Download - 976 Wirtschaftsbeziehungen ASEAN Hessen
Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und dem Wirtschaftsraum ASEAN
Herausgeber:
Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen
Kaiser-Friedrich-Ring 7565185 Wiesbaden
www.wirtschaft.hessen.de
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und dem Wirtschaftsraum ASEAN
Dr. Alexander Werner
Dr. Claus Bauer
Prof. Dr. Johannes Harsche
Gergana Petkova
HA-Report Nr. 976
Wiesbaden 2019
IMPRESSUM HERAUSGEBER Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen BEARBEITUNG HA Hessen Agentur GmbH KONTAKT HA Hessen Agentur GmbH Konradinerallee 9 65189 Wiesbaden Tel +49 611 95017-80 /-85 Fax +49 611 95017-8466 [email protected] VERFASSER Dr. Alexander Werner, Dr. Claus Bauer, Prof. Dr. Johannes Harsche, Gergana Petkova BILDNACHWEIS Flagge ASEAN: ©stockdevil - stock.adobe.com STAND März 2019 DRUCK A&M Service GmbH, Elz AUFLAGE 100 BESTELLUNG Download unter www.hessen-agentur.de/mediathek HINWEISE ZUR VERWENDUNG Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Hessischen Landesregierung herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlbewerbern oder Wahlhelfern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Landtags-, Bundestags- und Kommunalwahlen. Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlkampfveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Ein-legen, Aufdrucken oder Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Landesregierung zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Die genannten Beschränkungen gelten unabhängig da-von, wann, auf welchem Weg und in welcher Anzahl die Druckschrift dem Empfänger zugegangen ist. Den Parteien ist es jedoch gestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung ihrer eigenen Mitglieder zu verwenden. Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsspezifische Differenzierung von Funktions- bzw. personenbezogenen Bezeichnungen, wie zum Beispiel Teilnehmer / Innen, verzichtet. Entsprechende Begriffe gel-ten im Sinne der Gleichbehandlung für beide Geschlechter.
Nachdruck – auch auszugsweise – ist nur mit Quellenangabe gestattet. Belegexemplar erbeten.
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
I
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und dem Wirtschaftsraum ASEAN
Inhalt Seite
1 Einleitung 1
2 Volkswirtschaftliche Entwicklung und Struktur der ASEAN-Region 3
2.1 Gesamtwirtschaftliche Dimensionen 3
2.2 Außenwirtschaft 25
3 Außenwirtschaftliche Verflechtungen zwischen Hessen und den
ASEAN-Staaten 51
3.1 Außenhandelsbeziehungen: Wirtschaftsraum ASEAN insgesamt und
Überblick 51
3.2 Außenhandelsbeziehungen: ASEAN-Staaten im Einzelnen 61
3.3 Direktinvestitionsverflechtungen 92
4 Potenziale der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und der
ASEAN-Region 98
4.1 Aspekte der Wirtschaftsregion ASEAN aus hessischem Blickwinkel 98
4.2 Investitionsbeziehungen zwischen Hessen und der ASEAN-Region –
Unternehmensbeispiele 111
5 Zusammenfassung 119
Abbildungsverzeichnis 122
Tabellenverzeichnis 124
Literatur- und Quellenverzeichnis 126
Anhang: Kontaktadressen 131
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
1
1 Einleitung
Der Wirtschaftsraum der 1967 gegründeten Association of Southeast Asian Nations –
ASEAN besteht aus insgesamt zehn Staaten. Dies sind die fünf Gründungsmitglieder Indo-
nesien, Malaysia, Singapur, Thailand und die Philippinen sowie die später beigetretenen
Staaten Brunei Darussalam (1984), Vietnam (1995), Myanmar, Laos (1997) und Kambod-
scha (1999).
Die Gründung der ASEAN erfolgte nach dem Ende der Kolonialzeit insbesondere zur poli-
tischen Stabilisierung der Region und zur Klärung von Gebietsansprüchen der Gründungs-
mitglieder – aber auch in Reaktion auf den Vietnamkrieg als antikommunistisches Bündnis.
Die Zielsetzung des Staatenbundes umfasst die Zusammenarbeit und Kooperation der süd-
ostasiatischen Staaten in Bereichen wie Wirtschaft, soziale Entwicklung, Kultur, technische
Entwicklung und Bildung. Die ASEAN entwickelte sich im Laufe der Zeit weiter – rund zehn
Jahre nach der Gründung gab es den ersten ASEAN-Gipfel auf Bali, wo unter anderem die
wirtschaftliche Zusammenarbeit der Mitglieder konkretisiert wurde. Weitere wichtige Ent-
wicklungen im Hinblick auf die hier im Vordergrund stehenden wirtschaftlichen Gegeben-
heiten in den ASEAN-Staaten folgten – insbesondere die Vereinbarung der ASEAN Free
Trade Area unter den Mitgliedsstaaten sowie Freihandelsabkommen mit verschiedenen
Nachbarländern. 2015 wurde die ASEAN Economic Community ins Leben gerufen, mit der
im Rahmen einer Strategie bis zum Jahr 2025 das Ziel der Schaffung eines Binnenmarktes
verfolgt wird.
Die Region in Südostasien ist eine der dynamischsten Wirtschaftsregionen weltweit, in der
gleichwohl markante Unterschiede zwischen den Mitgliedsstaaten bestehen. Während bei-
spielsweise der Stadtstaat Singapur ein Finanz- und Handelszentrum mit weltweiten Bezü-
gen darstellt, öffnet sich etwa Myanmar erst seit einigen Jahren im Zuge politischer Verän-
derungen wieder dem Welthandel. Das BIP pro Einwohner liegt in Singapur im Jahr 2016
mit rund 53.000 US-Dollar und in Brunei Darussalam mit 27.000 US-Dollar weit über den
entsprechenden Werten der weiteren Staaten in der Region. Myanmar bildet das „Schluss-
licht“ mit 1.200 US-Dollar.
Angesichts der wirtschaftlichen Internationalisierung sind intensive und sich dynamisch ent-
wickelnde Außenwirtschaftsbeziehungen von hoher Bedeutung für das Wachstum der hes-
sischen Wirtschaft. Die hessische Wirtschaft ist durch ausgeprägte außenwirtschaftliche
Verflechtungen – sowohl durch Importe und Exporte als auch über ein- und ausgehende
Direktinvestitionen (FDI) – gekennzeichnet. Auch mit dem Wirtschaftsraum ASEAN beste-
hen viele wirtschaftliche Verbindungen und die Intensivierung des Austauschs bietet der
hessischen Wirtschaft Potenziale. Die Geschäftsbeziehungen hessischer Unternehmen zu
den einzelnen Ländern der ASEAN-Region weisen markante Unterschiede auf. Was die
Gesamtheit der Mitgliedsländer betrifft, so fanden 2017 hessische Güter im Wert von 1,2
Mrd. Euro einen Abnehmer in den ASEAN-Staaten. Umgekehrt beläuft sich der Import aus
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
2
den zehn Staaten auf 5,9 Mrd. Euro. Entsprechend zu den Unterschieden bei den volks-
wirtschaftlichen Kennzahlen weisen auch die hessischen Handelsbeziehungen zu den ein-
zelnen Ländern große Unterschiede auf. Der größte Anteil des Exports entfällt auf die Han-
delsmetropole Singapur mit einem Anteil von 32,2 % der hessischen Exporte in die ASEAN-
Region. Der Blick auf die umgekehrte Richtung zeigt, dass mit erheblichem Vorsprung
Vietnam das wichtigste Herkunftsland für Hessen ist, da über die Hälfte der hessischen
Importe 2017 aus den ASEAN-Staaten auf dieses Land entfällt.
Ein wesentliches Ziel der vorliegenden Studie besteht darin, die Bandbreite der wirtschaft-
lichen Beziehungen zwischen Hessen und ASEAN darzustellen. Für zwei Länder in dieser
Region hat die Hessen Agentur in jüngerer Zeit Länderstudien erstellt (Singapur 2017,
Vietnam 2010), die detaillierte und weiterführende Informationen beinhalten und auf der
Webseite www.hessen-agentur.de zur Verfügung stehen. Der nachfolgende zweite Ab-
schnitt der vorliegenden Untersuchung beinhaltet ein Profil der Wirtschaftsregion ASEAN
insgesamt, zudem werden die zehn Mitgliedsstaaten übersichtsartig skizziert. Hierbei geht
es insbesondere um die Wirtschaftsentwicklung und Aspekte der Wirtschaftsstruktur wie
auch um die Außenhandelsbeziehungen und wechselseitigen Verknüpfungen innerhalb
des Wirtschaftsraums ASEAN. Im dritten Abschnitt erfolgt eine vertiefte Analyse der Han-
dels- und Direktinvestitionsbeziehungen zwischen Hessen und der ASEAN-Region, wiede-
rum als Aggregat und differenziert nach einzelnen Ländern. Der vierte Abschnitt enthält
eine Analyse der Chancen und Perspektiven im wirtschaftlichen Austausch zwischen Hes-
sen und der ASEAN-Region. Bestandteil dieser qualitativen Betrachtung sind u. a. Kurz-
porträts ausgewählter hessischer Unternehmen, die erfolgreich in der ASEAN-Region tätig
sind. Der Anhang beinhaltet eine Zusammenstellung der Kontaktadressen von Institutio-
nen, welche die Vernetzung zwischen dem Wirtschaftsraum ASEAN und Hessen fördern
und als Ansprechpartner für Unternehmen dienen.
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
3
2 Volkswirtschaftliche Entwicklung und Struktur der ASEAN-Region
2.1 Gesamtwirtschaftliche Dimensionen
Gesamtwirtschaftliche Dimensionen, Bevölkerungsstruktur und Bevölkerungs-
entwicklung
Der Gesamtraum des ASEAN-Staatenverbunds erstreckt sich auf einer Fläche von
4,5 Mio. qkm, was in etwa 46 % der Landesfläche der USA und 102 % der Landesfläche
der EU entspricht. Die einzelnen ASEAN-Staaten (vgl. Tabelle 1) unterscheiden sich sehr
deutlich bezüglich des Staatsgebietes und der Größe der Bevölkerung. Aktuell haben Indo-
nesien rd. 264 Mio. und die Philippinen rd. 105 Mio. Einwohner. Im Vergleich hierzu kom-
men das Sultanat Brunei Darussalam und der Stadtstaat Singapur mit 429.000 bzw.
5,7 Mio. Einwohnern auf deutlich geringere Bevölkerungszahlen. Singapur liegt diesbezüg-
lich fast gleichauf mit Hessen, wo derzeit rd. 6,2 Mio. Einwohner leben. Thailand und Viet-
nam befinden sich mit 69 Mio. bzw. 95,5 Mio. Einwohnern jeweils in einer ähnlichen Grö-
ßenordnung wie Deutschland mit seinen gegenwärtig rd. 82,8 Mio. Einwohnern.
In Relation der Bevölkerung zur jeweiligen Landesfläche ergeben sich ebenfalls merkliche
Unterschiede zwischen den ASEAN-Ländern, wobei die Philippinen, Vietnam und in beson-
derer Weise der urbane Ballungsraum Singapur jeweils mit einer vergleichsweise hohen
Bevölkerungsdichte hervorragen. Die hohe Bevölkerungsdichte in Singapur geht mit dem
dortigen Verstädterungsgrad von 100 % einher. Brunei Darussalam, Kambodscha und
Thailand kommen auf entsprechende Vergleichswerte von 77,8 bzw. 55,2 und 52,7 %
(vgl. Tabelle 1). Die ausgeprägte Verstädterung in diesen Ländern wirkt sich spezifischer-
weise auf u. a. die Bedürfnisse der jeweiligen regionalen Bevölkerung hinsichtlich ihrer Le-
bensbedingungen und Konsummuster aus, in punkto etwa der Versorgungsinfrastruktur
und der Nachfrage nach hochwertigen Konsumgütern. Einerseits zeichnen sich die städti-
schen Ballungsräume durch ein überdurchschnittliches Wohlstandsniveau und eine über-
proportional günstige Versorgung mit öffentlichen Dienstleistungen in den Bereichen Bil-
dung, Verwaltung und Versorgung aus, was Anreize zur Binnenmigration verstärkt. Ande-
rerseits haben die ländlich geprägten Regionen i. d. R. einen überproportionalen Bedarf
bezüglich des Ausbaus ihrer Infrastruktur, die in zahlreichen Fällen einen nach wie vor rudi-
mentären Zuschnitt hat. Für eher wenig verstädterte Länder wie etwa Indonesien und Myan-
mar hat zudem die Erschließung peripher gelegener Landesteile über einen Ausbau des
Straßen- und Schienennetzes hohe Priorität.
Eine weitere bedeutende Facette, die das Wirtschaftsleben in weiten Teilen der ASEAN-
Region, z. B. in punkto Dynamik und Arbeitsteilung, nachhaltig prägt, ist die ethnische
Diversität der Bevölkerung. Dies gilt etwa für die Vielvölkerstaaten Myanmar, Indonesien
und Malaysia, zudem in besonderer Weise für urbane Agglomerationsräume wie Jakarta,
Kuala Lumpur, Manila und Rangoon, insbesondere jedoch für die dezidiert multiethischen
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
4
Staaten Brunei Darussalam und Singapur. In den städtischen Zentren, die üblicherweise
bedeutende Unternehmenszentralen und -niederlassungen wie auch Verwaltungs-, Bil-
dungs- und Kulturinstitutionen auf sich vereinen, sind i. d. R. auch zahlreiche Arbeitskräfte
aus westlichen Industrieländern tätig.1
Die Bevölkerungsentwicklung verläuft in den ASEAN-Staaten sehr unterschiedlich. Steht
der Zeitraum 2000 bis 2017 im Fokus, so verzeichnen Malaysia und Kambodscha Wachs-
tumsraten für die Gesamtbevölkerung von 36 % bzw. 32 % (vgl. Tabelle 1). Im Stadtstaat
Singapur hat die Bevölkerung sogar um 46 % zugenommen. Im Vergleich hierzu ist das
Bevölkerungswachstum in Thailand und Myanmar mit 9,7 % und 16 % moderater. Im sel-
ben Zeitraum wuchs die Bevölkerung in Deutschland um 0,6 % und diejenige in Hessen um
2,7 %.
Die Gesamtheit der ASEAN-Staaten ist darüber hinaus durch eine heterogene Altersstruk-
tur der Bevölkerung gekennzeichnet. Der Anteil der Kohorte im Alter bis unter 15 Jahren
beläuft sich in Singapur auf 15 % und in Thailand auf 17 % (zum Vergleich: in Hessen sind
es 14 % und im Bundesgebiet 13 %), während er auf den Philippinen wie auch in Kambod-
scha und Laos bei rund 30 % liegt. Diese große Proportion junger Altersgruppen schlägt
sich sicherlich in der Erwerbsbevölkerung in punkto Mobilitätsbereitschaft und Aufgeschlos-
senheit gegenüber Innovationen nieder. Auf die Kohorte mit 65 und mehr Jahren entfallen
in Laos 4,0 % und in Kambodscha 4,4 %, wohingegen die entsprechenden Bevölkerungs-
anteile in Thailand 11 % und in Singapur 13 % betragen. Die demographischen Verhält-
nisse in Hessen (entsprechender Anteil: 21 %) und im Bundesgebiet (22 %) liegen in diesen
Ländern jedoch in weiter Ferne. Entsprechend den länderspezifischen demographischen
Gegebenheiten gestalten sich die politischen Erfordernisse in Bezug auf Dienstleistungen
und Infrastruktur, was etwa die Bedürfnisse älterer Bevölkerungsgruppen an die Gestaltung
des öffentlichen Raums betrifft. Auch ist die demographische Abhängigkeitsquote, also die
zahlenmäßige Relation zwischen älteren und jüngeren Bevölkerungsgruppen, welche die
Spielräume zur Versorgung von Seniorinnen und Senioren tangiert, in Laos bzw. Kambod-
scha niedriger als in Singapur bzw. Thailand.
1 Vgl. Willer (2009a, S. 427-445).
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
5
Tabelle 1: Gebiet und Bevölkerung in den ASEAN-Staaten 2017
Brunei Darussalam Indonesien Kambodscha Laos Malaysia
Landesfläche in qkm 5.765 1.904.569 181.035 236.800 329.847
Bevölkerung in 1.000 Einwohnern 429 263.991 16.005 6.858 31.624
Bevölkerungsdichte in Einwohner je qkm
74 139 88 29 96
Verstädterungsgrad in % 77,8 21,2 55,2 40,7 76,0
Bevölkerungentwicklung 2000 bis 2017 in %
28,6 24,3 31,7 28,7 36,4
Bevölkerungsveränderung in % 1,3 1,1 1,5 1,5 1,4
Anteil der Alterskohorte bis unter 15 Jahren an der Bevölkerung in %
23,0 27,4 31,3 32,9 24,3
Anteil der Alterskohorte von 15 bis unter 65 Jahren an der Bevölkerung in %
72,4 67,3 64,3 63,1 69,4
Anteil der Alterskohorte von 65 und mehr Jahren an der Bevölkerung in %
4,6 5,3 4,4 4,0 6,3
Myanmar Philippinen Singapur Thailand Vietnam ASEAN
Landesfläche in qkm 676.578 300.000 719.2 513.120 331.210 4.479.643
Bevölkerung in 1.000 Einwohnern 53.371 104.918 5.709 69.038 95.541 647.484
Bevölkerungsdichte in Einwohner je qkm
79 350 7.940 135 288 146
Verstädterungsgrad in % 35,2 44,2 100,0 52,7 34,9 48,9
Bevölkerungentwicklung 2000 bis 2017 in %
15,8 34,5 45,9 9,7 19,0 23,4
Bevölkerungsveränderung in % 0,9 1,5 1,5 0,3 1,0 1,1
Anteil der Alterskohorte bis unter 15 Jahren an der Bevölkerung in %
26,8 31,7 15,0 17,3 23,1 31,2
Anteil der Alterskohorte 15 bis unter 65 Jahren an der Bevölkerung in %
67,4 63,5 72,1 71,3 69,8 61,4
Anteil der Alterskohorte mit 65 und mehr Jahren an der Bevölkerung in %
5,7 4,8 12,9 11,4 7,1 7,4
Quelle: UNCTAD Statistics
Die räumliche Lage und Struktur der ASEAN-Staaten und deren raumwirtschaftliche Ver-
flechtungen gestalten sich sehr unterschiedlich. Es handelt sich in mehreren Fällen um
große bzw. bevölkerungsstarke Flächenstaaten mit entsprechenden Binnenmärkten, die
jeweils durch eine große kulturelle, wirtschaftsräumliche wie auch naturräumliche Vielfalt
geprägt sind. Diesbezügliche Beispiele sind Indonesien, Thailand, Malaysia und Myanmar.
Die beiden flächenmäßig eher kleinen Länder Singapur und Brunei Darussalam liegen an
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
6
der Straße von Malakka, einer der am stärksten frequentierten Seeschifffahrtswege welt-
weit, wodurch sich eine ausgeprägte wirtschaftsräumliche Hub-Funktion bedingt.2 In Singa-
pur ist diese durch eine hohe Konzentration von wertschöpfungsintensiven Produktions-
zweigen und -stufen gekennzeichnet (s. u. auf S. 12ff.), flankiert von einem breiten Spekt-
rum unternehmensnaher Dienstleistungen.3 Was die Absatzpotenziale für europäische
Anbieter in der ASEAN-Region betrifft, so bestehen auf den Konsumgütermärkten räumlich
differenziert je nach Höhe des verfügbaren Einkommens in der Bevölkerung markante Un-
terschiede hinsichtlich der Bedürfnisse und Präferenzen. Die Absatzmöglichkeiten auf den
Märkten für Investitionsgüter hängen wiederum insbesondere von der regionalen Bran-
chenstruktur ab, etwa dahingehend, ob für das regionale Produzierende Gewerbe techno-
logisch hochwertige Maschinen hinzugekauft werden müssen. Investitionsgüter werden
auch für den Ausbau der Versorgungs-, Verkehrs- und Gesundheitsinfrastruktur benötigt,
und dies sowohl in sehr armen Ländern wie Kambodscha und Myanmar, die einen umfang-
reichen Ausbaubedarf haben, als auch in hoch- bzw. sehr hochentwickelten Volkswirtschaf-
ten wie Malaysia, Singapur und Brunei Darussalam, die dazu in der Lage sind, ihre ohnehin
bereits gut ausgebaute Infrastruktur kontinuierlich zu verbessern.
2 Vgl. Willer (2009b, S. 89-105). 3 Vgl. Harsche, Bauer, Werner. (2017, S. 7).
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
7
Abbildung 1: Die ASEAN-Staaten im räumlichen Überblick
Quelle: www.gadm.org für administrative Grenzen, Darstellung der Hessen Agentur
Die wirtschaftlichen Unterschiede zwischen den ASEAN-Staaten sind tiefgreifend (vgl. Ta-
belle 2). Für das gesamtwirtschaftliche Inlandsprodukt sind die Disparitäten, bedingt allein
schon durch die unterschiedlichen räumlichen Dimensionen, stark ausgeprägt: Die entspre-
chenden Größenordnungen variieren im Jahr 2017 von 12,8 Mrd. US-Dollar für Brunei
Darussalam über 314 Mrd. US-Dollar für die Philippinen bis hin zu 1.016 Mrd. US-Dollar für
Indonesien (vgl. Tabelle 2 und Abbildung 2).
Die Wirtschaftsentwicklung der jüngeren Vergangenheit verlief in der ASEAN-Region ähn-
lich, denn in nahezu sämtlichen Mitgliedsländern war ein signifikantes Wirtschaftswachstum
zu verzeichnen. Gleichwohl zeigen sich markante Unterschiede hinsichtlich der Entwick-
lungsdynamik. Die aktuellsten verfügbaren Daten weisen z. B. für Brunei Darussalam im
Jahr 2017 ein Wachstum des nationalen BIP um 0,5 % aus, verglichen mit 3,9 % in Thailand
und 7,0 % in Indonesien (vgl. Tabelle 2, Abbildung 1 und Abbildung 2).
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
8
Tabelle 2: Wirtschaftsleistung national und je Einwohner in den ASEAN-Staaten
Brunei Darussalam Indonesien Kambodscha Laos Malaysia
Nationales BIP zu laufenden Preisen in Mrd. US-Dollar (2017) / Rang
12.737 Rang 10
1.015.858 Rang 1
22.184 Rang 8
16.74 Rang 9
314.486 Rang 3
BIP je Einwohner zu laufenden Preisen in US-Dollar (2017) / Rang
29.711 Rang. 2
3.848 Rang 5
1.386 Rang 9
2.442 Rang 7
9.944 Rang 3
Veränderungsrate des BIP in US-Dollar (2017/2016) in %
0,5 7,0 5,1 6,7 5,9
Veränderungsrate des BIP in US-Dollar im Jahresdurchschnitt (2000-2005) in %
2,2 k. A. 9,1 6,6 5,1
Veränderungsrate des BIP in US-Dollar im Jahresdurchschnitt (2005-2010) in %
0,1 5,7 6,4 8,8 4,1
Veränderungsrate des BIP in US-Dollar im Jahresdurchschnitt (2010-2015) in %
-0,5 5,5 7,2 7,8 5,3
Veränderungsrate des BIP in US-Dollar im Jahresdurchschnitt (2015-2017) in %
-1,5 5,1 7,1 7,3 5,1
Myanmar Philippinen Singapur Thailand Vietnam ASEAN
Nationales BIP zu laufenden Preisen in Mrd. US-Dollar (2017) / Rang
67.578 Rang 7
313.514 Rang 4
310.453 Rg. 5
450.035 Rang 2
223.628 Rang 6
2.747.217
BIP je Einwohner zu laufenden Preisen in US-Dollar (2017) / Rang
1.266 Rang 10
2.988 Rang 6
54.381 Rang 1
6.519 Rang 4
2.341 Rang 8
4.243
Veränderungsrate des BIP in US-Dollar (2017/2016) in %
6,8 6,7 3,6 3,9 6,7 5,2
Veränderungsrate des BIP in US-Dollar im Jahresdurchschnitt (2000-2005) in %
13,0 4,7 5,2 5,8 7,3 5,3
Veränderungsrate des BIP in US-Dollar im Jahresdurchschnitt (2005-2010) in %
11,1 4,7 5,7 3,3 6,2 5,1
Veränderungsrate des BIP in US-Dollar im Jahresdurchschnitt (2010-2015) in %
7,5 6,1 4,1 3,1 5,8 5,0
Veränderungsrate des BIP in US-Dollar im Jahresdurchschnitt (2015-2017) in %
7,1 6,5 3,0 2,9 6,2 4,7
Angaben für 2017 sind geschätzt.
Quelle: UNCTAD Statistics
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
9
Abbildung 2: Nationales Bruttoinlandsprodukt in den ASEAN-Staaten 2000 bis 2017 (in Mrd. US-Dollar zu laufenden Preisen)
Hinweis: Eine einheitliche Skalierung der Abbildungen ist aufgrund unterschiedlicher Größenordnungen nicht praktikabel.
Quelle: UNCTAD Statistics; Darstellung der Hessen Agentur
In Tabelle 2 ist das Wirtschaftswachstum für die Teilzeiträume 2000 bis 2005, 2005 bis
2010 und 2010 bis 2015 sowie 2015 bis 2017 beziffert. Während Brunei Darussalam jeweils
das geringste Wachstum und in manchen Fällen einen Rückgang der Wirtschaftsleistung
aufweist, zeichnen sich Laos und Myanmar durch außerordentliche entsprechende Steige-
rungsraten aus. Im Gesamtbild der jüngeren Wirtschaftsentwicklung lässt sich festhalten,
dass innerhalb der ASEAN-Region zwar insbesondere die gemessen am Lebensstandard
ärmeren Länder wie Laos, Kambodscha und Myanmar als „Wachstumsmotoren“ anzuse-
hen sind, jedoch auch die hochentwickelte Volkswirtschaft Singapurs regelmäßig eine im
internationalen Vergleich hohe Dynamik erreicht.4
Die unterschiedlich intensive Einbettung der ASEAN-Staaten in die Weltwirtschaft ist etwa
daraus ersichtlich, dass sich die Finanz- und Wirtschaftskrise der Jahre 2007 bis 2009,
gemessen an der Veränderung der Wirtschaftsleistung, vornehmlich in den international
4 Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung (2019a, S. 16).
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ASEAN Indonesien Thailandin Mrd. US-Dollar
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Malaysia Philippinen Singapurin Mrd. US-Dollar
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Kambodscha Myanmar Vietnamin Mrd. US-Dollar
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Brunei Darussalam Laosin Mrd. US-Dollar
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
10
stark verflochtenen Volkswirtschaften Malaysia, Philippinen, Singapur und Brunei Darussa-
lam niedergeschlagen hat (vgl. Abbildung 2 und Abbildung 3).
Abbildung 3: Jährliche Veränderung des nationalen Bruttoinlandsprodukts in den ASEAN-Staaten 2000 bis 2017 (gemessen in US-Dollar zu laufenden Preisen in %)
Quelle: UNCTAD Statistics; Darstellung der Hessen Agentur
Die Wirtschaftsleistung je Kopf der Bevölkerung ist ein Indikator für u. a. die Arbeitsproduk-
tivität innerhalb einer Volkswirtschaft und das Wohlstandsniveau in der Bevölkerung eines
Landes. Auch das BIP je Einwohner schwankt im Ländervergleich stark, und zwar (eben-
falls für das Jahr 2017) von 1.300 US-Dollar in Myanmar über 9.900 US-Dollar in Malaysia
bis hin zu 54.000 US-Dollar in Singapur (vgl. Tabelle 2 und Abbildung 4). Gemessen am
Variationskoeffizienten im Querschnitt der Länder hat sich von 2000 bis 2015 die Ungleich-
heit bezüglich des BIP je Kopf verringert, und zwar von 168 % auf 158 %.5 Im selben Zeit-
raum hat sich die Relation des höchsten zum niedrigsten Wert des BIP je Einwohner inner-
halb des Länderquerschnitts merklich reduziert, und zwar von 58,9 (im Vergleich Brunei
Darussalam / Laos) auf 45,0 (Singapur / Myanmar). Im Vergleich hierzu veränderte sich die
5 Der Variationskoeffizient errechnet sich (für eine Datenreihe) als Relation zwischen Standardabweichung und Mittelwert, ausge-drückt in Prozent.
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Brunei Darussalam Laosin %
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
11
entsprechende Relation innerhalb der EU von 2,3 (bezogen auf das Vereinigte Königreich
und Griechenland) auf 6,3 (Vereinigtes Königreich / Bulgarien, das im Jahr 2000 noch nicht
EU-Mitglied war).
Abbildung 4: Bruttoinlandsprodukt je Einwohner in den ASEAN-Staaten 2000 bis 2017 (in US-Dollar zu laufenden Preisen)
Hinweis: Eine einheitliche Skalierung der Abbildungen ist aufgrund unterschiedlicher Größenordnungen nur teilweise praktikabel.
Quelle: UNCTAD Statistics; Darstellung der Hessen Agentur
Die sich aus den vorstehenden Ausführungen ergebende Hypothese, dass im Querschnitt
der ASEAN-Staaten ein vergleichsweise niedriges Ausgangsniveau der Wirtschaftsleistung
je Einwohner mit einem eher starken Wirtschaftswachstum einhergeht, lässt sich anhand
einer Korrelationsanalyse überprüfen. Für den betreffenden Zusammenhang ergibt sich im
Querschnitt der ASEAN-Staaten, bezogen auf die Variable BIP je Einwohner im Jahr 2010
sowie die Variable jahresdurchschnittliche relative Veränderung des nationalen BIP von
2010 bis 2015, ein Korrelationskoeffizient von -0,68.6 Dies ist ein Indiz für einen korrelativen
Zusammenhang: Je niedriger das Ausgangsniveau der Wirtschaftskraft, desto stärker ist
das Wirtschaftswachstum. Die Tatsache, dass in eher ärmeren ASEAN-Ländern wie Kam-
bodscha, Laos und Myanmar auch für die Jahre 2016 und 2017 jährliche Wachstumsraten
6 Bei einem Signifikanzniveau von 99 %.
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Brunei Darussalam Laosin US-Dollar
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
12
von 7 bis 8 % (im Vergleich zu 1 bis 2 % in den meisten westlichen Industrieländern) er-
reicht werden, weist für diese auf eine anhaltende „Take Off-Phase“ hin.
Sektorale Wirtschaftsstruktur
Die ASEAN-Staaten unterscheiden sich nicht allein hinsichtlich ihrer Wirtschaftskraft, son-
dern auch bezüglich ihrer sektoralen Wirtschaftsstruktur deutlich. Insbesondere lässt sich
festhalten, dass das Produzierende Gewerbe (ohne Baugewerbe) in Brunei Darussalam,
Malaysia und Thailand mit 54 % bzw. 40 % bzw. 33 % (im Jahr 2017) einen größeren Anteil
an der volkswirtschaftlichen Bruttowertschöpfung auf sich vereint als in Kambodscha
(19 %), Singapur (21 %) und den Philippinen (24 %) (vgl. Abbildung 5). In Singapur und
den Philippinen ist somit die strukturelle Bedeutung des Produzierenden Gewerbes ähnlich
hoch wie in Deutschland und in Hessen, wo sich die entsprechenden Anteile auf 26 % bzw.
22 % belaufen.
Die Anteile des Baugewerbes an der Bruttowertschöpfung variieren ebenfalls im Länder-
querschnitt erheblich, und zwar in einer Bandbreite zwischen 3 % in Brunei Darussalam
über 5 % in Singapur und 6 % in Laos bis hin zu 12 % in Kambodscha. Die Bedeutung
dieses Wirtschaftszweiges wird sicherlich stark von der Phase der wirtschaftlichen Entwick-
lung, in der sich ein Land befindet, beeinflusst, denn den Schwerpunkt der Bautätigkeit bil-
det in Laos insbesondere der Ausbau der Infrastruktur, während in Singapur sowohl der
Wohnungsbau als auch der Straßenbau im Zentrum stehen.7
Beachtlich sind ebenfalls die wirtschaftsstrukturellen Unterschiede zwischen den Ländern
bezüglich der Bedeutung des Wirtschaftsbereichs Land- und Forstwirtschaft, Fischerei. Auf
diesen entfallen in Kambodscha 26 %, in Laos 20 %, in Myanmar 25 % und in Vietnam
18 % der Bruttowertschöpfung. Im Vergleich hierzu kommt diesem Wirtschaftsbereich auf
den Philippinen (10 %) wie auch in Malaysia (9 %) und Thailand (8 %) ein erheblich gerin-
gerer Anteil an der Wirtschaftsleistung zu. Der Stadtstaat Singapur hat keine Aktivitäten in
diesem Wirtschaftsbereich. Mit Blick auf Thailand ist er besonders hervorzuheben, denn
auf ihn entfallen zwar lediglich 8 % der Bruttowertschöpfung, allerdings ist die dortige
Fischereiwirtschaft im weltweiten Vergleich von hoher Bedeutung. Dies kommt darin zum
Ausdruck, dass Thailand nach Vietnam, Norwegen und China weltweit der viertgrößte
Exporteur von Fisch und Meeresfrüchten ist, und dies mit einem jährlichen Ausfuhrwert von
aktuell rund 8 Mrd. US-Dollar, was rund einem Viertel der dortigen Bruttowertschöpfung des
gesamten Sektors Land- und Forstwirtschaft, Fischerei entspricht.8
7 Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung (2019b, S. 17). 8 Vgl. Willer (2009b, S. 436).
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
13
Abbildung 5: Sektorale Struktur der Wirtschaftsleistung in den ASEAN-Staaten 2016 (Anteile der Wirtschaftsbereiche in % an der Bruttowertschöpfung, gemessen in US-Dollar zu laufenden Preisen)
Quelle: UNCTAD Statistics
Die Heterogenität des ASEAN-Wirtschaftsraumes ist ferner aus der unterschiedlichen regi-
onalen Bedeutung des Bereichs Transport, Lagerei und Kommunikation ersichtlich. Singa-
pur und Myanmar zeichnen sich durch vergleichsweise hohe entsprechende Anteile aus,
nämlich 12 % bzw.13 %. Dies ist vornehmlich auf komparative Standortvorteile – nämlich
die besagte zentrale Lage an bedeutsamen Schifffahrtswegen – zurückzuführen (s. o. auf
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Brunei Darussalam Indonesien Kambodscha Laos Malaysia Myanmar
Land- und Forstwirtschaft; Fischerei Produzierendes Gewerbe (ohne Baugewerbe)
Baugewerbe Großhandel, Einzelhandel; Hotel und Gaststättengewerbe
Transport, Lagerei und Kommunikation Sonstige Dienstleistungen
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Philippinen Singapur Thailand Vietnam ASEAN
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
14
S. 6). Im Falle von Singapur ist diese von Agglomerationen der Logistikwirtschaft begleitet,
während die relative Bedeutung dieses Sektors in Brunei Darussalam geringer erscheint
(4 %), da die Statistik in der anteilsmäßigen Betrachtung dadurch, dass das Land ein auch
im weltweiten Maßstab bedeutender Exporteur von Erdöl ist, dominiert wird.
Die Bedeutung des Wirtschaftsbereichs Großhandel, Einzelhandel; Hotel und Gaststätten-
gewerbe variiert mit Ausnahme von Brunei Darussalam (7 %) weniger stark im Quer-
schnittsvergleich. In mehreren Ländern – genannt seien Indonesien, Kambodscha, Laos,
Singapur und Vietnam – liegt der entsprechende Anteil an der Bruttowertschöpfung in einer
Bandbreite von 15 % bis 17 %. Größere Anteile werden mit jeweils rund 20 % in Myanmar,
den Philippinen und Thailand erreicht. In diesem Wirtschaftsbereich ist u. a. die Tourismus-
wirtschaft enthalten, die in mehreren ASEAN-Staaten eine „tragende Säule“ der Gesamt-
wirtschaft darstellt. Hierbei handelt es sich insbesondere um die Philippinen und Vietnam,
wo der Tourismus jeweils eine Wachstumsbranche darstellt, und Thailand, in dem der
Fremdenverkehr jedoch ein eher gesättigter Markt ist. Es ist davon auszugehen, dass die
vorgenannten Länder auch für Bürgerinnen und Bürger des Landes Hessen bedeutende
Tourismusdestinationen darstellen, wobei es sich in derartigen Fällen gemäß der Systema-
tik der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung jeweils um einen Dienstleistungsexport aus
den jeweiligen Ländern nach Hessen handelt.
In der Gesamtperspektive lässt sich konstatieren, dass sich der Wirtschaftraum ASEAN,
auch in nationaler und regionaler Hinsicht, durch eine eindrucksvolle strukturelle Vielfalt
auszeichnet, was vor allem mit den räumlich sehr unterschiedlichen Ausprägungen der
Wirtschaftsentwicklung korrespondiert, zumal der hier betrachtete Gesamtraum enorme
Dimensionen aufweist (s. o. auf S. 5ff.).
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
15
Lage auf den Arbeitsmärkten
Die Arbeitsmarktsituation und -entwicklung gestalten sich in den ASEAN-Staaten ebenfalls
heterogen (vgl. Abbildung 6).
Abbildung 6: Arbeitslosenquoten in ausgewählten ASEAN-Staaten 2000 bis 2017
Zu Laos, Kambodscha und Myanmar sind keine Daten verfügbar, ebenso, bezogen auf das Jahr 2000, für Thailand. Die Zeitreihe für Brunei Darussalam reicht von 2011 bis 2017.
Quelle: IWF – WEO Data Base; Darstellung der Hessen Agentur
Im vergangenen Jahrzehnt haben sich auf den Philippinen und in Indonesien die Arbeitslo-
senquoten jeweils von einem gut zweistelligen Niveau ausgehend nahezu halbiert, und dies
auf gegenwärtig etwa 6 %. In Thailand, Singapur und Vietnam herrscht derzeit mit Arbeits-
losenquoten von 2 % und darunter nahezu Vollbeschäftigung, was sicherlich eine starke
Anspannung der Arbeitsmärkte mit sich bringt, wovon auch ausländische Investoren betrof-
fen sind. Dies gilt insbesondere für spezifische Segmente wie den Hochtechnologiesektor
bzw. die unternehmensnahen Dienstleistungen. Es ist davon auszugehen, dass eine Fach-
kräfteknappheit beispielsweise mit hohen Ansprüchen hinsichtlich der Entlohnung und der
Arbeitsbedingungen einhergeht. Zudem besteht das Risiko einer ausgeprägten Fluktuation
von Arbeitskräften, was sich wiederum in den Recruiting-Kosten für Unternehmen nieder-
schlägt. Fachkräfteengpässen wird auf Seiten von Politik und Verwaltung in konkreten Fäl-
len Rechnung getragen, wie das Beispiel Singapur zeigt. Dort existieren mit den Projekten
“PEVC – Precision Engineering Vocational Continuing Education“, „SkillsFuture Initiative
für lebenslanges Lernen“ und “LINK – Leadership Initiatives, Network and Knowledge and
Training Initiative“ entsprechende Maßnahmen in den Bereichen Weiterbildung und Zuwan-
derung.9
9 Vgl. Enterprise Singapore (2019), Skillsfuture (2019), Economic Developement Board Singapore (2019).
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Philippinen Singapur Thailand Vietnamin %
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
16
Geldwertentwicklung
Weitere zentrale Aspekte gesamtwirtschaftlicher Stabilität bilden der Umfang und der Ver-
lauf der Inflation, wobei für Unternehmen insbesondere eine durch „Cost push“-Faktoren
hervorgerufene Geldentwertung von großer Bedeutung wäre. Während der vergangenen
fünfzehn Jahre gingen in sämtlichen Volkswirtschaften der ASEAN-Region die jährlichen
Inflationsraten jedoch erheblich zurück, und zwar auf ein mittlerweile überall deutlich nied-
rigeres bzw. einstelliges Niveau, womit eine gewisse Preisstabilität und Planungssicherheit
verbunden sind (vgl. Abbildung 7).
Abbildung 7: Inflationsraten in den ASEAN-Staaten 2000 bis 2017 (in %)
Hinweis: Eine einheitliche Skalierung der Abbildungen ist aufgrund unterschiedlicher Größenordnungen nicht praktikabel.
Quelle: UNCTAD Statistics; Darstellung der Hessen Agentur
Gleichwohl veranschaulicht sich auch bezüglich des Ausmaßes der Geldentwertung die
Vielgestaltigkeit dieses Wirtschaftsraumes: Zu Beginn bzw. zur Mitte der 2000er Jahre la-
gen die jährlichen Inflationsraten beispielsweise in Kambodscha, Myanmar und Indonesien
im deutlich zweistelligen Bereich, wohingegen Brunei Darussalam, Malaysia und Thailand
mit einer weitaus geringeren jährlichen Geldentwertung konfrontiert waren.
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Brunei Darussalam Laosin %
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
17
Investitions- und Sparverhalten
Investitionen tragen zum Ausbau und zum Ersatz des Kapitalstocks bei und bilden daher
eine maßgebliche Determinante für das Produktionspotenzial einer Volkswirtschaft. Ge-
messen in Relation zum Bruttoinlandsprodukt liegen die gesamtwirtschaftlich aggregierten
Investitionen in den ASEAN-Staaten in unterschiedlichen Größenordnungen. Während re-
gelmäßig etwa in Brunei Darussalam und Singapur rund 30 % erreicht werden (vgl. Abbil-
dung 8), belaufen sich die Vergleichswerte für Kambodscha und Myanmar auf rund 20 %
(was in etwa der derzeitigen Investitionsquote in Deutschland entspricht10), wobei im ver-
gangenen Jahrzehnt in den vorgenannten Ländern eine Zunahme zu verzeichnen war.
Abbildung 8: Investitionsquoten in den ASEAN-Staaten 2000 bis 2017 (in % des BIP)
Quelle: UNCTAD Statistics; Darstellung der Hessen Agentur
Der betreffende Anstieg geht in vielfältiger Weise mit der gesamtwirtschaftlichen Entwick-
lung einher, denn im Falle von Singapur gelingt es einer ohnehin hochentwickelten Volks-
wirtschaft, ihren Status zu konsolidieren und über eine große Anpassungsfähigkeit sich ak-
tuell verändernden Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen. Im flächenmäßig sehr gro-
ßen Indonesien eröffnet der langjährige und breit abgestützte Wirtschaftsaufschwung
10 Vgl. Statistisches Bundesamt (2019).
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Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
18
Spielräume, erwirtschaftete volkswirtschaftliche Ressourcen in investive Bahnen zu lenken,
wobei die dortigen Investitionsprojekte in punkto Schwerpunkte und technologischem Stand
eine andere Qualität aufweisen als jene in Singapur, weil der Ausgangszustand des Kapi-
talstocks in Indonesien im Vergleich zu Singapur rudimentärer ist bzw. einem niedrigeren
gesamtwirtschaftlichen Entwicklungsstand entspricht. Insgesamt bleibt festzuhalten, dass
das Wachstum im ASEAN-Raum in jüngerer Zeit mit einer regen Investitionstätigkeit ein-
herging, was einmal mehr die regionale wirtschaftliche Dynamik unterstreicht.
Die für Investitionen erforderlichen Finanzmittel werden auf den Kapitalmärkten über Er-
sparnisse erbracht. Die Sparquote bewegt sich gegenwärtig in Singapur in einer Bandbreite
zwischen 40 und 50 % (vgl. Abbildung 9).
Abbildung 9: Sparquoten in den ASEAN-Staaten 2000 bis 2017 (in % des BIP)
Zu Brunei Darussalam und Laos sind keine Daten verfügbar.
Quelle: UNCTAD Statistics; Darstellung der Hessen Agentur
Die entsprechenden Werte für Indonesien, Thailand und Vietnam liegen etwa 10 Prozent-
punkte niedriger. Die Sparquoten liegen damit deutlich höher als in vielen hochentwickelten
Volkswirtschaften (z. B. Deutschland 8 % bis 10 %), und hängen unter anderem mit den
oben genannten vergleichsweise hohen Investitionsquoten, dem starken Wachstum und
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Myanmar Philippinenin %
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
19
dem Aufholprozess der Staaten zusammen.11 Die Frage, ob eine im internationalen Ver-
gleich hohe Sparquote im Hinblick auf Geschäftspotenziale ausländischer Anbieter als
positiv oder negativ einzuschätzen ist, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Weil es sich
bei der überwiegenden Anzahl der im ASEAN-Raum tätigen hessischen Unternehmen um
Anbieter von Investitionsgütern oder von unternehmensnahen Dienstleistungen handelt,
dürften diese nur mittelbar von einem durch Sparen ausgelösten Konsumverzicht tangiert
sein. Eher gering ist die Sparquote in Myanmar und Kambodscha, was sich mit einem ver-
gleichsweise niedrigen Wohlstandsniveau, das mit einem hohen Anteil der Konsumausga-
ben an den Haushaltseinkommen einhergeht, begründen lässt.
Ausmaß der Staatsausgaben
In der ASEAN-Region stellt der Staat einen sehr gewichtigen Investor dar, der sich bei-
spielsweise beim Ausbau der öffentlichen Bildungs-, Verkehrs-, Verwaltungs- und Versor-
gungsinfrastruktur engagiert, was sich in den Staatsausgaben schlägt. Während der ver-
gangenen zehn Jahre nahmen in einigen, eher ärmeren Ländern die Staatsausgaben –
jeweils gemessen am Bruttoinlandsprodukt – deutlich zu, was von einem starken Wirt-
schaftswachstum flankiert war (s. o., auf S. 8ff.). Diesbezügliche Beispiele sind Kambod-
scha, Laos und Myanmar, wo die entsprechende Relation von jeweils rund 15 % auf gut
20 % anstieg. Die Vergleichswerte für Indonesien und Singapur waren hingegen eher stabil,
und zwar innerhalb einer Bandbreite von 15 % bis 18 %. Die entsprechende Relation liegt
in Deutschland mit 18 % für das Jahr 2017 zwar in einer sehr ähnlichen Größenordnung,
zu beachten ist aber die unterschiedliche Zusammensetzung etwa hinsichtlich der Anteile
von Investitions- und Sozialausgaben.12
11 Vgl. Statistisches Bundesamt (2019). 12 Vgl. Statistisches Bundesamt (2019).
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
20
Abbildung 10: Staatsausgaben in den ASEAN-Staaten 2000 bis 2017 (in % des BIP)
Quelle: UNCTAD Statistics; Darstellung der Hessen Agentur
Standortfaktoren und politische Rahmenbedingungen
Neben Messzahlen mit einem vornehmlich ökonomischen Fokus lassen sich zur Einschät-
zung der gegenwärtigen Situation der Volkswirtschaften des ASEAN-Raumes Indikatoren
heranziehen, mit denen der Blick auf das administrative, politische und rechtliche Umfeld
für wirtschaftliche Aktivitäten gerichtet wird. Genannt sei diesbezüglich insbesondere der
von der Weltbank konzipierte “Ease of Doing Business“-Index, der aus mehreren Teilindi-
zes für ausgewählte Kriterien des Wirtschaftslebens gebildet wird. Im Hinblick auf diesen
Index ragt Singapur im weltweiten Vergleich stark hervor, denn diese äußerst hochentwi-
ckelte Volkswirtschaft liegt in der Rangliste des Gesamtindex für das Jahr 2019 nach Neu-
seeland auf Platz 2. Malaysia und Thailand befinden sich auf den Plätzen 17 und 27 – eine
Ähnliche Platzierung wie Deutschland mit Rang 25. Sehr weit hinten in der Liste liegen die
Philippinen und Myanmar mit den Rängen 124 bzw. 171 (vgl. Tabelle 3).
Vor dem Hintergrund der Etablierung von Tochtergesellschaften hessischer Unternehmen
in der ASEAN-Region ist im Hinblick auf den Teilindex „Starting a Business“ hervorzuheben,
dass Singapur offenbar im weltweiten Maßstab eine sehr attraktive Destination für auslän-
dische Direktinvestitionen ist, was sich an Rang 3 ablesen lässt. Zu erwähnen ist das
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2014
2015
2016
2017
Indonesien Singapurin %
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
2000
2001
2002
2003
2004
2005
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2007
2008
2009
2010
2011
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2013
2014
2015
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2017
Malaysia Philippinen Thailandin %
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
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2012
2013
2014
2015
2016
2017
Kambodscha Myanmar Laosin %
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
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2013
2014
2015
2016
2017
Brunei Darussalam Vietnamin %
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
21
schwächere Abschneiden von Myanmar und der Philippinen wie auch von Laos und Kam-
bodscha, das sich in den Rängen 152, 166, 180 und 185 manifestiert. Leicht günstiger
schneiden diesbezüglich Vietnam (104), Malaysia (122) und Indonesien (134) ab. Günstige
Platzierungen ergeben sich für Brunei Darussalam (16) und Thailand (39).
Hinsichtlich des Kriteriums „Protecting Minority Investors“ ergeben sich für Malaysia, Sin-
gapur und Thailand die Ränge 2, 7 bzw. 15. Merklich ungünstiger sind die Platzierungen
der Philippinen (132), ebenso diejenigen von Laos (174) und Myanmar (185). Im Falle die-
ser drei Länder gilt dies auch für das für Unternehmen ebenfalls sehr bedeutsame Kriterium
„Enforcing Contracts“, denn diesbezüglich werden die Philippinen, Laos und Myanmar auf
den Plätzen 151 bzw. 162 und 188 geführt. Singapur liegt bei diesem Kriterium hingegen
mit Platz 1 an der Weltspitze.
Was das für Unternehmen ebenfalls zentrale Kriterium „Paying Taxes“ betrifft, so taucht
diesbezüglich wiederum Singapur mit Rang 8 ganz vorne in der Liste auf. Thailand und
Malaysia belegen die Ränge 59 bzw. 72, wohingegen Kambodscha und Vietnam mit den
Rängen 137 und 131 vergleichsweise ungünstig abschneiden.
Für die Geschäftstätigkeit von Unternehmen hat die Kapitalversorgung, die über das Krite-
rium „Getting Credit“ abgebildet wird, eine maßgebliche Bedeutung. Hinsichtlich dieses
Aspekts befindet sich Brunei Darussalam weltweit auf Platz 1. Kein weiteres der ASEAN-
Länder ist unter den TOP20. Kambodscha erreicht Rang 22 und jeweils auf Platz 32 liegen
Malaysia, Vietnam und Singapur. Auf sehr ungünstige Platzierungen kommen mit 178
und 182 Myanmar bzw. die Philippinen.
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
22
Tabelle 3: Platzierung der ASEAN-Staaten im „Ease of Doing Business“-Ranking (für 190 Länder) der Weltbank 2019
Index Brunei Darussalam Indonesien Kambodscha Laos Malaysia
Gesamtindex 55 73 138 154 15
Starting a Business 16 134 185 180 122
Dealing with Construction Permits 55 112 179 99 3
Getting Electricity 31 33 141 156 4
Registering Property 142 100 124 85 29
Getting Credit 1 44 22 73 32
Protecting Minority Investors 48 51 110 174 2
Paying Taxes 84 112 137 155 72
Trading Across Borders 149 116 115 76 48
Enforcing Contracts 67 146 182 162 33
Resolving Insolvency 64 36 79 168 41
Index Myanmar Philippinen Singapur Thailand Vietnam
Gesamtindex 171 124 2 27 69
Starting a Business 152 166 3 39 104
Dealing with Construction Permits 81 94 8 67 21
Getting Electricity 144 29 16 6 27
Registering Property 136 116 21 66 60
Getting Credit 178 184 32 44 32
Protecting Minority Investors 185 132 7 15 89
Paying Taxes 126 94 8 59 131
Trading Across Borders 168 104 45 59 100
Enforcing Contracts 188 151 1 35 62
Resolving Insolvency 164 63 27 24 133
Quelle: Weltbank
Wirtschaftliche Standorteigenschaften thematisiert ferner der vom World Economic Forum
publizierte „Global Competitive Index“, in dessen aktueller Rangliste Singapur nach der
Schweiz und den USA den exzellenten Platz 3 einnimmt (von 137 Ländern). Thailand, Indo-
nesien und Brunei Darussalam befinden sich auf den Plätzen 32 bzw. 36 und 46. Eine wei-
tere Messzahl, die wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen beleuchtet, ist der von der
Heritage Foundation entwickelte „Index of Economic Freedom“, der stark auf das wirt-
schaftspolitische Umfeld fokussiert ist. In dessen Rangliste für das Jahr 2018 befinden sich
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
23
Singapur und Malaysia unter 180 Ländern auf den Plätzen 2 und 22, was als Hinweis auf
eine vergleichsweise liberale Wirtschaftsordnung gelten kann. Thailand, die Philippinen und
Brunei Darussalam belegen die Plätze 53 bzw. 61 und 70. Erheblich niedriger platziert sind
Myanmar (Platz 135), Laos (138) sowie Vietnam (141).
Die Aspekte Wirtschaftskraft, Bildung und Lebenserwartung thematisiert der „Human De-
velopment Index“ (HDI), dessen Wert jährlich im Rahmen des Entwicklungsprogramms der
Vereinten Nationen ermittelt wird. Singapur, Brunei Darussalam und Malaysia schneiden,
jeweils für das Jahr 2017 (unter 189 Ländern), mit Rang 9 bzw. 39 und 57 in der Rangliste
des HDI-Index günstig ab und werden im aktuellen HDI-Datenreport in die Kategorie der
sehr hoch entwickelten Länder eingestuft. Singapur zählt entsprechend seiner Platzierung
in punkto Wirtschaftskraft, Bildung und Lebenserwartung zu den weltweit am weitesten ent-
wickelten Ländern. Thailand wird zu den hochentwickelten Ländern gezählt und befindet
sich auf Rang 83. Deutlich dahinter liegen die Philippinen und Indonesien mit jeweils einem
als mittel deklarierten Entwicklungsniveau, das sich in den Rängen 113 bzw. 116 ausdrückt.
Laos, Kambodscha und Myanmar befinden sich zwar in der Rangliste auf eher hinteren
Rängen, nämlich 139, 146 und 148, dies geht gleichwohl im Gesamtbild ebenfalls mit der
Kategorisierung in ein mittleres Entwicklungsniveau einher.13
Tabelle 4: Die ASEAN-Region in unterschiedlichen Ranglisten bezüglich der politischen, administrativen und rechtlichen Rahmenbedingungen
Index Brunei Darussalam
Indonesien Kambodscha Laos Malaysia
Global Competitiveness Index Ranking (World Economic Forum); 2017 - 2018
46 36 94 98 23
Index of Economic Freedom (The Heritage Foundation); 2018
70 69 101 138 22
Human Development Index (UN Development Program); 2017
39 116 146 139 57
Index Myanmar Philippinen Singapur Thailand Vietnam
Global Competitiveness Index Ranking (World Economic Forum); 2017 - 2018
K. A. 56 3 32 55
Index of Economic Freedom (The Heritage Foundation); 2018
135 61 2 53 141
Human Development Index (UN Development Program); 2017
148 113 9 83 116
Quelle: World Economic Forum; The Heritage Foundation, UN Development Program
13 Vgl. UN Development Program (2018, S. 70ff.).
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
24
Standortbedingungen in den Metropolen der ASEAN-Region
Mehrere Metropolen der ASEAN-Region sind in ausgewählten Rankings zum Städtever-
gleich, mit denen die Themenfelder Lebensbedingungen und Innovationskraft beleuchtet
werden, gelistet. In den Mercer Rankings “Quality of Living“ für das Jahr 2018 lag Singapur
auf Platz 25 (unter 231 Metropolen), was ein Indiz dafür ist, dass die dortigen Lebensbe-
dingungen günstiger sind als etwa in Kuala Lumpur (85), Bangkok (132), Jakarta (142) oder
Hanoi (155). Im Jahr 2018 liegen Wien und Zürich auf den Plätzen 1 bzw. 3. München;
Düsseldorf und Frankfurt befinden sich auf den Rängen 3 bzw. 6 und 7 (vgl. Tabelle 5).
Tabelle 5: Metropolen der ASEAN-Region in ausgewählten Städte-Ranglisten bezüglich der Themenfelder Lebensqualität, Wirtschaftskraft und Innovationsdynamik
Index Rang / Bewertung aktuell Rang / Bewertung im Vorjahr
Mercer Ranking “Quality of Living“
Rang 2018 (von 231)
Rang 2017 (von 231)
Bangkok 132 131
Hanoi 155 156
Ho Chi Minh-Stadt 152 152
Jakarta 142 143
Kuala Lumpur 85 86
Singapur 25 25
Vientiane n. v. 171
Yangon 203 203
2thinknow „Innovation Cities Index“
Rang 2016/17 (von 500)
Rang 2015 (von 442)
Bangkok 118 133
Hanoi 354 333
Ho Chi Minh-Stadt 306 288
Jakarta 218 299
Kuala Lumpur 92 88
Singapur 7 8
A.T. Kearney “Global Cities Index”
Rang 2018
(von 135) Rang 2017 (von 135)
Bangkok 43 41
Hanoi n. v. n. v.
Ho Chi Minh-Stadt 83 74
Jakarta 114 109
Kuala Lumpur 61 53
Singapur 7 6
Quelle: Mercer, 2thinknow, A.T. Kearney
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
25
In punkto Innovationskraft werden einigen Metropolen der ASEAN-Region eher ungünstige
Standortqualitäten bescheinigt. Sehr gut ist allerdings die Platzierung für Singapur (7) im
“Innovation Cities Index“, der von der international tätigen Innovationsagentur 2thinknow
veröffentlicht wird. Relativ günstig ist auch die Platzierung für Kuala Lumpur. Die Stadt wird
auf Rang 92 bei über 500 berücksichtigten Metropolen geführt. Jakarta und Hanoi kommen
dagegen nur auf die Ränge 218 bzw. 354. Zum Vergleich: Wien, Paris und Amsterdam
belegen die Ränge 3 bzw. 9 und 12; München und Berlin befinden sich auf Rang 15
bzw. 17. Frankfurt am Main belegt Rang 41.
Aspekte der urbanen Innovationssysteme und der regionalen Wirtschaftskraft werden im
A.T. Kearney „Global Cities Index“ aufgegriffen, in dessen Rangliste Singapur mit Rang 7
einen Spitzenplatz und auch Bangkok mit Platz 43 im Jahr 2018 (von 135 Städten) eine
vergleichsweise vorteilhafte Position belegt. Kula Lumpur liegt auf Platz 61. Im Vergleich zu
den meisten europäischen Metropolen sind dies allerdings reIativ ungünstige Platzierun-
gen. Im Jahr 2017 waren Berlin auf Platz 16, Wien und Amsterdam auf den Plätzen 21
bzw. 22 und Frankfurt auf Platz 29.
2.2 Außenwirtschaft
Internationale Handelsbeziehungen
Die ASEAN-Staaten bilden eine intensiv in den Welthandel eingebundene Wirtschaftsre-
gion. Der Export aller zehn ASEAN-Staaten betrug im Jahr 201714 insgesamt über 1,2 Bil-
lionen US-Dollar. Davon wurde 24,0 % innerhalb der ASEAN-Staaten exportiert, sodass die
Ausfuhr aus dem Wirtschaftsraum ASEAN in die gesamte Weltwirtschaft bei knapp 1 Billion
US-Dollar lag. Die Importe der ASEAN-Staaten summieren sich auf knapp 1,2 Billionen US-
Dollar. Die Quote des innergemeinschaftlichen Warenverkehrs der ASEAN-Staaten liegt
bei den Importen bei 22,4 %. Damit bezieht der Wirtschaftsraum ASEAN aus anderen welt-
wirtschaftlichen Regionen insgesamt Waren im Wert von rund 923 Mrd. US-Dollar.15
Der Wirtschaftsraum ASEAN hat im weltweiten Vergleich in den letzten Jahrzehnten ein
äußerst hohes Wirtschaftswachstum erzielt, einhergehend mit einer beträchtlichen Auswei-
tung des internationalen Handels. Dabei sind Brüche in der Zeitreihe zu beachten, da neben
den fünf Gründungsstaaten des Jahres 1967 die Staaten Brunei Darussalam (1984), Viet-
nam (1995), Laos und Myanmar (1997) und zuletzt Kambodscha (1999) später beigetreten
14 Für sechs der zehn ASEAN-Staaten liegen Werte aus 2017 vor. Für vier Staaten werden die Exportangaben für 2016 zugrunde
gelegt. Der Export der zehn ASEAN-Staaten lag in 2016 bei 1,1 Billionen US-Dollar. Für die sechs Staaten, für die bereits Daten zu 2017 vorliegen, kann eine deutliche Ausweitung des Exportvolumens festgestellt werden, mit Zuwachsraten von 10 % bis 22 %. Für den Import gilt dies genauso.
15 Die Auswertungen dieses Kapitels beruhen auf den Angaben der internationalen UN-Comtrade Datenbank. Es ist hervorzuheben, dass aus methodischen Gründen teils deutliche Abweichungen zwischen den dort erfassten wechselseitigen Beziehungen, d. h. dem Export des einen Landes und dem Import des anderen Landes, bestehen.
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
26
sind. Das Handelsvolumen als Summe aus Import und Export stieg nach Angaben des
ASEAN Secretariat von 10 Mrd. US-Dollar im Gründungsjahr 1967 auf 2,2 Billionen US-
Dollar im Jahr 2016. Der Anteil am weltweiten Export stieg in diesem Zeitraum von 2,0 %
auf 7,2 % und derjenige am weltweiten Import von 2,3 % auf 6,6 %.16 In der Datenbank der
UN ist ein vollständiges Datenmaterial für alle zehn Mitgliedsstaaten zwar nur von 2010 bis
2016 vorhanden, aber seit 2000 fehlen lediglich einzelne Angaben für die Länder Brunei
Darussalam, Laos und Myanmar, auf die gemeinsam weniger als 2 % der Importe und Ex-
porte des ASEAN-Raumes entfallen. Zwischen 2000 und 2008 stieg der weltweite Export
der ASEAN-Staaten von 421 Mrd. US-Dollar auf 979 Mrd. US-Dollar um rund 133 %. Nach
einem kräftigen Rückgang um 18 % im Jahr 2009, hervorgerufen durch die weltweite
Finanz- und Wirtschaftskrise, kam es zu einer raschen Erholung und weiteren Expansion
des Exportes auf den bisherigen Höchststand von 1.291 Mrd. US-Dollar im Jahr 2014. In
den beiden darauffolgenden Jahren lag der Export um rund 150 Mrd. US-Dollar niedriger.
Die Entwicklung der Importe des ASEAN-Raumes ist nahezu identisch: Einer großen Aus-
weitung des Imports von 366 Mrd. US-Dollar im Jahr 2000 auf 935 Mrd. US-Dollar im Jahr
2008 um rund 155 % folgte ein Einbruch um 23 % im Jahr 2009. Die anschließende Erho-
lung führte zum höchsten Import im Jahr 2013 von 1.241 Mrd. US-Dollar. In den Jahren
2015 und 2016 lag das Niveau des Imports rund 150 Mrd. US-Dollar niedriger (vgl. Abbil-
dung 11).
Der Anteil Deutschlands am Export der gesamten ASEAN-Region ist zwischen 2000 und
2016 von knapp 2,8 % auf rund 2,4 % leicht zurückgegangen. Importseitig sank der Anteil
von 3 % zum Anfang des Untersuchungszeitraums auf rund 2,6 % im Jahr 2016.
16 Vgl. ASEAN Secretariat (2017).
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
27
Abbildung 11: Export und Import der ASEAN-Staaten weltweit sowie der jeweilige Anteil Deutschlands zwischen 2000 und 2016
Export ASEAN
Import ASEAN
* keine Angaben für Laos, Myanmar
** zusätzlich keine Angaben für Brunei Darussalam
*** Anteil Deutschland ohne Angaben zu Myanmar
Quelle: UN Comtrade; Berechnung und Darstellung der Hessen Agentur
Entsprechend den Unterschieden bei der Größe, dem wirtschaftlichen Entwicklungsstand
sowie der Wirtschaftsstruktur der ASEAN-Länder ist es nicht überraschend, dass sich die
Länder auch hinsichtlich ihrer internationalen Wirtschaftsbeziehungen deutlich voneinander
unterscheiden. Daher wird im Folgenden weniger der Gesamtraum ASEAN in den Blick
genommen, sondern auf einzelne Länder abgestellt. Einen ersten Eindruck vermittelt Ab-
bildung 12, in der sowohl der weltweite Export als auch der weltweite Import für jeden
ASEAN-Staat im Jahr 2017 wiedergegeben ist. Die Bandbreite des weltweiten Exportvolu-
mens der Länder erstreckt sich von Singapur mit 373 Mrd. US-Dollar bis hin zu Laos mit
3 Mrd. US-Dollar. Auf Seiten des Importes liegen die Werte ähnlich weit auseinander, näm-
lich von 328 Mrd. US-Dollar für Singapur bis 3 Mrd. US-Dollar für Brunei Darussalam.
0,0
1,0
2,0
3,0
4,0
5,0
0
300.000
600.000
900.000
1.200.000
1.500.000
2000
**
2001
*
2002
*
2003
*
2004
*
2005
**
2006
*
2007
*
2008
*
2009
*
2010
***
2011
***
2012
2013
2014
2015
2016
Exporte weltweit Anteil Deutschlandin Mio. US-Dollar in %in Mio. US-Dollar in %
0,0
1,0
2,0
3,0
4,0
5,0
0
300.000
600.000
900.000
1.200.000
1.500.000
2000
**
2001
*
2002
*
2003
*
2004
*
2005
**
2006
*
2007
*
2008
*
2009
*
2010
***
2011
***
2012
2013
2014
2015
2016
Importe weltweit Anteil Deutschlandin Mio. US-Dollar in %
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
28
Abbildung 12: Export und Import der ASEAN-Staaten weltweit 2017 (in Mio. US-Dollar)
Export ASEAN Insgesamt
Import ASEAN Insgesamt
* Angaben für 2016
Quelle: UN Comtrade; Berechnung und Darstellung der Hessen Agentur
Die Zielsetzung der ASEAN liegt unter anderem in einer weitgehenden ökonomischen
Kooperation bis hin zu einer vertieften Integration. Hierzu wurde im Jahr 2015 die ASEAN
Economic Community eingerichtet. Zwischen den Mitgliedsstaaten besteht die ASEAN
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
29
Free Trade Area (AFTA), die den wechselseitigen Handel der miteinander benachbarten
Staaten weiterbefördert.17 Dadurch bestehen teils intensive Handelsbeziehungen zwischen
den ASEAN-Staaten. Der Handel mit anderen ASEAN-Staaten nimmt für Laos einen be-
sonders hohen Stellenwert ein: Nahezu drei Viertel aller Importe des Landes stammen aus
ASEAN-Staaten und knapp die Hälfte des Exports geht in ASEAN-Staaten. Für Vietnam
spielen dagegen die ASEAN-Staaten eine eher untergeordnete Rolle: Nur knapp 10 % des
gesamten Exports und 14 % des gesamten Imports werden im Wirtschaftsraum ASEAN
abgewickelt.
Abbildung 13: Export- und Importanteil der ASEAN-Staaten innerhalb der Region 2017 (in %)
* Angaben für 2016
Quelle: UN Comtrade; Berechnung und Darstellung der Hessen Agentur
Gerade aus Sicht hessischer exportorientierter Unternehmen ist die Frage relevant, ob es
in der Region ein Land mit wirtschaftlicher Hub-Funktion gibt. Singapur hatte viele Jahre
eine derartige Funktion inne und ist Standort vieler regionaler Hauptsitze von global tätigen
17 Vgl. ASEAN Secretariat (2018a, b).
32,123,3
8,6
49,6
29,0 28,014,7
29,0 25,39,9
0
20
40
60
80
100
Bru
nei D
arus
sala
m
Indo
nesi
en
Kam
bods
cha*
Laos
*
Mal
aysi
a
Mya
nmar
Phi
lipin
en
Sin
gapu
r
Thai
land
*
Vie
tnam
*
Exportanteil nach ASEAN Durchschnitt: 24%in %
43,2
24,937,2
74,3
25,639,6
26,1 21,6 20,3 13,8
0
20
40
60
80
100
Bru
nei D
arus
sala
m
Indo
nesi
en
Kam
bods
cha*
Laos
*
Mal
aysi
a
Mya
nmar
Phi
lipin
en
Sin
gapu
r
Thai
land
*
Vie
tnam
*
Importanteil aus ASEAN Durchschnitt: 22,4%in %
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
30
Unternehmen. Die Anzeichen mehren sich allerdings, dass mit dem wirtschaftlichen Auf-
stieg von weiteren Staaten (vgl. Kapitel 4.1) eine Bearbeitung des regionalen Marktes von
Singapur aus nicht mehr stets zielführend ist, sondern eine direkte Ansprache der einzelnen
Länder als erforderlich erscheint. Betrachtet man die wechselseitigen Handelsströme der
Länder (vgl. Tabelle 6 und Tabelle 7), so zeigen sich zwischen einzelnen Ländern teils in-
tensive Beziehungen. Trotz des Rückgangs der Hub-Funktion zeigen die Warenströme
noch immer die zentrale Position Singapurs innerhalb des Wirtschaftsraums ASEAN. So ist
der Stadtstaat mit Ausnahme von Kambodscha, Laos und Vietnam ein gewichtiger Absatz-
markt für die übrigen ASEAN-Staaten mit einem Anteil von knapp 4 % am Export Thailands
bis hin zu über 14 % am Export Malaysias. Auch Thailand ist ein bedeutender Absatzmarkt
für alle übrigen ASEAN-Staaten – der Anteil des Landes am jeweiligen Exportvolumen vari-
iert von 2 % in Vietnam bis hin zu 19 % in Myanmar und 31 % in Laos.
Tabelle 6: Anteil der ASEAN-Staaten an den Exporten 2017 (in %)
Anteil von
↓
am Export aus:
Brunei Darussalam
Indo-nesien
Kam-bodscha* Laos* Malaysia Myanmar
Philip-pinen Singapur Thailand* Vietnam*
Brunei Darussalam
0,0 0,1 k.A. 0,2 0,0 0,0 0,2 0,0 0,0
Indonesien 0,7 0,2 0,1 3,7 0,9 1,1 7,5 3,8 1,5
Kambod-scha
0,0 0,3 0,4 0,1 0,0 0,0 0,8 2,2 1,2
Laos 0,0 0,0 0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 1,9 0,3
Malaysia 11,2 5,0 1,0 0,1 1,4 2,5 10,6 4,5 1,9
Myanmar 0,0 0,5 0,0 0,0 0,4 0,0 0,7 1,9 0,3
Philippinen 0,8 3,9 0,2 0,0 1,8 0,1 1,9 3,0 1,3
Singapur 7,6 7,6 0,6 0,5 14,3 5,3 5,8 3,8 1,4
Thailand 11,0 3,8 4,2 31,3 5,4 19,4 4,0 3,9 2,1
Vietnam 0,8 2,1 2,3 17,2 3,0 0,9 1,3 3,3 4,4
* Angaben für 2016
Quelle: UN Comtrade; Darstellung und Berechnung der Hessen Agentur
Singapur ist auch als Herkunftsland von Waren (vgl. Tabelle 7) für mehrere ASEAN-Staaten
von hoher Bedeutung. Mit Ausnahme von Laos kommen nennenswerte Anteile der impor-
tierten Güter – von 3 % in Vietnam bis hin zu 15 % in Myanmar und 18 % in Brunei Darus-
salam aus Singapur. Innerhalb der Region ist zudem Thailand ein besonders wichtiges Her-
kunftsland von Waren. Thailands Anteil am Import der übrigen ASEAN-Staaten reicht von
2 % in Singapur bis hin zu knapp 62 % in Laos. Die Hessen Agentur hat ähnliche Werte für
das Jahr 2012 ermittelt. Trotz gewisser Schwankungen ist das Schema der wechselseitigen
Intensität des Handels unter den ASEAN-Staaten seit einigen Jahren relativ stabil.18
18 Vgl. Werner, Bauer, Harsche (2014, S. 62).
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
31
Tabelle 7: Anteil der ASEAN-Staaten an den Importen 2017 (in %)
Anteil von
↓ am Import durch:
Brunei Darussalam
Indo-nesien
Kam- bodscha* Laos* Malaysia Myanmar
Philip-pinen Singapur Thailand* Vietnam*
Brunei Darussalam
0,0 0,0 k.A. 0,3 0,0 0,0 0,1 0,3 0,0
Indonesien 2,4 3,4 1,4 4,5 4,8 6,6 4,6 3,3 1,7
Kambod-scha
0,2 0,0 0,0 0,1 0,0 0,1 0,1 0,5 0,4
Laos 0,0 0,0 0,2 0,0 0,0 0,0 0,0 1,0 0,2
Malaysia 18,2 5,8 2,0 0,4 5,2 3,9 11,9 5,6 3,0
Myanmar 0,0 0,1 0,0 0,0 0,1 0,0 0,0 1,2 0,1
Philippinen 0,3 0,5 0,1 0,0 1,1 0,2 1,8 1,4 0,6
Singapur 18,5 10,8 4,6 0,6 11,1 15,2 5,8 3,3 2,7
Thailand 3,1 5,7 15,4 61,9 5,7 11,3 6,9 2,2 5,1
Vietnam 0,5 2,0 11,4 10,1 2,7 3,0 2,8 1,0 2,3
* Angaben für 2016
Quelle: UN Comtrade; Darstellung und Berechnung der Hessen Agentur
Der Handel innerhalb des Wirtschaftsraums ASEAN hat naturgemäß eine hohe Bedeutung
für die einzelnen Länder. Es lohnt der Blick auf die wichtigsten Handelspartner der ASEAN-
Staaten, um weltweite Handelsströme zu erfassen. Diese sind häufig durch bestehende
Produktionsketten im Verbund mit einzelnen Industriestaaten geprägt, wodurch entspre-
chende Absatzchancen für hessische Exporteure entstehen können. Häufig bestehen auch
enge Handelsverflechtungen mit benachbarten Staaten bzw. anderen asiatischen Ländern.
Der wichtigste Absatzmarkt für den Wirtschaftsraum ASEAN ist China mit einem Anteil von
17,7 % aller Exporte – ohne Erfassung der Warenströme innerhalb ASEAN. Zudem liegt
Hongkong als spezielle Verwaltungsregion Chinas mit einem Anteil von 8,3 % auf Rang 4
unter den Absatzdestinationen der ASEAN. Die TOP5-Zielländer komplettieren auf den
Rängen 2 und 3 die USA (14,3 %) und Japan (11,1 %) sowie auf Rang 5 die Republik Ko-
rea (5,7 %). Das Exportvolumen nach Deutschland liegt bei 31 Mrd. US-Dollar (2,9 %), wo-
mit es auf Rang 9 der Absatzmärkte außerhalb der ASEAN-Region selbst liegt. Werden die
internen Exportbeziehungen des ASEAN-Raumes berücksichtigt, belegt Deutschland mit
einem Anteil von 2,2 % Rang 15, da auf die Länder Singapur (5,1 %), Malaysia (5,1 %),
Thailand (3,6 %), Indonesien (3,4 %), Vietnam (2,6 %) und Philippinen (2,3 %) jeweils ein
höherer Exportanteil entfällt (vgl. Tabelle 8).19
19 Die Restgruppe der Exporte in weitere asiatische Länder erreicht zwar ein höheres Exportvolumen als Deutschland, wird aber für
den Rang Deutschlands nicht miteinbezogen, da es sich um kein einzelnes Land handelt. Es dürfte sich zum Großteil um Exporte nach Taiwan handeln.
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
32
Werden die TOP5-Exportdestinationen der einzelnen ASEAN-Staaten betrachtet (vgl.
nachfolgende alphabetisch sortierte Länderübersichten, Seite 36-45), fallen einige stark
konzentrierte Handelsbeziehungen auf. Gerade die Länder mit insgesamt vergleichsweise
geringen Exportvolumina sind häufig stark abhängig von einzelnen Absatzmärkten – wie
etwa Brunei Darussalam von Japan, auf das 29 % der Exporte entfallen. In Kambodscha,
aber auch im relativ exportstarken Vietnam sind die USA (21 % bzw. 22 %) das wichtigste
Zielland für Exporte. Laos und Myanmar sind stark auf China (36 % bzw. 39 %) und Thai-
land (31 % bzw. 19 %) als Absatzmärkte ausgerichtet. Diese starken Abhängigkeiten sind
bei der Bearbeitung dieser Märkte durch hessische Exporteure zu berücksichtigen, da sich
etwaige Änderungen in den Zielländern des Absatzes auch stark auf die Marktgegeben-
heiten in den jeweiligen ASEAN-Staaten auswirken können. Mit Ausnahme Vietnams sind
die übrigen ASEAN-Staaten mit umfangreichen Exporten weniger stark auf einzelne Ab-
satzmärkte fokussiert. Für Indonesien, Malaysia, die Philippinen, Singapur und Thailand
entfällt auf den jeweils größten Absatzmarkt ein Exportanteil von 11 % bis 16 %. Die relative
Bedeutung Deutschlands als Exportdestination variiert in den ASEAN-Staaten von Rang 3
in Kambodscha und Rang 6 in Laos und Myanmar bis hin zu Rang 15 in Singapur und
Rang 17 in Brunei Darussalam.
Tabelle 8: Wichtigste Exportziele der ASEAN-Staaten 2017
Rang ASEAN (inkl. internen Handel)
Mrd. US-Dollar % Rang ASEAN (ohne internen Handel)
Mrd. US-Dollar %
1 China 189,6 13,5 1 China 189,6 17,7
2 USA 153,2 10,9 2 USA 153,2 14,3
3 Japan 118,5 8,4 3 Japan 118,5 11,1
4 Hongkong 88,5 6,3 4 Hongkong 88,5 8,3
5 Singapur 72,1 5,1 5 Republik Korea 60,6 5,7
15 Deutschland 31,2 2,2 9 Deutschland 31,2 2,9
Quelle: UN Comtrade; Darstellung und Berechnung der Hessen Agentur
Während hinsichtlich der wichtigsten Exportdestinationen zwischen den einzelnen ASEAN-
Staaten durchaus beträchtliche Unterschiede bestehen, ist auf Seiten des Imports ein ho-
hes Maß an Übereinstimmung festzustellen. China ist für neun der zehn ASEAN-Staaten –
meist mit deutlichem Abstand – das wichtigste Herkunftsland von Waren. Der Anteil Chinas
am Import des jeweiligen Landes reicht von 14 % in Singapur bis zu 37 % in Kambodscha.
An den Einfuhren des Wirtschaftsraumes ASEAN – ohne Berücksichtigung der Handels-
ströme der ASEAN-Staaten untereinander – erreicht China einen Anteil von 26 %. Es liegt
damit deutlich vor Japan (12 %), den USA (10 %) und der Republik Korea (9 %). Den Ab-
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
33
schluss der fünf wichtigsten Herkunftsländer für ASEAN bildet Deutschland mit einem Im-
portvolumen von 30 Mrd. US-Dollar und einem Anteil von 3,3 %.20 Werden die internen
Warenströme miteinbezogen, liegen die Importanteile der ASEAN-Staaten aus Malaysia
(5,9 %), Singapur (5,0 %), Thailand (4,4 %) und Indonesien (3,5 %) höher als der Anteil aus
Deutschland (2,5 %), womit Deutschland Rang 9 belegt (vgl. Tabelle 9). Deutschlands Be-
deutung als Herkunftsland von Waren reicht bei den einzelnen ASEAN-Staaten von Rang 5
für Brunei Darussalam und Rang 7 für Singapur bis hin zu Rang 13 für Myanmar (vgl. nach-
folgende alphabetisch sortierte Länderübersichten, Seite 36-45).
Tabelle 9: Wichtigste Herkunftsländer des Wirtschaftsraums ASEAN 2017
Rang ASEAN (inkl. internen Handel)
Mrd. US-Dollar % Rang ASEAN (ohne internen Handel)
Mrd. US-Dollar %
1 China 240,7 20,2 1 China 240,7 26,1
2 Japan 108,9 9,1 2 Japan 108,9 11,8
3 USA 89,3 7,5 3 USA 89,3 9,7
4 Republik Korea 81,9 6,9 4 Republik Korea 81,9 8,9
5 Malaysia 69,9 5,9 5 Deutschland 30,2 3,3
9 Deutschland 30,2 2,5
Quelle: UN Comtrade; Darstellung und Berechnung der Hessen Agentur
Der weltweite Export des Wirtschaftsraums ASEAN – ohne den innergemeinschaftlichen
Handel – entfällt zu rund 20 % auf die Warengruppe der elektrischen Maschinen, Apparate
und Geräte. Auch die Warengruppen Nachrichtentechnik Bild- und Tongeräte (7 %) sowie
Büromaschinen und Datenverarbeitungsmaschinen (6 %) sind im weiten Sinne der Bran-
che Elektrotechnik zuzuordnen, was diesen Schwerpunkt der Region unterstreicht. Eine
weitere Schlüsselbranche – insbesondere der ärmeren Länder der Region – ist die Textil-
industrie, was sich in der Bekleidung als viertgrößter Warengruppe (5 %) im Export mani-
festiert. Einige Länder der Region verfügen über Erdölvorkommen, sodass diese Produkte
auf Rang 5 der Warengruppen des weltweiten Exports des Wirtschaftsraums ASEAN lie-
gen. Für den Export nach Deutschland ist diese Warengruppe relativ unbedeutend. Dage-
gen ist der Anteil der elektrischen Maschinen, Apparate und Geräte mit rund 28 % mehr als
acht Prozentpunkte höher als weltweit. Was die Exporte nach Deutschland betrifft, liegen
die Anteile der drei Warengruppen Bekleidung und Bekleidungszubehör, Nachrichtentech-
nik, Bild- und Tongeräte sowie Büromaschinen und Datenverarbeitungsmaschinen mit je-
weils rund 9 % bis 10 % nahezu gleichauf dahinter (vgl. Abbildung 14).
20 Auf die Restgruppe nicht näher spezifizierter asiatischer Länder entfällt ein Anteil von 7,3 % an den Importen des ASEAN (vgl. Fuß-
note 19).
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
34
Abbildung 14: Wichtigste Exportgüter der ASEAN-Staaten weltweit und nach Deutschland 2017 (Anteil in %)
TOP10 Warengrupppen Export weltweit
TOP10 Warengrupppen Export nach Deutschland
Quelle: UN Comtrade; Berechnung und Darstellung der Hessen Agentur
Wie auf Seiten des Exports ist auch beim Import des Wirtschaftsraumes ASEAN mit einem
Anteil von 18 % die größte Warengruppe die der elektrischen Maschinen, Apparate und
Geräte – auch bedingt durch internationale Arbeitsteilung und Produktionsketten. Auf Erdöl
und Erdölerzeugnisse entfällt ein Anteil von 11 % des Imports des Wirtschaftsraums
ASEAN. Ähnlich wie beim Export finden sich zudem mit den Warengruppen Nachrichten-
technik, Bild- und Tongeräte (5 %), Bekleidung und Bekleidungszubehör (4 %) sowie Büro-
maschinen und Datenverarbeitungsmaschinen (4 %) die selben Warengruppen in abwei-
chender Reihenfolge unter den TOP5 wieder. Importe aus Deutschland umfassen neben
diversen Warengruppen aus dem Bereich Maschinenbau insbesondere auf Rang 2 die
Warengruppe Straßenfahrzeuge (11 %), auf Rang 5 Mess-, Prüf- und Kontrollinstrumente
(6 %) und auf Rang 7 medizinische und pharmazeutische Erzeugnisse (5 %).
2,3
2,6
3,1
3,3
3,5
4,6
5,4
5,8
6,9
19,6
0 5 10 15 20 25 30
Mess-, Prüf- und Kontrol linstrumente
Organische chemische Erzeugnisse
Straßenfahrzeuge
Pflanzliche Fette und fette Öle, roh oder raffiniert
Verschiedene bearbeitete Waren
Erdöl, Erdölerzeugnisse und verwandte Waren
Bekleidung und Bekleidungszubehör
Büromaschinen und Datenverarbeitungsmaschinen
Nachrichtentechnik; Bild- und Tongeräte
Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte
in %
2,4
2,6
3,0
4,3
4,5
4,7
9,2
9,5
9,7
28,2
0 5 10 15 20 25 30
Sonstige Maschinen, Apparate und Geräte
Kaffee, Tee, Kakao, Gewürze und Waren daraus
Straßenfahrzeuge
Schuhe
Mess-, Prüf- und Kontrol linstrumente
Verschiedene bearbeitete Waren
Büromaschinen und Datenverarbeitungsmaschinen
Nachrichtentechnik; Bild- und Tongeräte
Bekleidung und Bekleidungszubehör
Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte
in %
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
35
Abbildung 15: Wichtigste Importgüter der ASEAN-Staaten weltweit und aus Deutschland 2017 (Anteil in %)
TOP10 Warengrupppen Import weltweit
TOP10 Warengrupppen Import aus Deutschland
Quelle: UN Comtrade; Berechnung und Darstellung der Hessen Agentur
Nachfolgend werden die wichtigsten Handelspartner und Handelsgüter der einzelnen
ASEAN-Staaten dargestellt. Das Handelsvolumen einiger Staaten mit Deutschland ist ins-
gesamt so gering, dass eine detaillierte Interpretation nach Warengruppen allerdings nicht
zielführend ist. Die Staaten werden in alphabetischer Reihenfolge betrachtet.
2,9
3,0
3,1
3,1
3,6
4,2
4,3
5,0
11,2
17,6
0 5 10 15 20 25 30
Verschiedene bearbeitete Waren
Sonstige Maschinen, Apparate und Geräte
Organische chemische Erzeugnisse
Straßenfahrzeuge
Pflanzliche Fette und fette Öle, roh oder raffiniert
Büromaschinen und Datenverarbeitungsmaschinen
Bekleidung und Bekleidungszubehör
Nachrichtentechnik; Bild- und Tongeräte
Erdöl, Erdölerzeugnisse und verwandte Waren
Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte
in %
2,6
2,6
3,4
4,7
5,5
6,0
9,9
10,5
11,4
15,8
0 5 10 15 20 25 30
Sonstige Metallwaren
Andere Beförderungsmittel
Sontige Chemische Erzeugnisse und Waren
Medizinische und pharmazeutische Erzeugnisse
Kraftmaschinen und Kraftmaschinenausrüstungen
Mess-, Prüf- und Kontrol linstrumente
Arbeitsmaschinen für besondere Zwecke
Sonstige Maschinen, Apparate und Geräte
Straßenfahrzeuge
Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte
in %
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
36
Brunei Darussalam
Der Export von Brunei Darussalam geht überwiegend in asiatische Absatzmärkte. Deutsch-
land spielt mit einem Volumen von 3 Mio. US-Dollar kaum eine Rolle. Dagegen ist Deutsch-
land einer der wichtigsten Lieferanten und liegt mit einem Importvolumen von 172 Mio. Euro
auf Rang 5.
Tabelle 10: Wichtigste Handelspartner von Brunei Darussalam 2017
Rang Export Mio. US-D % Rang Import Mio. US-D %
1 Japan 1.630 29,3 1 China 642 20,8
2 Republik Korea 789 14,2 2 Singapur 569 18,5
3 Malaysia 626 11,2 3 Malaysia 562 18,2
4 Thailand 612 11,0 4 USA 292 9,5
5 Indien 545 9,8 5 Deutschland 172 5,6
17 Deutschland 3 0,1
Quelle: UN Comtrade; Darstellung und Berechnung der Hessen Agentur
Der internationale Absatz der heimischen Erdöl- und Gaswirtschaft steht für Brunei Darus-
salam mit einem Anteil von fast 90 % exportseitig im Vordergrund. Das Land bezieht welt-
weit insbesondere Maschinen, wiederum Erdöl bzw. Erdölerzeugnisse, Eisen und Stahl so-
wie Metallerzeugnisse. Aus Deutschland kommen überproportional viele Maschinen sowie
Straßenfahrzeuge.
Tabelle 11: Wichtigste Handelsgüter von Brunei Darussalam weltweit und mit Deutschland 2017
Export weltweit Mio. US-D % Export nach Deutschland Mio. US-D %
Insgesamt 5.571 100,0 Insgesamt 3 100,0
Gas 2.770 49,7 Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte 1 27,3
Erdöl, Erdölerzeugnisse und verwandte Waren 2.220 39,8 Andere Beförderungsmittel 1 26,7
Organische chemische Erzeugnisse 139 2,5 Sonstige Maschinen, Apparate und Geräte 1 17,2
Verschiedene bearbeitete Waren 130 2,3 Mess-, Prüf- und Kontrollinstrumente 0 13,1
Import weltweit Mio. US-D % Import aus Deutschland Mio. US-D %
Insgesamt 3.085 100,0 Insgesamt 172 100,0
Kraftmaschinen und Kraftmaschinenausrüstungen 298 9,7
Kraftmaschinen und Kraftmaschinenausrüstungen 79 45,9
Erdöl, Erdölerzeugnisse und verwandte Waren 265 8,6 Straßenfahrzeuge 35 20,6
Eisen und Stahl 244 7,9 Andere Beförderungsmittel 14 8,2
Sonstige Metallwaren 232 7,5 Mess-, Prüf- und Kontrollinstrumente 9 5,3
Quelle: UN Comtrade; Darstellung und Berechnung der Hessen Agentur
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
37
Indonesien
Indonesien verfügt über eine diversifizierte Exportwirtschaft mit zahlreichen Absatzländern.
Bedeutendste Absatzmärkte sind China, USA und Japan. Deutschland folgt mit einem An-
teil von 1,6 % auf Rang 13. Importseitig belegt Deutschland Rang 11 mit einem Anteil von
2,1 %. Hier dominiert China, woher Importe vom zehnfachen Wert stammen.
Tabelle 12: Wichtigste Handelspartner Indonesiens 2017
Rang Export Mio. US-D % Rang Import Mio. US-D %
1 China 23.049 13,7 1 China 34.521 21,9
2 USA 17.810 10,6 2 Singapur 16.992 10,8
3 Japan 17.791 10,5 3 Japan 14.134 9,0
4 India 14.084 8,3 4 Malaysia 9.059 5,8
5 Singapur 12.767 7,6 5 Thailand 9.036 5,7
13 Deutschland 2.669 1,6 11 Deutschland 3.272 2,1
Quelle: UN Comtrade; Darstellung und Berechnung der Hessen Agentur
Indonesien ist ein bedeutender Palmölproduzent, sodass die entsprechende Warengruppe
das wichtigste Exportgut des Landes weltweit ist. Nach Deutschland werden besonders
Waren der Bekleidungsindustrie exportiert. Mit Kaffee, Tee, Kakao und Gewürzen stehen
auch landwirtschaftliche Erzeugnisse auf der „Einkaufsliste“ Deutschlands. Importseitig ste-
hen aus Deutschland für Indonesien diverse Maschinenbauprodukte im Vordergrund, wäh-
rend weltweit insbesondere Erdöl sowie Eisen und Stahl bezogen wird.
Tabelle 13: Wichtigste Handelsgüter Indonesiens weltweit und mit Deutschland 2017
Export weltweit Mio. US-D % Export nach Deutschland Mio. US-D %
Insgesamt 168.810 100,0 Insgesamt 2.669 100,0
Pflanzliche Fette und fette Öle, roh oder raffiniert 21.565 12,8 Bekleidung und Bekleidungszubehör 464 17,4
Gas 8.861 5,2 Schuhe 327 12,2
Bekleidung und Bekleidungszubehör 8.214 4,9 Büromaschinen und Datenverarbeitungsmaschinen 306 11,5
Erdöl, Erdölerzeugnisse und verwandte Waren 7.542 4,5
Kaffee, Tee, Kakao, Gewürze und Waren daraus 178 6,7
Import weltweit Mio. US-D % Import aus Deutschland Mio. US-D %
Insgesamt 157.388 100,0 Insgesamt 3.272 100,0
Erdöl, Erdölerzeugnisse und verwandte Waren 24.104 15,3 Sonstige Maschinen, Apparate und Geräte 481 14,7
Eisen und Stahl 8.668 5,5 Arbeitsmaschinen für besondere Zwecke 415 12,7
Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte 8.557 5,4 Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte 298 9,1
Sonstige Maschinen, Apparate und Geräte 7.709 4,9 Mess-, Prüf- und Kontrollinstrumente 195 6,0
Quelle: UN Comtrade; Darstellung und Berechnung der Hessen Agentur
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
38
Kambodscha
Für die kambodschanische Wirtschaft sind die USA mit 21 % der Exporte der wichtigste
Auslandsmarkt. Auf den Rängen zwei und drei folgen das Vereinigte Königreich (10 %) und
Deutschland (9 %). Importseitig ist China mit einem Anteil von 37 % dominierender Liefe-
rant. Es folgen die ASEAN-Staaten Thailand (15 %), Vietnam (11 %) und Singapur (5 %).
Tabelle 14: Wichtigste Handelspartner Kambodschas 2016
Rang Export Mio. US-D % Rang Import Mio. US-D %
1 USA 2.147 21,3 1 China 4.551 36,8
2 Vereinigtes Königreich 953 9,5 2 Thailand 1.910 15,4
3 Deutschland 904 9,0 3 Vietnam 1.416 11,4
4 Japan 827 8,2 4 Singapur 565 4,6
5 Kanada 655 6,5 5 Japan 528 4,3
11 Deutschland 163 1,3
Quelle: UN Comtrade; Darstellung und Berechnung der Hessen Agentur
Kambodschas umfangreiche Bekleidungsindustrie zeichnet für den Großteil des weltweiten
Exports – 66 % entfällt auf Bekleidung sowie 8 % auf Schuhe – verantwortlich. Hinsichtlich
der Ausfuhren nach Deutschland liegen die Anteile der Warengruppen sogar noch höher.
International bezieht Kambodscha mit einem Anteil von 33 % insbesondere Garne, Ge-
webe, fertiggestellte Spinnstofferzeugnisse als Rohstoff für die dortige Bekleidungsindust-
rie. Aus Deutschland stehen dagegen diverse Erzeugnisse des Maschinenbaus im Vorder-
grund – die sicherlich ebenfalls häufig in der Textilindustrie des Landes eingesetzt werden.
Tabelle 15: Wichtigste Handelsgüter Kambodschas weltweit und mit Deutschland 2016
Export weltweit Mio. US-D % Export nach Deutschland Mio. US-D %
Insgesamt 10.069 100,0 Insgesamt 904 100,0
Bekleidung und Bekleidungszubehör 6.651 66,1 Bekleidung und Bekleidungszubehör 686 75,9
Schuhe 782 7,8 Straßenfahrzeuge 115 12,8
Straßenfahrzeuge 354 3,5 Schuhe 75 8,3
Getreide und Getreideerzeugnisse 308 3,1 Getreide und Getreideerzeugnisse 11 1,2
Import weltweit Mio. US-D % Import aus Deutschland Mio. US-D %
Insgesamt 12.371 100,0 Insgesamt 163 100,0
Garne, Gewebe, fertiggestellte Spinnstofferzeugnisse 4.084 33,0 Arbeitsmaschinen für besondere Zwecke 58 35,6
Straßenfahrzeuge 1.090 8,8 Büromaschinen und Datenverarbeitungsmaschinen 27 16,6
Erdöl, Erdölerzeugnisse und verwandte Waren 893 7,2 Straßenfahrzeuge 22 13,6
Verschiedene bearbeitete Waren 474 3,8 Sonstige Maschinen, Apparate und Geräte 17 10,2
Quelle: UN Comtrade; Darstellung und Berechnung der Hessen Agentur
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
39
Laos
Der internationale Handel von Laos findet überwiegend in Asien, insbesondere mit China,
Thailand und Vietnam statt – kein westliches Industrieland findet sich unter den TOP5 Han-
delspartnern. China und Thailand beziehen mit 36 % bzw. 31 % gemeinsam über zwei Drit-
tel des laotischen Exports. Importseitig ist Thailand mit 62 % das dominierende Lieferland.
Tabelle 16: Wichtigste Handelspartner von Laos 2016
Rang Export Mio. US-D % Rang Import Mio. US-D %
1 China 1.128 36,1 1 Thailand 2.541 61,9
2 Thailand 977 31,3 2 China 749 18,2
3 Vietnam 538 17,2 3 Vietnam 413 10,1
4 Indien 87 2,8 4 Japan 89 2,2
5 Japan 58 1,9 5 Republik Korea 80 2,0
6 Deutschland 51 1,6 10 Deutschland 19 0,5
Quelle: UN Comtrade; Darstellung und Berechnung der Hessen Agentur
Weltweit setzt Laos vor allem Produkte der Warengruppen metallurgische Erze und Metall-
abfälle (24 %), Nichteisenmetalle (12 %) und Gemüse und Früchte (11 %) ab. Der Export
nach Deutschland entfällt nahezu vollständig auf Bekleidung. Zudem werden mit Kaffee,
Tee, Kakao und Gewürzen Erzeugnisse des Agrarsektors bezogen. Laos importiert welt-
weit insbesondere Straßenfahrzeuge (16 %) sowie Erdöl und Erdölerzeugnisse (14 %). Der
Import aus Deutschland beträgt insgesamt nur 19 Mio. Euro, sodass eine Interpretation
nach Warengruppen eine Momentaufnahme und keine stabile Handelsstruktur darstellt.
Tabelle 17: Wichtigste Handelsgüter von Laos weltweit und mit Deutschland 2016
Export weltweit Mio. US-D % Export nach Deutschland Mio. US-D %
Insgesamt 3.124 100,0 Insgesamt 51 100,0
Metallurgische Erze und Metallabfälle 755 24,2 Bekleidung und Bekleidungszubehör 44 86,6
NE-Metalle 387 12,4 Kaffee, Tee, Kakao, Gewürze und Waren daraus 4 7,0
Gemüse und Früchte 348 11,1 Schuhe 1 2,1
Nachrichtentechnik; Bild- und Tongeräte 308 9,8 Arbeitsmaschinen für besondere Zwecke 1 1,3
Import weltweit Mio. US-D % Import aus Deutschland Mio. US-D %
Insgesamt 4.107 100,0 Insgesamt 19 100,0
Straßenfahrzeuge 662 16,1 Straßenfahrzeuge 7 35,9
Erdöl, Erdölerzeugnisse und verwandte Waren 555 13,5 Arbeitsmaschinen für besondere Zwecke 7 35,1
Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte 370 9,0 Getreide und Getreideerzeugnisse 3 14,3
Nachrichtentechnik; Bild- und Tongeräte 279 6,8 Mess-, Prüf- und Kontrollinstrumente 1 4,3
Quelle: UN Comtrade; Darstellung und Berechnung der Hessen Agentur
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
40
Malaysia
Singapur, China, USA, Japan und Thailand sind mit zusammen rund 50 % sowohl beim
Export als auch beim Import die fünf wichtigsten Handelspartner Malaysias. Singapur und
China sind nahezu gleichauf mit 14 % die wichtigsten Absatzmärkte. Importseitig entfallen
auf China 20 % und auf Singapur 11 %. Deutschland belegt mit einem Anteil von je rund
3 % Rang 13 bei den Zielländern und Rang 9 bei den Herkunftsländern von Waren.
Tabelle 18: Wichtigste Handelspartner Malaysias 2017
Rang Export Mio. US-D % Rang Import Mio. US-D %
1 Singapur 30.986 14,3 1 China 38.040 19,6
2 China 29.188 13,5 2 Singapur 21.447 11,1
3 USA 20.576 9,5 3 USA 16.047 8,3
4 Japan 17.304 8,0 4 Japan 14.692 7,6
5 Thailand 11.690 5,4 5 Thailand 11.141 5,7
13 Deutschland 6.172 2,9 9 Deutschland 6.073 3,1
Quelle: UN Comtrade; Darstellung und Berechnung der Hessen Agentur
Das Exportvolumen nach Deutschland wird durch elektrische Maschinen, Apparate und
Geräte (46 %) sowie weitere eng verwandte Warengruppen bestimmt. Beim weltweiten Ex-
port spielen zusätzlich auch Erdöl und Erdölerzeugnisse sowie pflanzliche Fette eine Rolle.
Dass auch importseitig ähnliche Warengruppen im Vordergrund stehen, spricht für eine in-
tensive intraindustrielle Arbeitsteilung und international verwobene Produktionsketten.
Tabelle 19: Wichtigste Handelsgüter Malaysias weltweit und mit Deutschland 2017
Export weltweit Mio. US-D % Export nach Deutschland Mio. US-D %
Insgesamt 216.428 100,0 Insgesamt 6.172 100,0
Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte 54.697 25,3 Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte 2.842 46,1
Erdöl, Erdölerzeugnisse und verwandte Waren 22.919 10,6
Büromaschinen und Datenverarbeitungsmaschinen 780 12,6
Büromaschinen und Datenverarbeitungsmaschinen 14.503 6,7 Mess-, Prüf- und Kontrollinstrumente 553 9,0
Pflanzliche Fette und fette Öle, roh oder raffiniert 11.025 5,1 Nachrichtentechnik; Bild- und Tongeräte 380 6,2
Import weltweit Mio. US-D % Import aus Deutschland Mio. US-D %
Insgesamt 193.856 100,0 Insgesamt 6.073 100,0
Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte 45.945 23,7 Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte 1.369 22,5
Erdöl, Erdölerzeugnisse und verwandte Waren 20.963 10,8 Straßenfahrzeuge 966 15,9
Sonstige Maschinen, Apparate und Geräte 7.792 4,0 Arbeitsmaschinen für besondere Zwecke 798 13,1
Nachrichtentechnik; Bild- und Tongeräte 6.727 3,5 Sonstige Maschinen, Apparate und Geräte 484 8,0
Quelle: UN Comtrade; Darstellung und Berechnung der Hessen Agentur
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
41
Myanmar
Myanmars mit Abstand wichtigster Handelspartner ist China, auf das 39 % des Exports und
32 % des Imports entfallen. Thailand ist mit 19 % zweitwichtigster Exportmarkt. Importseitig
folgen auf China Singapur (15 %) und Thailand (11 %). Deutschland liegt unter den Absatz-
märkten auf Rang 6 und unter den Lieferländern auf Rang 13.
Tabelle 20: Wichtigste Handelspartner Myanmars 2017
Rang Export Mio. US-D % Rang Import Mio. US-D %
1 China 5.398 38,9 1 China 6.116 31,8
2 Thailand 2.699 19,4 2 Singapur 2.931 15,2
3 Japan 903 6,5 3 Thailand 2.167 11,3
4 Singapur 735 5,3 4 Japan 1.055 5,5
5 Indien 708 5,1 5 Malaysia 999 5,2
6 Deutschland 360 2,6 13 Deutschland 210 1,1
Quelle: UN Comtrade; Darstellung und Berechnung der Hessen Agentur
Myanmars Exportwirtschaft basiert insbesondere auf Rohstoffen (Gas 24 %) sowie Erzeug-
nissen der Bekleidungsindustrie (18 %) und der Landwirtschaft mit Getreide (10 %) und
Gemüse und Früchten (9 %). Nach Deutschland spielen dagegen nur die Ausfuhren der
Bekleidungsindustrie eine nennenswerte Rolle. Importseitig stehen weltweit Erdöl und Erd-
ölerzeugnisse (18 %) sowie Straßenfahrzeuge im Mittelpunkt. Aus Deutschland werden ne-
ben Straßenfahrzeugen (18 %) insbesondere Maschinenbauerzeugnisse bezogen.
Tabelle 21: Wichtigste Handelsgüter Myanmars weltweit und mit Deutschland 2017
Export weltweit Mio. US-D % Export nach Deutschland Mio. US-D %
Insgesamt 13.879 100,0 Insgesamt 360 100,0
Gas 3.273 23,6 Bekleidung und Bekleidungszubehör 299 83,0
Bekleidung und Bekleidungszubehör 2.435 17,5 Schuhe 46 12,7
Getreide und Getreideerzeugnisse 1.341 9,7 Getreide und Getreideerzeugnisse 5 1,4
Gemüse und Früchte 1.206 8,7 Verschiedene bearbeitete Waren 2 0,5
Import weltweit Mio. US-D % Import aus Deutschland Mio. US-D %
Insgesamt 19.253 100,0 Insgesamt 210 100,0
Erdöl, Erdölerzeugnisse und verwandte Waren 3.447 17,9 Arbeitsmaschinen für besondere Zwecke 39 18,7
Straßenfahrzeuge 2.013 10,5 Straßenfahrzeuge 38 18,1
Garne, Gewebe, fertiggestellte Spinnstofferzeugnisse 1.330 6,9 Sonstige Maschinen, Apparate und Geräte 29 13,7
Eisen und Stahl 1.108 5,8 Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte 22 10,7
Quelle: UN Comtrade; Darstellung und Berechnung der Hessen Agentur
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
42
Philippinen
Die wichtigsten Handelspartner der Philippinen liegen überwiegend außerhalb der ASEAN-
Region. Japan ist mit einem Anteil von 15 % des Exportes wichtigster Absatzmarkt, es fol-
gen die USA (14 %), das separat erfasste Hongkong (13 %) sowie die Volksrepublik China
(12 %). Der Import stammt vornehmlich aus China (18 %) sowie Japan (12 %).
Tabelle 22: Wichtigste Handelspartner der Philippinen 2017
Rang Export Mio. US-D % Rang Import Mio. US-D %
1 Japan 10.853 15,8 1 China 18.478 18,1
2 USA 9.667 14,1 2 Japan 11.798 11,6
3 Hongkong 9.025 13,1 3 Republik Korea 8.820 8,7
4 China 8.017 11,7 4 USA 8.310 8,2
5 Republik Korea 4.333 6,3 5 Thailand 7.065 6,9
8 Deutschland 2.676 3,9 11 Deutschland 2.098 2,1
Quelle: UN Comtrade; Darstellung und Berechnung der Hessen Agentur
Die Philippinen exportieren insbesondere Erzeugnisse der Elektroindustrie (44 %) sowie
Büromaschinen und Datenverarbeitungsmaschinen (11 %). Nach Deutschland ist der Fo-
kus auf beide Warengruppen mit 54 % und 15 % noch ausgeprägter. Auch auf Seiten des
Imports ist die Warengruppe Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte mit einem Importan-
teil von 19 % weltweit und von 16 % aus Deutschland die wichtigste Warengruppe. Der
hohe interindustrielle Austausch ist ein Indiz für die Einbindung des Landes in die internati-
onale Arbeitsteilung.
Tabelle 23: Wichtigste Handelsgüter der Philippinen weltweit und mit Deutschland 2017
Export weltweit Mio. US-D % Export nach Deutschland Mio. US-D %
Insgesamt 68.713 100,0 Insgesamt 2.676 100,0
Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte 30.077 43,8 Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte 1.442 53,9
Büromaschinen und Datenverarbeitungsmaschinen 7.565 11,0
Büromaschinen und Datenverarbeitungsmaschinen 408 15,2
Gemüse und Früchte 2.407 3,5 Nachrichtentechnik; Bild- und Tongeräte 169 6,3
Andere Beförderungsmittel 2.348 3,4 Mess-, Prüf- und Kontrollinstrumente 131 4,9
Import weltweit Mio. US-D % Import aus Deutschland Mio. US-D %
Insgesamt 101.889 100,0 Insgesamt 2.098 100,0
Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte 18.943 18,6 Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte 338 16,1
Erdöl, Erdölerzeugnisse und verwandte Waren 9.166 9,0 Arbeitsmaschinen für besondere Zwecke 248 11,8
Straßenfahrzeuge 8.716 8,6 Sonstige Maschinen, Apparate und Geräte 178 8,5
Büromaschinen und Datenverarbeitungsmaschinen 5.527 5,4
Kraftmaschinen und Kraftmaschinenausrüstungen 171 8,1
Quelle: UN Comtrade; Darstellung und Berechnung der Hessen Agentur
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
43
Singapur
China und das getrennt erfasste Hongkong sind mit Exportanteilen von 15 % bzw. 12 %
noch vor dem ASEAN-Mitglied Malaysia die wichtigsten Exportmärkte Singapurs. Deutsch-
land belegt Rang 15. Beim Import kann Deutschland mit einem Anteil von 3 % Rang 7 be-
legen. Wichtigste Lieferländer sind China (14 %), Malaysia (12 %) und die USA (11 %).
Tabelle 24: Wichtigste Handelspartner Singapurs 2017
Rang Export Mio. US-D % Rang Import Mio. US-D %
1 China 54.039 14,5 1 China 45.344 13,8
2 Hongkong 46.011 12,3 2 Malaysia 38.860 11,9
3 Malaysia 39.580 10,6 3 USA 34.619 10,6
4 Indonesien 27.952 7,5 4 Japan 27.139 8,3
5 USA 24.183 6,5 5 Republik Korea 20.485 6,3
15 Deutschland 6.195 1,7 7 Deutschland 9.491 2,9
Quelle: UN Comtrade; Darstellung und Berechnung der Hessen Agentur
Singapur exportiert insbesondere Erzeugnisse der Elektroindustrie (28 %) sowie als bedeu-
tender Raffineriestandort Erdölerzeugnisse (13 %). Beim Export nach Deutschland stehen
Erzeugnisse der Elektroindustrie mit einem Exportanteil von 47 % sowie damit verwandte
Warengruppen im Vordergrund. Der Import Singapurs weist ebenfalls zum großen Teil Er-
zeugnisse der Elektroindustrie (24 %) sowie Erdöl (21 %) auf. Neben Elektroerzeugnissen
(18 %) werden aus Deutschland vor allem Straßenfahrzeuge importiert (12 %).
Tabelle 25: Wichtigste Handelsgüter Singapurs weltweit und mit Deutschland 2017
Export weltweit Mio. US-D % Export nach Deutschland Mio. US-D %
Insgesamt 373.255 100,0 Insgesamt 6.195 100,0
Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte 105.436 28,2 Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte 2.922 47,2
Erdöl, Erdölerzeugnisse und verwandte Waren 47.339 12,7 Mess-, Prüf- und Kontrollinstrumente 517 8,3
Besondere Warenverkehrsvorgänge und Waren 21.250 5,7
Büromaschinen und Datenverarbeitungsmaschinen 355 5,7
Büro- und Datenverarbeitungsmaschinen 19.117 5,1 Verschiedene bearbeitete Waren 269 4,3
Import weltweit Mio. US-D % Import aus Deutschland Mio. US-D %
Insgesamt 327.710 100,0 Insgesamt 9.491 100,0
Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte 78.729 24,0 Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte 1.721 18,1
Erdöl, Erdölerzeugnisse und verwandte Waren 68.351 20,9 Straßenfahrzeuge 1.142 12,0
Büromaschinen und Datenverarbeitungsmaschinen 14.981 4,6 Sonstige Maschinen, Apparate und Geräte 902 9,5
Gold zu nichtmonetären Zwecken 14.524 4,4 Kraftmaschinen und Kraftmaschinenausrüstungen 652 6,9
Quelle: UN Comtrade; Darstellung und Berechnung der Hessen Agentur
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
44
Thailand
Die wichtigsten Absatzmärkte Thailands sind nahezu gleichauf die USA und China mit je
11 %. Deutschland liegt mit einem Exportanteil von 2 % auf Rang 14 der Absatzmärkte
Thailands. China hat importseitig einen Anteil von knapp 22 % und liegt damit deutlich vor
Japan (16 %) und den USA (6 %). Deutschland folgt mit 3 % auf Rang 9.
Tabelle 26: Wichtigste Handelspartner Thailands 2016
Rang Export Mio. US-D % Rang Import Mio. US-D %
1 USA 24.381 11,4 1 China 42.251 21,6
2 China 23.572 11,0 2 Japan 30.862 15,8
3 Japan 20.423 9,6 3 USA 12.217 6,2
4 Hongkong 11.390 5,3 4 Malaysia 10.953 5,6
5 Australien 10.232 4,8 5 Republik Korea 7.311 3,7
14 Deutschland 4.459 2,1 9 Deutschland 5.893 3,0
Quelle: UN Comtrade; Darstellung und Berechnung der Hessen Agentur
Thailand exportiert weltweit Straßenfahrzeuge (13 %) und Erzeugnisse der Elektroindustrie
(11 %). Beim Absatz in Deutschland spielt dagegen die Warengruppe Straßenfahrzeuge
keine Rolle, sondern elektrische Maschinen, Apparate, Geräte belegen mit 18 % Rang 1
unter den Exportgütern. Thailand bezieht weltweit insbesondere elektrische Maschinen, Ap-
parate, Geräte (13 %) sowie Erdöl und Erdölerzeugnisse (10 %). Aus Deutschland werden
neben elektronischen Erzeugnissen (13 %) insbesondere Straßenfahrzeuge (12 %) und di-
verse Maschinenbauerzeugnisse bezogen.
Tabelle 27: Wichtigste Handelsgüter Thailands weltweit und mit Deutschland 2016
Export weltweit Mio. US-D % Export nach Deutschland Mio. US-D %
Insgesamt 213.593 100,0 Insgesamt 4.459 100,0
Straßenfahrzeuge 27.380 12,8 Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte 799 17,9
Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte 23.115 10,8 Verschiedene bearbeitete Waren 646 14,5
Büromaschinen und Datenverarbeitungsmaschinen 16.683 7,8
Büromaschinen und Datenverarbeitungsmaschinen 553 12,4
Sonstige Maschinen, Apparate und Geräte 11.375 5,3 Sonstige Maschinen, Apparate und Geräte 365 8,2
Import weltweit Mio. US-D % Import aus Deutschland Mio. US-D %
Insgesamt 195.714 100,0 Insgesamt 5.893 100,0
Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte 24.871 12,7 Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte 765 13,0
Erdöl, Erdölerzeugnisse und verwandte Waren 19.159 9,8 Straßenfahrzeuge 723 12,3
Eisen und Stahl 10.418 5,3 Sonstige Maschinen, Apparate und Geräte 718 12,2
Sonstige Maschinen, Apparate und Geräte 10.007 5,1 Arbeitsmaschinen für besondere Zwecke 425 7,2
Quelle: UN Comtrade; Darstellung und Berechnung der Hessen Agentur
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
45
Vietnam
Der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt Vietnams sind die USA (22 %). Es folgen China
(12 %), Japan (8 %) und die Republik Korea (7 %). Mit einem Exportanteil von je 3,4 %
liegen Hongkong, die Niederlande und Deutschland nahezu gleichauf auf den Rängen 5
bis 7. Wichtigste Lieferländer Vietnams sind mit einem Importanteil von 29 % China sowie
18 % die Republik Korea. Deutschland folgt mit einem Anteil von 1,6 % auf Rang 9.
Tabelle 28: Wichtigste Handelspartner Vietnams 2016
Rang Export Mio. US-D % Rang Import Mio. US-D %
1 USA 38.473 21,8 1 China 50.038 28,6
2 China 21.950 12,4 2 Republik Korea 32.193 18,4
3 Japan 14.671 8,3 3 Japan 15.098 8,6
4 Republik Korea 11.406 6,5 4 Thailand 8.855 5,1
5 Hongkong 6.088 3,4 5 USA 8.712 5,0
7 Deutschland 6.012 3,4 9 Deutschland 2.850 1,6
Quelle: UN Comtrade; Darstellung und Berechnung der Hessen Agentur
Vietnam ist ein bedeutender Standort für die Produktion von Mobiltelefonen. Dementspre-
chend nimmt die Warengruppe Nachrichtentechnik, Bild- und Tongeräte mit einem Ex-
portanteil von weltweit 23 % einen hohen Stellenwert ein. Zudem ist das Land ein bedeu-
tender Hersteller von Bekleidung (13 %). Der Export nach Deutschland ist ähnlich struktu-
riert. Importseitig werden weltweit insbesondere Erzeugnisse der Elektroindustrie (18 %)
bezogen, aus Deutschland stehen Maschinenbauprodukte im Vordergrund.
Tabelle 29: Wichtigste Handelsgüter Vietnams weltweit und mit Deutschland 2016
Export weltweit Mio. US-D % Export nach Deutschland Mio. US-D %
Insgesamt 176.581 100,0 Insgesamt 5.961 100,0
Nachrichtentechnik; Bild- und Tongeräte 41.254 23,4 Nachrichtentechnik; Bild- und Tongeräte 1.825 30,6
Bekleidung und Bekleidungszubehör 23.005 13,0 Schuhe 768 12,9
Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte 15.021 8,5 Bekleidung und Bekleidungszubehör 752 12,6
Schuhe 13.476 7,6 Kaffee, Tee, Kakao, Gewürze und Waren daraus 564 9,5
Import weltweit Mio. US-D % Import aus Deutschland Mio. US-D %
Insgesamt 174.978 100,0 Insgesamt 2.850 100,0
Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte 30.639 17,5 Arbeitsmaschinen für besondere Zwecke 454 15,9
Nachrichtentechnik; Bild- und Tongeräte 16.572 9,5 Sonstige Maschinen, Apparate und Geräte 350 12,3
Garne, Gewebe, fertiggestellte Spinnstofferzeugnisse 13.322 7,6 Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte 254 8,9
Eisen und Stahl 8.854 5,1 Medizinische und pharmazeutische Erzeugnisse 250 8,8
Quelle: UN Comtrade; Darstellung und Berechnung der Hessen Agentur
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
46
Direktinvestitionsverflechtungen
Ein zweiter bedeutender Bestandteil von internationalen Wirtschaftsbeziehungen sind ne-
ben dem Außenhandel grenzüberschreitende Investitionen. Ausländische Direktinvestitio-
nen bzw. Foreign Direct Investments (FDI) dienen dabei vielfältigen Zwecken
(vgl. Kap. 3.3). Als Analysegrundlage für internationale Analysen und Vergleich lassen sich
die FDI-Daten der UNCTAD21 nutzen. Die FDI-Daten der UNCTAD orientieren sich an den
Vorgaben internationaler Vereinbarungen zur FDI-Erfassung wie etwa innerhalb des Inter-
nationalen Währungsfonds und der OECD, auf denen beispielsweise auch die FDI-Statistik
der Deutschen Bundesbank basiert. Einschränkend weist die UNCTAD darauf hin, dass es
trotzdem zwischen den zugrunde liegenden nationalen Angaben von mehr als 200 Ländern
teilweise methodische Unterschiede gibt, sodass eine Vergleichbarkeit nicht vollkommen
gewährleistet ist. Die nachfolgenden Angaben zu FDI sind als nominale Werte in US-Dollar
wiedergegeben, sodass Effekte durch Wechselkursänderungen und Inflation bei der Inter-
pretation der Entwicklung zu beachten sind.
Die UNCTAD-Datenbank erfasst die FDI-Bestände weltweit. Diese sind – ausgehende und
eingehende FDI weisen bei der globalen Betrachtung das gleiche Niveau auf – von einem
Bestand von rund 7,5 Billionen US-Dollar in 2000 auf rund 26,5 Billionen US-Dollar in 2016
gestiegen, was einem Zuwachs um rund 250 % entspricht. Im Unterschied zur globalen
Betrachtung weisen die zehn Staaten im ASEAN-Raum ein gänzlich anderes Verhältnis
zwischen eingehenden und ausgehenden FDI auf. Zudem erzielten diese Staaten zwischen
2000 und 2016 ein deutlich höheres Wachstum ihres FDI-Bestandes als der weltweite Zu-
wachs. Der Bestand an Direktinvestitionen der ASEAN-Staaten im Ausland – mit Ausnahme
Myanmars, für das keine Daten vorliegen – belief sich im Jahr 2016 auf rund 1 Billionen
US-Dollar.22 . Damit hat sich der Wert des FDI-Bestandes der ASEAN-Staaten im Ausland
gegenüber dem Jahr 2000 nahezu verdreizehnfacht. Gegenüber dem FDI-Bestand der
ASEAN-Staaten im Ausland lag der FDI-Bestand von Unternehmen aus dem Ausland im
Wirtschaftsraum ASEAN in 2016 mit knapp 1,9 Billionen US-Dollar nahezu doppelt so hoch.
Der FDI-Bestand aus dem Ausland ist stark gestiegen und hat sich gegenüber dem Jahr
2000 auf das Achtfache erhöht (vgl. Abbildung 16 und Abbildung 17).
21 United Nations Conference on Trade and Development. 22 Im Gegensatz zu den Handelszahlen lassen sich die wechselseitigen FDI der ASEAN-Staaten auf Basis der genutzten Datengrund-
lage nicht abziehen.
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
47
Abbildung 16: Direktinvestitionen im Ausland der ASEAN-Staaten 2000 bis 2016 (in Mrd. US-Dollar)
keine Angaben für Myanmar über den gesamten Zeitraum
* keine Angaben für Indonesien
** keine Angaben für Indonesien und Vietnam
Verteilung der FDI im Ausland der einzelnen ASEAN-Staaten 2016
Rang Land FDI in Mio. US-Dollar
Anteil an FDI aus ASEAN
Rang Land FDI in Mio. US-Dollar
Anteil an FDI aus ASEAN
1 Singapur 682.404 67,4% 6 Vietnam 9.978 1,0%
2 Malaysia 126.937 12,5%
7 Brunei Darussalam 2.803 0,3%
3 Thailand 85.636 8,5% 8 Kambodscha 652 0,1%
4 Indonesien 58.890 5,8% 9 Laos 19 0,0%
5 Philippinen 45.377 4,5% k.A. Myanmar k.A. k.A.
Quelle: UNCTAD Statistics; Berechnung und Darstellung der Hessen Agentur
Der Blick auf die einzelnen ASEAN-Staaten ist geprägt von großen Unterschieden. Auf Sin-
gapur entfallen 67 % aller im Ausland getätigten Investitionen der ASEAN-Staaten. Auch
bei den eingehenden FDI ist Singapur mit einem Anteil von knapp 59 % der mit Abstand
bedeutendste Standort in der ASEAN-Region. Interessant ist der Vergleich der eingehen-
den und der ausgehenden FDI in den Ländern. Das an Bodenschätzen reiche Malaysia ist
das einzige Land im Wirtschaftsraum ASEAN, bei dem eingehende und ausgehende FDI
etwa die gleiche Höhe erreichen. Die ebenfalls wirtschaftlich relativ weit entwickelten Län-
der des Wirtschaftsraums ASEAN haben bereits einen vergleichsweise hohen FDI-Bestand
im Ausland, was sich daran zeigt, dass die eingehenden die ausgehenden FDI nicht allzu
sehr übersteigen. In den Philippinen betragen die eingehende FDI das 1,4-fache der aus-
gehenden FDI. Das Verhältnis eingehende zu ausgehende FDI beträgt in Singapur 1,6, in
Brunei Darussalam 2,0, in Thailand 2,2 und in Indonesien 4,0. Dagegen werden in den in
ihrer wirtschaftlichen Entwicklungsstand noch zurückliegenden, weniger wohlhabenden
Ländern Vietnam (11,5), Kambodscha (25,5) und Laos (294,0) die ausgehenden von den
eingehenden FDI um ein Vielfaches überschritten.
0
200
400
600
800
1.000
1.20020
00**
2001
**
2002
**
2003
**
2004
**
2005
**
2006
*
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
in Mrd. US-Dollar
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
48
Abbildung 17: Direktinvestitionen in den ASEAN-Staaten aus dem Ausland 2000 bis 2016 (in Mrd. US-Dollar)
* keine Angaben für Indonesien
Verteilung der FDI aus dem Ausland in den einzelnen ASEAN-Staaten 2016
Rang Land FDI in Mio. US-Dollar
Anteil an FDI in ASEAN
Rang Land FDI in Mio. US-Dollar
Anteil an FDI in ASEAN
1 Singapur 1.096.320 58,6% 6 Philippinen 64.249 3,4%
2 Indonesien 234.961 12,6% 7 Myanmar 22.666 1,2%
3 Thailand 188.651 10,1% 8 Kambodscha 16.656 0,9%
4 Malaysia 121.621 6,5%
9 Brunei Darussalam 5.739 0,3%
5 Vietnam 115.391 6,2% 10 Laos 5.639 0,3%
Quelle: UNCTAD Statistics; Berechnung und Darstellung der Hessen Agentur
Um über die aggregierten Summen hinaus Aussagen zu den internationalen FDI-Verknüp-
fungen – insbesondere auch innerhalb der ASEAN-Region selbst – treffen zu können, ist
eine qualitative Auswertung der FDI-Markets-Datenbank23 möglich. Diese Datenbank ent-
hält detaillierte Angaben zu einzelnen Investitionsprojekten von Unternehmen. So können
beispielsweise Rückschlüsse auf die regionale Verteilung der Investitionsprojekte gezogen
werden. Bei den nachfolgenden Interpretationen ist zu beachten, dass die Zahl der Projekte
ausgewertet wurde, nicht aber das Volumen.
Für den in der Datenbank verfügbaren Zeitraum von 2003 bis Februar 2018 sind über 5.000
Investitionsprojekte von Unternehmen aus der ASEAN-Region im Ausland erfasst. Darunter
haben rund 2.000 bzw. 38 % der Projekte als Ziel einen anderen Staat innerhalb des Wirt-
schaftsraums ASEAN. Etwa 1,5 % der Investitionsprojekte gehen nach Deutschland. Die
jährliche Zahl der erfassten Projekte schwankt zwar von Jahr zu Jahr relativ stark. In der
23 Die FDI-Markets-Datenbank der Financial Times erfasst seit 2003 grenzüberschreitende „Greenfield“-Investitionen. Zu beachten
ist, dass die Daten auf Ankündigungen der Unternehmen basieren.
0
400
800
1.200
1.600
2.000
2000
*
2001
*
2002
*
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
in Mrd. US-Dollarin Mrd. US-Dollar
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
49
Tendenz lässt sich aber eine Zunahme von rund 200 Projekten jährlich zu Beginn des Un-
tersuchungszeitraums auf rund 400 Projekte pro Jahr gegen Ende beobachten.
Das deutlich höhere Volumen des Bestands von FDI aus dem Ausland in ASEAN gegen-
über dem ausgehenden FDI-Bestand der ASEAN-Staaten spiegelt sich auch in der Zahl
der erfassten Einzelprojekte wider. Mehr als 18.000 Investitionsprojekte von ausländischen
Unternehmen sind in den ASEAN-Staaten erfasst. Dabei machen die 2.000 Investitionspro-
jekte aus anderen ASEAN-Staaten rund 11 % der eingehenden Investitionen aus. Aus
Deutschland stammen knapp 6 % aller erfassten Investitionsprojekte. Bei relativ hoher
Varianz zwischen den einzelnen Jahren lässt sich in der Tendenz eine deutliche Zunahme
der erfassten Investitionsprojekte über den Untersuchungszeitraum zwischen 2003 und
2018 beobachten. Zu Beginn des Zeitraums wurden rund 700 Projekte jährlich erfasst, wäh-
rend die Zahl am Ende bei ca. 1.200 Investitionsprojekten pro Jahr lag.
Die in Tabelle 12 wiedergegebene Verteilung der Investitionsprojekte zeigt einerseits die
Reihenfolge der ASEAN-Staaten bei den ausgehenden und eingehenden FDI-Projekten
sowie andererseits die unterschiedliche Struktur hinsichtlich des Austausches innerhalb der
ASEAN-Region. Mit deutlichem Abstand betreiben Unternehmen aus Singapur die meisten
FDI-Projekte – 45 % aller FDI-Projekte aus dem Wirtschaftsraum ASEAN entfallen auf Un-
ternehmen aus dem Stadtstaat. Knapp 28 % dieser Investitionsprojekte haben andere
ASEAN-Staaten als Ziel, womit Singapur zusammen mit den Philippinen relativ am stärks-
ten auch außerhalb des Wirtschaftsraums ASEAN aktiv ist. Die Unternehmen anderer Staa-
ten der Region sind dagegen bei ihren Internationalisierungsbestrebungen (noch) deutlich
stärker fokussiert darauf, die Märkte der benachbarten ASEAN-Staaten zu erschließen. Es
entfallen zwischen rund der Hälfte (Malaysia, Indonesien) bis hin zu 90 % (Kambodscha)
der erfassten Investitionsprojekte von Unternehmen aus dem jeweiligen Land auf andere
ASEAN-Staaten.
Auch bei den eingehenden Investitionsprojekten entfällt mit einem Anteil von knapp 27 %
die größte Zahl auf Singapur. Davon stammen lediglich rund 2 % aus anderen ASEAN-
Staaten. Dieser Anteil liegt bei den übrigen ASEEAN-Staaten teils deutlich höher. Insbe-
sondere die Staaten Myanmar (33 %), Kambodscha (42 %) und Laos (60 %) dürften als
kostengünstige Produktionsstandorte auch von einer Einbindung in die internationalen Pro-
duktionsketten der Unternehmen aus anderen ASEAN-Staaten profitieren und etwa Aufga-
ben bei der Herstellung von Vorprodukten übernehmen. Zudem könnte in diesen Staaten
die Schwelle für Länder außerhalb der ASEAN-Region für Investition noch vergleichsweise
hoch sein (vgl. Rankings in Tabelle 3), während Unternehmen aus den benachbarten
ASEAN-Staaten dort bereits aktiver werden können. Dagegen hat Vietnam bereits in deut-
lich höherem Umfang Investitionsprojekte von Unternehmen aus anderen Staaten angezo-
gen, sodass nur knapp 14 % der erfassten Projekte aus den benachbarten ASEAN-Staaten
stammen.
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
50
Tabelle 30: Verteilung der Investitionsprojekte der FDI-Markets-Datenbank in ASEAN 2003 bis 2018
FDI-Projekte aus ASEAN FDI-Projekte in ASEAN
Rang Land Anteil an allen Projekten in %
Anteil Projekte in ASEAN in %
Land Anteil an allen Projekten in %
Anteil Projekte aus ASEAN in %
1 Singapur 45,2% 27,7% Singapur 26,8% 2,3%
2 Malaysia 23,2% 44,3% Vietnam 18,4% 13,5%
3 Thailand 15,0% 53,4% Thailand 14,3% 6,8%
4 Vietnam 6,5% 53,0% Malaysia 13,5% 8,0%
5 Philippinen 5,5% 27,0% Indonesien 10,5% 17,4%
6 Indonesien 3,5% 46,4% Philippinen 9,4% 9,7%
7 Kambodscha 0,6% 89,3% Myanmar 3,3% 33,3%
8 Myanmar 0,2% 88,9%* Kambodscha 2,3% 41,6%
9 Brunei Darussalam 0,1% 50,0%* Laos 1,2% 60,8%
10 Laos 0,1% 75,0%* Brunei Darussalam 0,3% 31,5%
* Der Berechnung liegt nur eine sehr geringe Zahl von Projekten zugrunde, sodass die Werte mit Vorsicht zu interpretieren sind.
Quelle: FDI-Markets-Datenbank; Darstellung und Berechnung der Hessen Agentur
Die vorstehenden wirtschaftsräumlichen Analysen der ASEAN zeigen, dass eine Analyse
des Aggregats der zehn Mitgliedsstaaten zu kurz greift und eine einzelstaatliche Betrach-
tung häufig erforderlich ist.
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
51
3 Außenwirtschaftliche Verflechtungen zwischen Hessen und den ASEAN-Staaten
Die nachfolgende Analyse der außenwirtschaftlichen Verflechtungen zwischen Hessen und
den ASEAN-Staaten befasst sich in den ersten beiden Kapiteln mit dem Außenhandel. Zu-
nächst werden die hessischen Ex- und Importbeziehungen zum Wirtschaftsraum ASEAN
insgesamt thematisiert sowie ein Überblick über die diesbezügliche Bedeutung der einzel-
nen ASEAN-Staaten gegeben. Es schließt sich die detaillierte Betrachtung des Ex- und
Imports Hessens mit den zehn ASEAN-Mitgliedern an. Gegenstand des dritten Kapitels sind
die Direktinvestitionen, d.h. die grenzüberschreitenden Investitionen. Sowohl beim Außen-
handel als auch bei den Direktinvestitionen werden Vergleichswerte für Deutschland insge-
samt herangezogen, um eine bessere Einordnung der hessischen Beziehungen zum Wirt-
schaftsraum ASEAN in den gesamtwirtschaftlichen Kontext zu ermöglichen und um mögli-
che Hessenspezifika herauszuarbeiten.24
3.1 Außenhandelsbeziehungen: Wirtschaftsraum ASEAN insgesamt und Überblick
Aus methodischer Sicht sind den ausgewerteten Ex- und Importdaten vier Anmerkungen
voranzustellen:
• Die Angaben beziehen sich auf den Außenhandel mit Gütern, da keine nach Bundes-
ländern differenzierten Daten für den grenzüberschreitenden Dienstleistungsaußenhan-
del vorliegen.
• Bei den Daten für das Berichtsjahr 2017 handelt es sich um vorläufige Angaben. Sowohl
die Höhe der Ex- und Importe als auch die Güterstruktur kann sich durch Nachmeldun-
gen, Korrekturen etc. noch in gewissem Umfang ändern.
• In wenigen Fällen sind die betrachteten Ex- und Importwerte ausgesprochen gering,
sodass bereits ein einzelner Großauftrag beträchtliche Veränderungsraten bzw. Ver-
schiebungen in der Güterstruktur bewirken kann. Insofern sollten diese Werte nicht
überinterpretiert werden.
24 Kapitel 2.2 enthält bereits Informationen zum Außenhandel zwischen Deutschland und den ASEAN-Staaten sowie über die Direkt-
investitionsverflechtungen – auf der Basis der jeweiligen nationalen bzw. internationaler Datenquellen. Diese erlauben eine Einord-nung der Beziehungen der ASEAN-Staaten zu Deutschland in den Kontext der Weltwirtschaft, liefern jedoch keine Informationen zu Hessen. Hessenspezifische Daten stellt die Statistik in Deutschland zur Verfügung, die darüber hinaus naturgemäß ebenfalls Daten zu den Beziehungen zwischen Deutschland und den ASEAN-Staaten anbietet – aus deutschem Blickwinkel. Aus methodi-schen Gründen weichen die Angaben zu den Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und dem Wirtschaftsraum ASEAN auf der Grundlage der jeweiligen nationalen bzw. internationaler Daten in Kapitel 2.2 von den Ausführungen in diesem Kapitel 3 ab. Dies gilt sowohl in gewissem Maße für die Höhe von Ex- und Import sowie Direktinvestitionen als auch für die Darstellung (abwei-chende Warenklassifikation).
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
52
• Es wird nachfolgend auf die jeweilige Ausfuhr und die jeweilige Einfuhr fokussiert. An-
ders als auf Bundesebene werden für die Bundesländer Ausfuhr und Einfuhr nach un-
terschiedlichen Konzepten veröffentlicht: Erstere nach dem Konzept des Spezialhan-
dels, Letztere gemäß dem Erhebungskonzept des Generalhandels. Auf Grund dieser
unterschiedlichen Abgrenzungskonzepte wird von einer Saldierung von Ausfuhr und
Einfuhr, d.h. gewissermaßen der Berechnung eines „hessischen Außenhandelssaldos“,
abgesehen, da die Ergebnisse nicht aussagekräftig sind. Die Verwendung des Außen-
handelsvolumens (Summe von Ausfuhr und Einfuhr) am Ende des Kapitels 3.1 dient
lediglich einer überblicksartigen Veranschaulichung, bevor in Kapitel 3.2 wieder jeweils
detailliert auf die Einfuhr und die Ausfuhr eingegangen wird.
Die hessische Wirtschaft setzte 2017 Güter im Wert von insgesamt 1,2 Mrd. Euro in den
zehn ASEAN-Staaten ab, was einem Plus von 6,4 % im Vergleich zum Vorjahresergebnis
entspricht (vgl. Abbildung 18). Aus dem Verlauf der letzten zehn Jahre geht hervor, dass
die Exportentwicklung sowohl für Hessen als auch auf Bundesebene wesentlich durch po-
sitive Zuwachsraten – teilweise in zweistelliger Höhe – geprägt ist. Entsprechend stehen
den Exportwerten des Jahres 2017 von 1,2 Mrd. Euro (Hessen) bzw. 25,3 Mrd. Euro
(Deutschland) klar niedrigere Werte von 736 Mio. Euro bzw. 15,6 Mrd. Euro zehn Jahre
zuvor gegenüber. Die Jahre 2016 (-10,3 %) und 2013 (-5,2 %) zeigen allerdings, dass ein
sukzessive zunehmender Export in die ASEAN-Staaten keine Selbstverständlichkeit ist.
Das geringfügige Minus von 0,5 % im Jahr 2009 ist hingegen mit Blick auf den Vergleichs-
wert für Deutschland (-11,0 %) durchaus als erfreulich zu bewerten: In der weltweiten Re-
zession erwies sich die Nachfrage der ASEAN-Staaten nach Erzeugnissen „Made in Hes-
sen“ als robust und damit als stabilisierendes Element für den hessischen Export.
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
53
Abbildung 18: Export Hessens / Deutschlands in die ASEAN-Staaten 2008 bis 2017
Export Hessens in die ASEAN-Staaten in Mio. Euro
Jährliche Veränderung in %
Export Deutschlands in die ASEAN-Staaten in Mrd. Euro
Jährliche Veränderung in %
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
Die 1,2 Mrd. Euro hessische Exporte in die ASEAN-Staaten entsprechen einem Anteil von
1,9 % an der Gesamtausfuhr der hessischen Wirtschaft des Jahres 2017 (vgl. Abbildung
19). Nähme man den ASEAN-Staatenbund in die Rangliste der wichtigsten hessischen Ex-
portländer auf, so würde dieser den Rang 14 belegen – eingerahmt von den beiden EU-
Mitgliedern Ungarn und Schweden. Spitzenreiter sind die USA mit einem Anteil von 11,2 %.
Aus einem Langzeitvergleich von 2000 bis 2017 geht hervor, dass die relative Bedeutung
der ASEAN-Staaten für die hessische Exportwirtschaft und auch für Deutschland mit ge-
wissen Schwankungen im Großen und Ganzen stabil geblieben ist.
736 732877
1.023 1.0701.0131.061
1.2301.103
1.173
0
300
600
900
1.200
1.500
in Mio. Euro
15,6 13,917,8 19,6
22,7 22,0 22,4 23,0 23,325,3
0
10
20
30
in Mrd. Euro
9,7
-0,5
19,9 16,5
4,6
-5,2
4,7
15,9
-10,3
6,4
-20
-10
0
10
20
30
40
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017in %
0,4
-11,0
28,8
9,716,2
-3,3
1,7 2,8 1,48,5
-20
-10
0
10
20
30
40
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017in %
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
54
Abbildung 19: Bedeutung des Exports in die ASEAN-Staaten für Hessen / Deutschland 2000 bis 2017 (Anteil der ASEAN-Staaten am jeweils gesamten Export in %)
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
Hessen führte 2017 Güter aus den ASEAN-Staaten für insgesamt 5,9 Mrd. Euro ein (vgl.
Abbildung 20). Die Importe aus den ASEAN-Staaten haben sich in den letzten Jahren er-
heblich dynamischer entwickelt als die Exporte. Zwar gab im Laufe der weltweiten Wirt-
schaftskrise die Einfuhr in Hessen (-16,5 %) wie auch auf Bundesebene (-10,7 %) deutlich
nach, doch dieser Rückgang wurde bereits ein Jahr später überkompensiert. Auch in den
Folgejahren waren die Wachstumsraten fast ausschließlich positiv, sodass sich die hessi-
schen ASEAN-Importe binnen zehn Jahren fast verdreifacht haben. Und dies wohlgemerkt
nicht etwa von einem geringen Ausgangsniveau aus. Aus nahezu allen ASEAN-Staaten
importiert Hessen deutlich mehr – Vietnam stellt jedoch alle anderen in den Schatten und
ist die wesentliche Triebfeder dieser Entwicklung. Hierauf wird bei der Vorstellung der ein-
zelnen ASEAN-Staaten in Kapitel 3.2 näher eingegangen.
1,9 2,0
0,0
0,5
1,0
1,5
2,0
2,5
3,0
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in % Hessen Deutschland
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
55
Abbildung 20: Import Hessens / Deutschlands in die ASEAN-Staaten 2008 bis 2017
Import Hessens aus den ASEAN-Staaten in Mrd. Euro
Jährliche Veränderung in %
Import Deutschlands aus den ASEAN-Staaten in Mrd. Euro
Jährliche Veränderung in %
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
Der Absolutbetrag von 5,9 Mrd. Euro entspricht einem Anteil von 6,3 % an der gesamten
Einfuhr Hessens des Jahres 2017 (vgl. Abbildung 21). Wendet man das bei der Betrachtung
des Exports erwähnte Gedankenexperiment auch auf den Import an, so würde der Wirt-
schaftsraum ASEAN in der Rangliste der wichtigsten hessischen Importländer den Rang 4
einnehmen. Die ersten drei Länder sind die VR China (11,9 %), die USA (9,5 %) und die
Russische Föderation (6,7 %). Im Einklang mit dem bereits aufgezeigten massiven Anstieg
der hessischen ASEAN-Importe hat sich auch deren relative Bedeutung erhöht bzw. mehr
als verdoppelt. Wie der Blick zurück bis ins Jahr 2000 zeigt, hat diese Entwicklung 2008
ihren Anfang genommen und in den darauffolgenden Jahren an Schwung zugelegt. Auch
aus dem Blickwinkel der Gesamteinfuhr Deutschlands ist die Bedeutung des Wirtschafts-
raums ASEAN größer als noch vor einigen Jahren. Stammten 2008 noch 2,4 % der deut-
schen Importe von dort, so waren es 2017 bereits 3,9 %.
2,1 1,82,6
3,24,1 4,2 4,1
5,05,6 5,9
0
1
2
3
4
5
6
in Mrd. Euro
19,4 17,323,6 26,0 26,8 27,2 29,3
34,4 35,640,4
0
10
20
30
40
50
in Mrd. Euro
19,8
-16,5
50,0
23,1 25,2
3,2
-2,8
23,012,0
5,7
-30-20-10
01020304050
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017in %
0,9
-10,7
36,6
10,32,9 1,5
7,817,6
3,513,3
-30-20-10
01020304050
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017in %
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
56
Abbildung 21: Bedeutung des Imports aus den ASEAN-Staaten für Hessen / Deutschland 2000 bis 2017 (Anteil der ASEAN-Staaten am jeweils gesamten Import in %)
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
Wie setzt sich die Ausfuhr Hessens in die ASEAN-Staaten zusammen und welche Güter
bezieht die hessische Wirtschaft von dort? Diese Fragen sollen Abbildung 22 und Abbil-
dung 23 beantworten. Die ausführliche Darstellung erfolgt in Kapitel 3.2 differenziert nach
den einzelnen ASEAN-Staaten.
Spitzenreiter bei den hessischen Exporten in Richtung ASEAN und ebenfalls bei den hes-
sischen Exporten weltweit sind Erzeugnisse der heimischen Chemischen und Pharmazeu-
tischen Industrie, die 2017 im Wert von 356 Mio. Euro in die ASEAN-Staaten ausgeführt
wurden. Dies entspricht einem Anteil von 30 % und damit nahezu der Bedeutung, die Che-
mie und Pharma an den hessischen Exporten weltweit (28 %) zukommt. Der starken Posi-
tion der Chemischen und Pharmazeutischen Industrie in Hessen innerhalb Deutschlands
entsprechend stellen Chemie und Pharma lediglich 13 % der deutschen Ausfuhr in die
ASEAN-Staaten.
Mit deutlichem Abstand folgen auf dem zweiten Rang Maschinen aller Art (197 Mio. Euro
bzw. 17 %). Typischerweise werden Maschinen und Anlagen für den Auf- und Ausbau so-
wie die Modernisierung des Kapitalstocks in Entwicklungs- und Schwellenländern benötigt.
Aus der Perspektive der deutschen Wirtschaft sind Maschinen (21 %) das wichtigste Ex-
portgut im Handel mit den ASEAN-Staaten.
Die drittwichtigste Gütergruppe des hessischen Exports in den Wirtschaftsraum ASEAN im
Jahr 2017 waren feinmechanische und optische Erzeugnisse mit einem Anteil von 12 %
bzw. einem Exportwert von 140 Mio. Euro. Unter dieser Bezeichnung werden im Wesentli-
chen Erzeugnisse der Mess-, Steuer- und Regelungstechnik sowie medizinische Geräte
zusammengefasst.
6,3
3,9
0,0
1,0
2,0
3,0
4,0
5,0
6,0
7,0
8,0
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in % Hessen Deutschland
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
57
Auf Rang 4 folgen die elektrotechnischen Erzeugnisse (119 Mio. Euro bzw. 10 %), die aus
Hessen gen Südostasien vor allem aus Geräten zu Elektrizitätserzeugung und -verteilung
bestehen.
Schließlich sind die sogenannten Halbwaren (9 %) zu nennen. Bei diesen handelt es sich
um Erzeugnisse, die hinsichtlich ihres Verarbeitungsgrades zwischen Rohstoffen einerseits
und Fertigwaren andererseits anzusiedeln sind. Bisweilen wird auch von industriell gefer-
tigten Rohstoffen gesprochen. Aus Hessen importierten Halbwaren werden folglich in den
ASEAN-Staaten weiterverarbeitet.
Abbildung 22: TOP5 der hessischen Exportgüter 2017* in die ASEAN-Staaten sowie Vergleichswerte weltweit und für Deutschland in die ASEAN-Staaten (Anteile in %)
* absteigend sortiert nach dem Anteil am hessischen Export in die ASEAN-Staaten.
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
Die hessische Einfuhr aus den ASEAN-Staaten (vgl. Abbildung 23) ist in hohem Maße
durch elektrotechnische Erzeugnisse geprägt, die im Jahr 2017 im Wert von 3,5 Mrd. Euro
eingeführt wurden. Dies entspricht 59 % aller Importe Hessens aus dem Wirtschaftsraum
ASEAN – ein Vielfaches des Anteils derartiger Erzeugnisse an der hessischen Einfuhr welt-
weit (17 %) und ebenfalls deutlich höher als auf Bundesebene (32 %). Abweichend von den
hessischen Exporten in die ASEAN-Region liegt der Schwerpunkt der elektrotechnischen
Importe auf Gütern, die unter der Bezeichnung „Nachrichtentechnische Geräte und Einrich-
tungen“ – verkürzt: Telefon / Handy – subsumiert werden.
30
17
12
10
9
28
11
7
11
6
13
21
8
18
3
0 10 20 30 40
Chemische und pharmazeutische Erzeugnisse
Maschinen
Feinmechanische und optische Erzeugnisse
Elektrotechnische Erzeugnisse
Halbwaren
Anteil in %Hessen-ASEAN Hessen insgesamt Deutschland-ASEAN
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
58
Auf dem zweiten Rang folgen Maschinen (11 %). Hierbei ist zu beachten, dass gemäß der
Warengruppensystematik der amtlichen Statistik diese Warengruppe auch die Warenunter-
gruppe „Büromaschinen und automatische Datenverarbeitungsmaschinen“ – d.h. Compu-
ter, Festplatten, Drucker etc. – enthält. Diese Produkte sind nur schwerlich mit dem allge-
meinen Verständnis einer Maschine in Einklang zu bringen, sondern man wird sie eher bei
den elektrotechnischen Erzeugnissen verorten. Da über 80 % des hessischen „Maschinen“-
Imports aus den ASEAN-Staaten des Jahres 2017 in die o. g. Kategorie fallen, würde sich
der Importanteil elektrotechnischer Erzeugnisse auf 68 % entsprechend erhöhen.
Über diese zweifellos ausgesprochen hohe Bedeutung der Elektrotechnik sollte allerdings
nicht vergessen werden, dass auch noch andere Güter importiert werden – wenn auch in
deutlich geringerem Umfang: feinmechanische und optische Erzeugnisse (vor allem medi-
zinische Geräte und Mess-, Steuer- und Regelungstechnik) für 604 Mio. Euro (bzw. 10 %),
Textilien und Pelzwaren – wobei Letztere eine untergeordnete Rolle spielen – im Wert von
241 Mio. Euro (bzw. 4 %) sowie Fahrzeuge, Fahrzeugteile und -zubehör für 218 Mio. Euro
(bzw. 4 %).
Abbildung 23: TOP5 der hessischen Importgüter 2017* aus den ASEAN-Staaten sowie Vergleichs-werte weltweit und für Deutschland aus den ASEAN-Staaten (Anteile in %)
* absteigend sortiert nach dem Anteil am hessischen Import aus den ASEAN-Staaten.
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
59
11
10
4
4
17
11
6
2
10
32
13
5
10
2
0 10 20 30 40 50 60
Elektrotechnische Erzeugnisse
Maschinen
Feinmechanische und optische Erzeugnisse
Textilien und Pelzwaren
Fahrzeuge, Fahrzeugteile und -zubehör
Anteil in %Hessen-ASEAN Hessen insgesamt Deutschland-ASEAN
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
59
Bevor sich das anschließende Kapitel 3.2 detailliert dem hessischen Außenhandel mit je-
dem einzelnen ASEAN-Staat widmet, soll anhand der folgenden Abbildung 24 und der Ta-
belle 31 ein erster Eindruck von den hinter dem Wirtschaftsraum ASEAN stehenden Export-
und Importvolumina sowie Handelsvolumina – als Summe aus Export und Import – der
einzelnen ASEAN-Staaten gegeben werden:
• Der mit großem Abstand wichtigste hessische Handelspartner unter den ASEAN-Staa-
ten ist nicht etwa Indonesien als flächen- und bevölkerungsmäßig größtes ASEAN-Mit-
glied, sondern Vietnam. Der Warenaustausch Hessens mit Vietnam belief sich im Jahr
2017 auf 3,3 Mrd. Euro. Dieser hohe Stellenwert ist ganz überwiegend den hessischen
Importen aus Vietnam (3,2 Mrd. Euro) geschuldet, womit Vietnam den Rang 11 unter
den über 200 hessischen Bezugsländern weltweit belegt. Vietnam zeichnet für gut die
Hälfte der hessischen Einfuhr aus dem Wirtschaftsraum ASEAN verantwortlich, d.h. die
Entwicklung sowie die Güterstruktur der Importe aus diesem Land prägen die hessische
Einfuhr aus den ASEAN-Staaten insgesamt.
• Die Nummer 2 ist Malaysia mit einem Handelsvolumen von 1,1 Mrd. Euro vor den na-
hezu gleichauf liegenden Ländern Singapur (846 Mio. Euro) und Thailand (841 Mio.
Euro). Während der Beitrag von Malaysia und Thailand zum hessischen Ex- und Import
mit den ASEAN-Staaten jeweils rund 15 % beträgt, ist die Handels- und Finanzmetro-
pole Singapur klar der wichtigste Exportmarkt unter den ASEAN-Staaten: Mit 378 Mio.
Euro hatte 2017 rund ein Drittel der dorthin ausgeführten hessischen Erzeugnisse das
Ziel Singapur. Es ist allerdings anzunehmen, dass ein Teil davon in Singapur lediglich
umgeschlagen wird und dann den weiteren Weg zum endgültigen Bestimmungsort an-
tritt, der wiederum zum Teil in anderen ASEAN-Staaten liegen dürfte.
• Der größte ASEAN-Staat Indonesien rangiert in punkto Handelsvolumen mit Hessen
(346 Mio. Euro) noch hinter den Philippinen (513 Mio. Euro) erst auf Rang 6.
• Schließlich kommt einigen ASEAN-Mitgliedern – aus dem Blickwinkel der hessischen
Außenwirtschaftsbeziehungen betrachtet – zurzeit nur eine ausgesprochen geringe Be-
deutung zu. Dies trifft auf Kambodscha, Myanmar und Laos sowie ganz besonders für
das Sultanat Brunei Darussalam zu, das weniger Einwohner als Frankfurt am Main
zählt. Staaten wie Myanmar und Kambodscha beginnen sich allerdings auch erst lang-
sam für Außenhandel und Investoren zu öffnen, sodass die vorstehenden Feststellun-
gen ausdrücklich als eine Momentaufnahme zu verstehen ist.
• Für alle zehn Staaten des Wirtschaftsraums ASEAN gilt, dass der Exportwert der nach
Hessen eingeführten Güter – zum Teil um das Vielfache – höher ist als der Wert der
Güter, die den umgekehrten Weg nehmen. Mit der Ausnahme Singapurs belegen die
ASEAN-Staaten in der Rangliste der wichtigsten hessischen Bezugsländer entspre-
chend höhere Positionen als im Ranking der wichtigsten hessischen Absatzmärkte.
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
60
Abbildung 24: Hessischer Außenhandel 2017 mit den einzelnen ASEAN-Staaten: Handelsvolumen und relative Bedeutung für Ex- und Import mit dem Wirtschaftsraum ASEAN insgesamt
Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
0
10
20
30
40
50
60
70
0 10 20 30 40 50 60 70
Anteil am hessischen Import aus den
ASEAN-Staaten in %
Anteil am hessischen Exportin die ASEAN-Staaten in %
Vietnam:3.331 Mio. Euro
Malaysia:1.102 Mio. Euro
Thailand:841 Mio. Euro
Singapur:846 Mio. Euro
Indonesien:346 Mio. Euro
Philippinen:513 Mio. Euro
Vgl. Vergrößerung rechts oben
0,0
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0
Myanmar:45 Mio. Euro
BruneiDarussalam:0,4 Mio. Euro
Laos:39 Mio. Euro
Kambodscha:53 Mio. Euro
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
61
Tabelle 31: Hessischer Außenhandel 2017 mit den einzelnen ASEAN-Staaten im Überblick*
Land Export Hessens nach … Import Hessens aus …
in Mio. Euro Rang ASEAN Rang Welt in Mio. Euro Rang ASEAN Rang Welt
Vietnam 139,3 5 51 3.191,7 1 11
Malaysia 192,6 3 45 909,8 2 23
Thailand 214,6 2 43 626,5 3 33
Singapur 377,5 1 32 468,0 4 27
Philippinen 91,8 6 58 421,3 5 34
Indonesien 147,7 4 49 198,0 6 43
Kambodscha 3,5 8 118 49,8 7 56
Myanmar 4,6 7 112 39,9 8 61
Laos 1,0 9 152 38,3 9 64
Brunei Darussalam 0,3 10 174 44 Tsd. 10 157
ASEAN insgesamt 1.173,0 - - 5.943,4 - -
Zum Vergleich:
Asien 10.181,4 - - 25.907,5 - -
Welt 62.335,9 - - 93.789,6 - -
* absteigend sortiert nach dem Importvolumen in Hessen.
Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
3.2 Außenhandelsbeziehungen: ASEAN-Staaten im Einzelnen
Um einen möglichst einfachen Zugang zu gewährleisten, sind die nachfolgenden Ausfüh-
rungen zum Außenhandel mit den einzelnen ASEAN-Staaten alphabetisch sortiert.
• Brunei Darussalam: S. 62
• Indonesien: S. 63
• Kambodscha: S. 66
• Laos: S. 69
• Malaysia: S. 72
• Myanmar: S. 75
• Philippinen: S. 78
• Singapur: S. 81
• Thailand: S. 85
• Vietnam: S. 88
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
62
Brunei Darussalam
Die hessische Wirtschaft exportierte im Jahr 2017 Güter für 307 Tsd. Euro nach Brunei
Darussalam (vgl. Abbildung 25). Dies ist ein außerordentlich geringer Wert, der einem Anteil
von nur 0,0005 % an allen hessischen Exporten entspricht, womit das Sultanat Rang 174
der hessischen Absatzmärkte belegt. Die Ausfuhr schwankt von Jahr zu Jahr stark, da auf
diesem geringen Niveau bereits ein „Großauftrag“ zu einer Vervielfachung der Exporte führt
– ohne dass diese damit eine gesamtwirtschaftlich relevante Größenordnung erreichen.
Zudem ist keinerlei Aufwärtstrend zu erkennen. Dies gilt ebenfalls für die deutschen Ex-
porte, die sich 2017 auf 52 Mio. Euro beliefen, was ein Anteil an der Ausfuhr insgesamt von
0,004 % bedeutet. Wichtigste Exportgüter Deutschlands im Handel mit Brunei waren 2017
Fahrzeuge, Fahrzeugteile und -zubehör sowie feinmechanische und optische Erzeugnisse,
die zusammen gut die Hälfte des Exportwertes von 52 Mio. Euro ausmachten. Eine ent-
sprechende Aufschlüsselung für Hessen hätte in Anbetracht der geringfügigen Exporte
keine Aussagekraft.
Abbildung 25: Export Hessens / Deutschlands nach Brunei Darussalam 2017
Export Hessens nach Brunei Darussalam in Tsd. Euro Export Deutschlands nach Brunei Darussalam in Mio. Euro
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
Der Export von Brunei Darussalam besteht fast ausschließlich aus Erdöl und Erdgas, das
im asiatisch-pazifischen Raum abgesetzt wird. Im Einklang mit dieser Spezialisierung sind
die Einfuhren Hessens bzw. Deutschlands insgesamt aus Brunei Darussalam mit 44 Tsd.
Euro bzw. 708 Tsd. Euro im Jahr 2017 vernachlässigbar gering (vgl. Abbildung 26). Aus
hessischer Sicht stellte das Jahr 2014 eine Ausnahme dar – doch selbst der um ein Viel-
faches höhere Einfuhrwert dieses Jahres war mit 1,2 Mio. Euro noch äußerst gering. Des-
halb wird von einer Betrachtung der importierten Güter abgesehen.
152
2.220
419203
1.067
1.635
597
1.335
2.381
307
0
500
1.000
1.500
2.000
2.500
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Tsd. Euro
31 36
128
346
51 56
134 150
67 52
0
100
200
300
400
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Mio. Euro
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
63
Abbildung 26: Import Hessens / Deutschlands aus Brunei Darussalam 2017
Import Hessens aus Brunei Darussalam in Tsd. Euro Import Deutschlands aus Brunei Darussalam in Tsd. Euro
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
Indonesien
Für das Jahr 2017 wird der hessische Export nach Indonesien, dem größten Inselstaat der
Welt, auf 148 Mio. Euro beziffert (vgl. Abbildung 27), womit der größte der zehn ASEAN-
Staaten nur der viertgrößte Abnehmer dieses Wirtschaftsraums (Rang weltweit: 49) ist. Der
Aufwärtstrend in den Jahren nach der weltweiten Rezession hielt lediglich bis zum Jahr
2012 an. Seitdem ist die Entwicklung der hessischen Exporte nach Indonesien im Wesent-
lichen durch eine „Seitwärtsbewegung“ gekennzeichnet. Auf Bundesebene konnte das
Niveau des Jahres 2012 (3,2 Mrd. Euro) nicht gehalten werden, die Abwärtsentwicklung
wurde erst 2017 (2,7 Mrd. Euro) gestoppt.
Die Bedeutung Indonesiens als Zielland hessischer Produkte war in den letzten knapp
zwanzig Jahren gewissen Schwankungen unterworfen, im Jahr 2017 liegt der Anteil des
Landes am gesamten hessischen Export mit 0,24 % aber wieder genauso hoch wie im Jahr
2000. Dies gilt ebenfalls für Deutschland insgesamt und dies trotz stark wachsender Bevöl-
kerung im viertbevölkerungsreichsten Land der Welt und kräftigem Wirtschaftswachstum.
3128
0 11 5 39
1.207
44 444
0
200
400
600
800
1.000
1.200
1.400
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Tsd. Euro
2.0142.448
774
2.248
3.095
1.469
3.991
1.359961 708
0500
1.000
1.5002.0002.500
3.0003.5004.000
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Tsd. Euro
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
64
Abbildung 27: Export Hessens / Deutschlands nach Indonesien 2017
Export Hessens nach Indonesien in Mio. Euro Export Deutschlands nach Indonesien in Mio. Euro
Bedeutung des Exports für Hessen / Deutschland nach Indonesien: Anteil Indonesiens am jeweiligen gesamten Export in %
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
198 Mio. Euro – so hoch waren die Importe Hessens aus Indonesien im Jahr 2017 (vgl.
Abbildung 28). Gemessen an der hessischen Einfuhr insgesamt entspricht dies einem An-
teil von 0,21 %, womit Indonesien unter den Bezugsländern der hessischen Wirtschaft welt-
weit den Rang 43 einnimmt. Die Entwicklung der Importe aus Indonesien in den letzten
zehn Jahren weist eine große Ähnlichkeit mit derjenigen der Exporte dorthin auf: Auch bei
den Importen folgte einem Anstieg in den ersten Jahren eine weitgehende Stagnation in
dem sich anschließenden Zeitraum. Damit ist 2017 die Bedeutung Indonesiens als Bezugs-
land für die hessische Wirtschaft und auch für Deutschland insgesamt geringer als zu Be-
ginn des Jahrtausends – ein außergewöhnliches Ergebnis in der Wachstumsregion Asien.
10782
103117
164
132
153129
150 148
0
50
100
150
200
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Mio. Euro
1.7671.501
2.0092.129
3.2133.1242.951
2.6552.423
2.693
0
500
1.000
1.500
2.000
2.500
3.000
3.500
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Mio. Euro
0,240,21
0,0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in % Hessen Deutschland
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
65
Abbildung 28: Import Hessens / Deutschlands aus Indonesien 2017
Import Hessens aus Indonesien in Mio. Euro Import Deutschlands aus Indonesien in Mio. Euro
Bedeutung des Imports für Hessen / Deutschland aus Indonesien: Anteil Indonesiens am jeweiligen gesamten Import in %
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
„Exportschlager“ Hessens weltweit sind Erzeugnisse der heimischen Chemischen und
Pharmazeutischen Industrie (Exportanteil 2017: 27,7 %), wie aus Tabelle 32 hervorgeht.
Diese erfreuen sich offenkundig auch in Indonesien einer regen Nachfrage, denn sie stellen
mit 63 Mio. Euro bzw. 42,9 % einen überproportional hohen Anteil des hessischen Exports
in diesen ASEAN-Staat. Die Aufteilung auf Chemie einerseits (rund 60 %) und Pharma an-
dererseits (rund 40 %) sowie auf die jeweiligen Untergruppen (Kunststoffe, Farben und
Lacke etc.) ist hingegen vergleichbar. Mit deutlichem Abstand folgen Maschinen (23,3 %).
Es passt zum Portfolio der indonesischen Exporte (vgl. unten), dass hierbei Maschinen für
die Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie sowie für die Ernährungsindustrie die größten
Gruppen bilden.
Rund ein Drittel (31,5 %) bzw. 62 Mio. Euro der hessischen Einfuhr aus Indonesien des
Jahres 2017 waren elektrotechnische Erzeugnisse mit dem Fokus auf dem Segment der
Unterhaltungselektronik. Abweichend davon liegt der Schwerpunkt der von Hessen weltweit
173209
275 298 285
204 199 208188
198
0
100
200
300
400
500
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Mio. Euro
3.1422.728
3.618
4.2363.955
3.5783.6013.9513.850
3.941
0500
1.0001.5002.0002.5003.0003.5004.0004.500
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Mio. Euro
0,21
0,38
0,0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in % Hessen Deutschland
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
66
eingeführten elektrotechnischen Erzeugnisse mehr auf der Nachrichtentechnik und auf
EDV / IT. Auf dem zweiten Rang befinden sich Rohstoffe mit einem Anteil von 11,3 % an
allen hessischen Importen aus Indonesien. Die ASEAN-Mitgliedsländer sind zwar rohstoff-
reich, doch Indonesien ist der einzige ASEAN-Staat, bei dem Rohstoffe unter den TOP3
der hessischen Importgüter rangieren. Es handelt sich hierbei fast ausschließlich um Roh-
kautschuk, ein wichtiges Ausgangsmaterial für die hessische Gummiindustrie. Damit weicht
die Importstruktur Hessens deutlich von der auf Bundesebene ab, bei der Erzeugnisse der
indonesischen Ernährungswirtschaft (20,3 %) und der Bekleidungsindustrie (16,1 %) die
ersten beiden Ränge belegen.
Tabelle 32: TOP3 der Ex- und Importgüter 2017: Hessen – Indonesien, Hessen weltweit sowie Deutschland – Indonesien
Export
Export Hessens nach Indonesien Export Hessens weltweit Export Deutschlands nach Indonesien
Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in %
Chemische u. pharma-zeutische Erzeugnisse
42,9 Chemische u. pharma-zeutische Erzeugnisse
27,7 Maschinen 26,7
Maschinen 23,3 Maschinen 11,5 Chemische u. pharma-zeutische Erzeugnisse
15,9
Feinmechanische u. optische Erzeugnisse
11,4 Elektrotechnische Erzeugnisse
10,3 Elektrotechnische Erzeugnisse
12,4
Import
Import Hessens aus Indonesien Import Hessens weltweit Import Deutschlands aus Indonesien
Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in %
Elektrotechnische Erzeugnisse
31,5 Elektrotechnische Erzeugnisse
16,7 Erzeugnisse der Ernährungswirtschaft
20,3
Rohstoffe 11,3 Chemische u. pharma-zeutische Erzeugnisse
13,5 Textilien u. Pelzwaren 16,1
Chemische u. pharma-zeutische Erzeugnisse
10,7 Maschinen 10,9 Schuhe, Lederwaren, Leder 14,0
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
Kambodscha
Die hessische Wirtschaft führte im Jahr 2017 Güter im Wert von insgesamt 3,5 Mio. Euro
nach Kambodscha aus. Der Blick auf die letzten zehn Jahre zeigt zwar starke Schwankun-
gen der Exporte von Jahr zu Jahr, doch der Aufwärtstrend ist unverkennbar (vgl. Abbildung
29). Dies gilt erst recht für die Ausfuhr Deutschlands insgesamt nach Kambodscha, die nur
eine Richtung kennt – und zwar nach oben. Über die kräftigen Wachstumsraten sollte aller-
dings nicht das nach wie vor geringe Exportvolumen bzw. die geringe Bedeutung Kambod-
schas für den Export insgesamt vergessen werden. So belegt Kambodscha unter den mehr
als 200 Ländern, in denen Hessen Güter absetzt, nur den Rang 118. Lediglich 0,014 %
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
67
(Deutschland: 0,02 %) der gesamten hessischen Ausfuhr wird nach Kambodscha expor-
tiert. Auffällig ist der ausgesprochen geringe Beitrag Hessens zu den deutschen Exporten
insgesamt nach Kambodscha, denn den o.g. 3,5 Mio. Euro für Hessen steht auf Bundes-
ebene ein Ausfuhrwert von 254 Mio. Euro gegenüber.
Abbildung 29: Export Hessens / Deutschlands nach Kambodscha 2017
Export Hessens nach Kambodscha in Tsd. Euro Export Deutschlands nach Kambodscha in Mio. Euro
Bedeutung des Exports für Hessen / Deutschland nach Kambodscha: Anteil Kambodschas am jeweiligen gesamten Export in %
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
Die Importseite (vgl. Abbildung 30) bietet ein ähnliches Bild, denn auch hier zeigt sich eine
Vervielfachung der Importe aus Kambodscha im betrachteten Zehnjahreszeitraum. Hessen
importierte 2017 Güter im Wert von 50 Mio. Euro aus diesem ASEAN-Staat, die deutschen
Importe sind sukzessive auf 1,5 Mrd. Euro gestiegen. Kambodscha kommt eine deutlich
größere Bedeutung als Bezugsland zu (Rang 56) als es umgekehrt als Zielland hessischer
Exporte einnimmt: 0,12 % (Deutschland: 0,15 %) aller hessischen Importe des Jahres 2017
kamen aus Kambodscha. Wie beim Export, so ist auch beim Import dieser Anteil binnen
weniger Jahre stark gestiegen, d.h. die Dynamik im Außenhandel mit Kambodscha fällt klar
überdurchschnittlich aus.
847
1.363
2.147
410760
1.738
620
2.081
2.945
3.491
0
500
1.000
1.500
2.000
2.500
3.000
3.500
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Tsd. Euro
19 15 26 34 45 5773
121149
254
0
50
100
150
200
250
300
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Mio. Euro
0,014
0,020
0,00
0,01
0,02
0,03
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in % Hessen Deutschland
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
68
Abbildung 30: Import Hessens / Deutschlands aus Kambodscha 2017
Import Hessens aus Kambodscha in Mio. Euro Import Deutschlands aus Kambodscha in Mio. Euro
Bedeutung des Imports für Hessen / Deutschland aus Kambodscha: Anteil Kambodschas am jeweiligen gesamten Import in %
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
Welche Güter werden zwischen Hessen bzw. Deutschland und Kambodscha gehandelt
(vgl. Tabelle 33)? Die wichtigsten Gütergruppen der hessischen Ausfuhr nach Kambodscha
des Jahres 2017 waren Maschinen mit einem Anteil von 46,3 % – dies entspricht 1,6 Mio.
Euro – vor Fahrzeugen, Fahrzeugteilen und -zubehör (21,8 %). Diese beiden Warengrup-
pen belegen auch bei der Ausfuhr Deutschlands insgesamt nach Kambodscha die ersten
beiden Plätze, wobei bei den Fahrzeugen jeweils nicht Personenkraftwagen im Mittelpunkt
standen, sondern Nutzfahrzeuge (Hessen) bzw. Flugzeuge (Deutschland).
Importseitig bietet sich ein völlig anderes Bild: Die Importe Hessens aus Kambodscha be-
stehen weitestgehend nur aus den zwei Gütergruppen Textilien und Pelzwaren (60,7 %
bzw. 30 Mio. Euro) – wobei Letztere keine Rolle spielen – sowie Schuhen, Lederwaren und
Leder (35,9 % bzw. 18 Mio. Euro). Dies trifft auch auf Importe Deutschlands aus diesem
ASEAN-Staat zu. Hierbei handelt es sich um typische Güter, die im Rahmen der weltweiten
Arbeitsteilung in Entwicklungsländern für den Export hergestellt werden. Insofern kann es
8 813
1924
15 15
26
38
50
0
10
20
30
40
50
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Mio. Euro
281 290 355518
667838
958
1.234 1.359
1.545
0
500
1.000
1.500
2.000
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Mio. Euro
0,12
0,15
0,00
0,05
0,10
0,15
0,20
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in % Hessen Deutschland
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
69
nicht verwundern, dass unter den ASEAN-Staaten nicht nur Kambodscha, sondern auch
Laos und Myanmar fast ausschließlich derartige Güter exportieren. Deren Produktion, die
offenbar in den letzten Jahren deutlich ausgebaut wurde, zeichnet sich durch eine hohe
Arbeitsintensität und einen großen Anteil einfacher Tätigkeiten aus – entsprechend sind die
Lohnkosten der entscheidende Standortfaktor.
Tabelle 33: TOP3 der Ex- und Importgüter 2017: Hessen – Kambodscha, Hessen weltweit sowie Deutschland – Kambodscha
Export
Export Hessens nach Kambodscha Export Hessens weltweit Export Deutschlands nach
Kambodscha
Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in %
Maschinen 46,3 Chemische u. pharma-zeutische Erzeugnisse
27,7 Fahrzeuge, Fahrzeugteile u. -zubehör
72,8
Fahrzeuge, Fahrzeugteile u. -zubehör
21,8 Maschinen 11,5 Maschinen 10,7
Chemische u. pharma-zeutische Erzeugnisse
9,8 Elektrotechnische Erzeugnisse
10,3 Erzeugnisse der Ernährungswirtschaft
4,0
Import
Import Hessens aus Kambodscha Import Hessens weltweit Import Deutschlands aus Kambodscha
Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in %
Textilien u. Pelzwaren 60,7 Elektrotechnische Erzeugnisse
16,7 Textilien u. Pelzwaren 75,3
Schuhe, Lederwaren, Leder 35,9 Chemische u. pharma-zeutische Erzeugnisse
13,5 Schuhe, Lederwaren, Leder 12,3
Fahrzeuge, Fahrzeugteile u. -zubehör
2,6 Maschinen 10,9 Fahrzeuge, Fahrzeugteile u. -zubehör
8,6
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
Laos
Auf lediglich knapp 1,0 Mio. Euro belief sich die hessische Ausfuhr nach Laos im Jahr 2017
(vgl. Abbildung 31). Deutschland insgesamt exportierte Güter im Wert von 30 Mio. Euro
nach Laos, dem einzigen Binnenstaat der zehn ASEAN-Mitglieder. Die Ausfuhr nach Laos
schwankt von Jahr zu Jahr stark, da auf diesem niedrigen Niveau bereits eine „Großbestel-
lung“ zu einer Vervielfachung der Exporte führt – ohne dass diese damit eine gesamtwirt-
schaftlich relevante Größenordnung erreichen. Zudem ist kein Aufwärtstrend zu erkennen.
Dies gilt ebenfalls für die deutschen Exporte in Richtung Laos. Laos nimmt in der Rangliste
der Zielländer hessischer Exporte mit einem „Mini“-Anteil von nur 0,002 % die Position 152
ein.
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
70
Abbildung 31: Export Hessens / Deutschlands nach Laos 2017
Export Hessens nach Laos in Tsd. Euro Export Deutschlands nach Laos in Mio. Euro
Bedeutung des Exports für Hessen / Deutschland nach Laos: Anteil Laos am jeweiligen gesamten Export in %
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
Die umgekehrte Richtung, d.h. von Laos nach Hessen, traten 2017 Güter im Wert von
38 Mio. Euro an (vgl. Abbildung 32). Im Gegensatz zu den Exporten sind die Importe aus
Laos im Berichtszeitraum – jedoch von einem niedrigen Niveau ausgehend – von Jahr zu
Jahr dynamisch gestiegen. Augenfällig ist der hohe Anteil Hessens an Deutschlands Im-
porten aus Laos in Höhe von 79 Mio. Euro. Im Einklang mit dem Anstieg der Importe hat
sich auch der Anteil der Importe aus Laos an allen hessischen Importen kräftig erhöht –
und zwar auf 0,04 %. Dies entspricht dem Rang 64 unter den über 200 Staaten der Welt,
von denen Hessen Erzeugnisse bezieht.
314
1.083
597
145
982
336238
325
1.176962
0
200
400
600
800
1.000
1.200
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Tsd. Euro
16 12 1628
120
37
84
4132 30
0
50
100
150
200
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Mio. Euro
0,0020,002
0,00
0,01
0,01
0,02
0,02
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in % Hessen Deutschland
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
71
Abbildung 32: Import Hessens / Deutschlands aus Laos 2017
Import Hessens aus Laos in Mio. Euro Import Deutschlands aus Laos in Mio. Euro
Bedeutung des Imports für Hessen / Deutschland aus Laos: Anteil Laos am jeweiligen gesamten Import in %
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
Tabelle 34 gibt die TOP3 der zwischen Hessen bzw. Deutschland und Laos gehandelten
Güter an. Die mit Abstand wichtigste Gütergruppe der hessischen Ausfuhr nach Laos des
Jahres 2017 waren Maschinen mit einem Anteil von 77,1 %, was absolut betrachtet jedoch
nur 740 Tsd. Euro entspricht. Auch aus der Sicht Deutschlands insgesamt wurden von der
laotischen Wirtschaft vor allem Maschinen aller Art (46,9 %) nachgefragt – typische Erzeug-
nisse, die zum Aufbau einer Industrie erforderlich sind. Der „Exportschlager“ Hessens im
weltweiten Handel, d.h. chemische und pharmazeutische Erzeugnisse, spielt im Handel mit
Laos hingegen nur eine untergeordnete Rolle.
Auch die Struktur des Handels in der umgekehrten Richtung, d.h. die Importe aus Laos,
bewegt sich im Rahmen der Erwartungen. Die Importe Hessens aus Laos bestehen nahezu
ausschließlich aus der Gütergruppe Textilien und Pelzwaren (38 Mio. Euro bzw. 98,8 %),
wobei Letztere keine Rolle spielen. Auch Deutschland importiert vor allem Bekleidung
(84,9 %) aus Laos. Die Herstellung von Bekleidung ist durch eine hohe Arbeitsintensität
711
14
21 2328
31 29
3638
0
10
20
30
40
50
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Mio. Euro
3441
49
62 6173 70 75 75
79
0
20
40
60
80
100
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Mio. Euro
0,04
0,01
0,00
0,01
0,02
0,03
0,04
0,05
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in % Hessen Deutschland
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
72
und einen großen Anteil einfacher Tätigkeiten charakterisiert – entsprechend sind die Lohn-
kosten der entscheidende Standortfaktor. Unter den ASEAN-Staaten werden nicht nur aus
Laos, sondern auch aus Kambodscha und Myanmar fast ausschließlich derartige Güter
importiert.
Tabelle 34: TOP3 der Ex- und Importgüter 2017: Hessen – Laos, Hessen weltweit sowie Deutschland – Laos
Export
Export Hessens nach Laos Export Hessens weltweit Export Deutschlands nach Laos
Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in %
Maschinen 77,1 Chemische u. pharma-zeutische Erzeugnisse
27,7 Maschinen 46,9
Elektrotechnische Erzeugnisse
11,0 Maschinen 11,5 Elektrotechnische Erzeugnisse
14,5
Feinmechanische u. optische Erzeugnisse
5,3 Elektrotechnische Erzeugnisse
10,3 Fahrzeuge, Fahrzeugteile u. -zubehör
13,6
Import
Import Hessens aus Laos Import Hessens weltweit Import Deutschlands aus Laos
Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in %
Textilien u. Pelzwaren 98,9 Elektrotechnische Erzeugnisse
16,7 Textilien u. Pelzwaren 84,9
Elektrotechnische Erzeugnisse
0,7 Chemische u. pharma-zeutische Erzeugnisse
13,5 Erzeugnisse der Ernährungswirtschaft
7,2
Schuhe, Lederwaren, Leder 0,4 Maschinen 10,9 Schuhe, Lederwaren, Leder 5,3
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
Malaysia
Malaysia ist hinter Vietnam der ASEAN-Staat, der im Warenaustausch mit Hessen das
zweitgrößte Handelsvolumen aufweist. Zunächst zum Export, der in Abbildung 33 darge-
stellt ist: Im Jahr 2017 fanden Erzeugnisse im Wert von 193 Mio. Euro einen Käufer im
fernen Malaysia. Damit ist das Land der drittwichtigste Absatzmarkt Hessens im Wirt-
schaftsraum ASEAN und die Nummer 45 weltweit. Die deutsche Wirtschaft exportierte 2017
Güter für 5,0 Mrd. Euro nach Malaysia. Die Entwicklung der Exporte in der jüngeren Ver-
gangenheit stellt sich für Hessen und für Deutschland ähnlich dar – der krisenbedingte
Rückgang im Jahr 2009 wurde bereits im Folgejahr mehr als kompensiert und die Ausfuhr
nahm bis 2012 weiter zu. Von einem dynamischen Verlauf kann insgesamt gesehen jedoch
keine Rede sein, wie auch der Langzeitvergleich der Bedeutung Malaysias – gemessen am
Exportanteil am jeweiligen Gesamtexport – deutlich macht. Für 2017 beläuft sich der Anteil
Malaysias auf 0,3 % (Hessen) bzw. 0,4 % (Deutschland).
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
73
Abbildung 33: Export Hessens / Deutschlands nach Malaysia 2017
Export Hessens nach Malaysia in Mio. Euro Export Deutschlands nach Malaysia in Mio. Euro
Bedeutung des Exports für Hessen / Deutschland nach Malaysia: Anteil Malaysias am jeweiligen gesamten Export in %
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
Im Gegenzug bezog Hessen im Jahr 2017 für 910 Mio. Euro Waren aus Malaysia (vgl.
Abbildung 34), womit Malaysia hinter Vietnam das zweitwichtigste Bezugsland Hessens
unter den ASEAN-Staaten ist. Hinsichtlich der hessischen Importe weltweit nimmt Malaysia
Platz 23 in der Rangliste der wichtigsten Importländer 2017 ein. Dies entspricht einem Anteil
an der gesamten hessischen Einfuhr von 1,0 % (Deutschland: 0,8 %). Der Blick auf die
Importwerte der Jahre 2008 bis 2013 sowie auf die Bedeutung Malaysias als Beschaffungs-
markt – gemessen am Anteil der hessischen Importe aus Malaysia an allen hessischen
Importen – zeigt einen recht wechselhaften Verlauf. Seit dem Jahr 2014 ist die Entwicklung
sowohl aus hessischer Sicht als auch aus der Perspektive Deutschlands aufwärts gerichtet.
136118
159
201 206183 178
214 208 193
0
50
100
150
200
250
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Mio. Euro
3.9493.282
4.305 4.3444.958
4.798 4.7934.799
4.7505.023
0
1.000
2.000
3.000
4.000
5.000
6.000
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Mio. Euro
0,30,4
0,0
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
1,2
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in % Hessen Deutschland
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
74
Abbildung 34: Import Hessens / Deutschlands aus Malaysia 2017
Import Hessens aus Malaysia in Mio. Euro Import Deutschlands aus Malaysia in Mio. Euro
Bedeutung des Imports für Hessen / Deutschland aus Malaysia: Anteil Malaysias am jeweiligen gesamten Import in %
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
Tabelle 35 gibt die wichtigsten Gütergruppen an, die zwischen Hessen und Malaysia bzw.
Deutschland und Malaysia im Jahr 2017 gehandelt wurden. Wie hinsichtlich der hessischen
Exporte weltweit, so nehmen auch bei der Ausfuhr nach Malaysia Erzeugnisse der hessi-
schen Chemischen und Pharmazeutischen Industrie den ersten Rang ein – mit einem Anteil
von 22,0 %. Allerdings weicht die Aufteilung auf Chemie und Pharma deutlich ab. Bei den
Exporten nach Malaysia liegt der Schwerpunkt auf Chemischen Erzeugnissen (30 Mio.
Euro) und nicht auf Pharmazeutika (12,0 Mio. Euro), weltweit betrachtet halten sich beim
hessischen Export die Anteile von Chemie und Pharma hingegen in etwa die Waage. Eisen-
und Metallwaren sind mit einem Anteil von 18,3 % die zweitwichtigsten Exportgüter Hes-
sens im Handel mit Malaysia. Hierbei stehen nicht etwa Produkte wie Blech und Rohre aus
Eisen oder Stahl im Vordergrund, sondern die nach Malaysia ausgeführten Eisen- und Me-
tallwaren bestehen zum größten Teil aus so genanntem Halbzeug aus Edelmetallen. Halb-
zeuge sind vorgefertigte, oftmals genormte Produkte, die zu individuellen Erzeugnissen
weiterverarbeitet werden. Auf dem dritten Rang der wichtigsten Exportgütergruppen im
711
517
718787 737
693 706784
860910
0
200
400
600
800
1.000
1.200
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Mio. Euro
4.4754.041
5.7416.236
5.420 5.5886.145
7.0127.643
8.790
0
2.000
4.000
6.000
8.000
10.000
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Mio. Euro
1,0
0,8
0,0
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
1,2
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in % Hessen Deutschland
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
75
Handel mit Malaysia folgen feinmechanische und optische Erzeugnisse (17,9 %), wozu
auch medizinische Geräte zählen.
Bei mehr als der Hälfte – genauer gesagt: 52,8 % bzw. 481 Mio. Euro – der von der hessi-
schen Wirtschaft aus Malaysia importierten Güter handelt es sich um elektrotechnische Er-
zeugnisse. Im Gegensatz zu den Importen aus Vietnam, die ganz überwiegend aus Waren
des Nachrichtentechniksegments bestehen, sind die Importe aus Malaysia differenzierter
und decken eine größere Bandbreite von der Elektrizitätserzeugung und -verteilung über
die Nachrichtentechnik bis hin zu elektronischen Bauelementen ab.
Tabelle 35: TOP3 der Ex- und Importgüter 2017: Hessen – Malaysia, Hessen weltweit sowie Deutschland – Malaysia
Export
Export Hessens nach Malaysia Export Hessens weltweit Export Deutschlands nach Malaysia
Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in %
Chemische u. pharma-zeutische Erzeugnisse
22,0 Chemische u. pharma-zeutische Erzeugnisse
27,7 Elektrotechnische Erzeugnisse
27,6
Eisen- und Metallwaren 18,3 Maschinen 11,5 Maschinen 18,6
Feinmechanische u. optische Erzeugnisse
17,9 Elektrotechnische Erzeugnisse
10,3 Fahrzeuge, Fahrzeugteile u. -zubehör
15,6
Import
Import Hessens aus Malaysia Import Hessens weltweit Import Deutschlands aus Malaysia
Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in %
Elektrotechnische Erzeugnisse
52,8 Elektrotechnische Erzeugnisse
16,7 Elektrotechnische Erzeugnisse
51,2
Feinmechanische u. optische Erzeugnisse
28,1 Chemische u. pharma-zeutische Erzeugnisse
13,5 Maschinen 18,4
Kautschukwaren 7,0 Maschinen 10,9 Feinmechanische u. optische Erzeugnisse
9,4
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
Myanmar
Die hessische Wirtschaft führte nach Myanmar im Jahr 2017 Güter im Wert von lediglich
4,6 Mio. Euro aus, Deutschland insgesamt exportierte Güter für 119 Mio. Euro in diesen
ASEAN-Staat (vgl. Abbildung 35). Die Höhe der hessischen Ausfuhr Richtung Myanmar ist
von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich, da auf diesem niedrigen Niveau bereits ein größerer
Auftrag zu einem kräftigen Anstieg führt – ohne dass diese damit eine gesamtwirtschaftlich
relevante Größenordnung erreichen. Zwar sind die hessischen Exporte dorthin höher als
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
76
noch vor zehn Jahren, ein klarer Aufwärtstrend ist bislang jedoch nicht zu erkennen. Myan-
mar nimmt in der Rangliste der Zielländer hessischer Exporte mit einem sehr kleinen Anteil
von nur 0,007 % (Deutschland: 0,009 %) die Position 112 ein.
Abbildung 35: Export Hessens / Deutschlands nach Myanmar 2017
Export Hessens nach Myanmar in Tsd. Euro Export Deutschlands nach Myanmar in Mio. Euro
Bedeutung des Exports für Hessen / Deutschland nach Myanmar: Anteil Myanmars am jeweiligen gesamten Export in %
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
Den umgekehrten Weg, d.h. von Myanmar nach Hessen, nahmen 2017 Güter für 39,9 Mio.
Euro (Deutschland: 551 Mio. Euro). Bis einschließlich des Jahres 2013 bewegte sich die
Einfuhr auf sehr niedrigem Niveau, um dann binnen weniger Jahre massiv anzusteigen, wie
Abbildung 36 zeigt. Dementsprechend hat sich auch der Anteil der Importe aus Myanmar
an allen hessischen Importen kräftig erhöht – und zwar auf 0,04 %. Dies entspricht dem
Rang 61 unter den über 200 Staaten der Welt, von denen Hessen Erzeugnisse bezieht.
2.3781.119 1.233
6.835
2.872
13.746
7.590
4.4142.966
4.610
0
2.000
4.000
6.000
8.000
10.000
12.000
14.000
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Tsd. Euro
37 3823
43
105126
131147 142
119
0
50
100
150
200
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Mio. Euro
0,0070,009
0,00
0,01
0,02
0,03
0,04
0,05
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in % Hessen Deutschland
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
77
Abbildung 36: Import Hessens / Deutschlands aus Myanmar 2017
Import Hessens aus Myanmar in Mio. Euro Import Deutschlands aus Myanmar in Mio. Euro
Bedeutung des Imports für Hessen / Deutschland aus Myanmar: Anteil Myanmars am jeweiligen gesamten Import in %
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
Tabelle 36 gibt die TOP3 der 2017 zwischen Hessen bzw. Deutschland und Myanmar ge-
handelten Güter an. Die Rangliste der Exportgüter führen nahezu gleichauf feinmechani-
sche und optische Erzeugnisse (33,3 % bzw. 1,5 Mio. Euro) und Maschinen (30,4 % bzw.
1,4 Mio. Euro) an. Es passt zum Portfolio der Exporte Myanmars (vgl. unten), dass Maschi-
nen für die Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie hierunter die größte Gruppe bilden.
Bei den Importen Hessens aus Myanmar handelt es sich fast ausschließlich um Erzeug-
nisse der Gütergruppe Textilien und Pelzwaren (39 Mio. Euro bzw. 97,1 %) – wobei Letz-
tere keine Rolle spielen. Auch Deutschland importiert vor allem Bekleidung (82,7 %) aus
Myanmar, hinzu kommt mit Schuhen und Lederwaren ein weiteres typisches Exportprodukt
von Entwicklungsländern. Die Herstellung von Bekleidung und Schuhen ist ausgesprochen
arbeitsintensiv und zugleich durch einen großen Anteil einfacher Tätigkeiten charakterisiert
– entsprechend sind die Lohnkosten der entscheidende Standortfaktor. Offenbar wurden
die Produktionskapazitäten in Myanmar im Laufe der letzten Jahre ausgebaut. Unter den
1,4 0,4 0,9 0,3 0,8 1,2
7,1
19,2
27,4
39,9
0
10
20
30
40
50
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Mio. Euro
69 59 59 61 45 56101
198
320
551
0
100
200
300
400
500
600
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Mio. Euro
0,040,05
0,00
0,02
0,04
0,06
0,08
0,10
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in % Hessen Deutschland
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
78
ASEAN-Staaten werden nicht nur aus Myanmar, sondern auch aus Kambodscha und Laos
ganz überwiegend derartige Waren importiert.
Tabelle 36: TOP3 der Ex- und Importgüter 2017: Hessen – Myanmar, Hessen weltweit sowie Deutschland – Myanmar
Export
Export Hessens nach Myanmar Export Hessens weltweit Export Deutschlands nach Myanmar
Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in %
Feinmechanische u. optische Erzeugnisse
33,3 Chemische u. pharma-zeutische Erzeugnisse
27,7 Maschinen 34,1
Maschinen 30,4 Maschinen 11,5 Chemische u. pharma-zeutische Erzeugnisse
15,4
Elektrotechnische Erzeugnisse
11,8 Elektrotechnische Erzeugnisse
10,3 Feinmechanische u. optische Erzeugnisse
12,5
Import
Import Hessens aus Myanmar Import Hessens weltweit Import Deutschlands aus Myanmar
Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in %
Textilien u. Pelzwaren 97,1 Elektrotechnische Erzeugnisse
16,7 Textilien u. Pelzwaren 82,7
Erzeugnisse der Ernährungswirtschaft
1,2 Chemische u. pharma-zeutische Erzeugnisse
13,5 Schuhe, Lederwaren, Leder 9,0
Sonstige Fertigwaren 0,7 Maschinen 10,9 Schmuck, Gold- und Silberschmiedewaren
2,7
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
Philippinen
Auf insgesamt 92 Mio. Euro summierte sich die hessische Ausfuhr in Richtung Philippinen
im Jahr 2017, die deutsche Wirtschaft insgesamt exportierte für 2,0 Mrd. Euro Waren in den
südostasiatischen Inselstaat (vgl. Abbildung 37). Damit nehmen die Philippinen den Rang
58 unter den Exportländern Hessens weltweit ein. Hessen konnte 2017 auf den Philippinen
mehr als doppelt so viel absetzen als noch vor rund zehn Jahren. Infolge dieses Anstiegs
hat auch die relative Bedeutung der Philippinen – gemessen am Exportanteil an allen hes-
sischen Exporten weltweit – zugenommen, die nunmehr mit 0,15 % der Bedeutung für
Deutschland entspricht.
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
79
Abbildung 37: Export Hessens / Deutschlands nach Philippinen 2017
Export Hessens nach Philippinen in Mio. Euro Export Deutschlands nach Philippinen in Mio. Euro
Bedeutung des Exports für Hessen / Deutschland nach Philippinen: Anteil Philippinen am jeweiligen gesamten Export in %
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
Die hessische Wirtschaft importierte im Jahr 2017 Güter im Wert von 421 Mio. Euro aus
den Philippinen, die Importe Deutschlands summierten sich auf 3,6 Mrd. Euro, wie aus Ab-
bildung 38 hervorgeht. Damit nehmen die Philippinen den Rang 34 unter allen hessischen
Importländern weltweit ein. Im Gegensatz zu den meisten anderen ASEAN-Staaten sind
die hessischen Importe von den Philippinen im Berichtszeitraum nicht stärker gestiegen als
umgekehrt die hessischen Exporte dorthin. Im Jahr 2017 hatten 0,45 % aller hessischen
Exporte das Ziel Philippinen. Die Langzeitbetrachtung zeigt relativ starke Schwankungen
dieses Anteils im Zeitablauf – ein klarer Trend ist weder für Hessen noch für Deutschland
insgesamt erkennbar.
3745
5561 65 66
75 7081
92
0
20
40
60
80
100
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Mio. Euro
923787
1.1091.246
1.5351.727
2.0332.147
2.0502.039
0
500
1.000
1.500
2.000
2.500
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Mio. Euro
0,15 0,16
0,0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,6
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in % Hessen Deutschland
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
80
Abbildung 38: Import Hessens / Deutschlands aus Philippinen 2017
Import Hessens aus Philippinen in Mio. Euro Import Deutschlands aus Philippinen in Mio. Euro
Bedeutung des Imports für Hessen / Deutschland aus Philippinen: Anteil Philippinen am jeweiligen gesamten Import in %
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
Tabelle 37 gibt die TOP3 der zwischen Hessen bzw. Deutschland und den Philippinen ge-
handelten Güter an. Die wichtigste Gütergruppe der hessischen Ausfuhr in die Philippinen
des Jahres 2017 waren chemische und pharmazeutische Erzeugnisse im Wert von 31 Mio.
Euro bzw. mit einem Anteil von 34,2 %. Sowohl die relative Bedeutung als auch die Auftei-
lung auf Chemie und Pharma – in etwa hälftig – entspricht damit weitgehend den hessi-
schen Exporten weltweit. Auf dem zweiten Rang folgen elektrotechnische Erzeugnisse
(19,5 %) mit einem Schwerpunkt auf elektronischen Bauelementen vor feinmechanischen
und optischen Erzeugnissen (Schwerpunkt: Medizinische Geräte).
Wie auch bei Malaysia, Thailand und insbesondere Vietnam sind elektronische Erzeugnisse
die wichtigste Importgütergruppe im Handel mit den Philippinen. Deren Anteil beläuft sich
für das Jahr 2017 auf 39,9 % – was 168 Mio. Euro entspricht – wobei der Schwerpunkt auf
elektronischen Bauelementen liegt. Auf dem zweiten Rang folgen Maschinen (28,6 %).
Hierbei ist zu beachten, dass gemäß der Warengruppensystematik der amtlichen Statistik
247219
286242
281257
287323
404421
0
100
200
300
400
500
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Mio. Euro
1.7381.493
2.2682.007
2.2892.3522.731
3.0092.849
3.602
0
500
1.000
1.500
2.000
2.500
3.000
3.500
4.000
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Mio. Euro
0,45
0,35
0,0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,6
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in % Hessen Deutschland
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
81
die Warengruppe der Maschinen auch die Warenuntergruppe „Büromaschinen und auto-
matische Datenverarbeitungsmaschinen“ – d.h. Computer, Festplatten, Drucker etc. – ent-
hält. Diese Produkte sind nur schwerlich mit dem allgemeinen Verständnis einer Maschine
in Einklang zu bringen, sondern man wird sie eher bei den elektrotechnischen Erzeugnissen
verorten. Da über 90 % des hessischen „Maschinen“-Imports von den Philippinen des Jah-
res in die o.g. Kategorie fallen, würde sich der Importanteil elektrotechnischer Erzeugnisse
entsprechend auf 67,9 % erhöhen.
Tabelle 37: TOP3 der Ex- und Importgüter 2017: Hessen – Philippinen, Hessen weltweit sowie Deutschland – Philippinen
Export
Export Hessens nach Philippinen Export Hessens weltweit Export Deutschlands nach Philippinen
Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in %
Chemische u. pharma-zeutische Erzeugnisse
34,2 Chemische u. pharma-zeutische Erzeugnisse
27,7 Elektrotechnische Erzeugnisse
25,7
Elektrotechnische Erzeugnisse
19,5 Maschinen 11,5 Maschinen 20,3
Feinmechanische u. optische Erzeugnisse
15,1 Elektrotechnische Erzeugnisse
10,3 Chemische u. pharma-zeutische Erzeugnisse
13,2
Import
Import Hessens aus Philippinen Import Hessens weltweit Import Deutschlands aus Philippinen
Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in %
Elektrotechnische Erzeugnisse
39,9 Elektrotechnische Erzeugnisse
16,7 Elektrotechnische Erzeugnisse
57,2
Maschinen 28,6 Chemische u. pharma-zeutische Erzeugnisse
13,5 Maschinen 23,7
Feinmechanische u. optische Erzeugnisse
16,7 Maschinen 10,9 Chemische u. pharma-zeutische Erzeugnisse
4,8
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
Singapur
Gemessen am Handelsvolumen mit Hessen ist Singapur hinter Vietnam und Malaysia die
Nummer 3 unter den ASEAN-Staaten. Angesichts der großen Bedeutung Singapurs als
internationales Handelszentrum mit einem der größten Häfen der Welt ist allerdings davon
auszugehen, dass ein beachtlicher Teil des hessischen Exports dorthin in andere Länder –
zum Teil sicherlich auch in andere ASEAN-Staaten – weitertransportiert wird. Dies gilt auch
für die umgekehrte Richtung, d.h. die aus Singapur importierten Güter werden nur zum Teil
ihren Ursprung in dem Stadtstaat haben, sondern Waren aus anderen Staaten werden –
ggf. nach weiteren Wertschöpfungsschritten – über Singapur nach Hessen eingeführt.
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
82
Gemessen am hessischen Export dorthin ist Singapur klarer Spitzenreiter unter den
ASEAN-Staaten. 378 Mio. Euro – so hoch war der Wert der hessischen Ausfuhr des Jahres
2017 nach Singapur (vgl. Abbildung 39). Die Entwicklung in der letzten Dekade ist überwie-
gend durch Zuwachsraten gekennzeichnet. Entsprechend stehen den Exportvolumina des
Jahres 2017 von 378 Mio. Euro (Hessen) bzw. 6,9 Mrd. Euro (Bund) klar niedrigere Werte
von 274 Mio. Euro bzw. 5,3 Mrd. Euro zehn Jahre vorher gegenüber.
Singapur, der flächenmäßig kleinste Staat Südostasiens, nimmt unter den über 200 hessi-
schen Absatzmärkten weltweit Rang 32 ein. 0,6 % aller hessischen Exporte des Jahres
2017 gingen nach Singapur. Der Blick auf die letzten knapp 20 Jahre zeigt, dass diese
relative Bedeutung Singapurs als Absatzmarkt für die hessische Exportwirtschaft – und
auch für Deutschland insgesamt – mit gewissen Schwankungen im Großen und Ganzen
stabil geblieben ist. Die Ausfuhr nach Singapur hat sich somit im Wesentlichen im Gleich-
klang mit dem Export insgesamt entwickelt.
Abbildung 39: Export Hessens / Deutschlands nach Singapur 2017
Export Hessens nach Singapur in Mio. Euro Export Deutschlands nach Singapur in Mio. Euro
Bedeutung des Exports für Hessen / Deutschland nach Singapur: Anteil Singapur am jeweiligen gesamten Export in %
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
274 287322
355308 307
358
493
334
378
0
100
200
300
400
500
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Mio. Euro
5.3014.939
5.9636.441 6.550
6.308 6.2896.605 6.708
6.929
01.0002.000
3.0004.0005.000
6.0007.0008.000
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Mio. Euro
0,60,5
0,0
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in % Hessen Deutschland
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
83
468 Mio. Euro – auf diesen Wert werden die Importe der hessischen Wirtschaft aus Singa-
pur für das Jahr 2017 beziffert (vgl. Abbildung 40). Damit sind 0,5 % der hessischen Importe
aus Singapur, was dem Rang 33 unter allen hessischen Bezugsländern weltweit entspricht.
Die Einfuhr Deutschlands aus Singapur summierte sich mit 6,3 Mrd. Euro auf 0,6 % aller
Importe bundesweit. Nach dem Einbruch der hessischen Importe aus dem Stadtstaat im
Laufe der Weltwirtschaftskrise 2009 folgte ein massiver Anstieg im Folgejahr. Dieses hohe
Niveau wurde jedoch nicht gehalten und nach einem deutlichen Rückgang im Jahr 2012
sind die Importe in den letzten Jahren nur noch wenig gewachsen. Beim Langfristvergleich
der Bedeutung Singapurs als Lieferland Hessens – gemessen am Anteil Singapurs an der
hessischen Gesamteinfuhr – sind die starken Schwankungen in der Vergangenheit auffäl-
lig. In den letzten Jahren war der Anteil hingegen recht stabil.
Abbildung 40: Import Hessens / Deutschlands aus Singapur 2017
Import Hessens aus Singapur in Mio. Euro Import Deutschlands aus Singapur in Mio. Euro
Bedeutung des Imports für Hessen / Deutschland aus Singapur: Anteil Singapur am jeweiligen gesamten Import in %
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
403
236
511567
440 431471 495 503 468
0
100
200
300
400
500
600
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Mio. Euro
3.7963.285
4.705 4.8425.084
4.8084.985
5.8695.367
6.278
0
1.000
2.000
3.000
4.000
5.000
6.000
7.00020
08
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Mio. Euro
0,5
0,6
0,0
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in % Hessen Deutschland
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
84
Aus welchen Gütergruppen setzt sich der Handel mit Singapur zusammen (vgl. Tabelle
38)? Den Spitzenplatz bei den hessischen Exporten in Richtung Singapur – und ebenfalls
bei den hessischen Exporten weltweit – belegen Erzeugnisse der Chemischen und Phar-
mazeutischen Industrie, die 2017 im Wert von 85,0 Mio. Euro ausgeführt wurden. Dies ent-
spricht einem Anteil von 22,5 %. Ein Schwerpunkt im Bereich Chemie (50 Mio. Euro) liegt
im Bereich Farben und Lacke. Hinsichtlich der Pharmaexporte (35 Mio. Euro) kommt den
pharmazeutischen Vorerzeugnissen ein – gemessen an der Struktur der hessischen Phar-
maexporte weltweit – deutlich überproportionaler Stellenwert zu. Die zweitgrößte Waren-
gruppe sind die so genannten Halbwaren mit einem Anteil von 16,8 %. Dies sind Waren,
die hinsichtlich ihres Verarbeitungsgrades zwischen Rohstoffen einerseits und Fertigwaren
andererseits anzusiedeln sind. Die vorliegenden Angaben erlauben leider keine tief disag-
gregierte Aufschlüsselung der Halbwaren. Ergebnisse aus den Vorjahren sowie Abgleiche
mit den bundesdeutschen Exportdaten weisen jedoch darauf hin, dass bei der hessischen
Ausfuhr von Halbwaren nach Singapur Edelmetalle in unterschiedlicher Form eine wichtige
Rolle spielen. Insgesamt gesehen weicht die Güterstruktur der hessischen Exporte nach
Singapur deutlich von der Deutschlands insgesamt ab, wo Maschinen (20,7 %) und Fahr-
zeuge, Fahrzeugteile und -zubehör (18,3 %) die ersten beiden Ränge einnehmen.
Tabelle 38: TOP3 der Ex- und Importgüter 2017: Hessen – Singapur, Hessen weltweit sowie Deutschland – Singapur
Export
Export Hessens nach Singapur Export Hessens weltweit Export Deutschlands nach Singapur
Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in %
Chemische u. pharma-zeutische Erzeugnisse
22,5 Chemische u. pharma-zeutische Erzeugnisse
27,7 Maschinen 20,7
Halbwaren 16,8 Maschinen 11,5 Fahrzeuge, Fahrzeugteile u. -zubehör
18,3
Maschinen 10,9 Elektrotechnische Erzeugnisse
10,3 Elektrotechnische Erzeugnisse
17,2
Import
Import Hessens aus Singapur Import Hessens weltweit Import Deutschlands aus Singapur
Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in %
Feinmechanische u. optische Erzeugnisse
39,3 Elektrotechnische Erzeugnisse
16,7 Chemische u. pharma-zeutische Erzeugnisse
46,8
Halbwaren 14,6 Chemische u. pharma-zeutische Erzeugnisse
13,5 Feinmechanische u. optische Erzeugnisse
11,2
Elektrotechnische Erzeugnisse
14,3 Maschinen 10,9 Elektrotechnische Erzeugnisse
9,5
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
85
Vom Export zum Import, bei dem feinmechanische und optische Erzeugnisse (39,3 %) den
ersten Rang belegen, wobei der Schwerpunkt auf Produkten der Mess-, Steuer- und Rege-
lungstechnik liegt. Medizinische Geräte zählen ebenfalls zu dieser Warengruppe. Auf dem
zweiten Platz folgen wiederum die bereits beim Export erwähnten Halbwaren (14,6 %) vor
elektrotechnischen Erzeugnissen (14,3 %) mit den Schwerpunkten elektronische Bauteile
und Geräte zur Elektrizitätserzeugung und -verteilung.
Ergänzend ist zu beachten, dass gemäß der Warengruppensystematik der amtlichen Sta-
tistik die Warengruppe der Maschinen auch die Warenuntergruppe „Büromaschinen und
automatische Datenverarbeitungsmaschinen“ – d.h. Computer, Festplatten, Drucker etc. –
enthält. Diese Produkte sind nur schwerlich mit dem allgemeinen Verständnis einer
Maschine in Einklang zu bringen, sondern man wird sie eher bei den elektrotechnischen
Erzeugnissen verorten. Da mehr als drei Viertel des hessischen „Maschinen“-Imports aus
Singapur in die o.g. Kategorie fallen, würde sich der Importanteil elektrotechnischer Erzeug-
nisse entsprechend auf 24,5 % erhöhen.
Thailand
Thailand ist der zweitwichtigste Abnehmer hessischer Produkte unter den ASEAN-Staaten.
Der Exportwert belief sich gemäß Abbildung 41 im Jahr 2017 auf insgesamt 215 Mio. Euro.
Damit kommt dem südostasiatischen Königreich der Rang 45 (Exportanteil: 0,34 %) unter
den mehr als 200 hessischen Exportländern weltweit zu. Nach einem kräftigen Exportan-
stieg in den Jahren 2010 bis 2012 hat die Dynamik nachgelassen – dies gilt nicht nur für
die hessischen Exporte nach Thailand, sondern auch bundesweit. Die Entwicklung der An-
teile zeigt, dass die Exporte nach Thailand in den letzten Jahren nur noch etwa im Gleich-
schritt mit den Exporten weltweit gewachsen sind.
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
86
Abbildung 41: Export Hessens / Deutschlands nach Thailand 2017
Export Hessens nach Thailand in Mio. Euro Export Deutschlands nach Thailand in Mio. Euro
Bedeutung des Exports für Hessen / Deutschland nach Thailand: Anteil Thailands am jeweiligen gesamten Export in %
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
Im Gegenzug führte Hessen 2017 Erzeugnisse der thailändischen Wirtschaft im Wert von
627 Mio. Euro ein (vgl. Abbildung 42). Seit dem Jahr 2014 hat die Importentwicklung deut-
lich Fahrt aufgenommen, während auf Bundesebene – mit Ausnahme des Krisenjahres
2009 – die Importe bereits seit dem Beginn des Berichtszeitraum von 3,4 Mrd. Euro konti-
nuierlich auf nunmehr knapp 6,0 Mrd. Euro zugenommen haben. Das Königreich Thailand
ist als Bezugsland hessischer Importe unter den ASEAN-Staaten die Nummer drei hinter
Vietnam und Malaysia, der Anteil der aus Thailand bezogenen Güter an allen hessischen
Exporten liegt bei 0,67 %. Dies entspricht dem Rang 27 weltweit.
139 140167
215241
233
187210 204
215
0
50
100
150
200
250
300
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Mio. Euro
2.5192.121
2.7793.198
4.2173.930 3.909
4.0354.397
4.690
0
1.000
2.000
3.000
4.000
5.000
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Mio. Euro
0,34 0,37
0,0
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in % Hessen Deutschland
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
87
Abbildung 42: Import Hessens / Deutschlands aus Thailand 2017
Import Hessens aus Thailand in Mio. Euro Import Deutschlands aus Thailand in Mio. Euro
Bedeutung des Imports für Hessen / Deutschland aus Thailand: Anteil Thailands am jeweiligen gesamten Import in %
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
Die Güterstruktur der hessischen Exporte nach Thailand ähnelt stark der der hessischen
Exporte weltweit, wie Tabelle 39 zeigt: Auf den ersten drei Rängen befinden sich mit che-
mischen und pharmazeutischen Erzeugnissen (32,3 %), Maschinen (16,8 %) und elektro-
technischen Erzeugnissen (15,2 %) jeweils die gleichen Warengruppen und auch die An-
teile am gesamten Export sind von vergleichbarer Größenordnung.
Ein beträchtlicher Teil – 196 Mio. Euro bzw. 42,1 % – der hessischen Einfuhr aus Thailand
sind Erzeugnisse der dortigen Elektroindustrie, wobei im Gegensatz zu Vietnam nachrich-
tentechnischen Produkten keine dominierende Rolle zukommt, sondern die Importe eine
größere Bandbreite abdecken. Die zweitwichtigste Importgruppe sind Fahrzeuge, Fahr-
zeugteile und -zubehör (31,3 %). Damit ist Thailand der einzige ASEAN-Staat, aus dem
Produkte dieser Art unter den TOP3 der hessischen Importgüter platziert sind. Zwar ist der
Importwert in Höhe von 196 Mio. Euro im Jahr 2017 gemessen an der Bedeutung der hes-
sischen Branche sicherlich nicht groß – aber auch keine zu vernachlässigende Größe. Bei
330 316
419 405 409380
469524
605627
0
100
200
300
400
500
600
700
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Mio. Euro
3.4163.031
3.858 4.071 4.1414.2794.6535.056
5.376
5.981
0
1.000
2.000
3.000
4.000
5.000
6.000
7.000
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Mio. Euro
0,67
0,58
0,0
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in % Hessen Deutschland
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
88
den importierten Produkten handelt es nicht etwa um Zulieferteile für die hiesige Automo-
bilproduktion, sondern zum großen Teil um komplette Fahrzeuge. Da in Thailand vor allem
japanische Automobilhersteller mit Produktionsstätten vertreten sind, dürfte es sich bei den
hessischen Importen um ebensolche Fahrzeuge handeln.
Tabelle 39: TOP3 der Ex- und Importgüter 2017: Hessen – Thailand, Hessen weltweit sowie Deutschland – Thailand
Export
Export Hessens nach Thailand Export Hessens weltweit Export Deutschlands nach Thailand
Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in %
Chemische u. pharma-zeutische Erzeugnisse
32,3 Chemische u. pharma-zeutische Erzeugnisse
27,7 Maschinen 24,1
Maschinen 16,8 Maschinen 11,5 Fahrzeuge, Fahrzeugteile u. -zubehör
16,8
Elektrotechnische Erzeugnisse
15,2 Elektrotechnische Erzeugnisse
10,3 Chemische u. pharma-zeutische Erzeugnisse
14,3
Import
Import Hessens aus Thailand Import Hessens weltweit Import Deutschlands aus Thailand
Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in %
Elektrotechnische Erzeugnisse
42,1 Elektrotechnische Erzeugnisse
16,7 Elektrotechnische Erzeugnisse
32,3
Fahrzeuge, Fahrzeugteile u. -zubehör
31,3 Chemische u. pharma-zeutische Erzeugnisse
13,5 Maschinen 21,7
Maschinen 5,3 Maschinen 10,9 Schmuck, Gold- und Silberschmiedewaren
10,0
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
Vietnam
Vietnam ist mit großem Abstand der für Hessen bedeutendste Handelspartner der ASEAN-
Staaten, wobei dies wesentlich auf die ausgesprochen hohen Importe von dort zurückzu-
führen ist. Zunächst soll jedoch anhand der Abbildung 43 der Blick auf die hessischen bzw.
deutschen Exporte in Richtung Vietnam geworfen werden. Diese beliefen sich im Jahr 2017
für Hessen auf 139 Mio. Euro (Deutschland: 3,5 Mrd. Euro), wobei die Entwicklung sowohl
für Hessen als auch für Deutschland insgesamt – mit Ausnahme einer kleinen „Delle“ im
Jahr 2013 – eindeutig aufwärts gerichtet ist. Die Ausfuhr nach Vietnam hat sich binnen zehn
Jahren jeweils in etwa verdreifacht. Dieser Trend spiegelt sich ebenfalls in der Entwicklung
der Anteile Vietnams an den Exporten insgesamt wider, die im Laufe der Jahre auf nunmehr
0,2 % (Hessen) bzw. 0,3 % (Deutschland) gestiegen sind.
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
89
Abbildung 43: Export Hessens / Deutschlands nach Vietnam 2017
Export Hessens nach Vietnam in Mio. Euro Export Deutschlands nach Vietnam in Mio. Euro
Bedeutung des Exports für Hessen / Deutschland nach Vietnam: Anteil Vietnams am jeweiligen gesamten Export in %
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
So erfreulich diese positive Exportentwicklung auch ist, wird sie doch durch den außer-
ordentlichen Anstieg vor allem der hessischen Importe aus Vietnam in den Schatten gestellt
(vgl. Abbildung 44). Zwar wird aus nahezu allen ASEAN-Staaten deutlich mehr importiert
als noch vor zehn Jahren, doch zum Teil ist das Niveau ausgesprochen gering – nicht so
im Falle Vietnams. Belief sich die hessische Einfuhr aus Vietnam im Jahr 2008 noch auf
222 Mio. Euro, so waren es 2017 bereits 3,2 Mrd. Euro. Die deutschen Importe aus Vietnam
stiegen im gleichen Zeitraum von 2,4 Mrd. Euro auf 9,6 Mrd. Euro, d.h. der Anteil, der auf
Hessen entfällt, hat erheblich zugenommen. Der Langzeitvergleich der relativen Bedeutung
Vietnams für die Einfuhr zeigt, dass Vietnam mittlerweile für 3,4 % aller hessischen Importe
verantwortlich zeichnet (Deutschland: 0,9 %). Damit ist Vietnam binnen kürzester Zeit fast
in die TOP10 der hessischen Importländer aufgerückt, denn es nimmt im Jahr 2017 den
Rang 11(!) ein – vor bedeutenden hessischen Handelspartnern in der EU wie z. B. Öster-
reich, Polen und Spanien.
3854
67 6680
74
102 105 116
139
0
50
100
150
200
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Mio. Euro
1.0011.1251.483
1.768 1.9521.844
1.9762.289
2.606
3.481
0500
1.000
1.5002.0002.500
3.0003.5004.000
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Mio. Euro
0,20,3
0,0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in % Hessen Deutschland
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
90
Abbildung 44: Import Hessens / Deutschlands aus Vietnam 2017
Import Hessens aus Vietnam in Mio. Euro Import Deutschlands aus Vietnam in Mio. Euro
Bedeutung des Imports für Hessen / Deutschland aus Vietnam: Anteil Vietnams am jeweiligen gesamten Import in %
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
Welche Güter „Made in Hessen“ erfreuen sich in Vietnam einer regen Nachfrage und wel-
che Produkte aus Vietnam liegen dem massiven Anstieg der hessischen Importe zugrunde?
Darüber gibt Tabelle 40 Auskunft.
Wie hinsichtlich der hessischen Exporte weltweit, so nehmen auch bei der Ausfuhr nach
Vietnam Erzeugnisse der hessischen Chemischen und Pharmazeutischen Industrie den
ersten Rang ein (45,5 %). Allerdings kommt diesen Produkten eine überproportional hohe
Bedeutung zu – Anteil bei den hessischen Exporten weltweit: 27,7 % – und die Aufteilung
auf Chemie und Pharma weicht ab. Bei den Exporten nach Vietnam überwiegen die Phar-
mazeutika (38 Mio. Euro) die chemischen Erzeugnisse (26 Mio. Euro), weltweit betrachtet
halten sich beim hessischen Export die Anteile von Chemie und Pharma hingegen in etwa
die Waage. Maschinen sind mit einem Anteil von 25,7 % die zweitwichtigsten Exportgüter
Hessens im Handel mit Vietnam, wobei 2017 Maschinen für das vietnamesische Textil-,
Bekleidungs- und Ledergewerbe den Hauptanteil stellten.
222 240 401
907
1.8682.1881.894
2.6122.962
3.192
0500
1.000
1.5002.0002.500
3.0003.5004.000
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Mio. Euro
2.4022.308
2.9464.002
5.1235.615
6.050
8.0428.806
9.609
0
2.000
4.000
6.000
8.000
10.000
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in Mio. Euro
3,4
0,9
0,0
0,5
1,0
1,5
2,0
2,5
3,0
3,5
4,0
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
in % Hessen Deutschland
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
91
Im Gegensatz zur Ausfuhr sind die eingeführten Waren zum größten Teil (2,4 Mrd. Euro
bzw. 76,5 %) elektrotechnische Erzeugnisse, deren massive Zunahme in den letzten Jah-
ren aufgrund dieses hohen Anteils entsprechend auf die hessische Einfuhr aus Vietnam
insgesamt durchschlägt. Die Bandbreite der hergestellten und weltweit gehandelten Er-
zeugnisse der Elektroindustrie ist grundsätzlich sehr breit, im Falle Vietnams bestehen die
importierten Erzeugnisse jedoch fast ausschließlich aus Produkten, die unter der Bezeich-
nung „Nachrichtentechnische Geräte und Einrichtungen“ – verkürzt: Telefon / Handy – sub-
sumiert werden. Das Land hat sich in den letzten Jahren zum beliebten Produktionsstandort
multinationaler Unternehmen entwickelt, die von dort aus die Weltmärkte – und offenkundig
auch Hessen – bedienen. Ein Beispiel von vielen ist Samsung: Der südkoreanische Misch-
konzern betreibt mehrere Werke in Vietnam und stellt dort u. a. Handys und Displays her.
Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass gemäß der Warengruppensystematik der amtli-
chen Statistik die Warengruppe der Maschinen auch die Warenuntergruppe „Büromaschi-
nen und automatische Datenverarbeitungsmaschinen“ – d.h. Computer, Festplatten, Dru-
cker etc. – enthält. Diese Produkte sind nur schwerlich mit dem allgemeinen Verständnis
einer Maschine in Einklang zu bringen, sondern man wird sie eher bei den elektrotechni-
schen Erzeugnissen verorten. Da mehr als 90 % des hessischen „Maschinen“-Imports aus
Vietnam in die o.g. Kategorie fallen, würde sich der Importanteil elektrotechnischer Erzeug-
nisse weiter auf 87,7 % entsprechend erhöhen.
Tabelle 40: TOP3 der Ex- und Importgüter 2017: Hessen – Vietnam, Hessen weltweit sowie Deutschland – Vietnam
Export
Export Hessens nach Vietnam Export Hessens weltweit Export Deutschlands nach Vietnam
Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in %
Chemische u. pharma-zeutische Erzeugnisse
45,5 Chemische u. pharma-zeutische Erzeugnisse
27,7 Fahrzeuge, Fahrzeugteile u. -zubehör
34,0
Maschinen 25,7 Maschinen 11,5 Maschinen 19,5
Feinmechanische u. optische Erzeugnisse
11,2 Elektrotechnische Erzeugnisse
10,3 Chemische u. pharma-zeutische Erzeugnisse
13,2
Import
Import Hessens aus Vietnam Import Hessens weltweit Import Deutschlands aus Vietnam
Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in % Warengruppe Anteil in %
Elektrotechnische Erzeugnisse
76,5 Elektrotechnische Erzeugnisse
16,7 Elektrotechnische Erzeugnisse
34,2
Maschinen 12,0 Chemische u. pharma-zeutische Erzeugnisse
13,5 Schuhe, Lederwaren, Leder 20,5
Schuhe, Lederwaren, Leder 3,9 Maschinen 10,9 Textilien und Pelzwaren 12,8
Quelle: Statistisches Bundesamt, Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
92
3.3 Direktinvestitionsverflechtungen
Die Motive für ausländische Direktinvestitionen bzw. Foreign Direct Investments (FDI) kön-
nen sehr unterschiedlich sein. Sozusagen das klassische Beispiel ist die Erschließung ei-
nes Absatzmarktes durch den Aufbau eines Vertriebsnetzes vor Ort im Ausland. Im Erfolgs-
fall kann das Engagement durch die Gründung einer Auslandsniederlassung intensiviert
werden, um marktnah produzieren bzw. Dienstleistungen erbringen zu können. Ein Aus-
landsengagement kann jedoch auch primär kostengetrieben sein, indem vergleichsweise
einfache, arbeitsintensive Schritte des unternehmerischen Wertschöpfungsprozesses an
Standorten mit komparativen Lohnkostenvorteilen stattfinden. Direktinvestitionen werden
u. a. auch getätigt, um einen direkten Zugang zu ausländischen Finanzmärkten zu erhalten.
Ein weiteres Beispiel ist vor allem bei Konzernen anzutreffen: Diese nutzen Kauf und Ver-
kauf von Unternehmen oder Unternehmensteilen im Ausland bzw. an ausländische Inves-
toren dazu, im Kerngeschäft zu wachsen, Randaktivitäten abzustoßen oder zu diversifizie-
ren – je nach Unternehmensstrategie.
Nicht nur die Motive für FDI sind vielfältig und vielschichtig, die Beteiligungsstrukturen sind
teilweise ebenfalls ausgesprochen komplex. So existieren neben 100 %-Beteiligungen u. a.
Mehrheits- und Minderheitsbeteiligungen, Joint-Ventures von Unternehmen unterschiedli-
cher Staaten, mittelbare und unmittelbare Unternehmensbeteiligungen sowie Beteiligun-
gen, die sozusagen auf dem Umweg über – teilweise sogar mehrere – andere Länder hin-
weg gehalten werden.
Der Direktinvestitionsbegriff der nachfolgend verwendeten, für das Jahr 2016 noch vorläu-
figen, Daten der Bundesbank geht dementsprechend weit über die idealtypische neue
Fabrik des ausländischen Investors auf der grünen Wiese („greenfield investment“) hinaus.
Bei der Interpretation der Angaben ist insbesondere zu beachten:
• Als Direktinvestition gelten grenzüberschreitende Anteile am Kapital oder an den Stimm-
rechten eines Unternehmens von mindestens 10 %. Mittelbare Beteiligungen werden
dann einbezogen, wenn sie mehrheitlich gehalten werden.
• Die Direktinvestitionsbestände werden – stark vereinfacht – aus dem Beteiligungskapi-
tal unter Berücksichtigung der wechselseitigen Kreditbeziehungen berechnet. Somit
können die Direktinvestitionen durch so genannte „reverse investments“ auch negative
Werte annehmen.
• Bei den Angaben für das aktuelle Jahr 2016 handelt es sich noch um vorläufige Werte.
• Direktinvestitionsobjekte werden erst ab einer Bilanzsumme von über drei Mio. Euro
erfasst. Deshalb dürften insbesondere die Investments, die typischerweise am Anfang
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
93
einer Markterschließung stehen (z. B. Handelsvertretung, Vertriebseinrichtung, Ser-
vicestützpunkt) zum Teil nicht erfasst werden, da sie oftmals zu klein sein werden.
Insofern ist von einer gewissen Untererfassung der Direktinvestitionen auszugehen.
Tabelle 41 gibt im oberen Teil die so definierten Bestände – jeweils zum Jahresende – der
Direktinvestitionen der ASEAN-Staaten in Hessen bzw. in Deutschland (passive Direktin-
vestitionen) an. Im unteren Teil sind die Ergebnisse für die umgekehrte Richtung angeführt,
d.h. die Bestände der hessischen bzw. deutschen Direktinvestitionen vor Ort in den
ASEAN-Staaten (aktive Direktinvestitionen).
Für die Mehrzahl dieser Staaten sind die Angaben überwiegend, also nicht nur für das Jahr
2016, entweder aus Gründen der Geheimhaltung von Einzelangaben nicht veröffentlicht
oder es werden keine bzw. nur ausgesprochen niedrige Direktinvestitionen ausgewiesen.
Bisweilen sind diese zudem mit negativem Vorzeichen versehen, d.h. die Forderungen
übersteigen die Verbindlichkeiten. Aus hessischer Sicht werden lediglich aus Singapur FDI
in nennenswerter Höhe ausgewiesen, bundesweit sind zudem Malaysia (239 Mio. Euro)
und Thailand (185 Mio. Euro) zu nennen. Der Wert für den Wirtschaftsraum ASEAN insge-
samt dürfte nur geringfügig von der Summe für diese drei Staaten abweichen.
Der FDI-Bestand Singapurs in Hessen belief sich Ende 2016 auf 507 Mio. Euro, wobei sich
die singapurischen Investoren auf den Finanz- und Versicherungssektor in Hessen kon-
zentrieren. Bundesweit haben Unternehmen aus Singapur gut 1,2 Mrd. Euro investiert, wo-
mit rund 40 % aller ausländischen Direktinvestitionen aus Singapur in Deutschland auf Hes-
sen entfallen. Aufgrund der Funktion Singapurs als internationales Handels- und Finanz-
zentrum ist davon auszugehen, dass ein beträchtlicher Teil der Direktinvestitionen in
Hessen bzw. in Deutschland von dortigen Unternehmen getätigt werden, die sich letztlich
im Eigentum ausländischer Unternehmen befinden, d.h. die Konzernspitze dieser Unter-
nehmen ist nicht in Singapur ansässig.
Es überrascht wenig, dass die Direktinvestitionen der einzelnen ASEAN-Staaten in Hessen
ganz überwiegend sehr niedrig ausfallen. Die Leistungsfähigkeit von Volkswirtschaften wie
etwa den Philippinen ist noch zu gering, es fehlt der heimischen Wirtschaft an konkurrenz-
fähigen Produkten, an Know-how und letztlich auch an Kapital. Zum Abschluss der Betrach-
tung der passiven Direktinvestitionen sei zum Vergleich der Bestand der Direktinvestitionen
Asiens insgesamt angeführt: Dieser summierte sich Ende 2016 in Hessen auf 9,1 Mrd.
Euro, bundesweit auf 31,1 Mrd. Euro, womit der Anteil der ASEAN-Staaten deutlich unter
10 % liegt. Die bedeutendsten asiatischen Herkunftsländer ausländischer Direktinvesti-
tionen sind die Republik Korea, Japan und die VR China.
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
94
Tabelle 41: Direktinvestitionsbeziehungen (FDI) zwischen Hessen / Deutschland und den ASEAN-Staaten 2012 bis 2016 (Bestände zum jeweiligen Jahresende)
Hessen Deutschland
2012 2013 2014 2015 2016 2012 2013 2014 2015 2016
Passive Direktinvestitionen in Mio. Euro
FDI aus Singapur 370 578 604 602 507 696 1.319 1.450 1.267 1.228
FDI aus Malaysia 0 0 0 -1 -2 140 173 150 229 239
FDI aus Thailand 0 0 X X X 60 92 116 119 185
FDI aus Asien 5.604 6.130 7.575 8.347 9.148 24.886 25.238 27.241 28.980 31.145
Aktive Direktinvestitionen in Mrd. Euro
FDI in ASEAN* 5,3 5,1 6,0 5,9 5,5 22,7 23,0 25,7 27,3 29,3
FDI in Asien 14,6 14,6 17,8 20,1 20,1 105,2 109,8 133,6 149,0 160,1
Anteil ASEAN an Asien in %
36,3 34,9 33,7 29,3 27,3 21,6 20,9 19,2 18,3 18,3
X Angaben aufgrund der Geheimhaltung von Einzelangaben nicht veröffentlicht. * ohne die Staaten Brunei Darussalam, Kambodscha, Laos und Myanmar.
Quelle: Deutsche Bundesbank, Berechnungen der Hessen Agentur
Welches Bild zeichnet die umgekehrte Richtung, d.h. die aktiven Direktinvestitionen (vgl.
Tabelle 41, untere Hälfte)? Der FDI-Bestand Hessens in den ASEAN-Staaten zum Jahres-
ende 2016 wird auf 5,5 Mrd. Euro beziffert. Dabei ist zu beachten, dass in dieser Summe
die Länder Brunei Darussalam, Kambodscha, Laos und Myanmar aus den bereits oben
angeführten Gründen nicht berücksichtigt sind. Es kann davon ausgegangen werden, dass
die Summe der Direktinvestitionen in diesen vier ASEAN-Staaten bereits auf Bundesebene
und somit erst recht für Hessen sehr gering ausfällt. Apropos Bundesebene: Für Deutsch-
land insgesamt stehen Direktinvestitionen in den ASEAN-Staaten in Höhe von 29,3 Mrd.
Euro zu Buche. Im Verlauf der letzten Jahre sind die hessischen bzw. deutschen Direktin-
vestitionen im asiatischen Raum deutlich angestiegen, was vor allem in der regen Investiti-
onstätigkeit in der VR China aber auch in Indien begründet liegt. Die Entwicklung der
Direktinvestitionen in den ASEAN-Staaten konnte mit dieser Dynamik nicht Schritt halten,
wie der Blick auf den entsprechenden Anteil im Zeitverlauf veranschaulicht: Im Jahr 2012
hatten 36,3 % (Bund: 21,6 %) der hessischen Direktinvestitionen in Asien den Wirtschafts-
raum ASEAN als Ziel, 2016 waren es nur noch 27,3 % (Bund: 18,3 %). Doch vielleicht kön-
nen in den nächsten Jahren so rasant wachsende Länder wie z. B. Vietnam den hessischen
Direktinvestitionen in den ASEAN-Staaten neue Impulse verschaffen.
Wie aus Abbildung 45 hervorgeht, ist das Hauptziel der hessischen Direktinvestitionen in
den ASEAN-Staaten die Finanz- und Hafenmetropole Singapur. 3,6 Mrd. bzw. zwei Drittel
der insgesamt 5,5 Mrd. Euro hessischen Direktinvestitionen in den ASEAN-Staaten waren
zum Jahresende 2016 in Singapur, dem kleinsten Staat Südostasiens, investiert. Es folgt
Malaysia mit 1,0 Mrd. Euro. Sowohl im Falle Singapurs als auch Malaysias entspricht der
hessische Direktinvestitionsbestand Ende 2016 – nach zwischenzeitlichem Anstieg – nahe-
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
95
zu exakt wieder dem zu Beginn des betrachteten Fünfjahreszeitraums. Anders hingegen
bei Indonesien, Philippinen, Thailand und Vietnam, wo unisono mehr investiert wurde, die
Werte von 304 Mio. Euro für Indonesien bis 135 Mio. Euro (Vietnam) allerdings nur einen
Bruchteil der Volumina von Singapur ausmachen.
Abbildung 45: Direktinvestitionen Hessens in ausgewählten ASEAN-Staaten 2012 bis 2016 (Bestände zum jeweiligen Jahresende)
Quelle: Deutsche Bundesbank
Der Vergleich Hessens mit Deutschland insgesamt anhand von Abbildung 46 zeigt Gemein-
samkeiten, aber auch Unterschiede auf. So ist die Reihenfolge der Zielländer weitestge-
hend identisch, lediglich die Philippinen und Thailand tauschen die Plätze. Auch für die
Direktinvestitionen Deutschlands insgesamt ist das mit Abstand wichtigste Zielland unter
den ASEAN-Staaten Singapur, wobei dessen Anteil mit rund der Hälfte deutlich kleiner aus-
fällt als aus hessischer Perspektive. Im Gegenzug erfreuen sich Indonesien und Thailand
bei den deutschen Investoren einer größeren Beliebtheit als unter den hessischen Investo-
ren. Abweichend von Hessen liegen aus bundesdeutscher Sicht nicht nur die Direktinvesti-
tionen in Vietnam, Thailand, Philippinnen und Indonesien 2016 höher als noch im Jahr
2012, sondern auch die in Malaysia und Singapur.
3.655 3.5274.114 3.975 3.643
1.013 1.011
1.209 1.1901.046
226 200
246 282304
131148
182 186
187149
108
130 142
16283 91
107 106
135
0
1.000
2.000
3.000
4.000
5.000
6.000
7.000
2012 2013 2014 2015 2016
in Mio. Euro
Singapur Malaysia Indonesien Philippinen Thailand Vietnam
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
96
Abbildung 46: Direktinvestitionen Deutschlands in ausgewählten ASEAN-Staaten 2012 bis 2016 (Bestände zum jeweiligen Jahresende)
Quelle: Deutsche Bundesbank
Abschließend werden Informationen zur Struktur der aktiven Direktinvestitionen bzw. zur
Frage, welche Wirtschaftszweige in den ASEAN-Staaten investieren, gegeben. Aufgrund
der zahlreichen Sperrungen von Angaben müssen sich die Differenzierung auf zwei Berei-
che – und zwar das Verarbeitende Gewerbe sowie die Finanz- und Versicherungsdienst-
leistungen – beschränken (vgl. Tabelle 42).
Tabelle 42: Direktinvestitionen Hessens bzw. Deutschlands in ausgewählten ASEAN-Staaten – Verarbeitendes Gewerbe und Finanzsektor (Bestände am Jahresende 2016 in Mio. Euro)
Land FDI aus Hessen
insgesamt
darunter: FDI aus
Deutschland insgesamt
darunter:
Verarbeitendes Gewerbe
Finanz- und Versicherungs-
dienstleister
Verarbeitendes Gewerbe
Finanz- und Versicherungs-
dienstleister
Singapur 3.643 137 2.733 15.088 5.397 6.937
Malaysia 1.046 513 449 5.599 2.271 1.821
Indonesien 304 9 208 3.556 608 2.427
Philippinen 187 9 160 906 320 257
Thailand 162 X 49 3.416 1.470 1.130
Vietnam 135 X 71 763 285 334
X Angaben aufgrund der Geheimhaltung von Einzelangaben nicht veröffentlicht.
Quelle: Deutsche Bundesbank
11.589 12.316 13.652 14.261 15.088
5.020 4.8455.144 5.146
5.5592.616 2.4872.929 3.173
3.5562.345 2.198
2.6803.171
3.416
597 613752
866906
490 565
627706
763
0
5.000
10.000
15.000
20.000
25.000
30.000
35.000
2012 2013 2014 2015 2016
in Mio. Euro
Singapur Malaysia Indonesien Thailand Philippinen Vietnam
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
97
Die hessischen Direktinvestitionsbeziehungen zu anderen Wirtschaftsregionen sind be-
kanntlich stark durch den Finanzsektor bestimmt. So entfallen über drei Viertel bzw.
143,1 Mrd. Euro des gesamten hessischen Direktinvestitionsbestands weltweit in Höhe von
181,9 Mrd. zum Jahresende 2016 auf den Bereich der Erbringung von Finanz- und Versi-
cherungsdienstleistungen, während etwa das hessische Verarbeitende Gewerbe für ledig-
lich 11,5 Mrd. Euro verantwortlich zeichnet. Auf Bundesebene spielt der Finanzsektor als
Investor ebenfalls eine sehr wichtige Rolle – diese fällt mit einem Anteil von rund der Hälfte
aller deutschen Direktinvestitionen im Ausland allerdings klar geringer als in Hessen aus.
Im Gegenzug werden knapp ein Drittel der aktiven Direktinvestitionen Deutschlands dem
Verarbeitenden Gewerbe zugeordnet – erheblich mehr als in Hessen.
Diese Muster zeigen sich überwiegend auch bei den Direktinvestitionen in den ASEAN-
Staaten. So etwa bei Singapur, wo 2,7 Mrd. bzw. rund drei Viertel (Deutschland: knapp die
Hälfte) der insgesamt 3,6 Mrd. hessischen Direktinvestitionen vom hiesigen Finanzsektor
getätigt wurden. Malaysia hingegen ist der einzige der ASEAN-Staaten, in dem sowohl für
Hessen als auch auf Bundesebene vom Verarbeitenden Gewerbe mehr Investitionen getä-
tigt wurden als vom Finanzbereich.
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
98
4 Potenziale der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und der ASEAN-Region
Potenziale der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und dem Wirtschaftsraum
ASEAN werden nachfolgend näher betrachtet. Im Vordergrund des ersten Abschnitts ste-
hen die wirtschaftlichen Gegebenheiten aus Sicht der Markterschließung durch hessische
Unternehmen – hierzu zählen das wirtschaftspolitische Umfeld, geförderte Messeveranstal-
tungen in der Region sowie einzelne Branchenbetrachtungen. Im Kapitel 4.2 wird anhand
von Unternehmensbeispielen die erfolgreiche Erschließung des Wirtschaftsraums ASEAN
durch hessische Unternehmen verdeutlicht. Auch für Investitionsaktivitäten in der umge-
kehrten Richtung durch Unternehmen aus den ASEAN-Staaten in Hessen konnten einige
Beispiele recherchiert werden. Anhand von Kurzporträts werden drei hessische Unterneh-
men, die in der ASEAN-Region tätig sind, präsentiert.
4.1 Aspekte der Wirtschaftsregion ASEAN aus hessischem Blickwinkel
Markterschließung und wirtschaftspolitisches Umfeld
Der Wirtschaftsraum ASEAN ist ein attraktiver und wachstumsstarker Wirtschaftsraum, der
– wie oben dargestellt – vielfältige Besonderheiten aufweist. Hervorzuheben ist, dass trotz
aller Bestrebungen und der Zielsetzung als gemeinsamer Wirtschaftsraum ASEAN aufzu-
treten, die Integration der einzelnen Staaten deutlich geringer ist als etwa in der EU – die in
internationalen Studien als Vergleichsmaßstab herangezogen wird. Unter den ASEAN-
Staaten gilt das Prinzip der Nichteinmischung in innere Angelegenheiten, für öffentliche Er-
klärungen des Staatenbundes wird stets ein Konsens aller zehn Mitgliedsstaaten benötigt.25
Freihandelsabkommen erleichtern für Unternehmen den wechselseitigen Austausch von
Gütern und – je nach Umfang der Vereinbarung – auch die Erbringung von Dienstleistun-
gen, die Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen sowie Investitionen im Partnerland.
Die ASEAN-Staaten haben im Jahr 1992 untereinander die Vereinbarung der ASEAN Free
Trade Area geschlossen und es gibt zudem gemeinsame Freihandelsabkommen mit China
(2005 Güter / 2007 Dienstleistungen), Japan (2008), Australien und Neuseeland (2010),
der Republik Korea (2010) und Indien (2010 Güter / 2015 Dienstleistungen).26 Mit dem Start
der ASEAN Economic Community in 2015 wurde zudem der Grundstein gelegt, um einen
Binnenmarkt innerhalb der ASEAN-Staaten zu schaffen.27 Die Freihandelsabkommen der
ASEAN-Staaten bieten für hessische Unternehmen Potenziale, um von einzelnen (Produk-
tions-)Standorten innerhalb der ASEAN-Region den gesamten Wirtschaftsraum zu erschlie-
25 Hein (2018 S.8-9). 26 World Trade Organization (2019). 27 Bessler (2015).
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
99
ßen. Ein weiterer wichtiger Aspekt für hessische Unternehmen sind die Handelsvereinba-
rungen zwischen den ASEAN-Staaten und der EU. 2007 wurden Verhandlungen für ein
Freihandelsabkommen zwischen der EU und ASEAN aufgenommen, die allerdings in 2009
pausiert wurden. Stattdessen wurden bilaterale Verhandlungen initiiert, und zwar 2010 mit
Malaysia und Singapur, 2012 mit Vietnam, 2013 mit Thailand, 2015 mit den Philippinen und
2016 mit Indonesien. Die Verhandlungen zu Handels- und Investitionsabkommen mit Sin-
gapur und mit Vietnam wurden abgeschlossen und die entsprechenden Abkommen befin-
den sich im Ratifikationsprozess. Die Abkommen mit Singapur wurden im April und mit
Vietnam im Oktober 2018 durch die EU-Kommission dem EU-Rat vorgestellt. Nach dessen
Zustimmung werden die Abkommen dem EU-Parlament vorgelegt. Die Handelsabkommen
treten nach dessen Zustimmung in Kraft, während die Investitionsabkommen zusätzlich
durch die Mitgliedsstaaten ratifiziert werden müssen. Durch das Handelsabkommen mit
Vietnam werden 99 % aller Zölle abgeschafft und verschiedene Regulierungen harmoni-
siert. Die geografischen Angaben für bestimmte EU-Nahrungsmittelerzeugnisse werden
geschützt und der wechselseitige Zugang zu Dienstleistungsmärkten und öffentlichen Be-
schaffungsaufträgen wird erleichtert. Das Handelsabkommen mit Singapur sieht insbeson-
dere eine Abschaffung sämtlicher Zölle, einen Abbau von technischen und nicht-tarifären
Handelsbarrieren (z. B. durch die Harmonisierung von Standards), eine Vereinfachung der
Handelsabwicklung durch Zusammenarbeit der Zollbehörden sowie die Öffnung der Dienst-
leistungsmärkte sowie von öffentlicher Beschaffung vor. Es beinhaltet auch Vereinbarun-
gen zum Schutz Geistigen Eigentums sowie bindende Verpflichtungen hinsichtlich sozialer
Standards und Umweltschutz.28
Bei der Markterschließung sind die großen Unterschiede zwischen den Staaten zu beach-
ten – nicht nur bei Wohlstandsindikatoren und internationalem Handel (vgl. Kapitel 2), son-
dern auch hinsichtlich kultureller, sozialer, ökologischer und politischer Faktoren. Beispiels-
weise reicht die Spannweite hinsichtlich des politischen Systems der ASEAN-Staaten von
einer Militärdiktatur (Thailand) über einen kommunistischen Einparteienstaat (Vietnam) bis
zur Demokratie (Indonesien). Die Religionszugehörigkeit reicht von katholisch geprägten
Ländern (Philippinen) über Länder mit mehrheitlich islamischer Bevölkerung (Indonesien)
bis hin zu überwiegend buddhistischen Ländern (Thailand).29 Hierdurch ergeben sich auch
kulturelle Unterschiede im Hinblick auf die jeweilige Geschäftspraxis, die bei der Markter-
schließung bzw. der Zusammenarbeit mit Unternehmen aus dem Wirtschaftsraum ASEAN
zu beachten sind.
Generell nimmt die Bedeutung der schnell wachsenden ASEAN-Wirtschaftsregion als In-
vestitionsstandort in den letzten Jahren zu. Die vielerorts sehr niedrigen Lohnkosten, eine
tendenzielle Verbesserung des Investitionsklimas in Südostasien sowie eine vergleichs-
weise offene Einstellung gegenüber ausländischen Investoren gehören zu den wichtigsten
28 Vgl. EU-Kommission (2018a, b). 29 Vgl. Hein (2018, S. 8-9).
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
100
Faktoren hierfür. Viele der Länder bemühen sich durch diverse politische und regulatorische
Maßnahmen und Initiativen aktiv um ausländische Direktinvestitionen. So entwickeln sich
die ASEAN-Staaten als eine Ergänzung oder sogar als Alternative zum Produktionsstandort
China. Die wachsenden Lohnkosten in China sind mit Abstand der wichtigste Faktor, der –
laut einer Umfrage der Deutschen Handelskammer in China – Unternehmen dazu bewegt,
ihre Investitionsstrategien zu überdenken.30 Knapp 14 % der befragten Unternehmen ha-
ben demnach bereits die Entscheidung getroffen, Produktionskapazitäten nach außerhalb
Chinas zu verlagern. Mehr als die Hälfte dieser Unternehmen haben steigende Kosten (ein-
schließlich Lohnkosten) als Grund für diesen Entschluss angegeben. Über ein Drittel der
Unternehmen, die eine Verlagerung beschlossen haben, hat sich für eine Verlagerung nach
Südostasien entschieden. An zweiter Stelle wird Indien genannt. Diese Tendenzen werden
aktuell durch den Handelskonflikt zwischen China und USA verstärkt.
Messeveranstaltungen im Wirtschaftsraum ASEAN
Weltweit – so auch im Wirtschaftsraum ASEAN – ist eine Präsenz auf Messeveranstaltun-
gen sowie der Besuch von Fachveranstaltungen vor Ort ein bewährtes Mittel zur Markter-
schließung im Ausland sowie zur Verstetigung von Geschäftsbeziehungen und Kontakt-
pflege mit den Kunden aus der Region. Singapur hat mit der Gründung des Singapore Con-
vention Bureau31 im Jahr 1974 frühzeitig auf einen Auf- und Ausbau seines Messe- und
Tagungsgeschäfts gesetzt und hatte lange Zeit eine Hub-Funktion für die ASEAN-Region.
Allerdings haben andere Länder des Wirtschaftsraums – entsprechend zur Wirtschaftsleis-
tung – auch in punkto Messewirtschaft aufgeholt.32 Aber kein konkurrierender Messestand-
ort in den übrigen ASEAN-Staaten kann eine Hub-Funktion für die gesamte Region über-
nehmen – das heißt, eine Präsenz auf Veranstaltungen in den einzelnen Ländern wird zu-
nehmend wichtiger.33
In der internationalen Messedatenbank des Ausstellungs- und Messe-Ausschusses der
Deutschen Wirtschaft e.V. (AUMA) sind qualitätsgeprüfte Messen im Ausland erfasst. Diese
Datenbank ist eine wertvolle Recherchemöglichkeit für hessische Unternehmen, die den
Markt erschließen wollen. Im Wirtschaftsraum ASEAN sind zuletzt jährlich knapp 250 Mes-
sen in der Datenbank enthalten. Die zahlenmäßige Verteilung auf die einzelnen Länder ist
sehr unterschiedlich. Messen in Brunei Darussalam sind gar nicht und auch solche in Kam-
bodscha und Laos nur vereinzelt in die Datenbank aufgenommen. In Myanmar und auf den
Philippinen sind etwa 17 Messen jährlich verortet und in Malaysia finden 24 Veranstaltun-
gen jährlich statt. Mit jeweils rund 40 Messen jährlich sind Singapur und Vietnam in der
Datenbank vertreten. Auf rund 50 Messen kommen Indonesien und Thailand.
30 German Chamber of Commerce in China (2018). 31 Mittlerweile umbenannt zu Singapore Exhibition & Convention Bureau, mit Niederlassung in Frankfurt am Main (vgl. Anhang). 32 Vgl. AUMA (2016a). 33 Vgl. AUMA (2007).
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
101
Abbildung 47: Anzahl der Messeveranstaltungen in den ASEAN-Staaten 2018 bis 2019
Quelle: AUMA-Datenbank
Obwohl die Zahl der Messeveranstaltungen in den letzten Jahren weitgehend konstant ge-
blieben ist, zeigt ein langfristiger Vergleich, dass die ASEAN-Region eine dynamische Ent-
wicklung erfahren hat. Myanmar ist nach dem Ende der Militärdiktatur 2011 erst für Messe-
veranstaltungen interessant geworden. In Indonesien lag die Zahl der gelisteten Messever-
anstaltungen vor rund zehn Jahren bei nur rund 15 Veranstaltungen jährlich.34 Auch im
Zeitraum 2010-2014 lag die Zahl der Messeveranstaltungen mit 30 noch deutlich unter den
derzeitigen Werten. Einen leichten Anstieg gengenüber 2010-2014 erzielt auch Thailand.
Dagegen ist das Niveau der in der AUMA erfassten Messeveranstaltungen in den übrigen
ASEAN-Staaten gegenüber der Periode 2010-2014 relativ stabil geblieben.35
Das Auslandsmesseprogramm des Bundes (AMP) bietet Unternehmen eine geförderte
Teilnahme bei deutschen Gemeinschaftsständen auf rund 270 Messeveranstaltungen welt-
weit an. Es dient insbesondere zur Unterstützung bei der Erschließung weit entfernter,
schwieriger Auslandsmärkte. Im Jahr 2019 sind im Wirtschaftsraum ASEAN 33 Messever-
anstaltungen im AMP enthalten. Zusätzlich sind Teilnahmen bei 2 Veranstaltungen über die
Exportinitiative Energie gefördert. Ein weiterer Anhaltspunkt für interessante Messeveran-
staltungen sind die durch deutsche Messeveranstalter im Ausland ausgerichteten Veran-
staltungen. Häufig werden Ableger der hiesigen Leitmessen an verschiedenen Standorten
weltweit angeboten und bieten so hessischen Ausstellern das gewohnte inhaltliche Spekt-
rum. Entsprechende relevante Messeveranstaltungen sind für das Jahr 2019 in Tabelle 43
enthalten. Messekomplexe aus mehreren Parallelveranstaltungen wurden zusammenge-
fasst. Bei diesen Veranstaltungen gibt es teilweise auf mehreren Teilmessen jeweils einen
deutschen Gemeinschaftsstand im Rahmen des AMP.
34 Vgl. Auma (2016b). 35 Vgl. Werner, Bauer, Harsche (2014, S. 124).
0
10
20
30
40
50
60In
done
sien
Kam
bods
cha
Laos
Mal
aysi
a
Mya
nmar
Phi
lippi
nen
Sin
gapu
r
Thai
land
Vie
tnam
2016 2017 2018 2019 2020Anzahl
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
102
Tabelle 43: Bedeutende Messeveanstaltungen im Wirtschaftsraum ASEAN 2019
Messeveranstaltungen Monat AMP1 GTQ2
Inter Airport South East Asia – International Exhibition for Maintenance and Cargo Equipment, Air Navigation, Airport Construction, Security and Emergency Technologies, Singapur
Feb Ja
Automechanika Ho Chi Minh City, Vietnam Feb Ja Ja
ProPak Vietnam – International Processing and Packaging Exhibition, Vietnam Mär Ja
TENAGA Expo & Forum – Electricity Generation, Transmission, Distribution, Engineering, Malaysia Mär Ja
CeMAT SOUTHEAST ASIA – International Trade Fair for Materials Handling/Intralogistics and Logistics, Indonesien
Mär Ja
Automechanika Kuala Lumpur, Malaysia Mär Ja
analytica Vietnam – International Trade Fair for Laboratory Technology, Analysis, Biotechnology and Diagnostics, Vietnam
Apr Ja Ja
Rail Solutions Asia, Malaysia Apr Ja
Food & Hotel Vietnam - The International Food & Drink, Hotel, Restaurant, Bakery & Foodservice Equipment, Supplies & Services Exhibition & Conference, Vietnam
Apr Ja
THAIFEX - World of Food Asia - International Trade Exhibition for Food & Beverages, Food Technology and Retail & Franchise in Asia, Thailand
Mai Ja Ja
RENEWABLE ENERGY ASIA - REA (ASEAN Sustainable Energy Week) - International Renewable Energy Technology Exhibition and Conference, Thailand
Jun Ja
(EEM)
ENTECH Vietnam - Vietnam Environment & Energy Tech, Vietnam Jun Ja
(EEN)
BroadcastAsia - International Digital Media Multimedia & Entertainment Technology Exhibition & Conference CommunicAsia - Asian International Communications & Information Technology Exhibition & Conference (incorp. in ConnecTechAsia), Singapur
Jun Ja
OGA Oil & Gas Asia - Oil, Gas and Petrochemical Engineering Exhibition, Malaysia Jun Ja
MTA VIETNAM - The International Precision Engineering Machine Tools & Metalworking Exhibition & Conference, Vietnam
Jul Ja
BIOFACH SOUTH EAST ASIA NATURAL EXPO SOUTH EAST ASIA, Thailand
Jul Ja Ja
Trenchless Asia - Internationale Ausstellung und Konferenz für Grabenloses Bauen, Indonesien Jul Ja
Secutech Vietnam - International Security, Fire & Safety Exhibition & Conference, Vietnam Aug Ja
VIDEC - Vietnam International Dental Exhibition & Congress, Vietnam Aug Ja
POWER-GEN Asia - The Global Power Generation Exhibition & Conference, Malaysia Sep Ja
Intermat ASEAN - Internationale Fachmesse für Baumaschinen, Bauausrüstung und Technologien, Thailand
Sep Ja
MEDICAL FAIR THAILAND - International Exhibition on Hospital, Diagnostic, Pharmaceutical, Medical & Rehabilitation Equipment & Supplies, Thailand
Sep Ja Ja
Electric, Power and Renewable Energy Indonesia, Indonesien Sep Ja
IDEC - Indonesian Dental Exhibition & Conference for the Indonesian Market, Indonesien Sep Ja
Tube Southeast ASIA - International Tube & Pipe Trade Fair for Southeast Asia wire Southeast ASIA - International Wire & Cable Trade Fair for Southeast Asia, Thailand
Sep Ja Ja
MINING INDONESIA - International Mining and Mineral Recovery Exhibition and Conference, Indonesien
Sep Ja
OGI - Oil & Gas Indonesia - incorp. Marine Indonesia, Indonesien Sep Ja
PACK PRINT INTERNATIONAL - International Packaging and Printing Exhibition for Asia T-PLAS - International Trade Fair for the Plastics and Rubber Industries, Thailand
Sep Ja Ja
VIETNAM WOOD - Vietnam International Woodworking Industry Fair, Vietnam Sep Ja
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
103
Messeveranstaltungen Monat AMP1 GTQ2
Pharmed & Healthcare Vietnam - Vietnam International Exhibition on Products, Equipment, Supplies for Pharmaceutical, Medical, Hospital & Rehabilitation, Vietnam
Sep Ja
WorldDidac Asia - WorldDidac Asia - World Class Education Resources, Thailand Okt Ja
ITAP - Industrial Transformation ASIA-PACIFIC - The No. 1 Platform for Digital Industry and Intelligent Manufacturing in ASEAN, Singapur
Okt Ja Ja
ITB Asia, Singapur Okt Ja
Metalex - ASEAN's International Machine Tools and Metalworking Technology Trade Exhibition and Conference, Thailand
Nov Ja
Plastics and Rubber Vietnam - International Plastics and Rubber Technologies and Materials Exhibition for Vietnam, Vietnam
Nov Ja
Secutech Thailand - International Trade Fair for Security, Fire and Safety Thailand Building Fair - The ASEAN platform for Building Automation & Electrical Engineering Thailand Lighting Fair - ASEAN's Leading Trade Fair on Lighting Technology, Design and Application, Thailand
Nov Ja
VIETWATER - International Water, Wastewater & Recycling Technology Expo Nov Ja
MANUFACTURING INDONESIA - Int. Manufacturing Machinery, Equipment, Materials and Services Exh.
Dez Ja
1 AMP: Auslandsmesseprogramm des Bundes / EEM: Exportinitiative Energie-Messemodul 2 GTQ: Messeveranstaltungen deutscher Veranstalter im Ausland (German Trade Fair Quality Abroad)
Quelle: AUMA-Datenbank.
Kurzprofil Elektroindustrie
Die elektrotechnischen Erzeugnisse haben im Außenhandel zwischen Hessen und den
ASEAN-Staaten einen außerordentlichen Stellenwert, denn rund 60 % der hessischen Im-
porte aus den ASEAN-Ländern sind elektrotechnische Erzeugnisse (vgl. Kapitel 3.1). Vor
dem Hintergrund der äußerst wichtigen Rolle Südostasiens in den weltweiten Wertschöp-
fungsketten der Elektroindustrie, ist dies nicht verwunderlich. Ein Großteil der elektrotech-
nischen Erzeugnisse auf dem Weltmarkt ist ein gemeinsames Produkt diverser asiatischer
Länder, über die einzelne Fertigungsschritte verteilt sind. China hat seit Längerem in ver-
schiedenen Zweigen der Elektroindustrie eine marktbeherrschende Stellung. In den letzten
Jahren haben sich allerdings einzelne Länder der ASEAN-Region zunehmend zu einer
Alternative als Produktionsstandort der Elektroindustrie entwickelt. Besonders Malaysia,
Vietnam, die Philippinen, Thailand und Indonesien haben wichtige Teile der elektrotechni-
schen Wertschöpfungskette ins Land geholt. Zudem ist Singapur auf dem Weg, sich zu
einem Hub für Forschung und Entwicklung zu entwickeln.36 Gravierende Lohnunterschiede
zwischen China und einigen der südostasiatischen Länder, aber auch eine offenere Politik
der Letzteren gegenüber ausländischen Investoren sind die Hauptgründe für multinationale
Unternehmen, zunehmend in der ASEAN-Region zu investieren oder sogar Produktionss-
täten in Richtung südlich von China zu verlagern. Diese Tendenz wird aktuell durch den
Handelskonflikt zwischen den USA und der Volksrepublik verstärkt.
36 Vgl. Harsche, Bauer, Werner (2017, S.36) sowie (GTAI 2018a).
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
104
Ein Beispiel für diese Entwicklung ist der südkoreanische „Elektrogigant“ Samsung, der seit
dem Jahr 2009 Mobiltelefone in Vietnam herstellt. Das Werk in Thai Nguyen im Norden von
Vietnam produziert mittlerweile mehr elektronische Erzeugnisse als jede andere Samsung-
Produktionsstätte weltweit und erwirtschaftet mehr als ein Drittel des globalen Konzernum-
satzes.37 Dank Samsung ist Vietnam inzwischen nach China der zweitgrößte Exporteur von
Smartphones weltweit. Um Samsung herum hat sich in Vietnam ein Elektronikcluster gebil-
det, sodass auch künftig mit zunehmenden ausländischen Investitionen in diesem Bereich
zu rechnen ist. Nach Einschätzung der GTAI wird der Elektroniksektor in Vietnam bis 2025
durchschnittlich um 6 % pro Jahr wachsen.38
Malaysia sowie Singapur punkten dagegen als Exporteure von Halbleitern, auch wenn der
weltweite Markt von Halbleitern von China (das mehr als die Hälfte der weltweiten Produk-
tion auf sich vereinigt) dominiert wird. Auf beide Länder zusammen entfallen über drei Vier-
tel der Halbleiterausfuhren der ASEAN-Region. Auch elektrotechnische Erzeugnisse und
Solarpanels gehören zu den Exportschlagern der malaysischen Wirtschaft. Generell fokus-
sieren sich Malaysia und Singapur um Teile der Fertigungskette mit höherer Wertschöpfung
wie Design oder Produktion von Chips. Auf den Philippinen – in den 90er-Jahren noch einer
der wichtigsten Standorte der Elektronikproduktion – verbleiben eher einfachere Ferti-
gungsschritte wie zum Beispiel das Testen von Halbleitern sowie der Zusammenbau von –
oft importierten – Vorprodukten zu elektronischen Bauelementen mit geringer eigener Wert-
schöpfung. Nichtsdestotrotz ist die Elektronikindustrie der wichtigste Exportzweig der Phi-
lippinen, dem auch gute Wachstumspotenziale bescheinigt werden.39
Mit den zunehmenden Auslandsinvestitionen im Bereich der Elektroindustrie und der weit-
gehenden Spezialisierung der Region auf elektrotechnische Erzeugnisse gewinnen auch in
den ASEAN-Ländern Trends wie Digitalisierung, Automatisierung und Industrie 4.0 an Be-
deutung. So hat z. B. Thailand einen Wachstums- und Digitalplan „Thailand 4.0“ verab-
schiedet, der stark auf Steigerung von Produktivität und Wertschöpfung, aber auch auf di-
verse – u. a. steuerliche Vorteile – für ausländische Investoren setzt. Dabei werden Schlüs-
selindustrien und -technologien definiert und gefördert, wie Smart Electronics, Robotik und
Automatisierung, Digitalisierung, Internet der Dinge und Künstliche Intelligenz. Die Umset-
zung dieser längerfristigen Entwicklungsstrategie kombiniert mit einer von der Weltbank
attestierten deutlichen Verbesserung des Geschäftsklimas im internationalen Vergleich40
macht Thailand zu einem sehr interessanten Investitionsstandort auch für hessische Unter-
nehmen der Elektroindustrie.
37 Vgl. The Economist (2018). 38 Vgl. GTAI (2018a). 39 Vgl. GTAI (2018b). 40 Vgl. GTAI (2018c).
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
105
Kurzprofil Maschinenbau
In vielen der ASEAN-Länder wird seit Jahren eine Expansion des Produzierenden Gewer-
bes beobachtet. Dabei wird zunehmend für den Export produziert. Zwangsläufig benötigen
die ASEAN-Länder hierfür mehr Maschinen und Anlagen, die allerdings nur in einzelnen
südostasiatischen Ländern und nur in einem relativ geringen Umfang hergestellt werden.
Oft ist in den Ländern das Know-how, um die ganze Fertigungskette von Maschinen abzu-
decken, nicht vorhanden. Davon profitiert vor allem der chinesische Maschinenbau. Der
Export von Maschinen aus China in die ASEAN-Region hat sich in den letzten zehn Jahren
fast verfünffacht.41 Maschinen aus China sind kostengünstiger als entsprechende Produkte
aus Japan, den USA oder Deutschland und technologisch wie qualitativ für eine Produktion
für den lokalen sowie für den benachbarten asiatischen Raum geeignet.
Auch wenn Maschinen „made in Germany“ über einen hervorragenden Ruf verfügen, sind
sie für lokale Unternehmen in der Regel zu teuer. Potenzielle Abnehmer für deutsche bzw.
hessische Maschinenbauprodukte sind vor allem unter den international agierenden Unter-
nehmen bzw. ausländische Unternehmen vor Ort zu suchen, die für die anspruchsvolleren
Märkte in Europa, USA, Japan oder Australien produzieren. Chancen für deutsche bzw.
hessische Lieferanten ergeben sich auch bei Spezialanlagen.
Kurzprofil Textilindustrie
Vietnam, Indonesien und Kambodscha gehören nach China und neben Bangladesch und
Indien zu den größten Exporteuren Asiens von Bekleidung und Schuhen. Aber auch in
Malaysia, Myanmar und Thailand spielt die Textilindustrie u. a. als Exportbranche eine be-
deutende Rolle (vgl. Kapitel 2.2). Mit besonders niedrigen Löhnen haben insbesondere
Kambodscha, Myanmar und Vietnam in den letzten Jahren Investitionen der globalen Tex-
tilindustrie angezogen. Zudem haben Kambodscha und Myanmar generell zollfreien Zu-
gang zur Europäischen Union. Auch die vietnamesische Textilindustrie könnte in absehba-
rer Zeit vom geplanten Freihandelsabkommen mit der EU profitieren. Dabei setzen einige
der ASEAN-Länder wie Thailand aber auch Vietnam zunehmend auf Innovationen, techni-
sche Textilien und Fertigungsschritte zusätzlich zu der reinen Lohnfertigung von Beklei-
dung. Für die hessische Wirtschaft ist die Branche vor allem als Produktionsstandort und
Importbranche wichtig. So – um nur zwei hessische Beispiele zu nennen – stammen z. B.
48 % der Produkte von dem in Idstein ansässigen Unternehmen Jack Wolfskin aus Vietnam
sowie insgesamt weitere 14 % aus Indonesien, Myanmar und Kambodscha42 und das Öko-
Label Hess Natur aus Butzbach arbeitet u. a. mit mehreren Betrieben aus Vietnam und
Thailand zusammen.43
41 Vgl. GTAI (2018d). 42 Vgl. Jack Wolfskin (2016). 43 Vgl. Hessnature (2019).
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
106
Auch als Abnehmer des hessischen Textilmaschinenbaus sind die ASEAN-Länder von Be-
deutung. Eine Modernisierung der Produktion, die teilweise mit eher alten Maschinen von-
stattengeht, ist für die Zukunftsfähigkeit der Textilindustrie in ASEAN unabdingbar. Vor al-
lem, wenn für den anspruchsvolleren „westlichen“ Markt produziert wird, ist neben einer
verlässlichen Qualität auch eine zunehmende Produktivität (um die steigenden Löhne zu
kompensieren) erforderlich. Die Importe von Textil- und Ledermaschinen aller ASEAN-Län-
der zusammen haben zwischen 2011 und 2016 um über 31 % zugenommen. Die Einfuhren
von Deutschen Textil- und Ledermaschinen sind im selben Zeitraum um knapp 47 % ge-
stiegen.44 Ein Beispiel aus Hessen ist der Textilmaschinenbauer Karl Mayer aus Oberts-
hausen, der seine Aktivitäten in Asien u. a. in Vietnam ausbaut.45
Kurzprofil Chemische und Pharmazeutische Industrie, Medizintechnik
Die ASEAN-Länder stellen einen großen und stark wachsenden Markt für die Chemische
und Pharmazeutische Industrie dar. Mit einem im Durchschnitt zunehmenden Einkommen
pro Kopf und einer größer werdenden konsumfreudigen Mittelschicht wächst auch die Be-
reitschaft, für qualitativ hochwertigere Produkte mehr auszugeben. Dementsprechend
steigt die Nachfrage nach konsumnahen Chemieprodukten wie Körperpflege- und Kosme-
tikprodukten, Wasch- und Reinigungsmitteln aber auch nach höherwertigen Pharma- und
Medizinprodukten. Mit wachsendem Wohlstand werden auch einige der ASEAN-Länder mit
der Problematik einer älter werdenden Bevölkerung und einer Zunahme der Zivilisations-
krankheiten wie Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen konfrontiert, was
mit einem Wachstum des Gesundheitssektors einhergeht. Auch die erst in der letzten De-
kade eingeführte allgemeine Krankenversicherung in einigen Ländern wie Indonesien (seit
2014) oder Vietnam (seit 2008) greift für immer mehr Menschen und wird die Nachfrage
nach Arzneimitteln und Gesundheitsprodukten auch in den kommenden Jahren beflügeln.
Momentan sind in Indonesien 73 % der Bevölkerung krankenversichert,46 bis zum Jahr
2020 soll nach der Zielsetzung der Regierung die gesamte Bevölkerung krankenversichert
sein. Dabei werden immer mehr (überwiegend private) Krankenhäuser im Land gebaut, die
entsprechend mit medizinischen Geräten ausgestattet werden müssen. In Vietnam sollen
bis zum Jahr 2025 95 % der Bevölkerung krankenversichert sein (aktuell 84 %).47 Auch hier
werden der Ausbau der Krankenversorgung und der Bau von (privaten) Krankenhäusern
forciert. Zudem ist in Vietnam eine zunehmende Digitalisierung im Gesundheitswesen an-
gestrebt, z. B. mit der Einführung einer elektronischen Gesundheitskarte. Der Gesund-
heitssektor in Malaysia befindet sich ebenfalls auf Expansionskurs. Nicht nur der wach-
sende Wohlstand der Bevölkerung führt zu einer steigenden Nachfrage nach chemischen
und pharmazeutischen Produkten sowie Medizintechnik. Die Branche profitiert auch vom
44 Vgl. GTAI (2019). 45 Vgl. Karl Mayer (2019). 46 Vgl. GTAI (2018e). 47 Vgl. GTAI (2018f).
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
107
zunehmenden Gesundheitstourismus im Lande. Vor allem aus Indonesien und China, aber
auch aus anderen asiatischen Ländern kommen Menschen nach Malaysia, das sich als ein
regionaler Hub für künstliche Befruchtung und kardiologische Behandlungen positioniert.
Zudem werden orthopädische, onkologische und ästhetische Behandlungen nachgefragt.
Ein weiteres Land, das vom Gesundheitstourismus profitiert, ist Thailand. Der Schwerpunkt
liegt dort auf „Wellness and Medical Services", bei denen das Land sich als ein regionales
Zentrum profilieren möchte.48 Die „Medizintouristen“ in Thailand kommen aus Südostasien,
China und dem Mittleren Osten. Weitere Faktoren, die in Thailand zum Wachstum des Ge-
sundheitssektors führen, sind die vergleichsweise leistungsstarke Krankenversicherung so-
wie eine alternde Bevölkerung.
Einen steigenden Bedarf an chemischen Produkten melden in der ASEAN-Region auch
andere wachsende Branchen wie die Elektroindustrie und die Bauindustrie oder traditio-
nelle Sektoren wie die Agrarwirtschaft. Bauchemikalien, Spezialchemikalien und Spezial-
kunststoffe sowie Dünge- und Pflanzenschutzmittel gehören zu den Produktgruppen mit
hohem Wachstumspotenzial.
Im Bereich der Chemischen Industrie stellt die Petrochemie in vielen der Länder die wich-
tigste Sparte dar. So existieren z. B. in Thailand, Vietnam und auf den Philippinen Bestre-
bungen, die lokale Chemieindustrie weiter auszubauen. Und in Thailand hat die Entwick-
lungsstrategie „Thailand 4.0“ das Ziel, einen neuen Schwerpunkt auf höherwertige bio-
basierte Produkte zu setzen. Die philippinische Roadmap bis 2030 sieht eine Steigerung
der Exportfähigkeit der dortigen Chemieindustrie vor und Vietnam hat einige Großprojekte
gestartet, die seine eigene Chemie- und Raffinerieinfrastruktur verstärken sollen.
Die meisten ASEAN-Länder sind aktuell kaum in der Lage, ihren Bedarf an chemischen
und pharmazeutischen Produkten sowie Medizintechnik zu decken und sind auf Importe
angewiesen. Davon profitieren bei einfacheren Gesundheitsprodukten und bei Grundche-
mikalien in erster Linie Hersteller aus anderen asiatischen Ländern. Bei der Hightech-Me-
dizintechnik ist Deutschland neben den USA, Japan und China einer der wichtigsten Liefe-
ranten. Auch bei komplexeren Arzneimitteln gehört Deutschland zu den wichtigsten Liefe-
ranten. Chancen für hessische Unternehmen bieten sich ferner im Bereich von
Spezialchemikalien, Spezialkunststoffen und Düngemitteln. Die ASEAN-Region wird aber
auch zunehmend in der Chemie- und Pharmabranche als Produktionsstandort interessant.
Im Bereich der Medizintechnik werden in der Region überwiegend einfachere Produkte wie
Gummihandschuhe, Einwegspritzen, Kanülen, Krankenhausbekleidung, einfache Kranken-
hausmöbel, Rollstühle oder Stethoskope, aber auch kleinere elektronische Artikel herge-
stellt. Manche Produkte werden überwiegend für den Export produziert. So ist beispiels-
48 Vgl. GTAI (2018g).
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
108
weise Malaysia der weltweit größte Produzent von Gummihandschuhen mit einem Markt-
anteil von 60 %.49 Im Pharmabereich werden in den meisten Ländern der ASEAN-Region
vor allem Generika Präparate hergestellt. Wirkstoffe werden meistens importiert.
Eine Ausnahme stellt dabei Singapur dar, das sich als global bedeutendes Zentrum für die
Pharmaindustrie und die Medizintechnikbranche etabliert hat. Führende Anbieter wie die
weltweit zehn bedeutendsten Pharmaunternehmen (z. B. Pfizer, GlaxoSmithKline, Roche,
Merck, Novartis und Takeda) und die zehn größten Medizintechnikanbieter (z. B. AB
SCIEX, Becton Dickinson, BIOTRONIK, Hoya Surgical Optics, Life Technologies, Medtro-
nic und SivantosBaxter International) unterhalten in Singapur regionale Hauptquartiere zur
Fertigung und Distribution, um von dort aus andere asiatische Märkte zu beliefern. Die Re-
gierung des Stadtstaates fördert zudem den Bau von neuen Fertigungsanlagen wie auch
von Forschungs- und Entwicklungszentren.
In den ASEAN-Ländern existieren unterschiedliche Zulassungsregularien und Einschrän-
kungen der Distribution von Pharma- und Medizintechnikprodukten. Im Rahmen der
ASEAN Medical Device Directive (AMDD) wird zwar angestrebt, die Registrierungsregeln
für medizintechnische Produkte bis 2020 anzugleichen und die Registrierung in den einzel-
nen ASEAN-Staaten gegenseitig anzuerkennen bzw. zu vereinfachen. Auch wird das En-
gagement von ausländischen Pharma- und Medizintechnikherstellern in einigen der
ASEAN-Ländern wie z. B. Thailand von der lokalen Regierung gefördert. Allerdings emp-
fiehlt es sich bei Interesse an Geschäftsbeziehungen in den ASEAN-Ländern zunächst eine
eingehende Recherche über die Marktzugangsbedingungen sowie die konkreten Förder-
möglichkeiten durchzuführen.
Kurzprofil Fahrzeugbau
Auch im Bereich der Automobilindustrie stellt die ASEAN-Region einen wachsenden Markt
dar, der momentan von japanischen Automobilherstellern dominiert wird. Ein großer Teil
der Fahrzeuge wird allerdings vor Ort hergestellt. Einige der ASEAN-Länder wie Thailand
und Indonesien produzieren zudem Fahrzeuge zunehmend für den Export. So ist mehr als
die Hälfte der in Thailand hergestellten Fahrzeuge für den Auslandmarkt bestimmt, womit
das Land zu den weltweit 15 größten Automobilexporteure weltweit gehört.50 Generell er-
folgt rund die Hälfte der Automobilproduktion in ASEAN in Thailand, gefolgt von Indonesien
mit etwa 30 % und Malaysia mit etwa einem Achtel. Auf diese drei Länder entfallen auch
fast 80 % des Automobilabsatzes in den ASEAN-Ländern.51 Vietnam hat aktuell einen ver-
gleichsweise kleinen Anteil (im einstelligen Bereich) sowohl an der Automobilproduktion der
Region wie auch am Automobilabsatz, ist aber ebenfalls bestrebt, die eigene Automobilpro-
duktion auszubauen und versucht eine eigene Automobilmarke aufzubauen. In Haiphong, 49 Vgl. GTAI (2018h). 50 Vgl. GTAI (2018i). 51 Vgl. ASEAN Automotive Federation (2019).
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
109
der im nördlichen Landesteil gelegenen, drittgrößten vietnamesischen Stadt, entsteht aktu-
ell – fast „auf der grünen Wiese“ – eine nach Industrie 4.0-Standards entwickelte Autofabrik
samt einem Supplier-Park in der Nähe des Produktionsstandorts, wo sich – so die Zielvor-
stellung – voraussichtlich viele Zulieferunternehmen ansiedeln werden. Bei der Entwicklung
und dem Produktionsaufbau wird Know-how aus Deutschland genutzt: vom Design der Pro-
duktionsfabrik über die Fertigungsanlagen selbst sowie deren Steuerung bis hin zur Fahr-
zeugentwicklung, Antriebstechnik und Plattformtechnologie.52 Auch Malaysia ist bestrebt,
den Automobilsektor auszubauen und zieht eine dritte eigene Automobilmarke in Erwä-
gung, nachdem die zwei bereits existierenden – Proton und Perodua – in den vergangenen
Jahren Marktanteile an die Importmarken verloren haben. Es besteht bereits Interesse sei-
tens chinesischer Investoren, sich an diesem Projekt, das noch nicht beschlossen ist, zu
beteiligen. Generell versucht China seinen Einfluss auf dem Automarkt in Südostasien zu
vergrößern. Nicht nur durch Ausbau verschiedener Beteiligungen am malaysischen Auto-
mobilsektor, sondern auch durch Markteintritt eigener Fahrzeugmarken wie Wulling in In-
donesien. Die deutschen Autohersteller gehören vor allem im Segment der Premium-PKW
zu den führenden Anbietern in Südostasien. Somit haben hessische Automobilzulieferer
die Chance, an dem wachsenden Automarkt in Südostasien teilzunehmen. Da allerdings
einige der ASEAN-Länder wie Malaysia und Vietnam neben vielerorts bereits existierende
hohe Zölle und Local-Content-Regelungen zusätzliche Handelshemmnisse für Importfahr-
zeuge planen, wäre hierfür meist ein Engagement vor Ort notwendig. Auch die PSA
Groupe, die 2017 Opel erworben hat, verstärkt ihre Aktivitäten in der Region. Das Unter-
nehmen gab Anfang des Jahres 2018 die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens
mit der Naza Corporation in Malaysia bekannt. Die Naza-Fabrik in Gurun, das im Norden
des Landes liegt, soll dabei gemeinsam genutzt werden und auch Peugeot- und Citroën-
Fahrzeuge für den ASEAN Markt fertigen.53
Da auch die ASEAN-Länder häufig mit erheblichen Problemen hinsichtlich Verkehrsauf-
kommen und Umwelt zu kämpfen haben, bieten einige Staaten wie Indonesien, Singapur
und Thailand diverse Anreize, kleinere, verbrauchs- und schadstoffarme Autos zu kaufen.
Dieser Trend dürfte sich künftig noch verschärfen, sodass der Massenmarkt der Zukunft in
ASEAN den Kleinwagen und umweltschonenden Autos wie z. B. Elektro- und Hybridfahr-
zeugen gehören dürfte.
Dienstleistungssektor
Aus Sicht der hessischen Wirtschaft sind einige der ASEAN-Staaten vor allem als Outsour-
cing Standorte für unternehmensbezogene Dienstleistungen von Bedeutung. So gehören
die Philippinen zu den weltweiten Spitzenstandorten für „Business Process Outsourcing“
(BPO) und „Business Knowledge Outsourcing“ (z. B. Datenanalyse, Forschungs- oder
52 Vgl. Walde (2018, S. 15) sowie GTAI (2018j). 53 Vgl. Handelsblatt (2018).
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
110
Rechtsdienstleistungen). Vor allem als Standort für sprachbasierte Dienste (z. B. Callcen-
ter) sind die Philippinen der weltweit wichtigste Standort, aber auch bei nicht-sprachbasier-
ten Services (z. B. Finanzdienstleistungen, Buchhaltung, Human Resources Management)
rangiert das Land unter den weltweit TOP3-Standorten. Zu den größten BPO-Dienstleistern
auf den Philippinen gehören Accenture, Convergys Philippines Services, JPMorgan Chase
Bank N.A.-Philippine Global Service Center, 24/7 Customer Philippines und Telephilippi-
nes. Große BPO-Zentren unterhalten zudem zahlreiche deutsche Firmen wie Lufthansa,
Deutsche Bank und Bosch.54 Wichtige Standortvorteile sind vorteilhafte Sprachkenntnisse
(Englisch ist eine der offiziellen Sprachen im Land), aber auch ein gutes Bildungsniveau
der Fachkräfte kombiniert mit einem vergleichsweise niedrigen Lohnniveau. Ein Ausbau der
Informations- und Kommunikationsinfrastruktur ist allerdings für die künftige Wettbewerbs-
fähigkeit des Standorts notwendig, was daher von der Regierung vorangetrieben wird.
Auch Vietnam ist bestrebt, seine Position als BPO-Standort auszubauen, auch wenn das
Land mit etablierten Standorten wie den Philippinen und Indien noch nicht mithalten kann.
Vietnam führt die Liste der aufsteigenden „Pionier Locations“ beim Business Process Out-
sourcing and Shared Services Location Index 2016 des Immobilienberatungsunternehmens
Cushman & Wakefield an.55 Beim Global Services Location Index 2017 von A.T. Kearney
rangiert Vietnam hinter Indien, China, Malaysia, Indonesien und sogar noch vor den Philip-
pinen auf Platz 6.56 Das Land weist eine ausgeprägte Stärke bei der Softwareentwicklung
und insbesondere bei mobilen Web-Applikationen (Apps) auf. Das Wachstum wird aller-
dings vom dortigem IT-Fachkräftemangel ausgebremst.
In Singapur ist u. a. die Branche der Ingenieurdienstleistungen stark vertreten, und dies mit
einer großen Bandbreite, die beispielsweise die Ingenieurplanung, Beratungsaktivitäten
und die Systementwicklung für das Projekt- und Konstruktionsmanagement umfasst. Die
Nachfrage kommt beispielsweise aus dem Bereich der Petrochemie und der biomedizini-
schen Forschung. Zu den weltweit operierenden Unternehmen in den Sparten Ingenieur-
planung und Projektmanagement, Steuerung und Automatisierung sowie Prüf- und Zertifi-
zierungsleistungen gehören z. B. M+W Group, TÜV Rheinland und TÜV Süd aus Deutsch-
land sowie ABB und SGS aus der Schweiz. Aus dem Vereinigten Königreich stammen z. B.
Arup’s und PM Group, aus den USA Jacobs Engineering and Underwriters Laboratories
und aus Japan die Yokogawa Electric Corporation.57
54 Vgl. Majer, Kompalla (2018) sowie GTAI (2018k). 55 Vgl. Cushman & Wakefield (2016). 56 Vgl. A.T. Kearney (2017). 57 Vgl. Harsche, Bauer, Werner (2017, S. 38).
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
111
4.2 Investitionsbeziehungen zwischen Hessen und der ASEAN-Region –
Unternehmensbeispiele
Der in Kapitel 3.3 dargestellten Analyse der FDI-Werte aus der Wirtschaftsstatistik werden
nachfolgend spezifische Unternehmensbeispiele zur Seite gestellt, um die Investitions- und
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und den ASEAN-Staaten zu veranschaulichen.
Hierzu wurden weiterführende Recherchen – Artikel in Presse und Fachzeitschriften sowie
Angaben der Unternehmen auf Webseiten, in Geschäftsberichten und sonstigen Veröffent-
lichungen – durchgeführt und auf Unternehmensdatenbanken zurückgegriffen.
In der Unternehmensdatenbank Markus sind knapp 90 hessische Unternehmen58 mit einer
oder mehreren Tochtergesellschaften im Wirtschaftsraum ASEAN erfasst. Während die
Markus-Datenbank bestehende unternehmensrechtliche Besitzverhältnisse anzeigt – un-
abhängig davon, ob es sich um etwa eine eigene Niederlassung, eine Übernahme oder
Fusion handelt – nimmt die FDI-Markets-Datenbank59 sogenannte Greenfield-Investitionen
und Erweiterungsinvestitionen in den Blick. Zwischen 2003 und 2018 sind in der Datenbank
rund 80 Investitionsprojekte hessischer Firmen im Wirtschaftsraum ASEAN erfasst. Davon
entfallen rund 30 auf Singapur und 20 auf Vietnam.
Zahlreiche in Hessen ansässige Großunternehmen betreiben Tochtergesellschaften und
Niederlassungen im Wirtschaftsraum ASEAN – oft in mehreren der zehn ASEAN-Staaten.
Zudem sind einige hessische kleine und mittelständische Unternehmen in diesem Wachs-
tumsmarkt vor Ort präsent. Nachfolgend werden einige Beispiele vorgestellt:
• Allein schon wegen einer Präsenz im weltweit bedeutenden Finanzzentrum Singapur
sind viele Unternehmen der hessischen Finanzbranche im Wirtschaftsraum ASEAN
vertreten, doch auch in weiteren ASEAN-Staaten werden Niederlassungen betrieben.
Die Commerzbank ist seit 1970 in Singapur tätig und beschäftigt dort derzeit knapp
400 Mitarbeiter. Von Singapur aus werden auch die Philippinen betreut. Repräsentan-
zen der Commerzbank sind in Indonesien, Malaysia, Thailand und Vietnam angesie-
delt. Von Vietnam aus erfolgen zudem auch Aktivitäten in Laos und Kambodscha. In
Brunei Darussalam und Myanmar ist die Commerzbank nicht direkt vertreten, sondern
sie bietet die Möglichkeit, sich bezüglich entsprechender Dienstleistungen an zentrale
Ansprechpartner zu wenden.
Als Deutsch-Asiatische Bank eröffnete die Deutsche Bank im Jahr 1906 die erste Nie-
derlassung in Singapur, die 1971 wiedereröffnet wurde. Seit 1988 wird das Asien-
Geschäft der Deutschen Bank durch den regionalen Hauptsitz in Singapur gesteuert.
58 Die Markus Datenbank beruht insbesondere auf Informationen aus dem Handelsregister. Aufgrund von komplexen Firmenstrukturen
mit teils mehreren rechtlich eigenständigen Gesellschaften kommt es hierbei zu Doppelzählungen. Zudem dient insbesondere das Finanzzentrum Singapur als Standort von Tochtergesellschaften, deren realwirtschaftlicher Schwerpunkt in anderen asiatischen Ländern wie China lokalisiert ist.
59 Vgl. Fußnote 23.
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
112
Mehrere Tochtergesellschaften der Deutschen Bank sind ebenfalls dort angesiedelt.
Die Deutsche Bank ist seit 1969 in Indonesien (Jakarta) aktiv und hat 1990 eine zweite
Niederlassung in Surabaya eingerichtet. Auf den Philippinen ist die Deutsche Bank seit
1975 vor Ort vertreten und betreibt mit der Deutschen Regis – gegründet 1999 – den
größten Equity Broker des Landes. In Thailand errichtete die Deutsche Bank 1975 die
erste Niederlassung und hat dort mittlerweile mehr als 130 Mitarbeiter. 1992 wurde
eine Repräsentanz der Deutschen Bank in Vietnam gegründet, die 1995 zu einer Nie-
derlassung erweitert wurde.
Als Spitzeninstitut der Genossenschaftsbanken in Deutschland betreibt die DZ Bank
eine Niederlassung in Singapur sowie eine Repräsentanz in Jakarta. Die zur DZ Bank
gehörende DVB Bank (Schwerpunkt Transportfinanzierung) unterhält einen Standort
in Singapur. Die insbesondere auf den Immobilienbereich fokussierte und in Wiesba-
den ansässige Aareal Bank betreibt eine Niederlassung in Singapur. Die Deutsche
Börse hat seit 2009 über die Eurex Frankfurt AG eine Niederlassung in Singapur, durch
die die Märkte Australien und Südostasien entwickelt und betreut werden.
Zudem sind in Hessen ansässige Investmentgesellschaften bzw. Immobilienfondsge-
sellschaften wie Deka Immobilien Investment GmbH, Commerz Real Investmentgesell-
schaft mbH, DWS Grundbesitz GmbH, Union Asset Management Holding AG und Uni-
versal Investmentgesellschaft mbH vor Ort bzw. besitzen und verwalten Anlageobjekte
im Wirtschaftsraum ASEAN.
• Hessische Pharma- und Medizintechnikunternehmen betreiben Niederlassungen im
Wirtschaftsraum ASEAN. Die Merck KgaA hat eine 1970 gegründete Tochtergesell-
schaft in Indonesien mit derzeit 640 Mitarbeitern. Im Jahr 1977 startete Merck seine
Aktivitäten mit einer Repräsentanz auf den Philippinen. Weitere Repräsentanzen wur-
den 1989 in Malaysia, 1991 in Thailand und 1995 in Singapur und Vietnam etabliert
und ausgebaut.
B. Braun Melsungen begann im Jahr 1972 mit der Erschließung des asiatisch-pazifi-
schen Raums durch die Errichtung einer Produktionsstätte in Penang in Malaysia, wo
sich auch heute der regionale Hauptsitz befindet. In Penang sind mehr als 7.700 Mit-
arbeiter beschäftigt. 1980 wurde eine Vertriebseinrichtung in Kuala Lumpur etabliert.
Es folgte die Gründung einer Niederlassung auf den Philippinen im Jahr. Braun grün-
dete 1989 eine Niederlassung in Thailand und übernahm 2010 die Suturex & Renodex,
einen Hersteller von Nadeln für chirurgische Nähte. 1990 folgte die Einrichtung einer
Tochtergesellschaft in Indonesien und 1992 einer Repräsentanz in Vietnam. Sowohl in
Indonesien als auch Vietnam sind mittlerweile auch Produktionsstätten angesiedelt.
Fresenius Kabi hat im Jahr 2007 eine Repräsentanz in Vietnam gegründet und betreibt
mittlerweile eine Fabrik mit mehr als 500 Beschäftigten. Zudem ist das Unternehmen
in Indonesien, Malaysia, auf den Philippinen sowie in Singapur und Thailand vor Ort
vertreten. Das Pharmaunternehmen Stada betreibt Vertriebsgesellschaften auf den
Philippinen sowie in Thailand und Vietnam.
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
113
• Unternehmen der mit der Pharmabranche eng verwandten Chemiebranche aus Hes-
sen sind ebenfalls im Wirtschaftsraum ASEAN mit Tochtergesellschaften aktiv. Die in
Frankfurt ansässige INEOS Styrolution Group GmbH stellt Styrolkunststoffe her und
hat eine regionale Zentrale zur Erschließung von Wachstumsmärkten in Asien in Sin-
gapur eingerichtet.60 Die Schramm Coatings GmbH, ein Hersteller von Lacken und Be-
schichtungsstoffen, hat in Thailand im Jahr 2009 eine Produktionsstätte übernommen
und eine weitere Produktionsstätte 2010 in Vietnam aufgebaut. Beide Unternehmen
sind eingebettet in Konzernstrukturen mit Hauptsitz außerhalb Hessens.
• Verschiedene weitere hessische Unternehmen aus anderen Bereichen des Verarbei-
tenden Gewerbes haben sich im Wirtschaftsraum ASEAN mit Tochtergesellschaften
angesiedelt. Heraeus betreibt sowohl Produktionsstätten als auch Forschungs- und
Entwicklungsaktivitäten sowie globale Managementaktivitäten in Singapur. Eine wei-
tere Tochtergesellschaft des Hanauer Unternehmens befindet sich auf den Philippinen.
Ein Beispiel für ein hessisches KMU, das eine Niederlassung in Singapur betreibt, ist
die MSC Polymer AG. Das Unternehmen aus Staufenberg entwickelt und verarbeitet
Kunststoffe für die Elektronikindustrie und hat seit 1993 eine Niederlassung in Singa-
pur.61 Das nordhessische Unternehmen Technoform stellt Kunststoffprofile her und
verfügt über einen Vertriebsstandort in Singapur. Im Jahr 2012 übernahm die Norma
Group, Hersteller von Verbindungselementen, eine Produktionsstätte in Malaysia. Eine
weitere Produktionsstätte befindet sich in Thailand. Vertriebseinrichtungen befinden
sich in Singapur, Malaysia und Indonesien. Die Vacuumschmelze GmbH & Co. KG
betreibt einen Produktionsstandort in Malaysia. Das Darmstädter Unternehmen Vibra-
coustic betreibt in Thailand eine Tochtergesellschaft, die Fahrwerk- und Motorlager so-
wie Dämpfer herstellt.
Die Leica Microsystems hat seit fast 50 Jahren eine Fertigungs- und Entwicklungsstätte
in Singapur mit derzeit etwa 450 Mitarbeitern, die auf die Herstellung von Mikroskopen
für den medizinischen Bereich fokussiert ist.62 Der Hersteller für angewandte Mess-
technik Schenck Process GmbH hat sowohl in Singapur als auch Indonesien Nieder-
lassungen. Adam Hall, ein Hersteller, Händler und Dienstleister für Eventtechnik aus
Neu Anspach verfolgt mit der Gründung eines Tochterunternehmens in Singapur sowie
der Einrichtung eines Showrooms vor Ort im Jahr 2014 die Erschließung des asiati-
schen Marktes.
Mit der Rittal GmbH & Co. KG bzw. der Friedhelm Loh Gruppe, der Messer Group
GmbH und der Schunk GmbH werden am Ende dieses Kapitels die Aktivitäten von drei
weiteren Unternehmen in ASEAN in Kurzprofilen präsentiert.
60 Vgl. Harsche, Bauer, Werner (2017, S. 43). 61 Vgl. Harsche, Bauer, Werner (2017, S. 46). 62 Vgl. Harsche, Bauer, Werner (2017, S. 45).
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
114
• Auch über die Finanzbranche hinaus sind hessische Unternehmen aus anderen
Dienstleistungsbereichen im Wirtschaftsraum ASEAN mit Tochtergesellschaften ver-
treten. Insbesondere im IT-Bereich lassen sich weitere Beispiele benennen. So hat die
Software AG in Singapur ihren regionalen Hauptsitz für Asien eingerichtet und steuert
von dort aus die Vertriebsaktivitäten in der Region.63 Die T-Systems GmbH betreibt
Niederlassungen in Indonesien, Malaysia und Singapur. Die OTRS AG ist Hersteller
und weltweit größter Dienstleister für die Service Management Suite OTRS und hat im
Jahr 2017 eine Tochtergesellschaft in Singapur gegründet. Das Unternehmen Acomo-
deo betreibt eine Plattform zur Vermittlung von Langzeitunterkünften für Geschäftsrei-
sende und hat sich 2018 mit einer Niederlassung in Singapur angesiedelt. Das Unter-
nehmen Logistic People aus Mörfelden bietet Fachkräftevermittlung innerhalb der
Logistikbranche an und betreibt ebenfalls eine Niederlassung in Singapur.
Für die umgekehrte Richtung – Unternehmen aus ASEAN mit Niederlassung in Hessen –
finden sich im Vergleich nur relativ wenige Beispiele. Rund 50 hessische Unternehmen sind
in der Markus Datenbank mit Muttergesellschaft mit Sitz in ASEAN erfasst.64 In der FDI-
Markets-Datenbank65 sind zwischen den Jahren 2003 und 2017 rund 10 Investitions-
projekte von Unternehmen aus dem Wirtschaftsraum ASEAN in Hessen identifizierbar.
• Im Bereich des Verarbeitenden Gewerbes sind insbesondere eine Reihe kleinerer
Vertriebsniederlassungen durch Unternehmen aus dem Raum ASEAN in Hessen iden-
tifizierbar, während Produktionsstandorte – wenn überhaupt – aufgrund von Übernah-
men durch Unternehmen aus ASEAN in Hessen betrieben werden. Die Plastoreg Smidt
GmbH, ein in Witzenhausen ansässiger Hersteller von hochspezialisiertem Büro-
bedarf, Registern aus Kunststoff und Karton, wurde im Jahr 2007 durch die ASIA File
Gruppe aus Malaysia übernommen. Die VinFast, ein Automobilhersteller aus Vietnam,
hat im Jahr 2018 ein Büro in Frankfurt eröffnet.
• Im Dienstleistungsbereich sind in Hessen insbesondere Hotelbetreiber, Immobilien-
gesellschaften und Finanzdienstleister aus dem ASEAN-Raum aktiv. Die Vienna
House, eine österreichische Hotelkette im Besitz der thailändischen U-City PCL, be-
treibt ein Hotel in Limburg und strebt ein weiteres Hotel in Kronberg an. Zu nennen ist
die in Bad Arolsen sitzende H-Hotels AG, die Verbindungen nach Singapur aufweist.
Das Unternehmen betreibt eine Vielzahl von Hotels insbesondere in Deutschland, der
Schweiz und Österreich. Die Ascott Gruppe, eine Tochtergesellschaft der Capitalland
aus Singapur, betreibt seit 2011 in Frankfurt ein Apartmenthaus. Im selben Segment 63 Vgl. Harsche, Bauer, Werner (2017, S. 47). 64 Vgl. Fußnote 58. Für Unternehmen mit Muttergesellschaft aus dem Wirtschaftsraum ASEAN ist der Effekt von Doppelzählungen
besonders stark, sodass eine Bereinigung durchgeführt werden musste. Allein die H-Hotels AG in Bad Arolsen ist mit über 30 Un-ternehmen in der Datenbank vertreten. Neben Doppelzählungen und komplexen Firmenstrukturen kommt bei den eingehenden Direktinvestitionen der Aspekt hinzu, dass auch Staatsbürger aus einem ASEAN-Staat, die in Hessen leben und ein Unternehmen gründen, in dieser Zählung berücksichtigt werden.
65 Vgl. Fußnote 23.
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
115
ist auch die Frasers Hospitality, ebenfalls aus Singapur, in Hessen aktiv.
Die Vietin Bank hat 2011 als erste vietnamesische Bank eine Filiale in Deutschland
errichtet, die sich in Frankfurt befindet. Smartkarma, ein Unternehmen aus Singapur,
das eine Plattform für unabhängige Investment Research Analysen betreibt, hat ein
Büro im Frankfurter TechQuartier eingerichtet. Das ebenfalls aus Singapur stammende
Unternehmen Finquest bringt Investoren und Unternehmen zusammen und hat 2018
ein Büro in Frankfurt eröffnet.
Nachfolgend werden anhand von Kurzprofilen drei Industrieunternehmen aus Hessen in
alphabetischer Reihenfolge präsentiert, die im Wirtschaftsraum ASEAN präsent sind. Die
Autoren bedanken sich vielmals bei den Unternehmen für die Teilnahme und die zur Ver-
fügung gestellten Informationen. Für weitere Unternehmensprofile hessischer Unterneh-
men mit Aktivitäten im Raum ASEAN sei auf die Studie „Wirtschaftsbeziehungen zwischen
Hessen und Singapur“ der Hessen Agentur verwiesen. Dort werden im Dienstleistungsbe-
reich die Aktivitäten der Commerzbank AG, der Deutschen Börse AG sowie der Software
AG und im Verarbeitenden Gewerbe die Aktivitäten der INEOS Styrolution Group GmbH,
der MSC Polymer Ag Germany sowie der Leica Microsystems GmbH vorgestellt. Die Un-
tersuchung zu den „Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Vietnam“ aus dem Jahr
2010 liegt zwar bereits etwas weiter in der Vergangenheit, enthält aber Firmenporträts, die
auf ausführlichen Interviews mit den Unternehmen B. Braun Melsungen AG, Fresenius
Kabi AG, Merck KGaA und Messer Group GmbH.
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
116
Messer Group GmbH
Die Messer Group wurde 1898 gegründet und ist der
weltweit größte privat geführte Spezialist für Industrie-,
Medizin- und Spezialgase. Das Unternehmen produ-
ziert Industriegase wie Sauerstoff, Stickstoff, Argon,
Kohlendioxid, Wasserstoff, Helium, Schweißschutz-
gase, Spezialgase, medizinische Gase und viele ver-
schiedene Gasgemische. Von Acetylen bis Xenon bie-
tet die Messer Group eine der größten Produktpaletten
in diesem Marktsegment und entwickelt Anwendungs-
technologien für den Einsatz von Gasen in fast allen In-
dustriebranchen, in der Lebensmitteltechnik, Medizin
sowie in Forschung und Wissenschaft.
Der Hauptsitz der Messer Group befindet sich in Bad
Soden, von wo aus auch die internationalen Aktivitäten
des Konzerns gesteuert werden. Weltweit sind im Kon-
zern mehr als 5.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
(Stand Oktober 2018) tätig. Der Umsatz lag im Jahr 2017 bei rund 1,2 Mrd. Euro.
Bereits 1997 wurde in Vietnam eine Tochtergesellschaft gegründet, wo derzeit mehr als
300 Mitarbeiter beschäftigt sind. Der dort erzielte Umsatz betrug 2017 rund 36 Mio. Euro.
Zur weiteren Markterschließung des Wirtschaftsraums ASEAN wurde in Singapur ein Büro
eröffnet. Von dort ausgehend wird ein zusammenhängendes Netz von Geschäftsaktivitäten
von Indonesien über Singapur und Malaysia bis nach Thailand aufgebaut. Dabei profitiert
das Unternehmen von seinen Erfahrungen in Vietnam und China sowie von seinen interna-
tionalen Kunden aus Europa und China, die in ASEAN-Staaten Niederlassungen betreiben.
Über Joint Ventures ist Messer seit 2017 in Malaysia, und seit 2018 in Indonesien und
Thailand tätig. Die Zahl der Beschäftigten liegt bei 52 in Malaysia, 15 in Indonesien und 7 in
Thailand.
Das wachsende Engagement der Messer Group in der ASEAN-Region beruht u. a. auf ei-
ner allgemeinen Entwicklung: Durch wachsenden Wohlstand wird sich die Zahl der derzeit
3 Mrd. Menschen, die sich der Mittelschicht weltweit zurechnen lassen, in den nächsten 5
bis 10 Jahren um rund 1 Mrd. erhöhen. Während derzeit die Mehrheit der Mittelschicht in
westlichen Ländern lebt, werden 90 % des Zuwachses in Asien verortet sein. Hierdurch
werden Kaufkraftzuwächse sowie darauffolgende Investitionen in Asien induziert. Vor dem
Hintergrund dessen, dass im Hinblick auf Unternehmensaktivitäten die ASEAN-Staaten oft
als sicherer oder unkomplizierter als China und Indien einzustufen sind, werden sich diese
– insbesondere Indonesien, Malaysia, Thailand und Vietnam – auch künftig eines wach-
senden Investoreninteresses erfreuen.
Messer Group GmbH Messer-Platz 1 65812 Bad Soden Geschäftsführung: Stefan Messer (CEO) Dr. Uwe Bechtolf (CFO) Ernst Bode (COO) Standorte ASEAN:
Hauptsitz Messer Haiphong Industrial Gases Co., Ltd. Hanoi, Vietnam Hauptsitz Universal Industrial Gases Sdn, Bhd. Senai Johore, Malaysia Hauptsitz Messer (Thailand) Co. Ltd. Bangkok, Thailand Hauptsitz PT. Chemindo Inti Usaha Jakarta, Indonesien
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
117
Rittal GmbH & Co. KG
Die Rittal GmbH & Co. KG wurde im Jahr 1961 ge-
gründet. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet
sich im hessischen Herborn. Das Unternehmen ist
ein weltweit führender Systemanbieter für Schalt-
schränke, Stromverteilung, Klimatisierung, IT-Infra-
struktur sowie Software und Service. Die Systemlö-
sungen von Rittal kommen in nahezu allen Bran-
chen, vorwiegend in der Automobilindustrie, in der
Energieerzeugung, im Maschinen- und Anlagenbau
sowie in der IT- und Telekommunikationsbranche
zum Einsatz. Das breite Leistungsspektrum umfasst
ein konfigurierbares Schaltschranksystem, dessen
Daten im gesamten Produktionsprozess durchgän-
gig verfügbar sind, sowie intelligente Kühllösungen
mit durchschnittlich 75 Prozent geringerem Energie-
verbrauch und hoher CO2-Einsparungen. Innovative
IT-Lösungen vom IT-Rack über das modulare Re-
chenzentrum bis hin zu Edge und Hyperscale Com-
puting Lösungen gehören zum Portfolio.
Rittal ist das größte Unternehmen der inhabergeführten Friedhelm Loh Group. Die Fried-
helm Loh Group ist mit 18 Produktionsstätten und 80 Tochtergesellschaften international
erfolgreich. Die Unternehmensgruppe beschäftigt 12.000 Mitarbeiter und erzielte im Jahr
2018 einen Umsatz von 2,6 Mrd. Euro.
International beschäftigt Rittal 9.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist mit 58 Toch-
tergesellschaften weltweit präsent. 13 Produktionsstätten des Unternehmens befinden sich
in Deutschland, China, Indien, Italien, den USA und Großbritannien.
Rittal GmbH & Co. KG ist in mehreren ASEAN-Staaten mit Standorten vertreten – in Sin-
gapur, Malaysia, Thailand, Indonesien und Vietnam. Die Tochtergesellschaften dienen der
Markterschließung als Vertriebseinheiten. Im engen Austausch mit dem Kunden werden
aus dem Systemportfolio branchenspezifische Lösungen auf die Wertschöpfungsprozesse
zugeschnitten.
ASEAN ist ein hervorragender Ausgangspunkt, um die regionalen Märkte zu erschließen.
Neben der schnellen Bedienung der lokalen Märkte mit hoher Verfügbarkeit der Produkte
entstehen hier große Chancen durch die Betreuung globaler und regionaler Key Kunden.
Rittal GmbH & Co. KG Auf dem Stützelberg D-35745 Herborn Geschäftsführung: Dr.-Ing. Karl-Ulrich Köhler (Vorsitzender) Andreas Huck Carsten Röttchen Uwe Scharf Hans Sondermann Dr. Thomas Steffen Standorte ASEAN:
PT. RITTAL Jakarta, Indonesien RITTAL Systems SDN BHD Selangor, Malaysia RITTAL Pte. Ltd. Singapur Rittal Ltd. Bangkok, Thailand RITTAL LLC Vietnam Ho Chi Minh City, Vietnam
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
118
Schunk Group
Die Schunk Group ist ein global agierender Technolo-
giekonzern – mittelständisch handelnd mit einer welt-
weiten Business Unit-Struktur. Das Unternehmen ist
ein führender Anbieter von Produkten aus Hightech-
Werkstoffen – wie Kohlenstoff, technischer Keramik
und Sintermetall – sowie von Maschinen und Anlagen
– von der Umweltsimulation über die Klimatechnik und
Ultraschallschweißen bis hin zu Optikmaschinen. Die
Schunk Group beschäftigt über 8.200 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter in 29 Ländern und hat 2017 einen Um-
satz von rund 1,2 Mrd. Euro erwirtschaftet.
Das Unternehmen mit Sitz in Heuchelheim in Hessen gliedert sich in fünf Technologiebe-
reiche. Die Division Schunk Carbon Technology ist in der Entwicklung, Fertigung und An-
wendung von Carbon- und Keramik-Lösungen tätig. Die Division Weiss Technik produziert
Anlagen der Umweltsimulation, Klimatechnik und Wärmetechnik sowie Reinluft- und Con-
tainment-Lösungen. Schunk Sinter Metals stellt hochpräzise Sintermetallteile her. Schunk
Sonosystems ist Spezialist für Ultraschallmetallschweißen. OptoTech stellt Maschinen und
Anlagen für die Optikindustrie her. Wichtigste Märkte der Schunk Group sind die Automo-
bilbranche sowie die Bahntechnik, wobei der Konzern aufgrund seiner Vielfalt an Techno-
logien und Produkten breit aufgestellt ist und weltweit zahlreiche weitere Branchen bedient.
Die Schunk Group ist mit den beiden Divisions Schunk Carbon Technology und Weiss
Technik in ASEAN vertreten und hat dort insgesamt sechs Standorte in Thailand (Bangkok,
Pichit und Samut Prakan), Singapur und Malaysia (Penang). Schwerpunkte sind die Her-
stellung von Kohlebürsten für Autos und Elektrogeräte, der Vertrieb von Produktionsmitteln
für die Branchen Optoelektronik und Halbleiter und die Montage und der Service von Anla-
gen zur Umweltsimulation.
Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1913 von Ludwig Schunk in Fulda, seit 1918
ist der Unternehmenssitz in Heuchelheim. Seit 1995 ist der Technologiekonzern mit einem
Produktionsstandort in Pichit in Thailand vertreten und hat seitdem seine Präsenz in
ASEAN sukzessive ausgeweitet. Heute sind rund 300 Beschäftigte in ASEAN für die
Schunk Group tätig, wobei Pichit bis heute der mit Abstand größte Standort und der einzige
Fertigungsstandort ist. Die übrigen Standorte konzentrieren sich auf Vertrieb, Montage und
Service.
Für die Schunk Group ist Asien – neben Amerika – einer der strategischen Wachstums-
märkte. Der Grund hierfür ist die hohe wirtschaftliche Dynamik der Region und das nach
wie vor hohe Potenzial für das Unternehmen. Hier gilt dem Wirtschaftsraum ASEAN sowohl
als Absatzmarkt als auch als Produktionsstandort ein besonderes Augenmerk.
Schunk GmbH Rodheimer Straße 59 35452 Heuchelheim Geschäftsführung: Dr. Arno Roth (Vorsitz) Peter R. Manolopoulos (Mitglied) Standorte ASEAN:
Penang, Malaysia Singapur Bangkok, Thailand Pichit, Thailand Samut Prakan, Thailand
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
119
5 Zusammenfassung
Die im Jahr 1967 gegründete ASEAN bildet einen wachstumsstarken Wirtschaftsraum in
Südostasien und besteht mittlerweile aus zehn Staaten – aus den fünf Gründungsmitglie-
dern Indonesien, Malaysia, Singapur, Thailand und den Philippinen sowie aus den später
beigetretenen Staaten Brunei Darussalam, Vietnam, Myanmar, Laos und Kambodscha. Die
Zielsetzung der ASEAN besteht unter anderem in einer starken wirtschaftlichen Koopera-
tion und Integration der Mitgliedsstaaten, was durch die Vereinbarung einer Freihandels-
zone Anfang der 1990er Jahre sowie die weitergehenden Bemühungen zur Errichtung
eines Binnenmarktes durch die Verabschiedung der ASEAN Economic Community im Jahr
2015 verfolgt wird. Dessen ungeachtet ist hervorzuheben, dass der politische Zusammen-
schluss innerhalb der ASEAN den einzelnen Ländern große Entscheidungsfreiheiten ein-
räumt und markante Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern hinsichtlich sozioöko-
nomischer Indikatoren, Kultur und Entwicklung bestehen.
In der ASEAN-Region leben insgesamt knapp 650 Mio. Einwohner. Die Bevölkerungszah-
len der Länder reichen von 264 Mio. Einwohner in Indonesien und 105 Mio. Einwohnern auf
den Philippinen bis hin zum Stadtstaat Singapur mit 5,7 Mio. Einwohnern und Brunei
Darussalam mit lediglich 0,4 Mio. Einwohnern. Die Bevölkerungsdichte in Singapur beträgt
fast 8.000 Einwohner pro Quadratkilometer, am dünnsten besiedelt ist Laos mit 29 Einwoh-
ner pro Quadratkilometer. Die Länder sind teilweise durch dicht besiedelte Ballungszentren
und Metropolen gekennzeichnet, sodass oft ein Großteil der Bevölkerung in städtischen
Regionen lebt. Der Altersdurchschnitt der Bevölkerung ist deutlich geringer als etwa in
Europa.
Das BIP pro Einwohner als wichtiger Wohlstandsindikator reicht im Jahr 2017 von Singapur
mit 54.000 US-Dollar über Brunei Darussalam (30.000 US-Dollar), Malaysia (10.000 US-
Dollar) und Thailand (6.500 US-Dollar) sowie Vietnam, Laos, Philippinen (zwischen 2.000
und 3.000 US-Dollar) bis hin zu Kambodscha und Myanmar mit rund 1.400 bzw. 1.300 US-
Dollar. Das Wirtschaftswachstum als durchschnittliche jährliche Wachstumsrate des BIP
zwischen 2015 und 2017 lag für ASEAN insgesamt bei 4,7 %. Die gemessen am BIP pro
Einwohner ärmeren Länder der Region weisen mit über 7 % (Kambodscha, Laos, Myan-
mar) bzw. 6 % (Vietnam, Philippinen) besonders hohe Wachstumsraten auf. Eine wichtige
Komponente der erfolgreichen wirtschaftlichen Entwicklung ist die Ausweitung des interna-
tionalen Handels. Die ASEAN-Region exportierte 2016 Waren im Wert von rund 1 Billion
US-Dollar weltweit. Der Import belief sich auf rund 0,9 Billionen US-Dollar. Zudem hatte der
Warenverkehr innerhalb der Region ein Volumen von rund 200 Mrd. US-Dollar. Dabei zei-
gen sich wieder deutliche Unterschiede – der Export Singapurs ist mit 373 Mrd. US-Dollar
um mehr als den Faktor 100 größer als der Export von Laos. Auch umgekehrt ist die Spanne
mit einem Importvolumen von 328 Mrd. US-Dollar (Singapur) bis 3 Mrd. US-Dollar (Brunei
Darussalam) erheblich. Die wichtigsten Exportziele der Region sind China, USA und Japan.
Deutschland folgt auf Rang 9 der Exportdestinationen. Importseitig ist Deutschland nach
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
120
China, Japan, den USA und der Republik Korea der fünftwichtigste Lieferant für die ASEAN-
Region. Ausländische Direktinvestitionen bilden einen weiteren wichtigen Bestandteil der
internationalen Wirtschaftsbeziehungen. Die Höhe der FDI aus dem Ausland übersteigen –
entsprechend des Entwicklungsstandes und des Wohlstandsniveaus – zum Teil die ausge-
henden FDI um ein Vielfaches. Unternehmen aus Singapur haben in 2016 einen FDI-Be-
stand im Ausland in Höhe von rund 682 Mrd. US-Dollar. Auf Rang 2 folgt Malaysia mit
127 Mrd. US-Dollar. In der anderen Richtung ist der Vorsprung des Stadtstaates ebenfalls
beträchtlich: Ausländische Unternehmen halten in Singapur einen FDI-Bestand in Höhe von
1,1 Billionen US-Dollar, Indonesien folgt mit 235 Mrd. US-Dollar auf Rang 2.
Die hessische Wirtschaft setzte im Jahr 2017 Waren im Wert von 1,2 Mrd. Euro im Wirt-
schaftsraum ASEAN ab, was einem Anteil von 1,9 % an der gesamten hessischen Ausfuhr
entspricht. Dabei war die Entwicklung des Exportvolumens mit einem Zuwachs von knapp
60 % seit dem Jahr 2008 in den letzten zehn Jahren von einer hohen Dynamik geprägt. Die
wichtigsten Exportgüter in die ASEAN-Region sind chemische und pharmazeutische
Waren, auf die 30 % des Exports entfallen, gefolgt von Maschinen (17 %), feinmechani-
schen und optischen Erzeugnissen (12 %) sowie elektrotechnischen Erzeugnissen (10 %).
Insbesondere Maschinen sowie feinmechanische und optische Erzeugnisse können damit
von der hessischen Wirtschaft überproportional erfolgreich in der Region abgesetzt werden,
da ihre entsprechenden Anteile jeweils rund 5 %-Punkte über ihren Anteilen am Export
Hessens weltweit liegen. Bei der Betrachtung der einzelnen Länder offenbaren sich wiede-
rum deutliche Unterschiede: Der Export aus Hessen nach Singapur beläuft sich auf 378
Mio. Euro, worauf mit deutlichem Abstand Thailand mit 215 Mio. Euro folgt. Nennenswerte
Exportvolumina entfallen zudem auf Malaysia (193 Mio. Euro), Indonesien (148 Mio. Euro),
Vietnam (139 Mio. Euro) und die Philippinen (92 Mio. Euro), während die Exporte nach
Myanmar, Kambodscha, Laos und Brunei Darussalam lediglich Werte zwischen 5 Mio. Euro
und weniger als 1 Mio. Euro erreichen.
Die zunehmende Bedeutung der ASEAN-Region in den weltweiten Handelsströmen spie-
gelt sich im hessischen Import wider. Mit einem Importvolumen von 5,9 Mrd. Euro erreicht
der Wirtschaftsraum ASEAN einen Anteil von 6,3 % an der gesamten hessischen Einfuhr
des Jahres 2017. Der Anteil liegt damit mehr als doppelt so hoch wie im Jahr 2008, was
das überdurchschnittliche Wachstum der Importe aus dieser Weltregion nach Hessen – von
2,1 Mrd. Euro auf 5,9 Mrd. Euro – belegt. Dabei sind im Jahr 2017 rund 59 % der Importe
aus der ASEAN-Region der Warengruppe elektrotechnische Erzeugnisse zuzuordnen. Auf
Rang 2 folgen Maschinen mit 11 % – worunter allerdings ein Großteil („Datenverarbeitungs-
maschinen“, d.h. Computer, Festplatten, Drucker etc.) dem allgemeinen Verständnis nach
ebenfalls der Elektrotechnik zuzuordnen ist. Zudem spielen feinmechanische und optische
Erzeugnisse (10 %) eine bedeutende Rolle. Das Hauptexportgut der wirtschaftlich weniger
weit entwickelten Staaten der ASEAN-Region – nämlich Kleidung – wird durch den vierten
Rang der Warengruppe Textilien und Pelzwaren (4 %) beim hessischen Import aus der
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
121
Region deutlich. Die Entwicklung des Imports aus der ASEAN-Region in Hessen ist insbe-
sondere durch Vietnam geprägt, auf das mit einem Volumen von 3,2 Mrd. Euro mehr als
die Hälfte des gesamten hessischen Imports aus der Region entfällt. Dies dürfte insbeson-
dere auf die Einfuhr von Mobiltelefonen, die in Vietnam hergestellt werden, zurückzuführen
sein. Die Länder Malaysia (910 Mio. Euro), Thailand (627 Mio. Euro), Singapur (468 Mio.
Euro), Philippinen (421 Mio. Euro) und Indonesien (198 Mio. Euro) folgen hinsichtlich des
hessischen Importvolumens mit deutlichem Abstand.
Die FDI hessischer Unternehmen im Wirtschaftsraum ASEAN beliefen sich im Jahr 2016
auf ein Volumen von 5,5 Mrd. Euro. Darunter entfallen 3,6 Mrd. Euro auf Singapur und
1,0 Mrd. auf Malaysia. Auch in Indonesien (304 Mio. Euro), auf den Philippinen (187 Mio.
Euro), in Thailand (162 Mio. Euro) und in Vietnam (135 Mio. Euro) sind hessische Unter-
nehmen mit Investitionen vor Ort vertreten. Das Volumen in den übrigen ASEAN-Staaten
ist so gering, dass keine Angaben vorliegen. Für FDI aus den ASEAN-Staaten in Hessen
liegen aufgrund des relativ geringen Volumens mit Ausnahme von Singapur ebenfalls nur
wenige Angaben vor. Unternehmen aus Singapur hielten im Jahr 2016 einen FDI-Bestand
von rund 507 Mio. Euro in Hessen. Verschiedene Unternehmensbeispiele in der Studie ver-
deutlichen die Investitionsbeziehungen und zeigen das Engagement hessischer Unterneh-
men in der ASEAN-Region.
Für die Markterschließung des Wirtschaftsraums ASEAN und die Intensivierung der wirt-
schaftlichen Beziehungen aus hessischer Sicht sind insbesondere die Bestrebungen auf
EU-Ebene bedeutsam, mit der ASEAN insgesamt bzw. mit einzelnen Staaten Handels- und
Investitionsabkommen abzuschließen. Sowohl mit Singapur als auch mit Vietnam sind Ab-
kommen ausgehandelt, die sich im Ratifikationsprozess befinden. Auch unterhalten die
ASEAN-Staaten untereinander sowie mit benachbarten Staaten Freihandelsabkommen,
was die Markterschließung des gesamten Raumes erleichtert – insbesondere, wenn hessi-
sche Unternehmen zusätzlich Standorte in den ASEAN-Staaten unterhalten.
Zusammenfassend bilden die zehn Staaten der Wirtschaftsregion ASEAN eine sehr wachs-
tumsstarke Region, die der hessischen Wirtschaft viele Potenziale bietet. Die vorliegende
Untersuchung unterstreicht, dass die einzelnen Staaten etwa im Hinblick auf Größe, Wirt-
schaftskraft und Wachstumsdynamik beträchtliche Unterschiede aufweisen und daher ein-
zeln in den Blick zu nehmen sind, um in einen erfolgreichen wirtschaftlichen Austausch zu
treten.
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
122
Abbildungsverzeichnis
Abbildung Seite
1 Die ASEAN-Staaten im räumlichen Überblick 7
2 Nationales Bruttoinlandsprodukt in den ASEAN-Staaten 2000 bis 2017 9
3 Jährliche Veränderung des nationalen Bruttoinlandsprodukts in den ASEAN-Staaten 2000 bis 2017 10
4 Bruttoinlandsprodukt je Einwohner in den ASEAN-Staaten 2000 bis 2017 11
5 Sektorale Struktur der Wirtschaftsleistung in den ASEAN-Staaten 2016 13
6 Arbeitslosenquoten in ausgewählten ASEAN-Staaten 2000 bis 2017 15
7 Inflationsraten in den ASEAN-Staaten 2000 bis 2017 16
8 Investitionsquoten in den ASEAN-Staaten 2000 bis 2017 17
9 Sparquoten in den ASEAN-Staaten 2000 bis 2017 18
10 Staatsausgaben in den ASEAN-Staaten 2000 bis 2017 20
11 Export und Import der ASEAN-Staaten weltweit sowie der jeweilige Anteil Deutschlands zwischen 2000 und 2016 27
12 Export und Import der ASEAN-Staaten weltweit 28
13 Export- und Importanteil der ASEAN-Staaten innerhalb der Region 2017 29
14 Wichtigste Exportgüter der ASEAN-Staaten weltweit und nach Deutschland 2017 34
15 Wichtigste Importgüter der ASEAN-Staaten weltweit und aus Deutschland 2017 35
16 Direktinvestitionen im Ausland der ASEAN-Staaten 2000 bis 2016 47
17 Direktinvestitionen in den ASEAN-Staaten aus dem Ausland 2000 bis 2016 48
18 Export Hessens / Deutschlands in die ASEAN-Staaten 2008 bis 2017 53
19 Bedeutung des Exports in die ASEAN-Staaten für Hessen / Deutschland 2000 bis 2017 54
20 Import Hessens / Deutschlands in die ASEAN-Staaten 2008 bis 2017 55
21 Bedeutung des Imports aus den ASEAN-Staaten für Hessen / Deutschland 2000 bis 2017 56
22 TOP5 der hessischen Exportgüter 2017 in die ASEAN-Staaten sowie Vergleichswerte weltweit und für Deutschland in die ASEAN-Staaten 57
23 TOP5 der hessischen Importgüter 2017 aus den ASEAN-Staaten sowie Vergleichswerte weltweit und für Deutschland aus den ASEAN-Staaten 58
24 Hessischer Außenhandel 2017 mit den einzelnen ASEAN-Staaten: Handelsvolumen und relative Bedeutung für Ex- und Import mit dem Wirtschaftsraum ASEAN insgesamt 60
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
123
25 Export Hessens / Deutschlands nach Brunei Darussalam 2017 62
26 Import Hessens / Deutschlands aus Brunei Darussalam 2017 63
27 Export Hessens / Deutschlands nach Indonesien 2017 64
28 Import Hessens / Deutschlands aus Indonesien 2017 65
29 Export Hessens / Deutschlands nach Kambodscha 2017 67
30 Import Hessens / Deutschlands aus Kambodscha 2017 68
31 Export Hessens / Deutschlands nach Laos 2017 70
32 Import Hessens / Deutschlands aus Laos 2017 71
33 Export Hessens / Deutschlands nach Malaysia 2017 73
34 Import Hessens / Deutschlands aus Malaysia 2017 74
35 Export Hessens / Deutschlands nach Myanmar 2017 76
36 Import Hessens / Deutschlands aus Myanmar 2017 77
37 Export Hessens / Deutschlands nach Philippinen 2017 79
38 Import Hessens / Deutschlands aus Philippinen 2017 80
39 Export Hessens / Deutschlands nach Singapur 2017 82
40 Import Hessens / Deutschlands aus Singapur 2017 83
41 Export Hessens / Deutschlands nach Thailand 2017 86
42 Import Hessens / Deutschlands aus Thailand 2017 87
43 Export Hessens / Deutschlands nach Vietnam 2017 89
44 Import Hessens / Deutschlands aus Vietnam 2017 90
45 Direktinvestitionen Hessens in ausgewählten ASEAN-Staaten 2012 bis 2016 (Bestände zum jeweiligen Jahresende) 95
46 Direktinvestitionen Deutschlands in ausgewählten ASEAN-Staaten 2012 bis 2016 (Bestände zum jeweiligen Jahresende) 96
47 Anzahl der Messeveranstaltungen in den ASEAN-Staaten 2018 bis 2019 101
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
124
Tabellenverzeichnis
Tabelle Seite
1 Gebiet und Bevölkerung in den ASEAN-Staaten 5
2 Wirtschaftsleistung national und je Einwohner in den ASEAN-Staaten 8
3 Platzierung der ASEAN-Staaten im „Ease of Doing Business“-Ranking (für 190 Länder) der Weltbank 2019 22
4 Die ASEAN-Region in unterschiedlichen Ranglisten bezüglich der politischen, administrativen und rechtlichen Rahmenbedingungen 23
5 Metropolen der ASEAN-Region in ausgewählten Städte-Ranglisten bezüglich der Themenfelder Lebensqualität, Wirtschaftskraft und Innovationsdynamik 24
6 Anteil der ASEAN-Staaten an den Exporten 2017 30
7 Anteil der ASEAN-Staaten an den Importen 2017 31
8 Wichtigste Exportziele der ASEAN-Staaten 2017 32
9 Wichtigste Herkunftsländer des Wirtschaftsraums ASEAN 2017 33
10 Wichtigste Handelspartner von Brunei Darussalam 2017 36
11 Wichtigste Handelsgüter von Brunei Darussalam weltweit und mit Deutschland 2017 36
12 Wichtigste Handelspartner Indonesiens 2017 37
13 Wichtigste Handelsgüter Indonesiens weltweit und mit Deutschland 2017 37
14 Wichtigste Handelspartner Kambodschas 2016 38
15 Wichtigste Handelsgüter Kambodschas weltweit und mit Deutschland 2016 38
16 Wichtigste Handelspartner von Laos 2016 39
17 Wichtigste Handelsgüter von Laos weltweit und mit Deutschland 2016 39
18 Wichtigste Handelspartner Malaysias 2017 40
19 Wichtigste Handelsgüter Malaysias weltweit und mit Deutschland 2017 40
20 Wichtigste Handelspartner Myanmars 2017 41
21 Wichtigste Handelsgüter Myanmars weltweit und mit Deutschland 2017 41
22 Wichtigste Handelspartner der Philippinen 2017 42
23 Wichtigste Handelsgüter der Philippinen weltweit und mit Deutschland 2017 42
24 Wichtigste Handelspartner Singapurs 2017 43
25 Wichtigste Handelsgüter Singapurs weltweit und mit Deutschland 2017 43
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
125
26 Wichtigste Handelspartner Thailands 2016 44
27 Wichtigste Handelsgüter Thailands weltweit und mit Deutschland 2016 44
28 Wichtigste Handelspartner Vietnams 2016 45
29 Wichtigste Handelsgüter Vietnams weltweit und mit Deutschland 2016 45
30 Verteilung der Investitionsprojekte-der FDI-Markets-Datenbank in ASEAN 2003 bis 2017 50
31 Hessischer Außenhandel mit den einzelnen ASEAN-Staaten im Überblick 61
32 TOP3 der Ex- und Importgüter 2017: Hessen – Indonesien, Hessen weltweit sowie Deutschland – Indonesien 66
33 TOP3 der Ex- und Importgüter 2017: Hessen – Kambodscha, Hessen weltweit sowie Deutschland – Kambodscha 69
34 TOP3 der Ex- und Importgüter 2017: Hessen – Laos, Hessen weltweit sowie Deutschland – Laos 72
35 TOP3 der Ex- und Importgüter 2017: Hessen – Malaysia, Hessen weltweit sowie Deutschland – Malaysia 75
36 TOP3 der Ex- und Importgüter 2017: Hessen – Myanmar, Hessen weltweit sowie Deutschland – Myanmar 78
37 TOP3 der Ex- und Importgüter 2017: Hessen – Philippinen, Hessen weltweit sowie Deutschland – Philippinen 81
38 TOP3 der Ex- und Importgüter 2017: Hessen – Singapur, Hessen weltweit sowie Deutschland – Singapur 84
39 TOP3 der Ex- und Importgüter 2017: Hessen – Thailand, Hessen weltweit sowie Deutschland – Thailand 88
40 TOP3 der Ex- und Importgüter 2017: Hessen – Vietnam, Hessen weltweit sowie Deutschland – Vietnam 91
41 Direktinvestitionsbeziehungen (FDI) zwischen Hessen / Deutschland und den ASEAN-Staaten 2012 bis 2016 94
42 Direktinvestitionen Hessens bzw. Deutschlands in ausgewählten ASEAN-Staaten – Verarbeitendes Gewerbe und Finanzsektor 96
43 Bedeutende Messeveanstaltungen im Wirtschaftsraum ASEAN 2019 102
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
126
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Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
128
GTAI (2018e): Branche kompakt: Private Krankenhäuser treiben die Nachfrage nach
Medizintechnik in Indonesien.
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GTAI (2018g): Branche kompakt: Thailand wirbt um ausländisches Investment in Medizin-
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HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
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Anhang: Kontaktadressen
Erstinformationen zum Wirtschaftsstandort Hessen können von der HTAI Hessen Trade &
Invest GmbH, Ansprechpartner Herr Andreas Damrau, bezogen werden oder sind als
Download unter www.htai.de bzw. www.invest-in-hessen.de verfügbar.
Hessen Trade & Invest GmbH
Herr Andreas Damrau
Konradinerallee 9
65189 Wiesbaden
Telefon: 0611-95017-8346
www.htai.de
www.invest-in-hessen.de
Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen
Herr Dr. Friedrich Hanisch
Kaiser-Friedrich-Ring 75
65185 Wiesbaden
Telefon: 0611-815-2906
www.wirtschaft.hessen.de
AHK im Raum ASEAN
Frau Verena Leidinger
Deutsch-Singapurische Industrie- und Handelskammer
Singaporean-German Chamber of Industry and Commerce
25 International Business Park
#03-105 German Centre
Singapore 609916
Telefon: +65 64335339
Singapore
http://singapur.ahk.de
Deutsch-Indonesische Industrie- und Handelskammer
German-Indonesian Chamber of Commerce and Industry
P.O. Box 3151
Jakarta 10031
Indonesia
http://indonesien.ahk.de
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
132
Deutsch-Malaysische Industrie- und Handelskammer
Malaysian-German Chamber of Commerce and Industry
Lot 20-01, Letter Box No. 33
Level 20, Menara Hap Seng 2, Plaza Hap Seng
No. 1 Jalan P. Ramlee
50250 Kuala Lumpur
Malaysia
https://www.malaysia.ahk.de
Delegation der Deutschen Wirtschaft in Myanmar
Delegation of German Industry and Commerce in Myanmar
Uniteam Building, 6th floor
84 Pan Hlaing Street
Sanchaung TS
11111 Yangon
Myanmar
http://myanmar.ahk.de/
Deutsch-Philippinische Industrie- und Handelskammer
German-Philippine Chamber of Commerce and Industry
8/ F Döhle Haus Manila
30-38 Sen. Gil Puyat Avenue
Barangay San Isidro
Makati City 1234
Philippines
http://philippinen.ahk.de
Deutsch-Thailändische Handelskammer
German-Thai Chamber of Commerce
14th floor | AIA Sathorn Tower
11/1 South Sathorn Road
Yannawa | Sathorn
Bangkok 10120
Thailand
https://thailand.ahk.de
HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung
133
Delegation der Deutschen Wirtschaft in Vietnam
German Industry and Commerce Vietnam
Lotte Center Hanoi, East Tower
18th Floor, Room 1803-1804
54 Lieu Giai Street, Ba Dinh District
Hanoi, Vietnam
und
Deutsches Haus Ho Chi Minh City 4th Floor
Le Duan Blvd. District 1
Ho Chi Minh City
S. R. Vietnam
http://vietnam.ahk.de
Ansprechpartner in Hessen
Enterprise Singapur
Germany, Frankfurt
Singapore Centre
Herr Samuel Chong, Regional Direktor
Bleichstr. 45
60313 Frankfurt am Main
Telefon: 069-920735-0
www.enterprisesg.gov.sg
Singapore Exhibition & Convention Bureau
Frau Karin Thoenes
Bleichstrasse 45
60313 Frankfurt
Telefon: 069-9207700
www.visitsingapore.com/mice/en/contact-us/regional-office/#europe
Generalkonsulat der Republik Indonesien
Herr Franciscus de Salles Toferry Primanda Soetikno, Generalkonsul
Zeppelinallee 23
60325 Frankfurt am Main
Telefon: 069-247098-0
www.indonesia-frankfurt.de
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und ASEAN
134
Generalkonsulat von Malaysia
Herr Mukundan Madavan, Generalkonsul
Platz der Einheit 1, 18. Etage - Kastor
60327 Frankfurt am Main
Telefon: 069-870037-0
Republik der Union Myanmar
Herr Ekkehard Stein, Honorarkonsul
c/o Paule & Partner
Taunusstraße 5a
65183 Wiesbaden
Telefon: 0611-3081551
Generalkonsulat der Republik der Philippinen
Frau Evelyn Austria-Garcia, Generalkonsulin
Design Offices Frankfurt Westendcarree GmbH
Gervinusstraße 15-17, 3rd Floor
60322 Frankfurt am Main
Telefon: 069-566082-118-123
Honorarkonsularische Vertretung der Republik Philippinen
Herr Torsten Griess-Nega, Honorarkonsul
Frankfurter Straße 70
61231 Bad Nauheim
Telefon: 06032-9661-250
www.hessen-philippines.de/
Königlich Thailändisches Generalkonsulat
Frau Pannabha Chandraramya, Generalkonsulin
Kennedyallee 109
60596 Frankfurt am Main
Telefon: 069-69868-205
www.thaigeneralkonsulat.de/de/ Generalkonsulat der Sozialistischen Republik Vietnam
Villa Hanoi
Kennedy-Allee 49
60596 Frankfurt am Main
Telefon: 069-79533650
www.vietnam-generalkonsulat.de/generalkonsulat/index.html
Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und dem Wirtschaftsraum ASEAN
Herausgeber:
Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen
Kaiser-Friedrich-Ring 7565185 Wiesbaden
www.wirtschaft.hessen.de