dieter baldo glöckchen, hoppeldine und der apfelbaum baumine

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Dieter Baldo Glöckchen, Hoppeldine und der Apfelbaum Baumine und andere Erzählungen (Arbeitstitel) Erscheinungstermin Winter 2016/17 Hardcover, 80 Seiten, farbig illustriert Papierfresserchens MTM-Verlag

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Page 1: Dieter Baldo Glöckchen, Hoppeldine und der Apfelbaum Baumine

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Page 2: Dieter Baldo Glöckchen, Hoppeldine und der Apfelbaum Baumine

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Impressum:

Besuchen Sie uns im Internet:www.papierfresserchen.de

© 2017 – Papierfresserchens MTM-Verlag GbROberer Schrannenplatz 2 - 88131 Lindau

Telefon: 08382/[email protected]

Alle Rechte vorbehalten. Erstauflage 2017

Lektorat: Melanie WittmannHerstellung: Redaktions- und Literaturbüro MTM

www.literaturredaktion.deIllustrationen: Vera Peter und Simone Vögele

Cover: Simone VögeleLied Seite 49: Anita Menger – mit freundlicher Genehmigung

Druck: Totem-Druckerei / Polen – gedruckt in der EU

ISBN: 978-3-86196-671-5

Page 3: Dieter Baldo Glöckchen, Hoppeldine und der Apfelbaum Baumine

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Glöckchen, Hoppeldine und der Apfelbaum Baumine

und andere Erzählungen von Dieter Baldo

Illustrationen von Vera Peter und Simone Vögele

Page 4: Dieter Baldo Glöckchen, Hoppeldine und der Apfelbaum Baumine

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Inhalt

Glöckchen, Hoppeldine und der Apfelbaum Baumine 5Illustrationen von Vera Peter

Wie Hüpfchen Heupferd grashüpfen lernt 30Illustrationen von Simone Vögele

Ivanna und die kleine Walnuss 45Illustrationen von Vera Peter

Page 5: Dieter Baldo Glöckchen, Hoppeldine und der Apfelbaum Baumine

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Glöckchen, Hoppeldine und der Apfelbaum Baumine

Page 6: Dieter Baldo Glöckchen, Hoppeldine und der Apfelbaum Baumine

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Auf der Glockenblumenwiese

Es war einmal auf einer grünen Wiese. Dort wuchsen die schönsten Glockenblumen weit und breit. Sie dufteten so gut, dass Bienen und Hummeln aus allen Himmelsrichtungen ange-lockt wurden, um in kleinen goldenen Eimerchen den Nektar wegzutragen. Glöckchen, die schönste Glockenblume auf der Wiese, stöhnte wie an jedem Abend: „Was für ein Gesumme und Gebrumme den ganzen Tag.“ Dabei strich sie über ihr zartviolet-tes Blütenkleid. „Wie sehe ich überhaupt wieder aus – vollkom-men ramponiert.“ Um sie herum kicherten die Gänseblümchen wie kleine Hofdamen.

„Und morgen bei Sonnenaufgang stürmen sie wieder heran, diese wilden Bienen und Hummeln, und saugen meinen Nektar aus mir heraus.“

Wieder strich sie über ihre zarten Blütenblätter und lächelte verträumt. Die Gänseblümchen kicherten erneut, denn jetzt würde Glöckchen ihnen zum 37. Mal die Geschichte vom Glo-ckenblumen-Wettbewerb erzählen.

„Wisst ihr, dass ich damals beim Tümpelfest den Glockenblu-men-Wettbewerb gewonnen habe?“

Die Gänseblümchen steckten ihre Köpfe zusammen.„Was gibtʼs denn da zu tuscheln, ihr dummen Dinger? Ich trug

mein schönstes Kleid, sodass alle anderen Glockenblumen da-gegen verblassten ...“

Die Erde bebte leicht. Die Gänseblümchen schrien auf, doch Glöckchen erzählte einfach weiter.

Wieder wackelte der Boden kräftig. Kreischend klammerten sich die Gänseblümchen aneinander

fest und flüsterten ängstlich: „Hilfe! Ein Maulwurferdbeben!“

Page 7: Dieter Baldo Glöckchen, Hoppeldine und der Apfelbaum Baumine

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Wie der kleine Baum aus der Erde wuchs

Von alledem merkte Glöckchen nichts. Sie nahm auch nicht wahr, dass ein kleiner Baum genau vor ihrer Nase aus der Erde wuchs. Sie erzählte und erzählte, bis der kleine Baum sie freund-lich ansprach: „Wo bin ich?“

„Auf ei...ei...einer Sommerwie...wie...wiese“, antwortete Glöckchen stotternd, starrte ihn entgeistert an, seufzte und sank ohnmächtig ins Gras.

Schuldbewusst fächelte ihr der kleine Baum mit seinem ein-zigen Ast Luft zu, bis die Glockenblume wieder erwachte.

„Hör auf, mit deinem Ast vor meiner Nase herumzuwedeln“, geiferte sie und brachte aufgeregt ihre Blütenblätter in Ordnung.

„Tut mir leid“, entschuldigte sich der kleine Baum.„Tut mir leid, tut mir leid“, versetzte Glöckchen gereizt. „Erst

wächst du, ohne mich zu fragen, aus dem Boden, dann wirbelst du mit deinem Ast in der Luft herum und bringst mein Blüten-kleid durcheinander. Ist das die feine Art, einer Glockenblumen-dame zu begegnen?“

Der kleine Baum wäre am liebsten wieder in den Boden ver-sunken.

„Hier ist kein Platz für dich!“, stellte Glöckchen fest.„Auch nicht für einen kleinen Baum?“, hakte der kleine Baum

nach.Glöckchen betrachtete ihn von oben bis unten und sprach

vorwurfsvoll: „Bäume wachsen in den Himmel, so hoch wie die Wolken, dann bekommen sie Blüten und tragen Früchte. Und irgendwann, so mir nichts, dir nichts, fällt eine dicke Birne oder ein fetter Apfel genau auf mich drauf und ‒ pflatsch und matsch! ‒ ganz ohne Gruß bin ich nur noch Glockenblumenmus.“