- 1 -
Sonntag, 13. Oktober 2013 (20:05-21:00 Uhr), KW 41
Deutschlandfunk (Abt. Musik und Information)
F R E I S T I L
Bert Kaempfert: Vom Easy Listening zur Lounge-Musik
Eine deutsch-amerikanische Musikerkarriere
von Flora Jörgens und Stefan Wimmer
Produktion: Deutschlandfunk 2013
Redaktion: Klaus Pilger
M a n u s k r i p t
O-Ton Jiggs Whigham:
„Große Kunst sieht nie aus wie große Kunst.“
Pause! Dann Musik „Die kleine Nachtmusik“, zur Unterlegung unter
den nächsten OT
OT Jiggs Whigham:
„Ich glaube, es gibt schon seit Jahrhunderten Easy-Listening-Musik, also,
wenn man eine ‚Kleine Nachtmusik’ von Mozart beobachtet, das ist schon
Easy Listening. Im Gegensatz zu Mozarts ‚Requiem’, das ist natürlich sehr
- 2 -
ernstes Zeug. Obwohl alle beide fantastisch sind, gab’s immer diese zu
entspannende Musik. (…) ich finde es aber sehr, sehr schade, fast
tragisch, dass das wird oft beobachtet als Zweite-Klasse-Musik. Und ich
bin ganz andere Einstellung. Ich habe ein Problem mit Leuten, die sagt,
das ist alles Schrott, das ist zu leicht. Entschuldige bitte! Dann sage ich:
dann schreiben Sie acht Takte, so halbwegs gut wie diese Musik.
In diese Musik gibt es schon einige Arrangements und Melodien, zum
Beispiel bei Kaempfert, die sind genial einfach. Wenn man die Musik vom
Kaempfert überlegt, ich bin auch dafür da, um über seine Musik zu
sprechen, (…) wenn einer es versucht, so simpel, so eine simple Melodie
zu schreiben, Ladadi-da-da (singt) aber es ist wahnsinnig schön, das ist
eine wunderbare Melodie, und das ist gar nicht 2. Klasse, das ist schon
Weltklassemusik.“
Atmo Büro, Redaktion, Dialog zwischen deutschem Redakteur und
seiner Mitarbeiterin
Redakteur (etwas zerstreut):
Ja, super. Nehmen Sie das rein, ist vielleicht ein Super-Anfang.
Mitarbeiter/in (bisschen patzig):
Nicht super! Ist schon wieder ein Amerikaner.
Redakteur:
Wieso nicht? Wer ist denn das überhaupt?
Mitarbeiterin:
Jiggs Whigham, der allererste Professor für Jazz an einer Hochschule in
Deutschland überhaupt, vor 1980 konnten Sie nur Klassik studieren, der
hat mit Bert Kaempfert gearbeitet, außerdem ist Professor Whigham...
Redakteur (ihr ins Wort fallend)
Ja, das muss rein!! Ist doch klar!
- 3 -
Mitarbeiterin:
Weiß ich. Aber ich brauche mehr Deutsche! Zu Kaempfert wusste
keiner....
Redakteur (ins Wort fallend, forschend):
Was ist denn mit Ihrer Straßenumfrage? Immerhin: Caro Emerald, der
neue niederländische Star ist doch aktuell mit nem alten Bert-Kaempfert-
Titel in den Charts –
Mitarbeiterin: (fast schon überm letzten Satz)
Ach, da kam doch auch nicht viel bei rum. Die Leute wussten einfach
nicht....
Redakteur:
Spielen Sie mal vor.
Umfrage, OT-Mix:
„Nee, keine Ahnung.“ „Wer?“ „Bert Kaempfert?“ „Nie gehört.“ „Muss man
den kennen?“...
Redakteur (ungeduldig, schon drüber):
Also, das kann doch nicht sein! Außerdem sollten Sie denen doch die
beiden Musiktitel im Vergleich vorspielen, dann hätte das bestimmt...
Mitarbeiterin (patzig):
War aber so. Hab ich ja! Obwohl das technisch gar nicht so einfach war
mit der Reportageausrüstung....
Redakteur: (ärgerlich)
O.k., o.k., dann hören wir uns das jetzt mal an.
Musik startet, Caro Emerald „I belong to you“
- 4 -
Dialog so darüber, dass die einzelnen Sätze die Musik nicht zu sehr
zudecken:
R: Also, das ist jetzt Caro Emerald.
M: Jaaaa. Chef.
R: Also: Light Jazz.
M: (zustimmend): Mhhhmmm.
R: Halt, halt, lassen Sie mal laufen... Das müssen die Leute doch erkannt
haben, das ist doch in den Charts.
M: Eigentlich nur einer, der hatte aber auch das Album „The Shocking
World of Caro Emerald“.
R: Na, also!
M: Aber der war über 50, und Sie wollten doch...
R: Wär’ ja vielleicht noch gegangen. Kannte der denn Bert Kaempfert?
M: Ja…. Aber eher vom Namen. Der hat dann wiederum das Original
nicht erkannt.
R: Was haben die Leute denn zum Original gesagt?
Musik „My Way Of Life“, Bert Kaempfert ist schon gestartet, OT-Mix
und Dialog darüber
O-Ton-Mix:
„Klingt wie Filmmusik.“ „Nee, kenne ich nicht.“ „Ist aber ganz schön.“ „Ich
find’ das sogar besser. Weil: irgendwas Fertiges nehmen und sich dann
einfach draufsetzen, find ich schon eher blöd.“
Musik kurz hoch
O-Ton Mary Roos:
„Bert Kaempfert hat einen eigenen Stil gehabt. Man wusste sofort nach
den ersten Tönen, das ist er!“
O-Ton Jiggs Whigham:
„Man hört in ein paar Millisekunden, ob das Bert Kaempfert oder
zumindest eine Kopie von Bert Kaempfert (…) man hört das sofort.
- 5 -
Dialog:
R: Na, also! Das ist doch richtig gut.
M: Ja, Entschuldigung, die letzten beiden O-Töne sollten da nicht rein, das
waren Mary Roos und wieder Jiggs Whigham.
R: Ach, Mary Roos. Ich dachte, die singt nur Schlager.
M: No Sir, die hat mit Bert Kaempfert auf der Bühne gestanden und
L.O.V.E. gesungen und...
R: (wieder ins Wort fallend, äußerst ungeduldig) Ja, ja. Wie wollen Sie
denn jetzt anfangen?
M: Ja, so??
O-Ton Dirk Busch:
„Der Kaempfert-Sound war ja eine Soundrevolution. Diese angenehme,
auch sehr groß wirkende Produktionsweise, diese Arrangements, die er
da hatte. Wenn es schon losging: Dupp du dupp, du, dumm brachte
automatisch ne angenehme – jedenfalls in der damaligen Zeit! – eine ganz
angenehme Stimmung ins Wohnzimmer.“
O-Ton Mary Roos:
„Das war was ganz, ganz Besonderes. Und extrem modern damals.“
Mitarbeiterin, Text: (wie Beitragstext lesend)
Damals, damit meint Mary Roos die 1960er Jahre. 10 Jahre vor ihrer
Geburt, 1939, erklangen in Deutschland noch andere Töne.
Redakteur: (schon über die letzten Worte)
Halt, halt, halt, halt! Den Text wollen Sie ja wohl nicht so sprechen, viel zu
schnell. Außerdem haben Sie schon mal vergessen einzufügen, wie der
Typ da hieß, der vor Mary Roos...
M: Das war Dirk Busch, eigentlich Liedermacher, aber auch Professor für
Soziologie, der seit den 80er Jahren auch Light-Jazz mit amerikanischen
Top-Studio-Musikern produziert hat...
R: (gönnerhaft) Na, dann fangen Sie jetzt mal an. Und nehmen Sie nen
anständigen Sprecher dazu.
- 6 -
Text:
Damals, damit meint Mary Roos die 1960er Jahre. 10 Jahre vor ihrer
Geburt, 1939, erklangen in Deutschland noch andere Töne.
R: So geht’s doch!!
Musik: Orchester Hans Busch „Komm mit nach Madeira“ startet
Text Sprecher:
Der talentierte, sechzehnjährige Berthold Kämpfert – zu der Zeit noch mit
„ä“ geschrieben – bricht die Musikschule in Harburg-Wilhelmsburg ab – für
ein Engagement als Saxophonist im Orchester Hans Busch. Dort
bekommt der schmächtige Junge den Spitznamen „Fips“ verpasst.
Das Orchester Hans Busch macht elegante Kaffeehausmusik. Etwas
Moderneres ist 1939 kaum möglich, denn Swing und Jazz sind von den
Nationalsozialisten als „entartete Negermusik“ verboten worden.
Wer sich nicht daran hält, wird bestraft. Am 1. September hat der Zweite
Weltkrieg begonnen.
Doch eine Menge junger Leute in Deutschland hört diese Musik heimlich.
Fips Kämpfert liebt Count Basie, Duke Ellington und Harry James.
Musik startet „Concerto for Trumpet“ – Harry James
„Concerto for Trumpet“ spielt Harry James 1942 mitsamt seinem
kompletten Orchester in Uniform, denn im Dezember 1941 waren die
„USA at war“, also in den Krieg eingetreten. Auch Fips Kämpfert ist
eingezogen worden, nach Sylt. Er hat Glück, tagsüber spielt er Märsche
im Musikkorps, und abends setzt er sich in Bars ans Klavier. Doch die
Situation verschärft sich.
Als Kämpfert – mittlerweile in Dänemark beim Nachtdienst in der Kaserne
– über Kurzwelle heimlich Swing auf BBC hört, und ertappt wird, bedeutet
das für ihn: Ostfront. Auf dem Weg dahin gerät er in ein Seegefecht, wird
zurückgeschickt und schließlich im März 1945 zur Flakabwehr nach
- 7 -
Rendsburg abkommandiert.Die Alliierten dringen bereits von allen Seiten
nach Deutschland vor, die Amerikaner überqueren den Rhein.
O-Ton Jiggs Whigham:
„Es war Krieg, 2. Weltkrieg, mein Vater war hier in der Third Infanterie,
hier in Köln und hat Köln liberiert, und das war 1945 und da war so viel
Leben verloren gegangen, und Köln war eine Katastrophe wegen der
Bombardierung, und das fand ich schon immer eine Absurdität mit Krieg
und so (…) ich bin überzeugt, nein, das muss nicht sein.“
Text, Mitarbeiterin:
Musik-Professor Jiggs Whigham kommt genau 20 Jahre später als sein
Vater nach Köln.1965. Da ist er noch kein Professor, aber schon ein
gefragter Posaunist. Bereits mit 17 hatte er in New York als Solist beim
Glenn Miller Orchestra gespielt, und dann später eine Tournee mit Stan
Kenton durch England absolviert.
O-Ton Jiggs Whigham:
„Das war für mich natürlich auch eine Offenbarung, neue Kultur und
Englisch mit die englische Akzent, alles war anders. Knapp zwei Jahre
später habe ich diese Angebot, und: ich bin nie wieder nach New York.“
Mitarbeiterin:
Was für ein Deutschland hat er denn zwanzig Jahre nach Kriegsende
erlebt?
O-Ton Jiggs Whigham:
„Ich bin mit meine Frau hier her gekommen, immer noch die gleiche Frau
übrigens, und das war: ein totale Kulturschock.“
Musik startet: „The World We Knew“, Frank Sinatra, Zeilen frei: „Over
and over I keep going over the world we knew, once when you walked
beside me, that inconceivable, that unbelievable world we knew“….
Kann später übergehen in die instrumentale Version von Kaempfert
- 8 -
Text Mitarbeiterin:
Bert Kaempferts Komposition aus dieser Zeit „The World We Knew“,
gesungen 1967 von Frank Sinatra und eigentlich ein Liebeslied, ist
durchtränkt von einer zur Verzweiflung anschwellenden Traurigkeit.
Text Sprecher:
„Die Welt, die wir kannten“ – diese Welt war untergegangen.
Text Mitarbeiterin:
1945: Bert Kämpfert ist 22 Jahre alt, der Anfang war schwer für ihn wie er
1979 in einem Interview mit dem WDR erzählte:
O-Ton Kaempfert
„Es gab weder Notenmaterial noch sonst etwas, und wir wollten natürlich
nach dem Krieg Musik machen und spielen, und so hab ich mich also
hingesetzt und fing an zu arrangieren.“
Text Sprecher:
Berthold Kämpfert hatte 1943 auf Sylt seine erste große Liebe kennen
gelernt, eine junge Dänin. Kurz nach der Verlobung war er dann an die
Ostfront strafversetzt worden. Seine Freundin Annelise war damals bereits
schwanger. Doch 1945 löst Annelise, mittlerweile junge Mutter eines
Mädchens, die Verlobung ohne Begründung. Sie bricht den Kontakt sogar
komplett ab, und Bert wird seine Tochter Renate erst 20 Jahre später das
erste Mal sehen.
Text Mitarbeiterin:
Aber dann lernt der junge Kämpfert noch im selben Jahr die
Zahnarzttochter Hannelore Winkler kennen, deren jüngere Schwester
Ruth auf einem Bauernhof in Süddeutschland den Einmarsch der US-
Army erlebt hat.
Musik: Zip-A-Dee-Doo-Dah
- 9 -
Text Sprecher:
Die amerikanischen Soldaten waren mit Lautsprechern auf Lastwagen
durch die Dörfer gefahren und hatten dabei all die aktuellen
amerikanischen Hits gespielt. Note für Note muss Ruth Bert Kämpfert
diese Lieder vorsingen. Er schreibt sie mit, arrangiert sie für sein Sextett
und spielt sie abends vor Publikum. Die Zuschauer johlen vor
Begeisterung, denn es sind G.I.s, die bei den Konzerten ihr Heimweh
vergessen wollen.
Text Mitarbeiterin:
Fips neue Freundin Hannelore spricht ein ganz gutes Schulenglisch und
präsentiert die Musik auf der Bühne. Die Amerikaner nennen das Sextett
„Bert Kemp“. Alles wird immer abgekürzt.
Text Sprecher:
1946 heiraten Berthold und Hannelore, bald darauf wird die erste Tochter
Marion geboren. Das Geld ist knapp, oft wird die Gage in Zigaretten
ausbezahlt, eine Währung, die sich gut tauschen lässt. Auf der Suche
nach weiteren Einnahmequellen kommt Kämpfert jetzt zugute, dass die
Besatzungsmächte Rundfunkanstalten mit eigenen Orchestern gründen.
Text Mitarbeiterin:
Doris, die zweite Tochter, die 1951 geboren wird, beschreibt, wie sich ihr
Vater für einen Musiker einsetzt, den er kaum kennt, und zwar für Herbert
Rehbein.
Zitat Sprecherin:
„Der BFN suchte Musiker. Mein Vater hatte damals für den Sender
arrangiert und wusste deshalb, was als Nächstes geplant war. Er stand im
Besetzungsbüro mit einem Stapel Noten in der Hand, als Herbert
hereinkam. Sie suchten nur Saxophonisten und Herbert sagte, er spiele
Violine. Ohne jemals mit ihm zuvor gesprochen zu haben, stieß mein
Vater ihn an und sagte: „Aber du spielst doch auch Saxophon!“ und hat
ihm so aus der Bredouille geholfen. Herbert bekam den Job, und mein
- 10 -
Vater hat ihm in kurzer Zeit das Nötigste beigebracht. Wenn die Stimme
zu kompliziert war, dann hat er sie einfach aus dem jeweiligen
Arrangement rausgenommen, so dass Herbert sie nicht mitspielen
musste. Sie haben sich sofort gemocht.“
Redakteur:
Haben Sie das nicht als O-Ton?
Mitarbeiterin:
Nein, steht aber so in der fantastischen Biografie von Marc Boettcher.
Leider absolut vergriffen in Deutschland.
Redakteur:
Na, meinetwegen. Nehmen Sie es als Zitat rein, das sagt ja auch viel über
Kaempfert als Menschen.
Musik: „Arizona Flip“ oder „Las Vegas“ wie für den weiteren Verlauf
Text Sprecher:
Es ist der Beginn einer Männerfreundschaft, die in eine beinahe
lebenslange Zusammenarbeit münden wird. Zunächst schließt Bert
Kämpfert in Hamburg einen Vertrag mit der Polydor ab. Da er Saxophon,
Klarinette, Piano und Akkordeon spielt, fällt ihm das Arrangieren leicht.
Tag und Nacht sitzt er über Notenblätter gebeugt, denn er hat Aufträge für
viele Produktionen zu erfüllen. 1952 legt er sich die Pseudonyme Mark
Bones, Raimondo und Bob Parker zu.
Text Mitarbeiterin:
Der Verleger Hans Wilfred Sikorski erklärt in der Kaempfert-Biografie
warum:
Text Sprecher:
„Man nahm sich ein Pseudonym, damit man nicht Neid erregte. Wir sind in
- 11 -
Deutschland ein relativ missgünstiger Haufen im Gegensatz zu Amerika,
wo jeder sich freut, wenn der andere Erfolg hat.“
Text Mitarbeiterin:
Bei den Kollegen, den Musikern, den Sängern ist der introvertierte Bert
Kämpfert äußerst beliebt.
Musik: „Wenn es heut noch wahre Liebe gibt“ – Orchester Bob
Parker, Solistin Mona Baptiste
O-Ton Mary Roos:
„Ich hab ihn geliebt, ich hab ihn auch privat sehr gerne gemocht, er war
ein Gentleman, sehr großzügig, sehr humorvoll.“
O-Ton Jiggs Whigham:
„Bei Fips, diese Gelassenheit, einfach zu gucken, man spielt dann einfach
anders: Ich weiß, dass du spielen kannst, du weißt es vielleicht nicht so
sehr, aber ich schon.“
Text Sprecher:
Eine Haltung, die ihn in dieser Zeit in Deutschland keinesfalls üblich ist.
Viele der besten Komponisten und Dirigenten sind von den Nazis
umgebracht oder vertrieben worden.
Text Mitarbeiterin:
Mal ganz davon abgesehen, dass die junge Demokratie sich neuen
musikalischen Entwicklungen wie Jazz nur langsam annähert, fordern
viele Orchesterleiter von ihren Instrumentalisten notenblattgetreue
Wiedergabe, sture Umsetzung, pure Unterordnung. Statt Ideenreichtum
Kadavergehorsam. Wer dirigiert, diktiert.
O-Ton Jiggs Whigham:
„Das klingt eng, das ist schon gespannt, und bei Fips, das klingt easy, das
ist schon easy listening.“
- 12 -
Text Sprecher:
Die Produktionen, die in den 50er Jahren in Deutschland entstehen, sind
alles andere als wegweisend. Kaempfert muss sich mit seinen
Arrangements dem Musikgeschmack der Auftraggeber unterordnen. Die
Polydor verpflichtet 1954 einen Sänger, der in Bars amerikanische
Countrymusik singt und sich auf der Gitarre dazu begleitet.
O-Ton Freddy Quinn (singend):
„I have the invitation that you sent me, you wanna me to see me change
your name, I couldn‘t stand to see you with another, but dear, I hope
you‘re happy just the same“
Bert Kaempfert war mein bester Freund auch privat, wir kannten uns seit
1953 und wir haben beide getingelt, wie man in Musikerkreisen sagt.
Er spielte in Bremerhaven in der Rio-Rita-Bar für Besatzungssoldaten, und
zwar die Schwarzen spielte er an, mit seinem Jazz.
Und ich hatte genau gegenüber ne Bar, die hieß Baby-Bar. Und da habe
ich mich mit Hillbilly verdingt. Und die Amerikaner waren natürlich total
ausgeflippt, wenn ich Hillbilly gesungen habe, nur Südstaaten. Und
Schwarze, die konnten natürlich – Hillbilly, das war so Bauernmusik für
die, und dann gab es fast alle Wochen eine Riesenschlägerei, und dann
wurde entweder Bert Kaempferts Bar, Rio-Rita-Bar, off-limits gesetzt, das
heißt, da durften keine Besatzungsleute rein, also keine Soldaten rein,
oder bei mir war dann off-limits. Wenn bei mir off-limits war, dann bin ich
rübergegangen und habe Bert Kaempfert bewundert, wie er gejazzt hat
und wie er gespielt hat, er war ein Super-Musiker und Bert Kaempfert
kam, wenn er nicht durfte für die Soldaten spielen, kam er zu mir in die
Baby-Bar und war also erstaunt und auch ein bisschen beeindruckt über
meine Hillbilly-Musik und vor allem über meine Kenntnisse der englischen,
der amerikanischen Sprache.“
Text:
Als Kind war dieser junge Sänger mit seinem irischen Vater John Quinn
nach West Virginia gezogen. Als die Polydor ihn unter Vertrag nimmt, soll
- 13 -
er fortan deutsch singen. Das erzkonservative Lied „Heimweh“ ist
allerdings – beinahe ironischerweise – eine Coverversion des
amerikanischen „Memories are made of this“, und weil man im Presswerk
nicht weiß, wie der Name „Quinn“ geschrieben wird, steht auf dem roten
Plattenetikett einfach nur „Freddy“. Der Titel findet reißenden Absatz und
macht seinen Sänger über Nacht berühmt.
Musik nur kurz auftauchen lassen: „Heimweh“ und „die Gitarre und
das Meer“ – Freddy Quinn
Text Mitarbeiterin:
Bert Kämpfert arrangiert bald für den neuen Star Freddy Quinn. Gegen
den Trend in der Bundesrepublik lässt er beim Titel „Die Gitarre und das
Meer“ jeglichen triefenden Bombast weg und macht daraus eine ganz
sparsam instrumentierte Produktion, nur mit Akustik-Gitarre, Trompete
und ganz wenig Percussion.
Text Sprecher:
Ein Millionenseller, der sich 35 Wochen in der deutschen Hitparade hält.
Musik nur kurz auftauchen lassen: „Morgen“ Ivo Robic
Über die Arbeit am Titel „Morgen“ kommt es zu einem Zerwürfnis
zwischen Quinns Komponisten. Freddy muss sich für eine Partei
entscheiden: er singt das Lied nicht. Es wird schließlich, von Kaempfert
arrangiert, ein Riesenerfolg für Ivo Robic, einem bis dato hauptsächlich in
Jugoslawien bekannten Sänger.
Text Mitarbeiterin:
Neben einem Doo-Wop-Chor, wie man ihn aus der schwarzen Vokalmusik
der USA kennt, findet sich hier bereits ein weiteres, späteres
Markenzeichen Kaempferts: die hohe Solo-Frauenstimme. „Morgen“ und
„Die Gitarre und das Meer“ werden auch international veröffentlicht.
Kämpfert nutzt seine Chancen.
- 14 -
OT Bert Kaempfert (aus Sendung 1979)
„Ich hab also seinerzeit auch noch als Produzent fungiert, ich hab einige
Künstler betreut, unter anderem Ivo Robic, falls sie sich an den erinnern,
der Erfolg „Morgen“ hatte, dadurch bin ich auch nach Amerika gekommen,
- er war sehr erfolgreich in Amerika, bekam eine Einladung von Perry
Como, und ich durfte also mitreisen, und hab natürlich ein paar Platten in
meinem Köfferchen mitgenommen, und ich hab die drüben dann bei
Verlegern und Schallplattenfirmen vorgespielt und so gelangte dann
"Wunderland bei Nacht" zum Beispiel in die US-Hitparade.“
Musik „Arizona Flip“ oder „Las Vegas“ im weiteren Verlauf des
ersten Absatzes unterlegen
Text Sprecher:
Tatsächlich waren zwei Kämpfert-Instrumental-Kompositionen schon 1956
über den Atlantik gelangt: „Arizona Flip“ und „Las Vegas“.
„Arrangement vorzüglich, könnte hier nicht besser gemacht werden“,
telegrafieren die amerikanischen Verleger, die vom Hamburger Alfred-
Schacht-Verlag darauf aufmerksam gemacht worden waren.
Text Mitarbeiterin:
Und da fällt die Entscheidung für den Namen: Bert Kaempfert in
internationaler Schreibweise mit „ae“. Bei den Pseudonymen Marc Bones
und Bob Parker winken die Amerikaner ab.
Text Redakteur:
Klingen so amerikanisch wie Jerry Cotton.
Musik „Midnight Blues“ exklusive Intro unter den folgenden
Absätzen
Text Sprecher:
Per Zufall hat Kaempfert dann aber noch einen Hit in Deutschland, mit der
Bearbeitung der Filmmusik „Mitternachtsblues“. Nun kann er finanziell
- 15 -
etwas durchatmen. Seine Eigenkompositionen, die in den USA gelobt
worden sind, stoßen bei der Polydor auf wenig Interesse.
Der gleichnamige Kinofilm von Jürgen Roland, fällt 1959 in Deutschland
durch, die Musik beim Polydor-Chef Kurt Richter. Der Titel ist stark
beeinflusst von den persönlichen Erlebnissen Kaempferts in New York.
Text Mitarbeiterin:
Vor allem den Ehefrauen Kaempfert und Robic gehen die Augen über bei
so viel Geglitzer, Luxus, Überfluss. Ein Flug in die USA – das ist für einen
deutschen Normalbürger damals unerschwinglich, fast ein
Jahreseinkommen müsste man dafür aufbringen.
Hannelore übersetzt bei den Treffen mit einflussreichen Verlegern. Umso
mehr ärgert die ambitionierte, junge Frau das Desinteresse der deutschen
Polydor.
Musik: Intro „Midnight Blues“ dazwischen
Text Mitarbeiterin:
Allerdings ist zwischenzeitlich der „Mitternachtsblues“, auf den die
amerikanischen Verleger nur zögerlich reagieren, als „Midnight Blues“ die
Erkennungsmelodie des AFN geworden, des Radiosenders der
amerikanischen Streitkräfte in Europa.
Text Sprecher:
Als Elvis Presley ab 1958 eine längere Zeit seines Militärdienstes in
Deutschland ableisten muss, soll daraus auch ein Geschäft gemacht
werden.
Text Mitarbeiterin:
Bislang hatten die deutschen Radiostationen Elvis’ Musik nicht gesendet.
Er galt ihnen, wie auch vielen amerikanischen Sendern, als zu obszön, zu
rebellisch; Rock’n’Roll war absolut nicht gesellschaftsfähig.
Musik: „Muss i denn“ von Elvis Presley einspielen
- 16 -
Text Sprecher:
Der spätere King soll für den Film „G.I. Blues“ eine deutsche Volksweise
singen, perfekt, um von den Rundfunksendern gespielt zu werden. Bert
Kaempfert arrangierte für ihn unter anderem „Muss i denn“. Das Lied wird
von Elvis 1960 aufgenommen und für den internationalen Markt dann in
„Wooden Heart“ umbenannt.
Text Mitarbeiterin:
Der SFB, der RIAS und der BR boykottieren in seltener Eintracht das
harmlos klingende Liedchen, das eigentlich Elvis cooles Image ernsthaft
gefährdet. Vermutlich weil sie es als das erkennen, was es in Wahrheit ist:
ein Marketing-Trick.
Redakteur:
Klug erkannt, dumm gehandelt: es wird ein Mega-Seller.
Text Mitarbeiterin:
Der Soundtrack zu „G.I. Blues“ bleibt 111 Wochen in der amerikanischen
Hitparade. In Deutschland ätzt das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“
damals in einer Rezension über den Film:
Text Sprecher:
„Elvis Presley […] posiert in diesem Postkarten-Film erstmalig
verinnerlicht; er brüllt nicht mehr ekstatisch, sondern wimmert in GI-
Uniform heimelig ‚Muß i denn’ und ‚G'schichten aus dem Wiener Wald’.
Die Handlung, mit der die zehn Blubber-Nummern des Nato-Soldaten
garniert wurden, strotzt von rührenden Klischees: Frolleins, Kasperle-
Theater und Pumpernickel ergeben ein Bild deutscher ‚Gemütlichkeit‘, wie
es amerikanische Bilder-Blätter ihren Lesern beharrlich weiszumachen
versuchen.“
Text Mitarbeiterin:
Dass der zurückhaltende Kaempfert für „Muss i denn“ mitverantwortlich
ist, erfahren nur wenige. Weder Elvis noch Freddy Quinn, der zeitgleich für
- 17 -
den Song „Unter fremden Sternen“ eine Goldene Schallplatte erhält,
erwähnen die Beteiligung des Hamburger Komponisten.
Musik: „Wonderland by Night“ – Bert Kaempfert, Trompetenstoß frei,
bleibt dann drunter
Umso überraschter sind die Reaktionen, als nur einige Wochen danach
das in Deutschland abgelehnte „Wunderland bei Nacht“ als „Wonderland
by Night“ am 22. August 1960 auf Platz 1 der US-Charts landet.
Das ist für einen Instrumentaltitel schon ungewöhnlich; und noch nie hat
ein Deutscher diese Spitzenposition erklommen, und das wird so schnell
auch nicht wieder passieren.
Text Mitarbeiterin:
Bert Kaempfert hat mit diesem Titel schon einen bestimmten Stil
gefunden. Leicht soll alles sein, in der Musik wie im Leben. Easy listening
und easy living. Etwas, für das man in Deutschland vor 50 Jahren
kämpfen muss.
OT Jiggs Whigham:
„Easy listening ist entspannend und auch gibt es Hoffnung, und das ist
alles nicht so ernst oder wie man hier in Deutschland sagt ‚das wird nicht
so heiß serviert wie gekocht’. Jeder hat Probleme (…) und manchmal man
muss auch die sonnige Seite vom Leben auszugucken. Das Leben ist
nicht so schwer…“
Text Sprecher:
Statt den Erfolg in den USA für Deutschland zu nutzen und Kaempfert
freie Hand zu lassen, besteht die Polydor auf der Einhaltung seines
Produzentenvertrags. Er soll die Studioarbeit mit anderen, Etablierten und
Neuentdeckungen, fortsetzen. Kaempfert beweist seine Fähigkeiten als
Talentscout.
Vor der Haustüre in Hamburg findet er die Begleitmusiker des Engländers
Tony Sheridan. Neben einigen Titeln mit Sheridan nimmt Kaempfert dann
- 18 -
mit ihnen alleine auf. Doch die Polydor kann mit dieser Art von Musik
nichts anfangen, außerdem findet die Plattenfirma den Bandnamen
unverständlich: The Beatles.
Musik: „My Bonnie“ von Tony Sheridan... kurz auftauchen lassen
Text Mitarbeiterin:
Ein gemeinsamer Song – „My Bonnie (is over the ocean)“ – wird von der
Polydor als einzige Single veröffentlicht, unter dem Namen Tony Sheridan
and the Beat Boys. Vermutlich in der Hoffnung, dass sich ein Shanty in
der Hafenstadt Hamburg vielleicht verkaufen lässt. Dann verliert die
Plattenfirma das Interesse.
OT Bert Kaempfert aus Interview 1974
„My record company, they were not too happy with this, they didn’t like the
group too much.“ (Lachen) ... Later on I was very happy about their big
success they had, because I was right. (‚Yes, Yes, lovely story’,
Ansager)“
Musik im weiteren Verlauf „Afrikaan Beat“
Text Sprecher:
Unterdessen wird in den USA Bert Kaempfert 1961 von der Zeitschrift
„Cash Box“ zum „Up & coming Orchestra of the Year – the number one
band of the future“ gewählt, und „Billboard“, das Magazin, das die
wöchentlichen Hitparaden listet, führt seinetwegen die Kategorie „Easy
Listening Music“ ein.
Text Mitarbeiterin:
Dabei hat Bert Kaempfert in dem Sinne gar kein eigenes Orchester, er
spielt hauptsächlich mit Musikern, die in festen Engagements bei den
Rundfunksendern sind.
- 19 -
Text Sprecher:
Bei den Aufnahmen nach 1962 ist Herbert Rehbein, zu dem der Kontakt
zwischenzeitlich abgerissen war, als Ko-Autor für Bert Kaempfert eine
wichtige Stütze. Er sitzt bei der Produktion auch mit im Studio.
OT Jiggs Whigham:
„Ja, der hat ein Konzert gefunden. Das war diese Knackbass mit Ladi
Geisler und soundmäßig und Chöre drauf, und das ist eine ganz klare
Konzept.“
Text Mitarbeiterin:
Klingen der prägnante Bass, den Ladislav Geisler mit einem
selbstgebauten Effektgerät ausgetüftelt hat, und die Chöre bereits
innovativ, so ist die Idee, afrikanische Metallflöten mit einzubringen ein
nochmaliger Aufmerksamkeitsfaktor.
Text Sprecher:
Mit dem Erfolg von „Afrikaan Beat“ in den USA wird man nun auch in
Europa auf Bert Kaempfert aufmerksam.
Text Mitarbeiterin:
Bert Kaempfert hat seinen Stil gefunden, den Professor Dirk Busch so
beschreibt:
OT Dirk Busch
„Es war ein sehr warmer und satter Sound (…) durch diese nicht
aggressiven Bläser, und dann auch durch die Doppelung mit den
Chorstimmen, selbst wenn sie keinen Text singen, klingt es einfach sehr,
sehr schön. Es ist einfach eine warme, wohlige Atmosphäre.“
Text Mitarbeiterin:
Bert Kaempfert hat seinen Klang gefunden. An dem ist der Toningenieur
Peter Klemt maßgeblich beteiligt. Ein Konzept, das Kaempfert später
einmal modernisieren will, da ist dann bereits Jiggs Whigham dabei:
- 20 -
OT Jiggs Whigham:
„Wir waren, Mitte 70er Jahren, so 76, 77, ich weiß nicht ganz genau, es
gab diese Mehrspurtechnik vom Aufnahme, das war schon ein
Riesenapparat mit 32 Spuren, noch mehr. Und der Toningenieur hat für
jedes Instrument ein Mikrophon extra. Dass der das nachher
zusammenmischen. Und wir haben ein Take gemacht und das nachher
abgehört, nach dieser Aufnahme, und Fips hat gesagt ‚Nee!!’ Der hat ganz
klar Vorstellungen gehabt. Und hat gesagt ‚Total unmöglich!
Also, ich mach jede Pause, so 2, 3 Stunden, und sag: wir bauen alle
Mikrophone wieder ab, weg damit! Wir machen Sitzordnung wie damals
mit einem Mikrophon, aber links und rechts, das ist stereo.“
Text Mitarbeiterin:
Für den Toningenieur wären die separaten Aufnahmen einfacher zu
bearbeiten gewesen, er hätte die einzelnen Spuren leichter mischen
können. Auch Korrekturen wären dann natürlich viel einfacher. Aber Musik
lebt eben auch durch Unzulänglichkeiten.
OT Jiggs Whigham:
„Die Genie ist nicht nur, ein paar Noten zusammenzuschreiben. Es ist
einfach Klangkonzept, Ideen und so weiter und so fort, das ist eine
besondere Gabe. Und der Fips hat auch das gewusst. Und dann haben
wir ein Take gemacht, das gleiche Stück mit dieser neuen Formation, wir
haben im Kreis gesessen, die Band, die Streicher kamen später drauf,
aber die Band in ein Kreis, und das hat wie Bert Kaempfert geklungen,
genau, wie es klingen soll. Und das war’s!“
Text Mitarbeiterin:
Über Fehler und Patzer wollte Kaempfert hinweghören, wenn nur die
Emotion, die Hingabe, die Besonderheit des Moments stimmte.
OT Jiggs Whigham:
„Seine Spielatmosphäre war immer ganz locker, und oft war das so, wir
haben ein Take gemacht. Und einmal, ich hab 1. Posaune gespielt, und
- 21 -
Fips hat gesagt im Studio, ach, wir brauchen das nicht zu üben, wir
spielen einmal Rotlicht und nehmen das gleich auf.’ Ja gut, und haben das
so aufgenommen, und im Mittelteil ist ein Posaunensolo, aber improvisiert,
wo die Changes, die Akkordwechsel stehen, und , so soll ich spielen, und
auf einmal, die ersten zwei Takte war nichts, die Noten, gar nichts, also
weder Pause noch Akkordwechsel, und ich hab nicht gespielt, weil ich
nicht wusste, was kommt drauf. Und Fips hat mich angeguckt: ‚und spiel
mal weiter, so einen Takt.’ Ja, o.k. und dann hab ich gespielt, und
anschließend hat er gesagt, ja, das ist in Ordnung, das nehmen wir so.’
Und ich: ‚Fips, Entschuldigung, aber ich habe im Mittelteil nicht gespielt, er
sagte, naja, das ist in Ordnung, da kommt ein Chor drauf und Streicher,
das merkt keiner.’ So war der! Ganz locker und das reflektiert sich in diese
Musik.“
Text Mitarbeiterin:
Dabei arbeitet Kaempfert wie besessen. Nach dem Erfolg des Albums
„Swinging Safari“ kommen viele Anfragen, auch wieder für Filmmusiken,
was er als Komponist gar nicht besonders schätzt.
Text Sprecher:
Mit seinem Freund Herbert Rehbein schließt sich der Komponist am
liebsten im kleinen Ferienhaus am holsteinischen Brahmsee ein. Dort wird
beinahe rund um die Uhr gearbeitet.
Text Mitarbeiterin:
Der einzige Luxus, den sich Fips leistet, ist Ausspannen beim Angeln;
auch an exotischen Orten.
OT Bert Kaempfert aus WDR-Interview bei 44:37 min.
„Dann geh ich erst mal fischen, das ist nämlich mein Hobby. Dazu fahre
ich meist auch nach Amerika, in die Everglades (…)“
Text Mitarbeiterin:
Er möge doch etwas in der Art von Kurt Weills „Mäckie Messer“, aus der
- 22 -
Dreigroschenoper schreiben, fordert sein amerikanischer Verleger Milt
Gabler. Eine Art deutschen Blues.
Musik „Dankeschön“, instrumental
Text Sprecher:
Kaempfert versucht es. Er nennt das Stück zunächst „Candlelight Café“.
Text Mitarbeiterin:
Und spielt es einem alten Freund vor, mit dem er eigentlich über seine
immer schwieriger werdende Ehe sprechen will. Kurt Schwabach fängt
spontan zu singen an, zufälligerweise Worte, die, obwohl deutsch, fast
jeder in den USA kennt: „Dankeschön“.
Text Sprecher:
In der Version des Las-Vegas-Entertainers Wayne Newton erobert der
Song dort die Charts. In Deutschland verpasst die Plattenfirma Polydor
den Erfolg.
Kaempfert ist froh, als 1963 sein Vertrag ausläuft. In den USA, bei der
DECCA, ist er schon lange ein gefragter Mann, seine Alben verkaufen
sich millionenfach, berühmte Sänger wie Brenda Lee und Dean Martin
singen Kaempfert-Kompositionen.
Musik aus „Blue Midnight“: L.O.V.E.
Text Sprecher:
Das Album „Blue Midnight“, das im November 1964 erscheint, gelangt bis
auf Platz 3, bleibt 39 Wochen in den US-Charts und verkauft sich 800.000
mal, im Vergleich zu bescheidenen 10.000 Stück in Deutschland.
Der Titel „L.O.V.E.“ wird schließlich sogar von Nat King Cole interpretiert.
Text Mitarbeiterin:
Alles Umstände, die ungeahnte Folgen für den jungen Musiker Jiggs
Whigham haben werden und für seine amerikanische Schwiegermutter.
- 23 -
OT Jiggs Whigham:
„Wie für viele Schwiegermutter (…) ist der Schwiegersohn natürlich nicht
gut genug für ihre Tochter. So, und wir waren, das war Osternsonntag vor
einige Jahre, so, wir kommen zusammen und wir waren zu viert. Ihr Mann
und meine Frau, und das war alles so – in Englisch natürlich es gibt nur
‚you’, aber wir haben uns schon fast gesiezt, das war so ein ‚you’ mit
Abstand. Ist in Ordnung. Und dann, wir sind beim Essen und smalltalk und
ja, und das Wetter wird kälter oder wärmer und das Essen schmeckt gut
usw., und dann kam die Frage, hat sie gefragt, ‚Du fliegst morgen nach
Deutschland wieder? Was machst du denn da?? Ich habe gesagt, ‚Ja ich
mache eine Aufnahme, vielleicht hast du mal gehört mit Bert Kaempfert?’
Sie sagte, ‚Wassss?? Bert Kaempfert, nein, nein!! Ich liebe Bert
Kaempfert, nein, du spielst mit? Kennst du ihn?’ ‚Ja, ich sag klar, wir sind
guten Kumpel und ich kenne ihm sehr gut.’ Nein!! Wirklich!! Nein, das darf
nicht wahr sein.“ Und auf einmal ist mein Wert in der stockmarket vom 1
auf 2000 gekommen, wow, und ich war großer Star.“
Musik kurz hoch
OT Jiggs Whigham weiter:
„Und dann bin ich nach Deutschland und hab aufgenommen und hat Fips
auch die Story erzählt, und der hat gelacht, und der hat - seine
Leidenschaft war Fischen. Und der war eine große Fischermann, und der
ist nach Everglades geflogen und hat gefischt, und der hat ein paar
Kumpels und hat gefischt. Und ich hab ihm gefragt,’ ja, kannste, wenn du
in Amerika bist, kannst du die Norma vielleicht auch anrufen? Das wird sie
bestimmt auch freuen.’ Ja, no problem!’ (…) und der hat einfach die
Norma angerufen. Der hat gesagt: ‚Norma? Ja? This is Bert Kaempfert.’
‚Ja, ja, o.k. who is this really? (lacht) ‚Ich bin wirklich Bert Kaempfert’, ‚Oh,
wow, how are you und so weiter.’ Und da hat sich eine
Telefonfreundschaft gebaut, die haben sich nie kennen gelernt, und er hat
immer pro Woche einmal angerufen, ‚Wie geht’s dir und so, ja gut’
irgendwie smalltalk, und dann waren wir schon in auf Tour in Berlin, waren
in ein Abend und nach dem Kozert Fips hat paar von uns eingeladen,
- 24 -
Party und Essen und so, und Solisten und so, und ich saß neben
Hildegard Knef und das war toll. Und nach ein paar Gläschen, was weiß
ich, so ungefähr 2 Uhr morgens war das, der Fips sagte: ‚Let’s call
Norma!’.“
Text Mitarbeiterin:
Zwanzig Minuten haben die beiden gesprochen, Bert Kaempfert und Jiggs
Whighams Schwiegermutter – zwei Menschen, die mehr als nur einen
transatlantischen Draht zueinander fanden. Das ist typisch für den
bodenständigen Hamburger: Für seine Freunde nimmt er sich Zeit.
Musik „Moon Over Naples“ instr. startet unter dem nächsten, 2.
Absatz
Text Sprecher:
Als Kaempfert 1964 für das Album „The Magic Music Of Far Away Places“
zum Thema Italien „Moon Over Naples“ komponiert, wird dafür sogleich in
Amerika ein Text in Auftrag gegeben. „Spanish Eyes“ soll es heißen.
Kaempfert schlägt den Amerikanern seinen alten Weggefährten Freddy
Quinn als Sänger vor. Der ist sofort von der Idee angetan, will er doch
schon lange beweisen, dass er internationales Format besitzt.
OT Freddy Quinn:
„Aber Bert Kaempfert war bei Decca in Amerika, ich war Polydor und
zusätzlich war ein kleiner Haken da, zwei ganze Noten spaaa-nish zu
singen, das ist fast unmöglich, (singt) ‚spaaaaaa-nish eyes’, das klingt ja
nicht, und da rief ich den Textdichter an, Charly Singleton, der saß in New
York und sagte, ‚Hey Charly , I can’t sing this, das ist unmöglich’, da sagte
er (in Rolle) ‚maannn, I gonna call you up in a couple of minutes or so“ und
er war auch ein schwarzer, auch ein toller Mann, und in ungefähr 10
Minuten, sagte er: „ I gott it i got it, it’s blue spanish eyes“, ‚Oh’, sag ich,
‚hey charly, you are the greatest’. Und dann ging es natürlich (singt): „blue
spanish eyes…“
- 25 -
Text Mitarbeiterin:
Dann kommen aus Deutschland Vorbehalte, was den Text angeht:
OT Freddy Quinn:
„Natürlich wusste dann irgendwann jemand nicht, weil er ein bisschen
schwer von Begriff war, das ‚blue’ nicht die Farbe der Augen war, sondern
ein Ausdruck der Sentimentalität, der Tristesse, ja. Denn Blues ist ein
Blues, und nicht die Augenfarbe. Der sagte aber, das ist doch Quatsch,
das ist doch kein gutes Lied, man weiß doch, die Spanier haben keine
blauen Augen, die haben braune Augen’, er hat’s nicht begriffen.
Und so haben Fips Kaempfert und ich entschlossen, dieses Lied doch
aufzunehmen. Aber leider bei einer Independent Company, also bei einer
Firma, die weder mit Decca noch mit Polydor was zu tun hatte.“
Musik „Spanish Eyes“ gesungen von Freddy Quinn startet
OT Freddy Quinn weiter:
„Wir haben es aufgenommen, und ein Discjockey hörte das in Chicago,
Lenny Sheers, das war einer der großen, der Top 40ties, einer der großen
40er in der Hitparade, und der kündigte an und sagte: ‚I don‘t know the
guy who sings it, but it’s a great song, listen to Freddy Quinn and ‚Blue
spanish eyes’ , also ‚Ich kenne ihn nicht, aber es ist ein großartiger Song,
hier Freddy Quinn mit ‚Blue spanish eyes’, und das wanderte von der
ersten Woche sofort nach oben, in der zweiten Woche war es in den Top
40 war es Nummer 8. Ich bekam einen Anruf, ich bin sofort wieder nach
Amerika geflogen um es zu propagieren. (…) dann sagte der Lenny
Sheers, ‚I’ m sorry Freddy, wir mussten das zurücknehmen, denn die
Plattenfirmen, die wollen sich verklagen, wollen streiten, und wir wollen da
nicht in der Mitte sein, und das geht uns nichts an. Schade, ja, ist ein
gutes Lied. Ja.“
Musik „Spanish Eyes“ von Al Martino startet
- 26 -
OT Freddy Quinn weiter:
„Und dann hörte der Clan um Al Martino dieses Lied und hat’s
aufgenommen, und es hat die Bestätigung gebracht, dass es eben ein
Superlied war, der hat das so schnell aufnehmen müssen, dass er noch
einen Fehler, einen terminologischen Fehler gemacht hat, denn er hat
nämlich gesungen: ‚then you and (singend) your spanish eyes will waits
for me’ was natürlich völlig falsch ist: ‚will wait for me’.“
Musik „Spanish Eyes“, Refrainstelle hochziehen
Text Mitarbeiterin:
„Little Sinatra“, so wurde der Italo-Amerikaner bis dahin genannt, gelingt
damit ein Welthit. Erst als er in Deutschland in die Hitparade gelangt, gibt
die Plattenfirma eine übersetzte Version in Auftrag und bietet diese dann
dreist ausgerechnet Freddy Quinn an. Der lehnt den Text „Mond, guter
Freund“ als „idiotisch“ ab, er wird umgeschrieben und schließlich doch
noch ein Hit.
Musik: Rot ist der Wein
OT Bert Kaempfert (aus CD, track 14 bei 0:38 min.)
„Ja, ein alter Freund von mir, mit dem ich früher viele Aufnahmen gemacht
habe, der in der letzten Zeit nicht so erfolgreich war, Ivo Robic, hat durch
eine Instrumentalfassung von mir, die unter dem Titel ‚Moon Over Naples’
von mir aufgenommen ist, neuerdings einen Erfolg mit dem deutschen
Text „Rot ist der Wein“.
Text Sprecher:
Kurz darauf entsteht Kaempferts größter Hit. Über eine eher ungeliebte
Auftragsproduktion, der Arbeit an einer Filmmusik.
Text Mitarbeiterin:
Den Job nimmt der Komponist auch deshalb an, weil er zusammen mit
Herbert Rehbein für zwei Monate dem Winterwetter in Hamburg entgehen
- 27 -
will. Außerdem sind sie auf die großen Filmstudios in Hollywood neugierig.
OT Bert Kaempfert:
„Der Film hieß ‚A Man could get killed’. Der Film wurde so gut wie kein
Erfolg, aber nachdem Sinatra die Score, sagt man drüben – den
Soundtrack gehört hatte, war Sinatra ganz wild drauf und wollte den Titel
singen. Und dann wurde es natürlich ein Riesenerfolg, so dass später
sogar die Plakate überklebt wurden von dem Filmtitel ‚inklusive ‚Strangers
in the Night’ obwohl Sinatra den Titel in dem Film gar nicht gesungen hat.“
Musik „Strangers in the Night“ instrumental startet und bleibt
Text Sprecher:
Charly Singleton schreibt den Text zu „Strangers in the Night“, das in der
Instrumentalversion das Liebesthema im Film war.
Kaempferts amerikanischer Verleger Hal Fein bietet das Lied Frank
Sinatras Produzenten an.
Text Mitarbeiterin:
Sinatra braucht dringend einen neuen Hit, ist sogar sauer, dass ihn seine
Tochter Nancy gerade überflügelt. Erst ist der launische Superstar nicht
wirklich interessiert. Doch als er hört, dass sein Rivale, der Grammy-
Gewinner Jack Jones, das Lied einsingen will, kommt er ihm zuvor. Das
Lied wird ein Riesenerfolg, Sinatras erster Nummer-Eins-Hit seit elf
Jahren, ein Evergreen bis heute.
Musik hoch
Text Sprecher:
Das Lied sorgt jedoch auch für viel Ärger: Die amerikanischen Verleger
streiten sich um die Rechte, Herbert Rehbein fühlt sich als Co-Autor nicht
ausreichend gewürdigt und Frank Sinatra hasst es, dass sein größter
Erfolgstitel von einem Deutschen geschrieben ist. Deshalb lässt er es im
Live-Repertoire meist aus. Und wenn eine Erwähnung sich gar nicht
- 28 -
vermeiden lässt, nennt er weder den Komponisten noch den Songtitel.
Text Mitarbeiterin:
„One Song you all know as ‚dooby dooby doo’ ringt sich Sinatra in solchen
Fällen ab.
Im Heimatland des Komponisten ist es beinahe wie immer: die
Plattenfirma macht keinerlei Promotion, Kaempferts Instrumentalversion
bleibt fast unbeachtet, und auch Sinatras Megahit wird in Deutschland
zunächst kaum wahrgenommen. 1966 ticken die Uhren noch anders.
OT Jiggs Whigham:
„Wir vergessen, heute haben wir Mobiltelefone und ipads und alles, was
dazugehört, 5.000 Kanäle, das ist innerhalb von ein paar Millisekunden
überall, das geht sofort auf verschiedene Medien.“
Text Sprecher:
Es gibt noch mehr Streit um "Strangers in the Night": Mehrere
Komponisten behaupten, Urheber des erfolgreichen Songs zu sein, und
es wird sieben Jahre lang – bis 1972 – um die Rechte prozessiert, erst
dann bekommt Kaempfert Geld aus den ihm zustehenden Tantiemen.
Text Mitarbeiterin:
Die Anfeindungen der Urheber, die Lethargie der Schallplattenfirma, die
Tatsache, dass ihr Mann in Deutschland so wenig geachtet wird – all dies
bringt das Fass für die stolze Hannelore Kaempfert zum Überlaufen. Sie
drängt auf Auswanderung.
Text Sprecher:
1967 ziehen die Kaempferts nach Mallorca. Dort erreicht sie die Nachricht,
dass „Strangers in the Night“ den Golden Globe als bester Song des
Jahres gewinnt.
Text Mitarbeiterin:
Und langsam, ganz langsam setzt sich die Musik von Bert Kaempfert in
- 29 -
Deutschland durch. Der Komponist hatte immer gerne im Studio
gearbeitet, sich auf der Bühne als Dirigent aber nie besonders wohl
gefühlt.
Text Sprecher:
Doch auf dem kurzen Zenit seiner Karriere gibt es neue Probleme. Dieses
Mal künstlerischer Art.
Text Mitarbeiterin:
Fips Kaempfert bekommt starke Konkurrenz. Durch einen Musiker, der
früher bei ihm Bass gespielt hatte, Hansi alias James Last. Der ist – außer
in den USA übrigens – mittlerweile so erfolgreich, dass ihm 1973 die
100. Goldene Schallplatte verliehen wird.
Text Sprecher:
Die beiden Bandleader sind gut befreundet, obwohl die Polydor sie so
ungleich behandelt hatte. Der extrovertierte James Last ist von Beginn an
massiv unterstützt worden. Kaempfert lässt sich zu mehr Auftritten im
Fernsehen und auf der Bühne überreden. Er hatte auch im Gegensatz zu
Last nie über ein eigenes Orchester verfügt. Ein weiterer Grund, warum
Bert Kaempfert nie zu längeren Gastspielreisen aufgebrochen war, lag
darin, dass seine favorisierten Musiker ihren festen anderen
Verpflichtungen nachkommen mussten.
Text Mitarbeiterin:
Eine Tournee will die Plattenfirma zunächst nicht finanzieren. 1977 kommt
die Tour dann doch – unter der Bedingung, dass Freddy Quinn die
Zugnummer und das Kaempfert-Orchester die Begleitung ist.
Das alles nimmt Fips mit Gleichmut hin, so lange man ihn in Ruhe
komponieren und im Studio tüfteln lässt.
Aber dann der Schock: 1979 stirbt sein Ko-Autor und langjähriger Freund
Herbert Rehbein unmittelbar nach gemeinsamen Aufnahmen mit
Hildegard Knef. Diagnose: Lungenkrebs, Er ist nur 57 Jahre alt geworden.
Ein harter Schlag für Kaempfert.
- 30 -
Er flüchtet sich in Arbeit und es kommt sogar zu einer kleinen Tournee.
Musik: The World We Knew, instr. im weiteren Verlauf
OT Jiggs Whigham:
„Und wir waren, letzte Konzert war in Royal Albert Hall in London, und die
ganzen Oberetage von Polydor waren da. Extra eingeladen aus Hamburg
und weiß der Teufel wo geflogen, Berlin (…) die ganzen großen Indianer.
Und wir haben dort gespielt, und das war absolut ein Hit, ohne Ende, die
Leute sein getobt, total ausverkauft, und Standing Ovations ohne Ende,
ich glaube, wir haben schon, 4, 5, 6 verschiedenen Zugaben machen
müssen und wir haben kein Material mehr gehabt. Und da an diesem
Abend waren wir in Hotel, wir waren zusammen, und Fips saß zusammen
mit diese ganzen Polydor-Leute, und die haben genickt, der Plan war, Fips
auf Tour zu schicken. Mit alles, mit diese ganze Band, mit Streicher und
Welttournee machen, wie Hansi Last. Und Fips hat gesagt, ja, mittlerweile
macht mir ein bisschen Spaß, ja, kann mir gut vorstellen, dass es gut sein
wird, und kurz danach ist er dann verstorben.“
Text Sprecher:
Völlig unerwartet stirbt Bert Kaempfert am 21. Juni 1980 56-jährig auf
Mallorca an einem Schlaganfall. Seine Frau Hannelore und die beiden
Töchter verstreuen seine Asche dort, wo er sich am wohlsten gefühlt hat:
in den Everglades, den Sümpfen von Florida, seinem Angelparadies.
Musik hoch
Text Mitarbeiterin:
400 Kompositionen und über 750 Arrangements hat Bert Kaempfert
hinterlassen.
OT Dirk Busch:
„Ja Lounge-Musik ist eigentlich auch easy listening (…)
nur eben im modernen Gewand (…) hat die Funktion, dass die Leute sich
- 31 -
wohl fühlen, dass sie nicht in ihrer Unterhaltung oder in ihrer Meditation
oder beim Abschalten, chillen usw. gestört werden.“
(Absage)
Das war „Bert Kaempfert: Vom Easy Listening zur Lounge-Musik“
von Flora Jörgens und Stefan Wimmer
Es sprachen: Janina Sachau, Matthias Ponnier, Bettina Schoolman und
Daniel Werner
Ton und Technik: Gunther Rose und Jutta Stein
Regie: Susanne Krings
Redaktion: Klaus Pilger
Produktion: Deutschlandfunk 2013
Urheberrechtlicher Hinweis Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt und darf
vom Empfänger ausschließlich zu rein privaten Zwecken genutzt werden.
Die Vervielfältigung, Verbreitung oder sonstige Nutzung, die
über den in §§ 44a bis 63a Urheberrechtsgesetz geregelten Umfang hinausgeht, ist unzulässig.
©
- ggf. unkorrigiertes Exemplar -