Download - avesco Transparent
Jahre
avesco
Das Magazin für Vermögen, Sinn und Glück
Thema der Ausgabe: 15 Jahre avesco
TRANSPARENTRANSPARE T
Nr. 24 / August 2015
Die strategische Sicht
WANDELSeite 4
Sinnstiftendes
ZEIT DER BÜRGERSeite 8
Zeitläufte
AVESCO HAT VIEL GESCHAFFTSeite 10
Die strategische Sicht
WANDEL
Seite 4
Leben
ALLE MANN IN EINEM BOOT
Seite 5
Seite 6
avesco Aktuell
UND WAS KOMMT JETZT?
Seite 8
Wissen
HALTEN ODER LOSLASSEN?
Seite 10
Sinnstiftendes
ZEIT DER BÜRGER
Seite 14
Vorwort
LIEBE LESER
Seite 3
Kolumne
BERLINER SALON
Seite 15Persönlichkeit
HARRY ASSENMACHER
Seite 16Gesellschaft
MITARBEITER IM WANDEL
avesco Intern Seite 19
Zeitläufte
AVESCO HAT VIEL GESCHAFFT
Seite 18
SUSTAINABILITY INTELLIGENCE LTD.
Titelbild: Fotogalerie 15 Jahre avesco
INHALT
Thema der Ausgabe: 15 Jahre avesco
3
Als avesco 1999 gegründet wurde, waren Newsletter und Kundenma-
gazine bei kleinen und mittleren Unternehmen noch rar. Wir dachten
uns, ein Newsletter ist ein gutes Instrument, um Kunden und Interessen-
ten über das Angebot und Wirken des Unternehmens zu informieren.
Und so entstand News4U mit Fakten und Analysen rund um die Finanz-
märkte.
Mit der Verbreitung des Internets kam es zu einer Flut an Newslet-
tern, die bis heute unsere Postfächer verstopfen. Gleichzeitig wurden
Finanzinformationen zu einem Gut, das nicht nur über Finanzportale
24/7 kostenfrei verfügbar ist. Zeit für einen Wandel und so entstand 2007
avesco TRANSPARENT, Das Magazin für Vermögen, Sinn und Glück.
Inzwischen ist das Magazin bei unseren Lesern und uns fest ver-
ankert. Zwei- bis dreimal im Jahr setzen unsere Mitarbeiter/innen den
journalistischen Hut auf und geben rund um Themenschwerpunkte, wie
z.B. Familienbetriebe, Fortschritt oder Nachhaltigkeit, erfrischend ande-
re Einblicke. Es kommt uns darauf an, unsere Arbeits- und Denkweise,
wichtige globale Trends, gesellschaftliche Verschiebungen und System-
veränderungen transparent zu machen und wesentliche Informationen
an Sie weiterzugeben. Das alles verbinden wir mit kleinen Stupsern, die
Sie und uns daran erinnern sollen, dass jeder von uns notwendige Verän-
derungen und Wandel mitgestalten kann.
avesco steht wie kaum ein anderer Vermögensmanager für Verän-
derung durch Exzellenz und Innovation. Sie haben uns in den letzten
15 Jahren mit intensivem Austausch und Diskurs begleitet und so unse-
ren erfolgreichen Wandel mitgestaltet.
Es ist ein Glück, Sie dabeizuhaben.
Vorwort
RLIEBE LESER
Oliver N. Hagedorn (CEO avesco)
4
Die strategische Sicht
“Zunächst ist Wandel unbequem,” sagt Oliver Hage-
dorn zu Beginn unseres Interviews.
Unternehmen müssen sich immer wieder neu er-
%nden und dabei ihre Identität bewahren. Unser roter
Faden ist mit zwei Ideen fest verwoben: Zum einen
der Exzellenzanspruch bei der Erbringung von Finanz-
dienstleistungen, zum anderen die Anlagestrategie
der Universitätsstiftungen von Harvard und Yale. Die
Notwendigkeit einer erweiterten Risikostreuung und
Renditesteigerung über z.B. Private Equity, Wald oder
Logistikequipment war aus Sicht privater und instituti-
oneller Anleger nicht gegeben. Warum sich also damit
beschäftigen. avesco ist dieser Idee immer treu ge-
blieben und hat sich einen großen Wissensvorsprung
erarbeitet, der sich jetzt, in einer Zeit niedriger Zinsen
und großer Unsicherheit, für unsere Kunden und uns
bezahlt macht.
Wie meinen Sie das genau?
Hagedorn: In den vergangenen Jahren war es z.B. für
Stiftungen undenkbar in nennenswertem Umfang ab-
seits von festverzinslichen Wertpapieren zu investie-
ren. Heute ist das eine Frage der Existenz. Auch wenn
die In&ation moderat ist, brauchen sie im Durchschnitt
5% Ertrag um ihren Stiftungszweck zu erfüllen. Wäh-
rend die meisten Stiftungen heute kaum 2% erwirt-
schaften, dürfen sich die von uns betreuten Stiftungen
über mehr als 5% freuen.
Aber bedeutet das nicht, dass Sie dafür viel höhere
Risiken in Kauf nehmen müssen?
Hagedorn: Gefühlt wahrscheinlich schon, in der Reali-
tät de%nitiv nein.
Das müssen Sie erklären.
Hagedorn: Die gefühlten Risiken sind zumeist das Er-
gebnis mangelnder Information. Wenn ich etwas nicht
kenne und keine Erfahrungen damit habe, erzeugt
dies Unsicherheit und wird als Risiko wahrgenommen.
Dabei übersehen wir den Nutzen für unser gesamtes
Vermögensportfolio, der sich aus der voneinander los-
gelösten Entwicklung einzelner Anlagen ergibt.
Was genau bedeutet Exzellenz bei Finanzdienst-
leistungen?
Hagedorn: Sie müssen näher am Kunden dran, schnel-
ler, p%*ger und emsiger sein als ihre Wettbewerber.
Das geht nur, wenn es gelingt eine entsprechende Kul-
tur im Unternehmen zu verankern. Das geht nicht qua
Verordnung sondern ist ein ständiger Prozess verknüpft
mit einer kundenzentrierten Haltung. In den letzten
15 Jahren hat sich das Geschäft mit Finanzdienstleist-
ungen stark verändert und wird es auch zukünftig
weiter tun. Finanzinformationen sind heute gratis,
ständig und überall verfügbar. Die Digitalisierung
von Finanzdienstleistungen und damit die Erosion
traditioneller Banking-Geschäftsmodelle schreitet in
atemberaubender Geschwindigkeit voran. Und die Re-
gulierungswut der Politik, die sich die Branche selbst
eingebrockt hat, lässt die Distanz zwischen Kunden
und Anbietern weiter wachsen.
Wie wirken Sie dieser Distanzierung entgegen und
scha&en die erforderliche Unternehmenskultur?
Hagedorn: Wir achten bei der Auswahl von Mitarbei-
tern/innen besonders auf die innere Haltung, Neugier-
de und Zugewandtheit anderen Menschen gegenüber.
WANDELDDDEERRRR KKKKUUUUNDEEEEE IIIIISSSSSTTTTTT DDDDDEEEEEEERRRRR GGGGGRRRRRAAAAAADDDDDMESSER
© p
ixabay.co
m
5
Die strategische Sicht
Aufbruch zu neuen Ufern
Die Visionen unseres Gründers Oliver N. Hagedorn rei-
chen von einem Sustainable Private Banking, über die
Errichtung eines Private-Investment-O*ce bis hin zu
einer Asset-Management-Boutique für Nachhaltigkeit.
Dabei gehen wir immer wieder neue Wege.
Wir können nicht in die Zukunft sehen, aber eines
ist gewiss, dass wir mit all unserem Können und unse-
rem ganzen Einsatz neue inspirierende Chancen erar-
beiten.
Eines ist sicher, fertig sind wir noch lange nicht! Die
vergangenen Jahre haben gezeigt, dass wir viel errei-
chen können - wir gemeinsam und jeder für sich. Ein
Grund sich auszuruhen, ist dies jedoch nicht. Jeder
von uns setzt sich eigene persönliche Ziele. Sei es die
Übernahme weiterer verantwortungsvoller Tätigkei-
ten, eine Weiterbildung oder auch Familienplanung.
Für das Unternehmen avesco gilt es, neue Ziele zu for-
mulieren und Strategien zu entwickeln, um diese zu
verwirklichen.
Zukunft heißt Veränderung
Nicht alles bleibt wie es war. Und das ist gut so. Ver-
änderungen bestimmen unser Leben. Wir müssen nur
bereit sein, sie anzunehmen und damit verbundene
Herausforderungen zu meistern.
avesco Aktuell
ZUKUNFT HEIßT VVEERÄNNDDDEEERRUNG
UND WAS KOMMT JETZT?
Eine hohe Frustrationstolleranz ist auch wichtig, weil
wir jeden Tag feststellen müssen, dass es nicht immer
so geht wie unsere Kunden oder wir es uns vorstellen.
Für diesen Weg braucht es Köpfe, die im o=enen Dia-
log über Fehler und deren Verbesserungen nachden-
ken und bereit sind, zu entscheiden. Diese Talente gilt
es mit Abwechslung zu fördern. Beispielsweise indem
unsere Mitarbeiter den journalistischen Hut aufziehen
und avesco TRANSPARENT erarbeiten oder beim ge-
meinsamen Lösen von Fallstudien während unseres
alljährlichen JAPA. Im Ergebnis nehmen wir frühzeitig
neue Bedürfnisse unserer Kunden wahr, wie z.B. den
Trend wirkungsorientiert zu investieren. Also Anlagen
© p
ixabay.co
m
die neben einer %nanziellen Rendite auch dazu beitra-
gen, soziale und ökologische Probleme zu bewältigen.
Und was bedeutet das für die Zukunft?
Hagedorn: Solange unsere Kunden und wir nah genug
aneinander sind, können wir uns immer wieder gegen-
seitig stupsen und den Wandel gemeinsam und erfolg-
reich gestalten.
Andrea Franke(Assistentin der Geschäftsleitung)[email protected]
Christiane Meyer-Ricks(Freie Journalistin) [email protected]
6
HALTEN ODER LOSLASSEN?
Wissen
guliert. Aber sowohl die Verhaltenspsychologie als
auch die Hirnforschung zeigen, wie stark Emotionen
an Wirtschaftsentscheidungen beteiligt sind. Inzwi-
schen gibt es viele Gemeinschaftsprojekte bei denen
Wirtschaftswissenschaften, Psychologie und Hirnfor-
schung gemeinsam versuchen, unser wirtschaftliches
Verhalten zu ergründen.
Unser Gehirn hat sich in Jahrmillionen Jahren ent-
wickelt. Geld gibt es erst seit einigen Jahrhunderten,
erklärt Wirtschaftspsychologe Janko Laumann, Lei-
ter des Instituts für angewandte Finanzpsychologie
in Siegen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass es
im Gehirn keine „Geldregion“ gibt. Im MRT zeigt sich,
dass der zum Belohnungssystem gehörende Nucleus
accumbens, die für Emotionen und Bewertungen zu-
ständige Inselrinde und der mediale präfrontale Kor-
tex, der für Planen und Abschätzen zuständig ist, beim
Kaufen und Verkaufen von Aktien beteiligt sind. Inter-
essanterweise ist der präfrontale Kortex beim Verkauf
mit einem hohen Preis aktiver und inaktiver, je höher
der Preis beim Kaufvorgang wird. Möglicherweise
„Hast du deine Freundin, weil du sie liebst oder liebst
du sie, weil du sie hast?“ fragt Prof. Dr. Ivo Bischo=,
Finanzwissenschaftler an der Uni Kassel provokant
und beschreibt damit den Endowment-E=ekt einmal
anders. Besitztumse=ekt, nannte der amerikanische
Verhaltensökonom Richard Thaler 1980 die Wirkung,
dass der wahrgenommene Wert eines Gutes höher ist,
wenn man es besitzt. In Verhandlungssituationen sinkt
dadurch die Bereitschaft zu zahlen als der objektive
Wert des Gutes ist. Umgekehrt wird ein höherer Preis
gefordert, als das Gut objektiv wert ist.
Praktisch sieht das so aus: Schwärmt Ihnen ein
Makler bei der Besichtigung von Ihrem Leben in Ihrer
neuen Wohnung vor, dann fällt es Ihnen abschließend
schwerer sich nach dem Verkaufsgespräch auf Ihrer
Terrasse von der Wohnung zu verabschieden.
Nach einem „homo oeconomicus“ klingt das nicht.
Dieses in der neoklassischen Wirtschaftstheorie be-
liebte Idealmodell, des rein rational handelnden
Menschen, der in einem vollkommenen Markt agiert,
welcher die Preise durch Angebot und Nachfrage re-
DDDIIIEEE PPPSSSYYYCCHHHOOLOOGGGIIEEEE DDDEERRR AANNLLLAAAGGE
7
Wissen
führt also nicht der Besitz zu einem hohen Verkaufs-
preis sondern der Verlust.
Aber wie verhalten sich Anleger mit ihren „Stein-
zeitgehirnen“ zum Phänomen der Geldwirtschaft?
Machen sie ihre Entscheidungen von denen anderer
abhängig? Die beliebte „Herdenthese“ schied 2006
nach einem Experiment der Bank of England und den
Universitäten Heidelberg und Bonn aus. Im Gegenteil
- erstaunlich viele der 6.500 getesteten Versuchsper-
sonen entschieden sich gerade deswegen gegen
eine Aktie, weil sie zuvor von Mitspielern gekauft
worden war.
Wahrscheinlich reagieren viele vermögende Deut-
sche mit einer Vermeidungsstrategie auf die Überfor-
derungen der Geldwirtschaft, erklärt Janko Laumann.
Die Geldwelt scheint vielen Anlegern zu unübersicht-
lich und vor allem unkalkulierbar geworden zu sein.
Die Menge der täglichen Informationen aus der Fi-
nanzwelt ist unüberschaubar hoch. Ein Verarbeiten,
Verstehen und in der Folge fehlerfreies und folgenlo-
ses Entscheiden ist scheinbar unmöglich. Also werden
neue Anlageentscheidungen aus Angst vor Geldver-
lust vermieden, und das Geld bleibt niedrig verzinst
auf dem Konto liegen. Die Konsequenzen niedrig ver-
zinster Anlagen fürchten Anleger o=enbar nicht, be-
schreibt Janko Laumann das Phänomen weiter.
Die funktionelle Magnetresonanztomographie
trägt dazu bei, zu verstehen, welche Rolle Emotionen
bei Anlageentscheidungen spielen. Bei Simulationen
mit Probanden im MRT zeigte sich, dass die Angst vor
Verlusten bei vielen Anlegern schon Schmerzen aus-
löst, wenn sie nur daran denken, erklärt Laumann.
Die Vorfreude auf Gewinne hingegen lässt anderer-
seits Risiken kleiner erscheinen, weil das Belohnungs-
zentrum bereits aktiv ist, bevor die Gewinne realisiert
werden. Das führt laut Laumann dazu, dass Anleger
in Gewinnsituationen zu zeitig die Gewinne realisie-
ren und in Verlustsituationen die betro=enen Anlagen
zu spät verkaufen. Die Verhaltensökonomie erforscht
plausible Erklärungen für irrationale Verhaltensweisen
bei wirtschaftlichen Entscheidungen. Die Erkenntnisse
können dazu beitragen, dass Menschen ihre Entschei-
dungsfähigkeit getrennt von der individuellen Wahl
betrachten.
Janko Laumann sieht das praktisch so: Wer sich
schon vor der Kaufentscheidung Gedanken darüber
macht, was zu tun ist, wenn die Anlage steigt oder fällt,
dem kann es gelingen, seine Emotionen zu bändigen
und fehlerfreier zu entscheiden. Mit diesem Trick ge-
lang es schon Odysseus als einziger dem Klang der
Sirenen zu lauschen und wieder zurückzukehren.
© p
ixabay.co
m
Christiane Meyer-Ricks(Freie Journalistin) [email protected]
© p
ixabay.co
m
8
Sinnstiftendes
ZEIT DER BÜRGER 5 Tage nach Bekanntgabe des Nobelpreiskomitees
im Oktober 2014 nahm Kailash Satyarthi, indischer
Kinderrechts- und Bildungsrechtsaktivist, an der Kon-
ferenz „Zeit der Bürger“ in Berlin statt. Mit der Konfe-
renz stellte die Robert Bosch Stiftung anlässlich ihres
50-jährigen Bestehens die Zukunftsfrage des eigenen
Sektors: Welche Rolle spielen zukünftig Zivilgesell-
schaft und Stiftungen? Wie müssen sie sich aufstellen,
um wirksam zu sein?
Neben den Nobelpreisträgern Kailash Satyarthi
und Muhammad Yunus (Gründer der Grameen Bank
für die Vergabe von Mikrokrediten) nahmen zahlrei-
che Akteure der Zivilgesellschaft teil. Bundespräsident
Joachim Gauck würdigte in seiner Erö=nungsrede das
Leben und Wirken Robert Bosch, der aus einer Motor-
zündung ein internationales Unternehmen aufbaute
und dabei das Gemeinwohl niemals aus dem Blick ver-
lor. Anschließend setzte Bundespräsident Gauck ein
Thema, dass sich durch die zweitägige Konferenz zog:
Stiftungskapital darf Risikokapital sein.
Stiftungen sollen experimentieren
„Stiftungen dürfen mit ihren Mitteln nicht nur expe-
rimentieren, sie sollen es sogar. Sie sollen probieren,
was geht in unserer Gesellschaft, was sich anstoßen
und bewegen lässt. Inkubatoren für das Neue, Innova-
tionsmotoren für den Wandel in Staat, Zivilgesellschaft
und Wirtschaft – das sollen Stiftungen sein.“, so der
Bundespräsident an die Konferenzteilnehmer.
Zukunft des Stiftens
Die von der Robert Bosch Stiftung beauftragte und auf
der Konferenz verö=entlichte Studie „Zukunft des Stif-
tens“ kommt zu dem Ergebnis, dass Stiftungen durch
ihre politische und %nanzielle Unabhängigkeit dafür
© avesco
HEELLDDEENN UNNSSEEEEEERRRRRREERR ZEEITT
Muhammad Yunus (links), Bundespräsident Joachim Gauck und
Kailash Satyarthi, Friedensnobelpreisträger 2014
© Robert Bosch Stiftung, Foto Manuel Frauendorf
9
Sinnstiftendes
prädestiniert sind, gestaltend die gesellschaftliche
Entwicklung voranzutreiben. Um dieses Potential voll
auszuschöpfen, müssen sie in Zukunft allerdings noch
fokussierter, mutiger und transparenter agieren. Die
Zukunft wird, laut Studie davon geprägt sein, dass
Staat, Wirtschaft und zivilgesellschaftliche Akteure ge-
meinsam funktionsfähige Lösungen %nden und tradi-
tionelle Aufgabenwahrnehmungen überdenken.
Neue Wege gehen
„Stiftungen müssen sich trauen, in neuen Sphären
zu denken“, sagte Oliver N. Hagedorn (Gründer und
CEO von avesco), im Interview mit dem Magazin
DIE STIFTUNG, das 2014 ein Dossier über zeitgemäße
Diversi%kation des Stiftungsvermögens verö=entlich-
te. „Das bisherige Verhalten in der Vermögensanlage
ist passé und wird nicht mehr genügend Erträge er-
wirtschaften. Entsprechend sollten Stiftungen nach Al-
ternativen suchen, dabei gilt: Noch nicht ausgetretene
Pfade mögen beschwerlich sein, aber da wo die Masse
nicht trampelt, ist das Gras nun mal am grünsten“, lau-
tete Hagedorns Fazit.
Wenn nicht jetzt, wann dann?
Für sein Engagement gegen „die Unterdrückung von
Kindern und Jugendlichen und für das Recht aller Kin-
der auf Bildung“ erhielt Satyarthi 2014 den Friedens-
nobelpreis. Kailash Satyarthi (61) kämpft seit den 80er
Jahren unermüdlich gegen die grausame Ausbeutung
von Kindern in seiner Heimat Indien. Bittere Armut ist
Doreen Breiter(Marketing) [email protected]
© www.bba.org.in
die Hauptursache für Kinderarbeit in Südasien. Mit sei-
ner Organisation „Bachpan Bachao Andolan“ (Bewe-
gung zur Rettung der Kindheit) wurden bereits mehr
als 75.000 Kinder aus den Steinbrüchen, Ziegeleien
und Teppichknüpfereien gerettet. Die Organisation
sorgt dafür, dass die befreiten Kinder eine Entschä-
digung erhalten, die ihnen seit 1986 nach indischem
Recht zusteht sowie einen Platz in der Schule. Seine
Mission: Bildung für Alle. Satyarthi ist davon überzeugt,
dass solange Kinderarbeit und Analphabetismus nicht
beseitigt sind, die Armut in seinem Land nicht über-
wunden werden kann. Auch Yunus Strategie heißt
"Machen". Gründe ein Business, wo du einen Missstand
siehst und bleibe dran. Ein gutes Beispiel und Vorbild
für alle Stiftungen.
10
UND NOCH VIEL MEHR VOR
Sascha Franz(Wertpapiercontrolling) [email protected]
Jahr für Jahr vertrauen mehr Kunden der avesco AG. Und Jahr für Jahr
tüftelt das avesco Team an neuen Strategien für die professionelle Ver-
mögensverwaltung. Unser Blick ist dabei stets nach vorne gerichtet, um
uns neuen Herausforderungen zu stellen und um weiter zu wachsen.
Zum 15. Geburtstag wollen wir auch zurückschauen, da wir stolz auf die
großartige Arbeit sind, die wir in dieser Zeit für unsere Kunden vollbracht
haben. Trotzdem sind wir von einem selbstzufriedenen Blick weit ent-
fernt. Wir sehen zurück, um aus unseren Fehlern zu lernen und die nötige
Stärke zu erlangen, um für die Zukunft gerüstet zu sein.
Wir sehen voller Optimismus und mit hohen Erwartungen in die Zukunft
und freuen uns gemeinsam mit Ihnen die kommenden Aufgaben und
Herausforderungen bewältigen zu können.
Werfen Sie mit uns einen Blick zurück auf 15 turbulente Jahre und freuen
Sie sich mit uns auf die gemeinsame Zukunft.
Ihr Sascha Franz und das avesco Team
AVESCO HAT VIEL GESCHAFFT
Zeitläufte
11
EXPERT TALK
CARBON WAR ROOM
CROSZAT KUNSTFONDS
NACHHALTIGKEITSFONDS SUSTAINABLE HIDDEN CHAMPIONS EQUITY
15 JAHRE
GRÜNDERSCHWUNG
LOGISTIK-EQUIPMENT
PRIVATE INVESTMENT OFFICE
DIE STIFTUNG „WIR GEHEN NEUE WEGE“
Ö2SE-METHODE
SPIN-OFF SUSTAINABILITY INTELLIGENCE LTD.
MODERNE PORTFOLIOTHEORIE
Zeitläufte
12
BERLINER SALONBBBBEEEERRRLLLIIINNNEERRR SSSAAALLLOOONNLLLEEEBBBB HEEERRZZEENN DDEERR SSTTAADDDTTTTEEEENNN IIMMM HHH
Der Literatursalon der Rahel Varnhagen (1771-1833)
hat in der heutigen Zeit keine aktuelle Bedeutung. Zu-
meist bietet auch die Architektur wenige Möglichkei-
ten, dass sich interessierte Menschen privat, im Rah-
men eines Salonabends, zusammen"nden können.
In bürgerlichen Wohnungen der Metropolen zu
Beginn des 19. Jahrhunderts trafen sich Intellektuelle,
Dichter, Denker und auch Bankiers zum gep$egten Ge-
dankenaustausch.
Das „Salon-Leben“ war geboren
In Zeiten der permanenten Kommunikation im SMS-
Format und der unentwegten Erreichbarkeit, wo
auch immer auf unserem Planeten, wächst in vielen
Teilen unserer Gesellschaft der Wunsch, Räume und
Gelegenheiten zum interdisziplinären Dialog zu ge-
stalten. Mit Geschäftspartnern und Freunden einen
Ort der Ruhe zu besitzen, wo die „Freiheit der Gedan-
ken“ Raum einnehmen kann. Diese Prämisse haben
sich Sir David Chipper"eld Architects und die Art-
projekt aus Berlin zum Thema gemacht. Im Herzen
Berlins besinnt er sich auf die alten Traditionen und
scha&t Raum für das Berliner Salonleben von heute.
Der Schwerpunkt liegt in der Grundrissgestaltung,
auf Großzügigkeit und Repräsentation. Der Gast und
der Freund kann zu privaten Matinéen und Soiréen,
Vorträgen und Hauskonzerten empfangen werden.
Eigens gescha&ene Kunstwerke von Christian Hoi-
schen und ein „FeenGarten“ runden das Ensemble ab.
Und das, mitten in Berlin.
Elke Kerkho&(Aufsichtsrat avesco) elke.kerkho&@avesco.de
© A
rtpro
jekt Wo
hn
un
gsb
au G
mb
H
© A
rtpro
jekt Wo
hn
un
gsb
au G
mb
H
© Artprojekt Wohnungsbau GmbH
Kolumne
13
Seit 40 Jahren ist Harry Assenmacher Journalist mit
dem Schwerpunkt Umwelt- und Naturschutzpolitik.
In dieser Zeit war er u.a. Chefredakteur der „fairkehr“,
Geschäftsführer des BUND-eigenen Natur & Umwelt
Verlages und langjähriger ÖKOTEST-Autor.
Sein Verständnis von Ökologie und Ökonomie war
einer der Gründe, warum er vor 20 Jahren die Forest
Finance-Gruppe gründete, die sich seitdem zum füh-
renden europäischen Anbieter für Walddirektinvest-
ments entwickelt hat. Für ihn sind „Wald & Werte“ eine
perfekte Verbindung von Ökologie und Ökonomie. Er
glaubt daran, „dass der dauerhafte Schutz, sowie der
Aufbau von ökologischen, nachhaltig bewirtschafte-
ten Wäldern, der derzeit einzige weltweit groß$ächige
Ansatz ist, eine Alternative zur chemie- und pro"tbe-
herrschten Forstwirtschaft zu bieten“.
Harry Assenmacher verfolgt mit ForestFinance
nicht den Ansatz einer „Spende für den Regenwald“. Er
will ein nachhaltiges „Wald-Wirtschaftssystem“ entwi-
ckeln, das allen Beteiligten Vorteile bringt. Das heißt,
faire Renditen für Investoren in reichen Industrielän-
dern, aber eben auch langfristig, sozial gesicherte Be-
schäftigung zu fairen Bedingungen für die Menschen
in Schwellen- oder Entwicklungsländern. Die Verbesse-
rung der Arbeits- und Lebensbedingungen in den Pro-
jektländern bedeutet bei ForestFinance faire Gehälter,
Sozialversicherungsschutz, Aus- und Weiterbildung
der Angestellten, aber vor allem auch Respekt und An-
erkennung der Mitarbeiter. Was für uns Europäer üb-
lich zu sein scheint, ist in vielen Regionen der Welt nicht
Gang und Gäbe. Auch deshalb setzt ForestFinance
neue Maßstäbe bei der Einbindung der Bevölkerung
vor Ort in den Regionen. Das Unternehmen bietet ver-
schiedene Weiterbildungsmöglichkeiten und vergibt
beispielsweise Stipendien an Beschäftigte sowie Mik-
rokredite an Familienangehörige. Übrigens setzt sich
ForestFinance auch für die Gleichberechtigung ein,
was deutlich an der Frauenquote von über 60 Prozent
der Belegschaft erkennbar ist und daran, dass auch in
den Führungsstrukturen des Unternehmens vielfach
Frauen ‚das Sagen’ haben. Ob Petra Kollmannsberger
als Geschäftsführerin Lateinamerika oder Christiane
Pindur als Geschäftsführerin und Chefcontrollerin oder
Marisol Najarro als Leiterin aller Projekte in Peru und
gleichzeitig zuständig für internationale Rechnungs-
legung. Auch wegen dieser mitarbeiterorientierten
Unternehmensphilosophie hat ForestFinance kaum
Mitarbeiter$uktuation. „Ein ganz wesentlicher Punkt,
um unser Know-how nicht nur aufzubauen, sondern
dauerhaft zu halten“, meint Assenmacher.
Wogegen er sich vehement wehrt, ist die Sicht-
weise der „Finanzer“. Er verspricht keine Renditen – er
verspricht, dass ForestFinance „Wald macht“ und Werte
scha&t! Nachhaltige Wald$ächen haben eine soziale,
HARRY ASSENMACHER… N
.......MMMMAAACCCCCHHHHHTTT WWWAAALLLDDD©
ForestFin
ance
© Fo
restFinan
cePersönlichkeit
14
Persönlichkeit
Gesellschaft
DDEEEENNN KKKUUUNNNDDDEEEENNNNN IIIIMMMMMMMMMMEEEERRR IIIIMMMMMM FFFFOOOOOOKKKKUUUUUSSSSSS
MITARBEITER IM WANDEL
„Als ich 2003 bei der avesco im Büro der Reinhardt-
straße an"ng, da waren wir zu zweit.“, erinnert sich Vor-
standsassistentin Andrea Franke. Später kamen noch
die Wertpapier-Expertin Irina Schwarz und Marketing-
Christian Wieprecht(Analyst Alternative Investments)[email protected]
Fachfrau Miriam Richter hinzu. „Unser Büro hatte drei
Zimmer.“, sagt Andrea Franke. „Aber da wir so eng beiei-
nander saßen, hatten alle den gleichen Wissensstand.
Wenn wir eine Werbeaktion starteten, konnten alle
© Fo
restFinan
ce
© avesco
Richard Focken (ForestFinance), Oliver N. Hagedorn (avesco) und
Harry Assenberger (Gründer und Geschäftsführer ForestFinance)
besichtigen eine ForestFinance-Finca.
ökologische und eine ökonomische Komponente. Wie
hoch dann der monetäre Ertrag sein wird, ist abhän-
gig von der Qualität und Quantität der Ernten, aber
auch von Holz-, Biomasse-, Kakao- und CO2-Preisen
am Markt. Hier verfügt ForestFinance nicht über theo-
retisches Fachwissen, wie mancher neue Wettbewer-
ber, sondern über reale Erfahrungen aus 20 Jahren En-
gagement und echten Ernten. „Mit all den guten und
schlechten Erfahrungen, die man in realer Land- und
Forstwirtschaft machen kann“, bekundet er. Umso be-
eindruckender die positive Leistungsbilanz des Unter-
nehmens.
Der Erfolg gibt seinem Ansatz recht: ForestFinance
hat bereits divers e Auszeichnungen wie beispiels-
weise den FSC Global Partner Award verliehen be-
kommen und über 15.000 Kunden vertrauen in das
Konzept. Das unterstreicht, dass diese Investoren bei
seinen Wald-direktinvestments keinen bedingungs-
losen Shareholder-Value-Ansatz erwarten, wohl aber
gute, natürliche, nachhaltige Renditen.
15
Gesellschaft
ihre Ideen einbringen. Während des Lunches erzählte
der Vorstand von der Aufsichtsratssitzung. So konnten
wir miterleben, wie aus Strategien Unternehmensziele
wurden.“, entsinnt sich Frau Schwarz. Mit dem Umzug
in die neuen Räumlichkeiten am Gendarmenmarkt ka-
men mehr Mitarbeiter, mehr Räume und auch mehr
Aufgaben hinzu.
In den ersten Jahren haben noch alle, alles ge-
macht, auch der Vorstand hat Gäste bewirtet, erzählt
Andrea Franke. „Heute konzentriere ich mich auf die
Assistenzaufgaben.“ Frau Schwarz, ehemals im Bereich
Wertpapiercontrolling tätig, hat sich voll auf die Über-
wachung und Kontrolle der Einhaltung der Compli-
ance und Geldwäsche-Richtlinien spezialisiert.
Den Kunden im Blick
Trotz aller Regularien und der Hektik, die mittlerweile
in unseren Arbeitsalltag eingezogen sind, haben wir
den Kunden nie aus den Augen verloren. „Eine der
jüngsten Verbesserungen ist das Controlling von Satel-
liteninvestments“, erklärt Sascha Franz, Mitarbeiter des
Wertpapiercontrolling-Teams, „Für den Vermögensver-
waltungskunden kontrollieren wir nicht nur die ver-
waltenden Fonds, sondern auch andere Investments,
die er in seinem Depot bei der Bank hält.“
Den Ursprung solcher Ideen legt bereits der Anstel-
lungsvertrag, den jeder Mitarbeiter bei avesco zu Be-
ginn seiner Tätigkeit erhält. Ein Teil der Vergütung ist
variabel und wird anhand von Quartalszielen gemes-
sen und abgerechnet. „Am Anfang musste ich ganz
schön schlucken, fast ein Drittel des Gehaltes vari-
abel“, gibt Christian Wieprecht, Analyst Alternativer
Investments zu, „aber inzwischen weiß ich, dass man
dadurch wacher gegenüber der eigenen Arbeit bleibt“.
Mitarbeiter – der Schlüssel zum Erfolg
„Vor 15 Jahren war es leichter, gute Mitarbeiter zu "nden
und zu halten. Heute sind es vor allem Aufstiegs- und
Entwicklungschancen mit Weiterbildungsmöglichkei-
ten und sinngebende Ziele mit Verantwortungsspiel-
raum, die Mitarbeiter an Jobs und Arbeitgeber wirklich
wertschätzen“, sagt Oliver N. Hagedorn. Zum Beispiel
Ste&en Kurth, Leiter des Wertpapiercontrollings, der
nach seinem Masterstudium bei avesco blieb und
gleich ein Management-Training besuchte. „Ich wollte
lernen, wie ich meine Mitarbeiter richtig führen und
motivieren kann“, sagt Ste&en Kurth. "Für mich sind
kurze Entscheidungswege wichtig. Jeder Einzelne
kann sich mit eigenen Ideen einbringen. Die Freiheit,
diese Ideen zu verwirklichen, motiviert mich immer
wieder.", so Doreen Breiter, Leiterin der Marketingab-
teilung.
Mitbestimmung, Wettbewerb und Kollegialität be-
feuern das avesco-Team und deswegen wird dieses
kleine aber feine Team auch noch in 15 Jahren moti-
viert an neuen Ideen für Kundeninvestments tüfteln.
© avesco
Kristin Hartmann(Buchhaltung/ Controlling/ Personal)[email protected]
avesco in den Anfangszeiten
16
ALLE MANN IN EINEM BOOT
Leben
„Petri Heil!“, mit diesen Worten verabschiedete
Prof. Volkmar Liebig (CFO der avesco) die Männer vom
Wertpapiercontrolling ins Wochenende. Als Teamleiter
ist es für mich eine Herzensangelegenheit, dass alle
Mitarbeiter im gleichen Boot sitzen. Das Wir-Gefühl
ist mir dabei besonders wichtig, um gemeinsam die
Ziele der Kunden und des Unternehmens zu errei-
chen. In den letzten Jahren sind durch diese Mentalität
Freundschaften entstanden, die über den Arbeitsalltag
hinausgehen. So beschlossen wir in diesem Jahr als
Wertpapiercontrolling-Team zusammen, einen Angel-
aus$ug zu unternehmen.
Inmitten der Mecklenburgischen Seenplatte, auf
dem Drewitzer See, angelten wir dort, wo einst Erich
Honecker seinen Wurm ins Wasser hielt. Dass diese
Methode auch heute noch erfolgreich ist, konnte Herr
Franz unter Beweis stellen, als er mit seiner Rute einen
Barsch aus dem Wasser zog. „Der Wurm, der an der An-
gel hängt, muss nicht dem Angler schmecken, sondern
dem Fisch“, sagte Herr Franz zufrieden. Humor gehört
sowohl bei einem gemeinsamen Angelaus$ug als
auch bei uns im Büro dazu.
Neben dem Teamwork, welches wir bei dem ge-
meinsamen Landen eines Fisches unter Beweis stel-
len mussten, gibt es weitere Parallelen zu der Arbeit
bei avesco. Denn genau wie bei avesco erfordert das
Angeln eine hohe Methodensicherheit. Die Wahl der
richtigen Angelmethode und die des Köders ist vom
Wetter, der Jahreszeit oder dem Gewässer abhängig.
Wurde die richtige Strategie erst einmal gewählt, gilt
es diese stringent umzusetzen. Eine hohe Disziplin bei
der Ausübung der Tätigkeit ist dabei der Schlüssel zum
Erfolg. Nichtsdestotrotz muss auch ein Angler persön-
liche Präferenzen vermeiden und neugierig bleiben,
um am Ende des Tages mit einem Fang nach Hause zu
gehen.
Nachdem wir den Barsch zurück in die Freiheit ge-
lassen haben, konzentrierten wir uns auf größere Fi-
sche. Doch mit welchen Ködern sollten wir angeln? „In
Netzstrümpfen hat sich schon so manch‘ toller Hecht
verfangen“, meinte Herr Bonin mit einem Lachen.
„Nein, wir wollen heute seriös angeln“, antwortete
ich amüsiert. So versuchten wir mit Kunstködern, die
Hechte im See zu überlisten. Dass die Sache einen Ha-
ken hatte, bemerkten die Hechte jedoch erst, nachdem
sie im Kescher gelandet sind.
Das eine zu tun, ohne das andere zu lassen
Wer angeln gehen möchte, muss Verantwortung zei-
gen und dafür sorgen, dass der Fischbestand nicht
nachhaltig gefährdet wird. Aus diesem Grund setzten
wir alle untermaßigen Fische zurück ins Gewässer und
nahmen nur einen größeren Hecht zum Abendessen
mit nach Hause. Nicht nur beim Angeln gehört faires
© avesco
EIINNN TTEEAAMM GEHT ANGELLNN
17
Leben
© avesco
Ste&en Kurth(Wertpapiercontrolling)ste&[email protected]
und kameradschaftliches Verhalten gegenüber der
Umwelt und seinen Kollegen dazu. Auch bei avesco
bildet die auf Integrität und Wertschätzung basierende
Zusammenarbeit mit Kunden, Mitarbeitern und Part-
nern die Grundlage für den Erfolg unserer Arbeit.
avesco Intern
EIN SPINN--OOFFF DER AVESSCCOO AG
SUSTAINABILITY INTELLIGENCE LTD.
© p
ixabay.co
m
Ein Element unseres Exzellenzanspruchs ist, die
Wünsche unserer Kunden ernst zu nehmen, ihnen gut
zuzuhören und erschöpfende Auskunft mit belastba-
ren Argumenten zu geben. Der Kundenwunsch, nach-
haltig zu investieren, ist ein exemplarisches Beispiel.
Wir haben uns kundig gemacht, mit Fondsanbietern,
Ratingagenturen und Privatbanken gesprochen, um
belastbare O&erten zu unterbreiten. Letztlich interes-
siert uns selbst, was die Akteure unter Nachhaltigkeit
verstehen und warum als nachhaltig bezeichnete
Finanzinstrumente diese Bezeichnung verdienen.
© p
ixelio / Esth
er Brau
ne
18
Ernüchternde Erkenntnisse
Das Ergebnis unserer Recherche war enttäuschend.
Manches als nachhaltig deklarierte Angebot erschien
eher vom Marketing her so bezeichnet zu sein. Die
Nachhaltigkeitsprüfungen waren weder plausibel
noch transparent. Das Erkennen von De"ziten ist je-
doch auch eine Chance, etwas besser zu machen. Und
so untersuchten wir in einem gemeinsamen Projekt
mit der TU München, welche Formen der Nachhal-
tigkeitsprüfung von Finanzinstrumenten angewandt
werden und wie eine Methode aussehen müsste, um
Nachhaltigkeit vollumfänglich zu prüfen. Herausge-
kommen ist die Ö2SE-Methode.
Unter der Lupe: Die Ö2SE-Methode
Ö2SE ist das Akronym aus Ökonomie, Ökologie, Sozia-
les und Ethik. Mit diesen vier Aspekten wird die Nach-
haltigkeit von Investments ganzheitlich erfasst. Sie
werden fundamental aus der Sicht der Entropie und
des Pareto-Optimums betrachtet. Die Erde unterliegt
seit ihrer Existenz stets der Entropie, also unumkehr-
baren Prozessen und ständiger Potenzialverringerung,
und die Menschheit ist – global und regional – durch
Ungleichgewichte und uneinheitliche Menschenbilder
gekennzeichnet. Bei jedem Investment wird danach
gefragt, ob die stets statt"ndende Entropie unnötiger-
weise noch beschleunigt wird oder nicht (z. B. durch
Verbrauch fossiler Energie) und ob die Ungleichver-
teilungen verstärkt oder gemindert werden (z. B. die
Einkommensverteilung). Diese Bewertungen "nden
innerhalb des Referenzrahmens des „gesunden Men-
schenverstandes“ statt, der durch acht Prinzipien bzw.
Maximen de"niert ist. Die Ausprägungen $ießen in ein
Schema ein, durch das am Ende ein Nachhaltigkeits-
ranking mit sieben Stufen von A bis G entsteht, so wie
wir es zur Kennzeichnung der Energiee[zienz beim
Kauf von Waschmaschinen kennen. Das Ergebnis ist
eindeutig, es ist plausibel und kann durch die Trans-
parenz der Methode vom Investor nachvollzogen und
gegebenenfalls durch eigene Gewichtungen modi"-
ziert werden.
Neue Methode und neues Unternehmen
Diese Methode hat als Innovation überzeugt. Institu-
tionen, wie zum Beispiel das Wuppertal-Institut für
Klima, Umwelt, Energie oder die Partner auf der Ber-
liner Konferenz Create Climate Wealth im September
2012 sagten, dass dieses Vorgehen die Skepsis und
Unsicherheit von Investoren beseitigen kann, ob ein
Investment wirklich nachhaltig ist oder nicht. Um
jeglichen Interessenskon$ikt zwischen Finanzdienst-
leistungen und dem Rating von Finanzinstrumen-
ten bzw. Unternehmen zu vermeiden, ist für die
Verbreitung der Ö2SE-Methode Anfang 2013 die recht-
lich selbstständige und von avesco unabhängige Sus-
tainability Intelligence Ltd. gegründet worden. Inzwi-
schen arbeiten nach einer ersten Finanzierungsrunde
etwa zwanzig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in
eigenen Räumen und die avesco AG hat auf Basis mit
Ö2SE gerateter börsennotierter mittelständischer Un-
ternehmen einen ersten Nachhaltigkeitsfonds aufge-
legt – eine wunderbare „Win-Win-Situation“.
Prof. Volkmar Liebig(Vorstand, CFO)[email protected]
avesco Intern©
Sustain
ability In
telligen
ce Ltd.
Das Team der Sustainability Intelligence Ltd.
Impressum
V.i.S.d.P.: Christiane Meyer-Ricks
avesco Financial Services AG
Mohrenstraße 34
10117 Berlin
Tel. + 49 (0) 30 28 87 67- 0
Fax + 49 (0) 30 28 87 67- 20
www.avesco.de
Die Beiträge dieser Firmenzeitung werden von
den avesco-Mitarbeitern recherchiert und ge-
schrieben. Obwohl alle Inhalte mit großer Sorgfalt
erarbeitet werden, können wir keine Gewähr für
die Richtigkeit übernehmen. Die Verö&entlichung
der hier vorliegenden Beiträge an anderer Stelle
ist nur mit schriftlicher Genehmigung von avesco
gestattet.
Bildarchiv und Bildquellen:
Titel: © avesco
Seite 3: © avesco
Seite 4: © pixabay.com
Seite 5: © pixabay.com
Seite 6 © pixabay.com
Seite 8: © avesco, © Robert Bosch Stiftung, Foto: Manuel Frauendorf
Seite 9: © www.bba.org.inSeite 10: © pixabay.de
Seite 11/12: © pixelio.de: Jahr 2000 Harry Hautumm, 2002 Lupo; 2005 Tim Reckmann; 2006 Jens Zehnder, 2009 Uschi Dreiucker, 2010 W. Broemme, 2011 Thommy Weiss, 2014 Udo Nowak, 2015 FotoHiero. Alle weiteren Bilder: Pixabay.com
Seite 14: © Artprojekt Wohnungsbau GmbH
Seite 15: © ForestFinance
Seite 16: © ForestFinance, © avesco
Seite 17: © avesco
Seite 18: © avesco
Seite 19: © pixelio.de/Esther Braune, © pixabay.com
Seite 20: © Sustainability Intelligence Ltd.
Möchten Sie, dass dieses Magazin auch Ihre
Freunde oder Kollegen erreicht? Dann senden Sie
uns eine E-mail an: [email protected]
© 2015 avesco Financial Services AG
ISSN 2193-2115
avesco Transparent Nr. 24 / August 2015
Informieren Sie sich über avesco:
Den Code mit Ihrem Smartphone scannen
oder direkt unter www.avesco.de
Impressum
V.i.S.d.P.: Christiane Meyer-Ricks
avesco Financial Services AG
Mohrenstraße 34
10117 Berlin
Tel. + 49 (0) 30 28 87 67- 0
Fax + 49 (0) 30 28 87 67- 20
www.avesco.de
Die Beiträge dieser Firmenzeitung werden von
den avesco-Mitarbeitern recherchiert und ge-
schrieben. Obwohl alle Inhalte mit großer Sorgfalt
erarbeitet werden, können wir keine Gewähr für
die Richtigkeit übernehmen. Die Verö&entlichung
der hier vorliegenden Beiträge an anderer Stelle
ist nur mit schriftlicher Genehmigung von avesco
gestattet.
Bildarchiv und Bildquellen:
Titel: © avesco
Seite 3: © avesco
Seite 4: © pixabay.com
Seite 5: © pixabay.com
Seite 6 © pixabay.com
Seite 8: © avesco, © Robert Bosch Stiftung, Foto: Manuel Frauendorf
Seite 9: © www.bba.org.inSeite 10: © pixabay.de
Seite 11/12: © pixelio.de: Jahr 2000 Harry Hautumm, 2002 Lupo; 2005 Tim Reckmann; 2006 Jens Zehnder, 2009 Uschi Dreiucker, 2010 W. Broemme, 2011 Thommy Weiss, 2014 Udo Nowak, 2015 FotoHiero. Alle weiteren Bilder: Pixabay.com
Seite 14: © Artprojekt Wohnungsbau GmbH
Seite 15: © ForestFinance
Seite 16: © ForestFinance, © avesco
Seite 17: © avesco
Seite 18: © avesco
Seite 19: © pixelio.de/Esther Braune, © pixabay.com
Seite 20: © Sustainability Intelligence Ltd.
Möchten Sie, dass dieses Magazin auch Ihre
Freunde oder Kollegen erreicht? Dann senden Sie
uns eine E-mail an: [email protected]
© 2015 avesco Financial Services AG
ISSN 2193-2115
avesco Transparent Nr. 24 / August 2015
Informieren Sie sich über avesco:
Den Code mit Ihrem Smartphone scannen
oder direkt unter www.avesco.de