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Electronic Procurement:Elektronische Marktplätze
Seminarvortrag
im Rahmen der Veranstaltung: Seminar für Produktion und Logistik
Logistikmanagement und Informationstechnologie im WS 2002/2003
von: Thomas Reichardt
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Gliederung1. Einführung: Electronic Procurement1.1 Einordnung des Electronic Procurement1.2 Güterarten1.3 Potenziale des Electronic Procurement1.4 Arten der elektronischen Beschaffung
2. Elektronische Marktplätze2.1 Marktplatz vs. elektronischer Marktpatz2.2 Phasen einer Markttransaktion und Definition elektronischer Marktplätze2.3 Grundstruktur Elektronischer Marktplätze2.4 Klassifizierung elektronischer Marktplätze2.4.1 Offenen vs. geschlossen Märktplätze2.4.2 Horizontale vs. vertikale Märktplätze2.4.3 BuySide-, SellSide- und Neutrale Marktplätze2.4.4 Betreiberstrukturen2.4.5 Marktplatzlösungen im Überblick2.4.6 Transaktionstypen2.5 Architektur elektronischer Marktplätze
3. Zusammenfassung und Ausblick
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1. Einführung: Electronic Procurement
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1.1 Einordnung des Electronic Procurement
Electronic Business
Electronic Commerce
Electronic Sales
Electronic Procurement
Was ist eigentlich Electronic Procurement?
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Produkionsgüter A-Güter - komplexe direkte Güter B-Güter - einfache direkte Güter (z.B. Commodities) C-Güter - indirekte Güter bzw. MRO-Güter1
Investitionsgüter Dienstleistungen
1.2 Güterarten
Welche Güter müssen beschafft werden?
1 Maintenance, Repairs and Operations
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Zeiterparnis Kostenreduktion Erhöhung der Beschaffungsqualität
• Beschleunigung von
Prozessen
• Automatisierung
von Prozessen
• Prozesskosten
• Produktkosten
• Bestandskosten
• geringere Zahl an
Erfassungsfehlern
• transparentere
Informationen
• zeitlich unbe-
schränkte Verfüg-
barkeit der Be-
schaffungsmärkte
Vergleich: Zeitaufwand für Beschaffung von A-, B-, C-Gütern (in%)
80%
10%
10%
20%
10%
70%
0%10%20%30%40%50%60%70%80%90%
100%
Beschaffungs-aufwand
Beschaffungs-volumen
A-GüterB-GüterC-Güter
1.3 Potenziale des Electronic Procurement
Quelle: e-facts, Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (2001)
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• „klassisches“ EDI (Electronic Data Interchange)
• Suchmaschinen, Firmenverzeichnisse und Portale
• Internet Shops• Desktop Purchasing Systeme• Elektronische Märktplätze
1.4 Arten der elektronischen Beschaffung
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2. Elektronische Marktplätze
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Fischmarkt in Hamburg Fischauktionshalle im Hintergrund
2.1 Marktplatz vs. elektronischer Marktplatz
Der Marktplatz
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Charakteristika
Reale Marktplätze Elektronische Marktplätze• örtliche und zeitliche
Gebundenheit• Notwendigkeit eines direkten
persönlichen Kontaktes• keine direkte Aktivität einer
übergeordneten Marktplatzinstanz
an Einzeltransaktionen über die
Bereitstellung des Handelsplatzes
hinaus
• örtliche und zeitliche
Ungebundenheit• Möglichkeit eines indirekten
persönlichen Kontaktes• direkte Aktivität einer
übergeordneten Marktplatzinstanz
über die Bereitstellung des
Handelsplatzes hinaus
Quelle: in Anlehnung an Kollmann (2001), S. 31 ff.
2.1 Marktplatz vs. elektronischer Marktplatz
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Produkt- bzw. Leistungssuche und Bewertung ihrer Spezifikationen und Konditionen
Kontakt mit Transaktions- partnern
- Preisbildung - Zahlungsbedingungen - Termine - Lieferkonditionen
Information Vereinbarung Abwicklung
Durchführung der Transaktion
- Versicherung - Transport - Zahlung
2.2 Phasen einer Markttransaktion und Definition elektronischer MarktplätzeMarkttransaktionsphasen
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Unter dem Begriff „Elektronischer Marktplatz“ ist ein mit Hilfe der Telematik realisierter Markt, d.h. ein Mechanismus des marktmäßigen Tausches von Gütern und Leistungen zu verstehen der alle oder einzelne Phasen der Transaktion (Informationsphase, Vereinbarungsphase, Abwicklungsphase) unterstützt.
2.2 Phasen einer Markttransaktion und Definition elektronischer MarktplätzeDefinition elektronischer Marktplätze
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A
nb
iete
r
N
ach
frag
er
Marktzugang anbieterseitig
• Informations- aufbereitung und -übermittlung
Zahlungsabwicklung
Distribution und Logistik
Agent anbieterseitig
• Kundenbedürfnisse generieren • Nachfrageprofile bündeln
Elektronischer Marktplatz
• Zusammenführung von Angebot und Nachfrage• Handel
Agent nachfragerseitig
• Angebotssammlung und -strukturrierung• Suchunterstützung
Marktzugang nachfrager- seitig
• Informations- aufbereitung und -übermittlung
Direktzugang Direktzugang
Quelle: in Anlehnung an Wirtz (2000), S. 32
2.3 Grundstruktur elektronischer Marktplätze
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ElektronischerMarktplatz
Anbieter
Anbieter
Anbieter
Anbieter
Nachfrager
Nachfrager
Nachfrager
Nachfrager
n : m
Quelle: in Anlehnung an Hudetz (2001), S. 75
2.4 Klassifizierung elektronischer Marktplätze
Offene vs. Geschlossene Marktplätze
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2.4 Klassifizierung elektronischer Marktplätze
Horizontale vs. vertikale Marktplätze
Horizontale Marktplätze Vertikale Marktplätze- branchenübergreifend- vor allem C-Güter- offener Nutzerkreis
- spezialisiert und
branchenspezifisch- vor allem A- und B-Güter - meist geschlossener Nutzerkreis
BeispieleAtradapro,
Goodex
Chemie: Cheop
Automobilbranche: Covisint
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DellVerkaufsplattform (Shop)
SupplyOn, OmnexusSell-Side-Marktplatz
Atradapro, CheopNeutraler Marktplatz
Covisint, GNXBuy-Side-Marktplatz
VWEinkaufsplattform
BeispieleStrukturModell
Quelle: in Anlehnung an The Boston Consulting Group (2000), S. 13
2.4 Klassifizierung elektronischer Marktplätze
Buy-Side-, Sell-Side- und Neutrale Marktplätze
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MetamarktKonsortium
Unabhängige
Dritte
Privatnein
neinja
ja
Betreiber sind Wettbewerber
Betreiber sind Marktteilnehmer
Quelle: in Anlehnung an Baldi/Borgmann (2001), S. 543
2.4 Klassifizierung elektronischer Marktplätze
Betreiberstrukturen
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Modell
Merkmal
Buy-Side-Solution Neutraler Marktplatz Sell-Side-Solution
Betreiber Privat Konsortium Unabhängige Dritte
Privat
(klassische Händler)
Konsortium Privat
Struktur n : 1 n : m n : 1 : m n : 1 : m n : m 1 : m
Beispiele
horizontal
Desktop-Purchasing-
Systeme (Beschaffung von C-Gütern)
./.
Goodex,
Ebaypro,
Atradapro,
Surplex
Grainger (MRO Katalog),
NetBid,
Karstadt
./.
Viking direkt
Beispiele
vertikal VW Plattform
Covisint,
GNX,
cc-Chemplorer
Sourcingparts,Cheop
Gehe SupplyOn,
Omnexus
Dell
Einkaufs-plattform
Marktplatzlösung Verkaufs-
plattform (Shop)
Quelle: in Anlehnung an Iksal/Gassner (2001), S. 57
2.4 Klassifizierung elektronischer Marktplätze
Marktplatzlösungen im Überblick
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• Nach Produktkategorien geordnete Kaufs-
und Verkaufsangebote (Ausschreibungen)• direkte Güter, Investitionsgüter, Dienstl. • Preisfindungsprozess ohne aktive
Beteiligung des Marktplatzes• Marktplatz erleichtert Zusammentreffen
zwischen Käufer und Verkäufer, steuert
aber die Transaktion nicht
Schwarzes Brett
• Angebot eines aggregierten und
standardisierten Produktkatalogs von
verschiedenen Anbietern• C-Güter• Vorwiegend Festpreise
Katalog
• Versteigerung eines Gutes oder einer
Dienstleistung• vor allem direkte Güter,
Investitionsgüter und Dienstleistungen• Dynamische Preisfindungsprozess• Zeitliche Begrenzung• Keine Möglichkeit, Angebote
zurückzunehmen
Auktion• Marktplatz steuert Handel zwischen Käufer
und Verkäufer durch Aufnahme und
Abgleich von Kauf- und Verkaufsangeboten• Commodities• Dynamische Preisfindungsprozess in
Echtzeit• Keine zeitliche Begrenzung• Möglichkeit, Angebote zurückzunehmen
Börse
Quelle: in Anlehnung an Wirtz (2001), S. 1338
2.4 Klassifizierung elektronischer Marktplätze
Transaktionstypen
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Verkaufsorientiert (möglichst hoher Verkaufspreis):• Englische Auktion - Bieter erhöhen so lange bis nur noch ein Bieter übrig bleibt - Zuschlag zum Preis des zuletzt genannten Gebots• Höchstpreisauktion - verdeckte Gebote - den Zuschlag erhält der Bieter mit dem höchsten Gebot• Vickery Auktion - entspricht der Höchstpreisauktion - jedoch Zuschlag zum Preis des zweithöchsten Gebots
Einkaufsorientiert (möglichst niedriger Einkaufspreis):• Holländische Auktion - Startpreis wird so lange gesenkt, bis der erste Bieter sein Gebot abgibt - der erste Bieter erhält den Zuschlag• Reverse Auktion - umgekehrt zur Englischen Auktion - Nachfrager fordert auf Angebote abzugeben - Zuschlag zum niedrigsten Preis der Anbieter
2.4 Klassifizierung elektronischer Marktplätze
Auktionsformen
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Geschäftsmodelle
Prozessmodelle
Infrastruktur
Dienste der Informations-
phase
Dienste derVereinbarungs-
phase
Dienste der Abwicklungs-
phase
Marktgemeinschafts-schicht
Implementierungs-schicht
Transaktionsschicht
Infrastrukturschicht
Information Vereinbarung Abwicklung
Quelle: in Anlehnung an Schmid (1999), S. 42.
Referenzmodell
2.5 Architektur elektronischer Marktplätze
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Dienste der Informationsphase• Suchdienste - Suchmaschine - Verzeichnisse registrierter Teilnehmer - Suchagent• Zugangsdienste - Registrierung• Auswertungsdienste - Statistiken
Dienste der Vereinbarungsphase• Zusammenarbeits-/Planungsdienste - Austausch von CAD-Zeichnungen• Preisbildungsdienste - Festpreise bei Katalogen - Auschreibungen über Schwarze Bretter - Auktion - Börse - „Power Buying“ Nachfragebündelung• Entscheidungsunterstützungsdienste - vergleichende Übersichten der Konkurrenzangebote
Dienste der Transaktionsphasen
2.5 Architektur elektronischer Marktplätze
Dienste der Abwicklungsphase• Zahlungsabwicklungsdienste - Treuhandkonten• Logistikdienste - Transport-, Lager- und Umschlagsleistungen• Auftragsstatusüberwachungsdienst• Integration von Back-End-Systemen
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3. Zusammenfassung und Ausblick
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Nachfrager Anbieter• gestiegene Markttransparenz
• Angebot wird erweitert
• bessere Vergleichsmöglichkeiten
durch Suchfunktion und Intelligente
Agenten
• Verringerung der Einkaufspreise
durch größere Lieferantenbasis und
effizienteren Angebotsvergleichen
• Verstärkung der Verhandlungsmacht
durch reverse Auktionen und
Nachfragebündelung
• Verringerung der Suchkosten,
Prozesskosten und
Lagerhaltungskosten
• Räumliche und/oder
kundenbezogene Ausweitung
des Absatzmarktes
• Nutzung von Zusatzservices
(kundenübergreifendes Data
Mining)
• Absatz von Gütern für die kein
funktionsfähiger Markt existiert, z.B.
Überschuss oder einmalige,
spezifische Produkte
Motive für Akteure
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Aktueller Stand der Beschaffung
Elektronische Marktplätze sind bei direkten Gütern, wo die
Bedarfe aus Stücklisten abgeleitet werden, nicht so verbreitet.
Elektronische Märktplätze werden vor allem bei Investitionsgütern,
bei Dienstleistungen, bei Commodities und indirekten Gütern
eingesetzt.