digitalisierung fallstudien zu chancen und...
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Einleitung
Der Megatrend Digitalisierung ist in aller Munde; die vierte Industrielle Revolution ist in
vollem Gange. Ist es eine disruptive Revolution, die vorhandene Märkte, Produkte und
Dienstleistungen teilweise oder sogar komplett verdrängt? Schließlich werden nicht nur
Geschäfts- und Arbeitsprozesse revolutioniert; es entwickeln sich auch ganz neue
Geschäftsfelder.
Die Digitalisierung geht auch an der Außenwirtschaft nicht vorbei. Sie stellt traditionell
eher papierbasierte Branchen wie Exportkreditversicherer, Unternehmen aus dem
Maschinen- und Anlagenbau und Banken vor große Herausforderungen genauso wie sie
Chancen bietet. Cloud-Lösungen, Plattformen, Internet of Things, Big Data, Cyber
Security, Robotics, Fintechs, Blockchain, Industrie 4.0 & Robotic Process Automation: Die
Anzahl der Buzzwords ist groß. Doch was bedeutet die Digitalisierung ganz konkret für die
oben genannten Branchen? Dieser Frage widmet sich dieses Paper in Form von mehreren
Fallstudien. Diese Fallstudien sind im Bereich der drei folgenden Digitalisierungstrends
angesiedelt, die uns im Kontext der Außenwirtschaft besonders relevant erscheinen:
Digitale Plattformen, Industrie / Produktion 4.0, Blockchain.
Industrie/Produktion 4.0
Was bedeutet Industrie/Produktion 4.0? Der Begriff stammt aus einer Initiative der
deutschen Bundesregierung von 2011 und ist Gegenstand unzähliger unterschiedlicher
Definitionen. Kurz und knapp erfasst er die Herstellung maßgeschneiderter Produkte
(Losgröße 1) durch hoch flexible und effiziente Produktion; ermöglicht durch die
Verfügbarkeit großer Datenmengen, einen enormen Anstieg der Rechenleistung und die
Automatisierung von Prozessen.
Bedeutung der „Predictive Analytics“
Um weiterhin wettbewerbsfähig zu sein, müssen Unternehmen ihr Geschäftsmodell in
Frage stellen oder zumindest ihr Produktsortiment digital erweitern. Andernfalls laufen sie
Gefahr, von Start-ups aus der Softwarebranche, die für althergebrachte, zeitaufwendige
und intransparente Prozesse neue digitale Lösungen entwickeln, aus ihren Märkten
verdrängt zu werden. Die Devise heißt „adapt or die“ und wird auch als „Digitaler
Darwinismus“ bezeichnet.
Besondere Bedeutung kommt einer Reihe neuer Produkte/Dienstleistungen zu, die unter
den Oberbegriff „Predictive Analytics“ fallen. So lassen sich mithilfe von Sensoren und
Messinstrumenten enorme Datenmengen über den Zustand einzelner Maschinenbauteile
sammeln. Durch die Auswertung dieser Daten kann die Wartung und Lebensdauer von
Maschinen verbessert werden, indem bevorstehende Ausfälle vorausgesehen und
Probleme präventiv gelöst werden („Aktion statt Reaktion“).
In diesem Paper
1 Einleitung
1 Industrie/Produktion 4.0
5 Digitale Plattformen
7 Blockchain
12 Ausblick und Wertung
13 Quellen
FALLSTUDIEN ZU CHANCEN UND HERAUSFORDERUNGEN IM KONTEXT DER AUßENWIRTSCHAFT
DIGITALISIERUNG
April 2018
Dorothea Agricola, Dr. Anja Erlbeck, Dr. Daniela Stagel, Linda-Marie vom Hove
Der Megatrend Digitalisierung ist in aller Munde und er geht auch an der Außenwirtschaft
nicht vorbei.
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Weiterhin ermöglichen Satelliten- getragene Sensoren die Erkundung der Erdoberfläche
und stellen enorme Datenmengen in kurzen Abständen und hoher Auflösung zur
Verfügung, so dass Risiken z.B. in der Produktion von Agrarrohstoffen erfassbar und
steuerbar werden und damit neue Transaktionen ermöglichen. Diese Vorteile führen
neben Kosten- und Zeiteinsparungen zu direkten Produktionsgewinnen. Durch die in
regelmäßigen Abständen erfolgenden Datenauswertungen nebst entsprechenden
Handlungsempfehlungen wird auch die Kundenbindung im Rahmen der fortlaufenden
Interaktion zwischen Kunde und Unternehmen verstärkt.
Fallstudie „Smart Alarm“ aus dem Bereich Industrie 4.0
Die Fallstudie „Smart Alarm“ kommt aus dem Bereich der „predictive maintenance“ und
betrifft ein digitales intelligentes Alarmmanagement. Dieses wurde von der SMS digital
GmbH, der digitalen Tochter der SMS Gruppe für Stahl- und Walzwerke entwickelt. Die
SMS digital bietet den Smart Alarm neben einer Reihe weiterer Applikationen auf ihrer
digitalen Plattform https://my.sms-group.com/ an. Auf der Plattform finden sich auch
Apps von Drittanbietern und teilweise wird sogar überlegt, ob Dienste von Wettbewerbern
angeboten werden sollen, um das Leistungsangebot auf der Plattform so attraktiv wie
möglich zu gestalten und damit die Anzahl der Nutzer und die damit einhergehende
Relevanz der Plattform zu erhöhen.
In der bisherigen Welt können sich Anlagenbediener an einer großen Anlage wie z.B.
einem Stahlwerk in tabellarischer Form einen Überblick über Alarme verschaffen:
Diese Anzeige gibt zwar Auskunft über wesentliche wartungsrelevante Alarmdaten, die
tabellarische Darstellung befähigt den Anlagenbediener jedoch nicht, die zur Verfügung
stehenden Daten zu erfassen und im Sinne der Anlagenbedienung auch zu nutzen, in dem
z.B. frühzeitig auf eingehende Alarme reagiert wird. Auch die Dauer der Alarme und
Zusammenhänge zwischen eingehenden Alarmen sind aufgrund dieser Darstellungsweise
nur schwer erkennbar. Darüber hinaus fehlen empirische Daten über den Alarm,
Auswirkungen und Handlungsempfehlungen. Um hier Abhilfe zu schaffen und ein
effektives Alarmmanagement zu ermöglichen, stellt das neue Smart Alarm Konzept im
ersten Schritt die nachfolgend bildlich wiedergegebene verbesserte Visualisierung der
Alarme zur Verfügung (nächste Seite). Sämtliche Alarmdaten des Kunden werden über
eine sichere Verbindung in die Cloud auf der Plattform der SMS digital GmbH übertragen
und dort visualisiert. Diese Visualisierung kann der Kunde jederzeit über verschiedene
Angezeigte Alarmdaten: Betroffene
(Maschinen-) Gruppe, Zeitpunkt, Status,
Kurzbeschreibung
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Endgeräte abrufen. Links wird das Auftreten des Alarms im Maschinenbaum seiner
Anlage anschaulich verortet, mittig wird der Zeitpunkt, die Dauer und Art des Alarms
wiedergegeben und rechts erfolgt eine Auflistung über die Alarmdetails eines
ausgewählten Alarms. Diese Alarmdetails werden dann um alarmspezifische
Informationen erweitert. Langfristig soll Smart Alarm den Kunden durch die
Speicherung und Analyse sämtlicher Alarmdaten helfen, schneller die Ursache
gefährlicher Störungen auszumachen und diese zu beheben. Das hier einschlägige
Geschäftsmodell „Software as a Service“ führt dazu, dass Kunden automatisch beim
Einloggen auf die Plattform über neue Anwendungsmöglichkeiten des Smart Alarm
Konzepts informiert werden und diese für sich freischalten können. Dieser Umstand
zeigt auf, dass es sich bei dem Smart Alarm nicht nur um den normalen technischen
Fortschritt handelt, sondern um ein neues Geschäftsmodell für die Branche.
Herausforderungen bestehen in der Gewährleistung hoher technischer
Sicherheitsstandards für die übertragenen Alarmdaten. Daten dürfen nicht in falsche
Hände geraten und müssen vor Viren oder Hackerangriffen sicher sein. Dieses Ziel hat
die SMS digital GmbH erreicht, indem sie sich einen erfahrenen Cloud Anbieter für ihre
Plattform gesucht hat, der diese Sicherheitsstandards gewährleisten kann. Das hat für
Kunden den Vorteil, dass ihre Daten auf der Plattform der SMS digital GmbH unter
Umständen sicherer sind als in den eigenen IT-Systemen. Letztlich sind
datenschutzrechtliche Aspekte zu beachten und die Frage nach dem Eigentum und den
Nutzungsrechten an den Alarmdaten bedarf mangels eindeutiger gesetzlicher
Bestimmungen vertraglicher Regelung.
Als Fazit lässt sich festhalten, dass das Smart Alarm Konzept durch präzisere
Vorhersagen nicht nur zu einer größeren Sicherheit beim Betreiben der Anlage, sondern
auch zu einer Verringerung von ungeplanten Stillstandszeiten und damit einer
Steigerung der Produktivität führt. Die längerfristige Auswertung der Alarmdaten kann
auch wertvolle Hinweise für Anpassungen an der verkauften Anlage bzw.
Maschinenteilen mit sich bringen. Insgesamt wertet dieses digitale Produkt die gesamte
SMS Gruppe auf und verschafft ihr einen Wettbewerbsvorteil, da sie von Kunden als
modernes, digitales Unternehmen wahrgenommen wird, das auch nach dem Verkauf
einer Anlage wichtige Dienstleistungen für den Anlagenbetrieb erbringt. Aufgrund der
positiven Kundenresonanz soll der Smart Alarm zukünftig auch in anderen
Industrieanlagen (Glas, Papier etc.) zum Einsatz kommen und althergebrachte
Alarmsysteme vollständig ersetzen.
Erweiterte Alarmdaten: Kurzbeschreibung der
Störung, Effekt, Ursache, Urheber,
Eintrittswahrscheinlichkeit, Schweregrad,
Wichtigkeit, Lösungsmöglichkeiten etc.
Der Smart Alarm führt zu
größerer Sicherheit beim
Betreiben der Anlage,
Verringerung von un-
geplanten Stillstandszeiten
und somit zu einer Stei-gerung
der Produktivität.
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Fallstudie Produktion 4.0 - Remote-sensing Information and Insurance for Crops in Emerging
Economies (RIICE)
Bei der Produktion 4.0 kann durch die Auswertung großer Datenmengen wie z.B.
Satellitendaten vorausschauend in Produktionsprozesse eingegriffen werden, um bessere
Resultate bei der Agrarproduktion zu erzielen und Risiken steuerbar zu machen. Das
bedeutet nichts Geringeres als eine Revolution für die herkömmliche Landwirtschaft.
Veranschaulicht wird das durch das Projekt RIICE (Remote-sensing Information and
Insurance for Crops in Emerging Economies).
Wie hoch wird die diesjährige Reisernte in Vietnam ausfallen? Werden die Vertragsbauern
die zugesicherte Reismenge liefern, so dass Händler ihre Ware nach Europa exportieren
können? Wie haben die extremen Regenfälle der letzten Tage die Reisernte beeinflusst?
Muss Reis importiert werden, um die Grundversorgung der Bevölkerung sicher zu stellen?
Wesentliche Fragen, die während der Reisanbauzeit oftmals nur mithilfe historischer
Erfahrungswerte beantwortet werden konnten und auch nach der Ernte dauerte es
oftmals Wochen bis Informationen über die Erntemengen vorlagen.
Neue Sensoren in der Satellitentechnologie in Kombination mit Ernteertragsmodellen
haben es in den letzten Jahren möglich gemacht, Reisernten schon während der
Produktionszeit vorherzusagen und frühzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Durch das
RIICE Projekt werden detaillierte Informationen über rund 15 Millionen Hektar
Reisanbaufläche in Kambodscha, Indien, Thailand und Vietnam gesammelt und
ausgewertet. Die Daten stammen von sogenannten SAR-Satelliten, die die Erdoberfläche
mit elektromagnetischen Wellen abtasten. Sie können auch dichte Wolkendecken
durchdringen, weshalb die Überwachung der Reisfelder auch während des Monsuns, der
Hauptanbauzeit für Reis, möglich ist.
Regierungsinstitutionen und Agrarforschungsinstitute generieren zum Beispiel
Informationen darüber, wo und wie viel Reis in der laufenden Saison angebaut wurde, wie
sich die Saat entwickelt oder ob zu viel oder zu wenig Wasser auf den Feldern steht. Schon
lange bevor tatsächlich geerntet wird, können die Experten auf Basis der Satellitendaten
mit Hilfe von Simulationsmodellen Prognosen über die zu erwartende Erntemenge treffen
– mit einer Genauigkeit von rund 90 Prozent.
Bei den Ernteprognosen werden auch Wetter- und Bodendaten, Reissorten,
Anbaumethoden sowie – nach Naturkatastrophen wie Dürren oder Überschwemmungen –
Informationen über verdorrte Felder oder verfaulte Saaten eingerechnet.
Produktionsdaten sind damit kurzfristig zugänglich sobald der Satellit die jeweilige Region
passiert hat.
Regierungen sind so in der Lage bei Überflutungen oder Dürren gezielte Hilfen, wie neues
Saatgut, zur Verfügung zu stellen oder bei Produktionsüberschüssen zu Handeln.
Agrarversicherer können Schadensdaten effizient erheben und kurzfristig Zahlungen
veranlassen. Dieses Geld können die Kleinbauern in Saatgut für eine spätere Aussaat
Satellitendatenauswertung z.B. bei der
Reisernte in Vietnam
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investieren und somit die zukünftige Produktion sicherstellen. Mittelfristig können
Versicherungsunternehmen Informationen zu Reisanbauflächen und Erträgen auch dazu
nutzen, Risiken einzuschätzen und Prämien adäquat zu kalkulieren.
Aufkäufer und Exporteure können die Felder ihrer Vertragsbauern beobachten, ihre
Ware tracken und bei Ernteverlusten reagieren. Genauso können Informationen zu
Reisflächen und Erträgen als Kreditsicherheiten genutzt werden.
Ermöglicht wurde die Entwicklung dieser digitalen Methodik zur Schätzung von
Reisernteerträgen durch eine Partnerschaft aus öffentlichen und privaten
Organisationen: die Allianz Re, die Deutsche Gesellschaft für Internationale
Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, das International Rice Research Institute, das Software-
Unternehmen Sarmap SA, die Swiss Re und die Schweizer Direktion für Entwicklung und
Zusammenarbeit (DEZA), die in 2012 gegründet wurde. Das RIICE-Projekt hat das
Potential die herkömmliche Landwirtschaft zu revolutionieren.
Satellitendaten erlauben die Erhebung einer großen Datenmenge in kurzen Abständen,
die rasch ausgewertet, verschiedenen Akteuren von Nutzen sein können. Bisher werden
diese Daten allerdings kaum im Handel oder in der Außenwirtschaft eingesetzt, denn
erst die Zusammenarbeit verschiedener Partner aus unterschiedlichen Sektoren, sowie
das Verknüpfen mit weiteren Informationen und das Auswerten großer Datenmengen
macht dies möglich.
Digitale Plattformen
Was ist eine digitale Plattform und warum ist der Trend für die Außenwirtschaft relevant?
Von der Interaktion in sozialen Netzwerken wie Facebook über den Urlaub über Airbnb
oder das Ersteigern von Konsumgütern über Ebay: wir profitieren im privaten Bereich
bereits täglich von dem, was digitale Plattformen ausmacht: dem Netzwerkcharakter.
Plattformen bringen Marktteilnehmer auf einem digitalen Marktplatz in transparenter
Art und Weise zusammen. Der Erfolg von digitalen Plattformen hängt dabei vor allem
von der Anzahl der Marktteilnehmer und der damit einhergehenden Relevanz der
Plattform ab. Zudem ist eine Plattform nur dann erfolgreich, wenn sie einfach zu
bedienen ist und sich den Bedürfnissen der Nutzer immer wieder anpasst. Entgegen
traditioneller Gesetzmäßigkeiten der Wirtschaft, sind Wachstum, Größe und
Veränderungsgeschwindigkeit damit für digitale Plattformen entscheidender als
kurzfristige Profitabilität. Erfolgreiche Plattformbetreiber verfügen durch ihre schiere
Größe, sowie die direkte Schnittstelle zu Kunden und Herstellern über eine erhebliche
Marktmacht und machen so traditionellen Playern des Marktes ernsthafte Konkurrenz.
Während die digitale Zäsur auf den B2C-Märkten deutlich zu spüren ist, ist dies im B2B-
Bereich noch nicht so deutlich der Fall. Zwar gibt es inzwischen auch B2B-Plattformen
wie Alibaba.com, die nicht nur Nachfrage und Angebot zusammenbringen, sondern
auch zusätzliche Dienstleistungen, wie Versicherungs- und Finanzierungslösungen
anbieten. Doch ein Großteil des europäischen Exportgeschäfts läuft weiterhin auf
traditionellem Wege ab: über persönliche Kundenbeziehungen, Händler und
Zwischenhändler.
Insbesondere der Außenhandel ist von einer Vielzahl von verschiedenen Akteuren und
papier-basierten Transaktionen geprägt. So müssen Exporteure oftmals mit
verschiedenen Banken, Versicherern, Kunden und Logistikern sowie staatlichen Stellen
interagieren. Die Prozesse sind entsprechend langsam, intransparent und fehleranfällig
(aufgrund manueller Übertragung von Daten). Eigentlich ideale Voraussetzungen, um
durch digitale Plattformen für mehr Transparenz, Übersichtlichkeit und eine
Beschleunigung der Prozesse zu sorgen. Man stelle sich beispielsweise eine „ideale
Plattform“ vor, über die Exporteure nicht nur eine Finanzierung für ihren Kunden
Große Datenmengen sind Key für die Auswertungen von
Smart Objects der Industrie 4.0 sowie Produktion 4.0
Projekten.
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beschaffen können und mit einer Vielzahl von Banken interagieren, sondern sich auch
noch gegen politische oder wirtschaftlich bedingte Forderungsausfälle absichern, die
Ausfuhrgenehmigung des BAFA einholen und die Finanzierung einer Machbarkeitsstudie
beim BMZ beantragen können. Eine solche Plattform, über welche sowohl
privatwirtschaftliche Akteure als auch staatliche Akteure miteinander verbunden wären,
würde der deutschen Exportwirtschaft allein durch das Zusammenlaufen der vielen
Informationen und Akteure zweifelsohne einen erheblichen Wettbewerbsvorteil
verschaffen. Diese Plattform wäre jedoch nur dann erfolgsversprechend, wenn sie eine
ausreichend große Anzahl an Marktteilnehmern zusammenbringen würde. Statt dieser
allumfassenden idealtypischen Lösung – bei der noch die zentrale Frage, wer die Plattform
betreibt zu klären wäre – zeichnen sich derzeit eher kleinere Lösungsansätze ab. Fraglich
ist, ob sich dies zurückzuführen lässt auf fehlende digitale Standards, die
Wettbewerbssituation der Player oder eine mangelnde Flexibilität der Teilnehmer.
Wie digitale Plattformen den Außenhandel erleichtern können –Fallbeispiele
Eine gewisse Relevanz des Plattformtrends ist bereits im Multibankingbereich bzw. der
Abwicklung des Zahlungsverkehrs über Akkreditive und Garantien erkennbar. Bisher läuft
der Zahlungsverkehr mit Akkreditiven und Garantien weitgehend papiergestützt ab und
wird händisch abgewickelt, weshalb die Vorteile von Multibankenplattformen vielfältig
sind. Ein zentraler Aspekt ist hierbei die Transparenz, die Übersichtlichkeit durch die
Konsolidierung von vorher verstreuten Informationen und die Schaffung von
Standardformaten. Bei der @globaltrade Plattform der Global Trade Corporation handelt
es sich um eine solche Multibankenplattform. Sie bringt Exporteure und Banken
zusammen und erleichtert die Verwaltung und das Management von Akkreditiven und
Garantien. Zu den Nutzern der Plattformen zählt u.a. die Airbus-Gruppe, die ihre
Akkreditive und Avale zuvor dezentral verwaltete. GTC ist SWIFT Partner und kündigte
erst kürzlich eine strategische Allianz mit dem Treasury-Management-Anbieter Kyriba an.
Relevant ist die Plattform in erster Linie für größere Corporates, die mit einer Vielzahl von
Banken interagieren. Sie profitieren von der Standardisierung der Formate und können die
Verwaltung Akkreditive und Garantien zentralisieren und einen viel besseren Überblick
gewinnen.
Eine weitere Multibanking-Plattform wird von der Bill of Lading Electronic Registry
Organisation (Bolero) betrieben. Bolero hat ein eigenes Netzwerk und Nachrichtenformat
entwickelt, über welches auszutauschende Informationen vor der Übermittlung überprüft
und validiert werden können, was besonders hinsichtlich Compliance-Fragen Vorteile
bietet. Auch die Administration von Akkreditiven und Garantien kann über die Bolero-
Plattform erfolgen. Zudem hat Bolero eine Partnerschaft R3 Konsortium (siehe auch im
Blockchain Part) und bietet auch die Abwicklung von elektronischen Frachtbriefen an.
Weitere innovative Plattformen wurden von Fintechs gegründet. So ist Inwise eine
Factoring-Plattform, auf der Unternehmen ihre ausstehenden Rechnungen über eine
Auktion an Investoren mit den höchsten Geboten verkaufen können. PrimeRevenue und
MarketInvoice bieten Supply Chain Finance und Forfaitierungs-Lösungen an. Die
jeweiligen Benutzeroberflächen vereinfachen die Transaktionen und lassen die Nutzer
letztlich schneller an Liquidität gelangen, so dass sie mit den höchsten Geboten verkaufen
können. PrimeRevenue und MarketInvoice bieten Supply Chain Finance und
Forfaitierungs-Lösungen an. Die jeweiligen Benutzeroberflächen vereinfachen die
Transaktionen und lassen die Nutzer letztlich schneller an Liquidität gelangen.
Und auch im Bereich der Außenwirtschaftsförderung nähert man sich dem
Plattformtrend: so versucht die GTAI bereits seit einigen Jahren über ihre IXPOS-
Plattform Informationen von mehr als 70 Institutionen zu bündeln, um so für mehr
Transparenz zu sorgen. Während sich die Plattform ursprünglich primär an deutsche
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Exporteure richtete, sind nun auch ausländische Kunden im Fokus. Inzwischen umfasst
die Plattform auch einen B2B-Marktplatz für internationale Geschäftskontakte.
Zukünftiges Potenzial von Plattformen
Auch wenn es einige Plattformansätze gibt, steckt der Trend in der Außenwirtschaft
noch in den Kinderschuhen. Die oben genannten Lösungsansätze haben alle
gemeinsam, dass sie jeweils nur einen Teil der Bedürfnisse einer bestimmten Zielgruppe
abdecken. Statt einer allumfassenden Lösung wie etwa der zuvor erwähnten „idealen
Plattform“, zeichnet sich eher ein Flickenteppich an Insellösungen ab. Ein Hindernis ist
die Vielzahl und Unterschiedlichkeit der am Export- bzw. Importprozess beteiligten
Akteure. Während große Banken und Corporates in digitale Plattformlösungen
investieren und diese zum Teil auch schon erfolgreich nutzen, ist dies aufgrund der
damit verbundenen Kosten und der notwendigen Größe von Plattformen gerade für
KMU keine Option. Staatliche Akteure verfügen zwar über die notwendige Größe,
bringen jedoch nicht die notwendige Geschwindigkeit auf, die etwa Fintechs leisten
können. So ist es nicht verwunderlich, dass die oben skizzierten Lösungsansätze jeweils
nur einen Teil der Bedürfnisse abdecken. Zu guter Letzt besteht ein Hindernis für die
elektronische Abwicklung von Handelstransaktionen auch in den Anforderungen der
jeweiligen Gesetzgeber und Regulatoren mit ihren unterschiedlichen Standards.
Dabei könnte der Plattformtrend theoretisch aufgrund der damit einhergehenden
Transparenz letztlich sogar bestimmte Akteure wie etwa Zwischenhändler komplett
vom Markt verdrängen. So ist es gerade im kleinvolumigen sog. Small Tickets Bereich
denkbar, dass Exporteure ihren ausländischen Kunden nicht die Finanzierung durch eine
Bank mit anbieten, sondern die notwendige Liquidität über ein plattformgestütztes
Crowd-Funding zur Verfügung stellen. Ein Schlüssel für den Erfolg von Plattformen
könnte die Blockchain-Technologie sein. Sie ermöglicht Prozessautomatisierungen wie
zum Beispiel die Verifizierung von Eigentum oder von Plattformteilnehmern sowie ganz
allgemein die Abwicklung von Handelstransaktionen.
Da der Erfolg von Plattformen von der Anzahl ihrer Nutzer abhängt, ist zu erwarten, dass
sich nur wenige der Plattformen langfristig durchsetzen werden. Diese werden dann
aber nicht mehr wegzudenken sein.
Blockchain
Was ist Blockchain und warum ist der Trend für die Außenwirtschaft relevant?
Die Blockchain-Technologie gilt in den Medien, als eine der vielversprechendsten
innovativen Technologien. Derzeit sind diverse Start-Ups und Konsortien aus Banken,
Versicherungen und Handelsunternehmen dabei, in die Weiterentwicklung der
Technologie zu investieren und Anwendungsmöglichkeiten zu entwickeln. Die Experten
sind sich einig, dass die Technologie das Potential hat, den Handel einfacher und
effizienter zu gestalten. Im aktuellen Bericht der ICC Banking Commisson „Rethinking
Trade Finance 2017“ heißt es, das papier-basierte Trade Finance Geschäft sei reif für
Innovationen und die Blockchain-Technologie würde Potential hierfür bieten. Auch IBM
führt aus „Wir arbeiten mit hunderten Kunden an der Umsetzung von Blockchain-
Lösungen. Dabei hat sich gezeigt, dass die Finanzierung des globalen Handels jener
Bereich ist, wo Innovation am dringendsten erforderlich ist.“
Zu Beginn der Bitcoin und Blockchain Entwicklungen wurden nur vereinzelnd C2C und
B2C Transaktionen abgewickelt. In dieser Zeit wurde von vielen Blockchain Entwicklern
der Niedergang des traditionellen Finanzsystems und ein Bild einer Blockchain-Welt der
dezentralisierten und sicheren Transaktionen vorausgesagt, in der jeder als
Zentralbänker agieren kann und es keine traditionellen Finanzinstitute mehr gibt.
Da der Erfolg von Plattformen von der Anzahl ihrer Nutzer
abhängt, ist zu erwarten, dass sich nur wenige der
Plattformen langfristig durchsetzen werden.
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Heute setzen sich neben Fintechs und Startups zwar auch traditionelle
Finanzinstitutionen mit der Entwicklung von Blockchain-Lösungen auseinander, denn
gerade im internationalen Handel ist Vertrauen und Sicherheit ein zentrales Gut, das
heute häufig von Banken und Kreditversicherern bedient wird. Die vorhergesagte große
Revolution ist aber bislang ausgeblieben.
Bei der Vereinfachung des Außenhandels geht es zum einen um das verifizierende
Element der Blockchain – der Warenursprung wird eindeutig dargestellt, Gegenstände
können einem Eigentümern eindeutig zugeordnet werden, die eindeutige Identifikation
von Personen oder Unternehmen ist möglich, so dass Betrugsfälle reduziert werden
können. Zum anderen werden Chancen in der Prozessautomatisierung gesehen, die
durch Smart Contracts erreicht werden können. Die Technologie verspricht, zukünftig
Handelsinformationen und Dokumente sicher, in Echtzeit und digital auszutauschen.
Auf diese Weise sollen Geldflüsse transparenter und das Transaktionsrisiko zwischen
zwei sich gegenseitig nicht vertrauenden Parteien verringert werden. Weiterhin können
aufsichtsrechtliche Prozesse effizienter gestaltet werden. Die digitale
Prozessgestaltung würde die Kosten für alle involvierten Partner – Exporteure,
Importeure und ihre Banken – reduzieren. Kostenvorteile werden zum Beispiel beim
Settlement und Clearing gesehen, wo Prozessschritte internalisiert und automatisiert
werden können. Banco Santander geht beispielsweise von Gesamtersparnissen für die
Banken im Wert von USD 20 Milliarden aus.
Was ist Blockchain?
Ursprünglich entstand der Blockchain Begriff als Bezeichnung für die grundlegende Technologie hinter der
Kryptowährung Bitcoin. Die Haupteigenschaft dieser Technologie ist die Abwicklung von sicheren Transaktionen
zwischen zwei Partnern ohne, dass diese sich vertrauen müssen. Es gibt verschiedene Blockchain-Plattformen,
beispielsweise die Bitcoin Blockchain, Ethereum und Ripple, welche alle mit einer Blockchain-Technologie arbeiten,
sich in ihrer grundlegenden Funktionsweise stark ähneln, aber in ihren Feinheiten unterscheiden. In der Blockchain ist
eine digitale Geld- beziehungsweise eine Werteinheit als Kette digitaler Signaturen definiert, die eindeutig zugeordnet
werden können. So kann zum Beispiel der Zahlungsempfänger Transaktionen einzelnen Akteuren eindeutig zuordnen
und die vorhergegangenen Eigentümer der digitalen Werteinheiten erkennen. Auf diese Weise kann verhindert
werden, dass ein Besitzer eine Werteinheit mehrfach transferiert, das sogenannte double-spending Problem. Man kann
auch sagen, das Verfahren beruht auf Konsens, denn im Verrechnungsverfahren wird Übereinstimmung über die
angehängten Informationen und Blöcke erreicht. Im Falle der Bitcoin Blockchain wird der Kette ungefähr alle acht bis
zehn Minuten ein neuer signierter Datenblock hinzugefügt, bei Ethereum dauert es nur ca. 15 Sekunden. Dies ist auch
der Zeitraum, in dem der „Fehler“ in den Blocks erkannt würden müsste. Um falsche Elemente in einer Kette einbauen
zu können, müsste man mehr als 50% der Rechenleistung besitzen, was sich aufgrund der dezentralen Struktur der
(öffentlichen) Blockchain sehr schwierig gestaltet. Es wird zwischen einer öffentlichen und einer privaten Blockchain
unterschieden. Bei einer öffentlichen Blockchain, wie der Bitcoin-Blockchain, sind alle Transaktionen für jeden
Teilnehmer zu jeder Zeit einsehbar; aus diesem Grund werden hier auch kryptische Adressen verwendet. Eine private
Blockchain ist ein geschlossenes System zwischen Kooperationspartnern, auf die nur eine limitierte Gruppe
Berechtigter Zugriff hat. Neben der jeweiligen Blockchain-Währung ist es möglich, weitere Werteinheiten über die
Blockchain zu transferieren. Die Möglichkeit nicht nur Geldeinheiten, sondern auch andere Werteinheiten auf der
Blockchain zu erfassen und mit diesen handeln zu können, ist entscheidend für die Anwendung von Smart Contracts.
Als Smart Contracts werden selbstausführende Verträge bezeichnet, die nach einer vorprogrammierten Logik
funktionieren. Die Vertragsbedingungen werden dabei in Programmiersprache geschrieben. Der Smart Contract, alle
angestoßenen Handlungen und der vom Code erzeugte Output werden auf der Blockchain gespeichert und validiert.
Eine unautorisierte Veränderung der Vertragsbedingungen ist somit nicht möglich.
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Wie die Blockchain den Außenhandel erleichtern könnte – Fallbeispiele
In der Theorie sind sich also alle einig: Blockchain hat Potential. Nun kommt es jedoch
darauf an, das Potential in die Praxis zu übertragen, erste Erfahrungen zu sammeln und
Prototypen zu entwickeln. Neben einer Vielzahl von Start-ups und Fintechs, die sich mit
der Entwicklung von Blockchain Anwendungen und Plattformen befassen, sind
exemplarisch folgende Projekte bei Banken, der Export- und Versicherungswirtschaft
hervorzuheben.
Banken
Hier ist das R3 Konsortium, bestehend aus zwischenzeitlich über 80
Finanzunternehmen (hauptsächlich Banken) zu nennen. Das Konsortium hat das Ziel,
Blockchain-Lösungen für den Bankensektor zu entwickeln, um möglichen disruptiven
Anwendungen zuvorzukommen. Mittlerweile haben einige Großbanken das Konsortium
bereits wieder verlassen und forschen eigenständig weiter.
Ein Zusammenschluss aus sieben Banken beschäftigt sich mit der Entwicklung einer
Digital Trade Chain, die Handelsfinanzierungen für KMU vereinfachen soll. Das Produkt
soll alle in die Transaktion eingebundenen Parteien (Importeur, Exporteur und jeweilige
Banken sowie Logistiker) über eine Blockchain miteinander verknüpfen, die
Finanzierung vereinfachen und die Transparenz erhöhen. Es wird davon ausgegangen,
dass hierdurch der Zugang zu Auslandsmärkten für KMU und deren Handel mit
unbekannten Kunden vereinfacht wird.
Auch die Bank of Montreal, CaixaBank, Commerzbank und Erste Group haben sich einer
von der UBS und IBM im Jahr 2016 gestarteten Initiative angeschlossen, die das Ziel
verfolgt, eine globale Handelsplattform auf Basis der Blockchain-Technologie zu
schaffen. Die Plattform mit dem Namen Batavia soll die Finanzierung von
Handelsaktivitäten aller Art abwickeln und diese effizienter, transparenter und
kostengünstiger gestalten. Weiterhin ist ein Tracking Tool, entwickelt im Rahmen von
Industrie 4.0, integriert. Mit diesem Tool kann der tatsächliche Standort der Ware
ermittelt werden. Durch die Verbindung der Sensoren mit der Blockchain kann der
Status der Ware direkt aktualisiert und Zahlungen z. B. bei Wareneingang automatisch
angewiesen werden. Kürzlich wurde von der ersten erfolgreichen Handelstransaktion
berichtet, bei der Audi und die Commerzbank den Export und die Finanzierung von
Autos von Deutschland nach Spanien über die Blockchain Plattform abgewickelt haben.
Neben diesen großen Projekten und Zusammenschlüssen ist wegen der besonderen
Relevanz für Exporteure auf bereits programmierte Use Cases im Bereich Letter of
Credit (L/C) einzugehen: Der Letter of Credit (L/C) auf Basis von Smart Contracts ist
bereits mehrfach erfolgreich getestet worden. Im September 2016 haben die Barclays
Bank und das israelische Start-Up Wave verkündet, die erste Blockchain Trade Finance
Transaktion durchgeführt zu haben. Ein Exportgeschäft mit Milchprodukten zwischen
dem Irischen Unternehmen Ornua und der Seychelles Trading Company wurde durch
einen L/C in Höhe von 100 Tausend US-Dollar abgesichert. Die L/C Transaktion wurde
auf der Wave Blockchain-Plattform gespeichert und die Zahlungen wurden über das
SWIFT Netzwerk abgewickelt. Die Wave-Blockchain ermöglicht es allen beteiligten
Parteien, den Status und Standort der benötigten Handelsdokumente gleichzeitig
einzusehen. Dies ist insofern beachtlich, als dass heute bis zu 5% der Kosten einer
Handelstransaktion aus der Abwicklung der Dokumentation anfallen. Durch Anwendung
der Blockchain-Technologie könnte dieser Teil effizienter und günstiger durchgeführt
werden. Für Exporteure ergibt sich der große Vorteil, dass die Verschiffung und
Entladung von Waren von der rechtzeitigen Übermittlung von papierbasierten
Dokumenten unabhängig wird. Das geht mit großen Zeit- und Kosteneinsparungen
sowie vereinfachtem Verwaltungsaufwand einher. Im Oktober 2016 wurde von einer
weiteren L/C ähnlichen, erfolgreichen Blockchain Transaktion zwischen der
Vor allem das verifizierende Element sowie die
Prozessautomatisierung machen die Blockchain
attraktiv für Tradefinance.
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Commonwealth Bank of Australia und Wells Fargo mit einer Verschiffung von
Baumwolle von Texas nach Qingdao, China berichtet. Auch hier wurde ein Tracking
Instrument eingesetzt, dass als Trigger für den Zahlungsprozess fungierte.
Insgesamt wird deutlich, dass bei der Entwicklung der Use Cases bei Banken häufig mit
spezialisierten Startups oder Fintechs zusammengearbeitet wird, die in die
Programmierung der Blockchain und Anwendungen miteinbezogen werden.
Exporteure
KMU, die in risikoträchtigen Märkten mit unbekannten Abnehmern tätig sind, könnten
durch die Blockchain-Technologie an Sicherheit in ihrem Geschäft gewinnen. Weiterhin
soll die Blockchain-Technologie den Zugang zu Finanzierungen für KMU erleichtern.
Kosten für Einzeltransaktionen sollen durch Automatisierung gesenkt werden, sodass
kleine Geschäfte im Small Ticket Bereich für die Banken wieder lukrativer werden.
Für Exporteure stehen im Hinblick auf Blockchain nicht nur neu entstehende
Finanzierungsmöglichkeiten im Vordergrund, vielmehr ist die Verknüpfung von
Finanzierungprodukten mit den eigenen Dienstleistungen – eine wirklich smarte
Interaktion – gewinnbringend. Das bereits erwähnte Tracking Tool, das als Trigger für
Transaktionen dient, bietet gleich mehrere Vorteile für Exporteure. Zum einen den
Vorteil der Warenverfolgung, weiterhin eine wirkliche Verknüpfung von physischer
Produktions- und Lieferkette mit den angebotenen Finanzprodukten, sowie einen
erhöhten Automatisierungsgrad und mehr Transparenz für alle beteiligten Partner.
Insbesondere der Vorteil der Warenverfolgung ist nicht nur für die Logistikbranche,
sondern für alle Unternehmen, die Waren versenden, von enormer Bedeutung. So
können durch die genaue Verortung der Ware Zollverfahren transparenter
durchgeführt und alternative Routen/Beförderungsmittel aufgefunden werden. Hieraus
wird deutlich, dass die Blockchain-Technologie einen besonderen Mehrwert erbringt,
sofern sie ein Zusammenspiel mit Smart Objects und Smart Contract erlaubt.
Auch IBM arbeitet gemeinsam mit Maersk und neun Lebensmittelproduzenten z.B.
Unilever, Nestle und Walmart an Blockchainlösungen zur Nachverfolgung von
Warenversendungen. Im Idealfall würden Landwirte, Händler, Vertriebsgesellschaften,
Zollbehörden und andere Regulatoren durch eine Blockchain miteinander verknüpft
werden, um letztendlich Handelsprozesse zu beschleunigen und die Haltbarkeit von
Lebensmitteln sicherzustellen.
In den Medien wird von weitaus mehr Use Cases aus der Bankenwelt, vereinzelt auch
von Anwendungen bei Logistikern berichtet. Aus der deutschen Exportwirtschaft sind
bisher weniger Use Cases bekannt, Umfragen zur Folge ist das Thema jedoch trotzdem
präsent und relevant.
Kreditversicherung/ECA
Die meist genutzten Versicherungsinstrumente gegen den Forderungsausfall bei
Exportgeschäften stellen die Warenkreditversicherung am privaten Markt sowie die
Absicherung durch die Exportkreditgarantien des Bundes dar. Auch
Versicherungsprodukte im Allgemeinen und Kreditversicherung im Spezifischen
werden sich zukünftig auf einer Blockchain darstellen lassen. Da liegt die Annahme
nahe, dass Blockchain Transaktionen so sicher sind, dass gar kein Forderungsausfall
mehr eintreten kann. Dies ist jedoch nicht zwangsläufig der Fall, denn Smart Contracts
stellen keine Absicherung gegen den Zahlungsausfall dar. Wenn das Blockchain Konto
nicht in Höhe der angewiesenen Zahlung gedeckt ist, bietet der Smart Contract meist
keine direkte Abhilfe und die zu Grunde liegende Transaktion kann nicht ausgeführt
werden. Unter anderem deshalb liegt es nahe, die Blockchain auch in den
Versicherungsprozess miteinzubeziehen.
Auf der Blockchain werden durch Industrie 4.0-
Trackingtools Finanzierungsprodukte direkt mit den zu Grunde liegenden Dienstleistungen verknüpft.
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An dieser Stelle ist die Initiative der Blockchain Insurance Industry zu erwähnen,
welche aus den Versicherungskonzernen Zurich, Swiss Re, Munich Re, Allianz und Aegon
besteht und mit dem Ziel gegründet wurde Möglichkeiten zu erforschen, um
Versicherungen durch die Blockchain-Technologie effizienter zu gestalten.
In der Kreditversicherungswelt ist bislang noch nicht von einem Zusammenschluss für
eine Initiative zu berichten, aber auch hier können Prozesse durch die
Blockchaintechnologie effektiver gestaltet werden. Für
Kreditversicherungsunternehmen könnte die Blockchain die Möglichkeit bieten, die
Kreditwürdigkeit eines Unternehmens zusätzlich anhand von auf der Blockchain
gespeicherten Daten zu beurteilen oder die Unternehmensdaten mit Banken
auszutauschen. Der Aufwand und die Kosten der Datensammlung können durch den
Zugriff reduziert werden. Außerdem können vertragsrelevante Informationen auf der
Blockchain gespeichert werden und von allen Teilnehmern, wie dem Versicherer, dem
Versicherungsnehmer, gegebenenfalls Maklern und Rückversicherern eingesehen
werden. Die Zahlung der Prämie kann ebenfalls automatisch durch einen Smart
Contract abgewickelt werden. Im Schadensfall können relevante Dokumente zur
Schadensbearbeitung über eine gemeinsame Blockchain ausgetauscht und eingesehen
werden. In einem fortgeschrittenen Szenario könnte ein mit IoT-Sensorik ausgerüstetes
Smart Object einen Schaden selbstständig erkennen und via Blockchain melden. Der
Smart Contract würden den Schadensbearbeitungsprozess anstoßen, wenn dieser in
einer Datenbank ein vorher definiertes Ereignis erkennt. Darüber hinaus kann der Smart
Contract nach vordefinierten Regeln prüfen, ob alle Voraussetzungen zur Leistung einer
Entschädigungszahlung vorliegen und diese bei positiver Prüfung veranlassen. Der
Smart Contract könnte auch eine manuelle Prüfung des Schadensfalls antriggern und
dem Schadensprüfer direkten Zugriff auf alle benötigten Dokumente ermöglichen. Die
Kreditversicherung könnte über Smart Objects Informationen über den aktuellen Stand
des Handelsgeschäftes haben und hätte zum Beispiel Kenntnis über verspätete
Lieferungen, Verspätungen bei Verzollung oder Produktionsausfälle.
Zukünftiges Potential der Blockchain
Auf Grund der hohen gegenwärtigen Investitionen durch Banken und Versicherungen
und der Vielzahl an jungen Blockchain Start-Ups ist davon auszugehen, dass zukünftig
weitere Anwendungsfälle beschrieben werden und eine höhere Zahl an Anwendungen
und Plattformen auf den Markt kommen wird. Neben der Vielzahl an neu gegründeten
Start-Ups und den hohen finanziellen Investments in die Blockchain Projekte, ist auch die
enorme Wertsteigerung von Kryptowährungen in den vergangenen Monaten ein Indiz für
das Vertrauen in die zukünftige Bedeutung der Technologie. Eine PwC Studie unterstützt
diese These: 77% der Befragten Tradefinance Verantwortlichen bei Banken gaben an,
dass sie bis 2020 einen Einzug der Blockchain in Prozesse und Produktionssysteme
erwarten.
Neben diesen positiven Indizien ist auch zu berücksichtigen, dass die weitere
Entwicklung stark abhängig von der Lösungsfindung im Hinblick auf bestehende
Hindernissen und Limitationen ist. Bisher wird von vielen bereits programmierten
Anwendungen und Use Cases berichtet, nicht aber von an den Markt gebrachten,
funktionierenden und genutzten Anwendungen für Handelsfinanzierungen. Ein
Netzwerkeffekt ist bislang ausgeblieben. Darüber hinaus gibt es bislang nur einen
geringen Standardisierungsgrad der unterschiedlichen Blockchain-Systeme. Um wirklich
die zentrale Technologie zur Durchführung von Transaktionen im globalen Außenhandel
zu werden, ist es wichtig, dass sich mittelfristig eine Blockchain-Plattform durchsetzt,
oder zumindestens verschiedene Blockchain-Plattformen miteinander kooperieren,
sodass der Datenfluss gewährleistet ist und der Einsatz unterschiedlicher Blockchain-
Technologien nicht hemmend wirkt. Es ist jedoch fraglich, welche Unternehmen und
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Banken sich zuerst mit Lösungen durchsetzen werden, ob bereits entwickelte Lösungen
dann mit jenen kompatibel sind und welche Auswirkungen es auf die Prozesse der anderen
involvierten Parteien haben wird. Sofern die Bank first mover wäre, müssten sich die
Exportwirtschaft und Versicherungen prozessual anpassen. Weiterhin lässt dies die Fragen
aufkommen, ob bereits ausreichend Nachfrage aus der Exportwirtschaft gegeben ist und
wie sich das Wettbewerbsumfeld für jene ändert, die nicht gewillt sind auf der Blockchain
zu agieren. Dies leitet zu einem regulatorischen Thema über. In einer öffentlichen
Blockchain können alle Transaktionen öffentlich eingesehen werden. Es wird zwar mit
einer Verschlüsselung gearbeitet, die bereits aus Datenschutzgründen erforderlich ist.
Fraglich ist in diesem Zusammenhang, ob Unternehmen willens sind, Daten zu Blockchain
Zahlungsströmen und zur Bilanz, beispielweise zur Bonitätsprüfung, über die Blockchain-
Technologie freizugeben. Zu den noch offenen regulatorischen Themen gehört weiterhin
die Rechtswirksamkeit und Rechtsbeständigkeit von Smart Contracts auf der Blockchain.
Die ICC Banking Commission hat im Sommer 2017 eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen,
die sich mit der Koordinierung der Digitalisierungsaktivitäten im Bereich Trade Finance
befassen wird und im besten Fall auch beim Setzen von Standards und Adressierung der
genannten regulatorischen Themen unterstützen kann.
Es ist heute nicht davon auszugehen, dass es zeitnah die globalgalaktische
Blockchainlösung für den Außenhandel geben wird. Wir werden allerdings weiterhin
spannende Use Cases sehen, wie zum Beispiel die Abbildung von Eigentümerstrukturen
von Vermögenswerten, denkbar wären Flugzeuge, Abwicklung von digitalen L/Cs oder
Handel mit kurzfristigen Zahlungszielen über einen Smart Contract wie auf der Digital
Trade Chain oder automatisierte Progress Payments über Smart Contracts in Verbindung
mit Smart Objects. Man wird damit rechnen können, dass bevor Individuallösungen für z.B.
das Projektfinanzierungsgeschäft, zuerst Use Cases für automatisierbares Massengeschäft
geschaffen werden. Für Projektfinanzierungsstrukturen und Prüfungen wären aber auch
Use Cases z.B. zu einer gemeinsamen Dokumentenbasis und -austausch denkbar.
Durch den noch nicht definierten Blockchain Standard, sowie die aktuell individualisiert
stattfindende Use Cases Erarbeitung, wird sich das Außenhandelsfinanzierungs-Öko-
System vorerst nur in kleinen Parts verändern und es gilt zu beobachten, welche Lösungen
sich durchsetzen. Weiterhin wird spannend, welche neuen Player in den Markt eintreten
und ob sich neue Geschäftsmodelle, die sich nicht mit der Abbildung von existierenden
Prozessen auf der Blockchain beschäftigen, sondern das volle Potential der Technologie,
den Netzwerkgedanken und die Unabhängigkeit von Institutionen, ausschöpfen und z.B.
Peer-to-Peer Finanzierungs- und Versicherungsmöglichkeiten schaffen, durchsetzen
werden.
Ausblick und Wertung
Die Digitalisierung des Handels sowie der Handelsfinanzierung wird kommen. Sie bietet
große Chancen zur Vereinfachung und Beschleunigung, stellt aber auch eine große
Herausforderung für alle Beteiligten dar. Die meisten mit der Außenwirtschaft
verknüpften Institutionen haben die Notwendigkeit der Digitalisierung erkannt, sehen
Chancen und versuchen sich in unterschiedlichen Bereichen wie zum Beispiel bei der
Entwicklung von Industrie 4.0 Tools und Objekten, Plattformen oder sogar Blockchain Use
Cases. Der potentialtragende Verknüpfungs- und Vernetzungsgedanke, die enge und
automatische Interaktion der Akteure, zum Beispiel durch die Verzahnung von Industrie-
und Finanzwelt, steht jedoch noch nicht überall im Fokus. Zurzeit werden kleine Inseln des
Außenwirtschafts Ökosystem digitalisiert: viele Akteure, einzelne Prozesse, eher eine
unkoordinierte Evolution als die große Revolution oder gar Disruption des Systems.
Hinzukommt, dass traditionelle deutsche Akteure häufig an ihren herkömmlichen
Produktion und Prozessen hängen – Stichwort: läuft doch – so dass im Zuge der
Bevor ein Standard gesetzt wird, wird sich das
Außenhandelsfinanzierungs-Öko-System vorerst nur in kleinen Parts verändern.
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Verfolgung von Digitalisierungstrends häufig evolutionäre Verbesserungen anstatt
disruptive Neuerungen entstehen. Das Potential der drei vorgestellten technologischen
Trends wird auf diese Weise nicht im vollen Maße ausgeschöpft. Das wird durch neue
Player unter Beweis gestellt, die Lieferketten und Handelsfinanzierungslösungen in ihre
plattformbasierten Geschäftsmodelle integrieren: Handelsplattformbetreiber Alibaba
und Logistiker Flexport.
Im Wirtschaftssektor fehlen bislang Standards, die man als Basis nutzen könnte. Auch
Datenschutz, Sicherheit und offene Regulierungsthemen behindern eine schnellere
Digitalisierung der Außenwirtschaftsaktivitäten. Allerdings gibt es durchaus
erfolgsversprechende Initiativen. Zukünftig könnte eine einheitliche und sichere
Datenaustauschplattform Sicherheitsbedenken von Kunden ausräumen (Initiative der
„Industrial Data Space Association (IDSA)“). Erwähnenswert ist auch das verimi Projekt
hochkarätiger deutscher Unternehmen, das eine einheitliche B2C Registrierungs- und
Datenplattform zum Ziel hat, die ihren Nutzern mithilfe eines sog. Generalschlüssels
Zugang zu verschiedenen Online-Angeboten verschaffen soll.
Die Außenwirtschaft könnte sich an diesen Projekten ein Beispiel nehmen und eine
Arbeitsgruppe von Banken, Industrie und staatlichen Behörden für die Etablierung der
hier erwähnten „idealen Plattform“ auf nationaler oder Europäischer Ebene gründen, die
beispielsweise von der ICC oder Verbänden koordiniert wird.
Die Digitalisierung des Handels sowie der
Handelsfinanzierung wird kommen. Sie bietet große
Chancen zur Vereinfachung und Beschleunigung, stellt
aber auch eine große Herausforderung für alle
Beteiligten dar.
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