Akkreditierung von Krankenhäusern
Erfahrungen in Deutschland
Klinikum Chemnitz gGmbH
Dietmar NichterleinGeschäftsführer
Klinikum Chemnitz gGmbH
Agenda
u Qualitätsmanagement am Klinikum Chemnitz
u Einflussgrößen auf QM in Deutschland
u Akkreditierungssysteme im Vergleich
Ergebnisse und Probleme der Akkreditierung
Klinikum Chemnitz gGmbH
u Ergebnisse und Probleme der Akkreditierung
u Weitere Tools des QM
u Ausblick
Krankenhaus Flemmingstraße Krankenhaus Küchwald
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Krankenhaus Flemmingstraße Krankenhaus KüchwaldFrauen- und Kinderklinik Krankenhaus Dresdner Straße
u Eigentümer: Stand Chemnitz (100%)
u Krankenhaus der Versorgungsstufe III (Schwerpunktversorgung)
u Planbetten: 1.720
Klinikum Chemnitz
Klinikum Chemnitz gGmbH
u Planbetten: 1.720
u Stationäre Patienten: 66.691
u Ambulante Patienten: 17.345
u Mitarbeiter: 3.509
u Konzernumsatz: ca. 300 Millionen €
Health Promoting Hospitals, WHO
Umweltgerechtes Krankenhaus
Internationale Zertifizierung nach
Gründungsmitglied des DNGfK
1994 - 1997
1996
1998
2000
Kontinuierliche Weiterentwicklung des QM
Klinikum Chemnitz gGmbH
Auszeichnung durch das SMS als „Behindertenfreundlicher Betrieb“
Internationale Zertifizierung nach „Joint Commission International“, Chicago
Pilot-Krankenhaus KTQ
Zertifikat für autologe Transplantationperipherer Blutstammzellen
2000
2000
2000
2001
Verleihung des Gütesiegels „Energiesparendes Krankenhaus“ des BUND
Alliance for excellence
Umweltallianz Sachsen
Rezertifizierung JCIA
2001
Teilnahme am Internationalen Qualitätsmessprojekt (IQIP)
2002
2002
2002
2003
Kontinuierliche Weiterentwicklung des QM
Klinikum Chemnitz gGmbH
Rezertifizierung JCIA
Zertifizierung: - Gefäßzentrum- Brustzentrum- Umweltmanagement FK- Stammzelltransplantation
Peer Review Pathologie
Zertifizierung Stroke unit / Diabeteszentrum
2. Platz des Golden Helix Award
2003
2003
2004
2004
2002 + 2005
Kontinuierliche Weiterentwicklung des QM
Vorschau 2007
Erste Rezertifizierung der Stroke-Unit
Zweite Rezertifizierung Joint Commission International
2006 Patienten- und Mitarbeiterbefragung des Gesamtklinikum
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Erste Rezertifizierung der Stroke-Unit
Erste Rezertifizierung des Gefäßzentrums
Erste Rezertifizierung des Brustzentrum
Zweite Rezertifizierung Stammzellentransplantation
Zweites Gütesiegel „Energiesparendes Krankenhaus“
Einflussgrößen auf das QM an deutschen Krankenhäusern
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u Einführung der pauschalierten Leistungsab-rechnung führt zu umfassender Transparenz
u Grundlage für Einheit von prozess-, ergebnis-und patientenbezogener Einzelbetrachtung
Pauschalierte Leistungsabrechnung (DRG)
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und patientenbezogener Einzelbetrachtung
u Nach anfänglich vordergründiger Kosten- und Preis-Fokussierung rückt Qualitätsanspruch zunehmend in den Mittelpunkt
u Entwicklung von Wissenschaft und Technik und damit verbundene Kostenexplosion ⇒ Notwendigkeit von mess-/vergleichbaren Standards zur objektiven Bewertung der Kostenentwicklung
u Clinical Pathways und Evidence-Based Medicine
u Zunehmender Wettbewerb um den einzelnen
Qualitätsorientierter Gesundheitsmarkt
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u Zunehmender Wettbewerb um den einzelnen Patienten
u „Einkaufsverhalten“ durch vermehrte finanzielle Beteiligung des Patienten an Behandlung
u Kostenträger binden Kostendruck für die medizinische Behandlung zukünftig deutlicher an erbrachte Qualität
u ⇒ Zunehmender Rechtfertigungsdruck der Versorger
§ 135a Verpflichtung zur Qualitätssicherung
(1) Die Leistungserbringer sind zur Sicherung und Weiterent-wicklung der Qualität der von ihnen erbrachten Leistungenverpflichtet. Die Leistungen müssen dem jeweiligen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse entsprechen und in der fachlich gebotenen Qualität erbracht werden.
Gesetzliche Grundlagen – SGB V, § 135a
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gebotenen Qualität erbracht werden.
(2) Vertragsärzte, zugelassene Krankenhäuser sowie Erbringer von Vorsorgeleistungen oder Rehabilitationsmaßnahmen sind (...) verpflichtet, sich an einrichtungsübergreifenden Maßnahmen der Qualitätssicherung zu beteiligen, die insbesondere zum Ziel haben, die Ergebnisqualität zu verbessern. Zugelassene Krankenhäuser (...) sind (...) verpflichtet, einrichtungsintern ein Qualitätsmanagement einzuführen und weiterzuentwickeln.
Im „Vertrag über die Beauftragung der Bundesgeschäfts-stelle Qualitätssicherung (BQS gGmbH) zur Entwicklung
Externe Qualitätssicherung - SGB V
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stelle Qualitätssicherung (BQS gGmbH) zur Entwicklung und Umsetzung von Qualitätssicherungsmaßnahmen im Krankenhaus (Beauftragungsvertrag)“ wurde die BQS ab Anfang 2001 mit der Leitung und Koordination der inhaltlichen Entwicklung und organisatorischen Umsetzung der externen vergleichenden Qualitätssicherung in den deutschen Krankenhäusern beauftragt.
u Jedes Krankenhaus muss für Patienten, die sich bestimmten (operativen) Prozeduren unterziehen, detaillierte Angaben machen
u Erfassung von krankheitsspezifischen DatenStrafen bei Nichteinreichung (150,-€/Bogen)
Externe Qualitätssicherung - SGB V
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u Strafen bei Nichteinreichung (150,-€/Bogen)u Jährliche Ergebniskonferenz der BQS (10/07 für
2006)u Diskussion über wissenschaftlichen Wert und
Anzahl der zu beobachtenden Leistungsbereiche
Akkreditierte Krankenhäuser in Dtld.
u KTQ: 560 Kliniken
u JCIA: 10 Kliniken
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u JCIA: 10 Kliniken
u Andere: ???
Bei der Entwicklung des deutschen Verfahrens wurden vor allem ausländische Erfahrungen
KTQ®
Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen –
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wurden vor allem ausländische Erfahrungen folgender Organisationen berücksichtigt:
Ø Joint Commission on the Accreditation of HealthcareOrganizations (JCAHO)
Ø Canadian Council on Health Services AccreditationØ Australian Council on Healthcare Standards
Ø Spitzenverbände der Krankenkassen
Ø Bundesärztekammer
KTQ®-Gesellschafter
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Ø Deutscher Pflegerat
Ø Deutsche Krankenhausgesellschaft
Ø Hartmannbund
Ø PatientenorientierungAufnahme, Behandlungsplanung, Patientenversorgung, Verlegung
Ø MitarbeiterorientierungPersonalplanung, Personalentwicklung, Einarbeitung
Ø SicherheitArbeits- und Brandschutz, Hygiene, Materialwirtschaft
6 Hauptkategorien
KTQ®
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Arbeits- und Brandschutz, Hygiene, Materialwirtschaft
Ø InformationswesenPatientendaten, Informationsweitergabe und -technologie
Ø KrankenhausführungLeitbild, Zielplanung, ethische Aufgaben
Ø QualitätsmanagementQualitätsziele, Qualitätsmanagementsystem, qualitätsrelevante Daten
Zertifizierung
Ø Selbst- und Fremdbewertung
Ø KTQ-Kriterienkatalog
Ø Starke Betonung des PDCA-Zyklus
KTQ®
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Ø Starke Betonung des PDCA-Zyklus
Ø Erfüllung von mindestens 55%
Ø Zertifikat für 3 Jahre
Ø Veröffentlichung eines Qualitätsberichtes
Ø Unabhängige, nicht-gewinnorientierte und nicht-staatliche Organisation
Ø hat über 20.000 verschiedene Einrichtungen des Gesundheitswesens zertifiziert:
Joint Commission on the Accreditation of Healthcare Organizations
JCAHO
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Gesundheitswesens zertifiziert:• Krankenhäuser (80%)• Behandlungsnetzwerke• Ambulante Behandlungseinrichtungen • Laboratorien• Einrichtungen der Langzeitpflege• Pflegeheime und Hauspflege• Präventive und gesundheitserzieherische
Einrichtungen
Ø Teil der JCAHO
Ø Entwicklung eines weltweit einsetzbaren Zertifizierungsverfahrens für Akutkrankenhäuser, 3. Auflage 2008
Ø Zusammenarbeit mit internationaler Task Force bei Erstellung der Standards
Joint Commission Int. Accreditation (JCIA)
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Erstellung der Standards
Ø Zertifizierung von Labors, Krankentransportunter-nehmen, „Care Continuum“-Einrichtungen etc.
Ø Bisher > 100 Krankenhäuser in 23 Ländern zertifiziert (Europa: A, D, DK, E, I, IRL)
Ø „Internationale Patientensicherheitsziele“
Akkreditierung
u Keine Selbstbeurteilung
u Probebegehungen?
u JCI Standardkatalog:
JCIA
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u JCI Standardkatalog:Ø > 350 StandardsØ > 1.000 „messbare Elemente“
u 80 – 90% Erfüllung notwendig
u Zertifikat für 3 Jahre
u Leitbild, Vision
u Qualitätsplan
u Richtlinien zur einheitlichen Fort- und Weiterbildung von Mitarbeitern
Datenbank über klinische Studien
Konkrete Umsetzungsergebnisse - 1
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u Datenbank über klinische Studien
u Auflistung der Patientenrechte
u Umfassendes Einarbeitungskonzept für neue Mitarbeiter
u Katastrophenmanagement
u Behandlung von Notfällen
u Stellenbeschreibungen
u Rücklaufzeit für Testergebnisse
Konkrete Umsetzungsergebnisse - 2
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Rücklaufzeit für Testergebnisse
u Koordination von Versorgungsleistungen
u Kommunikation
u Vorbereitung und Ausgabe von Medikamten
u Richtige Identifizierung des Patienten
u Verbesserung der Kommunikation
Patientensicherheitsziele - 1
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Kommunikation
u Verbesserung der Sicherheit im Umgang mit Medikamenten, die eine erhöhte Gefahr darstellen
u Vermeidung von Eingriffsverwechslungen
u Verringerung des Risikos einer auf Grund der
Patientensicherheitsziele - 2
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einer auf Grund der Gesundheitsversorgung erworbenen Infektion
u Verringerung der Gefährdung des Patienten auf Grund von Stürzen
u Leitbild/Vision
u Schutz der Privatsphäre/Patientendaten
u Patientenakte/-dokumentation
u Analyse von Qualitätssicherungsdaten
Typische Problemfelder
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u Analyse von Qualitätssicherungsdaten
u Mitarbeiterbeurteilungen
u Medizinische Richtlinien und Clinical Pathways
u Umgang mit Blut- und Blutprodukten
u Schmerzmanagement
u Entstehen einer ganzheitlichen, unternehmens-übergreifende Betrachtungsweise mit dem Patienten im Brennpunkt aller Leistungsprozesse
u Servicekultur
u Erheblicher Beitrag der Zertifizierungsvorbereitung zur Kommunikationsförderung und Teambildung ⇒
Nutzen einer Akkreditierung - 1
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zur Kommunikationsförderung und Teambildung ⇒
verbesserte Mitarbeiterzufriedenheit
u Nutzung der Standards für Überprüfung, Weiterent-wicklung und Monitoring des Organisationsniveaus
u Verbesserte Einarbeitung neuer Mitarbeiter
u Standards ⇒ Rahmenwerk und praxisrelevanter Leitfaden zur systematischen Entwicklung des Qualitätsmanagements
u International akzeptiertes, unabhängiges und objektives Bewertungsverfahren, durch welches Problembereiche angesprochen werden können, die “tabu” sind
u Erheblicher Marketingeffekt, da eine Zertifizierung durch Patienten, Kostenträger und andere
Nutzen einer Akkreditierung - 2
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durch Patienten, Kostenträger und andere Vertragspartner positiv bewertet wird
u Hoher Wert der JCIA-Akkreditierung in der Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen und Kooperationspartnern
u ⇒ Nutzen eines internationalen Akkreditierungs- und Qualitätsmanagement-Systems
Bestandteile des QM im Klinikum Chemnitz
Extern Intern
→ International Quality Indicator Project
→ Externe Qualitäts-sicherung (BQS)
→ Alliance for Excellence
→ Dekubitsmanagement
→ Mitarbeiterbefragungen
→ Patientenbefragungen
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→ Alliance for Excellencein Healthcare
QM Konferenz
→ Patientenbefragungen
Joint Commission International Accreditation
Klinische Ergebnissmessung im KC
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www.internationalqip.com
Indikatoren in der Akutbehandlung
Nosokomiale Infektionen auf der ITS à seit 04/20031-a
Einsatz von Hilfsmitteln auf der ITS à seit 01/20031-b
Mortalität stationärer Patienten à seit 04/20023
IQIP - International Quality Indicator Project
Klinikum Chemnitz gGmbH
Mortalität stationärer Patienten à seit 04/20023
Geburts- und Wehenmanagement à seit 04/20026
Patientenstürze à seit 01/200313
A2 Verweildauer in der Notaufnahme à seit 01/2007
6 Indikatoren / 38 Subindikatoren
Indikatoren in der Psychiatrie
Suizid / Selbstverletzung à seit 07/2007PC 1
Unvorhergesehene Abgänge à seit 07/2007PC 2
Entlassung in eine Akuteinrichtung à seit 07/2007PC 3
IQIP - International Quality Indicator Project
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Entlassung in eine Akuteinrichtung à seit 07/2007PC 3
Wiederaufnahme in die Psychiatrie à seit 07/2007PC 4
Fixierungen à seit 07/2007PC 5
PC 8 Patientenstürze à seit 07/2007
6 Indikatoren / 41 Subindikatoren
Alliance for Quality in Healthcare (allexc)
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Akkreditierungbzw.
Zertifizierung
Klinische Ergebniss-messung
bewertet und vermarktet
Alliance for Quality in Healthcare (allexc)
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Akkreditierungbzw.
Zertifizierung
ist Vertragsgrundlageund macht damit gleich
differenziert Outcome
Klinische Ergebniss-messung
Die Zukunft
u Akkreditierung gewinnt in Deutschland immer mehr an Bedeutung
u KTQ für den Massenmarkt, andere Systeme für wenige Marketing-orientierte Kliniken?
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wenige Marketing-orientierte Kliniken?
u Akkreditierung ist nicht alles ⇒ Notwendigkeit der klinischen Ergebnismessung mit Indikatoren ⇒ internationales Benchmarking wünschenswert
u Alliance for Excellence in Healthcare – der Weg in die Zukunft?