die sozialstruktur deutschlands und soziale ungleichheit
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Die Sozialstruktur Deutschlands und Soziale Ungleichheit. Gliederung Sozialstruktur Deutschlands 1.1. Was versteht man darunter?1.2. Modelle von Modernisierungstheorien - PowerPoint PPT PresentationTRANSCRIPT
DIE SOZIALSTRUKT
UR DEUTSCHLANDS UND SOZIALE UNGLEICHHEIT
Gliederung
1. Sozialstruktur Deutschlands 1.1. Was versteht man darunter? 1.2. Modelle von Modernisierungstheorien
1.3. Dimensionen nach Hradil 1.3.1. Bevölkerungsstruktur 1.3.2. Bildungsstrukturen 1.3.3. Erwerbstätigkeit
1.3.4. Soziale Sicherung
2. Soziale Ungleichheit 2.1. Was versteht man darunter? 2.2. Modelle sozialer Ungleichheit 2.2.1. Klassen 2.2.2. Schichten 2.2.3. Soziale Milieus 2.2.4. Soziale Lagen
SOZIALSTRUKTUR „sozial“ = zwischenmenschlich
„Struktur“ = relativ beständige, innere Zueinanderordnung von Elementen eines Ganzen
„Sozialstruktur“ = Gesamtheit der relativen dauerhaften sozialen Gebilde einer Gesellschaft, der sozialen Beziehungen und Wirkungszusammenhänge innerhalb und zwischen diesen Gebilden sowie deren Grundlagen
Strukturelemente lassen sich auf 3 Ebenen anordnen:
Ebene des unmittelbaren menschlichen Gegenübers
Auf Ebene formeller Organisation
Auf Ebene gesellschaftlicher Subsysteme
MODELL DES ERSTEN UND ZWEITEN DEMOGRAPHISCHEN ÜBERGANGS
MODERNISIERUNGSTHEORETISCHES MODELL
„Modellvorstellungen besagen, dass alle modernen Gesellschaften in einer ersten Phase die typische Sozialstruktur eine Industriegesellschaft aufweisen und alle modernen Gesellschaften in einer zweiten Phase in die typische Sozialstruktur einer postindustriellen Gesellschaft hineinwachsen.“
Ursachen für Veränderung der Gesamtgesellschaft: Aufkommen neuer Technologien und zunehmende Organisation der der Produktion in Familien
Anpassung an neue Techniken und Produktionsweisen
Entstehung Industriegesellschaft Charakteristisch: Standardisierung, Spezialisierung,
Synchronisierung und Rationalisierung, Konzentration, Zentralisierung und Maximierung
Postindustrielle Gesellschaft Technisierung und Industrialisierung nicht länger
auslösenden Faktoren für gesellschaftliche Veränderungen Theoretisches Wissen zum „axialem Prinzip“ Neue Gruppierungen von Gesellschafts- und
Sozialstrukturen Neu aufkommende Strukturen erst in groben Umrissen
deutlich Charakteristisch: Pluralisierung, Regionalisierung,
Partizipation und Individualisierung, Felxibilisierung
SOZIALSTRUKTURELLES MODELL Absicherung in vorindustriellen Gesellschaften erfolgte
Großteils im „Ganzen Haus“ Menschen, die nicht im „Ganzen Haus“ schwierige
Bedingungen
Mit Aufkommen moderner Industriegesellschaft veränderten sich Risiken und Absicherung Ganze Haus stand nicht mehr zur Verfügung
Entstehung von Standardrisiken Diese Massenrisiken wurden im Verlauf der Entwicklung
als Schutzbestände anerkannt Immer größerer Teil der Bevölkerung bezieht
Transferleistungen Es entstehen auch neue Risiken
Drogenabhängigkeit, Überschuldung von Haushalten, Zerrüttung von Familien, etc.
Großen Sicherungssysteme sind nicht darauf eingerichtet
Neue, oft kleinere Sicherungseinrichtungen werden notwendig
DIMENSIONEN NACH HRADIL - BEVÖLKERUNGSSTRUKTUR Mit wachsenden Wohlstand und zunehmender
Bildung sinkt der materielle Nutzen von Kindern und Lasten steigen
Übergang von kindreichen zu kindarmen Gesellschaft Rapide Alterung der Gesellschaft Ungleichgewichtete Altersstruktur
Bevölkerungsdefizite (lassen sich durch Zuwanderung abmildern)
Deutschland in vergleichsweise günstigen Situation Land ist wohlhabend
BILDUNGSSTRUKTUREN Bildung und Bildungseinrichtungen expandieren
Bildungschancen verteilen sich gleichmäßig über gesamte Bevölkerung
Allerdings im Laufe der 90er Jahre im Bereich der Primarbildung und Tertiärbildung zum Stillstand gekommen
Angleichung der schichtspezifischen Bildungschancen besonders schwierig
Anderen postindustriellen Gesellschaften gelang es besser als Deutschland, Kinder aus niedrigen Schichten Zugang zu weiterführenden Bildungseinrichtungen zu ermöglichen
ERWERBSTÄTIGKEIT Immer größerer Teil der Bevölkerung ins
Erwerbsleben mit einbezogen – trifft auf Deutschland nicht zu
Auch modernisierungstheoretische Modellprognose, dass die Zahl der Arbeitslosen sinken würde trifft auch Deutschland nicht zu
Für Deutschland trifft zu: Bewegung von Agrar- über den Industrie- in den Dienstleistungssektor
Wohlstandssteigerung moderner Gesellschaften Gesamtdeutschland zählt zur Gruppe der
reichsten Länder der EU – aber nimmt in der EU nur Platz im Wohlstands-Mittelfeld ein
SOZIALE SICHERUNG Alle Gesellschaften im Laufe der
Industrialisierung Einrichtungen zur Absicherung von Standardrisiken entwickelt
Leistung und Bedarf werden aufgeteilt Leistungsgerechte Zuteilung durch Arbeits- und
Gütermärkte Bedürfnisgerechte Zuteilung durch
Sicherungssystem und deren politische Aushandlung
In Nordeuropa breit ausgebaute Systeme sozialer Sicherung
In Südeuropa eher geringe Sicherungsleistungen Mitteleuropäische Sicherheitssysteme schwanken
zwischen beiden Mustern
Europäische Wohlfahrtsstaaten macht zunehmende Alterung zu schaffenEs werden immer umfangreichere
Maßnahmen zur Stützung von Familien notwendig
Trotz steigenden Bedarfs zwingt ökonomischer Wettbewerb zur Herabsetzung von Sozialleistungen
Sicherungsprobleme erfordern häufig „weichere“ Sicherungsmaßnahmen durch staatl. Instanzen, private Organisationen oder im Zusammenwirken von Bürgernwelfare mix
2. SOZIALE UNGLEICHHEIT Begriff bezieht sich auf bestimmte
„Güter“, die im Rahmen einer Gesellschaft als wertvoll gelten Je mehr die Einzelnen davon besitzen, desto
günstiger die Lebensbedingungen
Begriff enthält bestimmte Vorstellung darüber wie wertvollen Güter verteilt sein müssen, um als ungleich zu gelten Liegt vor, wenn ein Gesellschaftsmitglied von
diesen Gütern regelmäßig mehr als ein Anderer erhält
Nicht alle Besser- bzw. Schlechterstellungen sind Erscheinungsformen sozialer Ungleichheit Ihre Bindung an relativ konstante
gesellschaftliche Beziehungen und Positionen unterscheidet soziale von anderen Ungleichheiten
Unterteilung in vertikale und horizontale UngleichheitenVertikale: Berufsprestige, Bildung,
Einkommen, Macht und VermögenHorizontale: Geschlecht, Alter,
Religionszugehörigkeit, infrastrukturelle Anbindung, etc.
MODELLE - KLASSEN Frühindustrielle Gesellschaft:
Besitz entschied über Lebensbedingungen der Menschen
Für Wohl entscheidende Größe des jeweiliges Besitzes
Definition:
Jene Gruppierungen innerhalb von Gefügen sozialer Ungleichheit werden Klassen genannt, die aufgrund ihrer
Stellung innerhalb des Wirtschaftsprozesses anderen
Gruppierungen über- oder unterlegen sind, woraus ihnen bessere oder schlechtere Lebensbedingungen
erwachsen.
Begriff verweist auch auf Bewusstseinslagen und politische Organisation, die daraus hervorgehenNicht nur Klasse an SichSondern Klasse an und für Sich
Ungleichheiten immer mehr in Form von Dimensionen ökonomischer Vor- und Nachteile
Weber unterscheidet 3 große Klassenlagen:BesitzklasseErwerbsklassenSoziale Klassen
MODELLE - SCHICHTEN Schichtbegriff im weiteren Sinne:
Als Hypernom für sämtliche Formen sozialer Ungleichheit
Schichtbegriff im engeren Sinne:Als Versuch, moderne Gesellschaften zu
beschreiben
Definition:
Soziale Schichten sind vertikal angeordnete soziale Großgruppen, deren
Mitglieder gleiche oder ähnliche Statusmerkmale besitzen und von
Mitgliedern höherer oder niedrigerer Schichten durch bestimmte Grenzen
getrennt sind.
Gemeinsame Merkmale innerhalb einer Schicht:z.B. Stellung im Berufsleben, Einkommens-
und Vermögenssituation
Klassen- bzw. schichttypische Prägungen:Ähnliche Bedingungen führt zu ähnlichen
Erfahrungen Schichtmentalität
Klassen- bzw. schichttypische Lebenschancen und Lebensrisiken
Schichtmodelle: DahrendorfhäuschenBoltezwiebel
MODELLE – SOZIALE MILIEUS Definition Milieus:
Milieus sind Gruppen Gleichgesinnter, die gemeinsame Werthaltungen und
Mentalitäten aufweisen und die Art gemeinsam haben, ihre Beziehungen zu Menschen einzurichten und ihre Umwelt
in ähnlicher Weise zu sehen und zu gestalten.
(Hradil)
Angehörige eines Milieus müssen sich gegenseitig nicht kennen oder räumlich nah zusammenleben
Unterschiedliche Werte:z.B. materielle Sicherheit ist für alternative
Milieus weniger wichtig als für einen Beamten
Grenzen zwischen Milieus verlaufen mit fließenden Übergängen
Dem Handeln und den Entscheidungen sowie Lebensweise der Akteure kommen relativ großen Bedeutung zu
SINUS - MILIEUS Soziale Milieus:
„Soziale Milieus fassen…Menschen zusammen, die sich in Lebensauffassung
und Lebensweise ähneln, die also strukturelle Einheiten in der Gesellschaft
bilden.“(Nowak/Becker, 1985)
Es ergaben sich 8 Milieus in einem Koordinatensystem; waagerechte Achse = nach Wertorientierungen geordnet; senkrechte Achse = Schichteinteilung
Kritik:
Subjektive Dimensionen nur eindimensional erfasst
Milieubildung, Milieuwechsel bleiben ausgeblendet
Nicht ausreichender Zusammenhang zum sozialstrukturellen und institutionellen Wandel berücksichtigt
Milieumodell nach Schulze:Soziale Milieus sind Personengruppen, die
sich durch gruppenspezifische Existenzformen und erhöhte Binnenkommunikation voneinander abheben Angehörige des selben Milieus treffen mit
größerer Wahrscheinlichkeit aufeinander
MODELLE – SOZIALE LAGEN Definition:
Sind typische Kontexte von Handlungsbedingungen, die
vergleichsweise gute oder schlechte Chancen zur Befriedigung allgemein anerkannter Bedürfnisse gewähren.
Soziale Lagen beziehen sich auch auf so genannte neue soziale Ungleichheiten,
die alle durch soziale Schichtung determinierte Ungleichheiten überlagern,
verstärken oder abschwächen.
Charakteristische Merkmale Lagenmodell:
mehrdimensional
Dimensionen sind nicht additiv miteinander verbunden d.h. Unterscheidung zwischen primären
Ressourcen und weniger wichtigen Dimensionen
Lagen bilden in erster Linie die objektiven Lebensbedingungen ab
Auf bestimmte andere sozidemographische Merkmale wie Alter, Geschlecht oder Erwerbstätigkeit wird in sozialen Lagen (wenn überhaupt) erst im Nachhinein untersucht
Beanspruchen Vorteil gegenüber auch neueren Schichtmodellen Berücksichtigung vielfältiger Ungleichheitsmerkmale