diagnose und therapie von adipositas
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Diagnose und Therapie von Adipositas
Übergewicht und Adipositas: zunehmende VerbreitungDass die Menschen in vielen Teilen der Welt immer dicker werden, entspringt nicht nur der Alltagsbeobachtung. Auch wissenschaftlicheStudien kommen zu diesem Ergebnis, wie u. a. die Weltgesundheits-
organisation (WHO)1 hervorhebt. Wesentliche Ursachen wie etwa falsche Ernährung und/oder mangelnde Bewegung werden dabei ebenso problematisiert wie die Gefahr resultierender Folgeerkrankungen z. B. hinsichtlich Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Krankheiten sowie Betroffenheit des Muskel-/Skelettapparats.
Auch für Deutschland stellt das Robert-Koch-Institut2 eine steigende Prävalenz von Übergewicht und Adipositas in der Bevölkerung fest.
Der Body Mass Index (BMI) als Quotient aus Gewicht und Körper-größe zum Quadrat (kg/m²) gilt als Grundlage für die Bestimmung, ob das Normalgewicht überschritten wird.
Laut Fachgesellschaft unter Bezug auf die WHO3 ist Übergewicht definiert als BMI ≥ 25, Adipositas als BMI ≥ 30.
Quellen:1 Health Topics: Obesity. www.who.int/topics/obesity/en/
2 Übergewicht und Adipositas. www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Themen/Uebergewicht_Adipositas/Uebergewicht_Adipositas_node.html
3 Deutsche Adipositas Gesellschaft: www.adipositas-gesellschaft.de/index.php?id=39
4 Übergewicht: www.hausmed.de/krankheiten/uebergewicht/therapie
5 IMS VIP®
6 IMS PharmaScope® National, *Umsatz zum Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmers (ApU) ohne Abzug von Rabatten
Therapieansätze bei Übergewichtund Adipositas
Bei der Therapie von Übergewicht stehen Verhaltensänderungen in verschiedener Hinsicht (Ernährung, Bewegung, Lebensgewohnheiten) an oberster Stelle. Abnehmwillige greifen unterstützend auch gerne zu Schlankheitsmitteln.
Medizinische Maßnahmen in Form von Operationen oder Arzneimittelgaben bilden eher Ausnahmen. Eine medikamentöse Therapie kommt nur in Betracht bei Patienten mit einem BMI ≥ 30, die über eine sog. Basistherapie nicht ausreichend abnehmen konnten, und bei Patienten mit BMI ≥ 27, die zusätzlich gravierende Risikofaktoren aufweisen. Die medikamentöse Therapie soll nur dann fortgesetzt werden, wenn innerhalb der ersten 4 Wochen eine Gewichtsabnahme von wenigstens 2 kg gelingt.4
Einsatz von Medikamenten: Zunahme von Verordnungen insgesamt, Abnahme von Antiadiposita
Die Verordnung von Antiadiposita hat zwischen 2013 und 2015
abgenommen, ihr Anteil an allen Verordnungen bei der Diagnose reduzierte sich von 15 % (2013) über 11 % (2014) auf 8 % (2015). Die Abgaben durch die Apotheken bestätigen diese Entwicklung ebenfalls seit mehreren Jahren.
Zugenommen haben z. B. Verordnungen für Therapeutika in den
Bereichen Stoffwechsel (Ulkustherapeutika, Antidiabetika), Muskel-/Skelettsystem (nichtsteroidale Antirheumatika), Herz-Kreislauf(Betablocker, Lipidregulatoren, Diuretika) und Schilddrüse. Das könnte darauf hindeuten, dass entweder die Therapie von Grund-erkrankungen im Vordergrund steht oder selbige zunehmen.
Über die Hälfte der Verordnungen bei Adipositas sind für über 60-Jährige bestimmt, der Anteil weiblicher Patienten überwiegt, was sich durch ihre stärkere Präsenz in den höheren Altersgruppen erklärt.
Arznei-Verordnungen bei Diagnose „Adipositas“ insgesamt und „Antiadiposita“5
Verordnungen in Tsd., Veränderungsrate in +/-%
608192
748718628
Jahr 2015Jahr 2014Jahr 2013
Alter der Patienten mit Diagnose Adipositas in %
42%58%
4% 13% 33% 40% 11%
80+ Jahre60-79 Jahre40-59 Jahre20-39 Jahreunter 19 Jahre
Verordnungen bei Diagnose Adipositas insgesamtAntiadiposita exkl. Diätetika
-12%
+14%
-26%
+4%
Abgaben von Antiadiposita seit 20106
Absatz in Tsd. Packungen
512
333 294 277 252 209
356
325312 314
277216
529
2015
425
20142013
590
2012
606
2011
658
2010
868
verschreibungsfreiverschreibungspflichtig
52%
51%
48%
49%
Umsatz im Apothekenmarkt9,7 Mio. Euro ApU*
Absatz im Apothekenmarkt425 Tausend Packungen
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Jahr 20156