die theorie der färbung der natürlichen erdöle und deren notwendige konsequenzen

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105 IOsungen der Berlinerblauarten und fiber den EinfluB der Salze auf die AusflockungS). 9. Abhandlung llber die Kontaktwirkung0). 10. Ueber das geflnge Diffu- sionsverm6gen des AlhuminslO). I1. Ueber dic Produkte der Zersetzung yon Sehwefelwasserstoff mit Schwefeidioxyd im Wasser~X). 12. Ueber den scheinbar gelOsten Schwefel. seine Scheinl6sung und tiber den weiehen Schwefeli19. I3. Ueber die ScheinlOsungenltg. 14. Ueber den Zustand des Kaseins in der Milchtt). 15. Ueber die Erscheinungen der Adh~lrenz oder Adhasivi~tlB). Nach durchgeftlhrter Prtifung dieser Arbeiten schlieflt der Verf., dab F. Selmi der Ent- decker tier Kolloide ist. Von ihm stammt aueh der Nachweis, dab bei der Bildung der Scheinl6sungen keine Tetnperatur- und Volumtinderungen, wohl aber dutch salzartige Verbindungen Ausflockungen ein- treten; dab der scheinbar in LOsung befindliche Stoff im Zu$tande einer Suspension bzw. in Emulsion oder Aufquellung vorhanden ist. F. Selm i glaubte ferner, dab die kolloidgelt)sten KOrper eine Art suspendierte Zeilen bilden, was der modemen Annahme yon A. Du- manski (1905) entsprlcht. Welter land F. Selmi, dab bei der Koagulation der Kolloide diese .~ehr h/iufig die koagulierenden Salze zahe festhalten, und zwar aueh nach fiingerem Auswaschen. SchlieBiich daB'in LOsungen der gelOste K6rper sich so verhalte, wie eine gasf6rmige Expansion des gelOsten K6rpers in der Flfissigkeit, dab nicht blofl anorganische oder organische Substanzen in Kolloidform n16glich sind und dab auch das Kasein stch in der Milch zum Tell in Schein- lOsu~, befinde. • S el mi verlrat somit gr6fltenteils eine heute modeme Anschauungsweise. V.P. ~) Nuov. Ann. Sctenze Natur. Bologn:,. 8, 404 (1847). • ) Oiorn. dellte Sclenze reed. pubbl, dalla R. Accad. Medic. di Toting 3 (1848). t.,) Ann. di Majocch! 2, 177 ('850) ~J) Mere. Aecad TotinG II, 407. Ann. Cbim. ',/.8, 210 (1850). ~vo~rn. prakt. Chem. 49, 417 (1850). Ar£h. Phatm. 102, 47 (1850). gl auch Svedberg, Die Methoden'zur Darst. kolL L6stmgen (Dresden 1909). ~t] Journ. f. prakt. Chem.57, 49 (1852). Ostwald, Lehrb. d. allg. Ch. II, 453 (1900). ,r] Pdncipii elementari di Chim. inorganica 78--79 (1857~. Enciclopedia di Chtmlca 9, 336 (1874 und 9, 286 (1876). 14) Denkschr. fiber d e Milch, alas Lab und Koagnlation, preisgekr6ni 1857 v. Istitu|o Lombardo. ~l Princ. element, di Chim. organ. Torino 1851, ,Adhtision,, Enciciopedia di Chim !, 401 (1867) Rrbeiten fiber /~ineralogie und Rgrikulturchemie. WeiB, F., Vorkommen und Entstehung der Kaoltnerden des oslthfiringischen Buntsandstein. beckens. (Zeitschr. f. prakt. Geologic 1910.) Die vorliegende Arbeit ist n.,ch den grundlegen- den Arbeiten H. S t r e m m e s, die der Kaolinfrage eine neue Rtchtung geben, abgefagt. (Vgl. die Referate der Arbeiten Stremme's in d.Z.) Die Deutung der Kaolinfrage dieses Oebietes stOI3t insofern auf gr6Bere Schwierigkeit, da die Kaoline dieses Gebietes in Sedimenten liegen. Der Verf. weist an der Hand yon geologist:hen Profifen trod chemisch~et~ Analysen nach, dab die Kaolinisierung nach der Bildung der Sedimente stattgci~unden hat und dab die Kaolinisierung in der Richtung yon oben t~ach untea verlaufen sei. RO sl er's Ansicht, dab die Kaoline der Buntsandstein- formation Ueberreste kaolinisierter Gesteinsmassen seien, die dutch Wasser oder Wind au die jetzige Lagersttitte gebracht worden seien, wird als wenig wahrscheinlich berichtet. Der Verf. bespricht darauf die neueren Arbeiten und namentlich die Arbeiten H. S tre m me'$ and wendet sich der Frage zu, welches das kaolintslerende Agens im Buntsandsteine gewesen sein kann. Wichtig er- scheint, dab das kaolinisierende Agens yon oben kant und dab in der N~the der untersuchten Vorkommen Braunkohlen direkt auf dem Buntsandstein aufliegen. Hierdurch sei kohlens~iurehaltiges Moorwasser das einzige in Betracht kommende Agens. (Ein absoluter Beweis wird aber hierftir nicht gebraeht. D. Ref.) F. WeiB hat Versuche angestellt, Ton aus einer in Betracht kommenden Orube der untersuchten Gegend zu kaolinisieren. Er wandte zum Tell natilrliches, zum Tell ktinstliches Moorwasser mit Kohtens~ture an. Hauptbedingungen waren reduzierende Bestandteile und Kohlensaure, die angeleitet wurde (keine Humus- s~lure). Die Versuchstemperatur betrug 40--500. Sic wurden 9 Wochen lang behandelt. Dfe Kohlensaure wurde aueh dureh G~trung mit Traubenzucker und Hefe erzeugt. Das Ergebnis zeigte tats~ichlich eine, wenn auch geringe Veranderung des Tones in tier Richtung gegen Kaolin. Die AIkalien wurden teit- weise (Na,.O mehr als K20), Kalk und Magnesia ebenfalls um ein Geringes reduziert. Leitmeier. Liesegang, R.E., Die Entstehung tier Achate. (Zentralbl. f. Min., Geol. u. Pal. 593, 1910.) Der Veff. bespricht zuerst die are Theorie yon der Entstehun_g der Achate: In die HOhtungen des Mela- pnyrs rtietit Kieselsliure hh:ein und wicder heraus, es bleibt dabei eine Hautan denW~inden zurtick. Dies wieder- holt sich immerfort. Diese Theorie scheint dem VerJ. sehr unwahrscheinlich. Er vergleicht diese Bildungen mit den durch Diffusion entstandenen Figuren, wie sie der Botaniker Pu n gs h e i m zuerst, dann W. Ostwa I d, Morse und Pierce, namentlich aber H. Bechhold (und nicht zum mindesten der Verf. selbst. Der ReI.) studiert haben. Bekannt sind ja die Figmen, die dutch Eindringen yon Silbernitrat in eine mit Kalium- bichromat getr~nkte(~allerte entstehen. Den Diffustons- vorgang in einer so|chen KieselsauregMlerte (als $olehe haben wit uns ja die Achate im primiiren Stadium wahrscheinlich vorzustellen) bezeichnet L i e s e g a n g als zentdfugal. Wahrscheinlich handelt es sich um eine EisenlOsung, die dem Melaphyr entstammend in diese Oallerten eingedrungen ist. Leitmeier. /~rbeiten technischen Inhalts. Rakusin, M. A., Die Theorie tier Fitrbung der natfirlichen Erd61e und deren nolwendige Konsequenzen. (,Petroleum" 5, 3tO, 1909:'10.) R a k u s in, der auf Grund seiner optisch-cltemischen ErdOlstudien die anorganischen Hypothesen yon D. J. Mendelejew, Moissan und anderen endgiiltig aufgeben woUte, hat sieh dutch C h a rd i rl iiberzeugen lassen, dab es noeh einen Ausweg zur Rettung dieser Hypothcsen gibt. Optisch-inaktives Erd61. dab aus Katbiden entstanden ist, wit:d, dureh Oasdruek in hOhere Schichtell gedrtlckt, auf seinem Wege Ge- legcnheit linden, optisch-aktive Tier- und Pf!anzenreste zu extrahicrcn. So entsteht ein optisch-aktives Oemisch yon inaktiven und aktiven RohOlen. Neben dieser Extraktion findet aber auf dem Wege nach oben noeh eine andere Wechselwirkung mit dem Neben- gestein statt, n~mlicll eine Filtration, welche auf die

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Page 1: Die Theorie der Färbung der natürlichen Erdöle und deren notwendige Konsequenzen

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IOsungen der Berlinerblauarten und fiber den EinfluB der Salze auf die AusflockungS). 9. Abhandlung llber die Kontaktwirkung0). 10. Ueber das geflnge Diffu- sionsverm6gen des AlhuminslO). I1. Ueber dic Produkte der Zersetzung yon Sehwefelwasserstoff mit Schwefeidioxyd im Wasser~X). 12. Ueber den scheinbar gelOsten Schwefel. seine Scheinl6sung und tiber den weiehen Schwefeli19. I3. Ueber die ScheinlOsungenltg. 14. Ueber den Zustand des Kaseins in der Milchtt). 15. Ueber die Erscheinungen der Adh~lrenz oder Adhasivi~tlB). Nach durchgeftlhrter Prtifung dieser Arbeiten schlieflt der Verf., dab F. S e l m i der Ent- decker tier Kolloide ist. Von ihm stammt aueh der Nachweis, dab bei der Bildung der Scheinl6sungen keine Tetnperatur- und Volumtinderungen, wohl aber dutch salzartige Verbindungen Ausflockungen ein- treten; dab der scheinbar in LOsung befindliche Stoff im Zu$tande einer Suspension bzw. in Emulsion oder Aufquellung vorhanden ist. F. S e l m i glaubte ferner, dab die kolloidgelt)sten KOrper eine Art suspendierte Zeilen bilden, was der modemen Annahme yon A. Du- m a n s k i (1905) entsprlcht. Welter land F. S e l m i , dab bei der Koagulation der Kolloide diese .~ehr h/iufig die koagulierenden Salze zahe festhalten, und zwar aueh nach fiingerem Auswaschen. SchlieBiich daB'in LOsungen der gelOste K6rper sich so verhalte, wie eine gasf6rmige Expansion des gelOsten K6rpers in der Flfissigkeit, dab nicht blofl anorganische oder organische Substanzen in Kolloidform n16glich sind und dab auch das Kasein stch in der Milch zum Tell in Schein- lOsu~, befinde.

• S el mi verlrat somit gr6fltenteils eine heute modeme Anschauungsweise. V.P.

~) Nuov. Ann. Sctenze Natur. Bologn:,. 8, 404 (1847). • ) Oiorn. dellte Sclenze reed. pubbl, dalla R. Accad. Medic. di

Toting 3 (1848). t.,) Ann. di Majocch! 2, 177 ('850) ~J) Mere. Aecad TotinG II , 407. Ann. Cbim. ',/.8, 210 (1850).

~vo~rn. prakt. Chem. 49, 417 (1850). Ar£h. Phatm. 102, 47 (1850). g l auch S v e d b e r g , Die Methoden'zur Darst. kolL L6stmgen

(Dresden 1909). ~t] Journ. f. prakt. Chem.57, 49 (1852). O s t w a l d , Lehrb. d.

allg. Ch. II, 453 (1900). ,r] Pdncipii elementari di Chim. inorganica 78--79 (1857~.

Enciclopedia di Chtmlca 9, 336 (1874 und 9, 286 (1876). 14) Denkschr. fiber d e Milch, alas Lab und Koagnlation,

preisgekr6ni 1857 v. Istitu|o Lombardo. ~l Princ. element, di Chim. organ. Torino 1851, ,Adhtision,,

Enciciopedia di Chim !, 401 (1867)

Rrbeiten fiber /~ineralogie und Rgrikulturchemie. WeiB, F., Vorkommen und Entstehung der

Kaoltnerden des oslthfiringischen Buntsandstein. beckens. (Zeitschr. f. prakt. Geologic 1910.)

Die vorliegende Arbeit ist n.,ch den grundlegen- den Arbeiten H. S t r e m m e s, die der Kaolinfrage eine neue Rtchtung geben, abgefagt. (Vgl. die Referate der Arbeiten S t r e m m e ' s in d.Z.) Die Deutung der Kaolinfrage dieses Oebietes stOI3t insofern auf gr6Bere Schwierigkeit, da die Kaoline dieses Gebietes in Sedimenten liegen. Der Verf. weist an der Hand yon geologist:hen Profifen trod chemisch~et~ Analysen nach, dab die Kaolinisierung nach der Bildung der Sedimente stattgci~unden hat und dab die Kaolinisierung in der Richtung yon oben t~ach untea verlaufen sei. RO sl er 's Ansicht, dab die Kaoline der Buntsandstein- formation Ueberreste kaolinisierter Gesteinsmassen seien, die dutch Wasser oder Wind au die jetzige

Lagersttitte gebracht worden seien, wird als wenig wahrscheinlich berichtet.

Der Verf. bespricht darauf die neueren Arbeiten und namentlich die Arbeiten H. S t re m me'$ and wendet sich der Frage zu, welches das kaolintslerende Agens im Buntsandsteine gewesen sein kann. Wichtig er- scheint, dab das kaolinisierende Agens yon oben kant und dab in der N~the der untersuchten Vorkommen Braunkohlen direkt auf dem Buntsandstein aufliegen. Hierdurch sei kohlens~iurehaltiges Moorwasser das einzige in Betracht kommende Agens. (Ein absoluter Beweis wird aber hierftir nicht gebraeht. D. Ref.)

F. WeiB hat Versuche angestellt, Ton aus einer in Betracht kommenden Orube der untersuchten Gegend zu kaolinisieren. Er wandte zum Tell natilrliches, zum Tell ktinstliches Moorwasser mit Kohtens~ture an. Hauptbedingungen waren reduzierende Bestandteile und Kohlensaure, die angeleitet wurde (keine Humus- s~lure). Die Versuchstemperatur betrug 40--500. Sic wurden 9 Wochen lang behandelt. Dfe Kohlensaure wurde aueh dureh G~trung mit Traubenzucker und Hefe erzeugt. Das Ergebnis zeigte tats~ichlich eine, wenn auch geringe Veranderung des Tones in tier Richtung gegen Kaolin. Die AIkalien wurden teit- weise (Na,.O mehr als K20), Kalk und Magnesia ebenfalls um ein Geringes reduziert. Leitmeier.

L i e s e g a n g , R.E., Die Entstehung tier Achate. (Zentralbl. f. Min., Geol. u. Pal. 593, 1910.)

Der Veff. bespricht zuerst die a re Theorie yon der Entstehun_g der Achate: In die HOhtungen des Mela- pnyrs rtietit Kieselsliure hh:ein und wicder heraus, es bleibt dabei eine Hautan denW~inden zurtick. Dies wieder- holt sich immerfort. Diese Theorie scheint dem VerJ. sehr unwahrscheinlich. Er vergleicht diese Bildungen mit den durch Diffusion entstandenen Figuren, wie sie der Botaniker Pu n gs h e i m zuerst, dann W. O s t w a I d , Morse und P i e r c e , namentlich aber H. B e c h h o l d (und nicht zum mindesten der Verf. selbst. Der ReI.) studiert haben. Bekannt sind ja die Figmen, die dutch Eindringen yon Silbernitrat in eine mit Kalium- bichromat getr~nkte(~allerte entstehen. Den Diffustons- vorgang in einer so|chen KieselsauregMlerte (als $olehe haben wit uns ja die Achate im primiiren Stadium wahrscheinlich vorzustellen) bezeichnet L i e s e g a n g als zentdfugal. Wahrscheinlich handelt es sich um eine EisenlOsung, die dem Melaphyr entstammend in diese Oallerten eingedrungen ist. Leitmeier.

/~rbeiten technischen Inhalts. R a k u s i n , M. A., Die Theorie t ier Fi trbung

der natfirlichen Erd61e und deren nolwendige Konsequenzen. (,Petroleum" 5, 3tO, 1909:'10.)

R a k u s in, der auf Grund seiner optisch-cltemischen ErdOlstudien die anorganischen Hypothesen yon D. J. M e n d e l e j e w , M o i s s a n und anderen endgiiltig aufgeben woUte, hat sieh dutch C h a rd i rl iiberzeugen lassen, dab es noeh einen Ausweg zur Rettung dieser Hypothcsen gibt. Optisch-inaktives Erd61. dab aus Katbiden entstanden ist, wit:d, dureh Oasdruek in hOhere Schichtell gedrtlckt, auf seinem Wege Ge- legcnheit linden, optisch-aktive Tier- und Pf!anzenreste zu extrahicrcn. So entsteht ein optisch-aktives Oemisch yon inaktiven und aktiven RohOlen. Neben dieser Extraktion findet aber auf dem Wege nach oben noeh eine andere Wechselwirkung mit dem Neben- gestein statt, n~mlicll eine Filtration, welche auf die

Page 2: Die Theorie der Färbung der natürlichen Erdöle und deren notwendige Konsequenzen

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por0sen Gesteinsmassen schwach bituminisiegend wlrkt Das Erd61 selbst erscheint dank der absorbierenden Eigenschaften des Oesteins desto rieller, je groBer der Weg war. den us yon unten nach oben durchgemacht, d. h. in ie jiangeren geologischen l:ormationen das ErdOl sich zur Zeit befindeL

Diese theoretisehe.Schlugfolgerung wurde R a k u s i n zunachst dutch den russischen Geologen D e m e t e r O o l u b j a t n i k o w in 7 praktisehen Fallen bcstatigt, and R a k u s i n selbst hat dann 150 Erd01e der vet- sehiedensten Fundorle aus atlerJ Gegenden der Erde naeh dieser Richtung untersucht. Er untersueht die Roh(~te oder ihre L6sung in einem indifferenten L0sungsmittel, wit Benzol usw., im polarisierten Liehte und bestimmt die Durchlassigkeitskonstante K - Karbonisationskonstante. Alskolloide, inhomogene L6sungen setzten die Roh61e oder ihre L0sungen dem Durchgang des polarisierten Lichtstfahles grol]en Widerstand entgegen. Manche Roh611Osungen, z. B. namentlich nattirliche Goudrone ~verteerle, verharzte Erd~le) beginnen den polarisierten Strahl erst bet einer Konzentration der Benzoll0sung yon 1/s2 Proz. (Oew.) bet l - : 2 0 O m m ( S o l e i l - V e n t z k e ) durch- zulassen.

AuI diese Weise findet M. A. Rakus in bet Erdt}len einer beslimmten Tiele und auch beim Studtum yon korrespondierenden ErdOlen, also ErdOlen aus ver- sehiedenen Tieten derselben Fundst,'ltte, Gesetzm~tBig- keiten, die denen der spez. Gewichte, der kalorimetrisehen Eitekte usw. analog sind.

Fiir i~larimetnsch leere Oele, die in tier Nainr auch wasserhell vorkommen, wie z. B. in Ssurachany bet Baku, ist K -~ t00 Proz. Ftir polarimetrlsch un- durchsichti~e setzt er K = 1 Proz, Flit die tibrigen Halbdurchtassigen ert4aben sich also Werte yon I---100 Pr,3z, flit I(. Dabei ist zu bemerke,, daft vor- I~ulil~ Konstanten tiber 9~/~ Proz. noch nicht bekannt sind.

An sei~e Resutiate kniipft M. A. R a k u s i n dann weitere Folgertmgen. Er halt es [iir nnmOglich, die Begriffe vor) der F~itbung der na!tirllchen ErdOte und ihrem geologischen Alter streng auseinander zu haiten.

lm Laufe der enorm langen geologischen Epochen k6nnten die wahrseheinlich polarimetrisch leer ge- wesenen .Pcotopetrolea", unter dem FinfluB der der "l'ieie entsprechenden Temperatur, partiell ,verkohlt" worden skin, wodurch die dunkte Farbu,g entstand, und umgekthrt entstehen aus den bereits .karboni- sierlen ~ Roh61en nut dem Wege der nattirtichen Filtration, Erd61e der versetfiedensten F~irbungsgrade yon t~elschwarzbraun bis wasserheil, denn in den h6heren Sehichten ist infolge geringerer Temperaturen auch die MOglichkeit der Karbonisierung entsprechend gerin~er.

Des weiteren aut~ert sich bL A. R a k u s i n nocb ~iber die Natur trod Konstitutioa der dtmkelf~irbenden Sub- stanz. Er h~ilt sie mit M a r c u s s o n u. W a t d e n tiir kolloide Asphalt- oder Humtnstoffe und glaubt, dab fiber die komplizierte Konstitution die neuen Arbeiten z. B. yon O s t r o m o l e n s k y (,Iourn. russ. phys. chem. Oes. t907) und Kttrbatow (ibid. 1909), ebenso die Arbcit yon O s ~ i a n A s c h a n (Ci~em.-Ztg, 33, 561, 1909) viel- teichl Au(klarunoo bringen werden. Er bericbte¢ dann noch fiber ultramikroskopische ur~d spcktroskopische U,tersuchungen, denen abet die pola~imetr~sche sich iiberlege,~ erweist. Werner

| t O t e r , H., Leoben, Das Iichte Erd01 yon Ssuraehany bei Baku als Filtrationsprodukt. (~Petroleum" 5, 629, 1909/10.)

HOfer ist der An~icht, dag die l~akus in ' sche Filtrationshypothese. sowefl die bishengen Er|allru~gen reichen, in der ErdOlgeologic keine Berechtigung hat. Speziell an dem lichten Erd61 yon Ssurachany glaubt er die Unhaltbarkeit der Tt~eorie feststeHen zu k/~nnen. Er sttitzt sieh nut Versuche yon W, L a t k i n und Filtratio~sversuche mit Fullererde yon V. I-'. Herr. ~.Petroleum" 4, 1284, 1909.)

Die physkalisch.optischeo Figenschaften des Ssurachaay61es entspfechen nich~ den Resultaten dieser Filtrationsversuche, ebensowenig berechtigen die geologischen Verhaltnisse zu der Anwendung der Filtrationshypothese. Werner.

Her r, V. F., Baku, Nochmals: Zur Filtrations- | rage der natflrlichen Erd61e. (.Petroleum ~ 5 1387, 1909,q0.)

H e r r macht vorl~tufige Mitteihmgen iiber spezielle Versuche mit Ssurachany61. Das Filtrierproblem be- arbeitet er parallel mit Fullererde ~md mi! natiirlichcm Ssurachanyton. Werner.

Pyh~tla , E, Baku, 1st das I|chte Erd61 y o n Ssurachany bet Baku ein Filtrattonsprodukt? (~Petroleum" 5, 1525, 1909/10.)

Der Verfasse~ verteidigt die Aulfassung R a k u s i n's gegen die Einw~lnde H. H6fer 's . Er bringt umfassen- des literarisches physikalisch-optisches u. geologisches Material und berichtet fiber Versuche zurKl/Irung der l'rage.

Seine SchluB|olgerungen laBt er zusammen: 1. Zur Erklarung der Genesis des lichten ErdOl$

von Ssurachany l~lBt sich die Fiitrationshypothese heranziehen.

II. Die Iqttration des Erd61es kann in der Hatur mit lokaler Migration verbunden sein, eine Annahme, die sehr wahrscheinlich ist und ihre Berechtigung in der Erd,31geologie hat.

lll. Je nach dem geotogischen F3au der erd61- ftihrenden', bezw. begrenzenden Schichten, kann die mit lokaler Migration verbandene Filtration yon unten nach obrn oder umgekehrt vor sich gehen, ungeachtet der L~nge des lqltrationsweges.

iV. Die Filtration des Ssurachany-Erd61es hat yon unten nach oben stattgefunden.

V. Hierbei wurde das Erd01 ent|arbt, bezw. im Sinne Day's ~) fraktioniert, wie die Versuche unwider- leglich gezeigt haben.

VI. Bet der Filtration spielen die gespannteu (]ase eine grof3e Rolle, da auf sie zum Tell di¢ .de|ikaten Destillalionsprozesse Ra ku sin 's" zurBck- zuf(lhren siud, wie die .Kondensnte' in Ssurachany deuflich beweisen...:,

VII. Es wnrde gezeigt und durch Versllche be- wlesen, dab die entlarbende Kraft allen zur Tonerde- Kieselsauregruppe geh0renden Mineralicn, also auch den die [ agerst~tten bddcnden zukommt, tn besonders hohern Marie jedoch den sogenannten Fullererdearten.

VlIL Bet dun Filtrationsversuchen Herr 's , die als Beweis gegen die Filtrationshypothese angefiihrt werden, ist das Erd61 in Fraktionen naeh t-arben- nuancen zerlegt worden, nicht abet h~ Fraktionen rmcll dem Day'schen Filtrauon~prinzip.

1×. Die Zedegung der l raktionen nach Day beruht, wie das Experiment dargetan hat, nut der ver- schiedenen Dfffustonsgeschwindigkeit der verschieden zahcn Kohleawasserstoffe.

"~) Ze~tsckr. L aagu~. Chem. S~9 (]901),