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DieLebens Codes

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DieLebens Codes

Ein Gehheiimnniss, daas Ihrr Lebbbeen für immmeer vverrändernn kkannnnn

Aus dem Niederländischen vonHildegard Höhr

Patty Harpenau


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Nichts ist geheim, das nicht enthüllt werden wird.

Jeshua Ben Joseph

Die Codes wirken nicht, wenn Sie um das bitten, was Sie sich wünschen, sondern nur, wenn Sie fühlen und

wissen, dass Sie alles schon haben, was Sie suchen.


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InhaltWie Sie dieses Buch lesen sollten 8Prolog 11

Montag Der Gottes-Code 21Das Gesetz der Einheit

Dienstag Der Adam-Code 35Das Gesetz der Dualität

Mittwoch Der Eva-Code 53Das Gesetz des Verlangens

Intermezzo 67

Donnerstag Der Jeshua-Code 83Das Gesetz der Vergebung

Freitag Der Myriam-Code 95Das Gesetz der Liebe

Samstag Der Moses-Code 113Das Gesetz des Vertrauens

Sonntag Der Abraham-Code 129Das Gesetz des Überfl usses

Epilog 145Dank 154Glossar 156Literaturempfehlungen 157


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Wie Sie dieses Buch lesen solltenWillkommen in diesem Buch.Es ist eine Reise durch die Codes des Lebens, die mir von außerge-wöhnlichen Lehrern übermittelt wurden. Wenn Sie sich die Codes zu eigen machen, werden Sie Ruhe in Ihrem Herzen, Glück in Ihrem Geist und Freude in Ihrer Seele erfahren. In diesem Buch fi nden Sie sieben Tage und sieben Codes. Sieben Lehrer werden Ihnen im Ver-lauf der Reise die Codes übermitteln. Jedes Kapitel endet mit einer kurzen Zusammenfassung, einer Frage und einer Erläuterung. Sie können entweder mit dem Montag beginnen und dann der Reihe nach den Wochentagen folgen, oder Sie lesen zuerst den Text aller Codes und beantworten dann die Fragen. Sie können auch unterwegs bei einem Code eine Pause einlegen und etwas länger bei ihm verwei-len oder später wieder zu ihm zurückkehren. Alles ist möglich. Sie können reisen, wie es Ihnen gut und richtig erscheint, und Ihre Reise so persönlich gestalten, wie Sie möchten. Wichtig ist nicht, wie Sie reisen, sondern dass Sie reisen und dass die Reise Ihnen Freude macht.

Und nun … atmen Sie tief ein, machen Sie es sich auf dem Sofa mit einer Tasse Tee gemütlich und genießen Sie Ihre Reise. Lassen Sie sich von den Lehrern, die Sie in diesem Buch kennenlernen werden, bezaubern. Mögen die Worte Ihr Herz berühren und die Codes Ihr Leben verändern.


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prolog


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»Öff nen Sie Ihr Herz und Ihren Geist, nehmen Sie meine Hand und reisen Sie mit mir durch sieben wundersame Tage mit ihren sieben Codes, Gesetzen und Fragen. Mögen diese Ihren Geist inspirieren und Ihre Seele heilen und erfrischen.« – Michal bat AbrahamJerusalem, 1980

Das Zimmer war dunkel. Die Frau des Rabbis seufzte ergeben. Sie war müde. An diesem Tag war es außergewöhnlich warm, und die Ener-gie im Raum schien zu verdampfen. Der frühe Abend roch nach Müdigkeit. Off enbar hatte Rebecca, meine Lehrerin, genug von dem end-losen Strom von Fragen, mit dem ich sie bedrängt hatte. Sie band das geblümte Tuch, das locker über ihren Nacken fi el, mit einer heftigen Bewegung zu einem dicken Knäuel zusammen. Ich verstand dies als Signal dafür, dass sie zu ihren Kindern zurückkehren wollte.Rebecca war Mutter von elf Kindern und die Frau eines der höchsten Rabbiner der Jeshiwa. Er unterrichtete an einer Schule für jüdische Mystik, die mit den üblichen Jeshiwas nicht zu vergleichen war. Rebecca hatte alle Hände voll zu tun. Sie versorgte ihre Familie und erledigte außerdem alle anfallende Organisationsarbeit, denn schon allein die tägliche Zahl der Gäste aus dem In- und Ausland, die ihren berühm-

ten Mann besuchen wollten, nahm oft ein beeindruckendes Ausmaß an.Dienstags und donnerstags fuhr ich von mei-ner Unterkunft aus mit einem Bus zu dem orthodox-jüdischen Teil der Stadt, nicht weit vom uralten Zentrum Jerusalems entfernt. Unmittelbar gegenüber der Bushaltestelle gab es eine moderne Cafeteria. Deren Eigentümer hatte sich mittlerweile daran gewöhnt, dass zweimal wöchentlich eine Holländerin in Jeans, Sneakers und T-Shirt seinen Laden betrat, einen Espresso bestellte, dann zur Toi-lette ging und kurze Zeit später mit einem langen Rock, einer Strickjacke mit langen Ärmeln und einem um den Kopf gebundenen Tuch bekleidet wieder auftauchte. In der ersten Woche beobachtete er mich mit scharfem Blick. In der zweiten Woche stellte er sich mir in den Weg und verlangte eine Erklärung. Von diesem Tag an teilte er mein Geheimnis. Ich studierte im Herzen von Jeru-salem in der besten und umstrittensten ortho-


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Kindernase an mir rieb oder meinen Ärmel als Taschentuch benutzte; ihm gelang es regelmä-ßig, mein Heimweh zu vertreiben. Doch wenn wir uns dem Eingangstor der Schule näherten, wurde die ganze Schar still. Am zweiten Stein verstummte das Gelächter, und meine kleinen Freunde verwandelten sich in kleine Weise.Sie waren sich der Stellung ihrer Eltern be-wusst und verbargen aus Respekt vor denjeni-gen, die unter der Last des Lebens gebeugt gingen, ihre Lebensfreude. Hier wohnte der Rabbi mit seiner Familie, und vor dem Eingang der Schule stand täglich eine Traube von Menschen, die auf heilende Worte, spontane Wunder, weisen Rat oder Inspiration warteten …

Rebeccas ungeduldiges Klopfen riss mich aus meinen Tagträumen. Zweifellos war es an der Zeit, mich zu verabschieden, doch irgend-etwas in mir widersetzte sich dem. Der Wind der Rebellion erhob sich in meinem Geist: Ich vermisste mein Heimatland, fühlte mich ein-sam und frustriert, und der ständige Geld-mangel, unter dem ich litt, rieb mich auf.»Rebecca, so komme ich nicht weiter«, fl üster-te ich leise. Sie legte ihre Hand auf die meine und drehte meine Handfl äche nach oben, als suchte sie nach einer Lebenslinie, um besser verstehen zu können, wie es um mich stand.»Warum heiratest du nicht? Warum wirst du nicht wie ich die Frau eines Rabbiners? Off enbar magst du Kinder sehr gerne, und du bist schön. Mache es so wie ich. Setze dein Studium im Hinterzimmer fort. Höre deinem Mann aufmerksam zu, und stelle ihm deine Fragen im richtigen Augenblick. Ich kann dir nichts mehr beibringen. Du kennst alle Gebo-

doxen Jeshiwa die Kabbala. Ich weiß nicht, was er für sensationeller hielt: dass ich die Kleider wechselte oder die Tatsache, dass eine Frau die Kabbala studierte. Jedenfalls amü-sierte ihn die Situation so sehr, dass er, sobald der Bus an der Haltestelle hielt, den Espresso samt koscherem Brötchen für mich bereit-stellte. Damit mein Geheimnis gewahrt blieb, gestattete er mir, meine »geheime« Tasche hinter der Bar zu deponieren. Ich trank den Espresso, packte das Brötchen für das Mittag-essen ein und schlich mich mit klopfendem Herzen aus der Cafeteria. Ich hatte Angst, erkannt zu werden. Hätte jemand in mir die moderne Europäerin wiedererkannt, wäre mein Studium noch am gleichen Tag zu Ende gewesen. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass dies passieren würde, war relativ gering, denn ich durchlief jedes Mal eine beträchtliche Metamorphose. Sicherheitshalber beschleu-nigte ich meine Schritte, sobald ich um die Ecke gebogen war. Kurz bevor ich mein Ziel erreichte, stürzte eine begeisterte Kinderschar auf mich zu, die mich schon erwartet hatte. Ich wurde gestrei-chelt und getätschelt, wegen meines nieder-ländischen Akzents ausgelacht, und unterdes-sen durchsuchten geschickte Kinderhände ohne jede Hemmung meine Tasche nach Naschwerk. Als Erstes verschwand mein Mit-tagessen. Wurden sie in der Tasche nicht fün-dig, durchsuchten sie meine Jackentaschen, und nicht einmal mein Geheimversteck in den Kniestrümpfen blieb verschont. Rebeccas Kinder wärmten meine Seele, öff neten mein Herz und erfüllten meinen Kopf mit Liebe. Die größte Freude bereitete mir Rebeccas jüngster Sohn Benjamin, wenn er seine kleine


te, die für Frauen gelten, und deine Fragen sind die eines Mannes.« Plötzlich verstand ich ihr Geheimnis. Sie kannte die Antworten, konnte sie aber ande-ren nicht mitteilen. Ihre Aufgabe bestand dar-in, jüdische Frauen mit den Vorschriften und Gesetzen für die Lebensführung vertraut zu machen. Mehr war ihr nicht erlaubt.Wie dumm von mir! Mein Ego hatte mir immer wieder eingefl üstert, dass sie die Ant-worten nicht kannte. Ich hatte mir vorge-macht, ich sei klüger als sie, weil ich in der Jeshiwa-Bibliothek heimlich auf den Namen meines Vaters Bücher entliehen hatte, die nicht für Frauen bestimmt waren. Auch Rebecca hatte diese Bücher gelesen. Alle diese Bücher und vielleicht sogar noch mehr. Höchstwahrscheinlich mit klopfendem Her-zen, in verborgenen Zimmern und gestohle-nen Stunden. Zwischen ihr und ihrem Mann

bestand ein geheimer Bund. »Unterrichtet dein Mann dich?« Ich erschrak selbst über meine Frage, und im ersten Moment glaubte ich, sie sei verärgert, doch sie strich mir über den Kopf und verließ den Raum. Der Unter-richt war beendet.Ich war verwirrt. Es war, als hätte ich ein Geheimnis enthüllt, von dem ich niemals etwas hätte erfahren dürfen. Ich hatte nicht sehen wollen, dass sie ihr Wissen nicht mit mir teilen durfte. Den Ruf ihres Mannes zu schützen war ihr wichtiger als ihr Verlangen nach Wissen. Ich musste an die vielen Frauen denken, an denen unsere Geschichte so reich ist. An all die Frauen, deren Worte nie gehört oder gelesen wurden, einzig und allein, weil sie Frauen waren. Wie viele von ihnen hatten über die Jahrhunderte ihre Weisheit verborgen gehalten? Wie viele hatten ihre Träume verlo-ren, weil sie nicht zeigen konnten oder durf-


ten, was sie wirklich wussten? Ihre Nachkom-men waren die Geschichtenfrauen – weise Frauen, welche die Geheimnisse der Seele kannten, den Atem des Universums spürten, das Licht der Kraft fanden und die Wunder des Lebens zu erklären vermochten. Jahrhun-dertelang wurden sie von ebenjenen Königen und Machthabern verfolgt, die zuvor ihren Rat gesucht hatten. Gewissenhaft übermittel-ten sie ihre Märchen und Geschichten ihren Töchtern, auf dass diese zu Botschaftern ihrer verborgenen Weisheit würden.Ich saß in der Jeshiwa – dem mystischen Her-zen der Weisheit – und bat in aller Stille die weisen Mütter im Himmel um Hilfe. Ich brachte es nicht über mich, nach Hause zu fahren, bevor ich eine Antwort auf meine Fra-gen erhalten hätte. Ich kämpfte mit mir, und als ich mich schließlich doch dazu durchge-rungen hatte, zu gehen und Rebecca meine

Entschuldigung anzubieten, öff nete sich die Tür. Der Rabbi trat ein und nahm auf dem leeren Stuhl Platz, auf dem zuvor seine Frau gesessen hatte.»Ah, du bist also die Holländerin, die so viele Fragen stellt! Ich habe gehört, dass du mit dem Bus hierher fährst, dich in der Cafeteria an der Ecke umziehst und dafür verantwort-lich bist, dass meine Kinder zweimal in der Woche wie Hunde vor der Tür warten, um mit dir zu spielen. Wie ich hörte, bist du nicht auf der Suche nach einem Mann, sondern du verbringst deine Zeit lieber damit, dich von meiner Frau unterrichten zu lassen und ihr Löcher in den Bauch zu fragen. Und mir ist auch zu Ohren gekommen, dass du nicht ver-stehst, weshalb du als Frau nicht zusammen mit den Männern in der Jeshiwa studieren darfst und kannst. Ich weiß nicht, ob ich ver-ärgert oder stolz darauf sein soll, dass du hier


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bist. Aber wenn ›Hashem‹, der Name von Allem – gepriesen sei sein Name –, es für not-wendig hält, zuzulassen, dass du mitten in meiner Schule alles auf den Kopf stellst, wer bin dann ich, dass ich dir den Zutritt verwei-gern könnte?Nun mögen wir ja den mystischen Zweig des Judentums verkörpern, und der Oberrabbiner mag seine Zweifel haben, ob er uns als rebel-lisch oder als würdig ansehen soll – doch eines weiß ich sicher: Ich kann dich nicht im glei-chen Raum wie die Männer unterrichten. Auf die Bitte meiner Frau hin, die dir off enbar Großes zutraut, werde ich dich unterrichten. Du kannst mir einmal pro Woche eine Frage stellen. Eine einzige Frage, mehr nicht. Ich enthülle dir dann jeweils den Code für den betreff enden Tag der Woche. Sieben Wochen lang werde ich dich jeweils am entsprechen-den Tag erwarten. Mit dem Montag beginnen wir – dem Tag, an dem Hashem seinen Namen in das Universum einschrieb und sei-ne Welt schuf. Du musst mir versprechen, dass du die Codes erst enthüllst, wenn ich dich darum bitte. Du wirst beim Namen dei-nes Vaters geloben müssen, dass du die Codes fest in deinem Herzen verschließt und sie erst dann, wenn der Wind dir das Zeichen gibt und ich dich im Schlaf bei deinem Namen rufe, in Form von Geschichten in die Herzen der Menschen legen wirst. Das ist dein Gelübde mir gegenüber.«Noch nie hatte ich mich so klein und zugleich so stolz gefühlt. Sein Ton hatte unwirsch geklungen, doch er selbst war es nicht. Aus seinem Blick sprach die Achtung, die er mei-ner aufrichtigen Suche entgegenbrachte. Und gesucht hatte ich wahrlich: in Regalen

gefüllt mit Worten, im Schatten einer jeden Geschichte und im Licht der Weisheit. In mir pulsierte ein tiefes Verlangen nach Wissen, Einsicht und Weisheit.Schon als Kind hatte ich meine Eltern mit den ausgefallensten Fragen bombardiert, und mein Vater hatte sich oft, brüllend vor Lachen, die Ohren zugehalten und war hinter das Sofa gefl üchtet: »Genug, genug, Kind. Geh, geh nach draußen spielen! Tu einfach das, was alle Kinder tun: Spiele!« Als hätte der Rabbi das Fenster meiner Seele geöff net, strömten die verborgenen Gedanken daraus hervor, um sich endlich Gehör zu ver-schaff en. Dieser weise Mann mit dem durch-dringenden Blick verstand sich auf die Kunst, die Herzen der Menschen zu öff nen und ihnen zuzuhören. Er hörte sich die Schilde-rung meiner Suche mit liebevollem Schweigen an. Ich erzählte ihm die Geschichte meiner Kindheit, und wie es mich schon damals nach Weisheit gedürstet hatte. Ich erzählte ihm von der Einsamkeit meiner Jugendzeit, von den seltsamen und unerklärlichen Träumen und von meinen stillen Geheimnissen. Ich hatte damals nicht den Mut aufgebracht, mit mei-nen Eltern darüber zu reden. Es hatte mich zu sehr geängstigt, sie könnten mich sonderbar fi nden oder, schlimmer noch, ablehnen. Und doch hatte mein Vater mir zu meiner Beruhi-gung so manches Mal einen anerkennenden Blick zugeworfen, mir sein Verstehen signali-siert; aber ich hatte es trotzdem nicht gewagt, off en mit ihm zu reden. Ein Kind auf der Suche nach dem Himmel entsprach kaum den üblichen Vorstellungen.Ich beschrieb dem Rabbi die Dinge, die ich gesehen hatte und nicht erklären konnte. Trä-


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nen drohten meine Stimme zu ersticken, als ich ihm von dem merkwürdigen tiefen Heim-weh erzählte, das ich in meinem Herzen immer wieder gespürt hatte, ein Gefühl nagender Leere, eines klaff enden Lochs in meiner Seele. Ich sehnte mich nach etwas, das ich weder kannte noch benennen konnte. Ich verstand nicht, was da vor sich ging, und dadurch steigerte sich meine Einsam-keit in den Nächten, in denen innere Stürme mich wach hielten, bis ins Uner-trägliche.Mein Kopf war voller Fragen über das Leben, und ich suchte nach passenden Antworten darauf. Wer war ich, weshalb lebte ich, und wo konnte ich Gott fi nden?

In der Schule lernte ich Fakten und wissen-schaftliche Gesetzmäßigkeiten kennen, erfuhr aber nichts. So manches Mal ließ ich den Kopf hängen und fragte mich verzweifelt, wie ich denn leben sollte und worin um Himmels willen die Spielregeln bestünden.Im Jahr meines Abschlussexamens starb mein Vater. Das Haus war ohne ihn zu groß, und ich fl oh vor den Erinnerungen an ihn. Die Trauer um ihn verstärkte mein Heimweh noch, und endlich beschloss ich, ein Jahr in Israel zu verbringen, dort zu studieren und einen Lehrer zu suchen. So fand ich Rebecca. Ich musste und würde fi nden, wonach ich suchte. Während meine Tränen fl ossen, ver-tiefte sich die Stille im Raum.


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In seinen Augen leuchtete ein Wiedererken-nen auf. Hatte ich ihn gerührt, oder bildete ich mir dies nur ein? Off enbar kannte er das Gefühl der Einsamkeit. Er nickte bestätigend, als ich ihm erzählte, ich hätte sein Buch gelesen, wenn auch leider größtenteils nicht verstan-den, weil er darin mit Zahlen und aramäi-schen Buchstaben jonglierte; doch es hätte mich fast buchstäblich umgeworfen, als ich folgende Worte las:»Im Buch der Schöpfung, Sefer Jetzira, off en-barte Gott Abraham die Codes des Lebens. Wer in den Codes unterwiesen worden ist und sie verstanden hat, der kann seinem Leben Gestalt geben.«

Dies hatte mich dazu gebracht, jeden Cent, den ich verdiente, zur Seite zu legen und für mein Studium zu sparen. Ich musste und wür-de diese Jeshiwa besuchen. Eine Schule, in der man zu leben lernte, war die Antwort auf mein tiefstes Verlangen. Von diesem Zeit-punkt an war mein Leben leichter geworden. Zögernd stellte ich dem Rabbi meine erste Frage: »Die Codes Abrahams, gibt es sie wirk-lich, und wenn ja, wie lauten sie?«Er erhob sich und lächelte. »Du ähnelst mei-ner Frau. Auch sie lässt mich nie in Ruhe.« An der Tür drehte er sich noch einmal zu mir um und sagte: »Ein einziger Code pro Woche. Mehr nicht. Und eine einzige Frage als Haus-aufgabe. Wir fangen Montag an.«


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montagDer Gottes-Code

Das Gesetz der Einheit


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D»Willkommen zur Initiation in den ersten der sieben Codes. Du und ich, wir werden gemeinsam durch sieben Tage, sieben Gesetze, sieben Fragen und zu sieben Lehrern reisen. Erst wenn du die Arbeit an einem Code abge-schlossen hast, wirst du den nächsten kennen-lernen. Ich wünsche dir eine sichere Reise. Du wirst merken, dass ich das Wort Gott anders benutze, als du es wahrscheinlich gewöhnt bist. Der Gott, mit dem wir uns hier befassen werden, ist der Ursprung der Schöpfung, ein Energiefeld oder ein Bewusstsein.Bevor ich dich mit dem Wunder des Lebens und der Schöpfung bekannt mache, möchte ich dir einen wichtigen Rat geben. Die Codes, die du in sieben Lektionen empfangen wirst,

entstammen altem Wissen, vielleicht sogar dem ältesten Wissen der Welt. Es handelt sich um inneres Wissen, um die Weisheit des Herzens. Wie du weißt, gibt es sowohl schriftlich festgehaltene als auch ungeschrie-bene Weisheit. Der Atem zwischen den ein-zelnen Worten lässt die Weisheit lebendig werden. Ich würde mich gern auf die unge-schriebene Weisheit beschränken. Diese lebendige Weisheit mit ihren Codes wird von alters her vom Lehrer an den Schüler weiter-gegeben. Du musst in dieser Hinsicht eine Entscheidung treffen. Du kannst dieses Wis-sen mit deinem Kopf und deinem Verstand oder mit deinem Herzen aufnehmen. Du wirst merken, dass die innere Stimme in dei-

GottDenn aus diesem Stoff bist du hervorgegangen

code 1

Ich schaute meinen Lehrer an. Ein freundliches Gesicht mit ungewöhnlichen Augen, Augen von der Farbe des Mondes. Er lachte nicht oft, und ich verstand seine Zurückhaltung. Abgesehen von seiner Frau war ich die erste Schülerin, die er je gehabt hatte. Am Morgen hatte ich Rebecca in der Küche mit Benjamin, ihrem Jüngsten, auf dem Schoß angetroffen. Ich wollte ihr sagen, dass ich ihr dankbar war, doch sie schaute mich mit einem Blick an, der freundschaftliche Wär-me ausstrahlte. Es war nicht nötig, ihr zu danken. Alles war gut, wie es war. Sie bot mir eine Tas-se Tee an und ermahnte mich zur Pünktlichkeit. Mit einem leichten Unbehagen betrat ich das Arbeitszimmer ihres Mannes. Sie nannte ihn Rav, die hebräische Bezeichnung für Rabbi oder Rabbiner. Rav Abraham. Er wurde wegen seines Wissens geliebt und gefürchtet.


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nem Kopf beim Zuhören bohrende Fragen stellen wird. Der Verstand wird sofort eine Meinung oder ein Urteil entwickeln. Er ist nämlich ständig aktiv, ein Macher, der Antrieb des Menschen, der es gar nicht abwarten kann, das Wie, Wann und Warum zu klären.Der Verstand kommt mit Verhaltenscodes besser zurecht als mit Lebenscodes; deshalb rate ich dir, ihm ein wenig Ruhe zu gönnen. In der Welt der Codes gibt es kein Denken. Die Codes sind eine Erfahrung.«

Der Rabbi fuhr mit seiner Unterweisung fort. »Entscheidend für eine Melodie ist die Stille zwischen den Tönen; und genauso verhält es sich mit den Codes. Sie sind der Leim, der alle Formen zusammenhält, die Seele in allem Lebendigen. Deine Seele kennt die Codes schon. Sie ist selbst ein Code. Die Seele weiß, wer du bist und warum du lebst. Sie wird froh sein, wenn du die Codes begreifst. Doch die eigentliche Arbeit muss das Herz tun. Seine Aufgabe ist es, die Weisheit deiner Seele und das Denken deines Verstandes zu vereinen. Lasse deinem Herzen Zeit, die Codes zu erlernen, zu erspüren und anzunehmen. Wenn du deinem Herzen genügend Raum gibst, wird es ohne dein Zutun das sichtbare mit dem unsichtbaren Wissen verknüpfen, das Denken mit dem Wissen, das Sein mit dem Haben. Du wirst dann wie von selbst anfan-gen, die Codes zu leben.Denke kurz an einen Augenblick zurück, der dir besonders wertvoll ist, oder an einen Menschen, den du von ganzem Herzen liebst. Atme diese Liebe ein. Spürst du, wie dieser Gedanke dein Herz öffnet? Willkommen in der Welt der Liebe. Liebe öffnet dein Herz. Diese Frequenz brauchst

du, um die Worte aufnehmen zu können. Bist du bereit?Einst lernte ich von meinem Lehrer, dass alles, was wir in unserem Leben vorfinden, wider-spiegelt, was wir sind. Und das ist wirklich so. Alles, was du erlebst, ist die Folge dessen, was du bist. Du bist das, was du zu sein glaubst. Deine Überzeugungen werden zu deinen Gedanken, und deine Gedanken werden zu deinen Taten. Dies ist ein unabänderliches universelles Gesetz. Du bist da, wo deine Auf-merksamkeit ist. So wie das Gras wächst, wo es wachsen kann. Ist kein Platz vorhanden, wächst es nicht. Ebenso wächst dein Leben, wo es wachsen kann, und wenn es keinen Platz findet, an dem es sich entfalten kann, kann es nicht erblühen.Willst du das Leben verstehen, musst du das Herz der Schöpfung, ihr Fundament verste-hen. Wenn du lernen willst, das Leben zu for-men, musst du das Wesen des Tons verstehen, den du in Händen hältst. Wenn du aus dem Überfluss, aus der Liebe und aus dem Glück heraus leben willst, musst du den Weg zu die-sen Frequenzen finden.Überfluss ist nichts Greifbares, sondern eine Wellenlänge, ein Energiefeld, ein Bewusstsein. Dieses Feld spiegelt sich in der Materie. Von deinen Wünschen und deinem Verlangen angezogen, manifestiert sich die Spiegelung dieses Verlangens in deinem Leben. Dies zu verstehen ist sehr wichtig. Menschen denken konkret in Form von Objekten, von Materie und von allem, was sie mithilfe ihrer Sinne erfassen können. Das haben ihnen Lehrer beigebracht, die selbst nicht in der Lage waren, über den Tellerrand ihrer Begrenztheit zu schauen. Aber jemand, der das Universum


UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE

Patty Harpenau

Die LebenscodesEin Geheimnis, das Ihr Leben für immer verändern kann

DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Gebundenes Buch, Pappband, 160 Seiten, 18,3x24,1100 farbige AbbildungenISBN: 978-3-424-63017-6

Kailash

Erscheinungstermin: November 2009

Ein Buch. Drei Religionen. Sieben Codes, die das Leben von Grund auf verändern. Als Michal im Herzen Jerusalems dem weisen Rabbi Abraham begegnet, weiß sie sich endlicham Ziel ihrer Suche. Der Rabbi enthüllt ihr sieben Geheimnisse der Schöpfung, die überJahrtausende vom Lehrer auf den Schüler übertragen wurden: die Lebenscodes. Für Michalbeginnt eine abenteuerliche spirituelle Reise, die sie über die Landesgrenzen Israels hinausführt,aber auch über die Grenzen ihres Bewusstseins. Was sie erfährt, verändert ihr Leben für immer... Dieses Buch offenbart uraltes Geheimwissen, das uns hilft, Heilung, Fülle, Kreativität und Liebezu manifestieren. Die sieben Lebenscodes erweisen sich als Schlüssel zu unserem wahrenSelbst, unserem ureigenen Potenzial und unserer Bestimmung. Sie eröffnen uns damit Zugangzum größten Geheimnis unseres Lebens: dem Code unseres Daseins.

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