer nachhaltigen Gewichtsreduktion und gleichzeitig zur überlegenen Remission der assoziierten Begleiterkrankungen. Aufgrund des hohen Therapiebedarfs, insbesondere in den USA, hat sich von dort aus die Endoskopie als endoluminaler Therapiezugang rasant entwickelt [1]. Hieraus hat sich die amerikanische Gesellschaft für bariatrische Endoskopie (Association for Bariatric

Endoscopy, ABE) als Division der American Society for Gastrointestinal Endoscopy (ASGE) gegründet und die Verfahren auf Evidenz geprüft. Dr. Christine Stier, Offenbach, gibt hier einen kurzen Überblick.

Im internationalen Sprachge-brauch werden endoluminale ba-riatrische Therapien kurz als EBT („endoscopic bariatric therapy“) bezeichnet.Die gute Verträglichkeit, der mini-malinvasivere Ansatz im Vergleich zur OP und die Wiederholbarkeit des­Eingriffs­ sprechen­ für­die­En-doskopie. EBTs sollten in einem Zentrum durchgeführt werden und müssen analog zur Opera-tion multidisziplinär nachgesorgt werden. Damit ordnet sich die Adipositasendoskopie nicht au-tomatisch in ein Fachgebiet ein, sondern stellt eine eigenständige, fachübergreifende, endoskopische Subspezialisierung dar [2, 3].

EBTs am MagenDie primäre Regulation der Sätti-gung erfolgt über den Magen. Durch eine Erhöhung der Wandspannung

des Magens werden hormonale, neuroendokrine­ und­ afferente­ va-gale Signale nach zentral verschal-tet. Die iatrogen herbeigeführte Volumenreduktion des Magens bildet damit einen therapeutischen Ansatz und die Verlangsamung der Magenentleerungsgeschwindigkeit vermittelt Völle- beziehungsweise Sättigungsgefühl.

Magenballon2015 wurden in den USA 2 koch-salzbefüllte Ballone durch die US Food und Drug Administration (FDA) geprüft und zugelassen. Beide Ballone werden mit blau g efärbtem Kochsalz befüllt.

OberaDer Obera Ballon (Apollo Endosur-gery, Austin, Texas, USA; ehemals Allergan) wurde insgesamt bisher weltweit mehr als 220 000 mal

implantiert. Das Füllvolumen ent-spricht der Volumenreduktion des Magens. Der Ballon kann mit 500–750 ml Kochsalz befüllt werden. Der Obera wurde in Deutschland bislang­ häufig­ als­ „Bridging-Ver-fahren“ bei extrem übergewichti-gen Patienten eingesetzt, um das hohe Operationsrisiko zu reduzie-ren [4]. Die Komplikationsrate ist insgesamt niedrig.

ReShape dual BallonDer ReShape dual Ballon (ReShape Medical, San Clemente, Califor-nia, USA) hat 2 voneinander ge-trennte 450 ml Volumen fassende Kammern. In der amerikanischen Zulassungsstudie umfasste die Implantationsdauer 6 Monate (RE-DUCE Trial) [5]. Mit diesem Ballon wurden 25,1 % Reduktion des be-stehenden Übergewichts erreicht.

Endsokopische NahtverfahrenPOSE: „primar obesity surgery endoscopical”Bei der Operationsmethode POSE: „primar obesity surgery endo-scopical” (USGI Medical, San Cle-mente California, USA) können über einen speziellen 4-kanaligen Overtube Instrumente und ein pädiatrisches Gastroskop in den Magen eingeführt werden. Die Magenwand kann damit gegrif-fen und Vollwandduplikaturen im Bereich des Magenfundus und des Antrums durchgeführt werden [5].

ESG: endoskopische Sleeve-Gastro plastie Die ESG (Apollo Endosurgery, Austin, Texas, USA) ist ein en-doluminales Nahtverfahren mit dem OverstitchTM. Dabei werden mehrere fortlaufende quere Naht-reihen im Magen platziert und dadurch die Magenwände anein-ander adaptiert. Es resultiert eine endoluminale Volumenreduktion, ähnlich einer Schlauchmagenbil-dung. Der Overstitch eignet sich auch zur endoluminalen Revi-sion der Gastrojejunostomie nach

p roximalem Roux-Y-Magenbypass [6].

Malabsorptive VerfahrenMalabsorptive Verfahren imitieren den­Effekt­der­duodenalen­Exklu-sion analog zum proximalen Roux-en-Y-Magenbypass.

Duodenojejunaler BypasslinerDer EndoBarrier® (GI Dynamics, Lexington, Massachusetts, USA) ist ein impermeabler, 60 cm lan-ger­ Teflonschlauch,­ der­ ins­ Duo-denum und das obere Jejunum platziert wird (Abb. 1). Dies führt zur biliopankreatischen Diversion von Nahrung und Verdauungssäf-ten. Es zeigte sich eine deutliche Reduktion des HbA1c-Wertes von 0,9–1,7 %, die die metabolische Wirkung der endoskopischen Duo-denalexklusion bewiesen hat [7].

Duodenal Mucosal ResurfacingMit dem Revita Duodenal Mucosal Resurfacing (Fractyl Laboratories, Cambridge, Massachusetts, USA; Abb. 2) wird eine thermische Ab-lation der duodenalen Mukosa durchgeführt, der Hypothese fol-gend, dass bei Diabetes Typ 2 den enteroendokrinen Zellen eine Fehlfunktion zugrunde liegt. Auch deutsche Kliniken sind an der laufenden Multizenterstudie be-teiligt. Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend [8].

ZusammenfassungEBTs sollten in der therapeuti-schen Wertung eine Stellung zwi-schen medikamentöser und chir-

urgischer Behandlung einnehmen und auch in Deutschland vermehrt eingesetzt werden.

Dr. Christine StierKlinik für Adipositas Chirurgie und Meta-bolische Chirurgie, Chirurgische Klinik V, Sana Klinikum Offenbach GmbH

Literatur1 Abu Dayyeh BK, Kumar N, Edmundo-

wicz S et al. ASGE bariatric endosco-py task force systematic review and meta-analysis assessing the ASGE PIVI thresholds for adopting endo-scopic bariatric therapies. Gastroin-test Endosc 2015; 82: 425–438

2 Sullivan S, Kumar N, Edmundowicz SA et al. ASGE position statement on endoscopic bariatric therapies in clinical practice. Gastrointest En-dosc 2015; 82: 767–772

3 Abu Dayyeh BK, Edmundowicz SA, Jonnalagadda S et al. Endoscopic bariatric therapies. Gastrointest En-dosc 2015; 81: 1073–1086

4 Weiner R, Gutberlet H, Bockhorn H. Preparation of extremely obese patients for laparoscopic gastric banding by gastric-balloon therapy. Obes Surg 1999; 9: 261–264

5 Ponce J, Woodman G, Swain J et al. The REDUCE pivotal trial: a prospec-tive, randomized controlled pivotal trial of a dual intragastric balloon for the treatment of obesity. Surg Obes Relat Dis 2015; 11: 874–881

6 Lopez-Nava G, Shaharia RZ, Galvao MP et al. Endoscopic sleeve gastro-plasty for obesity: a multicenter stu-dy of 242 patients with 18 months follow-up. Gastroenterology 2016; 150: 26

7 Shouten R, Rijs CS, Bouvy ND et al. A multicenter, randomized efficacy study of the EndoBarrier gastroin-testinal liner for presurgical weight loss prior to bariatric surgery. Ann Surg 2010; 251: 236–243

8 Rajagopalan HR, Cherrington AD, Thompson CC et al. Endoscopic duodenal mucosal resurfacing for the treatment of type 2 diabetes: 6-months interim analysis from the first-in-human-concept-study. D iabetes Care 2016; [Epub ahead of print]

C. Stier

Abb. 2 Duodenal Mucosal Resurfacing: Anheben der duodenalen Mukosa und anschließende Thermoablation. Quelle: Dr. Christine Stier, Offenbach

Abb. 1 Endobarrier in situ.Quelle: Dr. Christine Stier, Offenbach

Samstag, 08. April 2017

Endo-Chirurgie DGE-BV: Bariatrische Endoskopie11:00–12:30 Uhr, Raum II(11:30–11:45 Uhr: Neue Techniken in der bariatrischen Endoskopie)

Diagnostik zystischer PankreasläsionenWann Sono, wann CT, wann MRT?

Geht man von publizierten Screeninguntersuchungen durch radiologische Schnittbildgebung (CT, MRT) mit einer Prävalenz um 2,5 % aus, leben in Deutschland über 2 Millionen Menschen mit zystischen Pankreasläsi-onen (ZPL), die meisten völlig asymptomatisch [1]. Prä-operative Diagnosen von ZPL sind nur in etwa 50–70 % der Fälle korrekt. Um die diagnostische Sicherheit und Risikoeinschätzung zu verbessern, stellt Dr. Christian Jenssen, Strausberg/Wriezen, hier einen evidenzbasier-ten diagnostischen Algorithmus vor.

ZPL sind – anders als beispiels-weise an der Niere – überwiegend neoplastisch: die intraduktal-pa-pilläre muzinöse Neoplasie (IPMN) vom Hautgang- und Seitenast-Typ, das muzinöse Zystadenom (MCA), der solid-pseudopapilläre Tumor

und – ohne Malignitätsrisiko – das seröse Zystadenom (SCA). Die frühe Erkennung und Risikobe-wertung neoplastischer ZPL hat das Potenzial, Präkursorläsionen von Pankreaskarzinomen zu de-tektieren und einer geeigneten

Überwachung und Therapie zuzu-führen.

Diagnostische (Un-)SicherheitTrotz zeitgemäßer und konse-quenter Diagnostik sind die prä-operativen Diagnosen von ZPL nur in etwa 50–70 % der Fälle korrekt. Die Untersucherübereinstim-mung sowohl von Radiologen als auch­ von­ Endosonografikern­ ist­für­ spezifische­ Zystencharakte-ristika und auch für die Diagnose und Risikobewertung insgesamt unbefriedigend. Dies impliziert Probleme bei der korrekten Zu-ordnung­ Betroffener­ zu­ Manage-mentstrategien [1].

Vier Schritte zu einer verbesserten RisikoeinschätzungGelegentlich ist bei ZPL eine Blickdiagnose möglich. Deutlich häufiger­ handelt­ es­ sich­ um­ eine­Patchwork-Diagnose, für die ver-schiedene diagnostische Bausteine sinnvoll zusammengefügt werden müssen [1, 2]. Es ist von großer Bedeutung, dass nicht aus Einzel-befunden­ mit­ begrenzter­ Spezifi-tät diagnostische Schlüsse gezogen werden, die Prätestwahrschein-lichkeiten und Plausibilität außer Acht lassen. Vorgestellt wird ein evidenzbasierter diagnostischer Algorithmus, dessen Einhaltung sowohl die diagnostische Sicher-

heit als auch vor allem die Risiko-analyse zu verbessern vermag.

1. SchrittBewertung anamnestischer und klinischer Daten sowie einfacher Befunde der BasisbildgebungEine aktuelle prospektive Studie hat alleine mittels kombinatori-scher­ Klassifikationsmarker­ (dar-unter Kombinationen aus Alters-gruppe, Geschlecht, Präsentation mit Bauchschmerz, Gewichtsver-lust oder Ikterus sowie Nachweis einer Pankreasgangkommunika-tion, Pankreasgangerweiterung oder Multifokalität) für die Dia-gnose der verschiedenen Entitäten zystischer Pankreasläsionen sowie

C. Jenssen

15Current congress | Highlights

für die sinnvolle Diskrimination von Beobachtungsfällen und OP-Kandidaten Genauigkeiten deut-lich über 80 % erreichen können. Negativkriterien für MCA sind beispielsweise männliches Ge-schlecht, Kommunikation mit dem Pankreasgang und Multifokalität; ein Positivkriterium die Entde-ckung vor dem 75. Lebensjahr. Die Sensitivität dieser Kriterienkombi-nation für die Diagnose MCA liegt bei­90­%,­die­Spezifität­bei­78­%­[2].

2. SchrittMorphologische Mustererken-nung (MRT, Endosonografie)Zu achten ist insbesondere auf Gangassoziation, Pankreasgang-weite, Kontur, Septen, Noduli,

Uni-/Multifokalität, Uni-/Mul-tilokularität und Gruppierung, darüber hinaus auch auf das Vor-handensein von Parenchymkri-terien einer chronischen Pankre-atitis. Mikrozystische SCA haben ebenso wie viele MCA und IPMN vom Hauptgang- und Seitenast-Typ ein überwiegend typisches Erscheinungsbild. Morphologisch „schwierige Läsionen“ sind ins-besondere oligo- und makrozysti-sche SCA sowie kleine, unilokuläre Seitenast-IPMN [1].

3. SchrittKontrastverstärkungPerfundierte noduläre Wandpro-trusionen können in allen mu-zinösen Zysten vorkommen und

sind mit einem erhöhten Maligni-tätsrisiko assoziiert. Die radiologi-sche Schnittbildgebung übersieht aufgrund der limitierten Ortsauf-lösung millimeterkleine Noduli leicht.­ Die­ Endosonografie­ dage-gen­tut­sich­in­der­Differenzierung­von kleinen Muzinkonglomera-ten sehr schwer. Aktuelle Studien zeigen den hohen Stellenwert der kontrastverstärkten Endosonogra-fie­ zur­ Detektion­ vaskularisierter­nodulärer Wandprotrusionen auf (Abb. 1).

4. SchrittEUS-FNADie durch endoskopischen Ultra-schall geführte Feinnadelaspira-tion (EUS-FNA) ist nur erforder-

lich, wenn eine Artdiagnose und/oder Managemententscheidung mit den ersten 3 Schritten nicht gelungen ist. Die EUS-FNA ist hilf-reich bei diagnostisch nicht ein-zuordnenden­ ZPL­ ≥­15­mm­ und­zur Risikoeinschätzung von Sei-tenast-IPMN mit Warnkriterien. Eingesetzt wird eine Kombination makro skopischer, biochemischer, zytologischer und eventuell mo-lekularer Kriterien [3]. Das „string sign“ hat einen positiv prädikti-ven Wert von 94 % für die Klassi-fikation­ als­ muzinöse­ Zyste.­ Eine­hohe Konzentration des karzino-embryonalen Antigens (CEA) dif-ferenziert zwischen muzinösen und nicht muzinösen Zysten mit einer Genauigkeit von 79 %. Hohe Pankreas enzymkonzentrationen sprechen für Gangassoziation (IPMN, Pseudozyste). Die Zytolo-gie hat eine nur wenig mehr als 50 %ige Sensitivität, der Nachweis von schwerer Dysplasie oder Mali-gnität­ist­aber­hochspezifisch.­Mo-lekulare Marker vermögen im Ein-zelfall zur Diagnose beizutragen.

Abwartend-beobachtendes VorgehenWeist eine ZPL weder klinische noch morphologische Warn- oder Alarmkriterien­auf­und­findet­sich­in der Zytologie keine hochgra-dige Dysplasie, ist ein abwartend-beobachtendes Vorgehen gerecht-

fertigt. Zu berücksichtigen für die Managemententscheidung sind auch Alter und Komorbidität des Patienten in Relation zum Maligni-tätsrisiko einer Läsion.

Dr. Christian Jenssen, Klinik für Innere Medizin, Krankenhaus Märkisch Oderland Strausberg/Wriezen

Literatur1 Jenssen C, Kahl S. Management of

incidental pancreatic cystic lesions. Viszeralmedizin 2015; 31: 14–24

2 Masica DL, Dal Molin M, Wolfgang CL et al. A novel approach for selec-ting combination clinical markers of pathology applied to a large retros-pective cohort of surgically resected pancreatic cysts. J Am Med Inform Assc 2017; 24: 145–152

3 Jenssen C, Hocke M, Fusaroli P et al. EFSUMB Guidelines on Interven-tional Ultrasound (INVUS), Part IV - EUS-guided Interventions: General aspects and EUS-guided sampling (Long Version). Ultraschall Med 2016; 37: E33–76

Abb. 1 Kontrastverstärkte Endosonografie von 2 Seitenast-IPMN. Der Nachweis eines vaskularisierten Knotens (Pfeile) spricht für eine muzinöse ZPL mit hohem Malignitätsrisiko (a). Die fehlende Vaskularisation eines scheinbaren Knotens (Pfeile) dagegen ist ein negativer Prädiktor für Malignität; es handelt sich nur um Muzin (b). Quelle: Dr. Christian Jenssen, Strausberg/Wriezen

Donnerstag, 06. April 2017

Endo-Imaging DEGUM: Abdominelle Erkrankungen, wann Sono, wann CT, wann MRT?12:00–13:00 Uhr, Raum IV(12:45–13:00 Uhr: Zystische Pankreas-läsionen)

Aufbereitung von DuodenoskopenWas muss ich beachten?

Die in den letzten Jahren aus den USA und Euro-pa publizierten Infektionsserien mit Duodenosko-pen sorgten unter Medizinern und Endoskopiefach-personal für eine erhöhte Sensibili-sierung beim The-ma Hygiene. Die

Effizienz der Aufbereitungspro-zesse wurde hinterfragt, kritische Aspekte des Designs diskutiert und Möglichkeiten der Prozess-optimierungen entwickelt. Ulrike Beilenhoff, Ulm, stellt hier die wichtigsten Punkte vor.

In den letzten Jahren wurde ver-mehrt über Infektionen mit Car-bapenem resistenten Enterobakte-rien (CRE) und anderen multiresis-tenten Keimen (z. B. Pseudomonas spp.) berichtet, die speziell mit der endoskopisch retrograden Chol-angiopankreatikografie­ (ERCP)­ in­Verbindung gebracht wurden [2–7]. Bis auf eine Serie in Frankreich [3]­wurden­dabei­keine­offensicht-lichen Aufbereitungsfehler fest-gestellt.­ Allerdings­ fielen­ bei­ den­betroffenen­ Endoskopen­ kleinste­Defekte am Distalende und im Be-reich des Albarranhebels auf, die von den routinemäßig durchzu-führenden Dichtigkeitstesten pri-

mär nicht erfasst worden waren und erst bei intensiver Inspektion und Reparatur der Duodenoskope entdeckt wurden. Diese Mikrolä-sionen können als Reservoir für Keime dienen, was in der Folge zu Infektionen bei den nachfolgenden Patienten führen kann.

Biofilmbildung vermeiden Aktuell wird der Fokus zuneh-mend­ auf­ Biofilme­ gelenkt,­ die­sich in Endoskopkanälen und schwer zugänglichen Bauteilen anreichern können [8, 9]. Ziel der Aufbereitung muss es sein, Verun-reinigungen komplett zu entfer-nen­und­Biofilmbildung­vorzubeu-gen. Grundsätzlich gilt: Nur ein sorgfältig gereinigtes Instrument kann im Anschluss auch erfolg-reich­desinfiziert­werden.

Zeitnahe Aufbereitung sicherstellenDer zeitliche Faktor ist im Hin-blick­ auf­ die­ Biofilmbildung­ ein­entscheidender Faktor. Die Grob-reinigung mit intensivem Spülen/Durchsaugen der Kanalsysteme wird­unmittelbar­nach­dem­Eingriff­durchgeführt. Um Antrocknungen, Keimanreicherungen­ und­ Biofilm-bildung zu vermeiden, sollte die Zeitspanne bis zum Beginn der manuellen Reinigung im Aufberei-tungsraum nicht länger als 30 min betragen. Diese Zeitspanne wird mittlerweile von verschiedenen nationalen und internationalen

Fachgesellschaften empfohlen und ist logistisch in den Endoskopieab-teilungen und Aufbereitungsein-heiten umzusetzen.

Fachkompetente Aufbereitung im DetailDuodenoskope sind sehr schwierig zu reinigen. Sie verlangen die ge-naue Kenntnis des Geräteaufbaus, hygienespezifisches­ Fachwissen­sowie besondere Aufmerksamkeit und Sorgfalt bei den detailliert durchzuführenden Reinigungs-schritten. Daher sind die Ausbil-dung und Sensibilisierung des Auf-bereitungspersonals sowie die Be-nutzung der richtigen Reinigungs-bürsten entscheidende Faktoren für die Aufbereitungsqualität. Die verwendete Bürstenqualität und fehlende Arbeitsanweisungen wur-den in einigen Serien als kritische Punkte­ identifiziert­ [2,­3,­6,­7].­Bei­den manuellen Reinigungsschritten sind spezielle Bürsten für die unter-schiedlichen Zwecke zu verwenden (für unterschiedliche Kanalgrößen, Ventileingänge und Distalenden). Hier sollten im Sinne der Aufberei-tungsqualität nur noch Einmalbürs-ten angewendet werden.

Defekte Duodenoskope erkennenNach erfolgter Aufbereitung im RDG-E wird die Inspektion des En-doskops durchgeführt, um kleinste Defekte frühzeitig zu erkennen (RDG-E: Reinigungs- und Desin-

fektionsgeräten für Endoskope). Die Verwendung von Lupen ist hier zielführend. Die Endoskop-hersteller haben mittlerweile kür-zere Wartungsfristen etabliert, um frühzeitig Abnutzungen und De-fekte zu erkennen und bestimmte Bauteile auszutauschen.

Aufbereitungssicherheit überprüfenRegelmäßige mikrobiologische Kontrollen, die Validierung der RDG-E und regelmäßige Audits des Aufbereitungspesonals sind hilfreiche Instrumente, um Fehler-quellen­zu­identifizieren.­

AusblickZukünftige Endoskopentwicklun-gen sollten einen besseren Zugang zu kritischen Bauteilen ermögli-chen. Die Umstellung auf Einmal-material oder hitzestabile Mate-rialen sollten in Betracht gezogen werden.

Ulrike BeilenhoffESGENA Scientific Secretariat & DEGEA-Präsidentin, Ulm

Literatur1 Kovaleva J, Peters FTM, van der Mei

HC et al. Transmission of infection by flexible gastrointestinal endosco-py and bronchoscopy. Clin Microbiol Rev 2013; 26: 231–254

2 Muscarella LF. Risk of transmission of carbapenem-resistant Enterobac-teriaceae and related “superbugs” during gastrointestinal endoscopy. World J Gastrointest Endosc 2014; 6: 457–474

3 Aumeran C, Poincloux L, Souweine B et al. Multidrug-resistant Klebsiella pneumoniae outbreak after endo-scopic retrograde cholangiopan-creatography. Endoscopy 2010; 42: 895–899

4 Epstein L, Hunter JC, Arwady MA et al. New Dehli metallo-ß-lactamase-producing carbapenem-resistant Escherichia coli associated with ex-posure to duodenoscopes. JAMA 2014; 312: 1447–1455

5 Ross AS, Baliga C, Verma P et al. A quarantine process for the resolu-tion of duodenoscope-associated transmission of multidrug-resistant Escherichia coli. Gastrointest Endosc 2015; 82: 477–483

6 Kola A, Piening B, Pape UF et al. An outbreak of Carbapenem-resistant OXA-48-producing Klebsiella pneu-monia associated to duodenoscopy. Antimicrobial Resistance and Infec-tion Control 2015; 4–8

7 Verfaillie CJ, Bruno MJ, Voor in ‘t holt AF et al. Withdrawal of a novel-de-sign duodenoscope ends outbreak of a VIM-2-producing Pseudomonas aeruginosa. Endoscopy 2015; 47: 493–502

8 Hervé RC, Keevil CW. Persistent re-sidual contamination in endoscope channels; a fluorescence epimicro-scopy study. Endoscopy 2016; 48: 609–616

9 Ofstead CL, Wetzler H, Eiland J et al. Assessing residual contamination and damage inside flexible endo-scopes over time. Am J Inf Control 2016; 44: 1675–1677

U. Beilenhoff

Donnerstag, 06. April 2017

Endo-Therapie DGE-BV: ERCP14:00–15:30 Uhr, Raum III(14:15–14:30 Uhr: Aufbereitung von Duodenoskopen: Was muss ich be-achten?)

16 Current congress | Highlights

Das ANUBISSCOPE, eine neu-artige endoskopische Arbeits-plattform der Firma Karl Storz, bietet erstmals die Möglichkeit, endoskopisch mit dem Zug- und Gegenzug-Prinzip zu Präparieren und dadurch zukünftig mehr Sicherheit bei endoskopischer Submukosadissektion (ESD) zu er-langen. Darüber berichtet die Ar-beitsgruppe von Jan Reiners und Prof. Georg Kähler, Mannheim.

In einer randomisierten Studie an einem Endoskopietrainer mit Ex-vivo-Schweinemägen wurden jeweils 10 ESD mit einem handels-üblichen Endoskop sowie mit dem

neuen Multichannel-Gastroskop durchgeführt, wobei sich gleich-wertige Ergebnisse, jedoch eine steilere Lernkurve mit dem neuen Endoskop zeigte.

Die ESD hat sich als Therapie der Wahl etabliertDie ESD hat sich als Therapie der Wahl­ für­ große,­ flächige­ Frühkar-zinome des Magens in vielen asi-atischen Ländern etabliert. In den westlichen Ländern hingegen ist diese Methode bislang nicht sehr verbreitet und auf große Zentren beschränkt, da aufgrund der gerin-geren Inzidenz für Frühkarzinome und der daraus resultierenden ge-ringeren Fallzahl Operateure in die-ser anspruchsvollen Technik weni-ger geübt sind. Handelsübliche the-rapeutische Endoskope bieten eine ausgezeichnete Bildwiedergabe, jedoch nur eingeschränkte Mani-pulationsmöglichkeiten, da sich die Instrumente immer nur gleich-sinnig mit dem gesamten Endo-skop bewegen können. Mit einem neu entwickelten Endoskop, das 3 Instrumentier-Kanäle besitzt und die Verwendung von 2 unabhängig

voneinander steuerbaren Instru-menten erlaubt, wurde die ESD in einem Ex-vivo-Schweinemagen-Modell durchgeführt.

Methodik20 Schweinemägen wurden an einer eigens entwickelten Torso ähnlichen­Box­fixiert.­20­ESD­von­4 × 4 cm Größe wurden nach Mar-kierung, Mukosaelevation sowie Umschneidung aus dem Antrum entnommen. In randomisierter Reihenfolge wurde entweder ein herkömmliches therapeutisches Endoskop oder das neu entwi-ckelte ANUBISSCOPE Multichan-nel-Endoskop benutzt. OP-Zeit, Größe des Resektats sowie des

Resektatlagers und die Resekti-onskomplikationen (d.h. Perfo-rationen) wurden gemessen und die Resektionsgeschwindigkeit berechnet­(Resektionsfläche/Zeit).

ErgebnisseDie ESD konnten in allen Fällen erfolgreich „en bloc“ durchgeführt werden. Es kam zu keiner Perfora-tion, auch die Resektatgrößen bei-der Vergleichsgruppen unterschie-den sich nicht. Die durchschnittli-che Resektionszeit betrug 33,5 min (± 15,74 min; ANUBISSCOPE) und 35,5 min (± 10,69 min; Standard-Gastroskop). Während die Resek-tionszeit der ESD-Serien Nummer 1–5 und 6–10 in der Standard-

Gruppe sich nicht unterschieden, war in der ANUBISSCOPE-Gruppe eine deutliche Geschwindigkeits-zunahme von den ersten 5 Ver-suchen mit einer Zeit von 39 min, zu den Versuchen 6–10 mit einer Durchschnittszeit von 28 min zu beobachten.

SchlussfolgerungenWir konnten zeigen, dass das ANU-BISSCOPE eine neue Plattform für endoskopische Interventionen ist. Die 3 Arbeitskanäle mit weitem Abstand zueinander, die den Ein-satz von neuen unabhängig steu-erbaren Instrumenten zulassen, bieten dem Endoskopiker erstmals die Möglichkeit, Gewebe mit dem Zug- und Gegenzug-Prinzip zu präparieren. Weitere Verbesserun-gen der Instrumente sowie wach-sende Erfahrung der Anwender mit der neuen Plattform bieten den Ausblick auf eine bessere Kon-trolle und eine komplikationsär-mere ESD als mit den bisherigen Endoskopen in der nahen Zukunft.

Jan Reiners und Prof Dr. Georg KählerChirurgische Klinik, Universitätsmedizin Mannheim

Endoskopische SubmukosadissektionNeue endoskopische Plattform vereinfacht das Präparieren von Gewebe

J. Reiners G. Kähler

Abb. 1 Anubis-System. Quelle: Prof. Dr. Georg Kähler, Mannheim

Abb. 2 Schritt der Präparation mit einer Zange links und einem Hookknife recht mittels ANUBISSCOPE nach vorangegangener Mukosamarkierung, Unterspritzung und Elevation. Quelle: Prof. Dr. Georg Kähler, Mannheim

Donnerstag, 06. April 2017

Endo-Therapie DGE-BV: Therapie frü-her Neoplasien: EMR vs. ESD14:00–15:30 Uhr, Europasaal(14:50–15:00 Uhr: Endoskopische Submukosadissektion mit einem neu entwickelten therapeutischen Multi-channel Endoskop [ANUBISSCOPE])

Forum der Industrie

Elektrochirurgie in Hybridtechnik für die Endoskopie

Polypen lassen sich mit der elektro-chirurgischen Schlinge resezieren, Blutungen mit Argonplasma-Ko-agulation stillen, ebenfalls Tumore devitalisieren. Elektrochirurgie ist aus der interventionellen Endos-kopie nicht mehr wegzudenken. Denn sie ist vielseitig in der An-wendung und kompatibel für neue Techniken, beispielsweise Hybrid-techniken.

Hybridtechnik mit WasserstrahlchirurgieDurch die Kombination elektro-chirurgischer Resektionstechniken mit Wasserstrahl lassen sich inter-ventionelle­ Eingriffe­ optimieren.­Der Wasserstrahl wird in der En-doskopie hauptsächlich genutzt, um Gewebeschichten zu separie-ren und voneinander abzuheben. Denn bei der endoskopischen Re-sektion exophytischer Tumoren im Gastrointestinaltrakt ist die Re-sektionstiefe limitiert. Auf die Mu-kosa begrenzte Tumore sollten aus onkologischer Sicht sowohl lateral als auch basal im Gesunden sowie en bloc reseziert werden, ohne die Muskularis zu verletzen. Bei der endoskopischen Submuko-sadissektion (ESD) unterstützt der Wasserstrahl das elektrochirurgi-

sche Verfahren. Die nadellose Was-serstrahl-Elevation mit dem Kom-binationsinstrument HybridKnife® (Abb. 1) hebt die Mukosa selektiv an und erzeugt in der Submukosa-schicht ein Flüssigkeitskissen mit einer mechanischen und thermi-

schen Schutzfunktion. Während der gesamten elektrochirurgischen Dissektion ist eine submuköse Kis-senbildung hinsichtlich des Risikos einer Perforation und der Verlet-zung von Blutgefäßen vorteilhaft.Vor der Elevation wird der Tu-morrand mit einem Koagulati-onsmode (FORCED COAG oder SOFT COAG) markiert. Entlang dieser Markierungspunkte wird der Tumor anschließend mit dem Schneidemode ENDO CUT Q oder DRY CUT des Elektrochirurgiege-räts VIO® 3 (Abb. 2) reseziert. Da im H ybridKnife® beide Funktio-nen verfügbar sind, lässt sich das Flüssigkeitskissen jederzeit nach-dosieren und die Schutzfunktion beim Schnitt auch stets aufrecht-erhalten. Eventuelle Blutungen während der Dissektion oder im Resektionsbett lassen sich elektro-chirurgisch koagulieren.

Elektrochirurgische APC, kombiniert mit WasserstrahlDie Plasmachirurgie (APC, Argon-plasma-Koagulation) ist eine kon-taktlose Sonderform der Elektro-chirurgie, bei der die thermische Leistung über ionisiertes Argon-plasma auf das Zielgewebe appli-ziert wird. Mit der Wasserstrahl-

funktion lässt sich die APC zur Hybridtechnik „upgraden“. Bei ei-nem Barrett-Ösophagus lässt sich die angehobene Barrettschicht mit HybridAPC mit einem höhe-ren Energieeintrag abladieren als mit der konventionellen APC ohne Wasserschutzschicht. Der Plasma-strahl wird linear über das ange-hobene Gewebe geführt, dadurch entsteht eine Ablationszone. Das Barrett-Epithel wird devitalisiert, darunterliegende Schichten wer-den geschont [1]. Die APC bietet sich­ sowohl­ für­ flächige­ Barrett-reste an (dynamisch) aber auch für kleine Barrettinseln.Neben der Primärtherapie nied-

riggradiger Dysplasien (LGD) kann das HybridAPC auch ergänzend zur ESD und endoskopische Mu-kosaresektion (EMR) zur vollstän-digen­Ablation­auffälligen­Restepi-thels bei hochgradigen Dysplasien (HGD) genutzt werden.

Literatur1 Manner H et al. Surg Endosc 2016;

30: 1364–1370

Quelle: nach Informationen der Erbe Elektromedizin GmbH, Tübingen

Abb. 2 Workstation für die Gastroen-terologie mit dem Mastermodul, dem Elektrochirurgiegerät VIO® 3.

Quelle: Erbe Elektromedizin GmbH

Abb. 1 Elektrochirurgische Resektion nach Elevation mit HybridKnife®. Quelle: Erbe Elektromedizin GmbH

18 Current congress | Highlights

Therapie submuköser Tumoren im GI-TraktVollwandresektion und mehr

Submuköse Tumo-re (SET), eigentlich subepitheliale Tumore, umfassen eine heterogene Gruppe, in der Regel primär benigner Raum-forderungen der verschiedenen Wandschichten im gesamten

Gastrointestinaltrakt (GI-Trakt). Obwohl sie selten Symptome ver-ursachen, steigt durch den ver-mehrten Einsatz der Endoskopie die Inzidenz der SET. Durch die Einführung neuer Techniken ist die Resektion von SET im GI-Trakt heute in vielen Fällen technisch möglich, berichtet Prof. Karel Caca, Ludwigsburg, und stellt die Techniken hier vor.

Gastrointestinale Stromatumore (GIST) und neuroendokrine Tu-more (NET) stellen die klinisch relevantesten Entitäten dar. Ihr Malignompotenzial wird aber von der Lokalisation, der Größe, der exakten Histologie und der Gene-tik bestimmt. Das Malignomrisiko lässt­ sich­ häufig­ erst­ im­ Resek-tat eindeutig bestimmen. Da die

überwiegende Mehrzahl von SET – insbesondere im Magen < 1 cm – ein allenfalls minimales malignes Potenzial aufweist, kann auf eine Resektion­ auch­ häufig­ verzichtet­werden. Als Konsequenz werden hier langjährige regelmäßige Kon-trollen empfohlen. Diese stellen aber in vielen Fällen eine kos-tenintensive Verunsicherung der Patienten dar. Da sich SET einer konventionellen endoskopischen Schlingenresektion entziehen, zog die Entscheidung zur Therapie bisher eine chirurgische Resektion nach sich. Durch endoskopische Resektionen in Tunnellungstech-nik (STER), aber insbesondere durch Einführung der endoskopi-schen Vollwandresektion (EFTR), eröffneten­ sich­ endoskopische­Therapiemöglichkeiten von SET.

STER-TechnikDie STER wird analog der POEM-Technik primär zur Resektion symptomatischer SET im Öso-phagus eingesetzt (POEM: per-orale endoskopische Myotomie). Die STER-Technik ist technisch anspruchsvoll, ressourceninten-siv und zeitaufwendig, zeigt aber gute Resultate bei bisher gerin-gen Komplikationsraten [1]. Die STER-Technik ist prinzipiell auch

im Magen und distalen Rektum einsetzbar, im restlichen GI-Trakt aber nicht.

EFTR-Techniken zur Resektion von SETDie in den letzten Jahren etablier-ten EFTR-Techniken wurden auch zur Resektion von SET entwickelt. Moderne EFTR-Techniken ver-meiden­die­offene­Perforation­der­Wand durch primären Wandver-schluss (zunächst Induktion einer Vollwandduplikatur durch Adap-tion von Serosa an Serosa) und nachfolgender Resektion [2]. Die Induktion und Fixierung der Voll-wandduplikatur erfolgt entweder mittels der Applikation transmu-raler Nähte (GERD-XTM, Fa. G-Surg; Abb. 1) oder durch Applikation ei-nes Over-The-Scope-Clips (OTSC; FTRDTM, Fa. Ovesco; Abb 2). Sie zeichnen sich durch eine deutlich einfachere Handhabung und einen geringeren Aufwand (keine Voll-narkose) bei hohen technischen und klinischen Erfolgsraten aus [3–5].

GERD-XTM-MethodeBei der GERD-XTM-Methode, einer im Magen einsetzbaren Technik, erfolgt der primäre Wandver-schluss durch die Applikation transmuraler, resorbierbarer Nähte unter Anwendung eines endoskopischen Nahtgeräts (Abb. 1), das ursprünglich für die en-doskopische­ Antirefluxtherapie­entwickelt wurde. In einer Arbeit bei 31 Patienten wurden große (bis 48 mm) SET des Magens er-folgreich reseziert, bei einer R0-Resektionsrate von 90,3 % [2, 3]. Es traten 3 Perforationen auf, die alle durch die Applikation zusätzlicher transmuraler Nähte erfolgreich endoskopisch verschlossen wur-den. Kein Patient musste aufgrund einer Komplikation operiert wer-den.

Kombinierte OTSC-Vollwandresektions-TechnikAufbauend auf dem Prinzip eines Wandverschlusses mittels OTSC-Applikation wurde eine kombi-nierte OTSC-Vollwandresektions-Technik primär für den unteren GI-Trakt entwickelt (FTRDTM; Abb. 2). Die Technik basiert vom Auf-bau und Funktionsprinzip auf dem OTSC-System und kombiniert OTSC-Applikation und Schlingen-ektomie in einem Schritt. Die Basis der Wandduplikatur wird durch die Applikation eines OTSC pri-mär verschlossen und die Läsion oberhalb des Clips mit einer innen liegenden Schlinge reseziert. Auf-grund der Kappengröße sind kom-plette Vollwandresektionen von Läsionen im unteren GI-Trakt bis 3 cm sicher, in Einzelfällen bis 4 cm möglich. Das System wird vorwie-gend für die Resektion mukosaler Läsionen verwendet, kann aber auch zur Resektion von SET einge-setzt werden [4, 5]. In der großen deutschen Wallresect-Multizen-terstudie an 181 Patienten wurde bei 23 kolorektalen SET eine EFTR mittels FTRDTM durchgeführt

(FTRD: Full Thickness Resection Device). Die technische Erfolgsrate betrug in dieser Subgruppe 96 %, die R0-Resektionsrate 86 % ohne schwerwiegende Komplikationen. Resektionen von SET im Duode-num sind mit dem kolorektalen FTRDTM-System technisch möglich, aber aufgrund der Dimension der Kappe schwierig. Eine verbesserte Version für den Einsatz im oberen GI-Trakt ist in Entwicklung.

Die Resektion von SET ist in vielen Fällen möglichZusammenfassend ist die Resek-tion von SET im GI-Trakt heute in vielen Fällen technisch bei bisher guten Ergebnissen möglich. Die Notwendigkeit ist bei kleinen Läsi-onen stets zu hinterfragen. Da die EFTR technisch ein eher einfaches und schnelles Verfahren darstellt, wird sie außerhalb des Ösopha-gus zukünftig breitere Anwendung finden.

Prof. Dr. Karel CacaKlinik für Innere Medizin, Gastroentero-logie, Hämato-Onkologie, Pneumologie, Diabetologie und Infektiologie, Klinikum Ludwigsburg

Literatur1 Chen T, Zhou PH, Chu Y et al. Long-

term outcomes of submucosal tunneling endoscopic resection for upper gastrointestinal submuco-sal tumors. Ann Surg 2017; 265: 363–369

2 Bauder M, Schmidt A, Caca K. Non-exposure, device-assisted endosco-

pic full-thickness resection. Gastro-intest Endosc Clin N Am 2016; 26: 297–312

3 Schmidt A, Bauder M, Riecken B et al. Endoscopic full-thickness resec-tion of gastric subepithelial tumors: a single-center series. Endoscopy 2015; 47: 154–158

4 Schmidt A, Bauerfeind P, Gubler C et al. Endoscopic full-thickness resec-tion in the colorectum with a novel over-the-scope device: first experi-ence. Endoscopy 2015; 47: 719–725

5 Schmidt A, Meining A, Birk M et al. Endoscopic full-thickness resection in the colorectum using an over-the-scope device – interim results of a prospective multicenter study. DDW 2016; Abstract No 2436964

Samstag, 08. April 2017

Endo-Innovation DGE-BV: Therapie von submukösen Tumoren (SMT)11:00–12:30 Uhr, Raum I(12:00–12:15 Uhr: Endoskopische Techniken Teil 2: Vollwandresektionen und mehr)

K. Caca

Abb. 1 Endoskopische Vollwandresektion (EFTR) Magen – gastrointestinaler Stro-matumor (GIST) mittels GERD-XTM.

Quelle: Prof. Dr. Karel Caca, Ludwigsburg

Abb. 2 Endoskopische Vollwandresektion (EFTR) Leiomyom Colon ascendens mittels FTRDTM.

Quelle: Prof. Dr. Karel Caca, Ludwigsburg

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19Current congress | Kulturelles

Berlin – immer eine Reise wert

Sehenswertes

Berliner DomUnbedingt besuchen sollte man den Berliner Dom. Seine Geschichte reicht bis ins Mittel-alter zurück. Sehenswert sind heute vor allem die Tauf- und Traukirche, das Kaiser-liche Treppenhaus, die Hohenzollerngruft, das Dommuseum und die Predigt kirche mit ihrer imposanten Kuppel.

SiegessäuleDie Siegessäule wird von den Berlinern ein-fach nur „Goldelse“ genannt. Das bekannte Wahrzeichen der Stadt hat eine Aussichts-plattform, die über 285 Stufen zu Fuß er-reicht werden kann. Von oben blickt man über den Tiergarten und die umliegende Stadt.

Checkpoint CharlieIn der Zeit von 1961–1990 war der Check-point die einzige Grenzübergangsstelle zwischen Ost- und Westberlin. Heute er-innert nur noch ein kleines Häuschen und ein Grenzschild an die damalige Funktion. Das Museum „Haus am Checkpoint Charlie“ zeigt die Geschichte der Mauer.

Brandenburger TorDas Brandenburger Tor am Pariser Platz war bis zum Jahre 1989 ein Symbol für die Tei-lung Berlins und Deutschlands. Heute steht es als Nationalsymbol für die Einheit und ist somit eines der berühmtesten Wahrzeichen der Stadt Berlin.

ReichstagBesuchermagnet schlechthin ist der Reichs-tag mit seiner gläsernen Kuppel.

Schloss BellevueDas erste Schloss in Berlin wurde 1785/86 im klassizistischen Stil errichtet. Diente es seit dem 19. Jahrhundert verschiedenen Zwecken (Lustschloss, königlicher Landsitz, Kunst museum, Besprechungsort der Regie-rung und der Obersten Heeresleitung im Ersten Weltkrieg, Büro, Volksküche etc.), so hat das Schloss heute eine ganz bestimmte Funktion: Es ist Amtssitz des Bundespräsi-denten.

East-Side-GalleryKünstler aus aller Welt bemalten nach dem Ende der Teilung (1990) die Mauer ent-lang der Mühlenstraße. Entstanden ist das

längste Mahnmal (1,3 km) für Frieden und Versöhnung in Berlin.

MuseumsinselDie Museumsinsel (Weltkulturerbe) zählt zu den bedeutendsten Museumskomplexen Europas und liegt mitten in Berlin. Zu die-sem Ensemble gehört auch das Neue Mu-seum, das am 16. Oktober 2009 wiederer-öffnet­wurde.­Besuchermagnet­ist­vor­allem­die Büste der ägyptischen Königin Nofretete (Ägyptisches Museum und Papyrussamm-lung).

NikolaiviertelDas Nikolaiviertel liegt zwischen Spree, Ber-liner Rathaus und Mühlendamm. Beherr-schender Anziehungspunkt im Viertel ist die Nikolaikirche, das älteste erhaltene Bauwerk der Stadt (ursprünglicher Bau aus dem Jahr 1230). Heute ist dort ein Museum zum mit-telalterlichen Berlin untergebracht.

AlexanderplatzHier­ pulsiert­ der­ öffentliche­ Nahverkehr:­ U-Bahn-Linien, Straßenbahn und S-Bahn bringen jeden Tag mehrere hunderttausend

Menschen zum Fernsehturm „Alex“, die dort in eine andere Linie umsteigen oder sich zu Fuß aufmachen. Der Fernsehturm in Berlin ist 368 m hoch und damit das höchste Bauwerk in Deutschland.

MüggelseeBerlins größter See, lädt zum Verweilen ein. Wer­ gerne­ zu­ Fuß­ unterwegs­ ist,­ findet­ in­den Müggelbergen viele Wandermöglich-keiten.

Berliner RathausDas Berliner Rathaus, auch das „Rote“ Rathaus genannt (wegen seiner roten Klinkersteinfassade), ist Sitz des Regieren-den Bürgermeisters und des Senats von Berlin.

DDR MuseumMit jährlich über 300 000 Besuchern zählt es zu den meistbesuchten Museen der Stadt Berlin und Deutschlands. Die interaktiv konzipierte Ausstellung veranschaulicht dem Besucher das Leben im Sozialismus. Öffnungszeiten:­ Mo–So­ 10:00–20:00­ Uhr,­Sa 10:00–22:00 Uhr.

Genießenswertes

Feuer und Flamme – Das Fondue RestaurantAm Comeniusplatz 1, 10243 Berlin Tel.: 030/29776595 Öffnungszeiten: Mo–Fr 12:00–24:00 Uhr; Sa und So 18:00–24:00 Uhr

Paris-MoskauAlt-Moabit 141, Nähe Bundeskanzleramt und Hauptbahnhof, 10557 Berlin Tel.: 030/3942081 Öffnungszeiten: Mo–Fr 12:00–15:00 Uhr; Mo–So ab 18:00 Uhr

Akiko-SushiAhornstr. 32, 12163 Berlin Tel.: 030/79744564 Öffnungszeiten: Mo–So 12:00–23:00 Uhr

FACILPotsdamer Straße 3 Tel.: 030/590051234 Öffnungszeiten: Mo–Fr ab 19 Uhr; Sa u. So geschlossen

Cafés

Café LietzowAlt-Lietzow 7 (U Richard-Wagner-Platz)

Café siebenFritz-Erler-Allee 57 (U Johannisthaler Chaussee)

Barcomi’s DeliBergmannstr. 21 (U Mehringdamm )

Café EinsteinKurfürstenstraße 58, Tiergarten (U Nollendorfplatz)

Imbiss

Zur BratpfanneSchloßstr./Ecke Kieler Str. (U Schloßstraße)

Bier‘s Kudamm 195Kurfürstendamm 195

Curry 36 Hardenbergplatz 9(Charlottenburg)

Erlebenswertes

Alexandra Gauger: Amore & Problem!(Kabarett/Comedy)06., 07. + 08.04.2017, 20:00 UhrComedy Club – KookaburraSchönhauser Allee 184 (Pankow)

Aufguss(Schauspiel)06., 07. + 08.04.2017, 20:00 UhrTheater am Kurfürstendamm Kurfürstendamm 209(Charlottenburg-Wilmersdorf)

Musica Reanimata (Gesprächskonzert)06.04.2017, 20:00 UhrKonzerthaus Berlin – MusikclubAm Gendarmenmarkt 2 (Mitte)

Eifman Ballett – Up & Down(Ballett)06.04.2017, 20:00 UhrHaus der Berliner Festspiele Schaperstr. 24, (Charlottenburg-Wilmersdorf)

Rock Meets Classic(Konzert)08.04.2017, 20:00 UhrTempodromMöckernstr. 10 (Friedrichshain-Kreuzberg)

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Brandenburger Tor Berliner Reichstag

Alexanderplatz mit Fernsehturm Siegessäule Checkpoint Charlie Müggelsee

Foto: Messe Berlin GmbH

Kongressort:Estrel Congress & Messe CenterSonnenallee 22512057 Berlin

Anreise mit der BahnBerlin Hauptbahnhof:• via Bus M41 (Richtung Sonnenallee) bis

„Ziegrastraße“; Dauer ca. 40 min• via Taxi; Dauer ca. 30 min• via S-Bahn S3/S5/S7/S75/S9 bis „Ostkreuz“,

umsteigen in S41, bis „Sonnenallee“, anschl. 300 m Fußweg; Dauer ca. 21 min

Bahnhof Südkreuz:• via S-Bahn S42 bis „Sonnenallee“, anschl.

300 m Fußweg, Dauer ca. 20 min,• via Taxi; Dauer ca. 20 minOstbahnhof:• via S-Bahn S3/S5/S7/S75/S9 bis „Ostkreuz“,

umsteigen in S41, bis „Sonnenallee“, anschl. 300 m Fußweg; Dauer ca. 20 min

• via Taxi; Dauer ca. 20 min

Anreise mit dem FlugzeugFlughafen Tegel• via Bus X9/109 bis „Beusselstraße“, umsteigen

in S-Bahn S41, bis „Sonnenallee“,• anschl. 300 m Fußweg (Dauer ca. 45 min)

• via Taxi; Dauer ca. 50 minFlughafen Schönefeld• via Bus 171 (Richtung „Hermannplatz“)

bis „Sonnenallee“, anschl. 300 m Fußweg, Dauer ca. 45 min

• via S-Bahn S9 (Richtung Pankow) bis „Trepto-wer Park“, umsteigen in S41, bis „Sonnenal-lee“, anschl. 300 m Fußweg, Dauer ca. 40 min

• via S-Bahn S45 (Richtung Westend) bis „Neu-kölln“, umsteigen in S42, bis „Sonnenallee“, anschl. 300 m Fußweg, Dauer ca. 25 min

• via Taxi; Dauer ca. 20 min

Anreise mit dem AutoDie Adresse für Ihr Navigationssystem ist:Estrel Congress & Messe Center Berlin

Foto: Estrel