Mit gelungenem Housekeeping-Management zum Unternehmenserfolg
Bitte reinigen – aber richtig!Andrea Pfleger
Cleaning in progress
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Inhaltsverzeichnis
DIE GÄSTE 8
Wie Gäste ein Haus auswählen 10
Soziale Medien und Online-Plattformen 11Grundbedürfnis Sauberkeit 12Allergien & Co. 12Störfaktoren 12Sicherheits- und Vertrauensaspekte 12
Gästezimmer und Gästegruppen 13
Einzelreisende 14Ferien- oder Urlaubsgäste 14Kurgäste, Wellnessgäste 16Gruppenreisende 17Gäste mit besonderen persönlichen Anforderungen 17
Gäste aus aller Welt 19
Unterschiedliche Tagesrhythmen 19Doppelbett versus zwei Einzelbetten 19Kulinarische Vorlieben 20Hygiene 20Hitze, Kälte, Dunkelheit 20
Kommunikation und Information 21
Informationen für Gäste 22Kommunikationstools für spezielle Situationen 22„Bitte nicht stören“-Schild 23Sonstige Hinweise im Gästezimmer 23
DAS HOUSEKEEPING-TEAM 24
Image der Abteilung Housekeeping 27
Abteilungsaufbau und -struktur 27
Organigramm der Abteilung 28Eingliederung der Abteilung 29Abteilungsleitung 30Mitarbeiter/innen der Abteilung 34
Outfit der Mitarbeiter/innen 36
Reinigung der Berufskleidung 37Ausgabe und Verwaltung 38
Mitarbeiterführung 39
Führungsstil 39Motivation 39Kommunikation 40
Mitarbeiter/innengesundheit 44
Arbeitsergonomie 44Handhygiene und -schutz 47
Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen 48
Zusammenarbeit mit der Rezeption 49Zusammenarbeit mit Küche und Service 50Zusammenarbeit mit der kaufmännischen Abteilung 51Zusammenarbeit mit der Haustechnik 51
DIE ABTEILUNGS- ORGANISATION 52
Personalentwicklung 55
Definition von Stellen 55Einstellung neuer Mitarbeiter/innen 56Mitarbeitereingliederungsprozess 58
Arbeitszeitanalyse als Planungsbasis 64
Planungsinstrumente 64Mitarbeitereinsatzplanung 70
Standards und Prozesse 78
Standards zur Qualitätssicherung 78Prozesse 79
DAS 1X1 DER REINIGUNG 82
Die Reinigungsfaktoren 85
Wasser 85Chemie 88
Temperatur 101Zeit 101Mechanik 101
Farbsystematik in der Reinigung 103
Organisationsformen der Reinigung 104
Reviersystem 104Kolonnensystem 104Gemischtes System 104
Reinigungssystematik und Reinigungsablauf 105
Vorarbeiten 105Staubende Arbeiten 106Feuchte und nasse Arbeiten 106Pflegende Arbeiten 107Staubsaugen 107Nacharbeiten 108Arbeitssystematik 108
ARBEITS- UND BETRIEBSMITTEL 110
Reinigungsmaschinen 113
Staubsauger 113Zentralstaubsauganlage 117Nasssauger 117Scheibenmaschinen 118Scheuersaugmaschinen 122Sprühextraktionsgeräte 124Dampf- und Trockendampf- reiniger 126Hochdruckreiniger 127Kehr- und Kehrsaugmaschine 129Spezialmaschinen 130
Reinigungshilfsmittel und -geräte 131
Transportwagen 131Reinigungstextilien 135Wischsysteme, Mopp & Co. 136Reinigungstücher 138Schwämme & Co. 140Bürsten und Borstenerzeugnisse 141
5 Inhaltsverzeichnis
Sonstige Reinigungshilfsmittel und -geräte 142Persönliche Schutzausrüstung 144
DEPOT UND OFFICE 146
Aufbau einer Lagerlogistik 149
Bestückungsliste als Planungstool 149
Lager- und Stellagensysteme 151
Arten von Depots 151
Haupt- oder Zentraldepot 151Wäschedepot 152Gästeartikeldepot 153Chemiedepot 153Maschinendepot 154Möbeldepot 158Offices 158Lost & Found Office 160
Verwaltung der Depots und Offices 161
Warenbestand 162Warenanforderung durch den Mitarbeiter mit Fassungsschein 164Warenausgabe 164Warenbestellung und Waren-übernahme 165Inventur 165
REINIGUNGS- VERFAHREN & -METHODEN 166
Reinigungsverfahren 170
Baugrobreinigung 170Baufeinreinigung 170Erstpflege 170Unterhaltsreinigung 170Zwischenreinigung 171Grundreinigung 171Sonderreinigung 172Desinfektion 172
Reinigungsmethoden 172
Kehren 172
Kehrsaugen 173Saugen/Bürstsaugen 173Nasssaugen 174Staub bindendes Wischen, Feuchtwischen 174Nasswischen 175Nassscheuern bzw. Nassbürsten 177Scheuersaugen 177Beschichtung 177Polieren/Poliersaugen 178Sprayreinigen/Cleanern 179Pulverreinigung 180Garnpad-/Faserpadreinigung 180Shampoonieren 180Sprühextraktion 181Kombinationsmethoden 181Hochdruckreinigung 181Schaumreinigung 182Dampf- und Trocken- dampfreinigung 182Methoden zur Spezialreinigung oder Sanierung von Belagsflächen 182Detachur/Fleckentfernung 183
MATERIALIEN REINIGEN UND PFLEGEN 184
Bodenbeläge 187
Hartbodenbeläge aus Natur- und Kunststein 187Textile Bodenbeläge 196Elastische Bodenbeläge 201Holz und Holzwerkstoffe 204
Hallen, Treppen und Gänge 209
Aufzüge 210
Wände 210
Fenster und Türen 212
Fensterreinigung 212Türen 214
Reinigung von Ausstattung und Einrichtung 215
Holzmöbel 215Kunststoffmöbel 216
Möbel mit textilen Werkstoffen 216Möbel aus Leder 217Möbel aus Rattan, Weide und Bambus 218Möbel mit Natur- und Kunststein 218Möbel aus Metall oder mit Metallbauteilen 218
Sanitärreinigung 219
DIE WÄSCHE 222
Faserarten und Gewebe 225
Gewebe und Maschenware 225
Wäschebedarf und Wäscheeinkauf 226
Angebote einholen 226
Textilpflegekennzeichnung 228
Bettwaren 229
Decken 229Zusatzdecken 235Kissen 236
Bettwäsche 237
Reinigung und Pflege 238
Badtextilien 238
Reinigung und Pflege 239
Sonstige Textilien 239
Küchenwäsche 239Restaurantwäsche 239Berufskleidung 239
DER WÄSCHE- KREISLAUF 240
Eigen-, Lohn- und Miet-(Leasing-)Wäsche 244
Eigenwäsche 244Lohnwäsche 245Miet-(Leasing-)wäsche 245Zusammenarbeit mit externen Wäschereien 246Qualitätskontrolle der Wäschestücke 246
6
Bauliche Ausstattung und räumliche Organisation 247
Wäscheannahmestelle 249Wäschecontainer zum Transport der Wäsche in der Wäscherei 249Detachierplatz 250Maschinenplätze 250Stell- und Legeflächen 251Trockenräume 251Mangel- und Bügelplätze 251Sortierung, Zwischenlagerung und Ausgabe an die Offices 252Nähplatz 252
Reinigung der Laundry 252
Betriebs- und Arbeitsmittel 252
Waschmittel 253Maschinen 258
Arbeitsabläufe 262
Wäschesortierung 263Flecken entfernen 263Waschen 263Trocknen 264Bügelarbeit 265
Arbeitsorganisation in der Laundry 268
Plandaten 268
Wäscheservice für Gäste 269
DAS 1X1 DER DESINFEKTION 270
Vorkommen und Verbreitung von Mikroorganismen 274
Infektionswege 274Desinfektionsstandards 275Keimwachstum und -vermehrung 275
Inhaltsstoffe und Wirkspektren von Desinfektionsmitteln 277
Biozide und Biozidverordnung 277Wahl des geeigneten Desinfektionsmittels 278Inhaltsstoffe im Überblick 279
Desinfektionsverfahren 280
Desinfektionsmethoden und -abläufe 280
Textile Fasern 280Geräte und Maschinen 281Wahl der richtigen Methode 281
Fehlerquellen bei der Desinfektion 282
Eiweißfehler 282Seifenfehler 283Richtig dosieren 283Händedesinfektion 284
Hygiene sichtbar machen 284
Kontaktkultur 284Abstrichtest 284Eiweißverschmutzung – Indikatortestung 285Der Hygieneplan 285
DER WELLNESS- BEREICH 286
Nebenanlagen 289
Sanitärräume 289Ruheräume 292Therapieräume, Themenräume 292Umkleiden 292Fitnessräume 293
Wellnesskammern 293
Arten von Wellnesskammern 293Reinigung und Desinfektion von Wellnesskammern 295
Becken 298
Gehwege und Belagsflächen 301
Reinigung während der Öffnungszeiten 301Reinigung nach Betriebsende 302
Desinfektion von Böden 303
Whirlwannen 303
Arten der Desinfektion des Wannenkreislaufs 305
HOTELPLANUNG 308
Vorteile reinigungs- begleitender Planung 311
Die Materialauswahl 314
Das richtige Material finden 314Bautagebuch 315Zimmerkartei 315
Bauliche Elemente – Sanitär, Elektro, Heizung und Lüftung 316
Sanitärinstallationen 316Elektroinstallationen 317Heizungs- und Lüftungstechnik 317Schallschutz im Hotel 318Baulicher Brandschutz 319
Bauliche Ausstattung 319
Böden 319Wände 321Fenster 322Türen 324Treppen und Gänge 325
Depots & Offices 326
Planung von Depots 326Planung von Offices 327
Öffentliche Bereiche 328
Eingangsbereich und Halle 328Aufzüge 329WC-Anlagen im öffentlichen Bereich 329
Gästezimmer 330
Wohn- und Schlafbereich 330Reinigungsherausforderung Gästebad 337
Wellnessbereiche und ihre Reinigungsanforderungen 340
Umfangreiches Zusatzmaterial, wie z. B. Checklisten, finden Sie als Download unter www.trauner.at/bittereinigen.aspx
r Dienstplanerstellung – so funktioniert’s
r Was ein Datenkatalog bringt und wie man ihn erstellt
r Personalentwicklung – die Verant-wortung der Abteilungsleitung
r Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finden & einschulen
r Training und Unterweisung – die Kunst in der Multikulti-Abteilung
r Arbeitszeitanalyse als Planungs-grundlage
r Standards definieren & Prozesse planen
r Mitarbeitereingliederung – aber mit System!
DIE ABTEILUNGSORGANISATION
Die Schalt zentrale für Effizienz und
Effektivität
54
To-do für morgen: Drei Allergikerkissen bereitstellenMinibarbestückung mit Frau Ilse durchgehenZimmer 304: zusätzliches HandtuchZimmer 502: Stilles Mineralwasser bereitstellen …
so ähnlich sehen wahrscheinlich auch Ihre Notizzettel und Hausdamenlisten aus. Gästewünsche sind so vielfältig wie die Gäste selbst – ein zusätzliches Kissen, individuelle Reinigungszeiten, veränderte Minibarbestückung, um nur einige zu nennen. Wie fleißige Heinzelmännchen bleiben die Mitarbeiter der HousekeepingAbteilung im Hintergrund und bemühen sich, diese Wünsche zu erfüllen. Doch ebenso sind es auch HousekeepingMitarbeiter, an die sich Gäste mit Fragen nach dem Weg zum Wellnessbereich oder zu den Frühstückszeiten wenden. Um diesen Aufgaben zusätzlich zum normalen Arbeitspensum gerecht zu werden, bedarf es einer guten Arbeitsablaufplanung und Dienstplaneinteilung sowie einer fundierten Mitarbeiterschulung. Nicht vergessen: Um Zusatzwünsche zu erfüllen, brauchen Ihre Mitarbeiter zusätzlich Zeit!
LIEBE HAUSDAME,
55 Die Abteilungsorganisation
Die Aufgaben der Abteilungsleitung sind vielfältig und
erfordern ein hohes Maß an organisatorischem Talent,
gute Menschenkenntnis und den Willen, sich fachlich
weiterzuentwickeln. Folgende Bereiche fallen meist in
die Verantwortlichkeit der Abteilungsleitung:
r Mitarbeiterführung (siehe S. 39 ff.) und Personalent-
wicklung
r Organisation der Reinigung in den zugeordneten
Bereichen mit einer ungeheuren Materialvielfalt und
unterschiedlichen Reinigungsanforderungen
r Standardisierung der Arbeitszeit und der Qualität
der Arbeitsausführung mithilfe von Arbeitszeiterhe-
bungen als Planungsinstrument
r Erstellung einer effizienten Mitarbeitereinsatzpla-
nung mit meist vielen Teilzeitkräften
Im folgenden Kapitel sollen diese elementaren Berei-
che der Abteilungsleitung beleuchtet werden.
PERSONAL-ENTWICKLUNG Die Personalentwicklung beschäftigt sich mit der
systematischen Förderung der fachlichen, methodi-
schen, sozialen und persönlichen Qualifikation der
Mitarbeiter. Dafür ist es notwendig, Karriereplanun-
gen für einzelne Mitarbeiter und Entwicklungskon-
zepte für die gesamte Unternehmensorganisation zu
ent werfen.
Ziel der Personalentwicklung ist es, alle Mitarbeiter für
die Bewältigung der zu erledigenden Aufgaben zu qua-
lifizieren und bei Bedarf neue Mitarbeiter einzustellen.
Mittels eines Soll-Ist-Vergleiches werden die Differenz
zwischen den derzeitigen und den zukünftigen Arbeits-
platzanforderungen sowie der aktuelle Ausbildungs-
stand der Mitarbeiter erhoben. Bei der Planung des
weiteren Vorgehens werden diese Ergebnisse, die zu
erwartenden Weiterbildungskosten und die eventuell
notwendigen Neueinstellungen berücksichtigt.
DEFINITION VON STELLEN
In einer Stellenbeschreibung wird genau angeführt,
welche Aufgabenbereiche einen Mitarbeiter in einer
bestimmten Position betreffen und welche Anforderun-
gen an ihn gestellt werden. Die Stellenbeschreibung
beinhaltet alle wichtigen Informationen, die für den
Mitarbeiter in seiner jeweiligen Position relevant sind.
So weiß der Mitarbeiter, wenn er eine Stelle antritt,
genau, welche Aufgaben in seinen Verantwortungsbe-
reich fallen. Das schafft Sicherheit.
Eine Stellenbeschreibung enthält genaue Angaben
r zur Position der Stelle im Unternehmensgefüge,
r zu den Aufgaben und Verpflichtungen und
r zu den Befugnissen eines jeden Mitarbeiters.
Eine Stellenbeschreibung legt schriftlich die Ziele,
Aufgaben und Kompetenzen einer Stelle in einem
Unternehmen fest. Arbeitsabläufe werden hier nicht
beschrieben. Je genauer Verantwortlichkeiten, Auf-
gaben und Zuständigkeiten definiert sind, umso
weniger innerbetriebliche Schwierigkeiten werden
auftreten. Von Vorteil ist, auch anzuführen, wer im Fall
der Abwesenheit die Vertretung übernimmt.
Wird eine Stelle neu besetzt, dient die Stellenbeschrei-
bung als Grundlage für die Stellenausschreibung. Die
Stellenbeschreibung soll dem Arbeitsvertrag beigelegt
werden. Bei der Einstellung erklärt sich der Neueinzu-
stellende mit Unterschrift bereit, die Inhalte der Stel-
lenbeschreibung zu erfüllen. Eine spätere Änderung
bedarf neuer Verhandlungen über Inhalte und Gehalt.
VER-LÄSSLICH
LOYAL
DISKRET
FLEXIBEL
KOMMU NI-KATIV
56
Beispiel: Aufbau einer Stellenbeschreibung
In der folgenden Tabelle sind Punkte zu finden, die eine Stellenbeschreibung unbedingt enthalten sollte.
Stellenbenennung Berufsbezeichnung, geschlechtsneutral
Stellenziel Gesamtauftrag zur Erfüllung der Stelle
Stelleneingliederung Vorgesetzte Stelle – ErfüllungspflichtGleichgestellte Stellen – Kommunikation Nachgeordnete Stellen – Weisungsrecht
Stellenaufgabe/Aufgabenbereiche
Einzelaufträge innerhalb des StellenzielsGenaue Beschreibung der Menge der zu leistenden Arbeit
Stellenbefugnisse Je nach Position werden besondere Verantwortlichkeiten zugesprochen
Stellenanforderung Persönliche und fachliche Eigenschaften, Kenntnisse und Vorbildung
Stellenbewertung und besondere Pflichten
GehaltArbeitszeit und Freizeit Zusätzliche LeistungenFrühdienste, SpätdiensteRegelung der Wochenenddienste
Ein Muster einer Stellenbeschreibung für die Position einer Hausdame (Ausschnitt auf Seite 34) sowie für die Position eines Reinigungsmitarbeiters in der Zimmerreinigung finden Sie im Download.
EINSTELLUNG NEUER MITARBEITER/INNEN
In vielen Unternehmen ist die Hausdame für die
Auswahl und Einstellung neuer Housekeeping-Mitar-
beiter zuständig. Die Stellenbeschreibung kann bei der
Sichtung der eingelangten Bewerbungen als Unterstüt-
zung dienen, da sie einen genauen Überblick über die
Anforderungen des jeweiligen Tätigkeitsbereiches gibt.
Vorauswahl
Folgende Abläufe sind bei der Auswahl neuer Mitarbei-
ter üblich:
r Die Hausdame sondiert, führt Einstellungsgesprä-
che und entscheidet autark (eigenverantwortlich).
r Die Personalabteilung selektiert die Bewerbungen
vor. Die Hausdame und die Personalabteilung
führen die Bewerbungsgespräche und entscheiden
gemeinsam, wer die Stelle erhält.
r Das Personalbüro führt die Einstellungsgespräche
und stellt die Mitarbeiter ein.
Unabhängig davon, welcher Ablauf üblich ist, werden
die in Betracht kommenden Kandidaten zu einem
Gespräch eingeladen. Für das Bewerbungsgespräch
werden Lebenslauf, Zeugnisse, Empfehlungsschrei-
ben sowie die persönlichen Dokumente in (fallweise
beglaubigter) Kopie vorbereitet.
Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch
Als Leitfaden für das Bewerbungsgespräch dient ein Fra-
gebogen, der nach den Bedürfnissen und Vorstellungen
des Unternehmens – eventuell um die Anforderungen
der Housekeeping-Abteilung ergänzt – gestaltet ist.
57 Die Abteilungsorganisation
Allgemein gilt: Achten Sie darauf, dass es während
Bewerbungsgesprächen zu keinen Störungen kommt.
Wenn permanent Telefone läuten oder wiederholt
andere Mitarbeiter kommen und gehen (etwa im Spei-
sesaal oder in der Hotellobby), leiden Konzentration
und Wahrnehmung. Dabei ist es wichtig, beim Bewer-
bungsgespräch – nicht nur als Bewerber – konzentriert
bei der Sache zu sein. Denn es geht nicht nur darum,
den Worten des Bewerbers zu lauschen – auch Gestik
und Mimik können Aufschluss über den Wahrheitsge-
halt von Antworten geben und lassen oftmals Schlüsse
auf das Verhalten des Bewerbers im Arbeitsalltag zu.
Der erste Eindruck entscheidet!
Fragebogen für Einstellungsgespräche
Name der Kandidatin/des Kandidaten:
Datum:
Interviewer/Interviewerin:
Position:
Evtl. empfohlen von:
Einstellung zur Tätigkeitr Warum streben Sie diese Stellung an?r Was stellen Sie sich unter dieser Arbeit vor?r Was gefällt Ihnen am meisten an dieser Tätig
keit?r Was, glauben Sie, ist das Schwerste, was auf
Sie zukommen wird?r Beschreiben Sie einen Anlass, bezogen auf
Ihre Arbeit, bei dem Sie sich richtig erschöpft gefühlt haben.
Ein Beispiel für einen Fragebogen für Einstellungsgespräche finden Sie im Download.
Gesprächsnotiz
Als Gedächtnisstütze dienen Gesprächsnotizen
(formlose handschriftliche Notizen) zum Vorstellungs-
gespräch, auf denen die Eindrücke festgehalten sind.
Diese Liste kann beliebig erweitert und auf die Position
abgestimmt werden. Die Inhalte sind vertraulich zu
behandeln.
Gesprächsnotiz
Äußeres Erscheinungsbild
Kleidung
Frisur
Reinlichkeit
Auftreten, Gesprächsverhalten
Körperhaltung
Selbstständigkeit
Persönliche Präsentation
Nervosität
Kontaktfreudigkeit
Ausdrucksvermögen
Sprachkenntnisse
Deutsch
Englisch
Sonstige
Fach wissen Ausbildung
Reinigung
Wäsche
Motivation, Interesse
Bereitschaft zur Weiterbildung
Vollständigkeit der Bewerbungsunterlagen
Verkehrsverbindungen zum Arbeitsort
Eigenes Fahrzeug
Wohnsituation (evtl. notwendige Mitarbeiterunter-kunft)
Beispiel für eine Gesprächsnotiz
58
MITARBEITER EIN GLIEDERUNGSPROZESS
Neue Mitarbeiter müssen eingeschult werden, um die
Anforderungen des Hauses genau kennenzulernen.
Dies ist essenziell, um zu garantieren, dass die Qualität
der Dienstleistung erhalten bleibt. Unterweisungspläne
helfen, die Einschulung anschaulich und einheitlich
zu gestalten. Wichtig ist, dem bestehenden Team neue
Mitarbeiter vorzustellen und klar zu kommunizieren,
welche Aufgabe sie übernehmen werden.
Meist übernehmen die Hausdame und/oder ein eigens
dafür ausgebildeter Mitarbeiter einen großen Teil
der Schulung. Grundsätzlich ist die Hausdame dafür
verantwortlich, dass die Einführung neuer Mitarbeiter
inklusive der Einschulung in sicherheits- und gefah-
rentechnische Belange so rasch wie möglich erfolgt.
Unterstützt wird sie meist von Abteilungsleitern oder
Personen, die befugt sind, Schulungen und Unterwei-
sungen zu bestimmten Themen durchzuführen, etwa
in den Bereichen:
r Brandschutz und Evakuierung. Ein Beispiel für eine
Fluchtwegsbeschreibung im Brandfall finden Sie im
Download.
r Gefahren beim Umgang mit Strom
r Erste-Hilfe-Maßnahmen
r Persönliche Schutzausrüstung
r Sicherheitsunterweisung im Umgang mit Chemi-
kalien
Es ist empfehlenswert, bereits im Vorfeld genau zu
planen, wann bzw. bis zu welchem Zeitpunkt welche
Einschulung absolviert werden soll. Einerseits müs-
sen neue Mitarbeiter – zum Teil aufgrund gesetzlicher
Regelungen – rasch über bestimmte Sachverhalte
informiert werden. Andererseits hat es sich gezeigt,
dass Einschulungen – wenn sie nicht an einen fixen
Zeitplan gebunden sind – oft dem Alltagsstress
zum Opfer fallen und um Wochen oder gar Monate
verschleppt werden. Um dies zu verhindern, kann die
Hausdame dem neuen Mitarbeiter einen „Mentor“
zur Seite stellen. Dieser Mentor begleitet den neuen
Mitarbeiter in der Einschulungszeit und sorgt dafür,
dass Termine und Fristen eingehalten werden.
Einschulungsplan für die erste Arbeitswoche:
Name der Mitarbeiterin/des Mitarbeiters:
Zuständig für die Einschulung:
Eintrittsdatum:
Folgende Unterweisungen sind im Laufe der ersten Woche der Neuanstellung einer Mitarbeiterin/eines Mitarbeiters durchzuführen und von der jeweils verantwortlichen Person gegenzuzeichnen:
59 Die Abteilungsorganisation
Im Laufe der Einschulung kommen auch sensible
Themen zur Sprache, etwa das richtige Benehmen, der
angemessene Umgangston, Körper- und Haarpflege
oder die Wahl des passenden Outfits. Hier sind Takt-
gefühl und Einfühlungsvermögen gefragt.
Einschulungsplan für die erste Arbeitswoche:
Unterweisungen Datum Unterschrift
Betriebsführung
Vorstellung aller Abteilungsleiter
Übergabe der Mitarbeiteruniform
Information über Ausgabe und Reinigung der Mitarbeiteruniform
Zuteilung der Personalunterkunft
Zuteilung des Spindes
Aushändigung des Namensschildes
Regeln im Umgang mit dem Gast
Dienstplanerläuterungen/Stundenaufzeichnungen
Übernahme der Schlüssel
Unterweisung in der Handhabung technischer Geräte
Einweisung in den Brandschutzplan
Begehung der Fluchtwege
Besichtigung der sicherheitstechnischen Vorrichtungen (Strom, Wasser)
ErsteHilfeSchulung
Vorgehensweise in der Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen
Solange die Einschulungsphase nicht abgeschlossen
ist, sollte der neue Mitarbeiter hauptsächlich jene Auf-
gaben übernehmen, für die er bereits eine Unterwei-
sung erhalten hat. So bekommt er genug Zeit und die
Möglichkeit, sich die exakten Arbeitsabläufe einzuprä-
gen und wiederholt zu trainieren.
r Saugen, Wischen, Scheuern – das Einmaleins der Reinigungsmethoden
r Kleines Glossar der Gebäudereinigung
r Unterhalts, Grund und Zwischenreinigung – was bedeutet das?
r So funktioniert’s! – Das steckt hinter Sprühextraktion, Sprayreinigung und Co.
r Bürstsauger oder Kesselsauger – das ist hier die Frage
r Was ist besser? Einstufiges oder zweistufiges Nasswischen?
r Wofür sich Scheuersaugen eignet
r Was Beschichtungen leisten
REINIGUNGSVERFAHREN & METHODEN
Warum? Wann? Wie?
174
NASSSAUGEN
Nasssaugen dient dazu, wässrige Lösungen von Ober-
flächen zu entfernen. Egal ob ein Eimer mit Reini-
gungslösung verschüttet wird, eine Waschmaschine
überläuft oder Schmutzflotten abgesaugt werden sollen
– der Nasssauger (oft auch als „Wassersauger“ be-
zeichnet; siehe „Nasssauger“, S. 117 f.) darf in keinem
Unternehmen fehlen.
Es gibt auch Kombinationsgeräte mit Trocken- und
Nasssaugfunktionen. Wichtig bei diesen Geräten: Im
Zuge eines Arbeitsganges darf nur eine Methode ver-
wendet werden.
STAUB BINDENDES WISCHEN, FEUCHTWISCHEN
Staub bindende oder feuchte Reinigung – oftmals
auch als nebelfeuchte Reinigung bezeichnet – bedeu-
tet, ohne oder mit sehr wenig Reinigungsflüssigkeit
zu arbeiten. Bei normaler Verschmutzung ist diese
Methode auf wischfähigen Belagsflächen gegenüber
dem Saugen zu bevorzugen. Sie erleichtert und ver-
kürzt den Arbeitsablauf und spart Reinigungschemie
und Wasser. Diese Methode ermöglicht generell eine
hohe Staubbindung und minimiert das Entstehen von
Wischspuren. Die Art der verwendeten Wischbezüge
und -geräte ist genau auf die Verschmutzungsart und
den Werkstoff abzustimmen.
Verwendet werden:
r Wischbezüge, die mit Staub bindenden oder pfle-
genden Mitteln präpariert sind, z. B. Einwegvlies-,
Gazetücher
r Mopps aus Mikrofaser mit elektrostatischer Wir-
kung. Der Begriff „Trockenmoppen“ resultiert aus
diesem Produkteinsatz.
Mikrofaser
Schematische Darstellung der elektrostatischen Anzie-
hungskraft von Mikrofaser
r Wischbezüge verschiedenster Art, die mit einem
Sprühkännchen befeuchtet, d. h. nebelfeucht ge-
macht werden
r Wischbezüge nach einem Spül- und Schleudergang
mit niedriger Restfeuchte direkt aus der Wasch-
maschine
Stark anhaftende Verschmutzungen werden mit dieser
Methode ungenügend entfernt. Vlies- oder Gazetücher
sind für feuchte Verschmutzungsarten nicht geeignet.
Perfekt sind sie jedoch zur Unterhaltsreinigung von
glatten Belägen, wie z. B. Laminat oder Holzböden.
Feuchtwischbewegung mit Mopp mit Drehgelenk
3
2
14
Der Mitarbeiter arbeitet immer zum Körper hin in Rich-
tung Ausgang:1 Ecken und Ränder säubern.2 Wischmopp mit der Schmalseite nach vorne schieben. 3 Wischfläche drehen.4 Mit der Breitseite in sich überlappenden Bahnen zum
Körper ziehen.
175 Reinigungs verfahren & -methoden
NASSWISCHEN
Nasswischen eignet sich, um haftende Verschmut-
zungen zu entfernen und Pflegefilme aufzubringen.
Auch im Bereich der Desinfektion wird diese Methode
eingesetzt. Innovative Wischsysteme und ein großes
Sortiment an Reinigungstextilien wie Mopps, Pads und
Bezüge aller Art haben die Eimer-Schrubber-Wischtuch-
Methode fast gänzlich ersetzt. Auch das Wischen mit
dem „Spaghetti“-Mopp gehört im Beherbergungsbereich
der Vergangenheit an. Um den Reinigungsansprüchen
neuer Boden- und Oberflächenmaterialien gerecht zu
werden, werden immer neue Reinigungssysteme ent-
wickelt, die überaus effizient eingesetzt werden.
Grundsätzlich unterscheidet man beim Nasswischen
zwischen zwei Methoden:
r einstufiges Wischen
r zweistufiges Wischen
Aus hygienischen Gründen ist das zweistufige Wischen
zu bevorzugen. Hierbei wird in einem ersten Schritt
die Verschmutzung gelöst, beim zweiten Schritt wird
die Schmutzflotte aufgenommen und die Fläche trock-
net schneller ab.
Für beide Methoden des Nasswischens gilt es,
r die richtige Wahl der Arbeits- und Betriebsmittel zu
treffen,
r die Methode auf die Art der Verschmutzung abzu-
stimmen und
r die Trockenzeiten und somit den Schutz der Gäste
im Hinblick auf die Begehbarkeit der Flächen im
Fokus zu behalten.
Einstufiges Nasswischen
Diese Methode ist geeignet für Flächen mit gerin-
ger Anschmutzung. Beim einstufigen Nasswischen
trocknet die zurückbleibende Flüssigkeit selbstständig
ab. Diese Methode sollte nur dann eingesetzt werden,
wenn die Verschmutzung mit einem Wischgang von
der Oberfläche entfernt und abgetragen werden kann.
Folgende Systeme bieten sich für diese Methode an:
r Ein-Eimer-Methode mit Einfachfahreimer mit
diversen Pressen oder Abtropfsieb:
Eimer mit Reinigungsflotte füllen. Die Reinigungs-
flotte mit dem Mopp aufnehmen und mit der
Presse den Feuchtigkeitsgrad definieren. Einen Teil
der Fläche reinigen, anschließend den Mopp über
dem Eimer auspressen. Schließlich wieder Reini-
gungsflotte mit dem Mopp aus dem Eimer aufneh-
men. Im Laufe mehrerer Anwendungen steigt der
Verschmutzungsgrad der Flotte. Die Reinigungs-
leistung sinkt oder führt bei mangelndem Flotten-
wechsel zum „Verteilen“ von Schmutz.
r Einstufiges Nasswischen mit vorbenetzten/aufberei-
teten Bezügen:
Die Bezüge werden mit einer genau definierten
Menge an Reinigungsflotte übergossen oder kom-
men präpariert über einen letzten Waschgang ein-
satzbereit aus der Waschmaschine. Die Fläche wird
mit dem Mopp gereinigt, die Restfeuchte trocknet
selbstständig ab. Dieses System eignet sich auch für
die Desinfektion von Flächen.
r Einstufiges Nasswischen mit Sprühaufsatz/-gerät
oder integriertem Flottenbehälter:
Das Wischgerät wird mit dem Mopp bestückt.
Mittels Sprühgerät oder integriertem Flottenbehälter
wird die gewünschte Menge der Reinigungsflotte auf
die Fläche aufgebracht und die Fläche gewischt. Bei
kleineren Bereichen kann diese Methode auch bei
der Desinfektion eingesetzt werden.
r Punktuelles Nasswischen mit Wischgeräten:
Mit dem Wischgerät und dem Mopp wird nur jene
Stelle gewischt, die eine Verschmutzung aufweist.
Dieses Verfahren kommt häufig zum Einsatz,
wenn Beläge auf große Wassermengen empfindlich
reagieren oder Verschmutzungen z. B. durch Staub
bindendes Wischen nicht entfernt werden konnten.
176
EXPERTENTIPP
Böden, die bei der Unterhaltsreinigung einstufig ge-
wischt werden, neigen zu Vergrauungen oder Schicht-
aufbau aus Resten der Schmutzflotte. Es empfiehlt
sich, intervallmäßig ein zweistufiges Nasswischen
durchzuführen. So können Zwischen- oder Grund-
reinigungen von Belägen hinausgezögert werden.
Zweistufiges Nasswischen
Folgende Systeme bieten sich für diese Methode an:
r Zwei-Eimer-Wischmethode – Doppelfahreimer mit
diversen Pressen
r Bezugwechselmethode
r Doppelbreitwischgerät mit Dosierwanne
Zwei-Eimer-Wischmethode
Vorbereitung
t Blauen Eimer mit Reinigungslösung füllen.
t Roten Eimer zu einem Drittel mit Wasser füllen.
t Presse über dem roten Eimer anbringen.
t Mopp mit Wischgerät vorbereiten.
Arbeitsablauf
1 Mopp in den blauen Eimer eintauchen und
leicht auspressen.2 Fläche wischen: zuerst Ecken und Ränder,
Fläche in Wischbewegung.3 Mopp im roten Eimer schwenken und fest
auspressen.4 Mopp in blauen Eimer eintauchen und fest
auspressen.5 Überschüssige Reinigungslösung wird durch
Wischen – wie in Punkt 2 ausgeführt – aufge-
nommen.6 Mopp im roten Eimer auswaschen (durch-
schwenken) und gut auspressen.7 Der Arbeitsablauf beginnt von vorne.
Bezugwechselmethode mit Eimer
und Abtropfsieb
Vorbereitung
t Blauer Eimer mit Abtropfsieb: Reinigungs-
lösung laut Angaben vorbereiten.
t Zwei Wischbezüge pro Zimmer oder Bereichs-
einheit vorbereiten.
t Anstelle der Presse wird ein Abtropfsieb zum
leichten Ausdrücken der Mopps montiert.
Arbeitsablauf1 Wischbezug aufspannen, in Reinigungslösung
tauchen und durch Abtropfsieb leicht aus-
drücken.2 Fläche wischen: zuerst Ecken und Ränder,
Fläche in Wischbewegung (ca. 30 m2).3 Mopp in Behälter für schmutzige Mopps ab-
werfen.4 Neuen Bezug aufspannen.5 Überschüssige Reinigungslösung aufnehmen.6 Zweiten Mopp ebenfalls in Schmutzbehälter
abwerfen.7 Der Arbeitsablauf beginnt von vorne.
Für die Bezugwechselmethode ist eine große Menge
an Wischbezügen notwendig. Die Anschaffungs- und
Waschkosten dafür sind zu berücksichtigen. Die An-
schaffungskosten erscheinen im ersten Moment sehr
hoch, eine gute Pflege der Textilien verlängert jedoch
ihre Lebensdauer. Wichtig ist, dass das Waschpro-
gramm auf die Ansprüche der Mopps abgestimmt wird
(siehe „Wischsysteme, Mopp & Co.“, S. 136 ff.).
177 Reinigungs verfahren & -methoden
EXPERTENTIPP
Nassscheuern und Nasssaugen sind die klassische
Kombination für Grundreinigungen. Mit Scheiben-
maschinen lassen sich durch den höheren Anpress-
druck Schichten aller Art effektiv und gleichmäßig
abtragen. Oft wird versucht, Grundreinigungen
mit Scheuersaugmaschinen durchzuführen, was
jedoch in den meisten Fällen kein optimales Er-
gebnis liefert.
SCHEUERSAUGEN
Beim Scheuersaugen kommen Reinigungsautomaten
mit verschiedensten Bürsten, Walzen oder Pads zum
Einsatz. Oft auch als „Automatenreinigung“ bezeich-
net, eignet sich diese Methode hervorragend, um
Verschmutzungen zu entfernen. Reinigungsautomaten
haben den Vorteil, dass zwei Arbeitsschritte – Scheuern
und Nasssaugen – mit einem Gerät erledigt werden
können. Diese Methode eignet sich für die Unterhalts-
und Zwischenreinigung von großen Flächen und für
Flächen, die sofort wieder begehbar sein müssen, wie
z. B. Gänge, Hallen und vor allem der Wellnessbereich,
da durch die sofortige Absaugung der Schmutzflotte
die Fläche sehr rasch trocknet.
BESCHICHTUNG
Die Beschichtung dient dem Werterhalt von Mate-
rialien. Dabei werden bestimmte Oberflächen, z. B.
Linoleum, PVC, unbehandeltes oder geöltes Holz, mit
geeigneten Produkten – entsprechend der gewünsch-
ten Materialeigenschaft – eingepflegt.
Beschichtungen
r optimieren und erleichtern Reinigungsprozesse,
indem sie z. B. dafür sorgen, dass manuelle Wisch-
geräte besser über Oberflächen gleiten.
Doppelbreitwischgerät (doppelseitiger Mopp)
mit Dosierwanne
Vorbereitungt Reinigungslösung laut Angaben vorbereiten.
t Wischbezüge bereitstellen.
Arbeitsablauf1 Wischbezug aufspannen, Wischbezug mit
einer Seite in Dosierwanne stellen, über Druck-
fläche fließt die Flotte auf den Bezug.2 Fläche wischen: zuerst Ecken und Ränder,
Fläche in Wischbewegung (ca. 30 m2).3 Bezug auf die zweite Seite drehen.4 Überschüssige Reinigungslösung aufwischen
bzw. nachwischen.5 Abwerfen des Bezuges in Schmutzbehälter.6 Der Arbeitsablauf beginnt von vorne.
NASSSCHEUERN BZW. NASS-BÜRSTEN
Durch mechanisches Aufbringen größerer Mengen
der Reinigungsflotte können sehr stark haftende Ver-
schmutzungen oder Beschichtungen entfernt werden.
Verschiedenste Betriebs- und Arbeitsmittel erzeugen
eine Scheuerwirkung. Scheuern oder Bürsten kann
händisch oder maschinell erfolgen:
r Für kleine Flächen: Schrubber, Mopp mit abrasiven
Fasern, Bürsten, Pads und geeigneten Padhaltern
r Für große Flächen: Scheibenmaschinen mit Bürst-
scheiben oder geeigneten Pads. Auch mit Scheu-
ersaugmaschinen kann man nassscheuern oder
nassbürsten, gleichzeitig lässt sich auch die Rei-
nigungsflotte absaugen. Hier kommen auch noch
Bürstwalzen oder Padwalzen zum Einsatz.
Die Flottenaufnahme erfolgt – je nach Fläche und Be-
fahr- oder Begehbarkeit der Bereiche – mit Reinigungs-
textilien oder maschinell mittels Nasssauger.
r Böden bestens pflegen
r Wie Treppen sicher rein werden
r Auch Aufzüge brauchen Pflege
r Bewahren Sie den Durchblick – Wie Fensterreinigung gelingt
r Aufgemöbelt – Möbel und Co. richtig reinigen
r Sicher sauber im Sanitärbereich
MATERIALIEN REINIGEN UND PFLEGEN
Vom Boden bis zur Decke, vom Dachboden bis
zum Keller
190
MarmorMarmor gilt als einer der edelsten
Werkstoffe. Er besteht zu einem
großen Teil aus kalkhaltigen Ab-
lagerungen der Urmeere und ist
sehr säureempfindlich. Marmor im
Sanitär- und Wellnessbereich zu ver-
bauen, sollte gut überlegt sein (siehe
„Hotelplanung“, S. 312).
Sonstige Hinweise:
r Nicht beschichtbar!
r Imprägnierungen vom Spezialis-
ten vornehmen lassen.
r Testen Sie bei hochglanzpolierten
Flächen vor dem Einsatz alkali-
scher Grundreiniger die Materi-
alverträglichkeit, da die polierte
Oberfläche stumpf werden kann.
Marmor UR ZR/IR GR Anmerkung
Chemie Neutrale Universal-reiniger, Alkoholrei-nigerBei säge- und bruch-rauen Belägen:Wischpflege mit wasserlöslichen Polymeren
Neutrale Sanitär-reiniger, neutrale tensidfreie Intensiv-reiniger
Alkalische Grundrei-niger bis pH-Wert 10,5 oder Lösemittel-grundreiniger
Achtung – extreme Säure empfindlichkeit!
Belagssanierung:r Diamantpad-
verfahrenr Kristallisation
Pads Bis rot, Bürste, Mikro faser
Bis rot, Mikrofaser Bis rot
Methoden Staub bindendes Wischen, Feucht-wischen, Saugen, Nasswischen (1-stufig/2-stufig, Bezugwechsel-methode), Scheuer-saugen
Nasswischen 2-stufig, Nassscheuern, Nass-saugen
Nassscheuern, Nass-saugen
SchieferTypisch für Schiefer ist seine blättri-
ge Oberfläche. Schiefer ist aus Erstar-
rungs- und Ablagerungsprozessen
entstanden. Es wird zwischen Gneis-,
Kalk-, Glimmer- und Tonschiefer
unterschieden. Die Schieferplatten
sind stets auf ihre Säureverträglich-
keit zu testen. Saure Reiniger können
Verfleckungen verursachen.
Sonstige Hinweise:
r Nicht beschichtbar!
r Imprägnierungen vom Spezialis-
ten vornehmen lassen.
Multicolor-Schiefer
191 Materialien reinigen und pflegen
Schiefer UR ZR/IR GR Anmerkung
Chemie Neutrale Universal-reiniger, syntheti-sche Seifen reiniger, Schmierseife, Wisch-pflege mit wasserlös-lichen Polymeren
Neutrale tensidfreie Intensivreiniger
Saure und alkalische Grundreiniger
Achtung – alle Säuren prüfen!
Einpflege:Wischpflege mit was-serlöslichen Polyme-ren hochdosiert (z. B. 1:3) auftragen
Belagssanierung:Diamantpadverfahren bei Böden mit glatten Strukturen
Pads Bis rot, Bürste, Mikro-faser
Melamin, Mikrofaser Bis rot, Melamin
Methoden Staub bindendes Wi-schen, Feuchtwischen, Saugen, Nasswischen (1-stufig/2-stufig, Be-zugwechselmethode), Scheuersaugen
Nassscheuern, Nass-saugen
Nassscheuern, Nass-saugen
Solnhofer Solnhofener Platten sind ein Pro-
dukt aus Gesteinsablagerungen und
werden auch als Plattenkalk bezeich-
net. Die Platten sind nur begrenzt
witterungsbeständig und überaus
säureempfindlich. Eine Verbauung
im Sanitär- und Wellnessbereich ist
nicht ratsam, da Urin- und Kalkan-
haftungen Schäden verursachen.
Solnhofer UR ZR/IR GR Anmerkung
Chemie Neutrale Universal-reinigerBei säge- und bruch-rauen Belägen: Wisch-pflege mit wasserlös-lichen Polymeren
Intensivreiniger,tensidfreie Intensiv-reiniger
Bei Kalkablagerungen: mechanische Ent-fernung mit Sanitär-duftreiniger
Achtung – starke Säu-reempfindlichkeit!
Belagssanierung: bei glatten geschliffe-nen Belägen:r Diamantpad-
verfahrenr Kristallisation
Pads Bis rot, Bürste, Mikro-faser
Bis rot, Melamin
Methoden Staub bindendes Wi-schen, Feuchtwischen, Saugen, Nasswischen (1-stufig/2-stufig, Be-zugwechselmethode), Scheuersaugen
Nassscheuern, Nass-saugen
Sonstige Hinweise:
r Nicht beschichtbar!
r Imprägnierungen vom Spezialis-
ten vornehmen lassen.