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Auf der WährungsautobahnDie starken Bewegungen an den Devisenmärkten können lukrative Geschäfte schnell zu Bilanzrisiken machen. Vorausschauende Unternehmen sichern sich ab. Dabei helfen elektronische Lösungen wie FX4Cash oder Autobahn Treasury
Kaufen in Dollar, verdienen in Euro? Wer so rech-
net, sollte die Risiken kennen, die Auslands-
geschäfte mit sich bringen. Professionelles
Währungsmanagement ist da ein Muss, das hat die
Hamburger Ter Hell & Co. GmbH früh erkannt. Die tra-
ditionsreiche Holding ist vor allem als Rohstoffhändler
aktiv und übernimmt für Chemiekonzerne auch Distri-
butionsaufgaben.
Das Unternehmen wächst stark, der Umsatz hat
sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt.
Allerdings müssen 80 Prozent der Rohstoffimporte,
zumeist aus China und Brasilien, in Dollar bezahlt
werden; ein Großteil der Erlöse dagegen fällt in Euro
an. Thomas Sprock, CFO von Ter Hell, verlässt sich bei
Währungsgeschäften auf Autobahn Treasury – die
Geld- und Devisenhandelsplattform der Deutschen
Bank: „Wir gehörten zu den ersten Unternehmen, die
Autobahn Treasury eingeführt haben. Heute nutzen
wir die Autobahn monatlich für 200 bis 300 Währungs-
geschäfte – Tendenz steigend.“ Am System schätzt der
CFO besonders die Vielzahl an Treasury-Aufgaben, die
effi zient unterstützt werden: „Die Daten werden auto-
ThesenSchwankung: Währungsrisiken gefährden
den Gewinn international tätiger Unter-
nehmen mehr als Personal- oder andere
Kosten. Ein transparenter Überblick ist
deshalb entscheidend.
Geschwindigkeit: Computerprogramme
helfen heute bei der effi zienten Be-
arbeitung der Währungstransaktionen.
Fortgeschrittene Systeme schaffen
Transparenz über Währungsströme und
unterstützen das Risikomanagement.
Video
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deutscher Mittelständler eine immer wichtigere Rolle.
Dabei schwanken die Währungskurse im schwierigen
internationalen Umfeld stärker als in der Vergangen-
heit, konstatiert Dr. Ulrich Schürenkrämer, Mitglied
der Geschäftsleitung Firmenkunden Deutschland
und des Management Committee Deutschland der
Deutschen Bank. Das hat Folgen: „Die Planbarkeit der
vergangenen Jahre und Jahrzehnte gibt es nicht mehr.
Starke Schwankungen bei Währungen oder Rohstoffen
können sogar Geschäfte zu Bilanzrisiken machen, die
a priori hochprofi tabel sind.“ Unternehmen brauchen
daher eine effi ziente Abwicklung des Tagesgeschäfts
sowie einen transparenten Überblick über alle Positio-
nen und relevanten Zahlungsströme im Unternehmen.
Das liefern die elektronischen Lösungen der Deutschen
Bank: Autobahn Treasury und FX4Cash.
Effi ziente und risikoarme Abwicklung der Wäh-
rungsgeschäfte: Das ist für Rainer Pröbstle, Leiter
Finanzbuchhaltung der Carl Götz GmbH aus Neu-
Ulm, der entscheidende Grund für die Nutzung von
Autobahn Treasury. Carl Götz kauft weltweit Holz und
Holzprodukte ein, vor allem in Osteuropa, Asien
matisch in unser konzerneigenes Treasury-System
überspielt. Das reduziert die Fehleranfälligkeit und
den Zeitaufwand erheblich“, erklärt Sprock: „Ohne
Autobahn Treasury müssten wir sicherlich eine
halbe Arbeitsstelle zusätzlich schaffen, um unsere
Währungsgeschäfte zu bewältigen.“
Ter Hell hat wie viele deutsche Unternehmen von
der zunehmenden Globalisierung profi tiert. Die Dyna-
mik der internationalen Märkte eröffnet Unternehmen
enormes Wachstumspotenzial und damit attraktive
Geschäftsmöglichkeiten: neue Absatzmärkte, güns-
tige Einkaufsmöglichkeiten sowie Nischen, die von
anderen Unternehmen noch nicht besetzt werden.
Doch wer weltweit importiert oder exportiert, trägt
stets auch Risiken: Bonitätsrisiken, politische Risiken,
Kurs- oder Transferrisiken. Das Volumen der Trans-
aktionen im Tages geschäft steigt stetig an, deutsche
Unternehmen rechnen dabei immer häufi ger in US-
Dollar, japanischen Yen und britischen Pfund. Und
auch die Währungen der Aufsteigernationen – der
brasilianische Real, der indische Rupie oder der chine-
sische Renminbi – spielen im internationalen Handel FO
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und Südamerika. Bezahlt wird zum Teil in Euro,
zum Teil aber auch in US-Dollar. Carl Götz macht das
Gros seines Umsatzes (60 Prozent) mit Tischlern, Zim-
mereien, Fensterbauern und anderen Handwerksbe-
trieben. 25 Prozent entfallen auf die Industrie (Fußbo-
denhersteller, Verpacker) und 15 Prozent auf kleinere
Händler. Die Kunden stammen weitgehend aus dem
deutschsprachigen Raum. Sie bestellen bei Carl Götz
vor allem Holzwerkstoffe und beschichtete Platten
für den Roh- und Ausbau, aber auch Türen und Boden-
beläge aus Holz.
Die Unternehmensleitlinie benennt Pröbstle klar:
„Wir wollen unser Geld mit dem Holzhandel verdienen,
nicht mit Devisenspekulationen.“ Abrupte Kursschwan-
kungen an den Devisenmärkten waren in der Vergan-
genheit häufi ger ein Problem, das die Kalkulationen
beeinträchtigte. Deshalb sichert er die Risiken konse-
quent und so früh wie möglich ab. Zuweilen passiert
das sogar, wenn die Ware schon auf Containerschif-
fern aus Südamerika nach Deutschland unterwegs ist.
Immer dann, wenn ein Teil der Lieferung an deutsche
Endkunden verkauft wird, fi xiert Pröbstle den dafür
kalkulierten Euro-Dollar-Kurs sofort: „Im Vergleich zu
den händischen Lösungen aus früheren Zeiten hat
das Autobahn Treasury mehrere Verbesserungen ge-
bracht“, erklärt der Chef der Finanzbuchhaltung. „Dazu
gehören die günstigeren Konditionen durch reduzierte
Handelsspannen, aber auch die bequeme Einbindung
in die Firmen-IT: Wir haben einen genaueren Überblick
über die Käufe und eine Stichtagsbewertung, die für
den Jahresabschluss wichtig ist.“
Autobahn Treasury eignet sich für aktive Steuerungs-
maßnahmen. Daneben fallen aber in Unternehmen
regelmäßig Fremdwährungszahlungen an. Die Anzahl
der Fremdwährungs-Zahlungsvorgänge, die deutsche
Unternehmen dabei durch die Einführung des Euro ge-
spart haben, wird bei vielen durch die zunehmenden
globalen Geschäfte ausgeglichen. Oft werden deshalb
Konten im Ausland unterhalten. Aber notwendig ist
das nicht, meint Robert Wade, Vertriebsleiter Devisen-
handelsplattformen bei der Deutschen Bank: „Für alle
Transaktionen, die automatisiert ablaufen sollen und
damit praktisch unterhalb des Radars des Treasury, kann
FX4Cash genutzt werden. Dieses System macht Zahlun-
gen in Fremdwährungen so einfach wie Euro-Zahlungen
und ermöglicht Transaktionen in über 120 Währungen.“
Von dieser Vereinfachung profi tiert auch die
Hamburger Olympus Europa Holding GmbH. Die 44 eu-
ropäischen Tochtergesellschaften des großen japani-
schen Konzerns Olympus sind hier zusammengefasst.
4700 Mitarbeiter erwirtschafteten zuletzt einen Jahres-
umsatz von knapp 1,4 Milliarden Euro. Der in der Öffent-
lichkeit bekannteste Bereich Consumer Electronics mit
dem Schwerpunkt Kameras macht dabei nur noch
27 Prozent aus. Wachstumssektor ist die Medizintech-
nik mit dem Schwerpunkt medizinische Endoskopie,
der rund 60 Prozent zum Umsatz beiträgt. „FX4Cash
nutzen wir einmal pro Woche. Dann ist Zahltag für vie-
le kleinere Rechnungen, die in exotischeren Währun-
gen wie Taiwan-Dollar oder Singapur-Dollar anfallen“,
erklärt Jörg Sopart, Manager Treasury bei Olympus.
Olympus Europa Holding in Hamburg: Nicht Fotoapparate, sondern Medizintechnik schafft inzwischen den größten Umsatz. Olympus-Treasurer Jörg Sopart zahlt von Hamburg aus per FX4Cash in exotischen Währungen. Davon profi tieren Bank und Unternehmen gleichermaßen
„Verzicht aufAbsicherung wäre Spekulation“
Rainer Pröbstle, Leiter Finanzbuchhaltung der Carl Götz GmbH aus Neu-Ulm:„Wir wollen unser Geld mit dem Holzhandel verdienen, nicht mit Devisenspekulationen“
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Früher mussten dafür eigene Konten vorgehalten
werden. Die Umrechnung war für Olympus und die
beauftragte Bank zeitaufwendig, intransparent und
damit teuer. Heute dagegen werden die Summen
auto matisch umgerechnet und vom Hamburger Kon-
to überwiesen: „Das ist für die Bank und für uns eine
Win-win-Situation, die sich in attraktiven Konditionen
widerspiegelt“, freut sich Sopart.
Neben den FX4Cash-Zahlungen hat Olympus noch
weit größere Währungsströme zu bewältigen. Denn die
Holding ist nicht nur im Euroraum, sondern auch in den
sogenannten EEMEA-Staaten (Osteuropa, Naher Osten,
Afrika) tätig. Geschäfte in lokalen Währungen wie dem
russischen Rubel, dem polnischen Złoty, der türkischen
Lira, aber auch alle auf US-Dollar laufenden werden
konsequent abgesichert, kurz bevor ein Liefervertrag
rechtsgültig wird: „Der Verzicht auf Absicherung wäre
Spekulation. Währungsgeschäfte dienen bei uns immer
zur Absicherung der ursprünglichen kaufmännischen
Kalkulation“, unterstreicht Sopart. Besprochen und
beschlossen werden die Konditionen dabei weiterhin
persönlich am Telefon. Auf eine Rückbestätigung via
Autobahn Treasury legt Sopart jedoch Wert: „So können
wir zeitnah überprüfen, dass sich kein Fehler einge-
schlichen hat. Und die Bestätigung erleichtert zudem
die Arbeit der Revision.“
HEINZ-PETER ARNDT
Weitere Informationen
Kontakt
p Ihr Kundenbetreuer
Links
p Ein Video mit Dr. Ulrich Schürenkrämer von der
Deutschen Bank und Ter-Hell-Finanzchef Thomas
Sprock mit zusätzlichen Informationen fi nden
Sie unter www.deutsche-bank.de/results
p Informationen zu Autobahn Treasury und
FX4Cash fi nden Sie unter waehrungsmanagement.db.com
Herr Wade, hat die Bedeutung von
Devisenhandel und Auslands-
zahlungsverkehr im globalisierten
Geschäftsleben zugenommen?
Eindeutig. Und durch die zuneh-
mend volatilen Devisenmärkte
kann es negative Auswirkungen auf
die Gewinnsituation von Unter-
nehmen geben. Unternehmerisches
Ziel sollte es sein, den Einfl uss
von Währungen auf Tagesgeschäft
und operatives Ergebnis möglichst
gering zu halten. Gegebenenfalls
können sogar Kostenvorteile
generiert werden, indem man
Lieferanten von Währungsrisiken
und Transaktionskosten befreit.
Was folgt daraus für die tägliche
Praxis?
Unternehmen brauchen eine effi zien-
te Abwicklung des Tagesgeschäfts
sowie einen transparenten Überblick
über alle Positionen und relevanten
Zahlungsströme im Unternehmen.
Die Deutsche Bank liefert dafür mit
den elektronischen Lösungen
FX4Cash und Autobahn Treasury die
notwendigen Instrumente.
Was sollen mittelständische
Unternehmen tun, wenn
sie ihre Auslandszahlungen
effektiv und kostengünstig
managen wollen?
Mit dem System für Fremdwährungs-
zahlungen FX4Cash können unsere
Kunden Transak tionen in mehr
als 120 Währungen abwickeln, ohne
dafür ein Fremdwährungs konto
unterhalten zu müssen. Die
Zahlungen in lokalen Währungen
werden damit so einfach wie
Euro-Zahlungen. Gleichzeitig schafft
FX4Cash weltweit Transparenz
über die Zahlungsströme im Unter-
nehmen.
Können Kunden auch aktives
Währungsmanagement betreiben?
Die Geld- und Devisenhandels-
plattform Autobahn Treasury
bietet Information, Transaktion und
Verarbeitung in einem System.
Unternehmen können damit
jederzeit einfach, sicher und schnell
handeln. Das System unterstützt
zudem bei einer Vielzahl von
Aufgaben im Treasury: von der
Bereitstellung von Positions- und
Geschäftsübersichten über die
auto matisierte Verarbeitung in der
Finanzbuchhaltung bis hin zur
elektronischen Rückbestätigung
der gehandelten Geschäfte.
INTERVIEW
„Einfl uss von Währungen gering halten“Robert Wade ist Vertriebsleiter Devisenhandels-plattformen bei der Deutschen Bank
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