Download - AUS ZWEI WIRD EINS: aha
10 JahreJubiläum
Grußworte
Glückwünsche für aha
aha – aus Erfahrung gut
aha wird zehn
Ausblick in die nahe Zukunft
Interview Hülter
Meilensteine der ersten 10 Jahre aha
Das ist aha – aha in Zahlen
4
7
10
12
14
15
16
22
Inhalt
Impressum
Jahre
3
Titel: Einer aus der Stadt, einer aus dem Umland und längst unzertrennliche „Doppelspitze“ der Betriebsstätte Garbsen.
Diese Seite: „Wir sind aha“ – das Werbemotiv zum Jubiläum: Die Mitarbeiter sind das Gesicht eines Unternehmens. Auf der Straße, bei den Bürgern – da verkörpern die Müllwerker und Straßenreiniger aha und repräsentieren den Betrieb. Eine Tatsache, die aha zum 10. Geburtstag visualisieren ließ.
Herausgeber Zweckverband Abfallwirtschaft Region Hannover, Karl-Wiechert-Allee 60 c, 30625 Hannover Redaktion: Stefan Schlutter, Anke Voigt (V. i. S. d. P.), Fotos: Nico Herzog, Stefan Schlutter, Archiv, Druckaufl age: 2.000
10 Jahre1 Unternehmen
Wer entsorgt in der Stadt, wer im Umland? Diese Frage stellt sich seit dem 1. Januar 2003 nicht mehr. An diesem Tag schlossen sich der Abfallwirtschafts-betrieb Hannover und die Abfallentsor-gungsgesellschaft Region Hannover zum Zweckverband Abfallwirtschaft Region Hannover zusammen – eine Fusion mit aha-Effekt. Seither deckt aha alle Bereiche der Entsorgungswirtschaft regionsweit ab und sorgt dafür, dass „einfach.alles.sauber.“ ist.
Der Zusammenschluss hat für alle Be-teiligten klare Vorteile mit sich gebracht.
Ihr
Hans Mönninghoff Erster Stadtrat der Landeshauptstadt Hannover und Wirtschafts- und Umwelt-dezernent
Der Aktionsradius ist größer, Touren lassen sich besser planen, dadurch kann aha wirtschaftlicher und kostengünstiger arbeiten. Am Modell aha zeigt sich: Die öffentliche Hand entsorgt zuverlässig und garantiert Entsorgungssicherheit zu bezahlbaren Gebühren. Dafür sind tag-täglich mehr als 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einsatz. Sie holen Hausabfälle und Sperrmüll ab, nehmen Wertstoffe und Grüngut an, leeren Abfallbehälter und Papierkörbe, reinigen und kehren Straßen und Gehwege.
Zu einem weiteren Schritt in Richtung Entsorgungssicherheit und Umwelt-schutz hat sich aha mit der Erprobung der O-Tonne entschieden – ein Angebot, das den Menschen in der Region erlaubt, Wertstoffe ganz bequem und umweltfreundlich zu entsorgen. Die letzte Kundenumfrage bestätigt es: Dank aha hat das Thema Müll sein Schmuddel-Image längst verloren. Das passende Ständchen zum zehnjährigen Bestehen von aha kommt daher direkt aus der Sesamstraße: „Ich mag Müll!“ singt dort der sonst griesgrämige Oscar gut gelaunt.
Für ihre tägliche Arbeit wünsche ich allen Mitarbeiterinnen und Mit-arbeitern ebenso viel Freude und dem gesamten Unternehmen für die nächsten zehn Jahre viel Erfolg!
Ihr
Hauke JagauRegionspräsident
Die Verschmelzung des städtischen Abfallwirtschaftsbetriebes, zu dem auch die circa 300 Mitarbeiter der Stadtreinigung der Landeshaupt-stadt gehören, mit der Abfallwirtschafts GmbH zu einem bundes-weit einmaligen Zweckverband ist ein großes Erfolgsmodell. Durch die Integration der Straßenreinigung und auch der Werkstatt für den gesamten städtischen Fuhrpark konnten erhebliche Synergieeffekte erzielt werden.
Die Bilanz nach zehn Jahren kann sich auch fi nanziell für die Einwohne-rinnen und Einwohner Hannovers sehen lassen: 1993 kostete die Reinigung vom laufenden Meter Straße umgerechnet 48 Cent. Heute zahlen die Einwohner der Landeshauptstadt 56 Cent – das sind gerade einmal 8 Cent oder 14 Prozent mehr. Wenn man die allgemeine Teuerungsrate von 29 Prozent zugrunde legt, ist die Dienstleistung von aha heute sogar deutlich günstiger geworden und außerdem bleibt die Straßenreinigungsgebühr bis 2015 konstant.
Deutschlandweit richtig günstig sind auch die Entsorgungskosten pro Tonne Abfall, die durch die mechanisch-biologische Abfallbehandlung (MBA) von 165 Euro auf heute nur noch 125 Euro reduziert werden konnten. Und das trotz steigender Tarifl öhne und steigender Betriebs-kosten.
Einen ganz herzlichen Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von aha für die tolle Gesamtbilanz des Betriebes! Da macht das Gratulieren Spaß.
54 GRUSSWORTE
GLÜCKWÜNSCHE FÜR aha
Ohne die hannoversche Politik, das Netz-
werk zu anderen Entsorgern und großen
Kunden und Kooperationspartnern wäre aha
nicht der Betrieb geworden, der er heute
ist. Daher vielen Dank für die zahlreichen
Gratulationen!
Zum 10-jährigen Bestehen des Zweckverbandes gratuliere ich
aha sehr herzlich. In Zeiten wachsender Ressourcenknappheit
kommen auf die Organisation der Abfallwirtschaft ganz neue Heraus-
forderungen zu. Forschungs- und Entwicklungsarbeit in Bezug auf
neue Trennsysteme und Verwertungstechnologien ist immanent
wichtig. aha hat in den vergangenen Jahren einige Entscheidungen
getroffen, die für die Weiterentwicklung der Abfallwirtschaft auch
über die Grenzen Hannovers hinaus von großer strategischer Bedeutung sind. Für die kommenden
Jahre wünsche ich aha, dass der Betrieb in diesem Sinne weiter agieren möge.
Hans-Joachim Reck,
Hauptgeschäftsführer des VKU
aha und SRH pfl egen
seit jeher einen regel-
mäßigen Erfahrungsaus-
tausch insbesondere im
Rahmen des Großstädte-
treffens der kommunalen
Entsorger und der Landes-
gruppe Küstenländer des
VKU Abfallwirtschaft und Stadtreinigung VKS.
Seit 2011 machen wir auch gemeinsame Sache
bei der Aufräumaktion „Der Norden räumt auf“.
Wir blicken also zurück auf eine ereignisreiche
Dekade gemeinschaftlichen Wirkens und Wer-
kens in der öffentlich-rechtlichen Entsorgungs-
landschaft. Es ist viel passiert und wir haben viel
bewegt und durchgesetzt. Unsere gemeinsame
Stärke ist ein einheitliches Unternehmensziel,
nämlich die Gewährleistung der Daseinsvorsor-
ge. Wir freuen uns sehr auf viele weitere span-
nende Jahre und gratulieren aha herzlich zu
seinem 10. Geburtstag.
Dr. Rüdiger Siechau,
Geschäftsführer Stadtreinigung Hamburg
Als Bürgermeister der Gemeinde Uetze und einer der Sprecher der Bürger-
meister in der Region Hannover konnte ich die Entwicklung von aha in den
vergangenen zehn Jahren auch im Beirat der Gesellschaft intensiv verfolgen
und begleiten. Ich sage auch im Namen meiner Kollegen, vor allem aber im
Namen der Einwohnerinnen und Einwohner der Region „Danke aha“. Danke
für zehn Jahre besten Service rund um die Hausmüll- und die Wertstoffent-
sorgung. Abfallentsorgung ist Vertrauenssache. Wir haben Vertrauen in aha.
aha ist unser Entsorger – und so soll es auch die nächsten zehn Jahre bleiben.
Werner Backeberg,
Bürgermeister Gemeinde Uetze
Zum 10. Geburtstag möchte ich aha mit seiner hoch motivierten Mann-
schaft ganz herzlich gratulieren. Ich hoffe, dass das Unternehmen weiterhin
aus einer Hand die Abfallentsorgung, möglichst neben der Tonne auch mit der
Sackabfuhr, hier in der Region sicherstellt und wünsche aha für die Zukunft
weiterhin viel Erfolg.
Rolf-Axel Eberhardt,
Bürgermeister Stadt Wunstorf
10 Jahre1 Unternehmen
Zum 10. Geburtstag möchte ich aha
meine herzlichen Glückwünsche aussprechen.
In diesen zehn Jahren hat sich aha als
leistungsfähiger öffentlicher Dienstleister
bewährt, der das Vertrauen der Menschen
in unserer Region genießt. Gemeinsam mit
den anderen Verantwortlichen und den
Beschäftigten bin ich stolz darauf, dass wir
es nach Regionsbildung geschafft haben,
die beiden Vorgängerbetriebe der Landes-
hauptstadt und des Landkreises in einer
öffentlichen Rechtsform zusammenzu-
führen, die heute unumstritten ist.
Unabhängig von kommunalen Grenzen ist aha für Abfallentsorgung in
Kernstadt und Umland zuständig – die Zeiten vor der Regionsbildung, als
Umlandbewohner nicht die Wertstoffhöfe in Hannover benutzen durften,
gehören glücklicherweise der Vergangenheit an! Auch die Integration
der Beschäftigten des privaten Entsorgungsbetriebes Jordan, der bis ins
Jahr 2006 in einigen Gemeinden des Umlandes tätig war, ist reibungs-
los gelungen. Jetzt gehören auch diese Müllwerker zur aha-Familie, in
der Tarifl öhne, faire Arbeitsbedingungen und betriebliches Gesundheits-
management eine Selbstverständlichkeit sind.
Mit seinem Abfallbehandlungskonzept, in dem die Wiedernutzung von
Wertstoffen, die mechanische Vorbehandlung, die biologische Behandlung
und die thermische Verwertung gleichermaßen ihren Platz haben, ist aha
ein Leuchtturm für den Umwelt- und Klimaschutz in unserer Region.
Ohne Übertreibung kann sich aha heute als öffentlicher Vorzeige-
betrieb bezeichnen, dem ich auch für die Zukunft alles Gute und stets das
Vertrauen der Menschen wünsche!
Ihr
Prof. Dr. Axel Priebs
Erster Regionsrat und Vorsitzender der Verbandsversammlung des
Zweckverbandes Abfallwirtschaft Region Hannover
76 GRUSSWORTE
10 Jahre1 Unternehmen
Herzlichen Glückwunsch
aha und vielen Dank für die
Arbeit! Dem Unternehmen
und vor allem jedem einzel-
nen Mitarbeiter und jeder
einzelnen Mitarbeiterin wün-
sche ich weiterhin alles Gute!
Katrin Langensiepen,
Umweltausschussvorsitzende LHH
aha hat die Heraus-
forderung, sich inner-
halb eines Jahrzehnts
aus zwei unterschied-
lichen Abfallwirtschafts-
betrieben zu einem
modernen, leistungs-
starken und kunden-
orientierten kommu-
nalen Entsorgungsdienstleister zu entwickeln,
hervorragend gemeistert. Dazu gratuliert enercity
als kommunaler Energieversorger herzlich und
wünscht auch weiterhin viel positive Energie.
Michael Feist,
Vorstandsvorsitzender Stadtwerke
Hannover AG
Von der Abfallentsorgungs-
gesellschaft zum Dienstleistungs-
unternehmen – ein aha-Effekt
der besonderen Art. Wer zehn
Jahre lang so einen sauberen
Job macht, dem wünschen wir
noch viele runde Geburtstage.
Walter Kleine,
Vorstandsvorsitzender der Sparkasse
Hannover
Ob mit Wertstoffhöfen, Grüngutannahmestellen, Wertstoffi nseln, Stadt-
reinigung oder Müllentsorgung bis zur Biotonne: Sie sind seit zehn Jahren
immer da, wo man Sie braucht. Dank Ihres Entsorgungs- und Servicean-
gebotes bringen Sie den Müll zur Strecke und achten nachhaltig auf unsere
Umwelt. Ihr Engagement für zukünftige Generationen ist ein aha-Erlebnis.
Herzlichen Glückwunsch allen Leuten von aha, die unsere Region sauber
halten!
Norbert Ohnesorg,
Geschäftsführer der Klinikum Region Hannover GmbH
Wir wünschen aha alles Gute zum 10-Jährigen! Gemeinsam stehen wir für
eine sichere und umweltfreundliche Entsorgung in der Region Hannover. Allein
in 2012 haben wir mit der Verbrennung von Abfällen über 160 Millionen Kilo-
wattstunden Strom erzeugt. Rund 40.000 Familien können davon ein Jahr lang
versorgt werden. Wir freuen uns auf viele weitere Jahre guter Nachbarschaft!
Hans Körte,
Technischer Geschäftsführer E.ON Energy from Waste Hannover GmbH
Wir gratulieren herzlich zum 10-jährigen Jubiläum. Nach Ihrem Motto
„einfach. alles. sauber.“ wünschen wir Ihnen „Einfach Alles So Weiter“ für
die nächsten 10 Jahre! Alles Gute!
Jürgen Cramer,
Geschäftsführer Firma Wilhelm Cramer GmbH, Burgdorf
Der Hannover Airport wünscht der aha Abfallwirtschaft Region Hannover
alles Gute zu ihrem ersten runden Geburtstag – und bedankt sich auf diesem
Wege für die gelungene Kooperation und die zahlreichen aha-Airlebnisse!
Auf weiterhin gute Zusammenarbeit auch in den nächsten 10 Jahren!
Raoul Hille,
Vorsitzender Hannover Airport
Herzlichen Glückwunsch zum 10-jährigen
Jubiläum! Weiterhin viel Erfolg wünsche ich zum
einen der aha-Chefi n Kornelia Hülter, die sich mit
beeindruckendem Schwung den immer neuen
Herausforderungen eines kommunalen Entsor-
gungsunternehmens stellt. Das ist auch mit ei-
nem erheblichen Beitrag zum Klimaschutz verbunden. Bedanken möchte
ich mich zudem bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die tagtäglich
mit ihrer verlässlichen Arbeit für eine saubere Region sorgen. Wir wissen
ihren Service sehr zu schätzen!
Udo Sahling,
Geschäftsführer der Klimaschutzagentur Region Hannover
Zur hohen Qualität, die die Daseinsvorsorge in der Region
Hannover auszeichnet, leistet aha seit zehn Jahren einen
wichtigen und unverzichtbaren Beitrag. Durch die Mitarbeite-
rinnen und Mitarbeiter von aha erleben die Bürger die Entsorgung
ihrer Abfälle als kundenorientierte, nachhaltige und zuverlässige
Dienstleistung. Zum zehnjährigen Jubiläum von aha gratuliert
die üstra von Herzen!
André Neiß,
Vorstandsvorsitzender üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe AG
Zwei große Unternehmen zusammenzulegen und daraus DEN
modernen kommunalen Dienstleister aha mit so hohem Sympathie-
wert zu schaffen, ist eine bemerkenswerte Leistung! Herzlichen
Glückwunsch zum 10-Jährigen vom gesamten Zooteam!
Frank Werner,
Geschäftsführer Zoo Hannover GmbH
982003 galt es, zwei unterschiedliche Abfallsysteme und zwei unterschied-
liche Entsorgungsphilosophien zusammenzuführen. Das war nicht einfach.
Aber es ist gelungen, und zwar durch positives Zusammenwirken von
Politik, Verwaltung, den betroffenen Unternehmen und vor allem durch
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beiden
Betriebe. Nur so konnte 2003 ein erfolgreiches
Unternehmen entstehen und sich zu aha, wie
wir es heute kennen, entwickeln. Dazu meine
herzlichen Glückwünsche.
Ingrid König,
Ausschussvorsitzende Abfallwirtschafts-
ausschuss der Region Hannover
GLÜCKWÜNSCHE FÜR aha
Ein Blick zurück:
1901: Der Magistrat stellt die Müllabfuhr vollständig unter städtische
Aufsicht. Das Stadtgebiet ist in 80 Abfuhrbezirke aufgeteilt. Die Müllabfuhr
mit Pferdefuhrwerken erfolgt täglich. Wechselsäcke und Hofstandgefäße
halten Einzug in Hannover. Es gibt einen Anschluss- und Benutzungs-
zwang. 1910 gründet die Stadt eine Abfuhranstalt zum Zwecke der Abfuhr
des Hauskehrichts. 1912 wird die Reinigungsanstalt gegründet.
Die Motorisierung kommt in Gang
Bereits seit 1914 reinigt eine motorbetriebene Kehrmaschine Hannovers
Straßen. Sechs Jahre später starten erste Versuche mit einem motor-
betriebenen Müllwagen der Firma Krupp. Der erste Müllkraftwagen ist aus-
gesprochen schwer und in seiner Technik unausgereift. Man befürchtet,
dass er auf den unbefestigten Abladeplätzen im Müll einsinkt. Erst 1927
setzt die Stadt die ersten vier Müllkraftwagen im Stadtteil Linden ein und
stößt auf erbitterten Widerstand der Fuhrleute.
Einrichtung einer zentralen Deponie
Von den innerstädtischen Dreckbergen gehen üble Gerüche aus, außerdem
brennt es häufi g. Deshalb entscheidet die Stadt in den 1930er-Jahren,
einen neuen zentralen Müllabladeplatz im Altwarmbüchener Moor vor den
Toren von Hannover anzulegen. Von Natur- und Artenschutz spricht noch
Die Entsorgungswirtschaft am Standort Hannover greift auf mehr als 100 Jahre Erfahrung zurück. Seit 1901 liegt die „geordnete Abfallsammlung“ in öffentlicher Hand. Die vorrangigen Ziele waren stets die zukunftsweisende Organisation der Abfallwirtschaft und Leistungen für die Gesellschaft wie Erhalt eines lebenswerten Umfeldes durch Hygiene, Sauberkeit und Nachhaltigkeit. Service-starke und kompetente Dienstleistungen für die Bürger und Bürge-rinnen sowie Kunden ergänzen heute das Profi l von aha.
aha – AUS ERFAHRUNG GUT
niemand. Der Mergelaushub vom Bau des Mittel-
landkanals bildet einen festen Untergrund. Die
nächsten Siedlungen sind weit entfernt und doch
ist das Gelände für die neuen Müllkraftwagen
gut zu erreichen.
Im Umland organisieren die Kommunen zu
dieser Zeit noch selber die Müllabfuhr. Es gibt
Hunderte von kleinen Deponien, wo der Haus-
müll einfach abgelagert wird. Erst Anfang der
1950er-Jahre gründen die Altlandkreise Springe,
Burgdorf Hannover und Neustadt jeder ihren
eigenen Zweckverband. Die Stadt Lehrte hat
seinerzeit einen Sonderstatus und hält eine
eigene Müllabfuhr vor. Nach der Gebietsreform
1974 und dem Zusammenschluss der Altkreise
zum Landkreis Hannover gründet man kurzzeitig
einen gemeinschaftlichen Zweckverband, der
dann in einen Eigenbetrieb überführt wird und
1980 in eine GmbH mündet mit den Deponien
Burgdorf, Gehrden und Wiedenbrügge.
Neuorganisation der Müllabfuhr und der
Straßenreinigung
1944 wird das Städtische Verkehrsamt neu
organisiert und erhält zwei Jahre später die neue
Bezeichnung: Städtisches Fuhramt. Nach der
Währungsreform 1949 kostet in Hannover die
Straßenreinigung jährlich je nach Lage des Grund-
stücks zwei beziehungsweise vier Deutsche
Mark pro Meter Grundstücksgrenze zur Straße.
(Heute sind es 56 Cent und das ist erheblich
preiswerter.) Für eine Mülltonne mit einmaliger
wöchentlicher Leerung zahlt man 27 Mark im Jahr.
Wachsende Müllmengen erfordern neue
Lösungen
1967 führt die Stadt im Vorgriff auf das Ab-
fallbeseitigungsgesetz (AbfG) von 1972 den
„geordneten Deponiebetrieb“ ein. Der Müll wird
jetzt in Zweimeterschichten eingebaut und fest
eingewalzt. Erdwälle umgeben das Kippfeld, die
Schicht für Schicht mitwachsen. Mit Einführung
der geordneten Deponie bietet die Stadt erst-
mals eine kostenlose Abholung von Sperrmüll
nach vorheriger Terminvereinbarung an.
Die Wertstofferfassung beginnt
Mit Glas fi ng Ende der 1970er-Jahre alles an. Mitte
der 1980er-Jahre folgte Papier, dann die Leichtver-
packungen Anfang der 1990er-Jahre. Wertstoffe
werden gesondert gesammelt. Dafür werden
sowohl in der Stadt wie auch im Umland Recyclinghöfe eingerichtet als
bürgernahe Annahmestellen für Grünabfälle, Schadstoffe, Reifen, Altpapier,
Sperrabfälle, Kühlschränke und Schrott.
Nachhaltige Abfallwirtschaft
1993 tritt die „Technische Anleitung Siedlungsabfall“, kurz TASi, in Kraft. Ihr
Ziel ist es, Umweltbelastungen durch Deponien drastisch zu vermindern.
Auf den meisten Deponien dürfen ab 2005 nur noch behandelte Abfälle
abgelagert werden.
Einheitliche Abfallpolitik für den gesamten Großraum
In den 1990er-Jahren drifteten die abfallpolitischen Grundlinien von Kernstadt
Hannover und Umland deutlich auseinander, was sich in unterschiedlichen
Konzepten, Verträgen und Ausbauplanungen ausdrückte. Charakteristisch
dafür war auch die zeitweilige Sperrung der Deponien der Landeshaupt-
stadt für die Umlandbevölkerung – ein Zustand, der geändert werden sollte.
An die Gründung der Region Hannover im Jahr 2001 knüpfte daher die
Erwartung einer einheitlichen Abfallpolitik für den gesamten Großraum an.
10 Jahre1 Unternehmen 1110
Oben: Ganz schön fortschrittlich – bereits 1914 säuberte eine motorisierte Kehr-maschine die Straßen der Stadt Hannover.
Unten: 1927 entlädt der Prototyp des ersten motorisierten Müllkraft-wagens den gesammel-ten Abfall. Bis dahin wurden Pferdefuhr-werke verwendet.
Oben: Mit Glas fi ng die Wertstoffsammlung Ende der 1970er-Jahre an. Die gesammelten Flaschen und Gläser werden bis heute in gesonderten Sammel-containern gesammelt.
Unten: Alles orange – das war einmal: Seit 2003 rollen die Fahrzeuge von aha im neuen Design durch die Straßen.
aha WIRD ZEHN
Landeshauptstadt zur Region Hannover. Gut ein Jahr später, am 1. Januar 2003, fusionieren die Umland-Abfallentsorgungsgesellschaft und der städtische Abfall-wirtschaftsbetrieb Hannover. Aus zwei wird eins: der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Hannover (aha). Der politische Beschluss dafür war schon mit dem Regionsgesetz gefasst worden. Erklärtes Ziel des Zusammenschlusses war es, den Bürgern einen noch besseren und umfassenderen Service bieten zu können. Heute, zehn Jahre danach, feiert der moderne kommunale Entsorgungsdienstleister den ersten runden Geburtstag.
„Eine einheitliche Abfallpolitik für den gesamten Groß-raum Hannover war eine der entscheidenden Erwar-tungen, die an die Bildung der Region Hannover als neue stadtregionale Gebietskörperschaft gerichtet wurden. Die Zusammenführung der beiden Abfall-wirtschaftsbetriebe stellte sich uns indes als eine der großen organisatorischen Aufgaben infolge der Regionsbildung dar“, sagt der Erste Regionsrat Prof. Dr. Axel Priebs, der damals für die Region die Verhandlun-gen führte. Einerseits musste die Politik sich auf einen einheitlichen Ansatz verständigen. Zeitgleich galt es, zwei Unternehmen zu verschmelzen. „Dies ist hervorra-gend gelungen. Heute ist aha ein moderner, leistungs-starker kommunaler Entsorgungsdienstleister, der in der Region Hannover verankert ist und bei den Bürgerinnen und Bürgern hohe Sympathiewerte genießt. Das unter-streichen auch die regelmäßigen Kundenbefragungen“,
abwickelte. Heute beschäftigt das Unternehmen 1.680 Mitarbeiter, hat zahlreiche neue Aufgaben übernommen, neue Wertstoffhöfe eröffnet und erschließt immer neue Entsorgungs- und Straßenreinigungsangebote. aha betreut 550.000 Privat- und 50.000 Gewerbekunden und entsorgt rund 777.000 Tonnen Abfälle pro Jahr. Dimensionen, die nur ein leistungsstarkes und erfahrenes Unternehmen managen kann. Darüber hinaus hält aha das Stadtgebiet Hannover sauber und hat hier 5.000 Abfallbehälter aufgestellt. 280 aha-Mitarbeiter kümmern sich im Schnitt 1,5-mal pro Woche darum, die Behälter zu leeren, gut 2.000 Kilometer Straßen, Geh- und Rad-wege zu reinigen und einen zuverlässigen Winterdienst zu garantieren.
aha ist zu einem modernen kommunalen Dienstleister erwachsen, der sich an den Kundenwünschen orientiert. „Unsere Mitarbeiter, die faire Löhne nach öffentlichem ver.di-Tarif erhalten, tragen durch ihre Leistung zur kommunalen Daseinsvorsorge und zum Umweltschutz bei. Dabei geht es um weit mehr, als ‚nur‘ die Haushalte und Gewerbekunden von Abfällen und Wertstoffen zu befreien. Es geht um die Lebensqualität und den Schutz von Ressourcen sowie um Arbeitsplätze zu auskömmlichem Salär. Aber auch darum, die Erlöse im Betrieb zu halten“, sagt Kornelia Hülter, seit 2006 aha-Geschäftsführerin.
Ein Dienstleister feiert Geburtstag: gelungener Zusammenschluss zum Zweckverband Abfallwirt-schaft Region Hannover
Hannover im Jahre 2000. Expojahr. Die Welt ist zu Gast in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Und der Isernhagener, der seinen Abfall auf dem Weg zur Arbeit mal eben auf der Deponie Lahe abgeben möchte, wird abgewiesen. Weil Landkreisbürger ihren Müll nicht auf städtischem Gebiet entsorgen dürfen. Nur ein Impuls-geber für das, was bevorstand: Zum 1. November 2001 verschmelzen die Gebiete von Landkreis und
betont der städtische Wirtschafts- und Umweltdezernent Hans Mönninghoff, der damals den Umorganisations-prozess ebenfalls intensiv begleitete.
Fragen, die die Politik eingehend beschäftigten, waren: Wie lassen sich die beiden Unternehmen zu einem neuen Betrieb in öffentlicher Rechtsform verbinden? Wie kann die Region die gesamte Verantwortung für die Abfall-wirtschaft in Stadt und Umland bekommen und die Landeshauptstadt gleichzeitig die Verantwortung für die Straßenreinigung in ihrem Gebiet behalten? Die Antwort auf diese Fragen war die Bildung eines etwas ungewöhnlichen Zweckverbandes, wozu eine spezielle Zustimmung des Landes Niedersachsen erforderlich war. Der Weg für aha war frei.
Der Vorteil der gefundenen organisatorischen Lösung war, dass sich Straßenreiniger und Abfallwerker auch zukünftig in Stoßzeiten gegenseitig unterstützen konnten und man unter anderem eine gemeinsame Kfz-Werkstatt hatte, die neben aha auch für den Fuhr-park der Stadt Hannover zur Verfügung stand. „Nur durch die Gründung des Zweckverbandes war es möglich, diese bewährte Kombination des städtischen Betriebes aufrechtzuerhalten“, betont Mönninghoff.
Gestartet ist aha damals mit 1.450 Mitarbeitern. Wenig später wurden 60 weitere von der Firma Jordan über-nommen, die die Abfuhr im Bereich Barsinghausen
10 Jahre1 Unternehmen
Die Lenkungsgruppe: Hans Mönninghoff, Harald Memenga, Klaus Krysta, Prof. Dr. Axel Priebs, Stephan Wischhöfer, Thomas Reuter und Rainer Person (v. l.) haben den Zusammenschluss in die Wege geleitet. Foto: Kohpahl
1312
Trotz einer gewissen Routine nach zehn Jahren erfolg-
reicher Zusammenarbeit bleiben die Zeiten für aha
bewegt. Im Jubiläumsjahr stehen wichtige Themen
auf der Agenda, sodass der Betrieb nicht lange feiert,
sondern gleich kräftig zupackt.
Seit dem 1. Januar ist die O-Tonne fester Bestandteil der Abfallsatzung. Die Einführung in der Landeshauptstadt Hannover (LHH) wurde von der Regionsversammlung beschlossen und wird von aha intensiv umgesetzt.
Parallel arbeitet aha an einer neuen Abfallgebühren-satzung, nachdem die Regionsversammlung darum gebeten und das Oberverwaltungsgericht im Oktober 2012 einige Vorschriften der bis dahin rechtsgültigen Satzung gekippt hatte. „Unser Ziel ist es, möglichst schnell den politischen Auftrag zu bekommen, um bis zum Sommer die Änderung der Abfallsatzung zu be-schließen“, sagt Thomas Reuter, stellvertretender aha-
Geschäftsführer. Die neue Abfallgebühr soll für den neuen Gebührenzeitraum ab 1. Januar 2014 in Kraft treten.
Im Frühjahr beziehen die aha-Mitarbeiter von der Betriebs-stätte „Neue-Land-Straße“ und aus der Verwaltung außerdem einen Passivhausneubau. „Wir haben in das neue energieeffi ziente Verwaltungsgebäude rund 9,5 Millionen Euro investiert. Dank modernster Dämmtech-niken reduziert sich der ursprüngliche Energiebedarf auf 30 Prozent“, betont Reuter.
Transparenz und nachhaltige Entsorgungssicherheit soll es künftig auch bei der Altkleidersammlung geben. „Wir haben einen Prozess in Gang gesetzt, um in der Region Hannover mit ihren 20 Umlandkommunen und der LHH ein einheitliches kommunales Sammelsystem zu installieren“, sagt Kornelia Hülter.
Nachdem der Rat der LHH die Bewirtschaftungsverant-wortung der rund 280 Wertstoffi nseln bereits Ende Juni 2012 aha übertrug und der öffentlich-rechtliche Ent-sorger seither für die Textilsammlung zuständig ist, „führen wir gegenwärtig Gespräche mit den Umlandkommunen, um das Sammelsystem zu homogenisieren“, sagt Hülter.
Trotz dieser wegweisenden Projekte nimmt sich aha die Zeit, im Jahr 2013 immer wieder an den ersten Geburtstag des „jungen Unternehmens“ zu erinnern. Daher stehen auch die anderen Aktivitäten des Betriebes in diesem Jahr unter dem Motto „10 Jahre aha“. Auf dem Entdeckertag wird aha auch mit den Hannoveranern das 10-Jährige groß feiern.
Zehn Jahre aha. Wie hat sich das Unternehmen über die Zeit verändert?„Das Unternehmen ist leistungsfähiger geworden, weil wir Arbeitsprozesse verschlankt, die Abläufe optimiert sowie die gesamte Struktur den gewandelten Bedürfnissen angepasst haben. Kurzum: Wir haben einen Strategie-wechsel vollzogen. Weg vom zweigleisigen Nebeneinan-der hin zum modernen kommunalen Dienstleister, der sich an den Kundenwünschen orientiert. Ein aktuelles Beispiel ist die O-Tonne.“
Wo steht aha heute?„Erst einmal ist aha der viertgrößte kommunale Abfall-wirtschaftsbetrieb Deutschlands. Doch allein die Größe und die dahinterstehende Schlagkraft sagen nicht unbedingt viel über uns als Dienstleister aus. Wir verfolgen zwei grundsätzliche Ziele: Zum einen wollen wir mit immer neuen Angeboten und Konzepten die Nachhaltig-keit weiter steigern und eine ökologisch verantwortungs-volle Abfallwirtschaft verwirklichen. Zum anderen stimmen wir unsere Leistungen konsequent auf die Bedürfnisse unserer Kunden ab. Und das sind die Menschen in der Region Hannover. Im Hier und Jetzt sind wir bei beiden Themen auf der Zielgeraden. Nur darf man sich auf dem Erreichten nicht ausruhen. Denn auch die Abfallwirtschaft unterliegt einem steten Wandel.“
„Wir orientieren uns an den Kundenwünschen“
INTERVIEW HÜLTER
AUSBLICK IN DIE NAHE ZUKUNFT
10 Jahre1 Unternehmen 1514
Welche Aufgaben kommen auf aha zu?„Der Verteilungskampf um die umsatzträchtigen Fraktionen bleibt anspruchsvoll. Die privaten Entsorger drängen verstärkt in den Markt und versuchen, ein noch größeres Stück vom kommunalen Kuchen abzubeißen. Wir halten mit verlässlicher Qualität sowie bestem Service dagegen und behaupten uns erfolgreich. Wir sind hier beispiels-weise mit der O-Tonne auf einem guten Weg, die Wert-stoffe so zu sammeln, dass sie zurückgewonnen werden können. Denn mittelfristig ist es zwingend notwendig, die zunehmend knapper werdenden Rohstoffe zu erschließen, um die Produktionssicherheit der Unter-nehmen auch morgen noch zu gewährleisten. Gleichzeitig gilt es aber, eine nachhaltige Abfallwirtschaft und Straßen-reinigung zu betreiben und entsprechende Angebote zu entwickeln.“
Runde Sache
Die ersten Fahrzeuge präsentieren
sich im Juli 2004 im neuen aha-Look:
Strahlend weiß lackiert mit roten und blauen
Punkten – die Farben der Verbandsmitglieder versinnbildlichen
Dynamik, Bewegung und Offenheit. Neues Unternehmen, neues Corporate
Design als bindendes Element.
EntwicklungFortschritt Wandel
aha startet durch
2003 – erste Beteiligung am Entdecker-
tag, erster Abfallplaner für die gesamte
Region.
Wertstoffhöfe immer attraktiver
Die Standards auf den Wertstoffhöfen werden
kontinuierlich verbessert – auch was die Verkehrs-
führung betrifft. Parallel dazu werden immer mehr
Fraktionen gesondert gesammelt, um die Recy-
clingquote zu erhöhen. Bereits seit 2006 wird
E-Schrott getrennt gesammelt. 2010 beginnt
aha damit, Hartkunststoffe (PE/PP) zu sammeln.
2011 strömen erstmals über vier Millionen
Besucher auf die 20 Wertstoffhöfe. Damit die
Einwohnerinnen und Einwohner der Region
Hannover noch bequemer den Service auf den
Wertstoffhöfen nutzen können, verlängerte aha
2007 die Öffnungszeiten. Ab sofort sind alle Höfe
an fünf Tagen in der Woche durchgehend und
nachmittags bzw. abends noch länger geöffnet.
Besonders attraktiv für Berufstätige ist der lange
Dienstag, der 2008
eingeführt wird. Mit der Zu-
sammenlegung der Wertstoffhöfe Lehrte
und Sehnde zu einem neuen großen und
komfortablen Wertstoffhof im Jahr 2008 ver-
bessert aha das Entsorgungsangebot für die
Bürger beider Städte deutlich. Ein weiterer Wert-
stoffhof im Norden Hannovers ist geplant.
Die Abkehr von der Deponierung
Die Zeit der Abfalldeponien endet in der Region
Hannover am 31. Mai 2005. Ab dem 1. Juni setzt
aha die neue Abfallablagerungsverordnung um
und reduziert den Emissionsausstoß nachhaltig:
Durch die Vorbehandlung verringert aha die
Ausgasungen von ursprünglich einmal 480.000
Tonnen CO2 auf weniger als 300.000 Tonnen
CO2 jährlich.
Das Straßenbegleitgrün ist unser
aha übernimmt neben der Straßen- und Geh-
wegreinigung 2005 auch die Reinigung des
gesamten Verkehrsgrüns in der Landeshaupt-
stadt Hannover. Insgesamt 1,6 Millionen Quadrat-
meter pfl egt die Straßenreinigung rechts und
links entlang der Straßen.
Kompost(märkte) – heiß begehrt
Qualitätskompost aus heimischen Gefi lden ist bei Gartenfreunden
in der Region heiß begehrt. 2005 richtet aha zu Beginn der Garten-
saison in 19 von 20 Umlandkommunen erstmals Kompostmärkte aus
und liefert den Bürgern den natürlichen Dünger „quasi vor die Haus-
tür“ – und das kostenlos! Mit dem Serviceangebot soll der Individual-
verkehr zu den Deponien reduziert werden. Statt sich auf den
Deponien kostenlos mit Kompost einzudecken, stürmen die Bürger
im März und April die Kompostmärkte vor Ort. Bis zu 650 t gibt aha
seither Jahr für Jahr auf den Kompostmärkten an Selbstabholer ab.
aha übernimmt „Jordanien“
2006 – aha übernimmt das private
Barsinghausener Entsorgungsunter-
nehmen Jordan mit gut 60 Mitarbei-
tern, rekommunalisiert den Betrieb
und integriert die „Jordanier“ im aha-
Team – auch lohntechnisch: öffentlicher
Tarifl ohn für alle.
2004 2005 2006
2003
Viele kleine und große Schritte hat aha in
den vergangenen zehn Jahren gemacht
und dabei zahlreiche Meilensteine passiert.
Auf den folgenden Seiten steht eine Aus-
wahl der wichtigsten Ereignisse.
17 16 MEILENSTEINE DER ERSTEN 10 JAHRE aha
EntwicklungFortschritt
200820092007
Hannover ist „Putz munter“
2007 lädt aha Bürger, Vereine und Schul-
klassen zum kollektiven Frühjahrsputz: Die
„Putz munter“-Aktion ist erfunden. Mit
Handschuhen und Müllsäcken bewaffnet,
befreien Tausende von Hannoveranern
freiwillig und begeistert schon bei der Pre-
miere die Landeshauptstadt von achtlos
weggeworfenem Müll. In diesem Jahr fand
die Aktion mit stetig steigender Beteili-
gung bereits zum siebten Mal statt. Als
Pendant dazu initiiert aha im Umland seit
2010 den „Großen Rausputz“. Übers Jahr
beteiligen sich hier annähernd 30.000 Be-
wohner, die mit ihrem Engagement in der
Region 300 Tonnen wilden Müll sammeln.
Die Papiertonne ist da!
Bequem, kostenlos und wettbewerbsfähig – die aha-Papiertonne erweitert
ab März 2008 das Serviceangebot. Und die neue Blaue kommt gut an. In
den ersten Wochen gingen Tausende Bestellungen ein. Insgesamt wurden
übers Jahr doppelt so viele Papiertonnen in der Region Hannover aufgestellt
wie ursprünglich geplant. Als Ergänzung zum Sack sind mittlerweile 54.000
Tonnen im Einsatz und als frei wählbares Serviceangebot nicht mehr weg-
zudenken.
Die aha-Fahrschule kommt
Qualifi zierung ist das A und O – und bei
Berufskraftfahrern seit 2009 gesetzlich vor-
geschrieben. Um die Kraftfahrer von aha
hier schneller, besser und effektiver weiter-
bilden zu können, eröffnet aha Anfang 2009
eine eigene Fahrschule. Seit 2011 bildet aha
außerdem selbst Berufskraftfahrer aus.
aha ist „Profi “
Mit aha-profi und aha-plus startet aha 2009 in eine
neue Ära und bietet Gewerbekunden zusätzlich auf
deren Bedürfnisse zugeschnittene Entsorgungs- und
Reinigungsdienstleistungen für alle Abfälle neben
hausmüllähnlichen Gewerbeabfällen an. Mit Erfolg:
aha entsorgt den Abfall unter anderem für alle 40
Edeka-Märkte in der Region und hat das Klinikum
Region Hannover GmbH, den Flughafen Hannover,
die TUI AG, EDC, aber auch Ministerien und das
Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Hannover mit
allen Kasernen als Großkunden.
Die Garbsen-Premiere
Die Verschmelzung zweier Betriebsstätten – in Garbsen feierte die Bündelung
von Technik und Mannschaft Premiere. Das war 2009. Die Betriebsstätte
Mecklenheidestraße wurde integriert, das Stadt-Team zog ins Umland. Dafür
wurde eigens ein Neubau errichtet. Die Optimierung der Arbeitsabläufe auf
den Betriebsstätten auch durch Konzentration an einem Standort wurde fortan
fortgesetzt. Zuletzt eröffnete die neue Betriebsstätte Schörlingstraße Mitte
September 2012.
ert
In
en
ellt
00
g-
Wandel 1918 MEILENSTEINE DER ERSTEN 10 JAHRE aha
EntwicklungFortschritt
20112010
Monte Müllo wird „verpackt“
2010 beginnt aha mit der Rekultivierung des längst wild begrünten
Altkörpers auf der Deponie Lahe. Der „Nordberg“ ist mit 122 Metern
immerhin Hannovers höchster Berg. Das gigantische Projekt, bei
dem 290.000 Quadratmeter Oberfl äche systematisch mit mehreren
Schichten abgedeckt werden, um das Methangas künftig über
Drainagerohre abzuleiten und zur Energiegewinnung zu nutzen,
soll 2015 abgeschlossen sein.
Grundstein für mehr Klimaschutz
Die Entscheidung fi el 2009, die Grundsteinlegung folgte 2011.
Und 2013 werden die Betriebsstätte Neue-Land-Straße und die
Verwaltung in den Passivhausneubau einziehen. Gut 9,5 Millionen
Euro hat aha in das energetische Vorzeigegebäude investiert, das
ohne Heizung auskommt, wodurch 70 Prozent des ursprünglichen
Energiebedarfs eingespart werden können. Davon profi tiert auch
das Klima: Rund 213 Tonnen des klimaschädlichen CO2 bleiben der
Umwelt im Jahr erspart.
Textile Zeiten
Das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz, das im Juni 2012 in Kraft trat, macht es
möglich: aha setzt als öffentlich-rechtlicher Entsorger einen Prozess in Gang,
um in der Region Hannover mit ihren 20 Umlandkommunen und der Landes-
hauptstadt Hannover (LHH) ein einheitliches kommunales Sammelsystem für
Textilien zu installieren. Das fußt auf zwei Säulen: der O-Tonne als haushalts-
nahem Wertstoff-Holsystem und der Bewirtschaftung von 650 Wertstoffi nseln.
Damit ist die Entsorgungssicherheit auf qualitativ und quantitativ höherem
Niveau gewährleistet.
2012
Wandel
O(h) – wie schön
Die O-Tonne feiert Premiere. In der neuen Wert-
stofftonne können Metalle, Kunststoffe, E-Schrott
und Textilien gesammelt werden. Das Pilot-
projekt startet im Oktober 2010 in Uetze. Über
34.000 O-Tonnen sind in der Region Hannover
schon aufgestellt. In diesem Jahr steht die Ein-
führung der O-Tonne in der Landeshauptstadt
an. Eine Investition in die Zukunft, die sich lang-
fristig für aha und die Bürger rechnet.
2120 MEILENSTEINE DER ERSTEN 10 JAHRE aha
2322 2003 2013DAS IST aha – aha IN ZAHLEN
Die Auszubildenden von heute sind die Fachkräfte von morgen. aha ist sich seiner unternehmerischen Verantwortung bewusst und bildet zunehmend mehr junge Menschen in vier Lehrberufen aus. Waren es 2003 noch 30 Azubis, so bietet aha aktuell 35 Azubis über eine fundierte Ausbildung eine berufl iche Perspektive.
Besuchten 2003 noch gut drei Millionen Kunden pro Jahr die 20 Wertstoffhöfe von aha, so sind es mittlerweile mehr als vier Milli-onen jährlich. Das ist ein Zuwachs von 25 %.
Das Abfallaufkommen pro Einwohner und Jahr ist von rund 613 kg (2003) auf 681 kg (2013) angestiegen. In der gleichen Zeit ist die Recyclingquote von 48 % auf 75 % angewachsen.
WERTSTOFFHÖFE IMMER BELIEBTER
ABFALLMENGEN /RECYCLINGQUOTE
PERSPEKTIVE AUSBILDUNG
KUNDEN-ZUFRIEDENHEIT
Mehr Aufgaben, mehr Dienstleistungen, mehr Mitarbeiter: 2003 startete aha mit 1.450 Mit-arbeitern. Heute beschäftigt das Unternehmen 1.680 Mitarbeiter.
MEHR BESCHÄFTIGUNGRegelmäßig führt das Meinungsforschungsin-stitut emnid im Auftrag
von aha eine Umfrage zur Kundenzufrieden-heit durch. Bei der
letzten Umfrage sagten 83 %, dass der Abfall
bei aha in guten Händen sei. Bei der ersten Umfrage 2004 waren es „nur“ 79 %.
Zweckverband Abfallwirtschaft Region HannoverKarl-Wiechert-Allee 60 c 30625 Hannover T (0511) 99 11-0F (0511) 99 11-30 [email protected]
Jahrewww.aha-region.de