die-chance-2003-01-de

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1 D ie Diagnose „Krebs“ bedeutet häufig eine existentielle Er- schütterung für den Patienten. Der gesellschaftlich abgesicherte Alltag ist auf einmal nicht mehr selbst- verständlich. Eine umfassende und rücksichtsvolle Aufklärung ist für die Betroffenen und ihre Familien der erste Schritt, sich der ihr Leben um- wälzenden Situation stellen und Be- wältigungsstrategien entwickeln zu können. In den letzten Jahren hat der wissenschaftlich-technische Fortschritt dazu geführt, dass viele an Krebs erkrankte Men- schen besser behandelt werden können. Da- bei ist eine effiziente Vorbeugung sehr wich- tig. Fundierte und allgemein zugängliche In- formationen über gesundheitsbewusste Le- bensweisen vermindern das Krebsrisiko ent- scheidend. Eine frühzeitige Erkennung der Er- krankung durch Sensibilisierung und regel- mäßige Vorsorgeuntersuchungen erhöht zu- dem die Heilungschancen beträchtlich. Information schafft Hoffnung „Der informierte Patient“ muss unser aller Ziel sein. Dies kann nur in der Zusammenar- beit der verschiedenen Akteure im Gesund- heitswesen gelingen. Daher nimmt in der Ge- sundheitspolitik die Aufklärung und Präven- tion einen vorrangigen Stellenwert ein. So werden landesweit Tumorregister für Gebär- mutterhalstumoren und Brustkrebs geführt sowie Sensibilisierungskampagnen für die Hautkrebsvorsorge lanciert. Generell ergeben die Daten des seit 1995 operierenden Südtiroler Tumorregisters für den Zeitraum 1995-1997 ein Auftreten von mehr als 6.000 neuen Fällen von bösartigen Tumo- ren in Südtirol (1.226 Fälle pro Jahr bei den Männern und 1.005 Fälle pro Jahr bei den Frauen). Da- mit weist Südtirol bezogen auf die männliche Wohnbevölkerung im italienischen Vergleich eine ho- he Erkrankungsrate auf, während die weibliche Wohnbevölkerung vergleichsweise mittlere bis nie- drige Werte zu verzeichnen hat. Das technisch-wissenschaftliche Niveau der Einrichtungen ist eben- falls auf europäischem Stand. Ei- ne neue Einrichtung für onkologische Strah- lentherapie in Südtirol wird in einer vertrag- lichen Zusammenarbeit mit der Nordtiroler Landeskrankenanstalt in Bozen noch heuer durch den Sanitätsbetrieb Bozen eingerichtet. Psychologische und soziale Betreuung Von besonderer Bedeutung sind aber heu- te die psychologische und soziale Betreuung von Krebspatienten. Patienten wünschen sich, dass der Arzt ihnen die Wahrheit sagt. Wich- tig ist aber auch, dass die Aufklärung in ei- ner verständlichen Sprache und mit dem an- gemessenen Einfühlungsvermögen erfolgt. Die Errichtung und Verstärkung des psychoonko- logischen Dienstes in den Krankenhäusern un- seres Landes will diesem Anliegen gerecht wer- den. Die Südtiroler Krebshilfe leistet gerade auch in diesem Zusammenhang unschätzbare Dien- ste. Dies rechtfertigt die finanzielle Unter- stützung der Südtiroler Krebshilfe sei es durch das Assessorat für Gesundheitswesen, sei es durch die Südtiroler Bevölkerung. Die Zeitschrift der Südtiroler Krebshilfe Südtiroler Krebshilfe Guter Standard der Betreuung für Krebspatienten Die Landesverwaltung ist ein offener Ansprechpartner für die Anliegen der Südtiroler Krebshilfe. Seit der Gründung. Hier beschreibt der Landesrat für Personal, Gesundheits- und Sozialwesen, Otto Saurer, die Ziele der Gesundheitspolitik der Südtiroler Landesregierung. 3. AUSGABE - Dezember 2003 Erscheinung: 4 Mal im Jahr, Versand in A.P., Art. 2,20/C, Gesetz 662/96DCI BZ WIR ÜBER UNS Liebe Leserinnen, liebe Leser! Mit der dritten Auflage der „Die Chance“ bege- hen wir die Advent- und Weihnachtszeit sowie die Jahreswende. Es war ein spannendes Jahr für die Südtiroler Krebshilfe. Die Bezirkspräsidentin- nen konnten zahlreiche Aktionen ins Leben rufen und zusammen zum positiven Image der Südti- roler Krebshilfe beitragen. Ihnen und allen Hel- fern ein großes Dankeschön. Die Öffentlichkeits- arbeit ist in diesen Zeiten auch für uns sehr wich- tig. Immer mehr Menschen in Not, ihre Angehö- rige und die gesamte Gesellschaft sollen über die verschiedenen Tätigkeiten dieser sozialen Insti- tution informiert werden und vom aktuellen An- gebot Gebrauch machen. Wir geben Ihnen für 2004 einen originellen Ka- lender mit auf dem Weg, der von Peter Frank und Christjan Ladurner realisiert wurde. 12 prominente Südtiroler – Silvius Magnago, Luis Durnwalder, Lene Thun, Reinhold Messner, Hans Kammerlan- der, Joseph Zoderer, Lilli Gruber, Klaus Dibiasi, An- tonella Bellutti, Karen Putzer, Armin Zöggeler und Gustav Thöni - haben sich ihre Fußsohle mit Far- be bemalen lassen, um dann einen Abdruck auf schwarzem Karton zu hinterlassen. Dabei wurden sie fotografiert. Aus Foto und Abdruck wurde ein einmaliger Kalender produziert. In limitierter Auf- lage: genau 2004 für das Jahr 2004. Der jeweili- ge Originalabdruck soll dann zusammen mit der vergrößerten Fotografie versteigert werden. Der Erlös des Kalenderverkaufs - 15 Euro pro Stück - und der Versteigerung kommen der Südtiroler Krebshilfe zugute. Dafür danken wir Peter Frank und Christjan La- durner sowie den zahlreichen Sponsoren, und zwar: Finstral, Tappeiner Verlag, Athesia Druck, Mimac, Lanarepro, Dreika Amonn, einem anony- men Spender aus Latsch, der Grafikerin Ursula Zeller, Sieglinde Walter, Jakob Tappeiner, Heinz Er- kert, Margot Tscholl, Ulrich Kohl, Leo Egger, Karin Brandstätter, Helmuth Daldossi, Morgan Fou- queau, Carmen Maringgele, Giudo Solin und Sil- via Lardschneider. Liebe Mitglieder, ich wünsche Ihnen und Ihrer Fa- milie ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein ge- sundes, glückliches 2004! Ihre Christine Tembl Mayr Die Präsidentin Landesrat Otto Saurer: „Die Südtiroler Krebshilfe leistet wertvolle Arbeit“

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InformationschafftHoffnung Ihre ChristineTemblMayr DiePräsidentin 3. AUSGABE - Dezember 2003 Erscheinung:4MalimJahr,VersandinA.P.,Art.2,20/C,Gesetz662/96DCIBZ LiebeMitglieder,ichwünscheIhnenundIhrerFa- milieeingesegnetesWeihnachtsfestundeinge- sundes,glückliches2004! SüdtirolerKrebshilfe LiebeLeserinnen, liebeLeser! LandesratOttoSaurer: „DieSüdtirolerKrebshilfe leistetwertvolleArbeit“ 1

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Page 1: Die-Chance-2003-01-de

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Die Diagnose „Krebs“ bedeutethäufig eine existentielle Er-

schütterung für den Patienten. Dergesellschaftlich abgesicherte Alltagist auf einmal nicht mehr selbst-verständlich. Eine umfassende undrücksichtsvolle Aufklärung ist für dieBetroffenen und ihre Familien dererste Schritt, sich der ihr Leben um-wälzenden Situation stellen und Be-wältigungsstrategien entwickeln zukönnen.

In den letzten Jahren hat derwissenschaftlich-technische Fortschritt dazugeführt, dass viele an Krebs erkrankte Men-schen besser behandelt werden können. Da-bei ist eine effiziente Vorbeugung sehr wich-tig. Fundierte und allgemein zugängliche In-formationen über gesundheitsbewusste Le-bensweisen vermindern das Krebsrisiko ent-scheidend. Eine frühzeitige Erkennung der Er-krankung durch Sensibilisierung und regel-mäßige Vorsorgeuntersuchungen erhöht zu-dem die Heilungschancen beträchtlich.

Information schafft Hoffnung

„Der informierte Patient“ muss unser allerZiel sein. Dies kann nur in der Zusammenar-beit der verschiedenen Akteure im Gesund-heitswesen gelingen. Daher nimmt in der Ge-sundheitspolitik die Aufklärung und Präven-tion einen vorrangigen Stellenwert ein. Sowerden landesweit Tumorregister für Gebär-mutterhalstumoren und Brustkrebs geführtsowie Sensibilisierungskampagnen für dieHautkrebsvorsorge lanciert.

Generell ergeben die Daten des seit 1995operierenden Südtiroler Tumorregisters für denZeitraum 1995-1997 ein Auftreten von mehrals 6.000 neuen Fällen von bösartigen Tumo-

ren in Südtirol (1.226 Fälle proJahr bei den Männern und 1.005Fälle pro Jahr bei den Frauen). Da-mit weist Südtirol bezogen auf diemännliche Wohnbevölkerung imitalienischen Vergleich eine ho-he Erkrankungsrate auf, währenddie weibliche Wohnbevölkerungvergleichsweise mittlere bis nie-

drige Werte zu verzeichnen hat.Das technisch-wissenschaftliche

Niveau der Einrichtungen ist eben-falls auf europäischem Stand. Ei-

ne neue Einrichtung für onkologische Strah-lentherapie in Südtirol wird in einer vertrag-lichen Zusammenarbeit mit der NordtirolerLandeskrankenanstalt in Bozen noch heuerdurch den Sanitätsbetrieb Bozen eingerichtet.

Psychologische undsoziale Betreuung

Von besonderer Bedeutung sind aber heu-te die psychologische und soziale Betreuungvon Krebspatienten. Patienten wünschen sich,dass der Arzt ihnen die Wahrheit sagt. Wich-tig ist aber auch, dass die Aufklärung in ei-ner verständlichen Sprache und mit dem an-gemessenen Einfühlungsvermögen erfolgt. DieErrichtung und Verstärkung des psychoonko-logischen Dienstes in den Krankenhäusern un-seres Landes will diesem Anliegen gerecht wer-den.

Die Südtiroler Krebshilfe leistet gerade auchin diesem Zusammenhang unschätzbare Dien-ste. Dies rechtfertigt die finanzielle Unter-stützung der Südtiroler Krebshilfe sei es durchdas Assessorat für Gesundheitswesen, sei esdurch die Südtiroler Bevölkerung.

Die Zeitschrift der Südtiroler KrebshilfeSüdtiroler Krebshilfe

Guter Standard der Betreuung für Krebspatienten

Die Landesverwaltung ist ein offener Ansprechpartner für die Anliegen derSüdtiroler Krebshilfe. Seit der Gründung. Hier beschreibt der Landesratfür Personal, Gesundheits- und Sozialwesen, Otto Saurer, die Ziele derGesundheitspolitik der Südtiroler Landesregierung.

3. AUSGABE - Dezember 2003 Erscheinung: 4 Mal im Jahr, Versand in A.P., Art. 2,20/C, Gesetz 662/96DCI BZ

WIR ÜBER UNS

Liebe Leserinnen,liebe Leser!

Mit der dritten Auflage der „Die Chance“ bege-hen wir die Advent- und Weihnachtszeit sowiedie Jahreswende. Es war ein spannendes Jahr fürdie Südtiroler Krebshilfe. Die Bezirkspräsidentin-nen konnten zahlreiche Aktionen ins Leben rufenund zusammen zum positiven Image der Südti-roler Krebshilfe beitragen. Ihnen und allen Hel-fern ein großes Dankeschön. Die Öffentlichkeits-arbeit ist in diesen Zeiten auch für uns sehr wich-tig. Immer mehr Menschen in Not, ihre Angehö-rige und die gesamte Gesellschaft sollen über dieverschiedenen Tätigkeiten dieser sozialen Insti-tution informiert werden und vom aktuellen An-gebot Gebrauch machen.

Wir geben Ihnen für 2004 einen originellen Ka-lender mit auf dem Weg, der von Peter Frank undChristjan Ladurner realisiert wurde. 12 prominenteSüdtiroler – Silvius Magnago, Luis Durnwalder,Lene Thun, Reinhold Messner, Hans Kammerlan-der, Joseph Zoderer, Lilli Gruber, Klaus Dibiasi, An-tonella Bellutti, Karen Putzer, Armin Zöggeler undGustav Thöni - haben sich ihre Fußsohle mit Far-be bemalen lassen, um dann einen Abdruck aufschwarzem Karton zu hinterlassen. Dabei wurdensie fotografiert. Aus Foto und Abdruck wurde eineinmaliger Kalender produziert. In limitierter Auf-lage: genau 2004 für das Jahr 2004. Der jeweili-ge Originalabdruck soll dann zusammen mit dervergrößerten Fotografie versteigert werden. DerErlös des Kalenderverkaufs - 15 Euro pro Stück- und der Versteigerung kommen der SüdtirolerKrebshilfe zugute.

Dafür danken wir Peter Frank und Christjan La-durner sowie den zahlreichen Sponsoren, undzwar: Finstral, Tappeiner Verlag, Athesia Druck,Mimac, Lanarepro, Dreika Amonn, einem anony-men Spender aus Latsch, der Grafikerin UrsulaZeller, Sieglinde Walter, Jakob Tappeiner, Heinz Er-kert, Margot Tscholl, Ulrich Kohl, Leo Egger, KarinBrandstätter, Helmuth Daldossi, Morgan Fou-queau, Carmen Maringgele, Giudo Solin und Sil-via Lardschneider.

Liebe Mitglieder, ich wünsche Ihnen und Ihrer Fa-milie ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein ge-sundes, glückliches 2004!

IhreChristine Tembl MayrDie Präsidentin

Landesrat Otto Saurer:„Die Südtiroler Krebshilfeleistet wertvolle Arbeit“

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Viele Standardoperationen sind 50 oder so-gar 100 Jahre alt. Es gibt wenig, was nichtschon probiert worden ist. In den Nach-kriegsjahrzehnten wurde die Radikalität for-ciert, die Ergebnisse ließen sich nicht verbes-sern.

Schonend Operieren

In den Achziger Jahren entstand das Kon-zept des „schonenden Operierens“, und in die-sem Zusammenhang die minimal invasive Chir-urgie, auch „Schlüsselloch-Chirurgie“ genannt.Gemeint ist dabei die endoskopische Chirur-gie, lange schon in der Gynäkologie in An-wendung, bei den Galleoperationen mittler-weile die Methode der ersten Wahl, und auchin der Tumorchirurgie schon erprobt. Nicht dieOperationen haben sich damit geändert, son-dern die Methoden. Das ist ein revolutionä-res Ereignis, wie es in der Chirurgie bisher nichtstattgefunden hat. Bei idealerweise gleichemonkologischem Resultat sind die laparosko-pischen (Bauchspiegelung) oder thorakosko-pischen (Spiegelung des Brustraumes) Eingriffefür den Patienten vergleichsweise wenig be-lastend, da kaum Wunden entstehen. Dass sichdie Methode noch nicht so richtig durchge-setzt hat, liegt an mehreren Faktoren: Zeit,Geld, vor allem aber die Tatsache, dass das Er-lernen der Laparoskopie oder die Umstellungvon konventionell auf endoskopisch sehrschwierig ist. Ein wesentlicher Vorteil der la-paroskopischen Operationsmethoden, wieüberhaupt der so genannten minimal invasi-ven Chirurgie, könnte die mit dem geringenOperationstrauma verbundene geringere im-munologische Beeinträchtigung des Orga-nismus sein. Dieser Umstand könnte für dieHeilung von bösartigen Tumoren vorteilhaftsein, experimentell hat man auch schon Be-weise hierfür erbracht. In der Praxis ist manjedoch noch dabei zu beweisen, dass die mi-nimal invasiven Methoden nicht schlechtereErgebnisse haben als die konventionellen, dieals Gold Standard gelten.

Was die Gewebedurchtrennung, also dasSchneiden anbelangt, gibt es natürlich Alter-nativen zum Messer (Skalpell). Hitze, Kälte, La-ser, Strom und Ultraschall bewirken letztlichdasselbe: die Zerstörung des Gewebes, zumeist

durch Hitze (Strom, Laser, Ultraschall). Am mei-sten verwendet, ist, obwohl am gefährlichsten,das diathermische Messer (elektrisch).

Operationen am Ultraschall

Elegant und blutsparend, aber etwas un-förmig und langsam, arbeiten die Ultraschall-Schneidegeräte der letzten Generation. Auchdie Produktion von schädlichen Chemikalienund die Verbreitung von biologischen Noxensind bei der Ultraschall-Dissektion geringer alsbei anderen Schneidevorgängen. Für die Pa-tienten bzw. deren Tumoren ergeben sich kaumVorteile mit der einen oder anderen Methode,mit dem „Laser“ schon gar nicht.

Wenn Tumoren nicht operabel sind, wird dieChirurgie dennoch nicht abgeschrieben. DieVerabreichung der Chemotherapie erfolgt ide-alerweise über einen zentralvenösen Zugang.Die Implantation von Port-Systemen wird zu-nehmend häufig durchgeführt. Katheter kön-nen auch in die Leberarterie oder Pfortaderimplantiert werden, um Lebermetastasen bes-ser behandeln zu können. Nachdem die In-jektion von hochprozentigem Alkohol in Le-bermetastasen oder ihre Kryoablation (Ge-webszerstörung durch Kältesonden) die Er-wartungen nicht erfüllt hat, steht derzeit dieRadiofrequenz bei nicht operablen Tumorenund vor allem bei Lebermetastasen hoch imKurs. Dabei entsteht durch Strom eine Erhit-zungszone, die zur Zerstörung von Metasta-sen bis zu einer bestimmten Größe führt. Ei-nen Platz in der Tumorchirurgie hat auch dieBrachytherapie, wobei Strahlen nahe an odersogar in den Tumor gebracht werden. Eines

darf nicht vergessen werden: es handelt sichbei den eben genannten Methoden vorwie-gend um palliative Maßnahmen, geheilt wer-den kann der Patient zumeist nur durch dieradikale chirurgische Entfernung vom Tumorund seinen Metastasen.

Operations-Roboters

Das absolute Highlight in der Chirurgie be-deutet die Einführung des Operations-Robo-ters. „CASPAR“, „Zeus“ und „Da Vinci“ heißendie neuen Stars in den Operationssälen. Eshandelt sich auch hier um eine minimal inva-sive Technik. Aber der Chirurg steht nicht mehram Operationstisch, sondern sitzt an einerSteuerkonsole und hat durch ein speziellesSichtvisier einen dreidimensionalen Blick imBauchraum Ein Vergrößerungseffekt erlaubteine bessere Sicht als dies mit bloßem Augemöglich wäre, die Instrumente können aufengstem Raum in allen Richtungen bewegtwerden und erlauben eine genauere und si-chere Entfernung des Krebsgewebes und derLymphknoten. Mit moderner Informations-technologie kann der Roboter sogar von ei-nem Ort aus in einem weit entfernten Kran-kenhaus bedient werden. Zunächst ist es so,dass die Geräte aus Kostengründen auf brei-ter Basis derzeit nicht einsetzbar sind.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass diegenannten neuen chirurgischen Techniken beigezieltem und bisweilen kombiniertem EinsatzFortschritte in der Tumorchirurgie gebrachthaben. Einige haben die Bewährungsprobenoch nicht bestanden. Die Zukunft ist auf je-den Fall viel versprechend.

Neue Techniken in der TumorchirurgieDer Chirurg kommt in der Onkologie ziemlich spät zum Einsatz. Hier gehtes oft nur mehr um Schadensbegrenzung, nicht um Heilung. Stundenlan-ge heroische Eingriffe bringen dem Patienten bisweilen wenig. Die primä-re (Vermeidung der Entstehung) und die sekundäre (Entdeckung zu einemfrühen Zeitpunkt) Prävention spielen eine viel größere Rolle.

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Krebshilfe sammelt nicht per Telefon

Die Südtiroler Krebshilfe informiert,dass sie nicht telefonisch um Spendenbittet. Sie distanziert sich von den Or-ganisationen, die sich immer wieder amTelefon melden.

Wer die Südtiroler Krebshilfe unter-stützen will, kann sich an den Sitz in Bo-zen und an die Bezirksbüros wenden!

IMPRESSUM:

DIE CHANCE: Kostenlose Zeitschrift für die

Mitglieder der Südtiroler Krebshilfe.

Herausgeber: Südtiroler Krebshilfe,

Dreiheiligengasse 1, 39100 Bozen

Tel: 0471 28 33 48 , Fax: 0471 28 82 82

Email: [email protected]

Verantwortliche Direktorin: Dr. M. Bernard Munter

Sekretariat: Südtiroler Krebshilfe

Grafik und Layout: Studio Mediamacs, Bozen

Druck: Athesia Druck GmbH, Bozen

Nächste Ausgabe: Februar 2004

Aus der Feder von Dr. Walter Thaler, Primar der Chirurgischen Abteilung, Krankenhaus Bruneck

Primar Dr. Walter Thaler: „Die High-Techöffnet völlig neue Perspektiven in der Tumorchirurgie„

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Bezirke

Diese Zeit wird geprägt von zwei Persön-lichkeiten. Auf der einen Seite stand Marian-gela Berlanda aus Neumarkt ehrenamtlich mitvollem Einsatz hinter der Organisation und aufder anderen Seite wirkte Erwin Lazzeri als Ver-walter und Koordinator im Sozialwesen fürdie Umsetzung der Vorhaben des Zentralvor-standes.

Mariangela Berlanda, selbst an Krebs er-krankt, kam 1979 durch Zufall mit Irma Mayrin Kontakt. Sie veranstalteten einen Informa-tionsabend im Unterland, wodurch sie einekinderreiche Familie in einer Notsituation hel-fen wollte. Dank der ersten gelungenen Be-nefizveranstaltung, der ersten in dieser Art, dieim Unterland auf Wirken von Frau Berlandahin organisiert wurde, konnte Geld für denStart der Krebshilfe auf Landesebene gesam-melt werden. „Damals“, erinnert sich Frau Ber-landa, „war schon das Wort Tumor oder KrebsTabu. Die Betroffenen waren einfach nur aufsich gestellt und der Einsamkeit ausgeliefert“.

So kam, dass 1988 Frau Berlanda der lang-jährigen Gründungspräsidentin Irma Mayr

folgte. Als Vize stand ihr Rosa Franzelin Werth,damals Präsidentin des Landtages, zur Seite.

Die Mitgliederzahl stieg und die Zeit wur-de schnelllebig. Die Südtiroler Krebshilfebrauchte eine professionelle Führung. So batFrau Berlanda Erwin Lazzeri um Unterstützung,um eine übersichtliche Geschäftsgebarung amSitz Bozen aufzubauen. Aus einem ur-sprünglich 6-Monate-langen „Gefallen“, wieselbst Lazzeri erzählt, wurden 12 Jahre harteArbeit für den Aufbau der Struktur der Süd-tiroler Krebshilfe, wie wir sie heute kennen.

„Das war in jeder Hinsicht eine sehr inten-sive Zeit“, erinnert sich Lazzeri mit etwas Weh-mut zurück. Auf der ehrenamtlichen Ebenewirkten interessante Persönlichkeiten im Zen-tralvorstand und in den Bezirken, die mit vol-lem Einsatz und großem Organisationstalentfür die Mitglieder tätig waren. Auf der haupt-amtlichen Seite wurden landesweit die Be-zirksstellen aufgebaut und der Sozialbeistandausgeweitet. Das Netzwerk begann zu wirken.Tausenden von Patienten und ihren Familienkonnte konkret und unbürokratisch eine Hil-

fe geboten werden. Lazzeri verstand sofort, dieVerwaltungskosten durch eine transparenteGeschäftsführung aufs Minimum zu reduzie-ren und den sozialen Einsatz dementsprechendzu steigern. Ein wesentlicher Meilenstein wur-de gesetzt, als das Land durch Vereinbarun-gen mit den vier Sanitätseinheiten landesweitdie Rehabilitationszentren samt Strukturko-sten zu 100 Prozent und die Verwaltungsko-sten samt Büromieten zu 50% übernahm. So-mit konnten die Spenden vollständig für dieBedürfnisse der Mitglieder eingesetzt werden.

1994 konnte der lang ersehnte Wunsch vonIrma Mayr, nämlich der Ärztebeirat gegründetwerden. Es folgte der psychologische Dienst,der später mittels eines, vom Ärztebeirat un-ter Dr. Helmuth Amor ausgearbeiteten Pro-jektes, direkt vom Land übernommen wurde.

Die soziale Tätigkeit für die Bedürftigtenwurde landesweit stark ausgebaut. Es wurdenSelbsthilfegruppen gegründet, Ambulatorieneröffnet, Sprechstunden abgehalten, Beratungangeboten, gemeinsame Initiativen für dieFreizeitgestaltung unternommen. Die Lymph-drainagen wurden zu einem fixen Angebot fürdie operierten Patienten.

Im nächsten Heft berichten wir über den Auf-bau in den Bezirken.

Aus den Geschichtebüchern / Teil 2

Die Aufbauarbeit der 90er JahreNach dem ersten Jahrzehnt Gründungsarbeit folgt in den 90er Jahren har-te Aufbau- und Konsolidierungsarbeit der Südtiroler Krebshilfe.

Hochpustertal

Ein Abend, der leben hilftEin Galamenü der Sonderklasse bereiteten

die Köche rund um Küchenchef Alfred Tschurt-schenthaler vom Hotel Schönblick in Sex-ten/Moos und Vincenzo Grippa vom Hotel Leitl-hof in Innichen für eine Benefizgala im HausSexten im Oktober zu. Der Erlös ging an dieSektion Hochpustertal in die Hände von Be-zirkspräsidentin Ida Schacher. Ganz besondersfreute sie sich über den Ehrengast Prof. Dr. med.Friedrich Oberhollenzer, langjähriger Primar dermedizinischen Abteilung der SanitätseinheitOst.

Wallfahrt. Auch heuer brachen die Mit-glieder des Bezirks zur Wallfahrt nach Aufkir-chen auf. Nach der Andacht freuten sich dieWallfreudigen am Kaffee und Kuchen im Gast-haus Oberhammer.

Eine Blume für das Leben. Fleißige Hän-de von selbstlosen Frauen und Männern halfenauch heuer bei der der Aktion „Eine Blume fürdas Leben“, die beträchtliche Spenden für dieBedürftigen einbrachten. Sie fand traditions-gemäß am Tag der Himmelsfahrt statt.

Unterpustertal

Salus Center überzeugtDer Vorstand des Bezirks besuchte vor kur-

zem das Rehabilitationszentrum Salus Centerin Prissian und konnte sich dank der einfüh-renden Worte von Dr. Josef Leitner, Koordi-nator der Basisärzte der Sanitätseinheit Ost,von Dr. Diego Uvietta und Herr Giuseppe Pel-legrini, Sanitätsdirektor bzw. Direktor des Sa-lus Center vom angenehmen Klima des Hau-ses überzeugen. Das Zentrum bietet einen ko-stenlosen Aufenthalt für Rehapatienten jedenAlters aus ganz Südtirol. Ein Team aus drei Ärz-ten, KrankenpflegerInnen und Physiothera-peuten gestalten individuelle Therapiepro-gramme. Der Aufenthalt kann bis zu drei Wo-chen dauern und bei medizinischem Bedarfwiederholt werden.

Wassergymnastik. Die Bezirkspräsidentin,Christine Ruedl, informiert, dass im Trayah-Zentrum in Bruneck die wöchentliche Was-sergymnastik stattfindet. Nähere Infos im Be-zirksbüro in Bruneck,Bruder-Willram-Straße 11, Tel: 0474 551327.

Eisacktal

Interessante Vortragsreihe

Lungenkrebs. Was ist er, wie erkennen wirihn, wer ist besonders gefährdet, was kannman tun? Mit diesen Fragen beschäftigte sichdie erste Vortragsreihe im September, die Be-zirkspräsidentin Renate Daporta Jöchler mitPrimar Guido Martini, Krankenhaus Brixen, or-ganisierte.Besondere Ernährung. Die Diätassisten-

tin Annemarie Untersteiner, Krankenhaus Bri-xen, gab Interessierten in der zweiten Vor-tragsreihe im Oktober konkrete Tipps über ei-ne ausgewogene Ernährung der Patienten.Die Rechte der Patienten. Über dieses The-

ma referierte im November Volksanwalt Wer-ner Palla und half Patienten und Angehöri-gen, sich den Ärzten nicht hilflos ausgelie-fert zu fühlen.

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Page 4: Die-Chance-2003-01-de

Landesweite Aktionen

Bozen /Salten /Schlern

Aktiv und zuversichtlichIm September informierte der Bezirk die

Bevölkerung auf der ersten Fachausstellung„Pro Donna“.Das Herbstprogramm des Bezirks ist bunt

und gemischt. Von Englisch- und Deutsch-kursen, über Bastelrunden und Weihnachts-dekorationen bis hin zu Tanzrunden. Mehr In-formationen darüber unter Tel.: 0471 283719.Zu den Höhepunkten gehörte das Törggelenim Oktober in Welschnofen (Foto unten) unddie Romfahrt im November mit Papstudienz.

Bezirke VERANSTALTUNGEN

Vinschgau

16. Dezember 2003, 14.00 UhrWeihnachtsfeier in Bezirksbüro in Schlanders,Krankenhausstraße 13.

Ab Jänner 2004: Schwimmen im HallenbadNaturns, dienstags und freitags, 13.30 – 15.30Uhr; Anmeldeschluss: 05.01.2004

24. Februar 2004, 14.00-16.00 Uhr„Farb und Maltherapie“ im Bezirksbüro inSchlanders Referentin: Anna Wielander

Bozen/Salten/Schlern

13. Dezember 2003Fahrt nach Verona, Besichtigung des Mark-tes der Hl. Luzia und der Internationalen Krip-penausstellung

20. Dezember 2003, 9.00 Uhr Hl. Messemit Bischof Wilhelm Egger am Bozner Dom

Eisacktal

18. Dezember 2003,14 h Besuch des Pharmaziemuseums Brixen;16 h Adventfeier, „Weißer Turm“

Meran / Burggrafenamt

Gespräche mit PatientenTherapeutisches Turnen, Wasserheilgym-

nastik und die regelmäßigen Gespräche mitPatienten und Angehörigen stehen in Meranauf dem Programm der Bezirkstätigkeit. Dertraditionelle Treffpunkt beim Törggelen wur-de von zahlreichen Mitgliedern mit Freudewahrgenommen. Die Fahrt im Sommer zu den„Regole di Malosco“ im Nonsberg erfreute dieTeilnehmer besonders.Bezirkspräsidentin Margit Drabek Thies

erinnert, dass ihre Sprechstunden jeweilsDienstags und Donnerstags mit Vormerkungim Bezirksbüro in Meran, Rennweg 27 AristonGallerie stattfinden, Tel.: 0473 445757.

Vinschgau

Freude am Körper und SeeleDer Bezirk Vinschgau hat zu den geselli-

gen Tätigkeiten wie Törggelen, der Herbst-wanderung und dem kreativen Basteln vonWeihnachtskarten noch ein interessantes Se-minar auf Schloss Goldrain zum Thema: „MitFreude Körper und Seele bewegen und ent-spannen“ mit dem Referenten Dr. RolandFeichter, Theater- und Tanzpädagoge, auf demProgramm. Das Seminar wird in Zusammen-arbeit mit Schloss Goldrain abgehalten.

Eine Gruppe von Patienten des 1. Turnus in Caorlebeim Ausflug in Venedig

Bellaria, 1. Turnus: Der Meeresaufenthalt ist fürviele ein willkommener Treffpunkt im Sommer

Die Gruppe der Kehlkopflosen in Rimini genießt dieMeeresluft in guter Gesellschaft

Erinnerungen an den Sommer

Info auf der Bozner Messe

Die Südtiroler Krebshilfe informierte aufder Bozner Messe im Rahmen von „FamilyForum“. Im Bild Präsidentin Christine TemblMayr und ihre Vize Maria Teresa Favero.

Madonna della CoronaDer traditionelle Mitgliederausflug der

Südtiroler Krebshilfe bei dem über 340 Per-sonen teilgenommen haben, ging heuer zumWallfahrtsort „Madonna della Corona“.

Hier im Bild eine Gruppe Pusterer Teil-nehmerinnen.

10,00 EuroVielen Dank!

Mitgliedsbeitrag 2004 fällig

Überetsch/Unterland

Rege TätigkeitÜber 60 Betroffenen samt Begleitpersonen

nahmen heuer im Sommer am Ausflug auf dieCisloner Alm teil. Bei regnerischem Wetter unddennoch guter Stimmung wurde nach dem Got-tesdienst gemeinsam Mittagessen. Ein paar Son-nerstrahlen erfreuten die Spazierfreudigen undanschließend wurde ein köstlicher Apfelstrudel,spendiert vom Wirten Luis, bei Ziehharmonika-musik aufgetischt.

Ein Dankeschön an die „FreilichtspieleUnterland“ spricht Bezirkspräsidentin Marian-gela Berlanda für die Spende in Höhe von510,15 Euro aus einer Aufführung der Goldo-ni-Kommödie: „Einer der letzten Abende desKarnevals“ aus!

Zum 6. Mal wurde das Mitt-Sommerfestdes Bezirks in der Erholungszone „Schwar-zenbach“ in Auer dank der Unterstützung frei-williger Helfer und der Musikgruppen „Fore-ver“ und „Duo Casal“ ausgetragen.