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• Die Auffassungen und Einstellungen von Regierungen, Unternehmen und jedem Einzelnen gegenüber der Dauer unseres Arbeitslebens sowie der Gestaltung des Ruhestands bedürfen einer Neugestaltung.
• Westliche Gesellschaften müssen lernen, Migrierende als Mehrwert zu verstehen und in ihre Gesellschaften und Wirtschaftssysteme zu integrieren.
• Ausbildung, Weiterbildung und Qualifikation werden in langlebigen Gesellschaften zu lebenslangen Aufgaben – dies erfordert eine veränderte Einstellung von Wirtschaft, Gesellschaft und Politik und natürlich von jeden einzelnen.
• Die demografischen Herausforderungen in Afrika sind nur über Investitionen in Bildung sowie der Schaffung von Arbeitsplätzen und Beschäftigung lösbar. Nur so gelingt es die Geburtenraten auf ein nachhaltiges Niveau einzupendeln.
0.5% 139 Jahre
1% 70 Jahre
2% 35 Jahre
3% 23 Jahre
4% 18 Jahre
5% 14 Jahre
6% 12 Jahre
Perspektiven der Altersvorsorge
Prof. em. Dr. Walter AckermannDirektor I.VW-HSG
10. November 2016
Gliederung
© Prof. Dr. Walter Ackermann
Universität St. Gallen
2.Was
kommt auf uns zu?
3.Fazit: Was
wäre zu tun?
1.Wo stehen
wir heute?
AGENDA
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Universität St. Gallen
Die Schweiz verfügt über eines der besten Systeme der
Altersvorsorge - weltweit
Das 3-Säulenkonzept der Altersvorsorge greift:
Sicherung der gewohnten Lebenshaltung
Altersarmut
Vermögenssituation der Rentnerhaushalte besser als Erwerbsbevölkerung
70 Prozent der Rentner/Rentnerinnen sind subjektiv zufrieden
Wirksame Vorsorgestrukturen
Problemfelder:
Ungenügende Nachhaltigkeit
Abbröckelnde Akzeptanz
Zögerliche Reformanstrengungen
Fehlender politischer Konsens
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Universität St. Gallen
Hebel zur Verbesserung der Nachhaltigkeit der Altersvorsorge
sind zahlreich – Hauptproblem ist der fehlende polit. Konsens
Nachhaltigere Finanzierung
Ausgaben senken Erhöhung Rentenalter
Rentenalter an Lebenserwartung koppeln
Rentenanpassung ändern
Schuldenbremse einführen
Einheitsrente einführen (AHV)
Umwandlungssatz reduzieren (2. Säule)
Umwandlungssatz an Lebenserwartung
Renten an lokale Bedingungen anpassen
Aufsichtssysteme vereinfachen
Einnahmen anheben Beitragsdauer verlängern
Beitragssätze erhöhen (1. & 2. Säule)
neue Einnahmen erschliessen (Mwst,
Vermögens- Maschinensteuern, SNB)
höhere Anlagerenditen ermöglichen
(Änderung Aufsichtsgesetzgebung)
individuelles Vorsorgesparen fördern
Erwerbsquote älterer Menschen steigern
Übrige Massnahmen
vertrauensbildende Massnahmen (Bildung, Kommunikation)
Flexibilisierung plus Anreize für längere Erwerbstätigkeit verstärken
Förderung neuer Arbeitsmodelle (Altersteilzeit)
Entpolitisierung von Entscheidungsparameter (z.B. Umwandlungssatz an Lebenserwartung)
Reformleitlinien festlegen, Reformen erfolgreich einleiten
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Migration/
Wanderungssaldo
Med. Fortschritt
Bevölkerungswachstum
Künstliche
Intelligenz
Arbeitslosigkeit
.
Technolog..Entwicklungen
Arbeit 4.0
Höhe der
Erwerbsquote
Wettbewerbs-
fähigkeit
Produktivität
Formen des
Zusammenlebens
etc.
Generationensolidarität
Umgang mit kultureller Vielfalt
Altersbild im Wandel
Demografie
Lebenserwartung
Geburtenquote
Digitalisierung der
Arbeitswelt
Volatilität der
Arbeitsplätze
Wachstum
Inflationsrate
Zinsniveau
Altersaufbau
Zukunft der Altersvorsorge: Wie werden die Menschen in
20 / 30 Jahren leben und arbeiten?
Verschuldung
Erwerbsquote
Wertewandel
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Universität St. Gallen
Unsere Gesellschaft wird älter: Die Fakten sind bekannt und er-
freulich – die Konsequenzen werden nicht zur Kenntnis genommen
Demografischer WandelWas wissen wir heute?
Erfahrungen der letzten 200 Jahre werden obsolet
Geburtenrate: 30 – 40% zu tief
21. Jhdt.: von Wachstum zur Alterung der Bevölkerung
Weiterer Anstieg der Lebenserwartung (ca. 3 Mt/p.a.)
Gegen Ende 21. Jhdt.: Lebenserwartung 95 Jahre
Rentenbezugsdauer
- 1948: Männer 12.4 J. / Frauen 14.0 J.
- heute ca. Männer 20 J. / Frauen ca. 23 Jahre
- 2080 ca. Männer 30 J./ Frauen ca. 33 Jahre
Anstieg der Altersgruppe 80plus: von aktuell ca. 410‘000
auf über eine Million (2050)
Pflegebedürftigkeit: 85-90 Jährige ca. 30%, 90+Jährige:
ca. 50%
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Wachstumsschwäche – eine feste Begleiterscheinung einer
alternden Gesellschaft?
WachstumWas wissen wir heute?
Wachstum des BIP pro Kopf sinkt
CH 1950 – 1973 durchschnittlich 3,1 Prozent /
1973 – 2014 durchschnittlich 0,9 Prozent
D von 3,5 auf 0,98 Prozent
G7-Länder von 5,1 auf 1,3 Prozent
Zahl der Erwerbstätigen und Produktivitätsfortschritte
wichtigste Treiber für Wachstum und Wohlstand
Entwicklung Arbeitsproduktivität zu gering, um
Rückgang der Erwerbsbevölkerung zu kompensieren
Eine alternde Gesellschaft spart zu viel zu Lasten
des Konsums
Tiefzinsphase und Schuldenwirtschaft verstärken
diesen Trend
© Prof. Dr. Walter Ackermann
Universität St. Gallen
Quelle: D. Stelter; Europäische Zentralbank, Eurostat; Federal Reserve; US Bureau of Economic Analysis, bto-Analyse
4478 92 93
133 10377
6680 103
8781
124 5778 57
4578
0
100
200
300
400
500
Schuldenstand (% des BIP)
Nicht-Finanz-
unternehmen
Staat
Haushalt
24
5 20
2
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0
25
4
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426
3
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35
8
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841
3
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7
Implizite Schulden
Die Verschuldung der öffenlichen Hand nimmt in vielen
Ländern zu - und zeigt nur die halbe Wahrheit
© Prof. Dr. Walter Ackermann
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Innovationen im Bereich Technologie, Energie und Kommunikation
sind Auslöser für wirtschaftliche/gesellschaftliche Verwerfungen
Arbeit 4.0
Intelligente Maschinen lernen das Denken - Interaktion mit der physischen Welt
- Entwicklung von Sprachverständnis/-vermögen
- Fähigkeit zur Problemlösung
- Kompetenzen zur Selbstprogrammierung (lernen)
Digitalisierung verändert Arbeit in dramatischer Weise- Technolog. Innovationen kosten Millionen Arbeitsplätze
- Wandel der Arbeitswelt bringt volatile Beschäftigungen
- Unsichere Einkommen (“the winner takes it all)“
- Kunden kooperieren mit Computern
- Fundamentaler Wandel in den meisten Branchen/Berufen
Kein Ende der Arbeit, neue Jobs entstehen (Umfang?
Sicherstellung der Qualifikationen?)
Aufbruch in eine neue Zeit - Erfahrungen zeigen:- Auswirkungen werden tendenziell unterschätzt
- Längere Anpassungsperiode von 40 – 50 Jahren
Was wissen wir?
Welche Tätigkeiten werden von Maschinen (nicht) verrichtet?
Wahrscheinlichkeit der Arbeitsplatz-
vernichtung durch Automatisierung
Telemarketing
Steuerberater
Verkäufer
Technische Journalisten
Immobilienmakler
Schreibkräfte
Mechaniker
Ökonomen, Juristen
Schauspieler
Feuerwehrleute
Redakteure
Kleriker
Sporttrainer
Zahnärzte
Wellnesstherapeuten
0,99
0,94
0,92
0,89
0,86
0,81
0,65
0,43
0,37
0,06
0,008
0,007
0,004
0,004
0,003
1. Körperteile-Techniker
2. Nano-Mediziner
3. Pharmabauer für genetisch ver-
änderte Pflanzen und Tiere
4. Senioren-Wellness-Berater
5. Gedächniserweiterungschirurgen
6. Ethiker für „Neue Wissenschaften“
7. Weltraumpilot
8. Klimawandel-Umkehrspezialist
9. Avatar-Manager / E-Lehrer
10. Entwickler für alternative Fahrzeuge
11. Datenmüllabfuhr-Arbeiter
12. Personal Branding Spezialist
Neue Tätigkeiten durch Fortschritt in
Wissenschaft & Technik
Quelle: Frey/Osborne, 2013
© Prof. Dr. Walter Ackermann
Universität St. Gallen
© Prof. Dr. Walter Ackermann
Universität St. Gallen
Zugang zu kultureller Vielfalt legt die Basis für die welt-
weite Ausbreitung analoger Wert-& Verhaltensprägungen
WertewandelWas wissen wir?
Individuum ist König in einer globalisierten, digitalen
(Multioptions-)Gesellschaft
Fokussierung auf das Individuum führt zu sinkender
Solidarität mit zunehmenden Einkommens- und
Vermögensunterschieden
Traditionelle Werte und Strukturen (Religion, trad.
Familienbilder) verlieren an Bedeutung
Städte ziehen arme und ältere Menschen sowie globale
Eliten an; Städte sind der Wachstumstreiber der
Wissensgesellschaft
Starke Zunahme der Einpersonen-Haushalte
Szenario Altersvorsorge 2050 : Szenarien beschreiben eine Abfolge von
Ereignissen mit dem Ziel, Aufmerksamkeit für Kausalbeziehungen zu erreichen
Demografie
•
• Anstieg Lebenserwartung (M: 90/F: 93)
• 30% der Bevölkerung älter als 60
• Altersquotient: ca. 50,0
• Anteil 80+: über 1 Million (heute: 425000!)
• starker Anstieg Hochbetagter (100+)
• davon mit Pflegebedarf ca. 50%
• hohes Wachstum im Gesundheitswesen
• Erwerbsquote bleibt stabil (Migration)
Szenario Altersvorsorge 2050 : Szenarien beschreiben eine Abfolge von
Ereignissen mit dem Ziel, Aufmerksamkeit für Kausalbeziehungen zu erreichen
• anhaltende säkulare Stagnation: Wachstum
und Zinsniveau bleiben tief
• Starker Trend zur Digitalisierung der Wirtschaft
mit Strukturwandel der Arbeit
• Steigende explizite/implizite Verschuldung
• Zunahme der Verteilungskämpfe; Druck auf
Altersvorsorge
• Wachstum der Sparquoten zu Lasten Konsum
• Innovationen und Bildung als Erfolgs-
faktoren mit positiver Langzeitwirkung
Wachstum
Szenario Altersvorsorge 2050 : Szenarien beschreiben eine Abfolge von
Ereignissen mit dem Ziel, Aufmerksamkeit für Kausalbeziehungen zu erreichen
Demografie
•
Arbeit 4.0
• Globalisierung, Digitalisierung, künstl.
Intelligenz gefährden viele Branchen
• Spaltung des Arbeitsmarktes: ca. 1/3
Festangestellte, 1/3 volatile Arbeitsver-
hältnisse, 1/3 Langzeitarbeitslose
• starke qualitative Veränderungen der Arbeits-
verhältnisse (Zunahme von
Selbständigerwer-
benden, viele volatile Jobs)
• neue Berufe mit hohen Anforderungen
• mehr kreative Tätigkeiten und freiwillige
„Sozialarbeit“
• starkes Jobwachstum in tendenziell
subventionierten Märkten (u.a. Pflege/
Bildung/Infrastruktur)
Szenario Altersvorsorge 2050 : Szenarien beschreiben eine Abfolge von
Ereignissen mit dem Ziel, Aufmerksamkeit für Kausalbeziehungen zu erreichen
Demografie• Lebensperspektiven werden unsicherer
• Zunahme der Einkommens- und Ver-
mögensunterschiede (2/3-Gesellschaft)
• (Unterer) Mittelstand am stärksten betroffen
• Verstärkte gesellschaftliche Spannungen
• Hoher und steigender politischer Einfluss
der älteren Generation
• Verbreitetes Lebensmodell: 1/3 Erwerbs-
arbeit; 1/3 (Weiter-)Bildung, Hobbies; 1/3
„Sozialarbeit“
• Traditionelle Lebensphasen lösen sich auf
•
Wertewandel
Szenario Altersvorsorge 2050 : Szenarien beschreiben eine Abfolge von
Ereignissen mit dem Ziel, Aufmerksamkeit für Kausalbeziehungen zu erreichen
Demografie
Wertewandel
Arbeit4.0
• rasche Alterung der Bevölkerung
• Anstieg Lebenserwartung (M: 90/F: 93),
Lebensalter 120/130 Jahren realistisch
• 30% der Bevölkerung älter als 60
• Altersquotient: ca. 50,0
• Anteil 80+: über 1 Million (heute: 425000!)
• starker Anstieg Hochbetagter (100+)
• davon mit Pflegebedarf ca. 50%
• Medizinische Fortschritte mit bahn-
brechenden Erfolgen (u.a. Prävention,
Organersatz, individualisierte Medizin)
• hohes Wachstum im Gesundheitswesen
• Wachstum der Bevölkerung auf 10 Mio+,
• Erwerbsquote bleibt stabil (Migration)
• Wachstumsraten/Zinsniveau bleiben tief
• Produktivitätsfortschritte ungenügend als
Wachstumsmotor
• hohe explizite/implizite Verschuldung
• knappe öffentliche Ressourcen;
Zunahme
der Verteilungskämpfe
• hohe Sparquoten zu Lasten Konsum
• Digitalisierung der DL-Industrien
• starker Druck auf Beschäftigung in
hochentwickelten Volkswirtschaften
• neue Industrien mit hochqualifizierten
Arbeitsplätzen und beschr. Kapitalbedarf
• Innovationen und Bildung als Erfolgs-
faktoren mit positiver Langzeitwirkung
• Globalisierung, Digitalisierung, künstl.
Intelligenz gefährden viele Branchen
• Spaltung des Arbeitsmarktes: ca. 1/3
Festangestellte, 1/3 volatile Arbeitsver-
hältnisse, 1/3 Langzeitarbeitslose
• starke Zunahme von Selbständigerwer-
benden und unsicheren, befristeten Jobs
• neue Berufe mit hohen Anforderungen
• mehr kreative Tätigkeiten und freiwillige
„Sozialarbeit“
• starkes Jobwachstum in tendenziell
subventionierten Märkten (u.a. Pflege/
Bildung/Infrastruktur)
• Lebensperspektiven für viele
BürgerInnen werden unsicherer
• Zunahme der Einkommens- und Ver-
mögensunterschiede (2/3-Gesellschaft)
• unterer Mittelstand am stärksten betroffen
• verstärkte gesellschaftliche Spannungen
• hoher und steigender Einfluss der älteren
Generation
• Entstehen von neuen Altersbildern (vgl.
Szenarien des Digital Ageings)
•verbreitetes Lebensmodell: 1/3 Erwerbs-
arbeit; 1/3 (Weiter-)Bildung, Hobbies; 1/3
„Sozialarbeit“
• traditionelle Lebensphasen lösen sich auf
Wachstum
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Universität St. Gallen
Szenario führt zu massiven Verwerfungen sowohl auf der Leistungs-
wie auch auf der Finanzierungsseite der Altersvorsorge
Auswirkungen auf die Leistungsversprechen der Altersvorsorge
Leistungsversprechen / Ziele 3-Säulenkonzept werden unsicherer
Existenzsicherung gewinnt an Bedeutung
spürbarer Kaufkraftverlust bei steigenden Restlebenszeiten
Verdreifachung der Kosten für Langzeitpflege
starkes Wachstum der Aufwendungen für Ergänzungsleistungen
Auswirkungen auf der Finanzierung der Altersvorsorge
Rückgang der AHV-Einnahmen als Folge volatiler Arbeitsverhältnisse
zunehmende Defizite der AHV; AHV-Fonds aufgebraucht ca. 2030
Wirtschaftl. Druck / Globalisierung: geringere überobligat. Leistungen
Berufliche Vorsorge erreicht Vorsorgeziele nicht
Generelle Auswirkungen
Soziale Gegensätze / Spannungen akzentuieren sich
Verstärkter Druck / Nachfrage nach Sozialleistungen
Vier Optionen: 1. länger arbeiten 2. tiefere Leistungen
akzeptieren 3. höhere Beiträge leisten 4. mehr sparen
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Universität St. Gallen
Fazit 1: Der Reformbedarf in der Altersvorsorge wird unterschätzt –
Anpassung muss in Etappen erfolgen
Etappe I:
Altersreform 2020 erfolgreich realisieren
3-Säulen-Konzept bis ca. 2030 stabilisieren
Zeit gewinnen für umfassendere Reformen
Etappe III:
Vorsorge auf eine digitale Gesellschaft ausrichten
Wie werden wir in 30 – 40 Jahren leben und arbeiten
Ziele, Lebensphasen, Generationenverständnis
prüfen
Etappe II:
Vorsorge den demografischen Realitäten anpassen
finanzielle Altersvorsorge nachhaltig gestalten
auf neue soziale Bedürfnisse reagieren
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Universität St. Gallen
Fazit 2: Engagieren Sie sich als Individuum und in Ihrer beruflichen
Funktion für einen zukunftsgerichteten sozialpolitischen Dialog
Automatismen für
politisch schwer zu
verändernde
Parameter (z. B.
Renteneintrittsalter)
Altersinfrastrukturen
und Pflegestrategien
für (Hoch)-Betagte
fördern/entwickeln
Massnahmen zur
Flexibilisierung des 3-
S-Konzeptes
erarbeiten, diskutieren
Lebensphasen neu
definieren, weg von der
klassischen Dreiteilung
(Bildung – Beruf –
Rente)
Anreize für
Erwerbstätigkeit über
das Renteneintrittsalter
hinaus schaffen
Lohnbezogene
Finanzierung der AHV
überdenken
(Vermögenssteuer?)
Bewusstsein und
Verantwortung der
Bevölkerung für
Vorsorge schärfen
Ausbau
Existenzsicherung
gegen Altersarmut
(Bsp.: neg. EK-Steuer,
Grundeinkommen)
9. Regionalanlass WDA ForumPerspektiven der Altersvorsorge
Dr. Thomas StuckiChief Investment Officer
St.Galler Kantonalbank
10. November 2016
-1
0
1
2
3
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5
6
7
8
1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015
Schweiz
20 Jahre sinkende Zinsen
Das aktuelle Tiefzinsumfeld ist
das Resultat eines Trends
sinkender Zinsen, der seit 20
Jahren anhält.
Seit 2009 liegt die Rendite der
10-jährigen Anleihe der
Eidgenossenschaft unter der
BVG-Mindestzins.
Dies war jedoch auch früher
schon der Fall.
Rendite der 10-jährigen Staatsanleihe in %
Quelle:
Bloomberg
27
-1
0
1
2
3
4
5
1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015
Nominal Real
Tiefe Nominalzinsen als Ausdruck tiefer Inflation
Die Realzinsen sind heute nicht
viel tiefer als im Durchschnitt
der letzten 10 Jahre, befinden
sich aber erstmals im negativen
Bereich.
Der Zinsrückgang widerspiegelt
in erster Linie die tieferen
Inflationsraten.
Wir leben in einer "nominalen"
Welt. Die Sozialversicherungen
sind auf eine Inflationsrate von
2-3% ausgerichtet.
CHF-Swapsatz 5 Jahre (nominal und real)
Quelle:
Bloomberg
28
Was könnte die Inflation antreiben?
29
Drei Faktoren können die Inflation
antreiben:
Nachfragedruck steigt, weil Konjunktur
neuen Schwung erhält.
Kapazitätsauslastung nimmt massiv
zu und Arbeitnehmer können höhere
Löhne verlangen.
Angebotsengpass bei Rohwaren führt
zu einem starken Anstieg.
Folge: Anstieg der
Inflationserwartungen.
Die Rendite/Risiko-Waage muss neu justiert werden
30
Liquidität und Obligationen
guter Schuldner geben dem
Portfolio die notwendige
Stabilität
Riskantere Anlagen sind für
die notwendige Zusatzrendite
verantwortlich
Die rechte Seite wird nach Möglichkeit und Risikofähigkeit stärker
gewichtet werden müssen
Das Anlageverhalten der Schweizer Pensionskassen
Markus Hübscher
Geschäftsführer, Pensionskasse SBB
Perspektiven der Altersvorsorge – Eine wirtschaftsphilosophische
Sprechstunde
10. November 2016
32
Unrealistische Bilanzierung erhöht Renditedruck
33
Quelle: Swisscanto Vorsorge AG
Veränderungen der Asset Allocation der Schweizer
Pensionskasse seit 2004 (in %)
2004 2015 Veränderung
Liquide Mittel 7.3 5.6 -1.7
Anlagen beim AG 1.9 0.9 -1.0
Obligationen 38.3 33.3 -5.0
Hypotheken 3.2 1.1 -2.1
Aktien 27.0 30.1 3.1
Immobilien 18.4 21.9 3.5
Altern. Anlagen 2.4 6.1 3.7
Übrige 1.5 1.0 -0.5
34
Quelle: Swisscanto Vorsorge AG
Deckungsgradentwicklung Schweizerischer
Pensionskassen
35
Quelle: Swisscanto Vorsorge AG