die iranischen volksmojahedin laden ein zu toleranz und gleichstellung
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Hintergrundbericht zur MEK Propagandaveranstaltung vom 07. März 2015 in BerlinTRANSCRIPT
Die Iranischen Volksmojahedin laden ein zu Toleranz und
Gleichstellung
AAWA Association e.V., Januar 2015
Der „Verband Iranischer Gesellschaften Deutschland (VIGD)“ kündigt für den 7.März 2015 in Berlin
eine Veranstaltung unter dem Motto „Für Toleranz & Gleichstellung - Gegen Fundamentalismus &
Frauenfeindlichkeit“ an.
Auch auf Facebook wird für diese
Veranstaltung geworben und erste
Unterstützer haben dort bereits ihr Kommen
angekündigt.
Der Verband Iranischer Gesellschaften Deutschland (VIGD) beschreibt sich auf seiner Homepage als
„Verband der iranischen Gemeinden in Deutschland, mit umfassenden iranischen Gemeinden in 16
Bundesländer von Deutschland“. Der VIGD ist aber keineswegs ein Dachverband für iranische
Vereine, Gemeinden oder Gesellschaften in Deutschland, wie der Name so schon glauben machen
will.
Schaut man sich die Homepage des VIGD genauer an, so fällt auf, dass kein Impressum vorhanden ist
und eine Kontaktfunahme nur über das Kontaktformular oder eine angegebene Emailadresse
möglich ist. Auch eine Linkliste zu anderen iranischen Organisationen sucht man vergeblich.
In der Rubrik „Über Uns“ bekennt sich der Verein in sehr gebrochenem Deutsch (Google-
Translate???) deutlich zur iranischen Volksmojahedin Organisation „Mojahedin-e Khalq“
(MEK/MKO/PMOI):
„Mitglieder und Aktivisten dieser Verband unterstützt der Volks Mudjahedin Organisation und dem
Nationalen Widerstandsrates Iran und um befürwortet eine demokratische Umwandlung und
Errichtung einer Demokratie im Iran.“
Auch ist sich der Verein anscheinend über seinen eigenen Namen nicht so ganz im Klaren. Auf
seinem Logo nennt sich der Verein „Verband Iranischer Gesellschaften Deutschland (VIGD)“. In der
Rubrik „Über Uns“ ist die Rede vom „Verband der iranischen Gemeinden
in Deutschland“ und unterschrieben ist der Text mit „Vorsitzender der
Union der iranischen Gemeinden in Deutschland - Hamid Moasser“
Betrachtet man sich die Beiträge auf der Homepage des Vereins -
www.iranzukunft.org – so findet man die bekannte MEK-Propaganda und
erkennt direkt, dass es sich nur um einen der MEK-Tarnvereine handeln
kann.
Bereits im Oktober 2013 fand in Berlin eine von diesem Verein organisierte Veranstaltung statt, die
auf den bekannten MEK-nahen Homepages als „Bundesweites Trefen von Deutsch-Iranern in Berlin“
verkauft wurde. Der Bericht auf der Homepage des „Nationalen Widerstandsrates des Iran (NWRI)“
zeigt mit eindrucksvollen Bildern, dass es sich dabei eindeutig um eine Propagandaveranstaltung der
MEK gehandelt hat, ähnlich der jährlichen Großveranstaltung in Auvers sur Oise bei Paris.
Es gibt in Deutschland zahlreiche deutsch-iranische Vereine und auch einige gut vernetzte
Dachverbände, wie z.B. die Vereine „Iranische Gemeinde in Deutschland e.V.“ und „Deutsch-
Iranische Gesellschaft e.V.“. Beide Vereine verfügen über eine Homepage mit einem ordentlichen
Impressum und Links zu anderen iranischen Vereinen in Deutschland. Auf Nachfrage erklärten beide
Vereine, der VIGD sei ihnen nicht bekannt. Eine Verbindung zur iranischen Diaspora in Deutschland
hat der VIGD anscheinend nicht.
Wir fragten bei allen uns bekannten Deutsch-Iranischen Vereinen nach, aber keiner dieser Vereine
wusste von diesem Treffen oder war auch nur dazu eingeladen.
Steckt also hinter der Veranstaltung am 7. März in Berlin nichts anderes als die nächste MEK-
Proagandashow?
Es gibt weitere Anzeichen dafür, dass es bei der Veranstaltung nicht darum geht, die breite Masse
anzusprechen und einen offenen Dialog über „Toleranz und Gleichstellung“ zu führen.
Zwar wird diese Veranstaltung mit einem eigenen Facebook-Event beworben, allerdings fehlen die
wichtigsten Informationen, wie z.B.: der Veranstaltungsort, die Uhrzeit, welche Redner auf der
Veranstaltung auftreten...
Nachfragen diesbezüglich bleiben unbeantwortet.
Auch auf den Flyern und der Homepage des Veranstalters fehlen diese Informationen. Möchte man
so etwa – wie in Paris - verhindern, dass unliebsame Gäste, sprich Aussteiger und Kritiker der MEK,
an dieser Veranstaltung teilnehmen?
Foto vom Nationalen Widerstandsrat des Iran (NWRI) - 2005
- http://ncr-iran.org/de/nwri-struktur-mainmenu-44.html
Engagierte MEK-Anhänger mobilisieren
bereits ihre Truppen. Die „Demokratische
Iranische Jugend – Norddeutschland“
bietet auf Facebook sogar einen
Bustransfer von Hamburg aus zu dieser
Veranstaltung an.
Es hat den Anschein, als wäre die Veranstaltung sehr exclusiv - organisiert von MEK-Anhängern, für
MEK-Anhänger.
Die „Toleranz“ der MEK
Die MEK hat sich bislang nicht besonders durch ihre „Toleranz“ und die „Gleichstellung“ gegenüber
ihren Mitgliedern ausgezeichet.
Die MEK toleriert keine Kritik an ihrer Führung. Sie toleriert keine von ihrer Ideologie abweichenden
Meinnungen. Die MEK toleriert keine Beziehungen zwischen ihrer Mitgliedern untereinander. Die
MEK toleriert keinen Kontakt ihrer Mitglieder zu deren Familien.
Die „Gleichstellung“ der Frauen in der MEK soll plakativ durch die „gewählte Exilpräsidentin“ Maryam
Rajavi demonstriert werden. Die MEK will dadurch bewusst einen Gegesatz zur islamisch-
patriachaischen Gesellschaft des Iran darstellen. Fast alle Führungspositionen in der MEK sind mit
Frauen besetzt. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass Frauen und Männern gleichgestellt sind.
Eine bewusste Behinderung eines Geschlechtes, in einer Gesellschaft bestimmte Positionen zu
erreichen ist natürlich auch gegeben, wenn bestimmte Positionen bewusst nicht mit Männern
besetzt werden, wie es in der MEK der Fall ist. Ein dadurch künstlich erzeugter hoher Frauennteil in
Führungspositionen, sieht zwar auf den ersten Blick nach Toleranz und Gleichstellung aus, ist aber
genau das Gegenteil davon.
Hinter der Fassade
Die MEK und ihrer Führerin, Maryam Rajavi, geben sich gerne eine staatsmännische und
demokratische Fassade. Dass diese Fassade an allen Ecken bröckelt liegt wohl auch an der
offensichtlichen Diskrepanz zwischen ihren offiziellen Forderungen und ihren internen Vorschriften
und ihrer Ideologie.
In der vom Verband Iranischer Gemeinden in Deutschland auf seiner Homepage unterstützten
„Position des Nationalen Widerstandsrats Iran zur Gleichstellung der Geschlechter“, heißt es unter
Punkt vier: „Es steht Frauen frei, ihre Kleidung selbst zu wählen. Das Gesetz zur obligatorischen
Verschleierung muss aufgehoben werden.“
Dürfen die Frauen in der MEK
tatsächlich ihre Kleidung selbst
wählen? Woher kommen dann die
Bilder der Frauen in Camp Ashraf oder
Camp Liberty in ihren Khakifarbenen
Uniformen und gleichen roten oder
grünen Kopftüchern? Wieso ist die
MEK bei ihren Veranstaltungen so
darauf bedacht, dass alle einheitliche
T-Shirts oder Westen mit den Bildern
von Massoud und Maryam Rajavi tragen?
Bei der Facebook-Aktion „My Stealthy Freedom“ (dt. „Meine heimliche Freiheit“) haben 2014
zahlreiche Iranerinnne Fotos von sich ohne Schleier gepostet, um gegen die Schleierpflicht im Iran zu
protestieren – unter der Gefahr dafür bestraft zu werden. Warum unterstützen die MEK und Frau
Rajavi diesen Protest innerhalb des Irans nicht? Warum gibt es von Frau Rajavi kein Foto ohne
Schleier?
Weiter heißt es in dem Positionspapier unter Punkt sieben:
„Frauen müssen das freie und gleiche Recht zur Wahl ihres Ehepartners haben und sich frei für eine
Heirat oder Scheidung entscheiden dürfen. Sie müssen außerdem das Recht zur Erziehung ihrer Kinder
haben.“
Warum gibt es unter den 3000 Flüchtlingen aus Camp Ashraf kein einziges Ehepaar? Warum gab es in
Camp Ashraf und Camp Liberty keine kleinen Kinder? Warum gab es keine Familien? Hatten die
Frauen in der MEK eine freie Wahl während der „ideologischen Revolution“, als sich alle Mitglieder
der MEK zwangsscheiden lassen mussten, und die Mütter von ihren Kindern getrennt wurden, damit
sie sich ganz ihrer Aufgabe für die Führer und die Organisation hingeben konnten?
Die MEK und ihre „Präsidentin“, Frau Rajavi, sollten erst mal zeigen, dass sie die von ihnen
geforderten Menschen- und Frauenrechte in ihrer eigenen Organisation anwenden, bevor sie sie in
den Iran exportieren können.
Bleibt nur zu hoffen, dass am 7. März möglichst wenige Menschen auf die Propaganda der MEK
hereinfallen und sich nicht unter dem Deckmantel von Toleranz und Gleichstellung für die Zwecke
der MEK einspannen lassen!