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Christian Hoffmeister Digital Business Modelling Digitale Geschäſtsmodelle entwickeln und strategisch verankern

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Page 1: Digital Business Modelling - hanser-fachbuch.de · Weshalb das Konzept des Buches auf eine Tagline verkürzt werden kann: Define, design, develop and discover digital Business Models

Christian Hoffmeister

Digital Business Modelling

Digitale Geschäftsmodelle entwickeln und strategisch verankern

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der DeutschenNationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über<http://dnb.d-nb.de> abrufbar.

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt.

Alle Rechte, auch die der Übersetzung, des Nachdrucks und der Vervielfältigung desBuches, oder Teilen daraus, sind vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf ohne schriftlicheGenehmigung des Verlages in irgendeiner Form (Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderesVerfahren), auch nicht für Zwecke der Unterrichtsgestaltung, reproduziert oder unterVerwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

© Carl Hanser Verlag München 2015

Lektorat: Lisa Hoffmann-BäumlHerstellung: Thomas GerhardyLayout /Grafik-Design/Satz: Katalin Stappenbeck, Simone MastKreativ- und Art-Direktion: Christian Hoffmeister, Katalin StappenbeckUmschlaggestaltung: Jesús SanzDruck & Bindung: APPL Aprinta, WemdingPrinted in Germany

ISBN 978-3-446-44558-1E-Book-ISBN 978-3-446-44613-7

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Inhalt

Einführung, Aufbau und Zielsetzung des Buches 10

1 Define Das neue Ökosystem digitaler Geschäftsmodelle 18

1.1 Die fraktale Dimension 20

1.2 Was ist ein (digitales) Geschäftsmodell? 34

1.3 Was ist das Framework? 40

1.4 Digitale Geschäftsmodellevolution: Vom Menschen zum Automaten 52

1.5 InwelcherUmweltfindendigitaleGeschäftsmodellestatt? 82

1.6 Die vier grundlegenden digitalen Geschäftsmodellmuster 118

1.7 Literatur 135

2 Design Wertarchitektur 136

2.1 Wer ist beteiligt? 150

2.2 Wer interagiert mit wem? 174

2.3 Welche Netzwerke sind relevant? 196

2.4 Was wird angeboten? 210

2.5 Was bringt es? 228

2.6 Literatur 251

3 Design Wertemechanik 252

3.1 InwelcheRichtungenverlaufenLeistungenundGratifikationen? 266

3.2 Wie laufen Logiken ab? Wie hängen Abläufe zusammen? 282

3.3 Kann Erfolg wiederholt werden? 306

3.4 Literatur 319

4 Develop Startpunkte 320

4.1 Was wollen wir anbieten? 326

4.2 Was wollen wir haben? 328

4.3 Welches Problem für wen wollen wir lösen? 330

4.4 Welche Prozesse wollen wir abbilden und verbessern? 332

4.5 Welche Leistungen können wir so anbieten,

dass der Wert eines anderen Geschäftsmodells steigt? 334

4.6 Aufgaben 335

5 Discover Die theoretischen Grundlagen des DVC Frameworks 336

5.1 Physikalische Grundlagen 344

5.2 Informationsbasierte Grundlagen 352

5.3 Ökonomische und soziale Grundlagen 366

5.4 Literatur 384

Impressum 4 Index 386 Vorlage und Tools zum Download 391

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EINFÜHRUNG, AUFBAU UNDZIELSETZUNG DES BUCHES

„Das Leben ist wie ein Puzzle. Du musst es nur zusammensetzen,

damit etwas daraus wird.“ (Sprichwort)

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Ökonomie und die darin operierenden Unternehmen unterliegen (nach den Ideen des Begründers der Innovationsforschung Joseph Schumpeter) einem Prozess der Evo-lution und Mutation. Neue Technologien und hier vor allem die digitalen und IP-basierten Technologien wirken dabei als Treiber dieser Mutation und Evolution von Unternehmen und deren Geschäftsmodellen. Dies liegt vor allem daran, dass neue Technologien neue Anwendungsmöglichkeiten schaffen, die wie-derum als Grundlage für die Entwicklung neuer digitaler Geschäftsmodelle dienen.

Die große Herausforderung besteht darin, dass digitale Technologien eine Querschnitt-technologie darstellen und deren Anwen-dungsgebiete sich weder auf eine bestimmte Branche noch auf einen bestimmten Bereich in Unternehmen beschränken lassen, son-dern überall Wirkung im Sinne einer ökono-mischen Veränderung erzeugen.

Wenn Sie ein gedrucktes Buch lesen, basiert dieses ebenso auf einer digitalen Technolo-

gie, wie wenn Sie eine mobile Bordkarte am Flughafen über einen Scanner halten. Wenn Sie eine E-Mail an einen Kollegen senden, verwenden Sie ebenso digitale Technologie, wie wenn Sie an einem Geldautomaten Geld abheben. Digitale Technologie ist auch im Spiel, wenn Sie in Ihrem Navigationsgerät die Zieladresse der Fahrt eingeben oder auch, wenn der Scheibenwischer Ihres Autos auto-matisch mit den ersten Regentropfen, die die Scheibe berühren, startet.

Deswegen ist die ökonomische Reaktion auf und das Management von Veränderungen, die durch digitale Technologien ausgelöst werden, so schwer: Bits und Bytes spielen heute überall eine bedeutende Rolle. Com-puter und Software stellen dabei zentrale Produktionsfaktoren in fast allen Branchen und Unternehmensbereichen dar.

Aus diesem Grund wird in diesem Buch der Fokus explizit auf digitale Geschäftsmodelle und deren Modellierung gelegt. Dafür ist es notwendig, ein spezielles Framework für die

Analyse und Konzeption digitaler Geschäftsmo-delle zugrunde zu legen. Dieses muss sowohl ökonomische Belange als auch die technologi-sche Wirkumgebung berücksichtigen.

Und um die Darstellung, die Anwendung und die Herleitung dieses Framework und dessen Einsatz zur Modellierung digitaler Business Models geht es in diesem Buch. Zur Herlei-tung, Erklärung, Anwendung und der Vermitt-lung der dem Framework zugrunde liegen-den physikalischen, technologischen und sozi-ökonomischen Erkenntnisse und Ideen, ist das Buch in vier Teile untergliedert, wobei Teil II und Teil III, welche die Elemente des Frameworks und die Vorgehensweise zur Ent-wicklung eigener digitaler Geschäftsmodelle umfassen, auch als ein Teil gefasst werden können. Weshalb das Konzept des Buches auf eine Tagline verkürzt werden kann: Define, design, develop and discover digital Business Models.

“Define, design, develop, and discover digital Business Models.”

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In dem ersten Teil des Buches wird das Digital Value Creation Framework zur Konzeption und Modellierung digitaler Geschäftsmo-delle hergeleitet, vorgestellt und in einen unternehmerischen Kontext eingeordnet. Dabei wird besonderer Fokus auf die Darstel-lung der neuen technologischen Wirkumge-bung gelegt. Denn ohne deren Verständnis besteht die Gefahr, anachronistische Modelle zu entwerfen, da die wirklichen Möglichkei-ten nicht bekannt sind und dann auf Basis eines veralteten Technologie-Verständnisses gearbeitet wird. Die andere Gefahr man-gelnder Kenntnis der technologischen Rah-menbedingungen besteht darin, ein utopi-sches Modelldesign zu entwerfen und an der Realität vorbei zu designen. In diesen Fällen wird eher ein Forschungsprogramm als ein Geschäftsmodell entworfen. Die Problematik in beiden Fällen besteht dann darin, dass so keine ökonomische Wirkung erzeugt werden kann, weil es entweder noch keinen Markt auf Konsumentenseite für die Leistungen gibt (utopisches Design) oder das Konsumenten-wissen schon weiter vorangeschritten ist und deswegen keine Nachfrage erzeugt werden kann (anachronistisches Design).

Aus der technologischen Rahmenbedingung leitet sich zugleich auch die Grundstruktur des Frameworks und damit digitaler Geschäftsmodelle ab. Der Prozess der Modellierung digitaler Geschäftsmodelle wird in dem zweiten und dritten Teil des Buches beschrieben. Diese beiden Teile können unter dem Begriff des „Designs“ von Geschäftsmodellen unter Zuhilfenahme des Frameworks gefasst werden. Die Teilung der Modellierung digitaler Geschäftsmodelle mit dem Framework in zwei Phasen ist nötig, weil jedes Modell aus statischen und dynamischen Komponenten besteht. Erst im Zusammenspiel können diese eine ökonomische Wirkung erzeugen. Hier wird von Architektur und Mechanik gesprochen, die im Rahmen der Modellie-rung entworfen und beschrieben werden müssen.

Define Design

Framework-ArchitekturUm die Architektur digitaler Geschäftsmo-delle geht es im zweiten Teil des Buches. Hier wird die Wertarchitektur und damit die Statik digitaler Geschäftsmodelle entworfen und skizziert. Dabei sind es spezifische Elemente, die eine Geschäftsmodellarchitektur festle-gen. In diesem Teil werden auch typische Muster der einzelnen Elemente aufgezeigt. Tools und Methoden helfen bei der Beschrei-bung und Einordnung der eigenen Ideen und Geschäftsmodellansätze.

Framework-MechanikIm dritten Teil wird die Mechanik digitaler Geschäftsmodelle aufgezeigt. Denn jedes erfolgreiche Geschäft kann nicht alleine sta-tisch beschrieben werden. Es muss auch bestimmt werden, wie die Elemente in Bezie-hung zueinander stehen und wie die Regeln ablaufen, die eine ökonomische Wirkung erzeugen. Diese Beziehungen und die zwi-schen den Elementen ablaufenden Prozesse bilden die notwendige Mechanik im Sinne einer Interaktion zwischen den Geschäftsmo-dellelementen ab. Erst die Mechanik zeigt, wie Wert konkret geschaffen und erfasst wer-den kann.

II & III

Im fünften Teil wird die Möglichkeit geboten, tiefer in die theoretischen und wissenschaftlichen Grundlagen des Frameworks und damit der Geschäftsmodellentwicklung einzutauchen und diese zu „entdecken“. Hierbei werden grundlegende Ideen und Konzepte aus den Bereichen Physik, Informatik und Ökonomie sowie Soziologie beleuchtet und deren Einfluss auf digitale Geschäftsmodelle und das Digital Value Creation Framework offengelegt.

Im vierten Teil wird dargelegt, aus welcher Perspektive heraus mit der Entwicklung inno-vativer digitaler Geschäftsmodelle begonnen werden kann.

Geschäftsmodelle müssen nicht immer zwin-gend aus der Sicht von Kunden entwickelt und gedacht werden, sondern es gibt min-destens vier weitere Startpunkte, um in die Gestaltung einzusteigen.

Discover Develop V IV

Sehen wir uns nun an, wozu Sie das Buch und das Framework einsetzen können und auf welche weiteren Phasen der Geschäftsmodellumsetzung das Framework Einfluss hat.

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• die grundlegenden Konzepte der Digitalisierung und der digitalen Ökonomie zu verstehen,

• digitale Geschäftsmodelle zu analysieren und einordnen zu können,• Vorlagen für einen Start zur digitalen Geschäftsmodellierung zu bekommen,• Ideen für die eigene Geschäftsmodellentwicklung zu entwickeln und• innovative und kreative Geschäftsmodellierungen zu fördern.

DAS BUCH UND DAS

FRAME-WORK,

SOLLEN IHNEN

HELFEN:

DIGITAL BUSINESS MODELLLING

DARÜBER HINAUS:

• soll das Framework einen Rahmen bieten, um Modelle und Strategien zu kreieren, die dann auch realisiert werden können und nicht nur als „Post-Its“ an der Wand hängen.

• hilft das Framework (ist aber kein Bestandteil des Buches mehr) eine belastbare und stimmige Kalkulation von Business Cases zu ermöglichen, da die Ertragsmechaniken und die Zusammenhänge der einzelnen werttreibenden Faktoren und Elemente nach der Geschäftsmodellierung klar sind und aus diesen Umsatz und Kosten sowie Investitionen abgeleitet werden können.

• werden durch die Modellierung digitaler Geschäftsmodelle, besonders des Transaktionsdesigns, wichtige Impulse und Vorlagen für eine gezielte Prototyping und User-Testing-Phase geliefert.

• können damit sichere und erfolgreiche Umsetzungen angestoßen und so erfolgreich gelauncht werden.

WISSEN

STARTPUNKTE & IDEEN

BUSINESS CASE

PROTO-TYPING

CODING LAUNCH

STRATEGISCHE KONZEPTIONS-

VORLAGEN & TOOLS

Digital Business Modellling von der Idee zum Launch

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TEIL I DEFINE

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1 digitaler GeschäftsmodelleDAS NEUE ÖKOSYSTEM

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Inhalt

1 Das neue Ökosystem digitaler

Geschäftsmodelle 20

1.1 Die fraktale Dimension 26

1.2 Was ist ein (digitales)

Geschäftsmodell? 34

1.3 Was ist das Framework? 40

1.4 Digitale Geschäftsmodellevolution:

Vom Menschen zum Automaten 52

1.5 InwelcherUmweltfinden

digitale Geschäftsmodelle statt? 82

1.6 Die vier grundlegenden digitalen

Geschäftsmodellmuster 118

1.7 Literatur 135

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In dem ersten Teil des Buches werden verschiedene grundlegende Fragen beantwortet. Erstens geht es um die Antwort auf die Frage, wie Unternehmen und Geschäftsmodelle sowie Geschäftsmodelle untereinander zusammenhängen. Diese Antwort ist wichtig, um für die eigene Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle eine zielführende Analyse- und Beschreibungsebene finden zu können. Es darf nicht passieren, dass so weit weg vom Tagesgeschäft oder der Umsetzungsebene begonnen wird, dass auf Basis der Modellbe-schreibung keine Realisierung möglich ist. Es darf aber auf der anderen Seite auch nicht so sein, dass bei der Modellierung sich so im Detail verloren wird, dass dann ebenfalls keine Umsetzung stattfinden kann oder so „kleine“ Geschäftsmodelle realisiert werden, dass sie ökonomisch nicht werthaltig sind.

An diese Antwort schließt sich die Grundfrage an, was überhaupt Geschäftsmodelle und was konkret digitale Geschäftsmodelle sind. Erst mit den Ergebnissen dieser Definition ist es möglich, das in diesem Buch zugrunde gelegte Framework digitaler Geschäftsmodellie-rung herzuleiten und abzubilden und die relevanten Elemente zu beschreiben, aus denen dann individuelle Geschäftsmodelldesigns modelliert werden können.

Im Anschluss daran wird das Framework anhand von Beispielen abgleitet und begründet, weshalb das Framework die Struktur hat, die es hat. Die Struktur und die Elemente des Frameworks leiten sich einmal aus der ökonomischen Analyse von Geschäften und den darin ablaufenden sogenannten Transaktionen ab und zugleich wird das Aussehen des Frameworks durch die technische Umwelt bestimmt, in die jedes digitale Geschäftsmodell eingebettet ist.

Beginnen wir zuerst mit der Frage, auf welcher Betrachtungsebene überhaupt nach Geschäftsmodellen gesucht werden kann.

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1.1 DIE FRAKTALE DIMENSION

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Haben Unternehmen wie Google, Facebook, Apple oder auch Shazam oder Spotify eigent-lich ein digitales Geschäftsmodell oder meh-rere oder unendlich viele?

Ist YouTube ein eigenständiges Geschäfts-modell oder gehört es zu dem Modell von Google und ist iTunes ein digitales und der Verkauf von Hardware ein anderes nicht digi-tales Geschäftsmodell von Apple? Und Spo-tify? Ist das nun ein Freemium-Modell oder ist Freemium nicht die Kombination aus zwei Geschäftsmodellen: 1. Free und 2. Premium?

Wenn Sie Spotify nutzen wird Sie diese Frage nicht interessieren, wenn Sie aber (digitale) Geschäftsmodelle analysieren oder designen sollen oder wollen, dann ist die Beantwor-tung dieser Frage nicht unerheblich, vor allem dann, wenn zu Beginn seitens der Sta-keholder ein Geschäftsmodell auf die Frage: „Wie verdienen wir damit eigentlich Geld“ reduziert wird und damit Geld verdienen gleich gesetzt wird mit Geschäftsmodell.

Abstrakt betrachtet könnte eine Pizzeria, die auch liefert, in drei Regelkreise aufgeteilt werden.

Daher soll an dieser Stelle das Konzept der fraktalen Geschäftsmodellstrukturen einge-führt werden. Denn damit ist es möglich zu erkennen, dass Unternehmen selber kein Geschäftsmodell haben, sondern die Summe aus Geschäftsmodellen sind. Und damit kön-nen digitale Geschäftsmodelle auf vielen Ebenen gesucht, gefunden und modelliert werden.

Um das Konzept und auch die Herausforde-rung bei der Suche und Modellierung von Geschäftsmodellen und besonders von inno-vativen und digitalen Modellen zu verstehen, beginnen wir nicht direkt in der digitalen Welt, sondern sehen uns ein auf den ersten Blick relativ klares und einfaches Geschäfts-modell an: das einer Pizzeria.

Diese müsste ja ein Geschäftsmodell haben! Oder kann man auch bei einer Pizzeria meh-rere Geschäftsmodelle vorfinden und ist damit auch eine Pizzeria in der einfachsten Form ein Geschäftsmodellfraktal?

Sehen wir uns daher eine Pizzeria an.

Von einer ganzheitlichen Perspektive aus, kann die Pizzeria in drei Teilsysteme aufgeteilt wer-den, die jeweils spezifische Leistungen erbrin-gen und an definierten Schnittstellen mit den anderen Systemen Leistungen tauschen.

Zum einen gibt es das Bestellsystem über das ein Kunde eine Pizza ordert. Hier geht also eine Anfrage nach einer Leistung ein (Ein-gangssystem). Dahinter liegt das Herstel-lungssystem, in dem die Pizza entsprechend der Vorgaben der Bestellung produziert wird. Hierbei werden Zutaten zu einem Produkt zusammengesetzt und damit verarbeitet (Ver-arbeitungssystem). Und dann erfolgt die Übergabe der fertigen Pizza an ein Liefe-rungs-System, über das die Pizza an den Besteller geliefert wird. Hierbei wird also das Produkt ausgeliefert (Ausgangssystem).

In diesem Beispiel ist es ein Lieferfahrzeug, es könnte aber auch ein Kellner sein, der die Pizza an einen Tisch im Restaurant transpor-tiert. Wir bleiben in diesem Beispiel bei der Auslieferung durch einen Fahrer.

Zoomt man etwas heran, dann kann der Teil der Bestellung wiederum in drei Teilsysteme aufgeteilt werden. So ruft eine Bestellerin zum Beispiel bei der Pizzeria an, um eine Pizza zu bestellen (Eingangssystem). Damit die Kundin bestellen kann, benötigt sie ein Leistungsangebot, aus dem sie sich eine Pizza

aussuchen kann und sofern eine Auswahl erfolgt ist, benötigt die Person, die eine Bestellung entgegennimmt, eine Ausstattung die es ihr ermöglicht, die Bestellung anzuneh-men und weitergeben zu können (z. B. Kasse, Bestellbon, Telefon, Block), was zusammen das Verarbeitungssystem ergibt. Am Ende des Prozesses gibt die Person die Bestellung an den Hersteller weiter (Ausgangssystem). Aus Sicht des Pizzabäckers, also der Herstellung, ist der Bestellprozess sein Eingangssystem oder die -schnittstelle. Sobald er den Auftrag erhalten hat, beginnt sein Ablauf, wie aus

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Zutaten eine fertige Pizza wird. Dies ist sein Verarbeitungssystem. Die Weitergabe der Pizza an dem Lieferservice ist sein Ausgangs-system. Auch dieser kann wieder in diese drei Teile unterteilt werden. Er empfängt eine Leis-tung aus der Herstellung (Eingangssystem), transportiert (sein Verarbeitungssystem) die Pizza dann an ein Ausgangssystem, bei dem dann die Ware abgeliefert und dafür Geld in Empfang genommen wird. Damit gibt es auf einmal nicht drei Teilsysteme, sondern in dieser Beschreibung sind es nun sogar neun. Aber dennoch könnte man ja sagen, es ist immer noch die Pizzeria und die hat nur ein Geschäftsmodell. Das stimmt. Was aber, wenn Derjenige, der die Bestellung entge-gennimmt, sich aus der Pizzeria löst und nur noch selbstständig Bestellungen vermittelt? Und was, wenn Derjenige, der die Pizza her-stellt, sich nur auf die Herstellung fokussiert und von verschiedenen Bestellungsvermitt-lern Aufträge annimmt, die Aufträge abarbei-tet und diese dann an einen eigenständigen Lieferservice weitergibt, der wiederum ver-schiedene Restaurants als Kunden hat und für diese die Ware ausfährt? Sind es dann nun drei Geschäftsmodelle oder immer noch eines? Und wenn die Pizza von einer Fran-chise-Kette aufgekauft wird, hat die Pizzeria dann kein eigenes Modell mehr, sondern ist Teil des Geschäftsmodells der Kette, die viel-leicht wieder zu einem noch größeren Kon-zern gehört?

Warum erzähle ich Ihnen das? Weil es in Bezug auf die Definition eines Geschäftsmo-dells keine exakte Betrachtungsebene gibt, bei der man sagen könnte: „Fange hier an und höre da auf!“ Denn der einfachste Inter-aktionsprozess zwischen zwei Wirtschaftssys-temen, wie die Bestellung einer Pizza über einen Vermittler kann ein ganzes Geschäfts-modell begründen und darstellen, ebenso wie ein Franchisesystem von Lieferservices das deutschlandweit agiert ein Geschäftsmo-dell hat, aber auch der Tausch der Pizza gegen Geld an der Tür des Bestellers kann als eigenes Geschäftsmodell betrachtet werden.

Wenn man nun mit der Modellierung beginnt, dann könnte es passieren, dass man an der Haustür beginnt und in der Franchisezentrale endet oder umgekehrt bei der Analyse eines Franchisebetreibers beginnt und an der Kasse im Restaurant endet.

Um dieser Komplexität überhaupt begegnen zu können und dennoch bei Geschäftsmo-dellanalysen und der Konzeption der Modelle zu guten Ergebnissen zu kommen, liegt dem später vorgestellten Framework eine grund-sätzliche Idee zugrunde: die Idee, dass Unter-nehmen Geschäftsmodellfraktale sind und Geschäftsmodelle wiederum Fraktale aus den drei Regelkreisen „Eingabe, Verarbei-tung, Ausgabe“ darstellen. Was sind dann aber Fraktale?

Fraktale sind sich immer wiederholende Strukturen, die sich zu einem immer komple-xeren Gebilde ausformen. Die Grundlage wurde von dem französischen Mathematiker Mandelbrot gelegt, der die fraktale Geomet-rie entdeckt und populär gemacht hat. Die Erkenntnisse der fraktalen Geometrie beste-hen darin, dass Sie überall, wenn Sie genau hinschauen, ähnliche Muster und Strukturen finden, die sich permanent wiederholen. Analysieren Sie einen Baum ohne Blätter, können Sie erkennen, dass dieser die Summe seiner Ästen ist, die sich immer wieder in selbstähnlicher Form wiederholen. Wenn Sie einen Baum in einer einfachen Abbildung zeichnen wollen, dann zeichnen Sie Striche, die sich am oberen Ende immer wieder tei-len. Der Ast wiederholt seine eigene Struktur immer wieder selbst, und bildet so erst einen Baum.

Diese Erkenntnisse wurden von dem ehema-ligen Direktor des Fraunhofer Institutes Hans-Jürgen Warnecke auf Unternehmen ange-wandt. Die Entdeckungen Mandelbrots und die Übertragung dieser Ideen auf Unterneh- men seitens Warnecke, werden nun auch auf die Konzeption digitaler Geschäftsmodelle übertragen.

Fraktale – Unternehmen – digitale GeschäftsmodelleEin Fraktal in Unternehmen stellt eine selbstständig agierende Unternehmens-einheit dar, deren Ziele und Leistung eindeutig beschreibbar und die durch die Eigenschaften Selbstorganisation, Selbstähnlichkeit und Dynamik definierbar sind (in Anlehnung an Warnecke 1996). Aus dieser Sicht heraus können Unter-nehmen als Geschäftsmodellfraktale und diese wiederum als Fraktale von den drei Regelkreisen Eingabe, Ausgabe, Verarbeitung beschrieben werden.

Merksätze

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E Wenn Sie nun digitale Geschäftsmodelle designen und dabei das hier vorgestellte Framework einsetzen, können Sie immer entscheiden, ab welcher Beschreibungsebene Sie die Modellierung in Fraktale aufbre-chen und diese als eigenständige Geschäftsmodelle abbilden und modellieren. Sie können später die einzelnen Geschäftsmodelle wie-der untereinander koppeln (dafür gibt es im Framework eine spezifi-sche Schnittstelle an der weitere und andere Geschäftsmodelle ange-dockt werden). Sie müssen dabei nur die entsprechenden Geschäftsmodellelemente und deren Logik konsistent in dem Frame-work verbinden und können so beliebig viele Geschäftsmodelle ent-wickeln und koppeln: Solange bis aus einem einfachen Upload-Pro-

Geschäftsmodellesind Regelkreisfraktale

Sehen wir uns nun also diesen zentralen Begriff näher an und versuchen eine Definition: Was ist ein digitales Geschäftsmodell?

zess, eine Plattform für die Distribution für Filme wird, die dann die Videos vermarktet und die Erlöse mit den Nutzern teilt, bis die Platt-form schließlich von einer Suchmaschine gekauft und von dieser wie-derum mit den anderen eigenen digitalen Geschäftsmodelle verbun-den und vernetzt wird.

Nun wissen wir, dass Unternehmen als Geschäftsmodellfraktale beschrieben werden können und Geschäftsmodelle wiederum als Fraktale aus Regelkreisen, aber damit ist noch nicht genauer der Begriff „digitale Geschäftsmodelle“ definiert.

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1.6 DIE VIER GRUNDLEGENDEN

DIGITALEN GESCHÄFTSMODELLMUSTER

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1.6.1. Mehrseitiges interaktives Geschäftsmodellmuster

Legt man nun die Ergebnisse der bisherigen Analysen übereinander, sind einige Basismuster digitaler Geschäftsmodelle zu erkennen.

Vollständig interaktive und mehrseitige digitale Geschäftsmodellmuster

Dieses Muster digitaler Geschäftsmodelle weist an beiden Seiten han-delnde Akteure auf, die aus technischer Sicht mit vollständigen Com-putern ausgestattet sind oder ausgestattet werden müssen. Die Akteure interagieren mit der zentralen Plattform über technische Ver-

bindungen und Netzwerke hinweg. Damit stehen auch die beiden Sei-ten direkt oder indirekt miteinander in Kontakt und können auch direkt miteinander interagieren.

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MehrseitigInteraktiv

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Dieses Muster ist unter anderem bei folgenden digitalen Geschäftsmodellen zu finden:

Wird dieses Muster in ein etwas komplexeres Muster aufgespalten, so erhält man die sogenannten Multiagentensysteme. Diese spielen bei der Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle eine erhebliche Rolle. Adservermodelle basieren auf diesem Design, ebenso wie zum Beispiel das Staudarstellungsmodell von TomTom (das auch hinter den Apple Kartend-dienst steht).

Plattform Angebot

YouTube

Jameda

Amazon Bookstore

Skype

MyTaxi

Facebook

Lufthansa.de

Booking.com

AirbnB

verbindet Videoanbieter und Videorezipienten über die Videos miteinander.

ermöglicht die direkte Buchung von Flügen bei Lufthansa ohne dass ein Reisebüro dazwischen geschaltet ist.

verbindet Verlage mit Buchkäufern über die Präsentation der zu kaufenden Bücher.

ermöglicht es Ärzten, ihre Leistungen anzubieten, und Patienten, Ärzte zu bewerten aber auch nach Ärzten zu suchen.

verbindet Akteure miteinander und ermöglicht die direkte und indirekte Kommunikation zwischen diesen.

ermöglicht die direkte Bestellung von Taxis über die Plattform von MyTaxi.

ermöglicht die direkte Livekontaktaufnahme zwischen zwei Akteuren.

ermöglicht es Reisenden, Hotelzimmer zu suchen und zu buchen, und gibt die Daten direkt an die Hotels weiter.

vermittelt Wohnungen zur Untermiete zwischen zwei Akteuren.

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Erste Darstellungsform: Vollständig interaktive und mehrseitige digitale Geschäftsmodellmuster, erweitert um Softwareagenten, die dann die Transaktionen ausführen.

Bei einem Multiagentensystem steht an beiden Seiten (oder mindestens an einer) ein Akteur, der aber nicht operativ handelt, sondern nur administrativ oder nur einmal, z. B. bei der Softwareinstallation, aktiv agiert. Dann übernehmen die Ausführung der Aufgaben Soft-wareagenten, die relativ autonom untereinander interagieren und Transaktionen ausführen.

Dieses Muster kann dadurch dargestellt werden, dass unterhalb der Akteure auf den Rechnern nun Softwareagenten platziert werden, die dann die Transaktionen durchführen. Die Akteure interagieren dann erst einmal mit den Softwareagenten und diese dann untereinander.

Dieses Muster ist unter anderem bei folgenden digitalen Geschäftsmodellen zu finden:2 Plattform Angebot

AdWords

TomTom

TollCollect

Akteure richten die Grundinstallation und die Einstellungen ein. Die Schaltung und die Abwicklung der Anzeigenschaltungen und Messungen

werden von Softwareagenten durchgeführt.

Sammelt Daten der Nutzer ein und berechnet daraus Staus und stellt diese auto-matisch auf den Karten z. B. auf dem iPhone dar. Akteure nutzen die Karten, aber

die relevanten Interaktionen laufen zwischen den Agenten ab.

Lkw-Fahrer müssen Installationen vornehmen. Das Mautsystem funktioniert vollautomatisiert zwischen Softwareagenten.

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Dieses Muster ist unter anderem bei folgenden digitalen Geschäftsmodellen zu finden:

1.6.1 Broadcastmuster

Eine häufig anzutreffende Variante, ist die Reduktion der Eingabeseite auf ein rein sen-dendes Eingabesystem. Hierbei werden tech-nische Eingabesysteme über die Plattformen Akteuren zugänglich gemacht, die dann auf diese direkt oder indirekt zugreifen können.

Zweite Darstellungsform: Broadcastmuster reduzieren eine Seite auf die Eingabe von Daten.

In diesem Framework ist die Interaktionsrate eher gering, da der Akteur nur Eingaben vor-nimmt, die es ihm ermöglichen auf die Daten individuell und spezifisch zuzugreifen. Heute werden dabei die Daten über Sensoren oder Aktoren in die Plattform automatisiert einge-spielt. Auch hier gibt es zahlreiche Anbieter die solche Muster realisiert haben und anbieten.

Dabei kann es zwei Anwendungsfälle geben:

1. Der Anwender installiert selbst Sendesta-tionen oder hat Zugriff auf eigene Sen-destationen, so zum Beispiel im Bereich von Smarthome Anwendungen. Der Geschäftsmodellanbieter stellt dabei die notwendigen Ausstattungen zur Verfü-gung, die dann der Akteur selbst instal-liert und auch selbst nutzt.

2. Der Geschäftsmodellanbieter greift auf Daten aus Netzwerken zu, die er selbst betreibt oder auf die er über Kooperatio-nen oder einen Markt Zugriff hat. Diese Daten werden dann anderen Akteuren, die keine Kontrolle über die Sendestationen haben, zur Verfügung gestellt, z. B. Wetter-daten.

3 Plattform Angebot

Wetter24.de

flightradar24.com

O2-Connected Car

liefert Wetterdaten, die von eigenen Stationen geliefert werden.

greift auf Daten von Flugzeugen zu, die über Kooperationspartner und User zur Verfügung gestellt werden, und zeigt die aktuellen Flug-

informationen und Flugbewegungen für Anwender an.

O2 stellt Fahrzeughaltern eine Ausstattung zur Verfügung, die es diesen ermöglicht, auf

die Daten seines Autos remote zugreifen.

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Anwendungsbeispiele hierfür sind unter anderem:

1.6.2. Software as a Service-Muster

Dritte Darstellungsform: Bei Software as a Service-Mus-tern ist der Akteur sein eigener Auftraggeber und Auftrag-nehmer. Software und Hardware ermöglichen es ihm, selbst Leistungen zu erbringen, die er ohne den Geschäftsmodel-lanbieter nicht realisieren könnte.

4 AngebotPlattform

MyFitnessPal

Reposito

Apple Game Center

ist ein Kalorienzähler, der unter anderem einen Scanner enthält der Strichcodes lesen kann und dadurch von den Lebensmitteln die Daten direkt darstellen kann.

dient dem Aufbewahren von Quittungen. Diese werden abfotografiert und der Barcode kann von der Verpackung einer Ware eingescannt werden, sodass der

Beleg mit den Produktdaten verknüpft wird.

bietet Spiele an, die ein Akteur gegen einen Softwareagenten spielt. Andere menschliche Mitspieler werden nicht benötigt.

Nike Plus Running App Läufer können jeden Lauf einfach durch Sensoren erfassen und speichern.

Schließlich kann das Software-as-a-Service-Muster als Basismuster genannt werden. Hierbei sind alle Modelle mittels neuer Technologien subsumierbar, die sich auf ungebundene Dienstleistun-gen und Anwendungen beziehen und somit der Akteur selbst Aufgaben lösen kann, da ihm der Geschäftsmodellanbieter entsprechende Software- und Hardwareausstattung anbietet.

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Überlagert und abstrahiert man die Technologie- und Geschäfts-modellarchitektur, dann erkennt man das Framework als gemeinsame Basis für jegliche Abbildung und Kon-zeption digitaler Geschäftsmodelle.

Up- Transaction

Up- Transaction

Down- Transaction

Down- Transaction

Eingaberechner & Clients

Anwendungsserver und Anwendungen

Ausgaberechner & Clients

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Nun können die einzelnen Elemente und Bausteine des Frameworks detailliert beschrieben und die sich daraus ableitenden Muster jedes Bausteins dargelegt werden. Beginnen wir mit der Beschreibung der Elemente, welche die grundsätzliche Wertarchitektur digitaler Geschäftsmodelle bestimmen.

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1.7. Literatur

Mandelbrot, Benoit (1987): Die fraktale Geometrie der Natur. Birkhäuser, Basel, Boston

Roebke, Joshua (2010): Realität auf dem Prüfstand. In: Spektrum der Wissenschaft Dossier 4/10: Quanteninformation, S. 9-13

Rothermund, Klaus; Eder, Andreas (2011): Motivation und Emotion, Wiesbaden Schöning, Uwe (2008): Ideen der Informatik, München

Springer Gabler Verlag (Herausgeber), Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: Transaktion, unter: http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/5996/transaktion-v12.html

Warnecke, Hans-Jürgen (1996): Die Fraktale Fabrik – Revolution der Unternehmenskultur, Reinbek

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