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Segregation in einer westdeutschen Stadt
Das Beispiel Frankfurt/Main
Referenten: Claudia Richter
Anika Zihang
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Gliederung
1. Veränderung sozialstruktureller Merkmale von 1995 bis 1999 in Frankfurt a. Main
1.1 Einwohner
1.2 Ausländer
1.3 Personen unter 15 Jahren
1.4 Personen über 64 Jahre
1.5 Sozialhilfe
2. Datenauswertung
2.1 Index der Segregation
2.2 Korrelationskoeffizient r
3. Segregation in Frankfurt/ Main
3.1 demographische Segregation
3.2 soziale Segregation
4. Zusammenhänge zwischen demograph. und sozialen Merkmalen
5. Fazit
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1. Veränderung sozialstruktureller Merkmale von 1995 bis 1999 in Frankfurt a. Main
Merkmale:
Einwohnerzahl
Ausländerzahl
Anteil der Personen unter 15 Jahren
Anteil der Personen über 64 Jahre
Sozialhilfeentwicklung
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1.1 Einwohner
Entwicklung der Einwohnerzahlen in Frankfurt a. Main (1995 bis 1999)
640.000
644.000
648.000
652.000
656.000
1995 1996 1997 1998 1999
Jahr
An
zah
l
Anzahl der Einwohner
5
1.1 Einwohner in den Stadtteilen einige Stadtteile mit Bevölkerungszuwachs:
→ am stärksten u.a. Ginnheim, Berkersheim, Niederursel – Ost Stadtbezirke in denen ehemalige US – Liegenschaften zu
Wohnzwecken zur Verfügung gestellt wurden Ausweisung von Baugrund in erheblichem Umfang pos. stat. Zusammenhang zwischen Bev.- zunahme und absoluter
Einwohnerzahl → Bev. – zuwachs in den Stadtteilen, wo 1999 hohe Bev.- zahl
Konzentrationsprozess hat stattgefunden - Rückgang der Wohnfläche je Einwohner
aber auch Stadtteile mit Bevölkerungsrückgang:
→ am stärksten u.a. Bahnhofsviertel, Innenstadt, Gallusviertel im Bahnhofsviertel früher viele Asylbewerber und Flüchtlinge
untergebracht – ist heute nicht mehr so
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1.2 Ausländer
Entwicklung der Anzahl ausländischer Einwohner/innen in Frankfurt (1995 bis 1999)
172.000
176.000
180.000
184.000
188.000
192.000
1995 1996 1997 1998 1999
Jahr
An
zah
l GesamtanzahlausländischerEinwohner/innen
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1.2 Ausländer in den Stadtteilen
1995 bis 1999 Rückgang der Ausländerquote um 0,7 Prozentpunkte auf 29,4%
einige Stadtteile mit Zunahme des Ausländeranteils:→ u.a Griesheim – Ost, Westend – Nord, Nordend – West
starker Anstieg in den Stadtteilen, in denen 1995 die Ausländerquote unterdurchschnittlich war und Abnahme wo 1995 hohe Quote war
großes Angebot an billigem Wohnraum in den entsprechendenStadtbezirken
einige Stadtteile mit Abnahme des Ausländeranteils:→ u.a. Bahnhofsviertel, Gallusviertel, Gutleutviertel Bahnhofsviertel: keine Unterbringung von Ausländern und Flüchtlingen mehr hier 1995 und auch 1999 noch hoher Anteil trotz der Abnahme
Analyse des Instituts für Wohnen und Umwelt zeigt, dass der Ausländeranteil in den Stadtbezirken mit hohem Sozialwohnungsanteil immer noch unter dem Frankfurter Durchschnitt liegt
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1.3 Personen unter 15 Jahre
Entwicklung der Anzahl der Personen unter 15 in Frankfurt a. Main (1995 bis 1999)
74.400
74.800
75.200
75.600
76.000
1995 1996 1997 1998 1999
Jahr
An
zah
l
Anzahl Personen unter 15
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1.3 Personen unter 15 Jahren in den Stadtteilen
Anteil ist im Durchschnitt der Stadtbezirke von 12,5 auf 12,3 Prozentpunkte zurückgegangen
Zunahme des Anteils der Personen unter 15 Jahren:→ u.a. Sachsenhausen – Süd, Berkersheim, Ginnheim
Anteil der unter 15jährigen ist 1999 in den Stadtbezirken hoch, in denen er schon 1995 hoch war
starker Rückgang des Anteils der Personen unter 15 Jahren:→ u.a. Bahnhofsviertel, Gallusviertel, Nordend – West
Veränderung des Anteils der unter 15jährigen hat einen engen stat. Zusammenhang mit dem Anteil dieser Altersgruppe in den Stadtbezirken 1999 → weist auf eine stärkere Segregation dieser Bevölkerungsgruppe hin
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1.4 Personen über 64 Jahre
Entwicklung der Anzahl der Personen über 64 in Frankfurt a. Main (1995 bis 1999)
100.000
101.000
102.000
103.000
104.000
1995 1996 1997 1998 1999
Jahr
An
zah
l
Anzahl Personen über 64
11
1.4 Personen über 64 Jahre in den Stadtteilen
im Durchschnitt ging der Anteil von 16,2% auf 15,9% zurück
Zunahme der Personen über 64 Jahre:→ u.a. Sachsenhausen – Süd, Gallusviertel, Gutleutviertel
Abnahme der Personen über 64 Jahre:→ u.a. Nordend – West, Bockenheim, Ginnheim
zwischen den Altenquoten von 1995 und 1999 besteht ein enger stat. Zusammenhang
zwischen der Veränderung der Altenquote von 1995 bis 1999 und der Altenquote 1999 besteht ein mäßiger negative Zusammenhang – Segregation ist im betrachteten Zeitraum zurückgegangen
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1.5 Sozialhilfe
Anzahl der Sozialhilfeempfänger in Frankfurt a. Main (1995 bis 1999)
26.000
32.000
38.000
44.000
50.000
1995 1996 1997 1998 1999
Jahr
An
zah
l
Anzahl derSozialhilfeem pfänger
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1.5 Sozialhilfequote in den Stadtteilen
durchschnittliche Quote von 6,6% auf 5,9% zurückgegangen Zunahme der Sozialhilfequote:
→ u.a. Gallusviertel, Goldstein – West, Innenstadt
Abnahme der Sozialhilfequote:→ u.a. Unterliederbach – Ost, Höchst – Ost, Bornheim
zwischen der Sozialhilfequote 1995 und der von 1999 besteht ein enger stat. Zusammenhang – die Wahrscheinlichkeit, dass die Sozialhilfequote 1999 in einem Stadtbezirk, in dem sie 1995 schon hoch war, 1999 immer noch sehr hoch ist
trotzdem neg. Zusammenhang zwischen der Sozialhilfequote 1995 und der Veränderung der Sozialhilfequote 1995 bis 1999 – Konzentration der Sozialhilfeempfänger dürfte abgenommen haben
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2. Datenauswertung
um zu sehen, ob Segregation vorliegt oder nicht, müssen vorhandene Daten mittels verschiedener Verfahren ausgewertet werden
in Frankfurt: Index der Segregation Korrelationen (Korrelationskoeffizient r)
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2.1 Index der Segregation
Maß für die ungleiche Verteilung einer Personengruppe im gesamten Untersuchungsgebiet (hier der Stadt Frankfurt am Main)
durch Berechnung des Index zu verschiedenen Zeitpunkten kann man erkennen, ob Segregation im Zeitverlauf zu- oder abgenommen hat
Index kann Werte zwischen 0 (keine Segregation) und 100 (totale Segregation) annehmen
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2.2 Korrelationskoeffizient r
untersucht den Zusammenhang von zwei Variablen kann Werte von 0 bis 1 (bzw. -1) annehmen
Korrelationskoeffizient pos. → beide Merkmale verändern sich im gleichen Sinn
Korrelationskoeffizient 0 → keine Beziehung zwischen beiden Merkmalen
Korrelationskoeffizient neg. → die Merkmale ändern sich im entgegengesetzten Sinn
Frage klären, ob und inwieweit im Hinblick auf die Gesamtheit der Stadtbezirke zwischen den sozialen und demographischen Merkmale Zusammenhänge gibt
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3. Segregation in Frankurt/ Main
demographische Segregation
Merkmale: -Haushaltsgröße
- Haushaltstyp
- Alterszusammensetzung
- Nationalität
soziale Segregation
Merkmale: - Sozialhilfequote
- Arbeitslosendichte
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3.1 demographische SegregationAlterszusammensetzung
durchschnittl. auf 100 Personen 12,3 im Alter von 0-14 Jahren
besonders geringe Anteile an Kindern/ Jugendlichen:
- 50 (Innenstadt) mit 7,4% - 110 (Westend-Süd) mit 7,5 % - 70 (Innenstadt) mit 7,5%
besonders hohe Anteile an Kindern/ Jugendliche:
- 153 (Gallusviertel) mit 21% - 500 (Berkersheim) mit 19,1% - 441 (Ginnheim) mit 18,7%
IS (1998) bei 8,6 (1999) bei 10
Anteil der Personen bis 14 Jahre
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3.1 demographische Segregation Alterszusammensetzung
durchschnittl. auf 100 Personen 16 Personen über 64 Jahre
besonders geringe Anteile an älteren Personen:
- 90 (Bahnhofsviertel) mit 7,6% - 152 (Gallusviertel) mit 5,8% - 153 (Gallusviertel) mit 5,2%
besonders hoher Anteil an älteren Personen:
- 326 (Sachsenhausen) mit 27% - 281 (Bornheim) mit 25,3% - 202 (Nordend-West) mit 25,1%
IS sank von 1995 bis 1999 auf 10,3
Anteil der Personen über 64 Jahre
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3.1 demographische SegregationAusländerquote
durchschnittl. Ausländerquote liegt bei 29,4%
besonders hohe Anteile an Ausländern:
- 152 (Gallusviertel) mit 73,3% - 90 (Bahnhofsviertel) mit 63,2% - 153 (Gallusviertel) mit 62,3%
besonders niedrige Anteile an Ausländern:
- 660 (Harnheim) mit 10,2% - 325 (Sachsenhausen) mit 10,8% - 640 (Nieder-Erlenbach) mit 12,8%
IS betrug 1995 19,0 und 1999/200 17,8
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3.2 soziale SegregationSozialhilfenquote
durchschnittl. liegt Sozialhilfenquote bei 5,8%
besonders geringe Sozialhilfequoten in den Bezirken:
- 611 (Zeisheim-Süd) mit 0,8% - 660 (Harheim) mit 1,4% - 463 (Dornbusch-Ost) mit 1,5%
Besonders hohe Sozialhilfequoten in den Bezirken:
- 491 (Bonames) mit 14,4% - 152 (Gallusviertel) mit 14,1% - 153 (Gallusviertel) mit 12,4%
IS (1999) bei 19,4
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3.3 soziale SegregationArbeitslosendichte
durchschnittl. Arbeitslosendichte von 5,4%
besonders geringe Arbeitslosendichte in den Bezirken:
- 110/ 111 (Westend-Süd) mit 2,4% - 120 (Westend-Süd) mit 2,7%
Besonders hohe Arbeitslosendichte in den Bezirken:
- 152 (Gallusviertel) mit 15,2% - 153 (Gallusviertel) mit 11,8% - 90 (Bahnhofsviertel) mit 9,1%
IS (200) bei 14,3
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3.3 soziale SegregationSozialhilfenquote, Arbeitslosendichte
15 Bezirke hoher Arbeitslosendichte und Sozialhilfenquote
insg. 26 Bezirke mit einem Merkmal, dass sehr hoch ausgeprägt ist, und das zweite sehr hoch oder hoch
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4. Zusammenhänge zwischen demographischen und sozialen Merkmalen
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5. Fazit
Frankfurter Stadtbezirke unterscheiden sich anhand der aufgeführten Merkmale
Niveau der Segregation der Personen unter 15 Jahren ist angestiegen Niveau bei Soziahilfeempfänger, Arbeitslosendichte, Ausländerquote und
Anteil der Personen über 64 Jahre ist leicht gesunken
im Beobachtungszeitraum kann keine Zunahme der Polarisierung im
Sinne einer stärkeren Segregation festgestellt werden