die entwicklung des orchesters - operavision · 2020. 3. 3. · des orchesters werden besonders mit...
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Die Entwicklung des Orchesters
Musik Alter : 14-18 Jahre
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Inhaltsverzeichnis Musik 3 Notizen für die Lehrkraft 5 Aktivitäten mit den Schülerinnen und Schülern 7 Aufgabe 9
Eine Studie über die Entwicklung des
Opern-Orchesters
Diese Arbeitseinheit vergleicht und kontrastiert die Instrumentierungs- und
Orchestrierungstechniken und -traditionen in fünf Opern. Jede Oper stammt aus einer
bestimmten musikalischen Epoche und veranschaulicht die Entwicklung der
Instrumentierung und des Einsatzes des Opernorchesters. Es schließt mit einem kurzen
Test zur Beurteilung von Wissensgewinn, Hörverständnis und analytischem Denken.
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einzelnen Videos finden Sie unten.
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Das Orchester des Teatro Comunale Bologna
https://operavision.eu/
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Musik
© Hans Jörg Michel
XERXES (SERSE)
Musik von Händel
Libretto von Anon., nach einem frühren Libretto von Silvio Stampiglia
Barokoper, Uraufführung 1738 in London
Ausschnitt 1: ‘Ah! Chi voler fiora’
https://operavision.eu/de/bibliothek/auszuege/xerxes-ah-chi-voler-fiora
Bonus Video 1: Eine Einführung in historische Instrumente
https://operavision.eu/de/bibliothek/hinter-den-kulissen/interview-kristin-linde-
and-andrea-baur
DIE HOCHZEIT DES FIGARO (LE NOZZE DI FIGARO)
Musik von Wolfgang Amadeus Mozart
Libretto von Lorenzo Da Ponte, nach einem Schauspiel von Pierre Beaumarchais
Klassische Komödie, Uraufführung 1786 in Wien
Ausschnitt 2: ‘Non so più cosa son, cosa faccio’
https://operavision.eu/de/bibliothek/ausschnitte/le-nozze-di-figaro-non-so-piu-cosa-son-
cosa-faccio
https://operavision.eu/de/bibliothek/auszuege/xerxes-ah-chi-voler-fiorahttps://operavision.eu/de/bibliothek/hinter-den-kulissen/interview-kristin-linde-and-andrea-baurhttps://operavision.eu/de/bibliothek/hinter-den-kulissen/interview-kristin-linde-and-andrea-baurhttps://operavision.eu/de/bibliothek/ausschnitte/le-nozze-di-figaro-non-so-piu-cosa-son-cosa-facciohttps://operavision.eu/de/bibliothek/ausschnitte/le-nozze-di-figaro-non-so-piu-cosa-son-cosa-faccio
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MANRU
Musik von Ignacy Jan Paderewski
Libretto von Alfred Nossig, nach einem Roman von Józef Ignacy Kraszewski
Spätromantisches Musikdrama, Urauffühung 1901 in Dresden
Ausschnitt 3: Finale I. Akt
https://operavision.eu/de/bibliothek/auszuege/manru-act-i-finale
Bonus Video 2: Interview mit Grzegorz Nowak
https://operavision.eu/de/bibliothek/gespraeche/interview-grzegorz-nowak
AUTUMN SONATA (HÖSTSONATEN)
Musik von Sebastian Fagerlund
Libretto von Gunilla Hemming, nach einem Film von Ingmar Bergman
Zeitgenössische Oper, Uraufführung 2017 in Helsinki
Ausschnitt 4: Trailer
https://operavision.eu/de/bibliothek/auffuehrungen/rueckblick/autumn-sonata-
finnish-national-opera-and-ballet
LA BOHÈME
Musik von Giacomo Puccini
Libretto von Luigi Illica und Giuseppe Giacosa, nach einem Roman von Henri Murger
Spätromantik, Uraufführung in Turin in 1896
Ausschnitt 5: ‘O Mimì, tu più non torni’
https://operavision.eu/de/bibliothek/auszuege/la-boheme-o-mimi-tu-piu-non-torni
https://operavision.eu/de/bibliothek/auszuege/manru-act-i-finalehttps://operavision.eu/de/bibliothek/gespraeche/interview-grzegorz-nowakhttps://operavision.eu/de/bibliothek/auffuehrungen/rueckblick/autumn-sonata-finnish-national-opera-and-ballethttps://operavision.eu/de/bibliothek/auffuehrungen/rueckblick/autumn-sonata-finnish-national-opera-and-ballethttps://operavision.eu/de/bibliothek/auszuege/la-boheme-o-mimi-tu-piu-non-torni
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Notizen für die Lehrkraft
XERXES
Ein gutes Beispiel für eine Barockoper. Das Orchester besteht aus 2 großen Gruppen:
Continuo (Cembalo und Celli) und Orchester. Die Continuo-Gruppe spielt permanent,
sowohl als Begleitung der Rezitative als auch in den tutti-Passagen; das Orchester
begleitet die Arien und Chorszenen und spielt die Intermezzi und Ouvertüren.
Typische Barock-Instrumentation: ein kleines Ensemble mit historischen Instrumenten
aus 7 Violinen, 3 Bratschen, 2 Celli und Bässen sowie einigen Holzbläsern wie einer
Oboe, Quer- oder Blockflöte.
DIE HOCHZEIT DES FIGARO
Diese Oper ist 30 Jahre jünger als Händels Xerxes und zeigt schon eine Entwicklung im
Orchester, wobei jedoch Continuo und secco-Rezitative beibehalten werden, welche
für das Voranbringen der Handlung in der Barockoper benutzt wurden. Die Klangfarben
des Orchesters werden besonders mit einer größeren Autonomie in den Holzbläsern
erweitert. Das Horn bringt mehr Wucht in die tutti-Passagen.
Typische klassische Instrumentierung: 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2
Hörner, 2 Pauken, Streicher und Continuo.
MANRU
Paderewskis einzige Oper wurde während der Zeit der nationalen Bewegung
komponiert, damals feierten die Komponisten ihr kulturelles Erbe, indem sie Volksmusik
in die Partituren einarbeiteten. Die Oper ist beispielhaft für den Höhepunkt des
romantischen Orchsters in Polen ende des 19. Jahrhunderts. Das Orchester hat 70-80
Musiker und ist in allen Stimmgruppen voll besetzt. Eine immer größer werdende
Schlagzeuggruppe trägt zu einer noch reichhaltigeren Auswahl an Klangfarben für den
Komponisten bei. Es gibt keine Continuo-Begleitung mehr und die einzelnen Stimmen
sind weniger abhängig voneinander, das technische Niveau der Musiker*innen muss
daher auch ein höheres sein. Die Holzbläser haben jetzt auch die Piccoloflöte und das
Englischhorn, die manche kleineren Solos spielen. Melodische Perkussion wie das
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Glockenspiel ist nun ebenfalls präsent. Weiterhin dominieren die Streicher, und sie
werden von den Bläsern sowie dem Schlagwerk weiter ausstaffiert.
Dies ist die Partitur einer symphonischen Oper – der Orchesterpart hat eigene
Leitmotive und unterstützt die Handlung über den Gesang hinaus, anders als in den
vorigen Epochen.
Eine typische spätromantische Besetzung: 3 Flöten, 3 Oboen, 3 Klarinetten, 3
Fagotte, 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauken und drei weitere
Schlagzeuger, Harfe und Streicher. Die Volksmusik-Elemente werden mit der
Sologeige (Konzertmeister) und einer Bordunzither auf der Bühne gespielt.
AUTUMN SONATA
Diese moderne Partitur ist nahezu gleich instrumentiert wie Manru, doch die
Instrumente werden völlig anders genutzt, die Orchestrierungstechniken haben sich
seither weiterentwickelt. Die Komposition ist virtuos, alle Instrumente sind gleich
wichtig und keiner Hierarchie unterworfen. Das Zusammenspiel der Instrumente
orientiert sich an der Kombination der unterschiedlichen Klangfarben. Der Komponist
ist frei, die Register, den Ambitus und ein breites Spektrum an Dynamik und Agogik der
Instrumente zu nutzen. Die Oper basiert auf einem Film, dies hat den Komponisten
inspiriert, seine Partitur an der Filmmusik zu orientieren.
Die Instrumentierung ist nahezu dieselbe wie bei Paderewski, nur mit einem Klavier.
Es gibt außerdem Bühnenmusik, also Musik auf der Bühne, die Teil der Handlung ist.
LA BOHÈME
In La bohème kontrastiert die Art und Weise, wie das Orchester eingesetzt wird, stark
mit anderen Opern. Die Oper hat ein typisches romantisches Orchester, die Premiere
war 1896, doch hier sitzt ein Teil des Orchesters auf der Bühne und ist Teil der
Handlung. Zusätzliche gesprochene Teile wurden vom Regisseur hinzugefügt, die nur
Soloinstrumente begleiten, mit Ausschnitten aus der Originalpartitur.
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Aktivitäten mit den Schülerinnen und
Schülern
Übung 1: Xerxes – ‘Ah! Chi voler fiora’
1. Erklären Sie den Unterschied zwischen Rezitativ und Arie in der Oper.
2. Sehen Sie den Ausschnitt 1: ‘Ah! Chi voler fiora’ und finden Sie heraus, welcher Teil das Rezitativ und welcher die Arie ist.
3. Bitten Sie die Schüler*innen, die Intrumente in jeder Stimmgruppe zu benennen.
4. Können Sie irgendwelche Regeln erkennen, nach denen der Komponist die Instrumente eingesetzt haben könnte? (E.g. die Melodie in den höheren
Instrumenten, das Orchester als Einheit, in der die tieferen Stimmen immer
Begleitstimmen sind, die Bläser weniger prominent als die Streicher und eher
dazu da, die Melodielinien der Arien zu verstärken.) Die Hauptfunktion des
Orchesters ist, die Gesangslinien zu untermalen.
5. Können Sie im folgenden Ausschnitt unterschiede zwischen den gezeigten und modernen Instrumenten erkennen? (E.g. keine Kinnhalter bei den Streichern; die
Bläser klingen wie Blockflöten eher als die moderne Flöte.)
6. Sehen Sie das Bonus Video 1: Einführung in historische Instrumente für einen Eindruck der Barockoboe und der Theorbe.
Übung 2: Die Hochzeit des Figaro – ‘Non so più cosa son, cosa faccio’
Diese Oper schlägt die Brücke zwischen der barocken Continuo-Oper und der
Befreiung und Entdeckung des romantischen Orchesters.
1. Sehen Sie Ausschnitt 2: ‘Non so più cosa son, cosa faccio’ und zeigen Sie, welche Streicher, Holzbläser und Belchbläser sowie Schlagwerk vorkommen (Warten Sie
mit dem Tasteninstrument bis zur nächsten Frage.)
2. Spielt noch ein anderes Instrument? Wie wird es in diesem Ausschnitt eingesetzt?
3. In dem Barock-Ausschnitt spielten die Streicher permanent und waren die wichtigsten Instrumente im Ensemble. Ist dies hier auch der Fall?
4. Was könnten die Vorteile sein, die Familien des Orchesters als voneinander unabhängige Stimmgruppen zu benutzen, wenn man komponiert?
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Übung 3: Manru – Finale I. Akt
1. Sehen Sie Auschnitt 3: Finale I. Akt an und finden Sie heraus, welche Instrumente seit Mozarts Zeit zum Orchester hinzugekommen sind.
2. Dieser Ausschnitt ist der erste, in dem man das Schlagwerk hört. Finden Sie die verschiedenen Schlaginstrumente!
3. Die Rolle des Orchesters ist in dieser Oper eine ganz andere. Um herauszufinden, wieso, bitte dieses Bonus video 2: Interview mit Grzegorz Nowak ansehen.
4. Das Werk ist ein Beispiel für Nationalismus in der Musik. Was bedeutet das und weleche nationalistischen Merkmale sind in diesen beiden Ausschnitten
enthalten?
Übung 4: Autumn Sonata – Trailer
Dies ist ein Beispiel für eine zeitgenössische Oper, die viele Merkmale der neueren
Musik zeigt, insbesondere in der Behandlung der Tonhöhe (Melodie und Harmonie), der
Tonalität, der rhythmischen Techniken und der Klangfarben.
1. Nachdem Sie sich den Ausschnitt 4 angesehen haben, hören Sie sich die Musik mehrmals mit der Partitur an und bitten Sie die Schüler, die markanten
Instrumente zu identifizieren und wie der Part des Instruments klingt.
2. In den vorigen Ausschnitten konnte man schon Tendenzen erkennen, wie die Komponisten das Orchester benutzen. Ist das hier genauso? Warum (nicht) ?
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Aufgabe
Ausschnitt 5: La bohème – ‘O Mimì, tu più non torni’
Schauen Sie sich Ausschnitt 5 an: „O Mimì, tu più non torni“ und bitten Sie jeden
Schüler, folgende Punkte zu benennen und aufzuschreiben:
a) In welcher Epoche das Stück komponiert wurde und eine Begründung;
b) Die Instrumentierungstechniken;
c) Was in diesem Ausschnitt ungewöhnlich ist an der Rolle des Orchesters und seiner narrative Funktion;
d) Welchem der vorigen Ausschnitte dieser am ähnlichsten ist;
e) Was man anhand dieses Ausschnitts über die Rolle des Orchsters in der Oper schlussfolgern kann.
© NCPA Mumbai