1
Konzeption der Kindertagesstätte
Abenteuerland
Kindertagesstätte Abenteuerland
Specken 10
38176 Wendeburg
05303/5083386
2
Vorwort
Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht das Kind mit seinen Bedürfnissen!
Liebe Eltern,
mit dieser Konzeption stellen wir Ihnen den Kindergarten „Specken“ vor und geben einen
Einblick in unsere alltägliche Arbeit. Wir informieren Sie über unsere pädagogischen Ziele
sowie über die gegebenen Rahmenbedingungen. Auch ermöglicht uns die schriftliche
Fassung unserer Konzeption, die Ziele unserer Arbeit immer vor Augen zu haben,
Schwerpunkte zu überdenken und eventuell notwendige Veränderungen einzubringen. Die
Konzeption ist eine wertvolle Hilfe bei der Erziehungs- und Bildungsarbeit.
Erziehung heißt für uns nicht, dass wir die Kinder in eine bestimmte Richtung ziehen oder
lenken, sondern wir sie in ihrem Leben begleiten, unterstützen, stärken und fördern wollen.
Die Konzeption ist lebendig wie das Leben mit Kindern und bleibt offen für neue Ideen und
Impulse, kann ergänzt und gegebenenfalls erweitert werden.
Die Arbeit läuft dir nicht davon, wenn du deinem Kind einen Regenbogen zeigst. Aber der
Regenbogen wartet nicht, bist du mit der Arbeit fertig bist.
„Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht.“
(Marie v. Ebner-Eschenbach)
3
Inhaltsverzeichnis 1. Gesetzliche Grundlagen
2. Träger
2.1 Lage
2.2 Öffnungszeiten
2.3 Personal
2.4 Räumlichkeiten
3. Werte die uns Leiten
3.1 Das Kind
4. Hallo und Herzlich Willkommen
5. Ziele unserer pädagogischen Arbeit
5.1 Das Freispiel
5.2 Emotionale Entwicklung und soziales Lernen
5.3 Entwicklung kognitiver Fähigkeiten und der Freude am lernen
5.4 Körper – Bewegung - Gesundheit
5.5 Sprache und Sprechen
5.6 lebenspraktische Kompetenzen
5.7 Mathematische Grundverständnisse
5.8 Ästhetische Bildungen
5.9 Natur und Lebenswelten
5.10 Werte und Normen
6. Ernährung
7. Zusammenarbeit mit den Eltern
8. Schlusswort
4
1. Gesetzliche Grundlagen
Kindertagesstätten haben einen eigenständigen Betreuungs-, Bildungs – und
Erziehungsauftrag, der sich aus dem Sozialgesetzbuch (SGB) VIII ergibt.
Tageseinrichtungen für Kinder in Niedersachen sollen…
- die Kinder in ihrer Persönlichkeit stärken
- sie in sozial verantwortliches Handeln einführen,
- die Kreativität und Fantasie anregen
- natürlichen Wissensdrang und die Freude am Lernen fördern
- den Umgang von Kindern unterschiedlicher Herkunft und Prägung untereinander
wertschätzen
Die Aufgabe umfasst die Betreuung, Bildung und Erziehung des Kindes. Das
Leistungsangebot soll sich pädagogisch und organisatorisch an den Bedürfnissen der Kinder
und Familien orientieren.
Der Kindergarten ist ein eigenständiger Bildungsbereich und soll die frühkindlichen
Bildungsprozesse unterstützen. Das Lernen im Kindergarten ist immer ganzheitlich.
Grundlage für unsere pädagogische Arbeit ist für uns der „Orientierungsplan für Bildung und
Erziehung im Elementarbereich niedersächsischer Tageseinrichtungen für Kinder.
Kindertagestätten sind angewiesen, den Schutzauftrag zum Wohle des Kindes
wahrzunehmen. Diese Aufgabe wurde vom Gesetzgeber den Kindertagesstätten übertragen
(§ 8a SGB VIII). Wir begleiten die Familien bei der Wahrung des Kindeswohls. Jedes Kind hat
das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung.
5
2. Träger
Träger der Kindertagesstätte Abenteuerland ist die Gemeinde Wendeburg
Gemeinde Wendeburg
Am Anger 5
38176 Wendeburg
Tel.: 05303 - 91110
Fax.: 05303 – 911119
www.wendeburg.de
Der Anspruch auf Aufnahme in einer Kindertagesstätte bestimmt sich nach den gesetzlichen
Bestimmungen. Die Kinder werden auf schriftlichen Antrag der Erziehungsberechtigten unter
Verwendung eines Anmeldevordrucks aufgenommen. Die Aufnahme erfolgt durch Bescheid
der Gemeinde Wendeburg. Kinder können vom Besuch der Einrichtung mit einer Frist von
mindestens einem Monat zum 15. oder zum Ende des Monates schriftlich bei der Gemeinde
Wendeburg abgemeldet werden. In dringenden Fällen sind Ausnahmen zugelassen.
Wird bei einem Kind nach der Aufnahme festgestellt, dass es in unserer Einrichtung nicht
seinen Bedürfnissen angemessen gefördert werden kann, hat der Kindergarten die
Möglichkeit, das Kind in eine andere Institution zu vermitteln. Dabei finden Elterngespräche
statt und gemeinsam wird für das Kind eine passende Einrichtung gesucht.
6
2.1 Lage
Die Kindertagesstätte wurde im Dezember 2018 in einem ehemaligen Schulgebäude, der
„Roten Schule“, eröffnet. Es werden dort in zwei Gruppen bis zu 50 Kindern im Alter von 3 –
6 Jahren betreut. Die Kindertagesstätte liegt im Ortskern von Wendeburg in einer ruhig
gelegenen Straße. Die in der Nähe gelegen Felder und Waldabschnitte werden für Ausflüge
genutzt. Es gibt Einkaufsmöglichkeiten die zu Fuß zu erreichen sind. Die Kinder wachsen in
einer dörflichen Umgebung auf und haben viel Platz sich zu entfalten.
2.2 Öffnungszeiten Frühdienst: 07:30 – 08:00 Uhr
Halbtagsgruppe: 08:00 – 13:00
Spätdienst 13:00 - 14:00 Uhr
Ganztagsgruppe: 08:00 – 15:00
Spätdienst 15:00 - 16:00 Uhr
In der Satzung der Gemeinde Wendeburg ist festgelegt, dass die Kindergärten der Gemeinde
drei Wochen in den Sommerferien, sowie zwischen Weihnachten und Neujahr geschlossen
sind. Der Termin für die Sommerferien wird frühzeitig bekannt gegeben.
Den pädagogischen Fachkräften stehen im Jahr bis zu drei Studientage zur Verfügung. Die
Studientage werden von den Mitarbeitern genutzt um sich fortzubilden, weiterzuentwickeln
oder die Planung des Kindergartenbetriebs durchzusprechen.
Einmal jährlich bleibt der Kindergarten wegen einer betriebsinternen Veranstaltung der
Gemeinde Wendeburg geschlossen.
2.3 Personal Unser Team besteht aus drei staatlich anerkannten Erzieherinnen, zwei Sozialassistent / -
innen und einer Hauswirtschaft – und Reinigungskraft.
Jede Gruppe ist in der Kernzeit mit zwei pädagogischen Fachkräften besetzt.
Wir treffen uns regelmäßig zu Dienstbesprechungen, dabei werden organisatorische und
fachliche Themen behandelt.
Um qualitative Arbeit leisten zu können werden regelmäßig Fort und Weiterbildungen
besucht. Jedem Mitarbeiter stehen pro Jahr drei Tage dafür zur Verfügung.
2.4 Räumlichkeiten Die Räumlichkeiten der Kinder (Gruppenraum, Waschraum etc.) befinden sich auf einer
Ebene. Durch einen Windfang gelangt man zunächst zu den Garderoben. Diese befindet sich
auf dem Flur vor den Gruppenräumen und bietet jedem Kind genügend Platz für seine
Jacken, Schuhe und Rucksack. Vom Flur aus sind die Gruppenräume, eine Küche und der
Sanitärbereich erreichbar.
7
Jede Gruppe ist mit kindgerechten Möbeln und Spielzeug ausgestattet. Eine große
Hochebene bietet Platz für weitere Spielideen. Die jeweiligen Spielecken werden nach dem
Bedarf und den Interessen der Kinder verändert und variiert. Eine Kuschel und - Leseecke
bietet den Kindern die Möglichkeit sich zurück zu ziehen und zur Ruhe zu kommen.
Am Ende des Flures befindet sich der Waschraum. Dieser wird von allen Kindern genutzt. Er
ist mit vier Toiletten, einem Wickeltisch sowie einer Waschlandschaft und zwei
Waschbecken ausgestattet.
Im Obergeschoss befinden sich das Büro der Leitung sowie die Personalräume.
Das große Außengelände bietet mit seiner Rasenfläche, dem Sandkasten, der Schaukel, dem
Kletterturm mit Hängebrücke viel Platz zum Spielen, Toben und Entdecken.
Sandspielzeug und Geräte werden den Kindern bereitgestellt.
8
3. Werte, die uns leiten
Sicherheit: So angenommen zu werden wie wir sind ohne uns verstellen zu müssen. Es
bedeutet angstfrei zu leben, frei in seinen Entscheidungen zu sein, Beziehungen zu anderen
Menschen aufzubauen, selbstbewusst zu handeln, zu leben und zu entdecken.
Verbundenheit: Ein Gefühl von Gemeinschaft zu entwickeln, miteinander zu kommunizieren
und sich gegenseitig anzunehmen. Wir arbeiten vertrauensvoll Hand in Hand und achten
aufeinander.
Individualität: Die eigenen Interessen und Bedürfnisse verwirklichen können, im Einklang
mit den Interessen und Bedürfnissen der Anderen. Ich bin ich in meiner Einzigartigkeit, Du
bist du in deiner Einzigartigkeit und trotzdem sind wir ein Wir.
Respekt: Einen wertschätzenden Umgang mit Menschen und Umwelt in Wort und Tat.
Behandle dein Gegenüber so, wie du auch behandelt werden möchtest. Wertschätzend,
würdevoll und annehmend.
Lebensfreude: Die Welt mit Kinderaugen zu sehen, in der schmutzigsten Pfütze den
strahlenden Regenbogen zu entdecken und diese Freude darüber mit anderen zu teilen.
Dafür nehmen wir uns Zeit.
3.1 Das Kind Es strebt mit allen Sinnen danach Erfahrungen zu machen. Kinder gestalten ihre Bildung und
Entwicklung von Geburt an aktiv und forschend mit. Dabei unterscheiden sich die Kinder
durch ihre Persönlichkeit und ihre individuellen Vorlieben und Neigungen.
Jedes Kind will sich entwickeln und lernen, es will Forscher und Entdecker sein und seine
eigenen Erfahrungen machen.
Hilf mir, es selbst zu tun
Maria Montessori
Um ohne Ängste ihre Welt erkunden zu können, brauchen Kinder eine sichere Bindung zu
einer Bezugsperson. Sie benötigen Vertrauen und Sicherheit.
9
4. Hallo und Herzlich Willkommen
Der erste Tag im Kindergarten ist ein ganz Besonderer.
Es ist alles neu und aufregend.
Wir wollen den Kindern ihre Ängste nehmen und einen schönen Einstieg in die Gruppe
ermöglichen. Mit Geduld und Einfühlungsvermögen begleiten wir ihr Kind auf diesem neuen
Lebensabschnitt. Wir erschaffen eine angenehme Atmosphäre und helfen Ihren Kindern sich
in der neuen Umgebung wohl zu fühlen, Freunde zu finden und ein Teil der Gruppe zu
werden.
Die Anwesenheit der Eltern an den ersten Tagen (Dauer wird individuell dem einzelnen Kind
angepasst) ist hierbei eine Hilfe. Wir wollen ein Patensystem etablieren, hierfür übernehmen
die Älteren Kinder eine Patenschaft für ein neues Kindergartenkind. Sie helfen dabei, dem
Tagesablauf zu folgen, sich in den Räumlichkeiten zu Recht zu finden und Anschluss an die
Gruppe zu bekommen.
Kommen sie mit Ihrem Kind auch vor Eintritt in den Kindergarten zu einem Schnuppertag
vorbei. Was die Kinder schon einmal gesehen haben, ist nicht mehr unbekannt und kann
besser eingeschätzt werden.
Wir freuen uns auf ihre Kinder und wünschen uns einen schönen Einstieg.
10
5. Ziele unserer pädagogischen Arbeit „Erzähle mir und ich vergesse,
zeige mir und ich erinnere mich,
lass mich tun und ich verstehe“
(Konfuzius)
Es ist uns wichtig, jedes Kind so anzunehmen wie es ist. Als Individuum mit all seinen Stärken
und Schwächen. Grundlage für unsere Arbeit ist eine vertrauensvolle Beziehung.
Dies ist ein fortlaufender Prozess. Wir begleiten und unterstützen die Kinder in ihrer
individuellen Persönlichkeitsentwicklung. Das Selbstwertgefühl sowie die Selbstständigkeit,
die Eigenverantwortlichkeit und der gegenseitige Respekt werden gestärkt. Die Kinder
lernen Verantwortung zu übernehmen, hilfsbereit zu sein, für ihre eigenen Wünsche und
Bedürfnisse einzustehen und doch anderen gegenüber tolerant und Rücksichtsvoll zu sein.
Als Grundlage für unsere pädagogische Arbeit dient der Orientierungsplan für Bildung und
Erziehung im Elementarbereich der niedersächsischen Tageseinrichtungen für Kinder.
Die beschriebenen Lernbereiche sind uns wichtig, um die Entwicklung des Kindes zu einer
eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu fördern. Durch
Partizipation lernen Kinder Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen.
5.1 Das Freispiel „Alles, was wir die Kinder lehren, können sie nicht mehr selbst
entdecken und damit wirklich lernen“ - Piaget (Entwicklungspsychologe)
Das freie Spiel ist einer der größten Bausteine der Persönlichkeitsentwicklung.
Das Kind setzt sich mit seiner Umwelt auseinander und erweitert seinen Erfahrungsschatz.
Sie lernen durch Beobachten, Nachahmen und eigenen Erfahrungen. Es nimmt mit allen
Sinnen seine Umgebung wahr und gestaltet sich die Welt nach seinen Vorstellungen.
Soziale, emotionale, sprachliche, motorische und kognitive Fähigkeiten werden spielend
erweitert.
Spielen ist für das soziale Lernen von großer Bedeutung; eigene Wünsche müssen
zurückgestellt werden, Konflikte werden bewältigt und viele Absprachen und Kompromisse
werden getroffen.
Im Spiel können Fehler gemacht werden, Kinder üben sich in ihrer Frustrationstoleranz,
lernen mit Erfolg und Misserfolg umzugehen. Streit gehört dazu, sie testen ihre Grenzen und
lernen ihre Impulse zu kontrollieren.
Kinder brauchen Zeit und Ruhe für ihr Spiel.
Wir beobachten, unterstützen und geben Impulse.
11
5.2 Emotionale Entwicklung und soziales Lernen
Kinder entwickeln im Kontakt untereinander und mit Bezugspersonen die Fähigkeiten sich
als Person zu erleben, verschiedene Gefühle wahrzunehmen, sie zuzulassen und zum
Ausdruck zu bringen. Es bedeutet auch, Gefühle zu regulieren sowie mit negativen Gefühlen
umgehen zu können. Hierbei ist eine Hilfestellung wichtig und wir Vermitteln dem Kind
„ Jedes Gefühl ist Ok, aber nicht jedes Verhalten.“
Durch enge Beziehungen zu den Bezugspersonen und den anderen Kindern wird Sicherheit
vermittelt. Das Kind erfährt verlässliche Bindung: „Ich bin wichtig, ich wirke und kann etwas
bewirken.“
5.3 Entwicklungen kognitiver Fähigkeiten und der Freude am Lernen
Die Grundlage der kognitiven Entwicklung ist die differenzierte Wahrnehmung. Dies
geschieht vor allem beim Spiel. Hierbei finden die Kinder viele Gelegenheiten alle ihre Sinne
zu nutzen um sich die Welt und ihre Beschaffenheit zu erschließen. Kinder werden durch
Gespräche und Beobachtungen zum Nachdenken und zur Begriffsbildung angeregt.
Ergebnisse und Lösungswege sollen nicht vorweg genommen werden, vielmehr werden die
Kinder im Prozess der Suche in einer fehlerfreundlichen Atmosphäre begleitet. „Aus Fehlern
lernen und aus Erfolgen Schlüsse ziehen.“
Durch das Erlernen von Reimen und Liedern, Geschichten erzählen und erfinden erhalten die
Kinder die Möglichkeit ihr Gedächtnis zu trainieren. Durch Memory und andere Spiele wird
die Merkfähigkeit gefördert.
Wiederholungen gehören dazu, sie festigen Lernerfolge und machen den meisten Kindern
Freude.
5.4 Körper – Bewegung – Gesundheit
Bewegung ist das Tor zum Lernen!
Bewegung ist ein wichtiger Bestandteil der kindlichen Entwicklung.
Ziel ist es, eine Vielfalt an sensomotorischen Erfahrungen zu ermöglichen und das
Körperbewusstsein zu stärken. Wir gestalten ein kindgerechtes Angebot von Bewegung und
Entspannung im pädagogischen Alltag. Dies hat einen hohen Stellenwert, da Bewegung
einen besonderen Einfluss auf sämtliche Entwicklungsbereiche hat. Kinder fühlen sich
gesund, sind weniger unfall- und krankheitsgefährdet, weniger ängstlich und gehemmt,
wenn ihr Körper zu seinem Recht kommt.
Die körperliche Geschicklichkeit sowie das Körperbewusstsein in einem ganzheitlichen Sinne
werden durch verschiedene Angebote unterstützt.
Förderung von Bewegung und Gesundheit beinhaltete auch eine gesunde Ernährung. Wir
bereiten gesundes Essen ansprechend und regelmäßig gemeinsam zu und erreichen Körper
und Sinne zugleich. Um die Kinder zu verschiedenen Bewegungen zu animieren bieten wir
ihnen unter anderem eine Schaukel, einen Kletterturm, viel Platz zum Laufen und Toben und
vieles mehr an.
12
5.5 Sprache und Sprechen
Die gesprochene Sprache ist das wichtigste zwischenmenschliche Kommunikationsmedium.
Sich Sprache anzueignen ist eine große Leistung der Kinder. Wer in der Lage ist sich klar und
verständlich auszudrücken, hat die Möglichkeit Kontakte zu knüpfen und Freundschaften zu
schließen. Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse mitzuteilen und den eigenen Standpunkt zu
vertreten. Wir sind Sprachvorbilder und integrieren die sprachliche Bildung in den Alltag. Im
freien Spiel, in situativen Angeboten, bei den Mahlzeiten und vielen anderen Situationen
schaffen wir Sprechanlässe. Bei musikalischen und rhythmischen Formen wie Lieder, Reime
und Singspiele lernen die Kinder ganz beiläufig den besonderen Sprachrhytmus und Satzbau
in einer Weise kennen, den ihnen viel Freude macht. Es ist unsere Aufgabe den Alltag der
Kinder so zu gestalten, dass der individuelle Sprachstand des einzelnen Kindes berücksichtigt
wird.
Sprachbildung und Sprachförderung
Kinder lernen, indem sie Erwachsene und andere Kinder nachahmen. Deshalb werden
möglichst viele Situationen herbeigeführt, in denen Kinder und Betreuer miteinander
sprechen. Es ist eine Aufgabe des gesamten pädagogischen Teams, den Alltag in der Kita so
zu gestalten, dass der jeweilige Sprachstand der Kinder berücksichtigt wird. Das Wissen und
Können der sozialpädagogischen Fachkräfte für eine erfolgreiche Sprachförderung wird
durch eine bedarfsgerechte Fortbildung und Beratung sichergestellt.
Sprachstandsfeststellung
Spätestens mit Beginn des Kindergartenjahres, das der Schulpflicht der Kinder unmittelbar
vorausgeht, wird die Sprachkompetenz dieser Kinder erfasst (wird ggfs. bei den vom
Schulbesuch zurückgestellten Kindern entsprechend wiederholt). Kinder mit besonderem
Sprachförderbedarf werden auf der Grundlage dieses Konzepts individuell und differenziert
gefördert.
Dokumentation und Entwicklungsgespräch
Ausgangspunkt der Förderung eines Kindes ist die regelmäßige Beobachtung, Reflexion und
Dokumentation seines Entwicklungs- und Bildungsprozesses. Die Dokumentation
berücksichtigt auch die sprachliche Kompetenzentwicklung eines Kindes. Sie ist Grundlage
der Entwicklungsgespräche mit den Erziehungsberechtigten, die regelmäßig geführt werden
sowie zur individuellen, umfassenden, damit auch sprachlichen, alltagsintegrierten und
spielerischen Förderung der Kinder.
Entwicklungsgespräch
Spätestens mit Beginn des Kindergartenjahres, das der Schulpflicht unmittelbar vorausgeht,
findet mit den Erziehungsberechtigten ein Entwicklungsgespräch statt, welches bei Bedarf
auch der Planung einer individuellen und differenzierten Sprachförderung für Kinder mit
besonderem Sprachförderbedarf unter Berücksichtigung der Sicht der Eltern zur
Sprachkompetenz ihrer Kinder dient (wird ggfs. bei den vom Schulbesuch zurückgestellten
Kindern entsprechend wiederholt). Bei besonderem Sprachförderbedarf wird mit den Eltern
13
spätestens nach sechs Monaten ein weiteres Entwicklungsgespräch geführt. In Einzelfällen
kann dies auch häufiger notwendig sein.
Sprachfördermaßnahmen
Die individuelle Förderung eines Kindes mit besonderem Sprachförderbedarf berücksichtigt
dessen individuelles, Soziales und umweltbezogenes Lebensumfeld. Danach werden
Sprachanlässe von den Fachkräften ausgestaltet. Die Kinder brauchen Herausforderungen,
an denen sie ihre erworbenen sprachlichen Fähigkeiten anwenden, erproben und
weiterentwickeln können. Bildungsbereiche wie Musik oder Bewegung bieten vielfältige
Möglichkeiten zur Entwicklung von Stimme und Klang, für das Rhythmusempfinden, zur
Wortschatzerweiterung und Erschließung erster grammatikalischer Regeln. Singspiele und
Lieder ermöglichen das spielerische Verbinden von Atmung, Stimme und Rhythmusgefühl zu
sprachlichen Bewegungsabläufen und fördern so die Sprechfertigkeit. Bewegung ermöglicht
es, Körpererfahrungen zu machen. Diese sind hilfreich beim Aufbau körperlicher, personaler
und sozialer Strukturen und damit für die sprachliche und geistige Entwicklung.
Die Handlungsempfehlungen des Landes zur „Sprachbildung und Sprachförderung“ zum
Orientierungsplan für Bildung und Erziehung im Elementarbereich niedersächsischer
Tageseinrichtungen für Kinder sowie die Empfehlungen „Sprachförderung als Teil der
Sprachbildung im Jahr vor der Einschulung durch Grundschullehrkräfte“ (Seite 10 – 16) sind
hierbei wichtige Grundlagen.
Abschließendes Entwicklungsgespräch
Am Ende des Kindergartenjahres, das der Einschulung unmittelbar vorausgeht, wird mit den
Erziehungsberechtigten der Kinder, die differenziert gefördert wurden, ein abschließendes
Entwicklungsgespräch geführt, an dem mit vorheriger Zustimmung der
Erziehungsberechtigten auch die aufnehmende Schule Gelegenheit zur Teilnahme erhält, um
eine durchgängige Anschlussförderung für Kinder mit anhaltendem Sprachförderbedarf in
der Grundschule zu gewährleisten.
Sprachentwicklungsstörungen
Die Erkennung und Diagnose von Sprachentwicklungsstörungen ist nicht Aufgabe des
Kindergartens. Bei einem Verdacht auf Vorliegen einer Sprachentwicklungsstörung werden
die Eltern ggf. an Ärzte, Logopäden und andere geeignete Personen verweisen und auf eine
entsprechende Abklärung sowie entsprechende sprachtherapeutische Möglichkeiten
hingewiesen.“
5.6 Lebenspraktische Kompetenzen Besonders kleine Kinder haben ein großes Bedürfnis Dinge selbst tun zu können.
„Hilf mir es selbst zu tun“ (Montessori Pädagogik)
Oft verhindern Überfürsorglichkeit oder mangelnde Zeit bzw. Ungeduld von Erwachsenen, dass Kinder die Möglichkeit bekommen selbstständig tätig zu werden. Wir bieten den
14
Kindern viele Möglichkeiten lebenspraktische Kompetenzen zu erweitern und neu zu erwerben. Hierzu zählen unter anderem, das Ankleiden, Schuhe anziehen, Zähne putzen, hauswirtschaftliche Tätigkeiten und Ordnung halten. Kleinere Aufgaben wie z.B. das selbstständige Zurücklegen kleinerer Wege, Einkaufen oder auch das Zubereiten von Mahlzeiten fördert die Selbstständigkeit und das Selbstbewusstsein der Kinder. Lob und Bestätigung wirken sich hierbei positiv aus.
5.7 Mathematisches Grundverständnis Ihre ersten Erfahrungen mit Raum und Zeit machen die Kinder schon in ihren ersten Lebensjahren. Die Kinder werden im Alltag angeregt Mengen zu erfassen, zu vergleichen, zu zählen und zu ordnen. Durch den Gebrauch von Zahlenwörtern und Zahlen im Alltag werden die mathematischen Kenntnisse der Kinder geschult. Genauso wie beim Erkennen von Mustern, dem Erfühlen von Gewichten, beim Schütten und Gießen. Das Kennenlernen mathematischer Zusammenhänge macht Kindern Freude und lässt sie Beständigkeit und Kontinuität erfahren. Mathematik bedeutet Struktur.
5.8 Ästhetische Bildung Ästhetik umfasst alle sinnlichen Wahrnehmungen und Empfindungen. Durch fühlen, riechen, schmecken, hören und sehen, wird die Gesamtheit aller Sinne angeregt. Ästhetische Erfahrungen sind authentisch und können nicht aus zweiter Hand bezogen werden. Das Kind hat den Wunsch sich die Welt der erwachsenen zu „erarbeiten“. Es ist Interessiert und möchte lernen. Durch Malen, Zeichnen, Kollagen oder plastisches Gestalten lernen die Kinder verschiedene handwerkliche Techniken kennen. Die kindliche Wahrnehmung ist ganzheitlich, das Tun steht im Mittelpunkt und nicht das fertige Produkt. Dabei werden die Feinmotorik und Körperkoordination die Nah- und Fernsinne sowie die Konzentration gefördert. Für den Bereich der Musik bringt jedes Kind das wichtigste Werkzeug mit, seine Stimme. Musik hat eine wichtige Bedeutung für das zusammen leben in einer Gruppe.
5.9 Natur und Lebenswelt Die Begegnung mit Natur sowie Erkundungen der Umgebung bieten Kindern die Chance zum Erwerb von Weltwissen, Forschergeist und lebenspraktischen Kompetenzen. Das Kind lernt die Natur im Zusammenhang, als Lebensraum für Pflanzen und Tiere kennen. Es ist unserer Aufgabe die Kinder für ihre Umwelt zu sensibilisieren „Das was man liebt wird man auch schützen“.
5.10 Werte und Normen Kinder stellen existentielle Fragen und sind von sich aus bestrebt ihrer Welt einen Sinn zu geben. Zur Tradition und Geschichte unseres Landes gehört der christliche Glaube. Durch Feste wie z.B. Ostern, Laternenfest und Weihnachten ermöglichen wir Erfahrungen von Gemeinschaft und die Unterbrechung des Alltags. Wir möchten den Kindern Vorbild und Begleiter sein und ihnen Vertrauen, Geborgenheit und Angenommen sein vermitteln. Wir bieten Rituale zur Orientierung und Strukturierung des Alltags.
15
6. Ernährung
Es ist uns wichtig, Freude und Genuss an den Mahlzeiten zu vermitteln. Essen und Trinken
sollen ein Erlebnis für die Sinne und das Wohlbefinden sein. Bereits im frühen Kindesalter
werden die Weichen für einen gesunden Lebensstil und somit für eine optimale Entwicklung
der Heranwachsenden gestellt. Das Frühstück wird von den Kindern selbst mitgebracht und
kann in der Zeit von 8:00 – 10:00 eingenommen werden (rollendes Frühstück).
Tee und Wasser wird vom Kindergarten zur Verfügung gestellt. Das Mittagessen wird frisch
zubereitet von einem ortsnahen Betrieb geliefert. Vor den Gruppenräumen hängen der
Speiseplan sowie eine Liste mit der Kennzeichnung der Allergene aus.
Zudem besteht die Möglichkeit, zusammen mit den Kindern zu Kochen und zu Backen. Wir gehen gemeinsam einkaufen. So lernen die Kinder den Umgang mit den einzelnen Lebensmitteln bis hin zum fertigen Gericht.
7. Zusammenarbeit mit den Eltern Die Eltern sind unverzichtbare Partner der pädagogischen Fachkräfte. Voraussetzung für ein
gutes Gelingen dieser Partnerschaft ist eine hohe Transparenz über den Alltag der Kinder
hinaus und was sie beschäftigt. Ein wichtiger Bestandteil im täglichen Austausch sind die Tür
und – Angel Gespräche. Wichtige Fragen können geklärt und Informationen ausgetauscht
werden. Für Fragen und Anliegen darüber hinaus sind Elterngespräche /
Entwicklungsgespräche ein wichtiger Bestandteil der Arbeit.
8. Schlusswort Wir freuen uns darauf, ihre Kinder auf diesem Lebensabschnitt begleiten zu dürfen, ihnen zu
helfen, zu eigenständigen Persönlichkeiten heranzuwachsen. Dabei sollen sie glücklich sein
und sich geborgen fühlen. Wir wünschen uns ein vertrauensvolles Miteinander und Zeit für
Begegnungen im Kindergarten.