06.04.2019 Uniklinik Köln I Cindy Scharrer I Patienten-Informations-Zentrum I Zentrum für Transplantationsmedizin
Angebote für Patientinnen und Patienten und ihre Angehörigen nach Nierentransplantation
Entwicklung eines Pflegetrainings und einer Pflegeberatung an der Uniklinik Köln
06.04.20192 Uniklinik Köln I Cindy Scharrer
Interessenskonflikte
keine
06.04.20193 Uniklinik Köln I Cindy Scharrer
Agenda
1 Ausgangslage und theoretischer Hintergrund
2 Projektziel
3 Entwicklung des Trainingsprogramms
4 Ergebnis
5 Ausblick
06.04.20194 Uniklinik Köln I Cindy Scharrer
2018:
… jede Woche eine postmortale oder Lebendnierenspende in der UK.
2015:
› 1.340 Patientinnen und Patienten mit Zustand nach Nierentransplantation
› 155 von ihnen wurden behandelt wegen Komplikationen (Abstoßungsreaktionen, Funktionsverschlechterungen)
1 Ausgangslage und theoretischer Hintergrund
06.04.20195 Uniklinik Köln I Cindy Scharrer
2018:
… jede Woche eine postmortale oder Lebendnierenspende in der UK.
2015:
› 1.340 Patientinnen und Patienten mit Zustand nach Nierentransplantation
› 155 von ihnen wurden behandelt wegen Komplikationen (Abstoßungsreaktionen, Funktionsverschlechterungen)
Picker Patientenbefragung (2012):
› Betroffene sind durch die Menge an Informationen überfordert
› Massive Unsicherheit in allen Bereichen
1 Ausgangslage und theoretischer Hintergrund
06.04.20196 Uniklinik Köln I Cindy Scharrer
06.04.20197 Uniklinik Köln I Cindy Scharrer
06.04.20198 Uniklinik Köln I Cindy Scharrer
06.04.20199 Uniklinik Köln I Cindy Scharrer
2018:
… jede Woche eine postmortale oder Lebendnierenspende in der UK.
2015:
› 1.340 Patientinnen und Patienten mit Zustand nach Nierentransplantation
› 155 von ihnen wurden behandelt wegen Komplikationen (Abstoßungsreaktionen, Funktionsverschlechterungen)
Picker Patientenbefragung (2012):
› Betroffene sind durch die Menge an Informationen überfordert
› Massive Unsicherheit in allen Bereichen
Beobachtung (2016):
› Präoperativ: Keine Informationen› postoperativ:
o Medikamenteneinnahme (5 min.)o Ernährungsberatung (15 min.)o Hygiene (5 min.)
› vor Entlassung: 20 Minuten Gespräch am Tag der Entlassung über Medikamente, Ernährung, Tiere, Abstoßungsreaktionen, Hygiene
1 Ausgangslage und theoretischer Hintergrund
06.04.201910 Uniklinik Köln I Cindy Scharrer
2 Projektziel
› sehr hohe Adhärenz › sehr hohe Selbstmanagementfähigkeiten
Wie?› Selbstmanagementtraining:
- Informations- und Wissensvermittlung +- Training und praktische Übung +- Raum für Auseinandersetzung und Einstellungsbildung
› interdisziplinäre, systematische und umfassende Beratung und Schulung von Betroffenen vor und nach der Transplantation
› Das Training und enge Begleitung durch ein Team von Beraterinnen und Beratern sowie die Einbindung von „erfahrenen“ Transplantierten sollten dazu führen, dass die Transplantationsempfänger in ihrer neuen Lebenssituation reflektiert handlungsfähig sind und therapietreu bleiben.
06.04.201911 Uniklinik Köln I Cindy Scharrer
3 Entwicklung des Trainingsprogramms
› Interdisziplinäres Projektteam
› Behandlungspfad – Meilensteine – Wissenstankstellen
06.04.201912 Uniklinik Köln I Cindy Scharrer
3 Entwicklung des TrainingsprogrammsZeitpunkt Inhalt
vorstationär
a) Lebendspende
Empfehlung: Buch „Eine
neue Niere ist wie ein neues
Leben“
a) Auf der Warteliste
Modul 1: Was erwartet mich bei der Transplantation?
Modul 2: Schmerzmanagement nach der Transplantation
Modul 3: post-OP-Mobilisation
Modul 4: post OP-Pneumonieprophylaxe
Modul 5a: Hygiene Wie schütze ich mich vor einer Infektion?
Modul 6: Medikamentenmanagement
Modul 7: bei Bedarf Tabakentwöhnung
Quartalsweise in der Sprechstunde: Frage nach Befinden und Informationsbedarf
stationär
Aufnahme Aufnahmegespräch: Was passiert vor der OP?
OP und ITS
erster Tag post OP Modul 8: Rückkehr auf die Allgemeinstation
Ab zweitem Tag: Modul 5b: Hygiene - Wie schütze ich mich vor einer Infektion?
Modul 6: Richtiger Umgang mit den Medikamenten
Modul 5c: Wie erkenne ich eine Infektion und was kann ich tun?
Modul 10: Mein Flüssigkeitshaushalt: Trinken und Ausscheiden
Modul 11: Essen und Trinken nach Nierentransplantation
Modul 12: Herausfordernde Alltagssituationen
Modul 9: Wie erkenne ich eine Abstoßungsreaktion und was kann ich tun?
Modul 13: Vorbereitung auf den neuen Alltag
Nachstationär TX-Sprechstunde (evtl. auch schon auf Station)
Modul 14: Wiedereinstieg in den Beruf
Modul 15: Sport oder wie baue ich Bewegung in den Alltag ein?
Modul 16: „Hallo Angst!“ - Ängsten und Sorgen begegnen
Modul 17: Urlaub – aber sicher!
Modul 18: Familienplanung & Verhütung
Modul 19: LiebesLeben
Modul 20: Im Gleichgewicht bleiben – Stress vertreiben
06.04.201913 Uniklinik Köln I Cindy Scharrer
3 Entwicklung des Trainingsprogramms
› Interdisziplinäres Projektteam
› Behandlungspfad – Meilensteine – Wissenstankstellen
› Theoretische Fundierung: Pflegemodell mit Lebensweltbezug (Selbstpflegetheorie von Dorothea Orem)
› Implementierung auf Station
› Evaluation im Prozess und Anpassung
06.04.201914 Uniklinik Köln I Cindy Scharrer
3 Entwicklung des Trainingsprogramms
Aufwendungen für Personal und Sachkosten
› Treffen der Arbeitsgruppe: Freistellung der MA durch die Pflegedienstleitung
› Entwicklung des Schulungskonzeptes (PIZ): zeitliche Ressourcen von Seiten der Pflegedirektorin
› Durchführung der Schulungen auf Station: Personal (1/2 VK) zugesetzt
› Materialkosten: Kostenstelle der Station bzw. Oberarzt des Transplantationszentrums
06.04.201915 Uniklinik Köln I Cindy Scharrer
4 Ergebnis
2018:
› systematisches, lebensweltbezogenes Training durch die behandelnde Pflegefachperson
› Einbindung in eine Pflegesprechstunde
› Anbindung an eine Selbsthilfegruppe „Das zweite Leben e. V. – Leben nach Nierenspende“
06.04.201916 Uniklinik Köln I Cindy Scharrer
5 Ausblick
2018:
› Evaluation auf Wirksamkeit
o Adhärenz
o Lebensqualität
o Patientenzufriedenheit
o Komplikationen nach der Transplantation
› Die Evaluation wird wissenschaftlich vom Zentrum für Klinische Psychologie der Uniklinik Köln begleitet. Erste Ergebnisse werden für Ende 2019 erwartet.
06.04.201917 Uniklinik Köln I Cindy Scharrer
Quellenverzeichnis
Covert, K. L., Fleming, J. N., Staino, C., Casale, J. P., Boyle, K. M., Pilch, N. A., . . . Taber, D. J. (2016). Predicting and Preventing Readmissions in Kidney Transplant Recipients. Clin Transplant. doi:10.1111/ctr.12748
Dennis, C. M. (2001). Dorothea Orem. Selbstpflege- und Selbstpflegedefizit-Theorie (Vol. Bern [u.a.]): Huber.
Dew, M. A., DiMartini, A. F., De Vito Dabbs, A., Myaskovsky, L., Steel, J., Unruh, M., . . . Greenhouse, J. B. (2007). Rates and risk factors for nonadherence to the medical regimen after adult solid organ transplantation. Transplantation, 83(7), 858-873. doi:10.1097/01.tp.0000258599.65257.a6
Eurotransplant. (2016a). Active kidney waiting list (at year-end) in 2014, by country, by organ combination: Eurotransplant.
Eurotransplant. (2016b). Kidney transplants in Germany, by year, by donor type, by organ combination: Eurotransplant.
Fridgen, R., & Nelson, S. (1992). Teaching tool for renal transplant recipients using Orem's self-care model. Le Journal CANNT = CANNT journal : the journal of the Canadian Association of Nephrology Nurses and Technicians, 2(3), 18-26.
Massey, E. K., Tielen, M., Laging, M., Beck, D. K., Khemai, R., van Gelder, T., & Weimar, W. (2013). The role of goal cognitions, illness perceptions and treatment beliefs in self-reported adherence after kidney transplantation: A cohort study. Journal of Psychosomatic Research, 75(3), 229-234. doi:http://dx.doi.org/10.1016/j.jpsychores.2013.07.006
Massey, E. K., Tielen, M., Laging, M., Timman, R., Beck, D. K., Khemai, R., . . . Weimar, W. (2015). Discrepancies between beliefs and behavior: a prospective study into immunosuppressive medication adherence after kidney transplantation. Transplantation, 99(2), 375-380. doi:10.1097/tp.0000000000000608
Orem, D. E., Taylor, S. G., Renpenning, K. M., Felden, K., & Bekel, G. (1997). Strukturkonzepte der Pflegepraxis: Ullstein Mosby.
WHO. (2003). Adherence to long term therapy: evidence for action. . Retrieved from http://www.who.int/chp/knowledge/publications/adherence_report/en/
DSO (2019). Deutsche Stiftung Organtransplantation | Gemeinnützige Stiftung | Koordinierungsstelle Organspende. https://www.dso.de/organspende-und-transplantation/warteliste-und-vermittlung/niere.html, Zugriff am 03.04.2019
06.04.201918 Uniklinik Köln I Cindy Scharrer
Herzliche Einladung zur Diskussion
06.04.201919 Uniklinik Köln I Cindy Scharrer
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
Patienten-Informations-ZentrumDr. Cindy ScharrerTelefon: 0221 478-82820 [email protected]@uk-koeln.de
Uniklinik KölnKerpener Str. 6250937 Kölnwww.uk-koeln.de
06.04.201920 Uniklinik Köln I Cindy Scharrer
Bonusfolien
06.04.201921 Uniklinik Köln I Cindy Scharrer
Unterschied?
Ärztliche Information und Aufklärung
Pflegerische
Patientenedukation
06.04.201922 Uniklinik Köln I Cindy Scharrer
Ärztliche Information und Aufklärung
- Diagnose
- Prognose
- Therapie
- Notwendigkeit, Dringlichkeit,
Erfolgsaussichten,
- Vor- und Nachteile der
Behandlung
- Information über Behandlungs-
Alternativen
§630c-e BGB
Pflegerische Patientenedukation
- Selbstmanagement
- Bewältigung des Alltags mit einer
Erkrankung (Alltagskompetenz)
- Anwendung nichtmedizinischer
Maßnahmen
- Förderung des Kohärenzgefühls
- Prävention
KrPflG §3 Abs. 2;
Rahmenberufsordnung DPR