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Die Aue und ihre Vegetation Kurzbeschreibung In dieser Stunde suchen sich die SuS anhand fachlicher Begleitinformationen ihren Weg durch den Auwald zum Fließgewässer, um dort die Barbe angeln und grillen zu können, die sie in der vorangegangenen Stunde als Leitfischart des Mittellaufes kennen gelernt haben. Der Auwald, der sich deutlich von den allgemein bekannten Wäldern unterscheidet, präsentiert sich den SuS in Form eines Arten-„Puzzles“, das sie auf einer Geländefolie lösen müssen. Ziele SuS können typische Arten der verschiedenen Auwaldzonen nennen. Die SuS kennen die verschiedenen Auwaldzonen und ihre charakteristische Vegetation. Die SuS wissen, dass sich die Zonierung des Auwaldes durch die unterschiedliche Tole- ranz der Fauna gegenüber dem abiotischen Faktor Feuchtigkeit/Nässe ausbildet und durch die Dynamik des Fließgewässers bestimmt wird. Benötigtes Vorwissen der Schülerinnen und Schüler Substrate Abiotische Faktoren Ökophysiologische Toleranz Fachbegriffe dieser Stunde Zonierung: Hartholzaue, Weichholzaue, Röhrichtzone, direkter Uferbereich; Flussbett, Auevegetation, Überschwemmungsbereich, Hochwasser Hausaufgabe bzw. anschließende Stunde: ökologische Potenz, physiologische Potenz Vorbereitung/Material M1 + M2 M1 und M2 im Klassensatz kopieren. Aue.ppt Leinwand und Beamer bereitstellen. Ausblick auf die nächste Stunde In der Folgestunde lernen die SuS das Makrozoobenthos (MZB) als Zeigerorganismen kennen. V 1

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Die Aue und ihre Vegetation

Kurzbeschreibung

In dieser Stunde suchen sich die SuS anhand fachlicher Begleitinformationen ihren Weg durch den Auwald zum Fließgewässer, um dort die Barbe angeln und grillen zu können, die sie in der vorangegangenen Stunde als Leitfischart des Mittellaufes kennen gelernt haben.

Der Auwald, der sich deutlich von den allgemein bekannten Wäldern unterscheidet, präsentiert sich den SuS in Form eines Arten-„Puzzles“, das sie auf einer Geländefolie lösen müssen.

Ziele

SuS können typische Arten der verschiedenen Auwaldzonen nennen.

Die SuS kennen die verschiedenen Auwaldzonen und ihre charakteristische Vegetation.

Die SuS wissen, dass sich die Zonierung des Auwaldes durch die unterschiedliche Tole-ranz der Fauna gegenüber dem abiotischen Faktor Feuchtigkeit/Nässe ausbildet und durch die Dynamik des Fließgewässers bestimmt wird.

Benötigtes Vorwissen der Schülerinnen und Schüler

Substrate

Abiotische Faktoren

Ökophysiologische Toleranz

Fachbegriffe dieser Stunde

Zonierung: Hartholzaue, Weichholzaue, Röhrichtzone, direkter Uferbereich; Flussbett, Auevegetation, Überschwemmungsbereich, Hochwasser

Hausaufgabe bzw. anschließende Stunde: ökologische Potenz, physiologische Potenz

Vorbereitung/Material

M1 + M2 M1 und M2 im Klassensatz kopieren. Aue.ppt Leinwand und Beamer bereitstellen.

Ausblick auf die nächste Stunde

In der Folgestunde lernen die SuS das Makrozoobenthos (MZB) als Zeigerorganismen kennen.

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Die Aue und ihre Vegetation M1

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Die Aue und ihre Vegetation

Aufgabe 1: Finden Sie den Weg durch die Aue zum Fließgewässer, indem Sie die folgenden Pflanzenarten (Abbildung 1) ihren standortspezifischen Ansprüchen entsprechend gruppieren und sortieren! Tragen Sie Ihre Ergebnisse in das Arbeitsblatt ein! Nutzen Sie zur Lösung der Auf-gaben die Abbildung 1 und die Sachinformationen zur Aue und den Pflanzen.

Aufgabe 2: Welche Pflanzen würden Sie als typische Zeigerorganismen für bestimmte Feuchtigkeitsgehalte des Bodens nennen? Begründen Sie ihre Meinung!

Hausaufgabe: Diskutieren Sie, warum die Esche und die Stieleiche nicht in der Weichholzaue vorkommen, obwohl beide Arten Staunässe vertragen!

Die Aue

Die Aue ist der natürliche Überschwemmungsbereich des Gewässers. Generell kann man sagen, je weiter ein Bereich der Aue vom Gewässer entfernt ist, desto seltener wird er überschwemmt.

Das Flussbett ist die meiste Zeit des Jahres vollständig mit Wasser gefüllt. Nur bei extremen Trockenperioden kann es trocken fallen.

Die daran anschließende gehölzfreie Aue lässt sich unterteilen in den direkten Uferbe-reich, der die meiste Zeit des Jahres überschwemmt ist, und den daran anschließenden Röhrichtbereich, der stark schwankende Wasserstände aufweist. In dieser amphibi-schen Zone findet man schnellwüchsige Gräser und krautige Pflanzen, die zudem an mechanische Beanspruchung durch das Wasser angepasst sind.

An den Uferbereich schließt sich ein hölzerner Pflanzengürtel an, der gekennzeichnet ist durch niedrig wachsende Büsche auf Kies- und Sandbänken.

Auf einem etwas höher liegenden Niveau, wo der Hochwassereinfluss geringer ist, beginnt die Weichholzaue. Hier wachsen Pflanzen, die Staunässe und Überschwem-mungen vertragen. Die Weichholzaue kann bis zu 190 Tage im Jahr überflutet sein.

Die anschließende Hartholzaue wird maximal ein- bis zweimal im Jahr überflutet. Im Tiefland treten die Überschwemmungen meist nur im Frühjahr auf und im Sommer ist der Boden trocken.

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Die Aue und ihre Vegetation M2

Abbildung 1: Feuchtezahl verschiedener Pflanzen. Die Feuchtezahl beschreibt den Standort der Pflanze bezogen auf den Umweltfaktor Feuchtigkeit (Feuchtezahl nach Rothmaler (2002): Exkursionsflora von Deutsch-land. Gefäßpflanzen: Kritischer Band.)

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Die Aue und ihre Vegetation M2

Wachstumsansprüche der Pflanzen

StieleicheAuf trockenen bis feuchten Böden, Staunässe ertragend.

Gewöhnliche EscheAuf mäßig feuchten Böden; aber auch auf trockenen Böden. Dort, wo das Gelände nur noch selten überschwemmt wird. Das harte und elastische Holz der Esche ist qualitativ sehr hoch-wertig.

RohrglanzgrasAuf Böden mit stark schwankenden Wasserständen. Es ist an schnelle Fließgeschwindigkeiten angepasst.

PurpurweideAn Ufern auf nassen, zeitweise überschwemmten, nährstoffreichen Böden. Dieser Strauch ver-ankert sich mit seinen langen kräftigen Pfahlwurzeln und den weit kriechenden Wurzelausläu-fern in den lockeren Kiesböden.

TraubenkirscheAuf sickernassen bis feuchten, zum Teil auch auf zeitweise überschwemmten nährstoffreichen Böden.

WaldmeisterAuf mäßig feuchten nährstoffreichen Böden.

RotbucheAuf gut entwässernden und lockeren Böden; staunässeempfindlich.

SchwarzerleAuf sickernassen, zum Teil zeitweise überfluteten nährstoffreichen Böden. Die Schwarzerle kann über Korkzellen des Stammes Sauerstoff aufnehmen, der dann zu den Wurzeln transportiert wird und diese versorgt. Ihre Wurzeln brauchen dementsprechend keinen Sauerstoff direkt aus der Umgebung aufzunehmen. Deshalb reichen diese oft bis ins Grundwasser.

BachbungeMeist auf flach überschwemmten oder sickernassen und mehr oder weniger nährstoffreichen Böden.

Dreiteiliger ZweizahnSchnellwüchsige Pflanze auf nassen, zeitweise überschwemmten nährstoffreichen Böden.

WasserhakensternUntergetauchte Wasserpflanze, die bei Trockenfallen aber auch eine Landform ausbilden kann.

Flutender WasserhahnenfußUntergetauchte Wasserpflanze, die an schnelle Fließgeschwindigkeiten angepasst ist.

FlatterulmeAuf sickernassen, zeitweise überschwemmten nährstoffreichen Böden

FaulbaumAuf staunassen bis nassen Böden oder auf Böden, die in der Tiefe zeitweise feucht sind.

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Die Aue und ihre Vegetation L2

Lösung Aufgabe 2:

StieleicheAuf trockenen bis feuchten Böden, Staunässe ertragend.Lösung: => Hartholzaue

Gewöhnliche EscheAuf mäßig feuchten Böden; aber auch auf trockenen Böden. Dort, wo das Gelände nur noch selten überschwemmt wird. Das harte und elastische Holz der Esche ist qualitativ sehr hoch-wertig.Lösung: => Hartholzaue

RohrglanzgrasAuf Böden mit stark schwankenden Wasserständen. Es ist an schnelle Fließgeschwindigkeiten angepasst.Lösung: => Gehölzfreie Aue; Zeigerorganismus für Böden mit stark schwankenden Wasser-ständen

PurpurweideAn Ufern auf nassen, zeitweise überschwemmten, nährstoffreichen Böden. Dieser Strauch ver-ankert sich mit seinen langen kräftigen Pfahlwurzeln und den weit kriechenden Wurzelausläu-fern in den lockeren Kiesböden.Lösung: => Übergang gehölzfreie Aue zur Weichholzaue, Zeigerorganismus für nasse, zeit-weise überschwemmte Böden

TraubenkirscheAuf sickernassen bis feuchten, zum Teil auch auf zeitweise überschwemmten nährstoffreichen Böden.Lösung: => Hartholzaue, Zeigerorganismus für sickernasse bis feuchte, zum Teil auch zeit-weise überschwemmte Böden

RotbucheAuf gut entwässernden und lockeren Böden; staunässeempfindlich.Lösung: => nicht zur Aue gehörend, Zeigerorganismus für gut entwässernde Böden

SchwarzerleAuf sickernassen, zum Teil zeitweise überfluteten nährstoffreichen Böden. Die Schwarzerle kann über Korkzellen des Stammes Sauerstoff aufnehmen, der dann zu den Wurzeln transportiert wird und diese versorgt. Ihre Wurzeln brauchen dementsprechend keinen Sauerstoff direkt aus der Umgebung aufzunehmen. Deshalb reichen diese oft bis ins Grundwasser.Lösung: => Weichholzaue, Zeigerorganismus für zeitweise überflutete Böden

BachbungeMeist auf flach überschwemmten oder sickernassen und mehr oder weniger nährstoffreichen Böden.Lösung: => Gehölzfreie Aue, Zeigerorganismus für überschwemmte oder sickernasse Böden

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Die Aue und ihre Vegetation L2

Dreiteiliger ZweizahnSchnellwüchsige Pflanze auf nassen, zeitweise überschwemmten nährstoffreichen Böden.Lösung: => Gehölzfreie Aue, Zeigerorganismus für nasse, zeitweise überschwemmte Böden

WasserhakensternUntergetauchte Wasserpflanze, die bei Trockenfallen aber auch eine Landform ausbilden kann.Lösung: => Flussbett

Flutender WasserhahnenfußUntergetauchte Wasserpflanze, die an schnelle Fließgeschwindigkeiten angepasst ist.Lösung: => Flussbett

WaldmeisterAuf mäßig feuchten nährstoffreichen BödenLösung: => nicht zur Aue gehörend, Zeigerorganismus für mäßig feuchte Böden

FlatterulmeAuf sickernassen, zeitweise überschwemmten nährstoffreichen BödenLösung: => Übergang zur Hartholzaue, Zeigerorganismus für sickernasse, zeitweise über-schwemmte Böden

FaulbaumAuf staunassen bis nassen Böden oder auf Böden, die in der Tiefe zeitweise feucht sind.Lösung: => Weichholzaue, Zeigerorganismus für staunasse bis nasse Böden

Der Weg führt also entlang einer zunehmenden Anpassung/Verträglichkeit an wechsel-feuchte/standfeuchte Bedingungen.

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Die Aue und ihre Vegetation L3

Lösung zur Hausaufgabe (M2):

Diskutieren Sie, warum die Esche und die Stieleiche nicht in der Weichholzaue vorkom-men, obwohl beide Arten Staunässe vertragen!

Im Bereich der Aue stehen Esche und Stieleiche im Bereich der Weichholzaue unter Konkurrenzdruck und wachsen daher nicht in diesem Bereich, obwohl sie theoretisch die Staunässe vertragen.

Definitionen muss der Lehrer in der nächsten Stunde nach Besprechung zur Sicherung nennen:

Physiologische Potenz:Die maximal mögliche Nutzung eines Umweltfaktors ohne Konkurrenz durch andere Arten.

Ökologische Potenz:Die maximal mögliche Nutzung eines Umweltfaktors unter Konkurrenzbedingungen.

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