die chemische biologie beschreitet neue wege in der chromatinforschung

3
ne Organisation der DNA in Nukleosomen reduziert den räumlichen Anspruch des Genoms bereits um das Siebenfache [1]. In der nächsthöheren Organisationsform wird die sogenannte 30-nm-Faser gebildet, deren exakte Struktur bis heute unbekannt ist. Maximale Kondensation wird in mitotischen Chromosomen erreicht, in denen die Genome um das 10.000-fache kondensiert werden [1]. Die Histone selbst lassen sich in globuläre Domänen, die das eigentliche Proteingerüst für die DNA bilden, und unstrukturierte N-ter- minale Histon-tails unterteilen. Zumindest auf der Ebene einzelner Nukleosomen schei- nen die ca. 15 bis 37 Aminosäuren langen Histon-tails keine strukturelle Relevanz zu haben, ihre Aminosäuresequenz ist jedoch von der Hefe bis zum Menschen hochkon- serviert, was auf eine zentrale biologische Funktion hindeutet [2, 3]. Diese ist eng mit der zweiten essenziellen Funktion des Chro- matins verknüpft, der Regulation der Genak- tivität an der benachbarten DNA. Diese Wech- selwirkungen werden u. a. durch eine Viel- zahl von posttranslationalen Modifikationen vermittelt, die man primär an den Histon-tails findet. Eine große strukturelle Diversität zeichnet diese Modifikationen aus. Bereits seit den 1960er-Jahren kennt man Acetylie- rungen und Methylierungen von Lysinresten sowie die Phosphorylierung von Serin- und Threoninresten (Abb. 1B, [2, 3]). Neuere Untersuchungen erlaubten die Identifikation von Methylierung und Desaminierung von Arginin, Ubiquitinierung von Lysin sowie wei- teren Modifikationen. ¯ Abb. 1: Das Nukleosom ist die strukturelle Basiseinheit des Chromatins. A, Struktur des Nukleosoms mit den Histonen H3 (grün), H4 (blau), H2A (rot), H2B (gelb) und der DNA (grau). Die Abbildung wurde basierend auf der PDB- Struktur 1AOI erstellt. B, Übersicht der bekann- ten Modifikationsstellen an den Histon-tails. Gelistet sind Acetylierungen, Methylierungen, Phosphorylierung von Serin- und Threoninres- ten und Arginin-Desaminierungen zu Citrullin. 248 WISSENSCHAFT BIOspektrum | 03.12 | 18. Jahrgang DIRK SCHWARZER INTERFAKULTÄRES INSTITUT FÜR BIOCHEMIE, UNIVERSITÄT TÜBINGEN Histones package DNA into chromatin and regulate genes through a multitude of histone modifications. A ‘histone code’ hypothesis has been put forth that ascribes different patterns of histone modifications specific biological functions. This article highlights recent chemical biological approaches to uncover the complex cross-talk between histone marks and chromatin activity. DOI: 10.1007/s12268-012-0169-9 © Springer-Verlag 2012 Chromatin, Histone und Genregulation ó Alle eukaryotischen Organismen müssen ihre DNA effizient verpacken, um sie in dem begrenzten Volumen ihrer Zellkerne unter- zubringen. Die Verpackung der Genome erfolgt in Form von Chromatin, einem Kom- plex aus DNA und zugehörigen Verpa- ckungsproteinen, den Histonen [1]. Die ein- fachste Struktureinheit des Chromatins ist das Nukleosom, bestehend aus je einem Paar der Histone H2A, H2B, H3 und H4, die ein Proteingerüst bilden, um das ca. 150 Basen- paare DNA gewickelt sind (Abb. 1A). Die rei- Histonmodifikation Die Chemische Biologie beschreitet neue Wege in der Chromatinforschung A B

Upload: dirk

Post on 26-Aug-2016

216 views

Category:

Documents


1 download

TRANSCRIPT

ne Organisation der DNA in Nukleosomenreduziert den räumlichen Anspruch desGenoms bereits um das Siebenfache [1]. Inder nächsthöheren Organisationsform wirddie sogenannte 30-nm-Faser gebildet, derenexakte Struktur bis heute unbekannt ist.Maximale Kondensation wird in mitotischenChromosomen erreicht, in denen die Ge nomeum das 10.000-fache kondensiert werden [1].Die Histone selbst lassen sich in globuläreDomänen, die das eigentliche Proteingerüstfür die DNA bilden, und unstrukturierte N-ter-minale Histon-tails unterteilen. Zumindestauf der Ebene einzelner Nukleosomen schei-nen die ca. 15 bis 37 Aminosäuren langenHiston-tails keine strukturelle Relevanz zuhaben, ihre Aminosäuresequenz ist jedochvon der Hefe bis zum Menschen hochkon-serviert, was auf eine zentrale biologischeFunktion hindeutet [2, 3]. Diese ist eng mitder zweiten essenziellen Funktion des Chro-matins verknüpft, der Regulation der Genak-tivität an der benachbarten DNA. Diese Wech-selwirkungen werden u. a. durch eine Viel-zahl von posttranslationalen Modifikationenvermittelt, die man primär an den Histon-tailsfindet. Eine große strukturelle Diversitätzeichnet diese Modifikationen aus. Bereitsseit den 1960er-Jahren kennt man Acetylie-rungen und Methylierungen von Lysinrestensowie die Phosphorylierung von Serin- undThreoninresten (Abb. 1B, [2, 3]). NeuereUntersuchungen erlaubten die Identifikationvon Methylierung und Desaminierung vonArginin, Ubiquitinierung von Lysin sowie wei-teren Modifikationen.

¯ Abb. 1: Das Nukleosom ist die strukturelleBasiseinheit des Chromatins. A, Struktur desNukleosoms mit den Histonen H3 (grün), H4(blau), H2A (rot), H2B (gelb) und der DNA (grau).Die Abbildung wurde basierend auf der PDB-Struktur 1AOI erstellt. B, Übersicht der bekann-ten Modifikationsstellen an den Histon-tails.Gelistet sind Acetylierungen, Methylierungen,Phosphorylierung von Serin- und Threoninres-ten und Arginin-Desaminierungen zu Citrullin.

248 WISSENSCHAFT

BIOspektrum | 03.12 | 18. Jahrgang

DIRK SCHWARZER

INTERFAKULTÄRES INSTITUT FÜR BIOCHEMIE, UNIVERSITÄT TÜBINGEN

Histones package DNA into chromatin and regulate genes through a multitude of histone modifications. A ‘histone code’ hypothesis has beenput forth that ascribes different patterns of histone modifications specificbiological functions. This article highlights recent chemical biologicalapproaches to uncover the complex cross-talk between histone marksand chromatin activity.

DOI: 10.1007/s12268-012-0169-9© Springer-Verlag 2012

Chromatin, Histone undGenregulationó Alle eukaryotischen Organismen müssenihre DNA effizient verpacken, um sie in dembegrenzten Volumen ihrer Zellkerne unter-zubringen. Die Verpackung der Genomeerfolgt in Form von Chromatin, einem Kom-

plex aus DNA und zugehörigen Verpa-ckungsproteinen, den Histonen [1]. Die ein-fachste Struktureinheit des Chromatins istdas Nukleosom, bestehend aus je einem Paarder Histone H2A, H2B, H3 und H4, die einProteingerüst bilden, um das ca. 150 Basen-paare DNA gewickelt sind (Abb. 1A). Die rei-

Histonmodifikation

Die Chemische Biologie beschreitet neue Wege in der Chromatinforschung

A

B

Die heute gängigste Theorie zum Zu sam -menspiel zwischen Histon-tails, posttransla-tionalen Modifikationen und Genaktivität istdie Histon-Code-Theorie [4]. Sie interpretiertdie Histon-tails als eine Art Programmier-plattform, die mit posttranslationalen Modi-fikationen beschrieben wird. Eine einzelneModifikation oder ein Modifikationsmusterdient hierbei als Erkennungsstelle für ein spe-zifisches Regulatorprotein, das diese Mar-kierung erkennt, an sie bindet und imAnschluss Prozessierungen der benachbar-ten DNA einleitet. Mithilfe der Histon-Code-Theorie lassen sich viele experimentelle Beob-achtungen erklären, und man kennt bereitseine Vielzahl von Proteindomänen, die His-tonmodifikationen binden. Allerdings stelltdie schier astronomische Zahl an möglichen„Histon-Codons“, die sich durch die freie Per-mutation der bekannten Histonmodifikatio-nen ergeben, ein Problem dar, und man mussdavon ausgehen, dass viele theoretisch mög-liche Modifikationsmuster keine physiologi-sche Bedeutung haben.

Der gezielte Einbau vonHistonmodifikationen durchProteinsemisyntheseUm zu klären, welche Modifikationen für dieRekrutierung eines Regulatorproteins not-wendig sind, bedarf es homogen modifizier-ter Histone, die in Nukleosomen inkorporiertwerden können. Dies stellt konventionellebiochemische Ansätze vor ein Problem, dadie Enzyme, die diese Modifikationen in vivoin Histone einfügen, entweder nicht rekom-binant hergestellt werden können oder in vitroweitestgehend unspezifisch sind [3]. Die Che-mische Biologie bietet hier durch die soge-

nannte Proteinsemisynthese einen vielver-sprechenden Lösungsansatz [5]. Das Konzeptder Proteinsemisynthese ist dabei sehr ein-fach: Das Protein, in das man eine Modifika-tion ortsspezifisch einfügen möchte, wird auszwei Proteinfragmenten zusammengesetzt.Das größere Fragment wird mithilfe rekom-binanter Techniken heterolog in Bakterienexprimiert. Das kleinere Fragment, das diegewünschte Modifikation enthält, wird mittelsFestphasenpeptidsynthese hergestellt und imAnschluss mit dem rekombinanten Fragmentverknüpft. Dabei werden die Vorteile beiderTechniken kombiniert: Rekombinante Protei-ne können in beinahe jeder Größe hergestelltwerden, im Gegensatz zu synthetischen Pep-tiden, die ab ca. 30 Aminosäuren zunehmendschwieriger zu synthetisieren sind. Dafürerlauben synthetische Peptide den Einbauvon modifizierten Aminosäuren im Gegen-satz zu rekombinanten Proteinen, die auf dieproteinogenen Aminosäuren beschränkt sind.Der Schlüssel zur Proteinsemisynthese liegtin der Ligationstechnik, mit der die beidenFragmente verknüpft werden. Diese musschemoselektiv sein und somit die Verknüp-fung der N- und C-Termini der beiden Frag-mente ohne jegliche chemischen Schutz-gruppen erlauben. Die heute gebräuchlichstechemoselektive Ligationsmethode ist die nati-ve chemische Ligation (NCL) [6]. Sie beruhtauf einer zweistufigen Reaktionssequenz, beider ein Peptid mit einem C-terminalen Pep-tidthioester an das N-terminale Cystein eineszweiten Peptids ligiert wird (Abb. 2A). Dieerste Stufe dieser Ligation ist ein reversiblerThiol-Thioester-Austausch zwischen dem Pep-tid mit dem C-terminalen Thioester und derCysteinseitenkette des zweiten Peptids. Durch

die resultierende räumliche Nähe der α-Ami-nogruppe kommt es in der zweiten Stufe zueiner irreversiblen S→N-Verschiebung, durchdie eine Peptidbindung zwischen beiden Pep-tiden geknüpft wird. Da die S→N-Verschie-bung nur an einem N-terminalen Cystein statt-finden kann, werden weitere Cysteine in denPeptiden toleriert. Somit ist die ausschließli-che Verknüpfung der N- und C-Termini derPeptide gewährleistet. Für die Semisynthesevon Histonen ist die NCL bestens geeignet, daHiston-tails mit einer Länge von 15 bis37 Aminosäuren gut über Festphasenpeptid-synthese zugänglich sind.

Eine neue vielversprechende Methode, dieauf Histon H3 anwendbar ist, stellt die Sorta-se-vermittelte Ligation dar. Sortase A ist einebakterielle Transpeptidase, die ähnlich wieeine Thiolprotease eine Aminosäuresequenzin einem Peptid erkennt und diese unter Bil-dung eines Enzym-gebundenen Thioestersspaltet (Abb. 2B, [5]). Im Unterschied zuThiolproteasen wird der Thioester jedochnicht in einem zweiten Schritt hydrolytischgespalten, sondern unter Bildung einer Pep-tidbindung mit einem N-terminalen Glycineines zweiten Peptids verknüpft. Erst kürz-lich wurde eine Sortase-Mutante mittels Pha-gen-Display evolviert, die anstelle des nati-ven Erkennungsmotivs eine Aminosäure -sequenz erkennt, die sich direkt am Über-gang zwischen dem Histon-tail und der globulären Domäne von Histon H3 befindet[7]. Somit lässt sich mit diesem Enzym semisynthetisches Histon H3 herstellen. Aussynthetischer Sicht ist die Sortase-vermittel-te Ligation gegenüber der NCL vorteilhaft, dakein Peptidthioester synthetisiert werdenmuss.

˚ Abb. 2: Techniken der Proteinsemisynthese und ihre Anwendungen in der Chromatinforschung. A, Reaktionsmechanismus der nativen chemischenLigation (NCL). B, Reaktionsmechanismus der Sortase-vermittelten Ligation. Die natürliche Erkennungssequenz Leu-Pro-X-Thr-Gly ist im Einbuchsta-bencode (LPxTG) dargestellt. C, Reorganisation eines Arrays von zwölf Nukleosomen (sechs dargestellt) in die 30-nm-Faser. Die Bildung der 30-nm-Faser wird durch H4-AcLys-16 und H2B-UbLys-120 unterdrückt. Weitere Erklärungen im Text.

A

B

C

249

BIOspektrum | 03.12 | 18. Jahrgang

250 WISSENSCHAFT

BIOspektrum | 03.12 | 18. Jahrgang

Die Chemische Biologie in derChromatinforschungZum gegenwärtigen Zeitpunkt sind chemisch-biologische Untersuchungsansätze in derChromatinforschung schon über das proof-of-concept-Stadium hinaus entwickelt wordenund konnten bereits wichtige Beiträge zurKlärung biologischer Beobachtungen leisten.Dies soll im Folgenden anhand ausgewählterBeispiele erläutert werden:

Eine zentrale Aussage der Histon-Code-The-orie ist die Existenz von Regulatorproteinen,die über bestimmte Modifikationen oderModifikationsmuster der Histon-tails an dasChromatin rekrutiert werden [4]. Die Anwen-dung der Proteinsemisynthese zur Erstellunghomogen modifizierter Histone, die in Nukle-osomen eingebaut als Köder für diese Regu-latoren dienen, ist äußerst vielversprechend.In zwei unabhängigen Studien wurden kürz-lich methylierungsspezifische Bindeproteinevon Histon H3 untersucht [8, 9]. Dazu wur-den zunächst synthetische H3-tails mit methy-lierten Lysinen an bekannten Modifikations-stellen als Peptidthioester hergestellt. NCL-vermittelte Ligation mit der rekombinantenglobulären Domäne lieferte semisynthetischeH3-Histone mit den gewünschten Methylie-rungen. Im Anschluss wurden zusammen mitunmodifiziertem H2A, H2B und H4 Nukleo-somen rekonstituiert, die über DNA-gebun-dene Biotin-Tags an Streptavidin-Agaroseimmobilisiert als Köder für Regulatorprotei-ne dienten. Mit diesen Ködern gelang es, zahl-reiche Chromatinfaktoren aus Zellkernex-trakten zu isolieren und über moderne Mas-senspektrometrie zu identifizieren. DieseUntersuchungen repräsentieren einen wich-tigen Schritt zur Aufklärung der Interak-tionsprofile nuklearer Proteine mit Chroma-tin, was einen wichtigen Beitrag zur experi-mentellen Überprüfung der Histon-Code-The-orie darstellt.

Interessanterweise können Histonmodifi-kationen nicht nur Regulatorproteine rekru-tieren, sondern auch die biophysikalischenEigenschaften des Chromatins direkt modu-lieren. Wie eingangs erwähnt falten sich län-gere Anordnungen von Nukleosomen in dienächsthöhere Organisationsstufe, die 30-nm-Faser. Es ist bekannt, dass sich Arrays, beste-hend aus zwölf Nukleosomen, in vitro inGegenwart von Mg2+ von einer linearenAnordnung in eine kompakte Struktur umor-ganisieren, die die biophysikalischen Eigen-schaften der 30-nm-Faser widerspiegeln(Abb. 2C, [10]). Für diese Reorganisation isteine Region des H4-tails, welche die Reste 14

bis 23 umfasst, essenziell. Da diese Regioneine Acetylierung an Lysin-16 aufweist, stell-te sich die Frage, ob diese Modifikation dieBildung der 30-nm-Faser beeinflussen kann.Zur Klärung dieser Vermutung wurde mittelsNCL an Lys-16 acetyliertes Histon H4 herge-stellt und anschließend in ein nukleosoma-les Array inkorporiert. Tatsächlich unter-drückte die Acetylierung von H4-Lys-16 dieBildung der 30-nm-Faser, wodurch gezeigtwurde, dass eine einzige Histonmodifikationdie Chromatinstruktur modulieren kann [10].

Unlängst konnte in einem weiteren che-misch-biologischen Ansatz gezeigt werden,dass auch eine andere Modifikation, die Ubi-quitinierung von Lys-120 von Histon H2B, dieBildung der 30-nm-Faser unterdrücken kann[11]. Dazu wurde das Ubiquitin-Protein che-misch über eine Disulfidbrücke mit H2B ver-knüpft. Die daraus rekonstituierten Nukleo-somen zeigten ebenfalls eine starke Beein-trächtigung in der Bildung der 30-nm-Faser.Interessanterweise stellte sich heraus, dassder Mechanismus, mit dem die Ubiquitinie-rung von H2B die Bildung der 30-nm-Faserbeeinflusst, sich deutlich von demjenigenunterscheidet, der durch die Acetylierung vonH4-Lys-16 vermittelt wird.

Diese ausgewählten Beispiele veranschau-lichen, wie elegant sich Fragestellungen zuder Funktion des Chromatins über moderneTechniken der Chemischen Biologie ent-schlüsseln lassen. Die Chemische Biologiehat sich somit als ein wichtiges Werkzeug zurUntersuchung von Chromatin etabliert. Nebender hier beschriebenen Proteinsemisynthesehält sie weitere Techniken bereit, um Modifi-kationen in Histone zu inkorporieren [2, 3].Das methodische Repertoire umfasst weiter-hin synthetische Moleküle und Naturstoffe,die die Aktivität Histon-modifizierender Enzy-me modulieren. Ein prominentes Beispiel, dasals ein Meilenstein der Chemischen Biologieverstanden werden kann, stellt die Isolierungund Identifizierung der ersten Histondeace-tylase mithilfe eines immobilisierten Histon-deacetylase-Inhibitors dar [12]. Vor diesemHintergrund erscheint es sehr wahrschein-

lich, dass auch zukünftig wichtige Impulsefür die Chromatinforschung und die Biologieim Allgemeinen von der Chemischen Biolo-gie kommen werden.

DanksagungUnsere Projekte werden von der DFG unter-stützt. Alexander Dose und Jan Oliver Jostdanke ich für die kritische Durchsicht desManuskripts. ó

Literatur[1] Turner BM (2001) Chromatin and Gene Regulation.Blackwell Science Ltd., Oxford[2] Allis CD, Muir TW (2011) Spreading chromatin into che-mical biology. Chembiochem 12:264–279[3] Schwarzer D (2010) Chemical tools in chromatin research.J Pept Sci 16:530–537[4] Strahl BD, Allis CD (2000) The language of covalent histo-ne modifications. Nature 403:41–45[5] Hackenberger CP, Schwarzer D (2008) Chemoselectiveligation and modification strategies for peptides and proteins.Angew Chem Int Ed Engl 47:10030–10074[6] Dawson PE, Muir TW, Clark-Lewis I et al. (1994) Synthesisof proteins by native chemical ligation. Science 266:776–779[7] Piotukh K, Geltinger B, Heinrich N et al. (2011) Directedevolution of sortase A mutants with altered substrate selecti-vity profiles. J Am Chem Soc 133:17536–17539[8] Nikolov M, Stützer A, Mosch K et al. (2011) Chromatinaffinity purification and quantitative mass spectrometry defi-ning the interactome of histone modification patterns. MolCell Proteomics 10:M110.005371[9] Bartke T, Vermeulen M, Xhemalce B et al. (2011)Nucleosome-interacting proteins regulated by DNA and histo-ne methylation. Cell 143:470–484[10] Shogren-Knaak M, Ishii H, Sun JM et al. (2006) HistoneH4-K16 acetylation controls chromatin structure and proteininteractions. Science 311:844–847[11] Fierz B, Chatterjee C, McGinty RK et al. (2011) HistoneH2B ubiquitylation disrupts local and higher-order chromatincompaction. Nat Chem Biol 7:113–119[12] Taunton J, Hassig CA, Schreiber SL (1996) A mammalianhistone deacetylase related to the yeast transcriptional regula-tor Rpd3p. Science 272:408–411

Korrespondenzadresse:Prof. Dr. Dirk SchwarzerInterfakultäres Institut für BiochemieEberhard Karls Universität TübingenHoppe-Seyler-Straße 4D-72076 TübingenTel.: 07071-29-73344Fax: [email protected]

AUTORDirk SchwarzerJahrgang 1972. 1993–2002 Chemiestudium und Promotion an der Universität Mar-burg. 2003–2006 Postdoc an der Johns Hopkins University, Baltimore, MD, USA.2006–2007 Postdoc an der Universität Dortmund. 2007–2011 Leiter einer Emmy-Noether-Gruppe am Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP) in Berlin. Seit2011 Professor für Biochemie am Interfakultären Institut für Biochemie, UniversitätTübingen.