STUDIUM
BACHELORARBEITEN 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur
Sehr geehrte Damen und Herren
Ich freue mich, Ihnen die Bachelorarbeiten des Herbstsemesters 2018/2019 und des Früh-
jahrssemesters 2019 vorzustellen. Sie wurden von hochmotivierten Bachelorabsolventinnen
und Bachelorabsolventen erarbeitet, die mit Stolz auf eine intensive und arbeitsreiche Zeit
zurückblicken dürfen.
Vor rund drei Jahren entschlossen sich knapp 400 junge Leute, ihr Studium an der HSR in
einem der acht Bachelorstudiengänge in den Bereichen Technik, Informationstechnologie
oder Bau- und Planungswesen aufzunehmen. Heute halten Sie das Resultat ihrer Abschluss-
arbeiten in Ihren Händen. Es ist ein Einblick in die Vielfalt der Wissensgebiete, die unsere
Studierenden als Themen ihrer Diplomarbeiten gewählt und zu einem wertvollen Ergebnis
gebracht haben.
Die HSR richtet sich kontinuierlich am Puls der Wissenschaft und der Praxis aus. Unsere
enge Zusammenarbeit in der angewandten Forschung und Entwicklung mit der Wirtschaft
und öffentlichen Institutionen liefert ein Spiegelbild der zukünftigen Bedürfnisse und der
Heraus forderungen in der Industrie und im Bau- und Planungswesen. Studierende aller
Studien richtungen erhalten im Rahmen des Unterrichts die Möglichkeit, in praxisorientier-
ten Projekten mitzuwirken. Das schärft ihren Sinn für aktuelle Themen, für die Erarbeitung
praxisnaher und zielorientierter Lösungsansätze und ermöglicht es ihnen, wichtige Kontakte
für ihr berufliches Netzwerk bereits während des Studiums aufzubauen.
Auch die Abschlussarbeiten befassen sich mit Lösungen für die Praxis. Die Studierenden
wenden die gelernten Methoden und Kompetenzen an und beweisen ihre Fähigkeit, kom-
plexe Aufgabenstellungen umfassend zu bearbeiten. Die Unternehmen und die öffentlichen
Institutionen können also auf Fachkräfte zählen, die mit den aktuellen Herausforderungen
vertraut sind und ihr Wissen für eine innovative Schweizer Wirtschaft einbringen können.
Ich wünsche den Bachelorabsolventinnen und Bachelorabsolventen einen gelungenen Start
ins Berufsleben und viel Erfolg, Freude sowie die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung auf
ihrem weiteren beruflichen Weg
Prof. Dr. Margit Mönnecke
Rektorin
Vorwort der Rektorin
Foto: Timo Rüegg
4 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur
HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 5
Sehr geehrte Damen und Herren
In Ihren Händen halten Sie die Zusammenfassungen der im HSR-Studiengang Land-
schaftsarchitektur im Jahr 2019 angefertigten Bachelorarbeiten. Wir freuen uns, Ihnen
diese sehr unterschiedlichen Arbeiten zu präsentieren, die in acht Wochen mit grosser
Motivation, Enthusiasmus und in langen Arbeitstagen entstanden sind.
Die Broschüre gibt einen spannenden Einblick in das breite Spektrum der Ausbildung
und die Vielseitigkeit des Berufsfeldes der Landschaftsarchitektur: Landschaftsent-
wicklung und -gestaltung, Planung und Entwurf urbaner Freiräume, Landschaftsbau
und -management.
Die Bachelorabsolventinnen und -absolventen präsentieren konzeptionelle Entwürfe und
Planungen sowie Vorschläge zu deren Umsetzung. Sie greifen neben den klassischen
Aufgabenfeldern auch die aktuellen Herausforderungen auf, die sich für die Landschafts-
architektur in einer sich verstädternden Schweiz ergeben. Die Broschüre dokumentiert,
dass uns der gute Kontakt zu unseren Partnerinnen und Partnern in Gemeinden und
Kantonsbehörden wichtig ist. Durch die Praxisnähe der Arbeiten sind ansprechende und
anregende Ergebnisse zustande gekommen.
Ich wünsche den angehenden Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten
viel Erfolg und Zufriedenheit im Beruf und einen guten Start in ihren neuen Lebens-
abschnitt!
Rapperswil, im September 2019
Prof. Peter Petschek
Studiengangleiter Landschaftsarchitektur
Vorwort des Studiengangleiters
6 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur
BSLA, Bund Schweizer Landschaftsarchitekten
und Landschaftsarchitektinnen, 2300 La Chaux-de-Fonds
Jardin Suisse,
Unternehmerverband Gärtner Schweiz, 5000 Aarau
SLA, Schweizerische Stiftung für Landschaftsarchitektur,
8640 Rapperswil
Preisstifter
HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 7
Prof. Heidi Berger Burger 33
Prof. Andrea Cejka 14, 15, 23, 26, 27, 28, 30, 36, 41, 42, 44, 53
Beatrice Friedli Klötzli 44
Prof. Hansjörg Gadient 17, 18, 21, 29, 32, 37, 40, 45, 50 ,51, 54, 55–57, 61, 62, 66, 69
Christian Graf 20, 21, 39, 45, 47, 48, 49, 59, 65, 67, 68
Gudrun Hoppe 19
Christopher T. Hunziker 50
Prof. Dr. Jasmin Joshi 16, 17, 26, 27, 30, 46, 57
Prof. Dr. Susanne Karn 26, 27, 31, 33, 34–36, 38, 43, 44, 51, 53, 56, 58
Martin Keller 20, 22, 25, 39, 45, 47–49, 52, 59, 65, 67, 68
Prof. Mark Krieger 18, 22, 29, 32, 52
Prof. Dr. Christoph Küffer 61, 66
Tabea Michaelis 58
LS-Architektin HTL Brigitte Nyffenegger 31, 34, 35, 38
Prof. Thomas Oesch 19, 24, 60, 63, 64
Prof. Peter Petschek 20, 25, 39, 47, 48, 49, 59, 65, 67, 68
Monika Schenk 37
Prof. Hans-Michael Schmitt 24, 33, 43, 46, 64
Prof. Dr. Dominik Siegrist 16, 40, 60
Jochen Soukup 14, 15, 18, 22, 23, 25, 28, 30, 36, 41, 42, 52, 54, 55, 62, 69
Adrian Ulrich 63
Examinatorinnen und Examinatoren
8 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur
Pascal Gysin 14, 15, 17, 21, 23, 26–38, 40–45, 50, 51, 53–58, 61, 62, 66, 69
Christophe Rentzel 18, 20, 22, 25, 39, 47– 49, 52, 59, 65, 67, 68
Joachim Wartner 16, 19, 24, 46, 60, 63, 64
Expertinnen und Experten
HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 9
«Central Park» 14
«Limmattaler Allmend» 15
Animal Aided-Design für Fledermäuse in der Gemeinde Greifensee 16
Arealentwicklung Wolf Basel-Stadt 17
Autobahnüberdeckung Kriens Grosshofbrücken / Portal Süd (Projekt San Cristoforo) 18
Bäche öffnen und erlebbar machen 19
BIM – Neubau des Gewerbehauses der Stiftung St. Jakob 20
Bruggmühle, Bischofszell 21
Campus Klinik Arlesheim – Klinik im Park 22
Campusgestaltung SSTH Swiss School of Tourism and Hospitality 23
Ein Bach, der verbindet 24
Ein Forum für die Universität St. Gallen 25
Entwicklungsgebiet Volta Nord Basel 26, 27
Entwurf / Ausführung Agglomerations-Park Dietikon / Spreitenbach 28
Erinnerungen ans Leben 29
Erlebnislandschaft Park Niderfeld 30
Freiraumentwicklungskonzept Universitäre Psychiatrische Dienste Bern 31
Freiraumgestaltung des Kasernenareals in Zürich 32
Freiraumkonzept für eine Gemeinde im ländlichen Raum 33
Freiraumkonzept Glarus 34
Freiraumkonzept Hirschenpark Bern 35
Gemeinde Ipsach – Dorfkerngestaltung 36
Gestaltung Aussenraum Siedlung Vogelsang in Winterthur 37
Hirschenhalde Bern 38
Ilgenhalde Pacman 39
Im Fallenden Brunnenhof 40
Ipsach am Bieler See / Aufwertung Dorfmitte 41
Ipsach am Bielersee / Gestaltung des Dorfzentrums 42
Themen
10 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur
Konzept für die Freiraumentwicklung im ESP Ausserholligen und die angrenzenden
Stadtteile 43
Kulturlandpark 44
Kulturpark am Gleis – St. Gallen 45
Landschafts- & Freiraumsystem Langenthal (BE) 46
Naturmuseum SG 47
Neubau Senioren Wohnungen Männedorf Haldenstrasse 48
Neuüberbauung Mürtschen- / Oberseestrasse, Rapperswil-Jona 49
Obermühle Baar 50
Parco Viarno 51
Pflanzplanung Schulanlage Hofacker, Zürich Hirslanden 52
Quartierpark Bern Stöckacker – Neuer Freiraum für Alle 53
Quartierpark Koch-Areal 54
Schicht um Schicht 55
Siedlungsgestaltung Obermühle Baar 56
Städtebaulicher Entwurf primär basierend auf ökologischen Grundlagen 57
Suhr begegnet sich! 58
Überbauung Kohler / Wogeno, Hochbord Dübendorf 59
Vegia rüdera, növa atmusfera 60
VoltaNord 61
Von horizontal bis vertikal 62
Wassermanagement als Herausforderung für die Landschaftsgestaltung 63
Wasserstadt Langenthal 64
Wohn- und Pflegezentrum Turm-Matt, Wollerau 65
Wohnen im Stückler – Zürich – Altstetten 66
Wohnüberbauung Zwischenbächen, Zürich Altstetten 67
Wohnüberbauung Zwischenbächen, Zürich Altstetten, Teil Süd 68
Zwischen Wald und Flur 69
Themen (Fortsetzung)
HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 11
Bachelors, Diplomandinnen und Diplomanden
Ackermann Daniel 47
Aebi Marc Roman 36
Aeschbacher Martin 29
Albiez Jonathen Lee 30
Bärtschi Oliver 48
Berger Sarah 43
Bodei Tanja 18
Borer Manuel 35
Brocker Yves 23
Brodmann Petra Wanda 24
Durrer Yanick 41
Ehrsam Janick 46
Ferrari Emanuel 66
Fischer David 42
Fischer Noëmi 32
Freuler Ramona 16
Glaus Rebecca 56
Greuter Felix 21
Haueter Stéphanie 34
Heck Nor 67
Hofer Valentin 54
Ingold Reto Urs 63
Irmer Anne Carola 53
Jacobus Koen Renger 68
Jordi Tamara Celina 20
Klötzli Pascal Michael 38
Koci Andrej 50
Kohler Carina 26
Künzli Fabienne 27
Lehmann Sebastian 57
Leisi Angelina 62
12 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur
Mollet Rhea-Tabea 58
Muheim Juri Maria 25
Mörgeli Jonas 28
Niederer Marco 65
Niquille Joël 39
Nussbaumer Annelis 33
Richner Karin 22
Ritschard Gianni 37
Rodel Vera 51
Rogenmoser Bettina 40
Rötheli Jasmin 52
Rutz Cornel 19
Saurer Liv 55
Schär Remo 64
Schneider Hanna 17
Schneider Janine 69
Schutz Nicola Donato 59
Schönholzer Monica 31
Siegenthaler Michael 44
Steimen Mario 15
Streuli Marco 45
Studer Gina 14
Sutter Florian 61
Vögele Marc 49
Zürcher Fabio 60
Bachelors, Diplomandinnen und Diplomanden (Fortsetzung)
HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 13
Ausgangslage: Das Limmattal gehört zu den grössten Ballungszentren der Agglomera-
tion Zürichs. Es hat in den letzten 20 Jahren ein deutliches Wachstum erfahren, und man
kann von einer anhaltenden Entwicklungsdynamik und einer zunehmenden Nutzungs-
dichte ausgehen. Das Niderfeld ist mit seinen circa 40ha Fläche die letzte grosse Bau-
landreserve Dietikons. Es wurde zum Zentrumsgebiet von nationaler Bedeutung erklärt
und soll deshalb durch eine dichte Bebauung und Mischnutzungsquartiere geprägt wer-
den. Es soll eine bislang fehlende Urbanität entstehen, die rund 2000 Personen Wohn-
raum bieten und 3000 Arbeitsplätze schaffen soll. Das städtebauliche Projekt vom Büro
StadtWerke sieht ein Arbeitsgebiet, ein Wohnquartier, ein Wohn-/Mischgebiet sowie
einen grossen zentralen Park vor.
Ziel der Arbeit: Der Park als Herzstück des Entwurfs soll bereits in einer frühen Realisie-
rungsphase erstellt werden und das Gebiet für Investoren attraktivieren. Der Park hat
einem hohen Nutzungsdruck standzuhalten und muss eine Palette an diversen Ange-
boten bieten. Der Teischlibach, der sich heute quer durch das Niderfeld zieht, soll in die
Parkgestaltung integriert und zugänglich gemacht werden. Ausserdem muss der Park
bei einem starken Niederschlagsereignis als Retentionsbecken für Hochwasser der Rep-
pisch dienen.
Ergebnis: Der Park hat drei wichtige Eintrittspforten in Form des Tor-/Quartier- und Spiel-
platzes, die von den drei Hauptachsen verbunden werden. Diese Achsen spannen eine
offengehaltene Allmend zwischen sich auf, die Raum zur Aneignung bietet und dem
Park seine belebte Mitte gibt. Im nördlichen Teil des Parks wird ein Streuobsthain mit ei-
nem öffentlichen Siedlungsgarten kombiniert, den Hobbygärtner nach Ihren Wünschen
und Bedürfnissen bewirtschaften können. Im Gartenhain trifft man sich aber auch zum
Verweilen in Hängematten oder zum Balancieren auf der Slackline.
Der Teischlibach führt über den Torplatz in den Park und ist über eine Sitztreppe zu-
gänglich gemacht. Eine modellierte Sohle, die einen verzweigten Bachlauf simuliert, ist
eine Mischung zwischen künstlichem Eingriff und natürlicher Typologie. Sie widerspie-
gelt den Übergang vom bisher grösstenteils eingedolten hin zum naturnahen Zustand.
Die vorgegebenen Seitenarme werden je nach Wasserstand durchflossen oder von Pflan-
zen bewachsen und bilden so eine diverse, begehbare Wasserlandschaft. Im Park ist das
Bachufer naturnah mit einem dichten Weichholzauencharakter, der sich nur gezielt an
drei Stellen öffnet, um den Bach erlebbar zu machen. Im Überschwemmungskorridor
der Reppisch liegt ein Hartholzauenwald, der mit seinem dichten Unterholz Schlupfwin-
kel für verschiedene Lebewesen bietet. Punktuelle Pflegeeingriffe lichten das dichte Un-
terholz, sodass Raum für Spiel und Sport geschaffen wird. So kann ein Spaziergang oder
eine Joggingroute durch den Wald unternommen werden oder ein Yogakurs auf der
Lichtung besucht werden. Durch leichte Topografie ergibt sich zudem eine szenografi-
sche Abfolge von Räumen und Atmosphären beim Durchstreifen des Waldes. Diese un-
terschiedlichen Räume und Atmosphären sind im ganzen Park ein zentrales Mittel, um
dem hohen Nutzungsdruck gerecht zu werden, indem eine breite Palette an Aktivitäten
geboten wird, ohne dass diese sich gegenseitig stören.
Konzept: Freiräume und Erschliessung des «Central Parks» Eigene Darstellung
Vertiefung: verflochtener Bachlauf des Teischlibachs am Torplatz beim Eintritt in den ParkEigene Darstellung
Atmosphärenschnitt: Allmend mit Clumps und BacherlebnisbereichEigene Darstellung
Diplomandin Gina Studer
Examinatoren Prof. Andrea Cejka, Jochen Soukup
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
«Central Park» Einbettung des öffentlichen Freiraums in das Niderfeld, Dietikon
GinaStuder
14 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur
HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 15
Ausgangslage: Das Limmattal zählt zu einem der bedeutendsten Ballungszentren der
Agglomeration Zürich. Die hervorragende Erschliessung hat ein rasantes unkoordinier-
tes Wachstum ausgelöst. Die einstigen Bauerndörfer haben sich zu einer prosperieren-
den Bandstadt im Talboden entwickelt. Zwei quer zum Tal verlaufende Landschaftskorri-
dore gliedern das Gefüge in 3 Teilräume. Der Landschaftskorridor Sulperg-Rüsler trennt
die Teilräume Zürich-Dietikon und Spreitenbach-Killwangen. Teil dieses Korridors ist der
vernachlässigte Raum zwischen Spreitenbach, Dietikon, dem Rangierbahnhof sowie der
stark befahrenen Landstrasse. Inmitten befindet sich eine von Landwirtschaft umgebene
Industrieinsel. Mit dem Bau der Limmattalbahn (LTB) gerät das Gebiet ins Rampenlicht.
Die gute Erschliessung führt zu zahlreichen grösseren Bauprojekten, die in Zukunft den
schon heute schlecht wahrnehmbaren Landschaftskorridor verengen werden. Für den
Betrieb der LTB wird ein Depot benötigt, das auf dem umstrittenen Standort Müsli ge-
plant ist. Zahlreiche Visionen sehen weitere Bauvolumen darin vor, die aufgrund diverser
rechtlicher Hürden schlechte Chancen haben. Das Projekt «Limmattaler Allmend» ver-
zichtet daher auf eine Setzung weiterer Bauvolumen zum Schutz des Landschaftskorri-
dors und zum Wohl der Menschen.
Ergebnis: Das Projekt spielt mit der heterogenen Agglomerationslandschaft und deren
Kontraste. Die vielfältigen fragmentierten Räume und deren Nutzungen werden aufge-
nommen, ergänzt und inszeniert. Ein starkes Weggerüst und die Setzung von Volumen
schaffen ein erlebbares Gesamtgefüge, das sich flexibel an die ungewisse Entwicklung
der Agglomeration anpassen kann. Räume mit unterschiedlichsten Massstäben, von der
weiten Allmend zur kleinen Nische, befriedigen unterschiedliche Bedürfnisse. Die Über-
gangsräume, die von der Erholungs- und Kulturlandschaft zur Allmend vermitteln, sind
topografisch hervorgehoben. Der Kontrast von tief und hoch ermöglicht unterschied-
lichste Einblicke auf die neu angelegte Allmend und die Umgebung.
Planungsperimeter im Landschaftskorridor Sulperg-RüslerEigene Darstellung
Ansicht Landschaftskorridor Sulperg-Rüsler mit Bauvolumen projektiertEigene Darstellung
Die «Limmattaler Allmend» bietet vielfältige neue und integrierte alte Nutzungen. Eigene Darstellung
Diplomand Mario Steimen
Examinatoren Prof. Andrea Cejka, Jochen Soukup
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
«Limmattaler Allmend»
MarioSteimen
Ziel der Arbeit: Fledermäuse sind die heimlichen Jägerinnen der Nacht. Von den 30 in
der Schweiz lebenden Arten sind 15 Arten auf der roten Liste. Die Gründe, warum die
Fledermäuse auf der roten Liste sind, sind vielfältig. Einige der Hauptgründe sind Woh-
nungsnot (dies betrifft vor allem die Dachstock-bewohnenden Arten), Nahrungsman-
gel infolge des Insektensterbens oder eine gestörte Wahrnehmung von Tag und Nacht
durch die Lichtverschmutzung. Deshalb wird in der vorliegenden Arbeit ein Konzept er-
stellt, um den Tieren in der Gemeinde Greifensee mit besseren Bedingungen zu helfen.
Vorgehen: Die Grundlage der Arbeit ist eine Analyse, die auf Kartengrundlagen, Kartie-
rungen des CSCF (Schweizerisches Zentrum für die Kartografie der Fauna) und eigenen
Datenerhebungen mittels Drohne und Fledermausdetektor basiert. Alle in der Gemeinde
vorkommenden Fledermausarten wurden porträtiert. Im Fokus waren die Sommer- und
Winterquartiere, sowie die Jagdgebiete der einzelnen Arten.
Die Analyse zeigt, dass die Gemeinde Greifensee das Potenzial zu einem guten Lebens-
raum für die Fledermäuse hat. Positiv werden vor allem der alte Dorfkern, der Seeanstoss
und die Feuchtgebiete bewertet. Auch die Beleuchtung fällt auf, diese aber eher negativ.
Aus dem Fazit der Analyse sind das Leitbild, die Leitsätze und die Ziele abgeleitet. Die
Analyse wie auch das Konzept gliedert sich in vier Themengebiete: i) die Fledermaus-
quartiere, ii) die Jagdgebiete, iii) die Strukturen der Landschaft und zu guter Letzt iv) die
Beleuchtung. In diesen Themengebieten werden mögliche Massnahmen in Form von
Bausteinen präsentiert, um eine einfache Anwendung in anderen Gemeinden zu ermög-
lichen.
Für die Gemeinde Greifensee wurden die wichtigen Massnahmen auf einer Karte ver-
ortet und genauer beschrieben. Im Bereich der Quartiere beispielsweise soll die Öff-
nung und Abdichtung der Dachstöcke im alten Dorfkern erfolgen. Sie bilden ein wichti-
ges Zuhause für die Dachstockfledermäuse und lindern deren Wohnungsnot. Auch für
die Waldbewohner muss gehandelt werden. Bis für sie genügend alte Baumhöhlen vor-
handen sind, kann ihnen künstlich mittels Fledermauskästen geholfen werden. Auch
den Spaltenbewohnern kann auf diese Weise geholfen werden. Weitere Massnahmen-
Bausteine sind für die analysierten Bereiche in der Arbeit definiert.
Bei der Umsetzung eines solchen Konzepts sind viele Akteure beteiligt. Einer der wich-
tigsten Akteure ist der Landwirt, aber auch die Gemeinde und der Kanton spielen eine
wichtige Rolle. Damit eine gute Umsetzung gelingen kann, braucht es die richtige Kom-
munikation und einige Hilfsmittel wie die Direktzahlungsverordnung. Zur direkten Kom-
munikation mit der Bevölkerung von Greifensee wurden Flyer entworfen, die darüber in-
formieren, wie Privat personen den Fledermäusen helfen können.
Nach der Umsetzung sollte über mehrere Jahre eine Erfolgskontrolle mit Monitoring
durchgeführt werden. In der Folge können Massnahmen korrigiert oder neue Aktivitä-
ten definiert werden.
Grosses Mausohr, eine der typischen DachstockfledermäuseKlaus Bogon
Drohnenaufnahme des Zentrums MeierwisEigene Darstellung
Selbst gebauter flacher Fledermauskasten als künstliches Zuhause für SpaltenbewohnerEigene Darstellung
Diplomandin Ramona Freuler
Examinatoren Prof. Dr. Jasmin Joshi, Prof. Dr. Dominik Siegrist
Experte Joachim Wartner, SKK Landschaftsarchitekten AG, Wettingen, AG
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Animal Aided-Design für Fledermäuse in der Gemeinde Greifensee
RamonaFreuler
16 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur
HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 17
Ausgangslage: Das 16 ha grosse Güterbahnhofareal Wolf im Kanton Basel-Stadt liegt
östlich vom Bahnhof SBB und südlich des City-Gates, zwischen einem Gleisfeld und der
St.Jakobstrasse mit der Autobahnein- und -ausfahrt. Durch die Verlagerung des inter-
nationalen Güterumschlags «Gateway Basel Nord» weist der Güterbahnhof enormes
städtebauliches Entwicklungspotenzial auf. Für das Stadtentwicklungsgebiet wurde ein
städtebaulicher Studienauftrag mit mehreren Planerteams durchgeführt. 2019–2022 sol-
len die planungsrechtlichen Grundlagen bearbeitet werden. Entstehen soll ein neues,
eigenständiges Quartier, das einen Teil des prognostizierten Bevölkerungswachstums
aufnimmt und Arbeiten, Wohnen sowie Mischnutzungen ermöglicht. Der Binnenverlad
bleibt im Nordosten des Areals bestehen und wird mit dem Freiverlad kombiniert. Diese
Nutzungen beinhalten, dass durch den kombinierten Verlad Schwerverkehr entsteht.
Durch die isolierte Lage des Areals, die Lage an Vernetzungsachsen erster Priorität und
durch negative Einflüsse stellt das Areal erhöhte Anforderungen an ökologische, klimati-
sche, städtebauliche und sozial-räumliche Qualitäten und Lösungsansätze.
Ziel der Arbeit: Der Fokus liegt darauf, den Städtebau und die Freiräume von der Öko-
logie her zu denken. Zu welchen neuen Bildern führt es, wenn die ökologische Vernet-
zung und das Klima von Anfang an miteinbezogen werden? Welche Dichte ist mit den
ökologischen Zielen realisierbar? Wie reagiert der Städtebau auf die denkmalgeschütz-
ten Bauten? Es entsteht ein Gerüst, das die Koexistenz von Menschen, Klima, Fauna und
Flora trägt.
Ergebnis: Aufgezeigt wird, welcher Mehrwert sich aus dem frühzeitigen Einbezug der
Ökologie für das neue Quartier abzeichnet. Das Richtprojekt gibt die unterschiedlichen
Qualitäten vor. Mit rechtlichen Festsetzungen werden sie verbindlich für die Planung. Die
identitätsstiftende Achse dient als Rückgrat des urbanen Lebens und sichert die Durchlüf-
tung. Entlang der Achse entstehen multifunktionale Freiräume als schattenspendende,
kühlende Orte der Begegnung. Diese werden mit Bäumen bepflanzt, mit Wasser bespielt
und beziehen die Identität des Ortes mit ein. Standorttypische Leitarten geben die Be-
pflanzung und Vielfalt an Strukturen im Freiraum und auf den Dächern vor. Vernetzungs-
korridore u.a. die Vernetzungsbrücke heben die Barrierewirkung des Areals auf, sichern
den Austausch der Arten und unterstützten die Fuss- und Veloverkehrsanbindung. Die
Lebensräume für die trocken-warmen und schattenliebenden Arten werden vergrössert
und zoniert. In der aktiven Zone wird der Nutzer über einzelne Platten geführt, sodass
Sukzession stattfinden kann und er als Gestalter zum Teil der Ökologie wird.
Richtprojekt mit den rechtlichen Festsetzungen (röm. Ziffer = Geschos-sigkeit, Zahl = Ausnützungsziffer)l.: Leslie J. Mehrhoff, M.: Beat Bäumler, r.: Andreas Meyer
Sukzession – Der Übergang vom trocken-warmen Lebensraum zum WegEigene Darstellung
Typische trocken-warme Arten – l.: Stoebe-Flockenblume,Rosmarinweidenröschen und die Leitart Mauereidechse.Eigene Darstellung
Diplomandin Hanna Schneider
Examinatoren Prof. Hansjörg Gadient, Prof. Dr. Jasmin Joshi
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Arealentwicklung Wolf Basel-StadtEin zukunftsweisendes Quartier
HannaSchneider
Aufgabenstellung: Durch die Realisierung des Bypasses Luzern werden am Grosshof-
Portal neue Fahrspuren notwendig, zudem entsteht dadurch der Bedarf einer zweiten
Brücke. Die bestehende Brücke soll im Jahr 2025 ersetzt werden, um den städtebaulich
bedeutenden Ort angemessen zu entwickeln.
Ziel der Arbeit: Durch die neue Brückenkonstruktion wird die weitere Entwicklung der
Umgebung massgeblich mitbestimmt. Deshalb soll sich die neue Konstruktion optimal
in das Umfeld einfügen. Ein grosszügiger Freiraum dient auf und neben der Brückenkon-
struktion für die Bevölkerung als Erholungsort. Zudem wird der Ort ein Verbindungs-
stück zwischen Luzern und Kriens sein. Durch den eingeschränkten Bodenaufbau müs-
sen die Gestaltung und besonders die Bepflanzung gezielt ausgewählt werden.
Ergebnis: Entstanden ist ein grosszügiger Freiraum, der sowohl zur Erholung und zum
Flanieren als auch als Quartierverbindung genutzt werden kann. Unterschiedlich ge-
formte Pyramiden lenken den Blick auf das Bergpanorama und bieten gleichzeitig eine
interessante Spielmöglichkeit für Kinder.
Die Bepflanzung ist natürlich gehalten, und erinnert an die heimischen Wildwiesen und
ist mit blühfreudigen Stauden ausgestattet. Die einheimischen Bäume bilden einen lo-
ckeren Hain auf der Überdeckung und eingeführte Baumarten ein straffes Raster auf
dem darunterliegenden Platz. Im Herbst tauchen die unterschiedlichen Herbstfärbungen
den Ort in neue Farben.
Ausschnitt des Baumkonzepts im HerbstEigene Darstellung
Jahresverlauf der FromentalwieseEigene Darstellung
Ausschnitt aus dem VorprojektplanEigene Darstellung
Diplomandin Tanja Bodei
Examinatoren Prof. Mark Krieger, Prof. Hansjörg Gadient, Jochen Soukup
Experte Christophe Rentzel, Salathé Gartenkultur AG, Oberwil BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Autobahnüberdeckung Kriens Grosshofbrücken / Portal Süd (Projekt San Cristoforo)
TanjaBodei
18 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur
HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 19
Einleitung: Die Kantone machen eine Revitalisierungsplanung, die die prioritär zu revita-
lisierenden Abschnitte der Fliessgewässer aufzeigt. Der Kanton Zürich verzeichnet rund
3600 km Fliessgewässer, von denen knapp die Hälfte in einem schlechten Zustand sind.
Das «Naturnetz Pfannenstil» weist ungefähr 250 km Fliessgewässer davon auf. Auch bei
diesen gibt es Revitalisierungspotenzial. Viele Abschnitte sind eingedolt oder weisen ein
unnatürliches Erscheinungsbild auf. Mittels Bachöffnung und Revitalisierung sollen na-
turnahe Lebensräume entstehen, die für den Menschen auch erlebbar sind.
Vorgehen: Es wird ein Gestaltungskonzept mit Fokus auf die Revitalisierung der Fliess-
gewässer im «Naturnetz Pfannenstil» entworfen. Basis hierfür bildet die Ökomorpholo-
gie. Bezogen auf den Betrachtungsperimeter wird eine Bachtypisierung entwickelt.
Mit – der Region angepassten – Kriterien und abgeleitet von den Datengrundlagen der
Revitalisierungsplanung des Kanton Zürichs werden acht Bachtypen mit ähnlichen Eigen-
schaften zusammengefasst. Die naturnahen Abschnitte werden mittels GIS-Abfragen er-
hoben und als Referenzobjekte fotografisch dokumentiert.
Der Bachabschnitt mit dem höchsten Aufwertungspotenzial wird als Vertiefung bis zur
Stufe Vorprojekt ausgearbeitet.
Ergebnis: Durch die Offenlegung der Bäche, die breiten Gewässerräume und die Gehölz-
strukturen werden die durch die Melioration zerschnittenen Lebensräume wieder ver-
netzt – auch mit einer Nasswiese als Zeuge der Vergangenheit. Das Wegnetz wird mit
neuen Verbindungen zu einem Rundweg ausgebaut, und der bestehende Weg zwischen
Wangen und Kaltenstein an den revitalisierten Bach verlegt. Mit Sitzmöglich keiten und
attraktiven Verweilräumen wird die Talmulde für die Nah- und Nächsterholung mass-
geblich aufgewertet.
Die Bäche werden von einheimischen Sträuchern und Hochstaudenfluren umsäumt. Ent-
lang der Wegachsen finden sich vereinzelt Feldgehölze und eine Allee mit Hochstamm-
obst. Die vorhandenen Drainagerohre werden gefasst und separat in die neuen Bäche
eingeleitet. Die Drainagefunktion bleibt weiter bestehen, und die Bodenqualität wird
nicht beeinträchtigt.
Die Bachverläufe werden im Situationsplan und ergänzenden Quer– und Längsprofilen
gezeigt. Die Visualisierung zeigt den Zustand eines geöffneten Bachabschnittes mit ei-
ner Kiesfläche.
Naturnetz Pfannenstil – Betrachtung der ökologischen Vernetzung mit Fokus Fliessgewässergeo.admin.ch
Situationsplan der BachöffnungEigene Darstellung
Erlebbares Wasser dank Revitalisierung mit Kiesfläche als Zugang zum WasserEigene Darstellung
Diplomand Cornel Rutz
Examinatoren Prof. Thomas Oesch, Gudrun Hoppe
Experte Joachim Wartner, SKK Landschaftsarchitekten AG, Wettingen, AG
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Bäche öffnen und erlebbar machenRevitalisierungskonzept im Naturnetz Pfannenstil
CornelRutz
Ausgangslage: Südlich der Limmat, an der Viaduktstrasse in Zürich, liegt das Grundstück
der Stiftung St. Jakob, einem vor 110 Jahren gegründeten Blindenwerk. Über die letzten
100 Jahre hinweg hat sich aus der Stiftung ein wirtschaftlich ausgerichtetes Behinderten-
werk mit 550 Arbeitsplätzen entwickelt, das Menschen mit verschiedensten Behinderun-
gen einen Arbeitsplatz bietet. Mittels eines Architektenwettbewerbes wurde nach einer
Lösung für den Bau des neuen Gewerbehauses für die Stiftung gesucht. Michael Meier
und Marius Hug Architekten AG aus Zürich haben mit ihrem Projekt den dritten Platz ge-
wonnen. Dieses sieht ein abgestuftes, sechsstöckiges Gebäude vor, dessen Tiefgarage
sich fast über das gesamte Grundstück erstreckt. Auf der Südseite des Grundstücks be-
findet sich eine offene, platzartige Fläche, die zum Teil vom stiftungseigenen Restaurant
als Terrasse genutzt wird.
Ziel der Arbeit: Die Bachelorarbeit hat das Ziel, den Aussenraum inmitten des stark ver-
dichteten Stadtteils detailliert zu gestalten und dabei einen Bezug zwischen Aussenraum
und Stiftungsgebäude zu schaffen. Durch die Arbeit mit BIM soll in Revit ein digitales
Modell aufgebaut werden, das Hintergrundinformationen über die einzelnen Bauele-
mente enthält. Dabei wird versucht, auch Details mit Revit zu zeichnen, um herauszu-
finden wo die Potenziale, Stärken, Schwächen und Hindernisse bei der Arbeit mit BIM
liegen.
Ergebnis: In Anlehnung an die Entstehungsgeschichte der Stiftung St. Jakob greift der
Platz die Blindenschrift als primäres Gestaltungselement auf. Da sich der Perimeter in ei-
nem sehr dichten und unter hohem Nutzungsdruck stehenden Stadtteil befindet, wird
bei der Gestaltung Wert auf Offenheit und Aufenthaltsqualität gelegt, wobei der Aus-
senraum als Platzfläche gestaltet wird. Der Perimeter liegt in einem sehr flachen Ge-
lände, wodurch eine Entwässerung über lange Rinnen ermöglicht wird. Diese ziehen
sich um den Perimeter und werden gestalterisch als trennende Elemente eingesetzt, um
den Platz von der Restfläche abzuheben und somit seine Zugehörigkeit zum Stiftungs-
gebäude zu akzentuieren.
Das Potenzial von BIM liegt in der Möglichkeit, Bauelemente mit Daten zu hinterlegen.
Ein BIM-Modell kann zudem von mehreren Mitwirkenden gleichzeitig bearbeitet wer-
den, wodurch Fehler schneller erkannt werden können. Der wohl grösste Nachteil eines
3D-Modelles ist vor allem die Trägheit, mit der das Programm bei Änderungen im Projekt
reagiert. Es bedarf eines grossen Zeitaufwands, das Modell an neue Begebenheiten an-
zupassen. Die Detaillierung der Bauelemente erfolgte im Modell des Stiftungsperimeters
erst im Revit, aber aufgrund der Trägheit bei Abänderungen und einigen Ungenauigkei-
ten des Programmes bei Schnittdarstellungen wurden im Nachhinein viele Details nicht
mit Revit, sondern im Civil gezeichnet.
Vorprojektplan: Perimeter der Stiftung St. JakobEigene Darstellung
Revit: BIM-Modell des ProjektperimetersEigene Darstellung
Platzgestaltung mit Blindenschrift als GestaltungsthemaEigene Darstellung
Diplomandin Tamara Celina Jordi
Examinatoren Prof. Peter Petschek, Christian Graf, Martin Keller
Experte Christophe Rentzel, Salathé Gartenkultur AG, Oberwil BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
BIM – Neubau des Gewerbehauses der Stiftung St. JakobUmgebungsgestaltung und Ausführungsplanung mit BIM
Tamara CelinaJordi
20 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur
HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 21
Ausgangslage: Das Areal Bruggmühle in Bischofszell durchwanderte 300 Jahre ge-
schichtliche Entwicklung im Mühlenbetrieb. Gelegen an der Sitter im Kanton Thurgau
wird nach dieser langen Zeit der Betrieb eingestellt und ein neues Kapitel Geschichte ge-
schrieben. Die historischen Gebäude, die in Bischofszell zum Stadtbild beitragen, werden
mit Neubauten ergänzt und zu einem attraktiven Wohn- und Gewerbegebiet ausgebaut.
Mit direktem Zugang zur Sitter und mit Sicht auf die südlich gelegene Altstadt entsteht
ein attraktives Wohnumfeld mit spannenden Freiräumen. Gefasst durch die Nordstrasse
im Norden und die Sitter im Süden ist der grösste Teil des Freiraumes auf der Decke der
Tiefgarage anzusetzen und bringt bautechnische Herausforderungen.
Vorgehen: Wasser ist in Bischofszell überall zu finden und prägt die Stadt, die von der
Sitter und der Thur umgeben ist. Die Bruggmühle wurde früher wie die meisten Müh-
len mit Wasserkraft betrieben. Das Zitat der Kraft des Wassers zeigt sich im Umgang mit
dem Regenwasser der Dachflächen und Beläge. Es durchspielt die Freiräume und zeigt
sich in differenzierten Ausformulierungen von Elementen. Mühlen waren und sind heute
Treffpunkte von Bauern, Müllern und Bäckern. Sich gegenseitig begegnen steht auch im
neuen Freiraum im Zentrum. Unterschiedliche Raumgliederungen schaffen verschiedene
Öffentlichkeitsgrade. Private Bereiche geben den Bewohnern Raum und Zeit für gute
Ideen, die später in der Gemeinschaft geteilt werden können. Der Uferbereich der Sitter
soll sich mit den innenliegenden Höfen verschmelzen, und das Areal fungiert somit als
neuer Lebensraum.
Ergebnis: Die südlich gelegenen Eigentumswohnungen geniessen ihren Blick auf die
Sitter und die Altstadt von Bischofszell. Mietwohnungen im nördlichen Bereich erhal-
ten einen durch halbhohe Hecken räumlich gezeichneten Vorgarten. Ein grosszügig
angelegter berankter Pavillon lädt zu gemütlichen Gesprächen und gemeinschaftlichen
Festen ein. Für grössere Feste findet sich auf dem Quartiersplatz vor dem alten Müh-
lengebäude weiträumig Platz. Das Regenwasser findet seinen Weg in offenen Rinnen
zu Versickerungsflächen oder sammelt sich in grösseren Gerinnen und wird entlang der
Mauer unterirdisch in Leitungen geführt und tritt prominent wieder aus dieser heraus bis
das Wasser die Sitter über ein naturnahes Bachbett erreicht. Auengehölze und silbrig-
grau belaubte Pflanzen durchziehen die Anlage und gliedern sich in die vorherrschende
Ufervegetation der Sitter ein. Darunter sind auch schnittverträgliche Pflanzen zu finden,
die Kindern die Möglichkeit bieten, im grossen Spielbereich Staudämme und Brücken aus
Zweigen über die Rinnen zu konstruieren.
Einbettung Bischofszells in die fluvial geprägte LandschaftGrafikgrundlage swisstopo
KonzeptplanEigene Darstellung
Ausschnitt aus dem VorprojektGartenpavillon im InnenhofEigene Darstellung
Diplomand Felix Greuter
Examinatoren Prof. Hansjörg Gadient, Christian Graf
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Bruggmühle, BischofszellFreiräume am Wasser
FelixGreuter
Ausgangslage: Die anthroposophische Klinik Arlesheim ersetzt das Haus Wegman
durch einen Neubau. Mit dieser baulichen Massnahme entsteht die Möglichkeit, die be-
stehende Parkanlage zu erweitern. Die Gebäude im Park, das Ita Wegman Haus, die
Wäscherei und das Musiktherapie Haus bleiben bestehen und werden mit einem Tee-
und einem Musikpavillon ergänzt. Die alten, bestehenden Bäume stehen unter Schutz.
Das Architekturprojekt sieht vor, dass Haus Wegman durch drei Neubauten zu ersetzen.
Die Gebäude weisen unterschiedliche Nutzungen auf, so haben nun die Verwaltung und
die Therapie ein eigenes Gebäude. Die Klinik im Park soll die Bedürfnisse der Patientin-
nen und Patienten erfüllen sowie ein Rückzugsort sein.
Ziel der Arbeit: Das Ziel dieser Arbeit ist es, dem Campus Klinik Arlesheim einen funk-
tionalen, ästhetisch ansprechenden Park zu entwerfen und zu bepflanzen. Dabei wer-
den die Anforderungen der Patientinnen und Patienten wie auch die der Mitar beiter an
den Park berücksichtigt. Die Gestaltung des Parks unterliegt den anthroposophischen
Grund regeln.
Die Umgebung wird in drei Raumzonen gegliedert.
Die erste Zone liegt bei den Gebäuden und heisst die Patientinnen und Patienten wie
auch die Besucher willkommen. Charakteristisch für diese Zone sind die in den Farben
Gelb, Blau und Rot gehaltenen Pflanzungen. Diese Glanzfarben wirken anregend.
Die zweite Zone besticht durch ihre Offenheit. Neben Gehölzpflanzungen von Blau-
g lockenbaum (Paulownia tomentosa), Geweihbaum (Gymnocladus dioicus) und Zimt-
ahorn (Acer griseum) sind die Flächen als Wiese mit Rasenflächen ausgebildet. Neben
dem Spazieren bieten die Rasenflächen die Möglichkeit, sich aufzuhalten, auf Rasen
oder auf Liegen.
Die dritte Zone hat durch die bestehenden Bäume einen Waldcharakter. Dieser wird
durch eine naturnahe Pflanzenwahl gestärkt. Die Farbigkeit der Blüten wird bewusst de-
zent gehalten. Die zarten Farben helfen, sich zu entspannen.
Ergebnis: Im Eingangsbereich wird man von bunten, anregenden Staudenpflanzungen
empfangen, die durch Bartblume (Caryopteris x clandonensis), Perovskie (Perovskia atrip-
licifolia), Säckelblume (Ceanothus delilianus) und Artischocke (Cynara) begleitet werden.
Die Wege sind asphaltiert und mit Pflastersteinen eingefasst. Um die Wege zu hierarchie-
ren, sind die befahrenen Strassen mit Asphalt ausgebildet. Der Zugang zum Hauptein-
gang ist mit aufgehelltem Asphalt materialisiert. Die Wege durch den Park wie auch die
Gartenterrasse werden mit aufgehelltem Asphalt gebaut, der abgestrahlt wird um die
Oberflächenstruktur zu verändern.
Im Park werden die Wege von Wiesen, Staudenrabatten oder Baumhainen begleitet. Die
Wiese dient neben der Erholung auch der Biodiversität. Hier finden Bienen, Schmetter-
linge und Distelmeise einen Lebensraum.
Der bestehende Park bietet den Patientinnen und Patienten einen Rückzugsort mit einer
Waldatmosphäre, um zu genesen.
Blick vom bestehenden Park zum Musiktherapie HausEigene Darstellung
Stimmungsbild BaumhainEigene Darstellung
KonzeptplanEigene Darstellung
Diplomandin Karin Richner
Examinatoren Prof. Mark Krieger, Jochen Soukup, Martin Keller
Experte Christophe Rentzel, Salathé Gartenkultur AG, Oberwil BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Campus Klinik Arlesheim – Klinik im Park
KarinRichner
22 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur
HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 23
Ausgangslage: Die SSTH befindet sich zurzeit in einer starken Wachstumsphase, jährlich
muss der Campus mehr Leute fassen und zusätzlichen Wohnraum für die neuen Studie-
renden bieten. Momentan kann die Nachfrage an benötigten Schul- und Schlafräumen
kaum bewerkstelligt werden, und der Aussenraum erfüllt eher funktionale Zwecke, an-
statt dem immer grösser werdenden Nutzungsdruck und zahlreichen Ansprüchen ge-
recht zu werden. Da die SSTH seit 2013 ein Mitglied der EHL-Group ist, stiegen die
Schülerzahlen jährlich exponentiell und die Austauschstudenten von Lausanne brauchen
ebenfalls immer mehr Platz.
Nun muss und möchte die SSTH wachsen und hat dazu diversen Planungen den Start-
schuss gegeben. Um mehr Platz für neue Gebäude und natürlich neuen, zurzeit knappen
Aussenraum zu generieren, möchte man eine Campuserweiterung in einem angrenzen-
den Gebiet realisieren und den bestehenden Raum optimal nutzen.
Ziel der Arbeit: Das Ziel dieser Arbeit ist es, der SSTH aufzuzeigen, wie und im welchem
Umfang sie wachsen kann. Es wird aufgezeigt, welche Aspekte es zukünftig zu beach-
ten gibt, was die Schülerinnen und Schüler für einen Schul- und Lebensalltag auf dem
Campus brauchen, wie der jetzige Campus optimal genutzt wird und natürlich wie das
Erweiterungsareal erschlossen und integriert werden kann.
Es soll folglich aus landschaftsarchitektonischer Sicht eine optimale Eingliederung der
Erweiterungsbauten, eine spannende Verbindung zum Areal Fontana und ein tragendes
Gesamtkonzept des zukünftigen Campus, entworfen werden.
Neben den konkreten Umsetzungszielen möchte diese Arbeit auch ein klares Branding
und eine starke Positionierung der SSTH in der EHL-Group aufzeigen. In diesem Sinne soll
ein einzigartiger EHL-ALPINE CAMPUS erschaffen werden, der durch einen ansprechen-
des Campusdesign und ein starkes Konzept und Branding brillieren wird.
Fazit: Die Arbeit konnte spannende und teilweise unerwartete Ergebnisse hervorbringen.
Sei es bei der Ermittlung der von den verschiedenen Nutzern gewünschten Aussenraum-
funktionen oder der neuen Verbindung zum Erweiterungsareal Fontana. Durch eine um-
fangreiche Analyse konnte aufgezeigt werden, dass der Aussenraum den jetzigen und
zukünftigen Ansprüchen nicht gerecht wird und im Bereich des Angebots, bezüglich
Freizeit und Sport, grosses Potenzial herrscht. Die einzelnen Aussenräume werden durch
eine zukünftige Umnutzung oder klare Entflechtung der sich teilweise konkurrenzieren-
den Funktionen stark an Wert gewinnen und einen stimmigeren und ansprechenderen
Campus ermöglichen.
Mit dem Erstellen von neuartigen Outdoor-Highlights und einem übergreifenden Kon-
zept wird es möglich, den Anforderungen der ganzzeitlich auf dem Campus lebenden
Studenten gerecht zu werden. Ebenfalls wird damit aufgezeigt, wie sich die SSTH zu-
künftigen Besuchern öffnen kann und sich bei einzelnen touristischen Angeboten und
Freizeitaktivitäten rund um Passugg positionieren wird.
Drohnenaufnahme des SSTH CampusEigene Darstellung
Vorprojektsplan Ausschnitt HaupteingangEigene Darstellung
Visualisierung HaupteingangssituationEigene Darstellung
Diplomand Yves Brocker
Examinatoren Prof. Andrea Cejka, Jochen Soukup
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Campusgestaltung SSTH Swiss School of Tourism and HospitalityPassugg, Schweiz
YvesBrocker
Ausgangslage: Aus aktuellem Grund wird das Thema der Gewässerraumausscheidung
und der Gewässerrevitalisierung bearbeitet. Der Kanton Aargau muss sich, genau wie
alle anderen Kantone, gemäss Gewässerschutzgesetz (2011) und Gewässerschutzver-
ordnung um die Ausscheidung und die Revitalisierung seiner Gewässer kümmern. In
dieser Arbeit wird das Bachsystem der Gemeinde Kaisten bearbeitet, als Beispiel für wei-
tere Projekte im Kanton. Die Forderung des Gewässerschutzgesetzes eröffnet auch der
Landschaftsentwicklung eine Chance, denn Landschafts- und Gewässerentwicklung sol-
len Hand in Hand gehen. Für diese planerisch anspruchsvolle Aufgabe bedarf es neben
Wissen auch Kompromissbereitschaft bei den Betroffenen und gute Ideen für die Um-
setzung.
Vorgehen: Eine Gebietsanalyse von Kaisten ist der erste Schritt, um sich einen Überblick
zu verschaffen. Nach dieser Analyse, die ein Gemeindeporträt, eine geschichtliche Rück-
blende, einen Raumbeschrieb und eine Kartenanalyse beinhaltet, wird das Bachsystem
als einzelnes Element besonders betrachtet. Eine umfassende Klärung des Bestandes soll
das Fundament für eine Kategorisierung des gesamten Baches sein. Diese Kategorisie-
rungen nach ökomorphologischen Abschnitten, nach Landnutzungen und nach land-
schaftlichen Ähnlichkeiten sollen das Potenzial und die Probleme der Bachabschnitte auf-
zeigen und als Grundlage für ein Gesamtkonzept dienen. Dieses Gesamtkonzept stützt
sich auf ein Leitbild, das die Entwicklung von Kaisten und besonders des Bachs auf-
zeigt. Aus der Kategorisierung wird ausserdem der Gewässerabschnitt mit dem grössten
Handlungsbedarf und Verbesserungspotenzial abgeleitet, an dem dann exemplarisch
eine Projektstudie für eine Revitalisierung erstellt wird. Diese soll für Flora, Fauna und
den Menschen einen Mehrwert bieten und die Vorgaben des Gewässerschutz gesetzes
erfüllen.
Die Gemeinde Kaisten eingebettet in der TafeljuralandschaftEigene Darstellung
Der Kaistenbach im Dorfkern von KaistenEigene Darstellung
Projektstudie: Schnitt durch den revitalisierten EmmischwandbachEigene Darstellung
Diplomandin Petra Wanda Brodmann
Examinatoren Prof. Hans-Michael Schmitt, Prof. Thomas Oesch
Experte Joachim Wartner, SKK Landschaftsarchitekten AG, Wettingen, AG
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Ein Bach, der verbindetEin Landschaftsentwicklungskonzept mit Fokus Fliessgewässer in Kaisten
Petra WandaBrodmann
24 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur
HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 25
Ausgangslage: In den Jahren 2006–2011 wurde die ursprünglich auf 3500 Studenten
ausgelegte Universität St. Gallen saniert und für rund 5000 zusätzliche Studenten erwei-
tert. Als letzter Schritt ist der Bau eines innovativen Learning Centers geplant, welches
dem modernen, vielfältigen Lernen Raum bieten soll.
In dieser Bachelorarbeit für Landschaftsarchitektur wird der drittplatzierte Vorschlag
für dieses Learning Center des Architekturbüros von MADE IN mit dem Projektnamen
YF-117A von landschaftsarchitektonischer Seite bearbeitet und ergänzt.
Ergebnis: In dieser Arbeit wurde das in der Ausgangslage beschriebene Projekt auf den
Stufen Konzept, Vorprojekt und Bauprojekt bearbeitet.
Die Bachelorarbeit erweitert den Lernraum des Learning Center in den Aussenraum. Die
offenen Räume ermöglichen Begegnungen und Platz auch für kleinere Veranstaltun-
gen. Sie gehen gegliedert in geschützte Rückzugsräume über. Die Gehölze umfassen
das ganze Areal und grenzen es zu den Familiengärten im Nord-Osten und zur Guisan-
strasse im Norden und Westen ab. Sie dienen auch als Raumfilter zwischen offenen und
geschützten Räumen. Bewegliche Möblierung erlaubt den Studenten und Studentinnen,
die Räume frei nach ihren Bedürfnissen einzurichten. Das Meteorwasser wird von meh-
reren kleinen Dämmen zurückgehalten und über Rasenflächen zu zwei Versickerungs-
becken geführt.
Schnittansicht der Situation zwischen dem neuen Learning Center links und der bestehenden Bibliothek rechts
Detailschnitt der zentralen Treppe mit Sitzstufen
Plan des Projektes auf Stufe Vorprojekt
Diplomand Juri Maria Muheim
Examinatoren Prof. Peter Petschek, Jochen Soukup, Martin Keller
Experte Christophe Rentzel, Salathé Gartenkultur AG, Oberwil BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Ein Forum für die Universität St. GallenUmgebungsgestaltung für das Projekt YF-117AS von MADE IN, Neubau HSG Learning Center
Ausgangslage: Im November 2018 wurde über den Bebauungsplan für das Industrie-
gebiet Volta Nord abgestimmt, der von der Bevölkerung deutlich angenommen wurde.
Der Bebauungsplan sieht ein neues Quartier mit Gewerbe- sowie Wohnfläche vor, die
durch einen Park, einen Platz und eine Naturschutzzone ergänzt werden. Momentan
ist das gesamte Areal unterversorgt an Freiräumen. Um dieses Defizit zu beheben und
ein attraktives Quartier zu schaffen, braucht es grosszügige und qualitativ hochwertige
Grünflächen, die dem Nutzungsdruck gerecht werden. Zudem befinden sich auf dem ge-
samten Areal schützenswerte Trockenstandorte, die erhalten werden müssen.
Im Rahmen dieser Bachelorarbeit wurden der Park, der Quartiersplatz sowie die Natur-
schutzzone vertieft bearbeitet und bis Stufe Vorprojekt ausgearbeitet.
Vorgehen: Nach einer ausführlichen Analyse wurde ein Freiraumkonzept für das gesamte
Areal erstellt. Durch den Schwerpunkt von öffentlichem Grünraum am Boden und ge-
meinschaftlichen Freifläche auf dem Dach wird eine gute Freiraumversorgung erreicht.
Aufbauend auf dem Freiraumkonzept wurde das Konzept erstellt. Volta Nord ist heute
stark geprägt von den diagonalen Gleisen, die durch das Areal verlaufen. Auf diesen
Fluchten basiert das neue Konzept für den Park und den Quartiersplatz.
Ergebnis: Durch die neue Formensprache, die auf den bestehenden Strukturen basiert,
erhält Volta Nord eine neue Identität, ohne dass die Geschichte des Ortes verloren geht.
Die Freiflächen der Baufelder werden teilweise an den Park angegliedert, sodass ein
grosszügiger Freiraum entsteht, der zusammen mit dem Quartiersplatz viele verschie-
dene Nutzungen zulässt. Die wertvollen trockenwarmen Lebensräume, die auf dem
ganzen Areal zu finden sind, können dank der Naturschutzzone entlang der Gleise ge-
sichert und gefördert werden. Diese ist dank einem Steg dennoch für die Bevölkerung
zugänglich.
Visualisierung: Blick vom Naturschutzgebiet über den Park an die WohnbautenEigene Darstellung
Schnittansicht durch den QuartiersplatzEigene Darstellung
Vorprojektplan: QuartiersplatzPlanungsgrundlagen der Stadt Basel
Diplomandin Carina Kohler
Examinatoren Prof. Andrea Cejka, Prof. Dr. Susanne Karn, Prof. Dr. Jasmin Joshi
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Entwicklungsgebiet Volta Nord BaselVom Industriegebiet zum Wohnquartier
CarinaKohler
26 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur
HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 27
Ausgangslage: Das Quartier St. Johann im Norden des Kantons Basel-Stadt wird geglie-
dert in einen südlichen Teil mit vielen Wohnungsbauten und einen nördlichen, grenz-
nahen Teil mit vorwiegend industriell genutzten Bauten und Firmengeländen. In Zukunft
werden auch Teile des nördlichen St. Johanns in Wohngebiete umgewandelt. Auf dem
Gebiet Volta Nord, das Inhalt dieser Bachelorarbeit ist, befinden sich momentan exten-
siv industriell genutzte Bauten. Durch den Wegzug des Coop Weinlagers sowie auslau-
fende Mietverträge für das Grundstück der SBB bietet sich die Entwicklung zu einem
gemischt genutzten Gebiet an. Dabei sollen Nutzungen für Wohnen, Dienstleistungen,
Büros s owie Industrie kombiniert werden.
Im November 2018 wurde die Vorlage des Bebauungsplans in einer Abstimmung von der
Bevölkerung angenommen.
Vorgehen: Diese Bachelorarbeit basiert auf dem bestehenden Bebauungsplan und um-
fasst den Perimeter mit den Grundstücken der Stadt Basel sowie der SBB. Die Planun-
gen der Stiftung Habitat, welche südlich an den Perimeter angrenzen, werden mitein-
bezogen.
Aus dem Bebauungsplan gehen eine grobe Einteilung des Perimeters in fünf Baufelder
sowie die Zonierung der öffentlichen Grünräume in einen Quartiersplatz, einen Park und
eine Naturschutzzone hervor.
Nach einer gründlichen Analyse wurde ein Freiraumkonzept über das Gebiet St. Johann
erstellt. Darauf basierend wurde ein Gesamtkonzept über den Projektperimeter ent-
wickelt. Zusätzlich beinhaltet diese Bachelorarbeit eine Vertiefung auf Stufe Vorprojekt,
die den Quartiersplatz und den Park mit angrenzender Naturschutzzone behandelt.
Ergebnis: Am Eingang des Parks befindet sich ein Platz mit einem lockeren Baumhain und
Sitzgelegenheiten, der durch die Anbindung an einen Quartierstreff aktiviert wird. Da-
hinter wird der Park mit nutzungsoffenen Wiesen, Urban Gardening und Spielmöglich-
keiten für Kinder durch einen Weg erschlossen. An beiden Enden dieses Wegs schliesst
ein Holzsteg an, der die Naturschutzzone erlebbar macht. Besucher können in einem
Rundgang Ruderalflora, Hochstaudenflure und einen Sukzessionswald bestaunen. Durch
eine begrünte Lärmschutzwand werden sie vom Lärm der angrenzenden Bahnstrecke
nach Frankreich abgeschirmt.
Der Quartiersplatz wird mit einem versiegelten und einem offenen Bereich ausgestal-
tet und bietet viel Aufenthaltsmöglichkeiten. Unter einem Blätterdach können Besucher
dort zukünftig ein Café im angrenzenden Lokal geniessen oder Tischtennis spielen.
Konzeptplan: Strassen und Gassen, Park und Naturschutzgebiet greifen ineinanderPlanungsgrundlagen der Stadt Basel
Schnittansicht vom Platz im ParkEigene Darstellung
Visualisierung des QuartiersplatzesEigene Darstellung
Diplomandin Fabienne Künzli
Examinatoren Prof. Andrea Cejka, Prof. Dr. Susanne Karn, Prof. Dr. Jasmin Joshi
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Entwicklungsgebiet Volta Nord BaselVom Industriegebiet zum Wohnquartier
FabienneKünzli
Ausgangslage: Das Limmattal als Teil der Metropolitanregion Zürich ist geprägt von
Infrastruktur sowie von der Limmat als blauem Band zwischen Baden und Zürich. Durch
die exzellente Anbindung wächst die Bedeutung des Tals als Arbeits- und Wohnort
zu sehends. Lange Zeit entwickelten sich die mehrheitlich landwirtschaftlich gepräg-
ten Dörfer entlang der Hangkanten links und rechts der Limmat. Mit dem Ausbau der
Infrastrukturen wuchsen die Siedlungen jedoch immer näher zusammen, was dazu
führte, dass eine Bandstadt von Zürich bis nach Baden entstand. Einzig drei talquerende
zusammenhängende Landschaftsräume hielten dem Siedlungsdruck stand. Die zen-
trale Talquerung bildet der Korridor Hüttikerberg-Sandbühl und ist daher von unschätz-
barer Qualität und liegt inmitten der beiden Gemeinden Dietikon und Spreitenbach.
Heutzutage meist landwirtschaftlich genutzt, befindet sich inmitten des Perimeters das
Gewerbegebiet Asp. Gefasst wird der Perimeter sowohl durch das riesige Gleisfeld des
Rangierbahnhofs Limmattal sowie durch diverse Verkehrsachsen. Inmitten grosser Ent-
wicklungsgebiete wie etwa dem Niderfeld oder dem Kreuzäcker-Areal liegend, erhält
der Perimeter zusätzlich Prägnanz.
Ziel der Arbeit: Durch den Bau der Limmattalbahn rückt der etwas vergessene Zwischen-
raum inmitten Spreitenbachs und Dietikons ins Scheinwerferlicht. Ziel dieser Bachelor-
arbeit ist die Ausarbeitung eines Parkentwurfs, der dem Perimeter zu mehr Identität ver-
hilft. Das Limmattal muss sich als Region verstehen, und der Asper Park, zwischen zwei
Gemeinden und Kantonen gelegen, bildet eines der Bindeglieder, das die Menschen zu-
einander führt. Die Integration von Infrastrukturen, einem der prägenden Elemente der
Agglomeration, in eine ganzheitliche Gestaltung ist eine zentrale Aufgabe des Parks.
Die Heterogenität der Nutzer soll sich in den Angeboten und Atmosphären der Anlage
widerspiegeln. Durch ein breites Nutzungsangebot wird die Berechtigung des Parks an
solch einem regionalpolitisch wichtigen Ort bewiesen.
Ergebnis: Der Asper Park wird durch zwei prägnante Gehölzgürtel gegliedert. Diese dre-
hen sich um das Mischgebiet Asp herum und öffnen sich in Richtung Kulturlandschaft
und fokussieren in Richtung Infrastruktur. Diese wird in Weiterentwicklung des Land-
schaftsparks in Szene gesetzt. Die Gehölzgürtel haben unterschiedliche Ausprägungen,
vom Grün durchflossenen, aufgeasteten Hain bis zum dichten Laubmischwald. Die sich
so ergebenden Räume werden mit unterschiedlichsten Nutzungen bespielt. Dabei spielt
insbesondere die Interaktion zwischen den verschiedenen Nutzern eine zentrale Rolle.
Mittels Durchmischung und teils konträrer Anordnungen der Attraktionen kommen sich
unterschiedliche Bevölkerungsgruppen näher. Dies stärkt Toleranz und Integration. Das
Herz des neuen Parks bildet das Mischgebiet Asp mit seinem prägnanten Kultur- und
Gemeinschaftszentrum. Direkt an der Haltestelle Asper Park gelegen, beherbergt dieses
die Parkverwaltung, die von beiden Gemeinden Spreitenbach und Dietikon zu gleichen
Teilen gestellt wird. Zwei Hauptachsen verbinden die wichtigsten regionalen Punkte,
etwa das Dorfzentrum von Spreitenbach mit der S-Bahn-Haltestelle Silbern, und tref-
fen sich am neuen Asper Platz. Der Park wird so nicht nur zum siedlungsnahen Freiraum,
sondern zum regionalen Treffpunkt für alle Bevölkerungsgruppen.
Zwei prägnante Gehölzgürtel öffnen den Blick zur Kulturlandschaft und fokussieren in Richtung Infrastruktur.Eigene Darstellung
Ein breites Nutzungsangebot ermöglicht, dass sich unterschiedliche Bevölkerungsgruppen austauschen.Eigene Darstellung
Mit Spiel zwischen Offenheit und Geschlossenheit trägt der Asper Park zur Identitätsstiftung im Limmattal bei. Eigene Darstellung
Diplomand Jonas Mörgeli
Examinatoren Prof. Andrea Cejka, Jochen Soukup
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Entwurf / Ausführung Agglomerations-Park Dietikon / SpreitenbachAsper Park – Ein Stück Identität fürs Limmattal
JonasMörgeli
28 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur
HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 29
Ausgangslage: Jenaz – im Prättigau, Kanton Graubünden, steht für hügelige Kulturland-
schaften und einen malerischen Walser Dorfkern aus dem 14. Jahrhundert. Mit der Dorf-
gründung entstand auch die reformierte Kirche, sorgfältig zwischen Dorfrand und dem
Kulturland auf postglazialgeprägten Schotterterrassen eingebettet. Die Kirche wird von
einem Friedhof umschlossen, auf dem seit jeher die BürgerInnen von Jenaz bestattet
wurden. Trotz lokalem Traditionsbewusstsein ändern sich die Anforderungen an den
Friedhof. Immer weniger der 1200 EinwohnerInnen lassen sich zeichenhaft in einem kon-
ventionellen Reihengrab mit Grabstein bestatten. Dies hat zur Folge, dass sich die Platz-
verhältnisse, Nutzungsanforderungen und das Erscheinungsbild des Friedhofs in Zukunft
verändern werden.
Ziel der Arbeit: Auf den Bestand eingehend, wird der Friedhof sowohl traditionelle,
wie auch zukunftsfähige Bestattungsformen anbieten. Der Raum öffnet sich aus seiner
Monofunktionalität, wird neu organisiert und gegliedert und bietet neben Begegnungs-
auch Rückzugszonen. Die Anlage wird in Bezug auf die Nutzung und die Passierbarkeit
aufgewertet und erhält durch eine adäquate Verwendung von Pflanzen ein neues Ge-
sicht. Der Bestattungsprozess ist kein abgeschlossener; der Friedhof erhält eine flexible
Strategie, die in Zukunft auf sich ändernde Bestattungstendenzen reagieren kann.
Ergebnis: Zwei räumlich unterschiedlich geprägte Atmosphären stehen im Dialog und
ermöglichen Begegnung sowie Rückzug auf dem Friedhofgelände. Einem dem Dorf zu-
gewandten, strukturierten und offenen Raum folgt auf der entgegengesetzten Friedhof-
seite ein Naturlandschafts-orientierter, wild anmutender und intimer Raum.
Eine Platzhierarchie, über einen einfachen Fussweg verbunden, gliedert die Nutzungs-
bereiche und bettet diese in den erlebbaren Grünraum ein.
Umgeben von intensiv genutztem Kulturland entsteht eine eingefriedete und extensiv
anmutende Erinnerungslandschaft, die sich auf die lokale Obstbautradition im 19. und
20. Jahrhundert bezieht. Die zeitgemässe Interpretation der Erinnerungslandschaft ma-
nifestiert sich in der Form von harmonierenden Wildobstarten und einer pflegeleichten
Blumenwiese im grossen und kleinen Kontext.
Von den bestehenden Grundstrukturen ausgehend, spannt sich ein Gehölzensemble auf,
das bei Aufhebung und Änderungen der Grabordnung stets ergänzt und weiterent-
wickelt werden kann.
Der ursprünglich karge und leerwirkende Friedhof erhält eine grüne Überprägung, die im
Einklang mit dem Bestand einen fortlaufenden Entwicklungsprozess zulässt und Aufent-
haltsqualität für Mensch, Pflanze und Tier bietet. An einem Ort der Verstorbenen kehrt
somit Leben ein.
Aktuelle Luftaufnahme des Friedhofs Kirchgemeinde Jenaz
Unterschiedliche Gehölzstrukturen bringen eine grüne Atmosphäre.Eigene Darstellung
Ein grosszügiger Vorplatz stärkt die Eingangssituation.Eigene Darstellung
Diplomand Martin Aeschbacher
Examinatoren Prof. Hansjörg Gadient, Prof. Mark Krieger
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Erinnerungen ans LebenUmgestaltung Friedhof Jenaz
MartinAeschbacher
Ausgangslage: Das Niderfeld gehört zur Gemeinde Dietikon und bildet mit seinen 40 ha
Land die grösste verbleibende Baulandreserve Dietikons. Das Entwicklungsgebiet Nider-
feld ist gemäss dem kantonalen Richtplan ein Siedlungs- bzw. Zentrumsgebiet von kan-
tonaler Bedeutung. Künftig wird das Gebiet Wohnraum für 2000 Personen wie auch
3000 Arbeitsplätze bieten. Aus diesem Grund ist genügend öffentlicher Freiraum einzu-
planen. Auf die Anliegen der Bewohner und Arbeitenden sollen dementsprechend Rück-
sicht genommen werden. Das Areal ist zurzeit nur mässig besiedelt. Neben Wohnbauten
und Schrebergärten haben sich ein paar Autohändler angesiedelt. Das übrige Land wird
für die Landwirtschaft verwendet. Da das Gelände etwas tiefer gelegen ist, füllt sich die
Ebene bei starken Regenereignissen mit Wasser.
Ziel der Arbeit: Der Entwurf schlägt vor, einen Park zu schaffen, der mit verschiedensten
Teilräumen die Bedürfnisse der Anwohner decken soll. Frei nutzbare Flächen wie auch
klar definierte Nutzungen und Angebote werden in einem verträglichen Verhältnis im
Park verteilt. Somit soll dem Nutzungsdruck auf öffentliche Freiräume entgegengewirkt
werden. Der Park ist umrandet von Wohngebiet wie auch Gewerbezonen und bildet
das Herzstück des neuen Niderfelds. Mit seinen Freizeitangeboten soll der Park nicht
nur dem neuen Quartier dienen, sondern als neues Aktivitäten- und Erlebniszentrum für
ganz Dietikon dienen. Das heutige Strassennetz wird genutzt, um die Stadt Dietikon mit
dem neuen Quartier zu verbinden. Auch eine Veloschnellroute soll direkt am Park vorbei-
führen. Eine Absenkung im Park soll als Rückhaltebecken fungieren und bei einem Extre-
mereignis die Wassermassen der nahegelegenen Reppisch auffangen. Ebenfalls wichtig
sind die landschaftlichen und ökologischen Qualitäten. Diese werden in die Gestaltung
des Parks miteinbezogen und erschaffen ein zusammenhängendes Gesamtbild.
Ergebnis: Entstanden ist ein grossflächiger Park, der durch die unterschiedlichen
Teilräume sowie die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten den zukünftigen Bewohnern
einen qualitativen Erholungsraum mit Lebensqualität bietet. Eine weite Wiesenfläche
bietet Platz für diverse Nutzungen wie sportliche Aktivitäten oder als Picknickort. Die
breiten Hauptwege queren den Park und knüpfen an die Haltestellen der Limmattalbahn
an. Nebenwege führen entlang an Erholungs- und Erlebnisräumen. Die neuen Gemein-
schaftsgärten bieten eine alternative zu den ehemaligen Schrebergärten. Der revitali-
sierte Teischlibach ist zugänglich und ermöglicht Einblicke in die flusstypische Vegetation.
Am Wasserspielplatz kann das Wasser nun auch spielerisch erlebt werden. Die vertieft
bearbeiteten Sitzelemente wurden in verschiedenen Ausführungen konzipiert und er-
halten zusätzliche Funktionen wie Treffpunkt oder Aussichtsplattform. Diese Elemente
begleiten den Gang durch den Park und tragen zur neuen Identität des Parks bei.
Freiraumorganisation NiderfeldEigene Darstellung
Der Park im Niderfeld funktioniert auch als Rückhaltebecken.Eigene Darstellung
Variationen von speziell entworfenen Sitzelementen charakterisieren auch den Park.Eigene Darstellung
Diplomand Jonathen Lee Albiez
Examinatoren Prof. Andrea Cejka, Prof. Dr. Jasmin Joshi, Jochen Soukup
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Erlebnislandschaft Park NiderfeldNeue Freiräume am Teischlibach, Niderfeld
Jonathen LeeAlbiez
30 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur
HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 31
Ausgangslage: Das Areal der Universitären Psychiatrischen Dienste (UPD) Bern kann auf
eine sehr lange Geschichte als Pflegeort von Kranken zurückblicken. Beginnend mit dem
Neubau der Siechenkapelle im 15. Jahrhundert entwickelte sich die Anlage im Laufe der
Zeit, im Gleichschritt mit dem medizinischen Fortschritt, weiter. Die Anlage gehörte der
Stadt und heute dem Kanton Bern. Der Betrieb verselbstständigte sich 2017 in eine Ak-
tiengesellschaft.
Bei der Anlage handelt es sich um eine Spitalanlage mit verschiedenen Gebäuden, er-
stellt zwischen dem 15. und 20. Jahrhundert, und einer in einem guten Zustand befin-
denden Aussenanlage aus verschiedenen Epochen.
Vorgehen: Mit dem Ziel, eine gartendenkmalpflegerische Bewertung über das gesamte
Areal zu erstellen, wird ein Parkpflegewerk erstellt, das Handlungsspielräume für die
Weiterentwicklung der Anlage aufzeigt. In diesem Bericht werden Themen wie die recht-
lichen Rahmenbedingungen, vorhandene Inventare, die Nutzungsplanung, der Unterhalt
und die Nutzung der Anlage aufgeführt. In einem weiteren Schritt wird die Entwick-
lungsgeschichte der Anlage recherchiert und in einzelne für den Aussenraum prägende
Phasen eingeteilt. Bei der Bestandsaufnahme wird der Ist-Zustand der Anlage in einem
Plan dargestellt und die einzelnen Anlageteile werden beschrieben. Eine fotografische
Dokumentation hält den vorgefundenen Zustand der heutigen Anlage fest. Mithilfe die-
ser Grundlage wird die Anlage bewertet und ihr Schutzwert festgelegt. Abschliessend
wird ein Leitbild entwickelt und die schützenswerten Qualitäten beschrieben.
Ergebnis: Die Anlage stellt sowohl aus sozialhistorischer wie auch aus kulturhistorischer
Sicht eine Besonderheit dar, da sie, an einem Standort, die medizinische Entwicklung seit
dem 15. Jahrhundert aufzeigen kann. Diese schrittweise Entwicklung ist noch sichtbar,
da um die einzelnen Gebäude eigene Gartenanlagen erstellt wurden und noch heute
diese Ansammlungen erlebbar sind. In den 1970er-Jahren wurden die einzelnen Anla-
geteile durch eine Gestaltung des Gartenarchitekten Ernst Surbeck miteinander verbun-
den. Er bediente sich dabei typischer Elemente der Nachkriegsmoderne und in seinen
späten Interventionen auch postmoderner Ansätze. Das Besondere der Anlage sind ihre
offenen Freiräume, die durch Surbecks gezielten Einsatz von Baumpflanzungen und eine
sanfte Modellierung des Geländes erreicht werden. Dadurch entsteht eine Anlage, in der
verschiedene gartengeschichtlich interessante oder hochwertige Anlagen in ein Gesamt-
konzept eingebettet sind. Als solches gilt es, die Spital-Anlage aufgrund ihres Konzeptes
und der landschaftsarchitektonischen Qualitäten zu schützen.
Situationsplan der UPD Bern im Jahr 1915Archiv der Denkmalpflege Bern
Bestandsplan der UPD Bern Eigene Darstellung
Schutzwertplan der UPD BernEigene Darstellung
Diplomandin Monica Schönholzer
Examinatoren Prof. Dr. Susanne Karn, LS-Architektin HTL Brigitte Nyffenegger
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Freiraumentwicklungskonzept Universitäre Psychiatrische Dienste Bern
MonicaSchönholzer
Ausgangslage: 2020 wird voraussichtlich ein Grossteil des Kasernenareals in Zürich frei.
Das Areal ist aufgrund seiner zentralen Lage und Grösse ein Schlüsselareal für die Stadt-
entwicklung. Hinzu kommt, dass die umliegenden Kreise 4 und 5 einen schlechten Ver-
sorgungsgrad an öffentlichem und multifunktionalem Freiraum aufweisen.
Die Stadt hat einen Masterplan erarbeitet, auf dem diese Arbeit aufbaut.
Ziel der Arbeit: Das Kasernenareal wird zum Volkspark der Zukunft. Im Hinblick auf die
künftigen Herausforderungen leiten sich folgende Ziele ab: . Inklusion und Aneignung im Zeughaushof . Individualität und Toleranz auf der Kasernenwiese . ressourcenschonende und klimaverbessernde Gestaltung . hohe Biodiversität . Multifunktionalität . identitätsstiftende und erholsame Atmosphären . Verknüpfungen zum Quartier
Ergebnis: Der Zeughaushof bekommt einen starken Rahmen für die zukünftigen infor-
mellen Nutzungen. In Form einer Mischhecke und von Ergänzungen durch Obstbaum-
gruppen wird eine solide Basis für die Aneignung durch das Quartier gelegt. So bleibt
Raum für weitere Ideen.
Die Kasernenwiese bleibt im Gedanken an den historischen Volkspark und aufgrund der
bedeutenden Raumfolge in der Mitte offen, wobei die Rasenfläche sogar erweitert wird.
Die Ränder werden neu ausformuliert. Konzeptionell bleibt das Baumdach erhalten, und
vielfältige Nutzungen werden darunter angeboten.
Der Volkspark der Zukunft braucht einen starken und vitalen Baumbestand, der den kli-
matischen Veränderungen und dem hohen Nutzungsdruck standhalten kann. Darum
werden die meisten der bestehenden Rosskastanien durch eine Mischung verschiedener
Baumarten ersetzt, die den künftigen Klimaextremen trotzen können. Geschützt wer-
den die Gehölze mittels durchgehender Baumgruben, die gleichzeitig auch als Retenti-
onsvolumen für das anfallende Dachwasser dienen. Eine vorgelagerte Schicht an Klein-
bäumen im Rasen geben dem Park einen schützenden Rahmen.
Aus dem Masterplan «Zukunft Kasernenareal Zürich» Masterplan «Zukunft Kasernenareal Zürich»
KonzeptplanEigene Darstellung
Verwendung von trockenheitsliebenden Gehölzen, die kurzfristige Überschwemmungen vertragenEigene Darstellung
Diplomandin Noëmi Fischer
Examinatoren Prof. Hansjörg Gadient, Prof. Mark Krieger
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Freiraumgestaltung des Kasernenareals in ZürichVolkspark der Zukunft
NoëmiFischer
32 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur
HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 33
Einleitung: In den Städten und Agglomerationen beschäftigt man sich in der Entwick-
lungsplanung neben der Verdichtung intensiv auch mit der multifunktionalen Aufwer-
tung des Freiraumes. Der Freiraum soll nicht nur praktischen Aufgaben gerecht wer-
den, sondern der Erholung, als sozialer Treffpunkt und zur Sensibilisierung für die Natur
dienen.
Die Siedlungen im ländlichen Raum setzen sich kaum mit der Freiraumplanung ausei-
nander. Die Gründe dafür sind naheliegend: Den Gemeinden genügt oftmals ein funktio-
naler Freiraum, und man versucht fortlaufend, planerische Defizite zu lösen, anstatt eine
Entwicklungsplanung zu betreiben und einen Blick in die Zukunft zu wagen.
Die freiraumplanerische Untätigkeit wirkt sich langfristig aus. Folgen davon sind ein
Mangel an Aussenraum- und an Aufenthaltsqualitäten im öffentlichen Raum. Eine hohe
Abwanderung und die Veränderung von sozialen Strukturen sind Auswirkungen davon.
Die Ansprüche an den Freiraum haben sich über die Zeit massiv verändert. Heute ist der
Freiraum eine Erweiterung des Lebensraums, gerade in der Freizeit. Die Identifikation der
Einwohner mit dem Ort hängt sehr stark mit dem Freiraum zusammen, da er Platz für so-
ziale Interaktionen bietet und prägende Landschaftselemente wahrnehmbar und erleb-
bar machen kann sowie das Dorf ästhetisch repräsentiert.
Die Siedlungen im ländlichen Raum verpassen mehrheitlich die Chance, als qualitätsvol-
les Dorf mit einem vielfältigen Freiraumangebot hohe Anziehungskraft für Bewohnende
und weitere Zuziehende zu entfalten. Die Entwicklung birgt die Gefahr, dass aus länd-
lichen Gemeinden gesichtslose Agglomerationsgemeinden werden.
Ziel der Arbeit: Ein Freiraumkonzept für die ländliche Gemeinde Buckten soll prägende
dörfliche Siedlungsstrukturen und landschaftliche Qualitäten sichern und ein vielfältiges
Nutzungsangebot zur Verfügung stellen. Die städtebauliche Veränderung durch bau-
liche Verdichtung ist als Chance für eine erfolgreiche Planung eines qualitätsvollen Le-
bensraums zu nutzen.
Ergebnis: In dieser Arbeit wird die städtebauliche und freiraumplanerische Entwicklung
einer ländliche Siedlung analysiert und kritisch beurteilt. Dazu werden alle planerischen
Grundlagen gesichtet und mit dem Gemeinderat diskutiert. Aufbauend auf dem Leit-
bild werden die drei Konzeptbausteine, Nutzungen, Landschaftsstrukturen und spezi-
elle Orte, über den gesamten Siedlungs- und Landschaftsraum ausgearbeitet. Abschlies-
send werden im Bericht zukünftige Massnahmen konkretisiert, die dem Gemeinderat als
Wegleitung dienen sollen.
Primär ist die identitätsstiftende Aufwertung des Ortszentrums, die angemessene
Möglichkeiten für alltägliche Interaktion und temporäre Feste bietet, sowie die sorgfäl-
tige Ergänzung von Spielmöglichkeiten und ein umfassendes Wegesystem.
Auf der Abbildung ist die Gemeinde Buckten zu erkennen. Die Sied-lung wird von der Kantonsstrasse durchtrennt.Eigene Darstellung
Einblick in die Analyse: Alle öffentlichen Freiräume wurden in Freiraum-typologien eingeordnet.Eigene Darstellung
Die Nutzungen in den öffentlichen Freiräumen werden im Nutzungs-konzept festgelegt.Eigene Darstellung
Diplomandin Annelis Nussbaumer
Examinatoren Prof. Dr. Susanne Karn, Prof. Hans-Michael Schmitt, Prof. Heidi Berger Burger
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Freiraumkonzept für eine Gemeinde im ländlichen RaumAnsätze für einen qualitätsvollen, identitätsstiftenden Freiraum
AnnelisNussbaumer
Ausgangslage: Glarus bildet zusammen mit Netstal, Riedern und Ennenda die Gemeinde
Glarus. Die Siedlung liegt an der Linth und ist eingebettet von mehreren Bergen, dar-
unter der Vorder Glärnisch und Wiggis. Westlich des Siedlungsgebietes befindet sich
der Klöntalersee. Aufgrund der Verdichtung nach innen stehen Baulandreserven unter
hohem Druck. Weitere Probleme sind die Zerschneidung der Siedlung durch die Infra-
struktur, ein ungenügendes Langsamverkehrsnetz und der hohe Flächenbedarf der
Parkplätze auf öffentlichem und privatem Raum. Um Grünräume zu sichern und somit
die Qualität in den Gebieten zu erhalten beziehungsweise zu erhöhen, eignet sich für
dieses Vorhaben ein Freiraumkonzept.
Vorgehen: Der Bearbeitungsperimeter umfasst die Siedlung Glarus und Ennenda. Eine
Beurteilung der Lage und eine Analyse hinsichtlich der Freiräume wurde in diesem Ge-
biet absolviert. Nachfolgend entstand die SWOT-Analyse, die die Stärken, Schwächen,
Chancen und Risiken zusammenfasst. Aus der Analyse und der SWOT-Analyse heraus
konnten Ziele und Leitsätze erarbeitet werden. Die aus den Leitsätzen entstandenen
Konzeptbausteine wurden im Konzeptplan zusammengetragen und verfeinert. Das dar-
aus erarbeitete Freiraumkonzept zeigt Ideen für die zukünftige Freiraum- und Siedlungs-
entwicklung. Beispielhafte Handlungsansätze veranschaulichen das Freiraumkonzept.
Ergebnis: Das bestehende Freiraumnetz wird mit neuen Erholungsangeboten erweitert,
und Freiräume mit Potenzial werden optimiert. Die neuen Freiräume schliessen die Lü-
cken in den Quartieren. Diese sind vor allem für Kinder und ältere Menschen zur Erho-
lung wichtig. Durch das Schaffen von Aufenthaltsorten entlang der Linth wird diese zu
einem interessanten linearen Freiraum. Um das Angebot an attraktiven linearen Freiräu-
men zu erweitern, werden die Sicherheit und die Aufenthaltsqualität im Strassenraum
verbessert. Attraktiv gestaltete Langsamverkehrsrouten bieten Ausweichmöglichkeiten
zu stark befahrenen Strassen. Der Siedlungsrand mit Weg und Erlebnisräumen dient als
Übergang zwischen der Siedlung und der umliegenden Kulturlandschaft. Die schritt-
weise Umsetzung des Konzeptes sorgt für eine ausreichende Freiraumversorgung für
Glarus.
Abb. 1: FreiraumstrukturEigene Darstellung
Abb. 2: LeitbildEigene Darstellung
Abb. 3: Konzeptbaustein FreiraumnetzEigene Darstellung
Diplomandin Stéphanie Haueter
Examinatoren Prof. Dr. Susanne Karn, LS-Architektin HTL Brigitte Nyffenegger
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Freiraumkonzept Glarus
StéphanieHaueter
34 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur
HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 35
Ausgangslage: Der ehemalige Tierpark im Berner Länggasse-Quartier musste aufgrund
der Baustelle für den neuen RBS Bahnhof weichen. Nach dem Rückbau soll der Freiraum
wieder eine Bereicherung für die Bevölkerung darstellen.
In jüngster Vergangenheit konnte der ehemalige Tierpark keinen grossen Beitrag zur
städtischen Freiraumversorgung leisten.
Uneinsichtigkeit, Hanglage und Lärmimmission führten dazu, dass der Freiraum nur sehr
schwach frequentiert wurde.
Was kann an einem Ort mit diesen negativen Randbedingungen entstehen?
Es gilt, soziale, ästhetische und ökologische Aspekte miteinander zu verknüpfen und da-
mit dem Ort ein neues Gesicht zu geben.
Ergebnis: Durch die Synthese von attraktiven Wegverbindungen und einem prozesshaft
entwickeltem Freiraum kann der ehemalige Tierpark das Freiraumsystem des Länggasse-
Quartiers aufwerten.
Die Wegverbindungen leiten die Besucher durch die Haldenlandschaft in Richtung Stadt-
zentrum und zum Aareraum. Der Prozessfreiraum kann dynamisch auf die unbekann-
ten Stadtentwicklungen in seiner Umgebung reagieren. Geplant sind Projektflächen.
Diese können mit unterschiedlichen, sich wandelnden Nutzungen bespielt werden und
so neue Nutzer in den Freiraum bringen.
Mit Eingriffen ausserhalb des ehemaligen Tierparks, wie der Aufwertung und Verknüp-
fung der Enge-Promenade und einem Strassenplatz an der Bierhübeli-Kreuzung, werden
der ehemalige Tierpark und seine Umgebung wieder an Bedeutung gewinnen.
Leitbild Länggasse: Inwiefern kann der ehemalige Tierpark zum Freiraumsystem des Quartiers beitragen?Eigene Darstellung
Prozess- und linearer Freiraum. Die Mischung dieser zwei Freiraum-typologien wird den zukünftigen Freiraum bestimmen.Eigene Darstellung
Konzeptioneller Entwurf: Der Entwurf verbindet Nutzungsansprüche und Wiederherstellung der ehemaligen Naturwerte.Eigene Darstellung
Diplomand Manuel Borer
Examinatoren LS-Architektin HTL Brigitte Nyffenegger, Prof. Dr. Susanne Karn
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Freiraumkonzept Hirschenpark BernDer Weg ist das Ziel
ManuelBorer
Ausgangslage: Die Gemeinde Ipsach ist ein klassisches Strassendorf. Das Siedlungsgebiet
hat sich entlang der Kantonsstrasse zwischen Ins und Biel kontinuierlich weiterentwi-
ckelt. In den vergangenen 50 Jahren ist Ipsach mit den nördlich angrenzenden Gemein-
den Nidau und Biel zusammengewachsen. Die Kantonsstrasse hat sich in dieser Zeit von
der Leitlinie der Siedlungsentwicklung zum zerschneidenden Element des Landschafts-
körpers ent wickelt. Heute ist Ipsach stark von dieser Zerschneidung durch die Haupt-
strasse und dem daraus resultierenden Verkehr geprägt. Dieser Umstand wird zusätzlich
durch den Mangel an Nah- und Nächsterholungsmöglichkeiten verstärkt.
Eine adäquate Neugestaltung des Dorfkerns soll diesem Umstand entgegenwirken und
Ipsach vom reinen Durchfahrtsort zum modernen Dorf mit einem entsprechend attrak-
tiven Strassenraum machen.
Ziel der Arbeit: Innerhalb des im Zonenplan ausgeschiedenen ZPP-Perimeters soll eine
belebte Dorfmitte entstehen. Dabei besteht ein grosses Potenzial, neben den geforder-
ten Gebäudekörpern (Ausnutzungsziffer 0,8–1,0) einen wertvollen Freiraum für die Ipsa-
cher Bevölkerung zu gestalten. Die Arbeit geht davon aus, dass vorgelagerte Gedanken
zur Aussenraumgestaltung die Baufelder der Gebäude bestimmen. Es wird untersucht,
welche Möglichkeiten dadurch für die Freiraumgestaltung entstehen.
Das Ziel ist es, den Wert von siedlungsinternen, öffentlichen Freiräumen aufzuzeigen.
Gerade in Zentren, wo in Zukunft eine verdichtete Bauweise angestrebt wird, braucht es
Räume, die dem Mangel an Nah- und Nächsterholungsmöglichkeiten entgegenwirken.
Vorgehen / Technologien: Im Dorfkern von Ipsach entstehen sechs neue Gebäude mit
jeweils zwei bis vier Geschossen. Die unteren Geschosse stehen als Verkaufs-, Gastro-
oder Dienstleistungsflächen zur Verfügung, während die oberen Geschosse für die
Wohnnutzung vorgesehen sind. Niedrigere Gebäude im Süden des Perimeters bilden
einen sanften Übergang zur angrenzenden Wohnzone. Entlang der Hauptstrasse im
nördlichen Bereich des Perimeters wird eine höhere Gebäudereihe angelegt. Diese dient
dem Lärmschutz und öffnet den Strassenraum durch die zurückversetzte Anordnung
der Gebäudekörper.
Der Raum zwischen den beiden Gebäudereihen wird in Anlehnung an den ortsprägen-
den Strassenkörper linear und offen ausgestaltet. Dieser ist von allen Seiten durch un-
terschiedlich dimensionierte Plätze und Wege erschlossen. Die Kleinräumigkeit und die
oftmals verwinkelte und informelle Wegführung in Ipsach spiegeln sich hier im Dorfkern
wider.
Das Erhalten des alten Dorfbrunnens nimmt Bezug auf Ipsach als gewachsenes Dorf. Die
Verwendung von Jurakalkstein oder der regionaltypischen Elsbeere widerspiegelt den
Platz Ipsachs im Berner Seeland am Fuss des Juras. Die zeitgemässe Mischnutzung der
Gebäude sowie die identitätsstiftende Architektur zeigen den Wandel Ipsachs vom Stras-
sendorf und Durchgangsort zum modernen Dorf.
Übertragen des linearen Strassenraumes zum linearen FreiraumEigene Darstellung
Schnittansicht der terrassierten PlatzfolgeEigene Darstellung
Ausschnitt VorprojektplanEigene Darstellung
Diplomand Marc Roman Aebi
Examinatoren Prof. Andrea Cejka, Prof. Dr. Susanne Karn, Jochen Soukup
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Gemeinde Ipsach – Dorfkerngestaltung
Marc RomanAebi
36 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur
HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 37
Aufgabenstellung: Die Quartiere Vogelsang und Breite haben eine historische Bedeu-
tung als Standort des ersten Städtebaukunstwettbewerbs im Jahr 1911 in Winterthur.
Das Siegerprojekt war geprägt von den Vorstellungen der Gartenstadt mit frei stehen-
den Gebäuden und grosszügigen Gärten. Die Neugestaltung der ersten Siedlung der
GWG bietet Wohnraum für Familien, Haushalte mit Kindern und Studenten.
Ziel der Arbeit: Die Gestaltung des Freiraumes der Siedlung Vogelsang soll allen Alters-
gruppen ein vielseitiges Programm bieten, Begegnungsmöglichkeiten und Gelegen-
heiten zur Aneignung der Freiräume schaffen. In naher Umgebung finden sich viele
Gelegenheiten für Sport und naturnahe Erholung. Dagegen ist nur ein Kleinkinderspiel-
platz im Quartier vorhanden. Die Siedlung soll daher Raum für Kleinkinderspiel bieten.
Die für das Quartier typischen Pünten (Nutzgärten) sollen sich auch in der Siedlung Vo-
gelsang wiederfinden. Die Siedlung soll sich ins Vogelsangquartier einfügen und die
Anbindung an den hangoberseitig gelegenen Püntenweg als Alternative zur stark befah-
renen Hauptstrasse gewährleisten.
Ergebnis: Der typische Aufbau des Gartens bei Ein- und Mehrfamilienhäusern im Brei-
tequartier ist die Unterteilung in einen repräsentativen Vorgarten, einen privateren
Gartenhof hinter dem Haus für Aufenthalt, Essen, Spiel und eine verspieltere, offen
gestaltete Gartenlandschaft.
Dieser Aufbau wird den heutigen Ansprüchen und den Ansprüchen einer Genossen-
schaftssiedlung dieser Grössenordnung angepasst.
Der Strasse zugewandt befindet sich der «Vorgarten», der sich in einem gegenüber dem
Fussgängerweg erhöhtem Weg mit punktuellen, repräsentativen Strauchpflanzungen
ausdrückt.
Die «Gartenhöfe» werden in Form von Terrassen aus dem privaten gebäudenahen Raum
in den «Landschaftsraum» hinaus verlagert. Diese Terrassen sind vielseitig nutzbar mit
den Schwerpunkten Aufenthalt, Kinderspiel, Essen und Feste, Sport oder Nutzgärten.
Durch diese Nutzungsschwerpunkte entstehen Treffpunkte, die den sozialen Austausch
anregen. Der Hang wird zu einer vielseitigen, lebendigen Gartenoase.
Die «Gartenlandschaft» am Hang wird mit einem Netz aus geschwungenen Wegen
überzogen, das von den Terrassen überlagert wird. In den für Aufenthalte ungeeigneten
Zwischenräumen der Gebäude werden Anwohner von Beerensträuchern entlang den
Treppen und Wegen zum Erkunden dieser spannenden Erlebniswelt eingeladen.
Die Arbeit wird neben den Plakaten zusätzlich mit einer filmischen Umsetzung präsen-
tiert.
ÜbersichtsplanEigene Darstellung
KonzeptplanEigene Darstellung
SchnittEigene Darstellung
Diplomand Gianni Ritschard
Examinatoren Prof. Hansjörg Gadient, Monika Schenk
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Gestaltung Aussenraum Siedlung Vogelsang in Winterthur
GianniRitschard
Ausgangslage: Der Alte Tierpark (früher Hirschenpark) wird bis im Jahr 2025 für die Er-
weiterung des Bahnhofs Bern als Installationsplatz verwendet. Der schwerwiegende Ein-
griff bildet den Anlass zur Neuerfassung dieses Ortes. Zuvor hatte der Park, aufgrund
fehlender Nutzungen und geringer sozialer Kontrolle, mit einem schlechten Image zu
kämpfen. Zudem reiht er sich mit dem Bahnhof und dem neuen Quartier Mittel- und
Viererfeld in eine Projektreihe intensiver Veränderungs- und Erweiterungsvorhaben im
Stadtteil II Länggasse – Felsenau ein. Dadurch wird die Betrachtung von Funktionen im
Grossraum als Grundlage für eine räumliche Ausgestaltung elementar.
Vorgehen: Für eine bestmögliche Integration des Ortes in einen dynamischen Stadt-
raum, wird zunächst ein übergeordnetes Freiraumkonzept mit Leitbild erarbeitet. Es stellt
sicher, dass das Verständnis des Raumes auf Stadt-, Stadtteil- und Quartierebene mit der
Umgebung korrespondiert. Dabei werden langfristige Vorschläge zur Verfeinerung des
Freiraumkonzeptes in der Länggasse gemacht. Darauf aufbauend präsentiert sich ein
räumlicher Entwurf für den Projektperimeter. Der Fokus liegt auf der Konzepthaftigkeit
und der schlüssigen Übersetzung der Ziele aus dem Freiraumkonzept auf den konkreten
Ort. Zur Vermittlung von potenziellen Nutzungen und Atmosphären werden wichtige
Räume, Nutzungen und Prozesse vertieft.
Ergebnis: In Bern fallen die Welten «Stadt- und Aareraum» besonders stark auf. Der
Stadtraum wird durch bauliche und soziale Dichte geprägt, während sich der tieferge-
legene, türkis-grüne Aareraum kontrastierend dadurch mäandriert. Überlagerungen die-
ser Ebenen schaffen interessante Zwischenwelten mit Eigenheiten aus beiden Räumen.
Basierend auf der bestehenden Dynamik wird der Fokus auf erkennbare, qualitativ hoch-
wertige und möglichst direkte Verbindungen zwischen den jeweiligen Quartier-, Stadt-
teil- und Stadtzentren sowie dem Aareraum gelegt. Die «Bierhübeli-Terrasse» bildet
dabei einen prominenten Kristallisationspunkt für die Erreichbarkeiten der umgebenden
Zentren und nahen Freiraumstrukturen. Der tiefergelegene Alte Tierpark wird zugunsten
des Aareraumes wieder als zusammenhängende Böschung verstanden, die sich über die
gesamte Hanglage erstreckt. Der Name «Hirschenhalde» verbindet den Peri meter des
Alten Tierparks mit dem Rest der Hanglage. Durch die Betrachtung der ganzen Halde
entsteht das Potenzial einer künftig häufiger genutzten Freiraumachse mit dem Charak-
ter eines linearen Parks.
Räumlich prägt die übergeordnete Leseart den Umgang mit dem Übergang der Stadt-
ebene zur Hanglage; die Stadt nimmt sich an wichtigen Verbindungsorten prominent
Fläche und lässt die darunterliegende Hirschenhalde als durchgehend grüne Hanglage
mit abwechslungsreichen, räumlichen Situationen erscheinen. Ein- und Ausblicke in den
Raum und auf das Stadt- und Landschaftspanorama bilden buchstäbliche Highlights.
Erschliessungswege prägen dabei die Ausgestaltung der Topografie und werden wie-
derum atmosphärisch von den dadurch entstehenden ökologischen Lebensräumen in-
szeniert. Die Hirschenhalde kommuniziert so zurückhaltend und ortsgerecht zwischen
Länggasse und Aare und lädt die Bevölkerung zur Neuentdeckung dieses spannungs-
vollen Parks ein.
Ausschnitt FreiraumkonzeptGrundlage: Orthofoto Stadt Bern
Skizze zum Freiraumkonzept, EngestrasseEigene Darstellung
Ausschnitt Konzept, räumlicher EntwurfEigene Darstellung
Diplomand Pascal Michael Klötzli
Examinatoren LS-Architektin HTL Brigitte Nyffenegger, Prof. Dr. Susanne Karn
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Hirschenhalde BernFreiraumkonzept Hirschenpark, Bern
Pascal MichaelKlötzli
38 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur
HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 39
Ausgangslage: Die Stiftung Ilgenhalde befindet sich zwischen Pfäffikon ZH, Fehraltorf
und Russikon. Trotz kleiner Distanz zu den jeweiligen Ortszentren ist man mitten auf
dem Lande. Dazu tragen die Drumlinlandschaft, die örtlich geprägte Bewirtschaftung
mit den steilen Waldstreifen und den flachen Feldern bei. Die Stiftung Ilgenhalde setzt
sich für Kinder und Jugendliche im Alter von 4–20 Jahren ein, die unter einer körper-
lichen oder geistigen Beeinträchtigung leiden. Zu Beginn nahm die Stiftung die ortsum-
liegenden Kinder auf, bot Therapien, Schulungen und Unterkünfte an. Durch die Verbes-
serung der Medikamente konnten härtere Fälle erfolgreich behandelt und anschliessend
in die Gesellschaft eingegliedert werden. Heute bietet die Stiftung 62 Therapieplätze
an. Über die Hälfte dieser Kinder und Jugendlichen leben in 6 Wohngemeinschaften
auf dem Campus. Der aus dem Jahr 1974 stammende Gebäudekomplex ist im Laufe der
Jahre heruntergekommen und für die Kinder mit schweren körperlichen und geistigen
Einschränkungen unbewohnbar geworden. Von Sanierungsarbeiten kam man schnell
ab und lancierte einen öffentlichen Projektwettbewerb. Bei diesem Wettbewerb schnitt
das ausgewählte Projekt mit dem 4. Rang ab.
Ziel der Arbeit: Durch die eingeschränkte Bewegungsfreiheit der Bewohner gewinnt der
Aussenraum an Bedeutung. Die aus Sicherheitsgründen 1,5 Meter hohe Umzäunung
der Wohngemeinschaften ist ins Landschaftsbild einzugliedern. Die verschiedenen freien
Flächen stehen der multifunktionalen Nutzung zur Verfügung. Dabei können die Bewoh-
ner sowie die Betreuer selbst entscheiden, in welcher Form Spiele, Sport und Kreativi-
tät im Aussenraum gelebt werden sollen. Es entstehen Spielflächen und Rückzugsorte.
Nebst den 62 Patienten beschäftigt die Ilgenhalde etwa 170 Mitarbeiter, die für einen
reibungslosen Betrieb sorgen. Diese benötigen einen Pausen- und Rückzugsort, der ab-
geschottet von der Bewohnerschaft liegt. Die neu angelegte Umgebung dient dazu,
die Gebäude zu integrieren und ins Landschaftsbild einzufügen, dies wird mit dem Ein-
fliessenlassen der Hangwälder erreicht. Der Übergang zwischen Wald- und Rasenfläche
wird mittels natürlicher Abstufung der Vegetation gestaltet. Die Entwässerung geschieht
grösstenteils über die Schultern, das überschüssige Regenwasser wird ins Retentions-
becken des Grundstücks eingeleitet.
Ergebnis: Die Gebäude mit ihrer starken horizontalen Erscheinung werden mittels Orts-
betonplatten in die Umgebung eingegliedert. Das Wegenetz lädt Spaziergänger ein,
über das Gelände der Ilgenhalde zu gehen, damit die Bewohner den Kontakt mit an-
deren Menschen erhalten, dies erleichtert ein späteres Eingliedern in die Gesellschaft.
Ebenso werden die Wege rollstuhlgängig ausgelegt, um ein Erleben des Aussenraumes
zu fördern. Die Natur bietet viel, um die Sinne zu stärken, und trägt zur positiven Ent-
wicklung bei. Die historisch landwirtschaftliche Nutzung wird durch die Bepflanzung
ins Konzept integriert, da die Hangwälder an den steilen Böschungen entlanglaufen,
bepflanzt mit einheimischen Gehölzen. Auf den flacheren Partien werden grosse Obst-
bäume gepflanzt, die einen landwirtschaftlichen Nutzen haben. Die Obstbäume bilden
Schatten auf den grossen Asphaltflächen und sorgen für eine weniger starke Erhitzung
des Belags. Die Wege und Plätze werden mit einem zweischichtigen Asphalt erstellt, da
dieser einen hohen Komfort für das Befahren mit Rollstühlen bietet.
Konzeptuelle Ausgangslage für die Neugestaltung der IlgenhaldeEigene Darstellung
Hanglage im südlichen Bereich, durch die Bewirtschaftung geprägtEigene Darstellung
Gehölze ziehen sich entlang der steileren HangpartienEigene Darstellung
Diplomand Joël Niquille
Examinatoren Prof. Peter Petschek, Christian Graf, Martin Keller
Experte Christophe Rentzel, Salathé Gartenkultur AG, Oberwil BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Ilgenhalde Pacman
JoëlNiquille
Ausgangslage: Mit dem Bau der Durchmesserlinie befindet sich im Gebiet Guggach in
Zürich Oerlikon, gleich beim Radiostudio, eine Brache. Diese wird von den Anwohnern
für verschiedenste Zwecke genutzt (Gärtnern, Grillieren, Feiern usw.). Früher war auf
diesem Gebiet ein Bauernhof (Im Fallenden Brunnenhof) mit Feldern und einem laufen-
den Brunnen. Zürich und der Stadtteil Oerlikon wachsen an diesem Ort immer mehr zu-
sammen und es wird verdichtet. Auf dem Areal sollen Wohnungen entstehen sowie eine
Schule mit Park. Rund um das Areal sind viele Wohnungen, Familiengärten und Erho-
lungsorte zu finden. Durch die heterogene Anwohnerschaft ist die Auseinandersetzung
mit Begegnung, Aneignung, Veränderung, Gemeinschaft und der Nutzung essenziell.
Ziel der Arbeit: Mein Projekt verbindet unterschiedlichste Ansprüche der Bewohner und
Nutzer. Es widmet sich primär den Menschen, die sich in dem Raum aufhalten und ihn
nutzen. Diese Arbeit hat das Ziel, die Anwohnerschaft zusammenzubringen und einen
Ort zu schaffen, an dem Partizipation möglich ist. Durch verschiedene Nutzungen und
Erlebniswelten werden die Bewohner sowie auch die Anwohner im umliegenden Ge-
biet in den Fallenden Brunnenhof gelockt. Verschiedenste Interessensgruppen finden
ihren Platz. Somit stehen die Begegnung, die Aneignung und die Gemeinschaft im Vor-
dergrund.
Ergebnis: Der städtische Platz ist das Eingangsportal in die Siedlung. Der Brunnen ist
Treffpunkt und Begegnungsort. Auf dem Areal entstehen ein Pausenplatz und ein Sport-
platz für die Schule, dieser ist mit dem angrenzenden Park mit einer grossen Liegewiese
und dem Erlebnisgarten verbunden. Die Besucher können sich den Erlebnisgarten an-
eignen, weiter findet man Pflanzen mit Früchten zum Naschen und Spielen. Durch das
ganze Areal fliesst ein kleiner Bach mit einer belebenden Wirkung für Erwachsene und
Kinder. Die Vegetation im Bachbereich weist eine hohe ökologische Qualität auf. Die
Pflanzung im gesamten Areal entspricht den Nutzungen und den Anforderungen der
jeweiligen Bereiche. Im Herzen des Areals liegt der Gemeinschaftsplatz, der verschie-
denste Aktivitäten, Veranstaltungen und Nutzungen ermöglicht. Er ist der Ort der Be-
gegnung und des Austausches, der Treffpunkt. Feste werden gefeiert, und Attraktionen
wie Kinderflohmärkte und Kindertheater können stattfinden. Das Bindeglied zu den ver-
schiedenen Bereichen bildet die Siedlungsspielstrasse, die Richtung Käferberg führt. Sie
ist grosszügig ausgestaltet und bietet Platz für weitere Aneignungsmöglichkeiten und
Aktivitäten. Im Gemeinschaftsgarten können die Bewohner ihrem Hobby nachgehen
und sich selbst versorgen. Durch diese auf die Gemeinschaft zielende Gestaltung wird
die Stimmung und Atmosphäre der Brache Guggach erhalten und weiterentwickelt.
VorprojektEigene Darstellung
Visualisierung GartenbereichEigene Darstellung
Schnitt durch die Siedlungsspielstrasse, Bach und ParkEigene Darstellung
Diplomandin Bettina Rogenmoser
Examinatoren Prof. Hansjörg Gadient, Prof. Dr. Dominik Siegrist
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Im Fallenden Brunnenhof
BettinaRogenmoser
40 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur
HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 41
Ausgangslage: Ipsach ist ein Dorf im Verwaltungskreis Biel. Es ist es ein Strassendorf, da
die Hauptverkehrsachse entlang des Sees gelegt und daran gebaut wurde. Somit wurde
die Gemeinde in zwei Teile zerschnitten. Beide weisen ihre Vorteile, Schwächen und
Potenziale auf. Die Dorfmitte ist durch das hohe Verkehrsaufkommen kaum erlebbar,
ausserdem fehlt ein prägender Dorfplatz.
Ziel der Arbeit: Eine Strukturanalyse der Gemeinde ist Grundlage für die folgenden ge-
stalterischen Aufwertungen. Es werden Empfehlungen für eine bessere Freiraumversor-
gung und Organisation der zentralen Fussverbindungen abgegeben.
Es entsteht ein räumliches Konzept über den Strassenraum im Zentrum. Das Augenmerk
liegt bei der Aufenthaltsqualität, den EG-Nutzungen sowie dem sicheren Gehen und
Queren.
Eine neu geschaffene Freifläche wird zum neuen Dorfplatz. Er wird sinnvoll an die Zen-
trumsgestaltung angeknüpft und bietet hohe Aufenthaltsqualität, Identität und Mehr-
fachnutzen. Ebenfalls spielt die Barrierefreiheit hier eine tragende Rolle.
Ergebnis: Bei der Revision des Strassenraumes wird nicht unbedingt auf Koexistenz ge-
setzt, sondern auf ein gesundes Nebeneinander vom motorisiertem und Langsamver-
kehr. Der Fussgänger geniesst auf beiden Strassenseiten die Bewegung auf den gross-
flächigen, bis zur Strasse hin erschlossenen Räume. Diese erscheinen abwechselnd als
grosse, offene, locker bepflanzte Vorplätze oder als eher eingrenzende Trottoirs mit einer
strengeren Pflanzenanordnung, die den Schutz zur Strasse herstellt.
Der Dorfplatz wird von der Strasse zurückversetzt und leicht erhöht. Als Fussgänger ent-
lang der Strasse überblickt man somit den Platz. Auf der Dorfplatzebene hingegen blickt
man über die Strasse und Fahrzeuge hinweg. So ergibt sich ein Ort, der beide Aspekte
vom Strassenkonzept aufgreift, Sicherheit und Aufenthaltsqualität.
Neue Organisation der Hauptstrasse in der Dorfmitte: Vorplätze – Que-rungen – bequeme Trottoirs Eigene Darstellung
Neugestaltung des Dorfplatzes: Aufenthalt, Cafe-Terrasse, SpielbereichEigene Darstellung
Blick von der Strasse auf den DorfplatzEigene Darstellung
Diplomand Yanick Durrer
Examinatoren Prof. Andrea Cejka, Jochen Soukup
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Ipsach am Bieler See / Aufwertung Dorfmitte
YanickDurrer
Ausgangslage: Ipsach ist ein Dorf am oberen Teil des Bielersees, das am Hang zwischen
dem See und dem Wald in einem Landwirtschaftsgürtel steht. Das Dorf hat einen histori-
schen Bezug zur Landwirtschaft und zum Umland, was heute noch zu sehen ist. Die Ent-
wicklung des Dorfes hängt sehr mit der Strassenachse Richtung Biel zusammen. Bei der
Betrachtung der Entwicklung ist klar zu sehen, wie sich das Dorf entlang der Strasse aus-
breitete. Ipsach ist heute ein typisches Strassendorf, wobei die Haupt strasse eine wich-
tige Rolle spielt. Dadurch wird das Dorf in zwei Hälften geteilt, wodurch ein Ober- und
ein Unterdorf entsteht.
Aufgabenstellung: Ipsach hat momentan kein wirkliches Dorfzentrum und keine ein-
heitliche Freiraumstruktur. Im Dorf hat es wenig Begegnungsräume, vor allem fehlen
diese im Zentrumsbereich. Das Ziel der Arbeit ist es, der Gemeinde Ipsach aufzuzeigen,
wo es Potenziale zur Aufwertung des Freiraumsystems gibt, sowie ein Konzept für den
Strassenraum und das Zentrum auszuarbeiten, das die Vernetzung der Freiräume un-
terstützt. Der Strassenraum soll nicht mehr nur als Strasse gelesen werden, sondern als
Begegnungsraum dienen und mehrfunktional genützt werden können.
Vorgehen: Die Hauptstrasse soll nicht nur dem MIV dienen, sondern auch als Begeg-
nungsort fungieren. Dafür wird sie im Dienstleistungssektor angehoben, wodurch ein
platzartiger Strassenraum entsteht, der sich von Fassade zu Fassade erstreckt. Die Fahr-
bahn wird mit einem Mittelstreifen versehen, der teilweise bepflanzt ist. Zudem werden
mit präzise gesetzten Baumreihen verschiedene Räume aktiviert. Durch die Verbreite-
rung der Trottoirs entsteht mehr Raum für die Fussgänger und den Langsam verkehr.
Das Dorfzentrum befindet sich momentan vor dem Gebäude der Gemeindeverwaltung,
dieser Bereich soll auch in Zukunft platzartig ausgestaltet werden, denn er eignet sich
für öffentliche Anlässe wie Versammlungen, Märkte und Feste. Der zweite Teil des Dorf-
zentrums befindet sich im Bereich der Bäckerei Züttel, die im Rahmen der Planung um-
platziert wird.
Der untere Platz soll mit dem oberen verbunden werden, sodass ein zusammenhängen-
des Dorfzentrum entsteht.
Da im Zentrumsbereich ein grosser Höhenunterschied vorhanden ist, lehnt sich das Kon-
zept an die bestehende Topografie von Ipsach an, die terrassenartig ist. Das neue Dorf-
zentrum wird ebenfalls terrassenartige Ebenen aufweisen, die sich bis zur Hauptstrasse
erstrecken. Durch diese Gestaltung hebt sich der Platz gegenüber der Hauptstrasse ab
und überragt diese.
Die Erschliessung der einzelnen Ebenen wird über Treppen, Sitztreppen, Einfassungs-
mauern und Liegeböschungen erfolgen.
Kerngebiet Gemeinde Ipsachmap.geo.admin.ch
Der neue Strassenquerschnitt erstreckt sich räumlich von Fassade zu Fassade. Eigene Darstellung
Der neue Dorfplatz hat drei Ebenen und damit auch drei neue Aufent-haltsqualitäten.Eigene Darstellung
Diplomand David Fischer
Examinatoren Prof. Andrea Cejka, Jochen Soukup
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Ipsach am Bielersee / Gestaltung des Dorfzentrums
DavidFischer
42 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur
HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 43
Ausgangslage: Der Entwicklungsschwerpunkt (ESP) Ausserholligen ist eines von zwölf
strategisch und städtebaulich wichtigen Gebieten der Stadt Bern. Es weist eines der
grössten Entwicklungs- und Flächenpotenziale in der Stadt und der Agglomeration Bern
auf und wird von der Stadt Bern gemeinsam mit dem Kanton gezielt entwickelt. Wo
bis heute gewerbliche Nutzungen überwiegen und ehemals industriell genutzte Flächen
brach liegen, soll in den nächsten Jahren ein eigener Stadtraum entstehen und zu ei-
nem neuen, attraktiven und lebendigen Subzentrum entwickelt werden. Dabei spielt
die Planung des Freiraumes als zentrales Element für die Stadtentwicklung eine wich-
tige Rolle.
Ziel der Arbeit: Im Rahmen dieser Arbeit wird ein Konzept für die Freiraumentwicklung
im ESP Ausserholligen und in den angrenzenden Stadtteilen erarbeitet. Es soll im Sinne
eines Leitrahmens Ideen für die langfristige Entwicklung des Gebietes aufzeigen und die
zukünftige Identität des neuen Subzentrums aufzeigen. Dabei werden die Absichten der
bestehenden Planungsinstrumente der Stadt Bern berücksichtigt. Die zentralen Themen
für die Entwicklung des Konzeptes sind die Weiterentwicklung der Freiraumstrukturen,
die funktionale Verknüpfung des ESP Ausserholligen mit den angrenzenden Stadtteilen
und die bessere Anbindung an die Waldgebiete als wichtige Naherholungsräume.
Ergebnis: Mit dem Ansatz, Stärken hervorzuheben und Schwächen zu vermindern, sind
Ziele für die zukünftige Freiraumentwicklung definiert und in übergeordneten Leitsätzen
formuliert worden.
. Gestärkte Identifikationspunkte für mehr Ortsverbundenheit: Im Gebiet rund um den
ESP Ausserholligen gibt es einige markante Orte und Bauten. Deren Potenzial als iden-
titätsstiftende Elemente soll in Wert gesetzt werden, damit sie als Ankerpunkte und
Qualität im öffentlichen Raum wahrgenommen werden.
. Einladende Freiräume für alle: Das Gebiet um den ESP Ausserholligen verfügt über
zahlreiche Freiräume mit unterschiedlichen Angeboten und Qualitäten. Durch gezielte
Aufwertungen sollen diese zu einem qualitativen Freiraumsystem entwickelt werden,
das für eine breite Nutzergruppe attraktiv ist.
. Ein attraktives Langsamverkehrsnetz für eine lebendige Stadt: Für den Langsamverkehr
sollen leicht verständliche und direkte Verbindungen zu den Freiräumen bestehen. Mit
mehr Aufenthaltsqualitäten im Strassenraum soll dieser als Freiraum wahrgenommen
werden und das Freiraumsystem ergänzen.
Ein Katalog an Handlungsempfehlungen und die Konzeptkarte zeigen, mit welchen
Bausteinen die definierten Ziele erreicht werden können. Das Konzept ist nicht als di-
rekt umsetzbares Instrument zu verstehen, sondern zeigt vielmehr das Entwicklungspo-
tenzial in diesem Gebiet auf, das die Stadt Bern durch langfristige und vorausschauende
Planung nutzen kann.
Bearbeitungsperimeter (durchgezogene Linie) mit dem ESP Ausserholli-gen (gestrichelte Linie)Eigene Darstellung
Schwierige Situation bezüglich Durchlässigkeit aufgrund der Fragmen-tierung durch Autobahn, Bahnlinie und GewerbegebietEigene Darstellung
Das Autobahnviadukt erhält durch die Nutzung als Freiraumachse einen neuen Wert.Eigene Darstellung
Diplomandin Sarah Berger
Examinatoren Prof. Dr. Susanne Karn, Prof. Hans-Michael Schmitt
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Konzept für die Freiraumentwicklung im ESP Ausserholligen und die angrenzenden Stadtteile
SarahBerger
Ausgangslage: Einer der letzten, talquerenden Grünräume im Limmattal befindet
sich zwischen Dietikon und Spreitenbach sowie Oetwil an der Limmat und Hüttikerberg.
Der Perimeter wird durch zwei der wichtigsten Verkehrsinfrastrukturen der Schweiz, die
A1/A3 und den Rangierbahnhof Limmattal, in zwei Teile getrennt. Die Landschaft ist
einerseits geprägt durch wenig dichte Bebauungen sowie Relikte einer traditionellen,
mittelländischen Kulturlandschaft mit Landwirtschaft und Obstanbau. Im Rahmen der
Regionale 2025 sowie dem Ausbau der Limmattalbahn müssen Überlegungen angestellt
werden, wie mit dem südlich des Gleisfeldes liegenden Teils dieses Freiraums umgegan-
gen wird. Die Herausforderungen bestehen darin, den Bedarf an öffentlichem Freiraum
zur Naherholung, den Bau des neuen Depots der LTB sowie die Verdichtung und Ent-
wicklung von Industriegebieten aufeinander abzustimmen.
Ziel der Arbeit: Ziel dieser Arbeit ist es, ein mögliches, auf Freiraum basiertes städtebau-
liches Konzept für den südlichen Teil des oben genannten Grünraums zu entwickeln,
wobei der Fokus auf der Gestaltung eines grosszügig dimensionierten Parks als Ver-
bindungs- und Erholungsort liegt. Dieser Park deckt die steigenden Anforderungen an
Erholung und Aktivität in der Region ab. Bei der Ausgestaltung des Parks wird auf die
Einbindung in die Landschaft geachtet werden.
Ergebnis: Der Freiraum zeichnet sich durch eine Mischung aus offenen Wiesen- und
Rasenflächen, Obsthainen, Baumreihen, Alleen, Familiengärten sowie mehreren Plätzen
aus. Baumhaine stehen in Kontrast zu den offenen Flächen und bilden durch ihre Kronen
geschützt Räume. Der dadurch entstandene Park erinnert stark an die bedrohte Kultur-
landschaft der Region. Der neu entstandene Stadtteil mit Mischnutzung orientiert sich
zum Park hin und zeichnet sich durch eine hohe bauliche Dichte mit schmalen Gassen,
breiten Strassenachsen mit starker Durchgrünung sowie einer breiten Boulevardachse
zum Park hin aus. Durch ein Bepflanzungskonzept, das auf die Folgen der Klimaerwär-
mung Rücksicht nimmt, und die Verknüpfung zweier Agglomerationsgemeinden ent-
steht ein Vorreiterprojekt für zukünftige Parkplanungen.
Konzeptplan mit Park und möglicher angrenzender BebauungEigene Darstellung
Blick auf den durch Baumraster, Baumreihen und Alleen geprägten Park (digitales Modell)Eigene Darstellung
Blick von der Bebauungskante in den Park. Dichte und Offenheit laden zu unterschiedlichen Nutzungen ein.Eigene Darstellung
Diplomand Michael Siegenthaler
Examinatoren Prof. Andrea Cejka, Prof. Dr. Susanne Karn, Beatrice Friedli Klötzli
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
KulturlandparkKantonsübergreifender Park zwischen Spreitenbach und Dietikon
MichaelSiegenthaler
44 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur
HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 45
Ausgangslage: Das Areal zwischen der unmittelbar an den Hauptbahnhof St. Gallen
angrenzenden Lokremise und der Fachhochschule St. Gallen (FHSG) wird zum jetzigen
Zeitpunkt vorwiegend als Oberflächenparkplätze der SBB genutzt. Dies stösst bei der
Bevölkerung zunehmend auf Unverständnis, da einerseits durch den Bau des FHSG-Ge-
bäudes neue Tiefgaragenparkplätze geschaffen wurden und andererseits der Richtplan
der Stadt St. Gallen eine Reduktion und keine Neuschaffungen von Oberflächenpark-
plätzen vorsieht.
Seit 2010 wird die Lokremise mit ihrer kulturhistorischen Bausubstanz als Kulturzentrum
umgenutzt. Zusammen mit dem Neubau der Fachhochschule im Jahre 2013 gewinnt die-
ses Areal zunehmend an Bedeutung. Jedoch wird es in der heutigen Erscheinungsform
den jüngsten Nutzungsansprüchen nicht mehr gerecht.
Ziel der Arbeit: Durch die attraktive Lage sowie die spezifischen Nutzungsansprüche der
Lokremise und FHSG eignet sich das Areal hervorragend für eine der Nächsterholung
und kulturellen Nutzung ausgelegte Freifläche.
Mit der Ausgestaltung des gesamten Areals soll dieses als Ganzes wahrgenommen wer-
den. Dabei werden die markanten Bausubstanzen aus dem 20. und 21. Jahrhundert
durch den neu gestalteten Freiraum verbunden. Dieser soll den kulturhistorischen Gege-
benheiten, dem zunehmenden Nutzungsdruck, den Ansprüchen der Lokremise und der
FHSG als unmittelbar angrenzendem Aussenraum gerecht werden.
Ergebnis: Die Stadt St. Gallen ist noch heute in vielen Teilen der Welt für ihre Sticke-
reien bekannt. An diesem geschichtsprägenden Handwerk, das nicht unwesentlich zum
Bau der Lokremise beigetragen hat, orientiert sich die markante übergeordnete Form-
gebung. Sie zieht sich durch das gesamte Areal und tritt in Form von verschiedenen, den
jeweiligen Nutzungen entsprechenden Elementen in Erscheinung.
Durch die horizontale Ausrichtung der einzelnen Elemente, die die Terrassierungen
der angrenzenden Quartiere aufgreifen, werden verschiedene Nutzungsbereiche mit
unterschiedlichen Erscheinungsformen geschaffen. Dabei ergänzen sich die jeweiligen
Bereiche in ihrer Aneignungsbarkeit und unterscheiden sich durch die entstehenden
Atmosphären.
Die einzelnen Flächen, die sich nach den heutigen topografischen Gegebenheiten orien-
tieren, widerspiegeln die ehemalige Brache und setzen durch ihre Erscheinung in Form
von Chaussierungen und Ruderalflächen einen gezielten Gegenpol zu den in jüngster
Zeit geschaffenen versiegelten Freiflächen im Zentrum von St. Gallen.
Mittels der Ausgestaltung von zeitgenössischen urbanen Elementen sowie der ökolo-
gisch wertvollen und standortgerechten Oberflächenbeschaffenheiten werden Struk-
turen aus den jeweiligen Zeitepochen aufgegriffen und vereinigt. Dadurch entsteht
ein neuer, identitätsstiftender und nutzungsorientierter Freiraum, der die jeweiligen
Bau substanzen aufgreift, widerspiegelt und sich in verschiedenen Nutzungsformen
aneignen lässt.
Ausschnitt des Gastronomiebereichs der Lokremise mit angrenzendem BlumenwiesengartenEigene Darstellung
Ausschnitt des vielseitig Nutzbaren Areal-Zentrums mit verschiedenen ÜberdachungenEigene Darstellung
GesamtübersichtsplanEigene Darstellung
Diplomand Marco Streuli
Examinatoren Prof. Hansjörg Gadient, Christian Graf, Martin Keller
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Kulturpark am Gleis – St. Gallen
Ausgangslage: Die Stadt Langenthal möchte einen kommunalen Landschaftsrichtplan
erarbeiten. Gegenstand dieser Arbeit ist die Erstellung einer Basis für eine mögliche
Weiterbearbeitung. Der Richtplan soll als Planungsinstrument der Arbeit im Bereich
Natur- und Landschaftsschutz sowie der Naherholung dienen und den Behörden ver-
bindlich gemacht werden.
Ziel der Arbeit: Gesucht wird eine Gesamtstruktur von Natur-, Kultur- und Erholungs-
räumen um den Siedlungskörper, wobei der Fokus auf den offenen Landschaftsräumen
liegt. Im Zuge dieser Erarbeitung soll auch die Naherholung am Siedlungsrand zu einem
integralen Bestandteil mit identitätsstiftendem Charakter mitgedacht werden.
Ergebnis: Das Produkt setzt den Fokus auf die an der Langete gelegenen Quartiere
Rankmatte, Rumimatte und Allmen, im Norden und im Süden des Siedlungskerns. Es
beinhaltet diverse dem Richtplan dienende Bausteine und ein Handlungsprogramm für
den Siedlungsrand.
Der Bevölkerung als Naherholungssuchende wird ein weitreichendes und zusammen-
hängendes Wegenetz mit Eindrücken der traditionellen Kulturlandschaft und diversen
Biotopen angeboten.
Die einmaligen traditionelle Kulturlandschaft der Wässermatten sind Kernaspekt der LandschaftWerner Stirnimann
Multifunktioneller Siedlungsrand mit gewisser VorbildfunktionEigene Darstellung
Grobkonzept mit Handlungsprogramm als Basis zum kommunalen LandschaftsrichtplanEigene Darstellung
Diplomand Janick Ehrsam
Examinatoren Prof. Hans-Michael Schmitt, Prof. Dr. Jasmin Joshi
Experte Joachim Wartner, SKK Landschaftsarchitekten AG, Wettingen, AG
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Landschafts- & Freiraumsystem Langenthal (BE)Bausteine für einen Landschaftsrichtplan
JanickEhrsam
46 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur
HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 47
Einleitung: Das Naturmuseum St. Gallen bildet ein neues Zentrum der Stadt, das sich
jedoch deutlich ausserhalb des Stadtkerns befindet. Mit dem Museum wird eine ge-
schichtliche Verbindung zwischen Religion, Natur und Mensch geschaffen. Im Museum
werden diverse Mineralien und Gesteine aus der Ostschweiz sowie Tierpräparate von
längst verstorbenen Tieren ausgestellt, um die Entwicklungsgeschichte des Lebens auf-
zuzeigen. Des Weiteren bietet das Museum diverse Workshops an, die den Menschen
experimentell die erwähnten Themen wie Gesteine oder Entwicklung des Lebens näher-
bringt.
Vorgehen: Der Aussenraum bezieht sich sehr stark auf die Funktion eines Museums,
zudem wird der Name «Natur – Museum» wiedergegeben. So stellt sich die Frage
«Was ist Natur?». Durch eine Analyse von Landschaftsbildern der Schweiz haben sich
verschiedenste Landschaftsgruppen ergeben.
So ist die Natur fast nirgends ohne anthropogenen Einfluss vorhanden. In einigen Land-
schaftsräumen überwiegt der menschliche Einfluss, bei anderen ist die Natur deutlich
mehr zu spüren, und in wieder anderen Räumen ist ein Ausgleich zwischen Mensch und
Natur vorhanden. Ein Wechselspiel von natürlich und künstlich lässt sich in der Schweizer
Landschaft deutlich erkennen, und dieser Gedanke wird in der neuen Aussenanlage des
Naturmuseum SG wiedergegeben.
Der Aussenraum wird zur Erweiterung des Innenraums, indem verschiedene Räume
gebildet werden, die Möglichkeit zum Entdecken und Erleben geben. Jeder der gebil-
deten Räume im Aussenraum bildet eine individuelle Atmosphäre, die für die Besucher-
Innen deutlich zu erkennen und spürbar ist.
Ergebnis: Im Aussenraum werden 5 «Ausstellungsräume», ähnlich wie in einem Museum,
erstellt, die die Thematik «Natürlich Künstlich» erlebbar machen. Die Grenzen zwischen
diesen Räumen werden an einigen Stellen sehr abrupt und scharf sein und an anderen
Stellen sanft und fliessend.
Die unterirdische Autobahn wird an der Oberfläche deutlich erkennbar gemacht, um
das Künstliche hervorzuheben. Im nördlichen Teil der Anlage wird eine Waldatmosphäre
hergestellt, die ein natürliches Erscheinungsbild hat, jedoch auch gewisse künstliche
Charakterzüge aufweisen wird. Der Eingangsbereich bildet das harmonische Zusammen-
treffen von künstlich und natürlich. Hier wird ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den
menschlichen und natürlichen Einflüssen gebildet.
Dies sind lediglich einige Beispiele wie die Aussenanlage gestaltet und das Thema
«Natürlich Künstlich» aufgegriffen und wiedergegeben wird. Spannungsreiche Räume
laden die BesucherInnen dazu ein, Raumatmosphären zu erleben und individuell zu ent-
scheiden, welcher Raum die passende Atmosphäre bietet.
Plan GesamtkonzeptEigene Darstellung
VorprojektplanEigene Darstellung
Visualisierung BIM ConstructionEigene Darstellung
Diplomand Daniel Ackermann
Examinatoren Prof. Peter Petschek, Christian Graf, Martin Keller
Experte Christophe Rentzel, Salathé Gartenkultur AG, Oberwil BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Naturmuseum SGEin Wechselspiel zwischen künstlich und natürlich
DanielAckermann
Ausgangslage: An der Haldenstrasse in Männedorf werden zwei Gebäude mit Alters-
wohnungen als Ersatzbau für ein bestehendes Gebäude mit Alterswohnung aus den
späten Siebzigerjahren erstellt. Die neuen Baukörper bieten mehr und vor allem auch at-
traktivere Wohnflächen als das bestehende Gebäude. Die Umgebung wird ebenfalls neu
gestaltet und aufgewertet. Sie soll auf engem Raum viel Erholung und leichte sportliche
Betätigung bieten.
Vorgehen / Technologien: Da sich die neuen Gebäude eher schlecht in die sehr hetero-
gene Umgebung einfügen, wird dem Ort ein eigener Charakter verliehen. Gegen die
angrenzenden Parzellen wird durch Vegetation ein grüner Rahmen geschaffen, wäh-
rend sich das Grundstück gegen die Haldenstrasse offen und durchlässig zeigt. Der
Siedlungsplatz im Zentrum dient als Dreh- und Angelpunkt der neuen Gebäude. Einer-
seits für die Bewohner, andererseits sollen durch die Gestaltung vermehrt Besucher an-
gezogen werden. Für die Planung, Gestaltung und Detaillierung werden verschiedene
CAD- Programme sowie neue 3D-BIM-Technologie eingesetzt.
Ergebnis: Entlang der Haldenstrasse bilden hochstämmige gefüllte Kirschbäume ei-
nen Filter zur Strasse und formen gleichzeitig einen eigenen Charakter. Der Gemein-
schaftsplatz in der Mitte der Gebäude wird durch einen Brunnen und Sitzinseln mit
Staudenbepflanzung aus sandgestrahltem Beton aktiviert. Ein Rundweg, der aus bei-
den Seiten des Platzes entspringt, erschliesst die verbreiterten Eingänge und führt ent-
lang des grünen Rahmens um das Grundstück. Am Weg aufgereiht finden sich verschie-
dene Aufenthaltsorte, darunter ein kleiner Sitzplatz im waldartigen Bereich sowie ein
Bouleplatz umgeben von Ziergehölzen und Stauden. Dieser Bouleplatz wird auch di-
rekt via einer von Staudenbeeten aufgewerteten Rampe vom Hauptplatz her erschlos-
sen. Im westlichen Teil des Geländes weitet sich der Weg und umfliesst Hochbeete, die
von den Bewohnern bequem bearbeitet werden können. Diese Hochbeete werden von
Beerensträuchern sowie einheimischen essbaren Wildsträuchern gesäumt.
KonzeptplanEigene Darstellung
Visualisierung Blick auf PlatzEigene Darstellung
Diplomand Oliver Bärtschi
Examinatoren Prof. Peter Petschek, Christian Graf, Martin Keller
Experte Christophe Rentzel, Salathé Gartenkultur AG, Oberwil BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Neubau Senioren Wohnungen Männedorf Haldenstrasse
OliverBärtschi
Ansicht Perimeter von OstenEigene Darstellung
48 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur
HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 49
Ausgangslage: Bei der Überbauung Mürtschen-/Oberseestrasse in Rapperswil-Jona han-
delt es sich um eine von mehreren Wertanlagen der Gebäudeversicherung des Kantons
St. Gallen. Die Siedlung, die den aktuellen Standards nicht mehr gerecht wird, soll in
Hinsicht auf die Nachhaltigkeit sowie Wirtschaftlichkeit neu erstellt und optimiert wer-
den. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie entstand der Ansatz einer durch drei Etappen
nachverdichtenden Siedlung. Die neu geplanten Häuser zeichnen sich durch ihre unter-
schiedlichen Eigenschaften, was die Benutzung angeht, aus. So besitzt jedes Gebäude
seine ganz eigenen Vorteile. Dies aus dem Grund, ein möglichst grosses und vielseitiges
Angebot für unterschiedlichste Bewohner zu schaffen. Diese Vorteile sollen auch im neu
gestalteten Aussenraum der Überbauung zum Tragen kommen. Zusätzlich besteht der
Wunsch nach Aufenthaltsplätzen, die sich durch die Eigenschaften des gemeinschaft-
lichen Zusammenseins auszeichnen.
Ziel der Arbeit: Um den Ansprüchen der unterschiedlichsten Anwohner gerecht zu wer-
den, steht das Ziel eines vielschichtigen Aussenraums im Vordergrund. Dies bedeutet,
dass für alle Altersklassen und Konstellationen ein für sie nutzbarer Freiraum entsteht.
Durch das Schaffen unterschiedlichster Räume mit unterschiedlichen Eigenschaften sol-
len sämtliche Anwohner auf ihre Kosten kommen. Zusätzlich besteht der Wunsch nach
Aufenthaltsplätzen, die sich durch die Eigenschaften des gemeinschaftlichen Zusam-
menseins auszeichnen. Weiter besteht Interesse an ausreichenden Parkmöglichkeiten für
Fahrräder und andere Fahrzeuge des nicht motorisierten Individualverkehrs. Ebenfalls
muss Rücksicht auf die folgende Nachverdichtung der Siedlung genommen werden. Da
es sich beim Projekt um ein gewinnorientiertes Objekt handelt, müssen die Preise stets
im Auge behalten werden.
Ergebnis: Durch das Erzeugen dreier unterschiedlichster Plätze mit unterschiedlichen
Eigenschaften gewinnt der Aussenraum an zusätzlicher Qualität. So laden der Gemein-
schafts- und Quartiersplatz primär zu gemeinschaftlichen Interaktionen ein. Die Ge-
staltung, die sich hier vorfindet, ist schlicht und zugleich vielseitig nutzbar. Der sich im
Zentrum befindende Pavillon ist das Herzstück der Siedlung und glänzt durch seine un-
terschiedliche Nutzungsweise. Im Gegenstück zu den klar definierten Plätzen zeichnet
sich die Fläche der Nachverdichtung durch ihre dynamische und nicht klar definierte
Nutzung und Gestaltung aus. Dies aus dem Grund, da es sich um eine temporäre Fläche
handelt. Hier besteht die Möglichkeit für die Anwohner, die Nutzung selbst zu definie-
ren und sich den Ort anzueignen. Als Gegenstück zum gemeinschaftlichen Raum zeich-
net sich die EG-Nutzung der einzelnen Häuser aus. Hier wird durch schlau platzierte
Höhenunterschiede in Kombination mit Heckenpflanzungen dafür gesorgt, dass die ei-
gene Privatsphäre genossen werden kann. In Kombination mit der optimalen Lage der
Überbauung entwickelt sich die neugestaltete Überbauung Mürtschen-/Oberseestrasse
in Rapperswil-Jona zu einem wahren Juwel für alle.
Die neugestaltete Überbauung zeichnet sich durch die zentrale Lage und deren guten Erschliessung aus.Eigene Darstellung
Die beiden siedlungsinternen Plätze vereinen unterschiedliche Freizeit-möglichkeiten.Eigene Darstellung
Schnittansicht durch den sich im Zentrum befindenden Quartiersplatz mit PavillonEigene Darstellung
Diplomand Marc Vögele
Examinatoren Prof. Peter Petschek, Christian Graf, Martin Keller
Experte Christophe Rentzel, Salathé Gartenkultur AG, Oberwil BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Neuüberbauung Mürtschen- / Oberseestrasse, Rapperswil-Jona
MarcVögele
Ausgangslage: Die Obermühle liegt in Baar inmitten dicht bebauter, urban anmutender
Strukturen und ist die älteste Mühle von Zug. Sie, das zugehörige Silo, ein Kleinwasser-
kraftwerk, zwei Arbeitervillen und der beidseitig hart verbaute Mühlebach stehen un-
ter Denkmalschutz und sind in diesem Projekt als übergeordnet zu betrachten. Südlich
dieser Elemente ist eine unbebaute Landwirtschaftsfläche, auf der nun eine Siedlung
geplant ist.
Ziel der Arbeit: Für diese städtische Überbauung ist im Sinne angemessener Innenver-
dichtung ein Freiraumkonzept zu erarbeiten, wobei die denkmalgeschützten Elemente
und der geschichtlichen Hintergrund mit Respekt zu behandeln sind. Die Siedlung soll
eine aussergewöhnliche Identität erhalten und sich durch eine einfache, aber innovative
Gestaltung von der Umgebung abheben.
Das Konzept wird bis auf Vorprojektstufe ausgearbeitet.
Fazit: In diesem Projekt geht es neben der Idee der Gemeinschaftlichkeit hauptsäch-
lich um das Element Wasser. Früher bauten die Menschen riesige Schutzbauten, um
das Element unter Kontrolle zu bringen, und behandelten es wie ein Ungetüm im Käfig.
Heute wagen wir uns immer mehr an das Wasser heran und merken, wie wohltuend und
wichtig es ist. Mit diesem Bachelorarbeit bringe ich das Wasser zurück zum Menschen.
Obermühle Baar: Das gestaute Wasser wird abgelassen. Im Hinter-grund die zwei Arbeitervillenvan Orsouw et al. 2002, Ortsgeschichte Baar, Band 1
Übersichtsplan Obermühle BaarEigene Darstellung
Unter den Birken lässts sich verweilen.Eigene Darstellung
Diplomand Andrej Koci
Examinatoren Prof. Hansjörg Gadient, Christopher T. Hunziker
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Obermühle BaarWasser erleben
AndrejKoci
50 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur
HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 51
Einleitung: Das bearbeitete Projekt «Parco Viarno» liegt am westlichen Fuss des Monte
Brè, auf einem nach Westen abfallenden Gelände unweit der Stadt Lugano. Im Zentrum
der Liegenschaft befindet sich die Ende 1700 entstandene Villa Viarnetto, die zurzeit
unbenutzt und restaurationsbedürftig ist. Der Ort ist geprägt von der Geschichte, im
Laufe der Zeit und durch die Besitzes-Änderungen veränderte sich die Umgebung und
deren Nutzung kontinuierlich. Die Anlage war ursprünglich als Landgut konzipiert.
Später wurde die Villa zu einer psychiatrischen Klinik. In den 1940er-Jahren verwandelte
sich die Liegenschaft in ein Weingut. Mit dem Verkauf der Villa und deren Umgebung an
die Gemeinde Pregassona verschwand anschliessend der Weinberg, und es entstanden
ausgedehnte Wiesenflächen, die heute noch bestehen.
Ziel der Arbeit: Anhand eines denkmalpflegerischen Gutachtens zur Villa und deren
Umgebung wird die Schutzwürdigkeit des Objektes ermittelt und die Verträglichkeit
neuer Einbauten und Eingriffe in die Grünanlagen untersucht. Die Entwicklung eines
Konzeptes für eine zukünftige, stadtnahe Parkanlage erfolgt unter Berücksichtigung der
historischen Konzeption im Hinblick auf die Bedürfnisse der künftigen Benutzer.
Ergebnis: Das Konzept der Parkanlage greift die Grundsätze des späthistorischen Land-
schaftsgartens auf. Themen wie das Arboretum, der Wintergarten mit der Sammlung
von exotischen Pflanzen oder die Pergolen werden neu interpretiert und durch eine
einheit liche neue Formensprache dem gegenwärtigen Publikum zugänglich gemacht.
Die schützenswerten, historischen Elemente werden ins neue Konzept integriert. Somit
finden im neuen Parco Viarno Alt und Neu zusammen, ohne sich zu konkurrieren.
Das Landgut vermutlich zwischen 1919–1935Il parco che vorrei... Bericht, 08.2010. S.1
KonzeptplanEigene Darstellung
Ansicht WestfassadeEigene Darstellung
Diplomandin Vera Rodel
Examinatoren Prof. Hansjörg Gadient, Prof. Dr. Susanne Karn
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Parco ViarnoIl parco di Pregassona
VeraRodel
Ausgangslage: Die schützenswerte Schulanlage Hofacker, die rund 14 400 m2 gross ist,
befindet sich in einem instandsetzungsbedürftigen Zustand. Sie umfasst das Unterstufen-
schulhaus, das von Friedrich Wehrli 1898 im Neo-Renaissance-Stil erbaut wurde, sowie
das westliche Sporthallengebäude mit Schulräumen und dem Kindergarten «Turnhaus»,
das vom Stadtbaumeister Hermann Herter 1938 entworfen wurde.
Das Gebäudeensemble muss energetisch erneuert werden, zudem fehlen Schul- und
Betreuungsflächen.
Ziel ist es, eine Entflechtung der verschiedenen Nutzergruppen herbeizuführen und diese
auf die Gebäude zu verteilen.
Ergebnis: Da sich alle drei Gebäude durch ihren Epochenstil unterscheiden, der Wehrli-
Trakt in seinem Neo-Renaissance-Stil aber am Repräsentativsten wirkt, wird dieser Stil
in der geplanten Umgebung als wesentliches Element aufgegriffen. Die strategische
Ausrichtung dieses Stils soll durch die Gestaltung von Perspektiven und Symmetrien zur
Geltung kommen. An deren Stelle werden wichtige Achsen, die als Baumreihen und
Wege umgesetzt werden, sowie das Element Wasser und der Laubengang inszeniert.
Der Fokus der Arbeit liegt in der Ausführungs- und der Pflanzplanung. In den letzten Jah-
ren ist immer deutlicher zu erkennen, wie umfassend die Digitalisierung unseren Lebens-
stil prägt und verändert. Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf die Freizeit
von Kindern und Jugendlichen? Wie können wir mit der ständigen digitalen Vernetzung
umgehen? Wie wirkt sich das auf einen Schulhof aus?
Fazit: Kinder und Jugendliche wachsen heute in einer Welt auf, die rasche Veränderun-
gen mit sich bringen. Das Aufwachsen im digitalen Zeitalter bringt positive wie auch
negative Effekte mit sich. Der uneingeschränkte Zugang zur digitalen Welt birgt auch
Nachteile. Oft wird beobachtet, dass Kinder und Jugendliche in Gruppen an ihren Smart-
phones sitzen und kein aktiver Austausch untereinander mehr stattfindet.
Dieser Entwicklung entgegenzuwirken, ist die Motivation dieser Arbeit. Die Natur wird
vermehrt in die Stadt zurückgebracht. Die Sinne der Kinder sollen mit verschiedenen
Strukturen wie dem beispielsweise Wasser wieder aktiviert werden. Spannende Texturen
wie die Rinde eines Baumes, ein flauschiges Blatt oder essbare Beeren regen die Kinder
an, ihre Aufmerksamkeit auf die Umgebung zu richten. Es wird ein Begegnungsort zwi-
schen Natur und Mensch geschaffen.
Die neue Anlage wirkt mit einer optischen Einzonung der Flächen in Bezug auf die
Entflechtung der verschiedenen Nutzergruppen strukturierter. Durch die Öffnung zum
umliegenden Quartier, mit einer attraktiven Bepflanzung und dem Angebot essbarer
Früchte kann das Schulensemble wieder an Attraktivität gewinnen.
Ausführungsplan Massstab 1:100Eigene Darstellung
Detailplan Massstab 1:20Eigene Darstellung
Ausführung Pflanzplan Massstab 1:100Eigene Darstellung
Diplomandin Jasmin Rötheli
Examinatoren Prof. Mark Krieger, Martin Keller, Jochen Soukup
Experte Christophe Rentzel, Salathé Gartenkultur AG, Oberwil BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Pflanzplanung Schulanlage Hofacker, Zürich Hirslanden
JasminRötheli
52 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur
HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 53
Einleitung: Aufbauend auf das IVP «Inklusion und Landschaftsarchitektur» soll das Quar-
tier Stöckacker in Bern entwickelt und neu geordnet werden. Im Rahmen des aktuellen
Verdichtungsprogrammes der Stadt Bern ist vorgesehen, die vorhandene Familiengar-
tenfläche als öffentlichen Park nutzbar zu machen. Die Integration vorhandener, ge-
wachsener Strukturen und aktueller sowie künftiger Ansprüche unterschiedlicher sozia-
ler Nutzergruppen in das Entwurfskonzept ist hierbei von besonderer Wichtigkeit.
Ausgangslage: Grundlegende Erkenntnisse wurden im Rahmen einer umfassenden
Analyse Berns, des Quartiers und des Perimeters gesammelt. Es wird deutlich, dass sich
innerhalb des Stadtraumes hauptsächlich institutionelle und wenig öffentlich nutzbare
Freiräume befinden. Gleichzeit liegt der Bearbeitungsperimeter in einem Gebiet, das
im Fokus der städtebaulichen Entwicklung steht und somit wachsendem Verdichtungs-
druck und Mehrbesiedelung ausgesetzt ist. Die gute Anbindung an den öffentlichen Ver-
kehr ist ein Potenzial, als bauliche Elemente haben die zwei an den Perimeter grenzen-
den Bahndämme und die Hochstrasse jedoch eine beeinträchtigende, zerschneidende
Wirkung. Aktuell wird die Fläche durch Familiengärten genutzt, und Möglichkeiten der
freien Durchwegung sind kaum vorhanden. Die potenziell attraktive Hanglage ist wenig
erlebbar. Die bereits vorhandene, diverse Bevölkerungsstruktur führt zudem zu vielfälti-
gen Nutzungsansprüchen, die in der Gestaltung integriert und im Sinne sozialer Inklu-
sion berücksichtigt werden sollten, um den neuen Quartierpark als neuen «Lebensraum
für alle» zu gestalten.
Ergebnis: Der entworfene, öffentliche Quartierpark bietet weiterhin Raum für Familien-
gärten und sieht zusätzlich Flächen zum weniger formellen «Urban Gardening», ruhige,
offene Wiesenflächen, Aussichtsbereiche, Sport- und Spielanlagen sowie Orte für Gas-
tronomie und Veranstaltungen vor. Ansprüchen und Nutzungsbedürfnissen verschie-
dener sozialer Gruppen wird Rechnung getragen und durch barrierefreie Gestaltung,
räumliche Vernetzung, Multifunktionalität sowie Aneigenbarkeit die Kommunikation
gefördert und ein gemeinsamer, inklusiver Lebensraum geschaffen.
Die Eingliederung des Parks ins umliegende Quartier wird über neue Wegeverbindungen
und die zusätzliche Gestaltung von zwei übergeordneten Stadtplätzen als Eingangsbe-
reiche verbessert. Der Grünraum selbst wird unter Berücksichtigung der als prägendes
Element wirkenden Topografie geordnet: Die im Tal liegenden Flächen werden durch
dichte Bespielung und Gehölze «gefüllt», der Hang wird als offene Grünfläche gestaltet
und gibt den Blick vom höher liegenden Gelände für die BesucherInnen frei. Die Schul-
anlage Stöckacker wird baulich verdichtet und so umgestaltet, dass eine Einbindung in
das Gesamtkonzept möglich wird. Durch potenzielle weitere Verdichtungsmassnahmen
und Aufzonung vorhandener Parzellen im Süden des Perimeters kann in einem weiteren
Entwicklungsschritt Raum für neue Familiengärten hinzugewonnen und eine zusätzliche
Belebung des Quartiers erreicht werden.
Das neue Zentrum des Quartierparks bietet Raum für vielfältige Nutzungen.Eigene Darstellung
Der neue Quartierpark nimmt die Topografie des Ortes auf und kombiniert Familiengärten mit Flächen für Urban Gardening.Eigene Darstellung
Die Einbindung des Parks in das Quartier wird durch die offene Gestaltung der Eingangsbereiche optimiert.Eigene Darstellung
Diplomandin Anne Carola Irmer
Examinatoren Prof. Andrea Cejka, Prof. Dr. Susanne Karn
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Quartierpark Bern Stöckacker – Neuer Freiraum für AlleEntwurf eines inklusiven Quartierparks vor dem Hintergrund städtischer Verdichtungsprozesse
Ausgangslage: Auf dem bis anhin besetzten Koch-Areal zwischen Albisrieden und
Altstetten entsteht eine neue Siedlung. Die beiden Wohnbaugenossenschaften ABZ
und Kraftwerk 1 sowie die Senn Resources AG entwickeln eine Überbauung mit drei
grossvolumigen Gebäuden. Es sollen rund 350 Wohnungen, ein Gewerbehaus und ein
Quartierpark entstehen. Schon heute ist die starke Verdichtung der umliegenden Wohn-
gebiete spürbar. Die Freiraumversorgung ist zwischen Altstetten und Albisrieden äus-
serst schlecht. Öffentliche Freiräume beschränken sich vor allem auf Sportanlagen, Klein-
gärten oder Friedhöfe. Siedlungsinterne Freiräume haben überwiegend einen privaten
Charakter und tragen somit auch nicht genügend zur Freiraumversorgung der Quartiere
bei.
Ziel der Arbeit: Der Quartierpark soll als in Zürich einzigartiger Freiraum auftreten. Die als
schützenswert eingestufte, ehemalige Kohlelagerhalle ist ein wichtiger Bestandteil des
Quartierparks. Der grosse, gedeckte Freiraum bietet nicht nur bei schlechtem Wetter Un-
terschlupf, sondern ist auch flexibel und temporär nutzbar. Die Holzhalle bietet Platz für
öffentliche Anlässe. Durch das immer wechselnde Programm in der Halle wird der Quar-
tierpark zusätzlich belebt und zieht auch Publikum von ausserhalb an. Mit einem gross-
zügigen Gestaltungskonzept wird auf die bis zu 30 Meter hohen Wohngebäude reagiert.
Zwei Haine bilden einen raumwirksamen Grossbaumbestand. Durch Spielgeräte unter
den Bäumen und Sitzgelegenheiten am Rand werden diese aktiviert und bieten nicht
bloss Schatten an heissen Sommertagen. Zu Beginn sind die Haine noch niedrig, doch
schnellwachsende Gehölze wie Waldföhren und Zitterpappeln sollen schon bald ähnlich
der Holzhalle zwei Waldhallen bilden.
Vorprojektplan Quartierpark Koch-Areal
Modellfoto Zugang Quartierpark Koch-Areal
Visualisierung Quartierpark Koch-Areal
Diplomand Valentin Hofer
Examinatoren Prof. Hansjörg Gadient, Jochen Soukup
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Quartierpark Koch-ArealUrbanes Mosaik
54 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur
HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 55
Ausgangslage: Direkt am Siedlungsrand von Feldmeilen entstand vor Kurzem die Wohn-
überbauung Trünggeler. Mit ihrer Lage am Hang des Pfannenstiels und mit der teilweise
gegebenen Aussicht auf den Zürichsee bietet sie einen attraktiven Wohnort für rund
80 Bewohner. Ergänzend zu den drei Wohnbauten soll nun eine ansprechende und funk-
tionale Aussengestaltung geplant werden. Dabei ist nebst der attraktiven Gestaltung
der Hanglage, der Aussicht auf den See und der Funktionalität besondere Beachtung
zu schenken.
Ziel der Arbeit: Für die neu gebaute Siedlung soll anhand einer Ortsanalyse ein schlüs-
siges Konzept für die Aussenraumgestaltung erarbeitet werden. Daraus werden auf der
Stufe des Vorprojektes die grundlegenden Gestaltungselemente, die Raumaufteilung
und die Möblierung erarbeitet. Anhand eines Detailausschnitts und von Leitschnitten
werden die technischen Anforderungen vertieft untersucht.
Dabei spielen zwei Faktoren eine besondere Rolle. Nämlich die Lage am Hang und
die Aussicht auf den Zürichsee. Innerhalb des Perimeters ist eine Höhendifferenz von
ca. 12 Metern zu überwinden, und die Aussicht auf den See darf durch grössere Ge-
hölzstrukturen nicht beeinträchtigt werden.
Ergebnis: Der Aussenbereich der Siedlung wird in verschiedene Schichten eingeteilt. Die
unterste Schicht stellt die Grünflächen mit wild anmutenden Sträuchern dar. An eine
Wildhecke erinnernd nehmen die Strauchgruppen die dort ehemaligen Landwirtschafts-
flächen und Streuobstwiesen auf. Darüber gelegt wird nun ein Ortsbetonweg, der die
darunterliegenden Grünstrukturen überdeckt und durchschneidet. Um den Effekt der
zerschnittenen Grünstrukturen zu verdeutlichen, werden die ansonsten frei wachsenden
Gehölze am Wegrand strikte zurückgeschnitten. Um das maximale Gefälle von 6 % ein-
zuhalten, schlängelt sich der ausgedehnte Ortsbetonweg den Hang der Siedlung hinauf.
In zwei der Wegschlaufen sind unterschiedlich ausgestaltete Plätze eingebettet. Diese
laden durch aktive und passive Bereiche sowohl zum Entspannen als auch zu sportlichen
Aktivitäten und angeregten Gesprächen mit den Nachbar ein.
Schema zur Hanglage und zur Aussicht auf den ZürichseeEigene Darstellung
Der Ortsbetonweg schlängelt sich den Hang hinauf und durchschnei-det die vorhandenen Strauchgruppen.Eigene Darstellung
Längsschnitt durch die InnenhofsituationEigene Darstellung
Diplomandin Liv Saurer
Examinatoren Prof. Hansjörg Gadient, Jochen Soukup
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Schicht um SchichtWohnüberbauung Trünggeler, Feldmeilen ZH
LivSaurer
Ausgangslage: Der Bearbeitungsperimeter des Projektes erstreckt sich über das Vor-
gelände der Obermühle in Baar. Die Obermühle Baar ist die älteste Mühle im Kanton
Zug und besteht aus dem historischen Mühlegebäude, weitherum sichtbaren 30 Me-
ter hohen Getreidesilos, einem Kleinkraftwerk und zwei klassizistischen Fabrikvillen. Der
Betrieb der Mühle wurde um 2001 eingestellt. Der von der Spinnerei Baar her offen
geführte Kanal des Mühlebachs versorgt das Kleinkraftwerk der Obermühle noch heute
mit Wasserkraft. Auf dem in einem Wohngebiet gelegenen Vorgelände der Obermühle
soll nun ein Quartierszentrum mit 350 Wohnungen und 12 000 m2 Gewerbe entstehen.
Die Projektaufgabe umfasst eine freiraumplanerische Untersuchung der Stadt Baar und
den Entwurf für ein Quartierszentrum im Siedlungs- und Fabrikumfeld.
Ziel der Arbeit: Auf dem Vorgelände der Obermühle Baar soll eine abwechslungsreiche
Wohn- und Arbeitsumgebung entstehen. Es wird Wert gelegt auf eine kinderfreund-
liche Umgebungsgestaltung mit vielfältigen Spielmöglichkeiten sowie auf Orte der Ge-
meinschaft und des Austauschs. Der industrielle Charakter des Fabrikumfeldes fliesst in
die Gestaltung ein und macht auf die Geschichte des Ortes aufmerksam. Im Entwurf
berücksichtigt werden auch die im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz
(ISOS) aufgeführten gleichartigen klassizistischen Herrschaftshäuser und der baumge-
schmückte Zufahrtsweg.
Ergebnis: Den Mittelpunkt der Siedlung bildet ein grosser Siedlungsplatz. Der Platz kann
multifunktional genutzt werden und bietet Raum für Anlässe wie beispielsweise Sied-
lungs- und Quartierfeste. Die Zufahrtsachse zur Obermühle wird mit einer Baumallee
geschmückt, die am Ende den Blick auf die Fabrikvillen freigibt. Begleitet wird die Al-
lee von offenen chaussierten Flächen mit Sitzgelegenheiten, die zum Verweilen oder zu
Gemeinschaftsspielen, wie beispielsweise Boccia, einladen. Von einem Café am Platz aus
lässt sich das Quartiersgeschehen beobachten.
Im Gewerbebereich an der Strasse steht die Funktionalität im Vordergrund, um die
Anlieferung sowie die Zufahrt zur Tiefgarage und zum Obermühle-Areal zu erleichtern.
Im Bereich zwischen den Gewerbebauten und den Wohnbauten entsteht eine Spiel-
strasse. Diese wird ergänzt durch eine langgestreckte Pergola, in der verschiedene Nut-
zungsangebote untergebracht sind. Dazu gehören Sitzbänke, Spielbereiche mit Sand-
kästen und Schaukeln oder Fahrradabstellplätze. Zwischen den Wohnbauten befinden
sich abwechselnd Grünräume und Gassen mit siedlungsinternen Verbindungswegen. In
den Gassen wiederholt sich das Element der Pergola, die sich über die grosszügigen
Eingangsbereiche spannt und in Pflanztröge mit Sitzmauern übergeht. Die Grünräume
beinhalten durch Schnitthecken unterteilte private Sitzplätze, die in einen grossen ge-
meinschaftlich genutzten Bereich übergehen. Verteilt in der Siedlung finden sich zudem
ein grösserer Gemeinschaftsplatz und weitere kleinere gemeinschaftliche Plätze, die zum
Verweilen, Grillieren, Gärtnern usw. einladen. Nördlich der Wohnbauten zieht sich ent-
lang des Mühlebach-Kanals ein grünes Band mit verschiedenen Spiel-, Erholungs- und
Rückzugsmöglichkeiten.
Blick über das Vorgelände der Obermühle BaarEigene Darstellung
Zwischenstand VorprojektEigene Darstellung
Die Collage zeigt die Atmosphäre der kinderfreundlichen Siedlungs-umgebung.Eigene Darstellung
Diplomandin Rebecca Glaus
Examinatoren Prof. Hansjörg Gadient, Prof. Dr. Susanne Karn
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Siedlungsgestaltung Obermühle Baar
RebeccaGlaus
56 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur
HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 57
Ausgangslage: Der Stadtteil Friesenberg in Zürich Wiedikon, der am Nordhang des Uetli-
bergs liegt, befindet sich zum grössten Teil im Besitz der Familienheim Genossenschaft
Zürich. Das Quartier ist stark durchgrünt und von einer Vielzahl von Landschaftsräumen
umgeben. Sie dienen der Nah- und Nächsterholung und sind zugleich wichtige Elemente
der ökologischen Infrastruktur. Es handelt sich um interregionale Vernetzungskorridore
und Biotope von kantonaler Bedeutung, deren Funktion langfristig zu sichern ist. Auf-
grund des hohen Potenzials zur baulichen Nachverdichtung wurde der Stadtteil im aktu-
ellen Richtplan der Stadt Zürich als Entwicklungsgebiet ausgeschieden. Es stellt sich die
grundsätzliche Frage, wie man beim Verdichten solcher Quartiere nebst dem Wohnraum
die ökologische Infrastruktur und die Freiraumversorgung mitverdichtet.
Ziel der Arbeit: Das Pilotprojekt ist eine konzeptionelle Auseinandersetzung mit einem
städtebaulichen Ansatz, bei dem eine funktionierende ökologische Infrastruktur erste
Priorität hat. Weitere planerische Elemente wie Gebäudesetzung, Erschliessung und
Freiräume werden ihr untergegliedert.
Ergebnis: Die Schweighofstrasse behält ihre Funktion als urbane Haupterschlies-
sungsachse. An ihr liegt das erweiterte, verkehrsberuhigte Zentrum des Stadtteils. Die
Wohnsiedlungen sind in Modulen organisiert. Es handelt sich um autofreie Siedlungs-
gruppen, die über einen zentralen Hof erschlossen sind. Über Stichstrassen sind sie an
die Schweighofstrasse angebunden. Zwischen den Modulen verläuft ein Netz aus Grün-
räumen. Es dient der ökologischen Vernetzung und ist Lebensraum für Mensch und Tier.
Die weiträumige Vernetzung verläuft entlang der Stichstrassen und über zwei Grünzüge
mit Bächen. Diese ziehen sich durch die Siedlung und bilden über die Biotope des Binz-
Areals eine Schlaufe. In den Grünzügen entstehen grosszügige öffentliche Freiräume.
Situationsplan Friesenbergmap.geo.admin.ch
Ausschnitt aus dem RichtprojektEigene Darstellung
LeitbildEigene Darstellung
Diplomand Sebastian Lehmann
Examinatoren Prof. Hansjörg Gadient, Prof. Dr. Jasmin Joshi
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Städtebaulicher Entwurf primär basierend auf ökologischen Grundlagen Ökologische Infrastruktur am Friesenberg
SebastianLehmann
Ausgangslage: Im letzten Jahrzehnt erfuhr die Region Aarau ein enormes Bevölke-
rungswachstum. Die Kleinstadt und ihre umliegenden Gemeinden sind zu einer Agglo-
merationsmasse zusammengewachsen. Besonders starke Bautätigkeit erfuhr die südöst-
lich von Aarau gelegene Gemeinde Suhr. Sie bildet neben Aarau die bevölkerungsstärkste
Gemeinde in der Agglomeration Aarau. Die Gemeinde war in den letzten Jahren beson-
ders durch ihr enormes Verkehrsaufkommen und den daraus folgenden baulichen Mass-
nahmen in den Schlagzeilen. Die ersten Verdichtungsprojekte rund um den Bahnhof
sind bereits realisiert, jedoch sollen weitere bauliche Veränderungen entlang der Haupt-
strasse realisiert werden. Kommt das Fusionsprojekt mit Aarau zustande, wäre Suhr ei-
ner der vier neuen Stadtteile von Aarau. Dieser Wandel zum Stadtteil, ohne Verlust von
Identität, ist eine der wichtigsten zukünftigen Herausforderungen. Es braucht schlüssige
Antworten zur Entwicklung des neuen Stadtteilbildes.
Vorgehen: Begegnungen entstehen am Küchentisch, vor dem Supermarkt, aber auch am
Konzert des lokalen Frauenchors. Die Begegnungen sind ein zentrales Standbein unserer
Gesellschaft. Positive Begegnungen helfen Hass, Einsamkeit und Angst vor Fremden und
Neuem entgegenzuwirken. In einer Gesellschaft des Smartphones, des Onlineshoppings
und der Selfcheckoutkasse werden alltägliche und natürliche Begegnungs momente im-
mer weniger.
Wie können in einer modernen Gesellschaft in einem Agglomerationsdorf wie Suhr, das
längst zur Stadt gewachsen ist, Begegnungen trotzdem noch alltäglich bleiben? Dieser
Herausforderung stellt sich diese Arbeit und versucht, daraus ein Freiraum- und Städte-
baukonzept herzuleiten.
Das Konzept beruht darauf, dass zuerst bestehende Begegnungsorte lokalisiert, analy-
siert und typologisiert werden. Danach werden Best-Practice-Beispiele aus aller Welt an-
geschaut. Aus diesen beiden Layern werden vier Typen von Begegnungsschrauben für
den Ort entwickelt:
. Bestehende Begegnungsorte STÄRKEN
. Neue Begegnungsorte HINZUFÜGEN
. Bestehende Orte mit Best-Practice-Beispielen MISCHEN
. MÖGLICHKEITSRÄUME schaffen
Ergebnis: Diese Kategorien werden in den Handlungsfeldern noch spezifisch auf das
Zentrum von Suhr angewendet. Dabei werden Aufenthalts- und Spielangebote ge-
schaffen, zum Beispiel in Form von temporärer Möblierung beim Bahnhof oder eines
Pocketplatzes mit Kunstinstallation vor dem Gemeindehaus. Durch die Erweiterung von
Gemeinschaftsgärten mit einem Innovationslabor wird nachhaltige Entwicklung und
Gemeinschaft gefördert. Im alten Zentrum ermöglicht eine neue Strassenraumgestal-
tung die Begegnung aller Verkehrsteilnehmenden auf Augenhöhe. In den neuen Ver-
dichtungsgebieten werden Nachbarschaftszimmer und Möglichkeitsräume miteinge-
plant. So entstehen Nachbarschaftstreffpunkte. Die Bewohnerinnen und Bewohner
erhalten mit Mitgestaltungsprojekten die Möglichkeit, ihre unmittelbare Umgebung
mitzugestalten und sich Räume anzueignen.
Bestehende Orte der Begegnung und Konzeptidee Begegnungen schaffen Eigene Darstellung
Konzeptplan Zentrum Suhr mit Handlungsfeldern Eigene Darstellung
Schematische Darstellung eines BegegnungsortesEigene Darstellung
Diplomandin Rhea-Tabea Mollet
Examinatoren Prof. Dr. Susanne Karn, Tabea Michaelis
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Suhr begegnet sich! Freiraumplanerisches und Städtebauliches Konzept in der Agglomeration Aarau
Rhea-TabeaMollet
58 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur
HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 59
Ausgangslage: Auf der Parzelle der Familie Kohler im Quartier Hochbord, Dübendorf,
soll eine neue Wohnüberbauung entstehen. Jörg Kohler ist auf dieser Bauparzelle aufge-
wachsen, seine Eltern betrieben hier eine Gärtnerei, und der Familie ist es wichtig, dass
eine vielfältige und belebte Wohnüberbauung entsteht. So kam eine ungewöhn liche
Zusammenarbeit zustande, da die Familie Kohler sich dazu entschied, dieses Projekt mit
der Genossenschaft WOGENO als Partnerin zu realisieren. Im Rahmen dieser Partner-
schaft wurde gemeinsam ein Studienauftrag durchgeführt, um das passende Baupro-
jekt zu finden.
Neben Wohnungen sollen auch kleine Gewerbebetriebe, Büros / Ateliers (Co-Workings-
pace) und zahlreiche, gemeinschaftlich genutzte Räume in der Überbauung ihren Platz
finden.
Die WOGENO möchte in den Liegenschaften Räume für zukunftsweisendes Wohnen
und Arbeiten in einer offenen Gemeinschaft entstehen lassen. Gefördert wird dies durch
das unübliche «Selbstverwaltungsmodell» der WOGENO. Dabei organisieren sich die
Bewohner einer Liegenschaft in einem Hausverein. Dieser hat im Sinne der Selbstver-
waltung zahlreiche Kompetenzen und Pflichten. Laut WOGENO soll das Gemein-
schaftsprojekt «ein leuchtender Punkt inmitten des rasant bebauten Hochbords» sein.
Ziel der Arbeit: Die Entwicklung und Geschichte des Gebietes Hochbord ist stark mit
Gärtnereien verknüpft. So gehörte die 1922 auf dem Perimeter gegründete Gärtnerei
der Familie Kohler zu den ersten gewerblichen Nutzern und wirkt identitätsstiftend auf
dieses Projekt. Deshalb ist es ein Ziel, die ehemalige Nutzung als Gärtnerei auf konzep-
tioneller Ebene sichtbar zu machen.
Der Entwurf orientiert sich dabei an verschiedenen Elementen, die wir typischerweise in
Gärtnereien vorfinden.
Für die Bauherrschaft ebenfalls ein sehr wichtiges Anliegen ist «Partizipation und Ge-
meinschaft».
Vorgehen: Typische Elemente einer Gärtnerei wie beispielsweise der rasterartige Auf-
bau entlang einer Hauptachse mit angegliederten Nutzungen (Gewächshäuser, Kasten -
anlagen, Beete) und die Material- sowie die Pflanzenvielfalt sind die Elemente, die die
Basis für den Entwurf des vorliegenden Projektes bilden.
Eine markante Hauptachse verläuft durch den Innenhof. Sämtliche Querverbindungen
stossen an diese Hauptachse an. Daran gliedern sich die verschiedenen Nutzungen wie
Kinderspielplatz, Aufenthaltsflächen usw.
Im südlichen Teil des Innenhofes stossen die Hauptachsen an den Quartierplatz. Auf die-
sem wird bewusst weitestgehend auf Möblierung verzichtet. Somit können die Bewoh-
ner den Platz ganz nach ihren Wünschen selbstständig gestalten. Auf dem Quartierplatz
spielt die Materialvielfalt eine grosse Rolle. Betonplatten bilden das Gerüst des Belages.
Die Längsfugen zwischen den einzelnen Bahnen sind 15 cm breit und entweder begrünt
oder mit Natursteinplatten ausgelegt. So erreichen wir einen spannenden und leben-
digen Materialmix.
PlanauschnittEigene Darstellung
Historische Aufnahme der Gärtnerei Karl KohlerPrivatarchiv: Jörg Kohler, 8305 Dietlikon ZH
Aufbau Plattenbelag mit FugenbegrünungEigene Darstellung
Diplomand Nicola Donato Schutz
Examinatoren Prof. Peter Petschek, Christian Graf, Martin Keller
Experte Christophe Rentzel, Salathé Gartenkultur AG, Oberwil BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Überbauung Kohler / Wogeno, Hochbord Dübendorf
Nicola DonatoSchutz
Ausgangslage: Der Monte Brè ist dank seiner besonnten Exposition, seiner Lage am Lago
Ceresio und seiner schnellen Erreichbarkeit von der Stadt Lugano ein beliebter Ort für
Touristen und Naherholungssuchende.
Aus dem Dorf Brè (ca. 825 m ü.M.) starten verschiedene Wanderwege in verschiedene
Richtungen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden (Monte Boglia, Alpe Bolla, Gan-
dria, Cureggia). Für den naturnahen Tourismus sind sie sehr interessant. Auf den We-
gen sind natürliche Elemente wie Wiesen, Kastanienwälder und ein Bachlauf zu erleben.
Um das Dorf sind viele Reste aus der vergangenen Kulturlandschaft vorhanden. Terras-
sierungen, Wiesen und Trockenmauern sind die Elemente, die diese Berglandschaft noch
heute charakterisieren. Viele sind im Wald versteckt, doch sie haben das Potenzial, wie-
derentdeckt und aufgewertet zu werden.
Das Dorf ist in den letzten 60 Jahren gewachsen, und es ist ein Deponiekörper entstan-
den, der als Erholungszone ausgeschieden ist, aber für die Öffentlichkeit noch kaum zu-
gänglich ist.
Ziel der Arbeit: Das Potenzial der verschiedenen Erholungsräume im Quartier wird auf-
gezeigt. Ein Themenweg soll diese Quartiere als Stationen verbinden. Der Weg führt
durch Kultur, Geschichte, Natur und schöne Panoramen. Der Besucher soll über die ver-
schiedenen Lebensräume informiert und über dessen Wert und Gefährdung sensibili-
siert werden.
Als zweites Ziel wird die Vernetzung und Wiederherstellung der wichtigen Lebensräu-
men aufgezeigt, die durch die starke Verwaldung verloren gegangen sind.
In der Vertiefung wird die Nutzungsmöglichkeit der Deponie verbessert und der Erho-
lungsraum mit ökologisch aufgewerteten Flächen erweitert. Der Raum kann sichdurch
neue Nutzung, optimale Pflege in weiterer Sukzession entwickeln.
Ergebnis: Der neue Themenweg führt die Besucher zur Deponie hinunter. Hier entsteht
durch naturnahe Gestaltung ein Raum, wo Natur und Mensch sich begegnen. Man kann
verweilen in der Nähe der Tümpel, die dank schwankendem Wasserspiegel als Laich-
gebiet für seltene Amphibien dienen. Die Deponie wird so für Mensch, Tier und Pflanzen
ein mosaikartiger Lebensraum.
Ein Themenweg durch die unterschiedlichen ErholungsräumeEigene Darstellung
Weg durch die Terrassierungen im WaldEigene Darstellung
Vernetzung von LebensräumenEigene Darstellung
Diplomand Fabio Zürcher
Examinatoren Prof. Thomas Oesch, Prof. Dr. Dominik Siegrist
Experte Joachim Wartner, SKK Landschaftsarchitekten AG, Wettingen, AG
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Vegia rüdera, növa atmusferaUl Parc al Fiüm. Der Erholungspark in Brè sopra Lugano.
FabioZürcher
60 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur
HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 61
Ausgangslage: Das Areal Lysbüchel am Nordrand der Stadt Basel gehört zur logisti-
schen Infrastruktur des Industriestandortes Basel Nord. Viele Industrie-, Bahn- und Ge-
werbeareale, die einst am Stadtrand angelegt wurden, rücken mit dem Wachstum der
Stadt in den Fokus der Verdichtung. Auf dem Lysbüchelareal initiierte der Wegzug des
Coop-Verteilzentrums die Umnutzung des Areals. Die Stadt Basel lancierte in Zusammen-
arbeit mit SBB Immobilien eine städtebauliche Testplanung, aus der schliesslich der vor-
liegende Bebauungsplan resultierte. Ziel der Entwicklung ist es, die physischen und
mentalen Grenzen zwischen dem Wohnquartier St. Johann und dem Industriequartier
aufzuweichen und mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten ein Neben- und Miteinander
von Wohnen, Bildung, Gewerbe, Natur und Kultur zu schaffen.
Ziel der Arbeit: Verstärkung der Ortsidentität und die integrale Betrachtung des vor-
handenen ökologischen Potenzials bilden die Grundlage für einen nachhaltigen Städ-
tebau. Das Lysbüchelareal soll nicht neu gebaut werden. Vielmehr soll der Erhalt von
Raumstruktur und Ortscharakter eine Weiterentwicklung des Areals positiv beeinflussen.
Durch die Festlegung von fixen und flexiblen Rahmenbedingungen für die Bebauung,
sollen räumliche und ökologische Qualitäten gesichert werden und gleichzeitig gestalte-
rischen Freiraum für die konkrete Projektierung ermöglichen. Das Ziel ist die Herstellung
einer Beziehung zwischen räumlicher Identität, Natur und Mensch. Die Weichen sollen
so gestellt werden, dass sich die ökologischen und räumlichen Qualitäten des Gleisfelds
mit dem Siedlungsraum im Kontext der Industrie verweben.
Ergebnis: Der städtebauliche Entwurf im Rahmen eines Richtprojekts schlägt eine dichte
Bebauung entlang der Lysbüchelstrasse vor, die die bestehende Achse stärkt und im
Westen Platz für einen grosszügigen Quartierpark schafft. Die Offenheit des Gleisfel-
des und die strenge Achse nehmen Bezug auf die Morphologie und die Massstäblich-
keit des Ortes. Im südlichen Übergang zum Quartier St. Johann bildet ein urbaner Quar-
tiersplatz das Scharnier zwischen dem Bestehenden und dem Neuen. Durch die Setzung
eines Hochhausclusters wird der Quartiersplatz räumlich akzentuiert und markiert den
Ort als belebtes Zentrum zwischen den beiden Stadtteilen. Zugunsten der Ökologie wird
entlang der Gleisachse eine grossflächige Naturschutzzone erlassen, die sich mit dem
Siedlungskörper verwebt. Die dicht begrünte Lysbüchelstrasse bildet das Rückgrat der
Siedlung und nimmt mit den Querverbindungen Bezug auf den industriellen Kontext des
Ortes und die ökologisch hochwertige Weiträumigkeit des Gleisfeldes.
Heutige Situation am Südeingang des Lysbüchel-ArealsEigene Darstellung
Raumkonzept in Blickrichtung SüdEigene Darstellung
Ausschnitt aus dem RichtprojektEigene Darstellung
Diplomand Florian Sutter
Examinatoren Prof. Hansjörg Gadient, Prof. Dr. Christoph Küffer
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
VoltaNordIndustrie im Wandel
FlorianSutter
Ausgangslage: Wo kürzlich, inmitten dicht bepflanzter Obstbäume, noch ein Bauernhaus
stand, entsteht im Ortskern von Büren an der Aare mit der neuen Überbauung die Sied-
lung Schürmatte. Büren an der Aare ist ein ländliches Dorf im Kanton Bern, das für seine
wunderschöne Altstadt bekannt ist und durch schöne Ackerlandschaften, Waldstruktu-
ren und die Aare geprägt ist. Die Siedlung liegt nur wenige Gehminuten von der Altstadt
und vom örtlichen Bahnhof entfernt, und auch die Schule befindet sich in unmittelbarer
Nähe. Weiter ist die Autobahn in nur fünf Fahrminuten erreichbar. So entsteht im ländli-
chen Büren an der Aare eine neue familienfreundliche Wohnüberbauung mit einem ex-
zellenten Standort.
Ziel der Arbeit: In Verbindung mit der Orts- und Bedarfsanalyse wird für die neue Wohn-
überbauung ein Vorprojekt für die Gestaltung der Siedlung ausgearbeitet. Dabei wird
das Entwurfsprojekt mittels Pflanzplan, Möblierung, Beleuchtung, Materialisierung und
Baudetails erarbeitet und in Richtung Ausführung weiterentwickelt. Es soll eine attrak-
tive Wohnüberbauung für Eigentümer und Mieter entstehen. Der Aussenraum soll als
Aufenthaltsort für alle dienen und muss so den verschiedensten Ansprüchen gerecht
werden. Egal ob für alt oder jung, für lebhaft oder ruhig: der Aussenraum der neuen
Überbauung bietet Raum für Interaktion, Bewegung, aber auch Rückzugsorte.
Ergebnis: Eine visuelle Aufteilung des Aussenbereichs ermöglicht es, Raum für verschie-
denste Aktivitäten zu schaffen. Als Verbindungselement zwischen den Gebäuden dient
der mittlere multifunktionale Platz. Der dort vorhandene grosszügige Aufenthalts bereich
dient den Bewohnern hauptsächlich als Treffpunkt, und der Spielplatz lädt auch die
Kleinsten zum Verweilen ein.
Die farbenfrohe Bepflanzung dient als Sichtschutz, als Raumtrenner und bietet so nicht
nur Privatsphäre, sondern zeitgleich eine ruhige, einladende Atmosphäre, die sich über
den ganzen Perimeter hindurchzieht.
Die Baumreihe, die in einer Baumgruppe endet, bildet mit ihren Kronen ein Dach und
somit einen weiteren Rückzugsort. Der Aussenraum soll zum einen eine ruhige Oase für
die Erwachsenen und zum anderen als Spielfläche für die Kinder dienen.
Räumliche Aufteilung des BearbeitungsperimetersEigene Darstellung
VorprojektplanEigene Darstellung
Aufenthaltsbereich als TreffpunktEigene Darstellung
Diplomandin Angelina Leisi
Examinatoren Prof. Hansjörg Gadient, Jochen Soukup
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Von horizontal bis vertikalWohnüberbauung Schürmatte Büren an der Aare
AngelinaLeisi
62 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur
HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 63
Ausgangslage: Wir befinden uns auf einem abgelegenen landwirtschaftlichen Betrieb im
Berner Jura auf 1100 m ü.M.
Auf den Berghöfen im Faltenjura herrscht seit jeher Wasserknappheit. Kleine Quellfas-
sungen und Regenwasserzisternen haben deshalb eine lange Tradition. Wasser versickert
in Karstspalten und tritt an anderen Stellen wieder aus dem Boden.
Seitdem die Berghöfe der zentralen Wasserversorgungen der Gemeinden im Tal ange-
schlossen sind, wird den eigenen Quellen kaum mehr Beachtung geschenkt. Das Quell-
wasser rinnt ungenutzt vom Berg, Regenwasser wird nicht gesammelt, alles Trink- und
Brauchwasser wird energieaufwendig über lange Distanzen auf die Höfe gepumpt. Alte
Brunnenstuben verbuschen und fallen zusammen.
Dieser Entwicklung soll mit einem neuen Wassermanagement-Konzept entgegenge-
wirkt werden.
Vorgehen: Anfallendes Regen- und Quellwasser soll dezentral gesammelt und zurück-
gehalten werden. In unterschiedlich ausgestalteten Retentionsvolumina wird es mit
Funktionen für Ökologie, Erholung und Landwirtschaft überlagert. So sollen ein Am-
phibienteich, Viehtränken, ein Schwimmteich, eine Wassergrotte, Regenrinnen und Hof-
brunnen entstehen. Das Wasser wird damit allgegenwärtig, lebendig, kostbar und nütz-
lich, bevor es zurück in den Wasserkreislauf gelangt.
Alle grösseren Massnahmen werden in traditioneller Bautechnik mit vor Ort abgebauten
Materialien erstellt. Dazu gehören Steine für Trockenmauern und Pflasterbeläge, Mergel
für Bodenbeläge, Lehm und Ton für Abdichtungen. Auf aufwendige Technik wie Pump-
und Filtersysteme wird verzichtet. Die Reinigung des Wassers wird durch Pflanzen über-
nommen.
Schächte, Brunnenstuben und Reservoire werden betoniert.
Ergebnis: Die strukturreiche Landschaft mit attraktiven Lebensräumen wird um das Ele-
ment Wasser ergänzt und bietet damit neuen Lebensraum für die am stärksten gefähr-
deten Tierarten wie Reptilien und Amphibien.
Auf den mager ausgestalteten Flächen wird sich von selbst eine standortgerechte Pflan-
zengemeinschaft bilden. Seltene Pionierarten wie die Kreuzkröte, die Geburtshelferkröte
und die Gelbbauchunke werden dadurch gefördert.
Für die Landwirtschaft wird Wasser zur Viehtränke und zur Bewässerung nutzbar ge-
macht. Vernässte Ackerböden und Wiesen werden drainiert und dadurch verbessert.
Für die Erholung entstehen Orte am Wasser für Sport und Kontemplation.
Bei einem Brandfall steht Löschwasser zur Verfügung.
Durch die verwendeten Materialien und Techniken werden sich die Massnahmen ästhe-
tisch in die Kulturlandschaft einfügen.
Eine sanierte Trockenmauer bildet die Grenze zwischen den Kantonen Bern und Solothurn.Eigene Darstellung
Wasser wird zurückgehalten und mit Funktionen überlagert.Eigene Darstellung
Visualisierung des SchwimmteichesEigene Darstellung
Diplomand Reto Urs Ingold
Examinatoren Prof. Thomas Oesch, Adrian Ulrich
Experte Joachim Wartner, SKK Landschaftsarchitekten AG, Wettingen, AG
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Wassermanagement als Herausforderung für die Landschaftsgestaltungam Beispiel Probstenberg im Faltenjura
Reto UrsIngold
Ausgangslage: Langenthal befindet sich, wie der Name schon sagt, in einem von Nord
nach Süd verlaufenden Thal im Oberaargau. An das Siedlungsgebiet grenzen nördlich
und südlich Landwirtschaftsflächen mit einem bedeutenden kulturellen Hintergrund:
Entlang der Langete erstrecken sich Wässermatten, eine traditionelle landwirtschaftli-
che Bewirtschaftungsform. Die Langete verbindet die Wässermatten südlich und nörd-
lich der Stadt. Dadurch, dass die Langete mitten durch die Stadt fliesst und grössten-
teils nicht eingedolt ist, ist das Wasser in Langenthal allgegenwärtig. Langenthal gehört
zum Smaragd gebiet Oberaargau, dem grössten Gebiet dieser internationalen Kategorie
in der Schweiz.
Ziel der Arbeit: Das Landschaftselement Wasser innerhalb und ausserhalb des Siedlungs-
gebietes und insbesondere dessen einmaliger kultureller Hintergrund soll der Bevölke-
rung vermittelt werden. Die Landschaft um die oberirdischen Fliessgewässer wird erleb-
bar und zugänglich gemacht, zudem wird Rücksicht auf den besonderen Naturwert und
die Landwirtschaft genommen. Die Arbeit will neue Impulse geben und vorhandene
Qualitäten für neue attraktive Vernetzungen und Nächsterholung aufzeigen.
Ergebnis: Basierend auf dem von der Stadt Langenthal erarbeiteten Gewässerkonzept
werden die Oberflächengewässer in verschiedenster Weise typologisiert. Ein konzep-
tueller Ansatz für die Naherholungsgebiete der Wässermatten Langenthal und Lotzwil
und deren Verbindung wird erarbeitet. Es wird eruiert, wie sich das BLN-Gebiet Wässer-
matten für Erholung und Erlebnis ökologisch sowie landwirtschaftlich entwickeln kann.
System zur Wässerung der traditionellen WässermattenEigene Darstellung
Grobkonzept: Wassererlebnisweg entlang der Langete und durch die WässermattenEigene Darstellung
Renaturierter Teil der LangeteEigene Darstellung
Diplomand Remo Schär
Examinatoren Prof. Hans-Michael Schmitt, Prof. Thomas Oesch
Experte Joachim Wartner, SKK Landschaftsarchitekten AG, Wettingen, AG
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Wasserstadt LangenthalKulturgut Wässermatten als Naherholungsgebiet und Naturraum
64 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur
HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 65
Ausgangslage: Das heutige Alterszentrum in Wollerau kann den Bedarf an Pflege betten
bis 2030 nicht mehr decken. Aus diesem Grund werden das heutige Alterszentrum sowie
auch die Alterswohnungen abgerissen und neu gebaut. Nebst dem Neubau der Ge-
bäude wird auch der dazugehörige Aussenraum neu konzipiert und gestaltet. Der Aus-
senraum soll als verbindendes Element zwischen Alterswohnungen und Pflegezentrum
genutzt werden können.
Ziel der Arbeit: Für die Anwohner der Turmmatt wird eine Umgebungsgestaltung vor-
genommen, die den verschiedenen Ansprüchen der Bewohner entspricht. Der Aussen-
raum wird die Funktion als verbindendes Glied zwischen den Alterswohnungen und
dem Pflegezentrum erhalten. Die Topografie im Aussenraum muss den Bedürfnissen
der Bewohner angepasst werden, sodass es möglich ist, die Wege und Plätze auch im
fortgeschrittenen Alter zu begehen oder zu befahren. Der Aussenraum wird möglichst
vielfältig gestaltet, damit eine hohe Anzahl an Nutzungsansprüchen abgedeckt werden
kann. Neben den verschiedenen Plätzen wird auch für die Demenzabteilung ein in sich
geschlossener Demenzgarten kreiert und in die Umgebungsarbeiten integriert.
Ergebnis: Das Konzept hinter dem Entwurf baut auf der ehemaligen Burg auf, die in ver-
gangener Zeit einmal dort stand, wo sich heute das Pflegezentrum befindet. Topogra-
fisch wird man versuchen, die Steigungen auf ein Minimum reduzieren zu können. Der
Platz Nord, der die Ankunft repräsentiert, wird Schauplatz verschiedener Aktivitäten. An
diesem Ort bietet sich die Gelegenheit, sich hinzusetzen, einen Kaffee zu trinken und
dem Kommen und Gehen der verschiedenen Personen zuzusehen. Der Platz Süd kommt
etwas ruhiger zur Geltung und wird durch sein multifunktionales Hochbeet in Szene ge-
setzt. Das Hochbeet bringt diverse Attraktivitäten mit sich, die auch vom Rollstuhl aus
ausgeführt und betrachtet werden können. Der Demenzgarten findet auf der Ostseite
der Gebäude Platz und bietet den Anwohnern Freiraum, um sich zu bewegen und Alt-
bekanntes oder Neues zu entdecken.
Konzept mit KonzeptbausteinenEigene Darstellung
VorprojektplanEigene Darstellung
Variables Hochbeet mit integriertem Brunnen und Pflanzbeet für Rollstuhlfahrer inklusive Sitz- und LiegemöglichkeitenEigene Darstellung
Diplomand Marco Niederer
Examinatoren Prof. Peter Petschek, Christian Graf, Martin Keller
Experte Christophe Rentzel, Salathé Gartenkultur AG, Oberwil BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Wohn- und Pflegezentrum Turm-Matt, Wollerau
MarcoNiederer
Aufgabenstellung: Die Baugenossenschaft Halde Zürich plant Ersatzneubauten für die
Mehrfamilienhäuser aus den Jahren 1948 bzw. 1954. Die 23 765 m2 grosse Wettbewerb-
sparzelle an der Dachslernstrasse befindet sich an der Schnittstelle zwischen kompaktem
Stadtkörper und durchgrünter Stadtstruktur und soll sich städtebaulich in dieses Gefüge
eingliedern. Die siedlungseigenen Freiräume sind aufzuwerten und mit der Durchgrü-
nung der nachbarschaftlichen Aussenräume zu vernetzen. Dabei ist ein besonderes Au-
genmerk auf die Stadtökologie zu legen.
Ergebnis: Im Stückler wird ein lebendiges Quartier mit Identität geschaffen.
Die naturnah gestaltete Aussenanlage animiert das Kinderspiel und bietet auch Erwach-
senen immer wieder Naturerlebnisse.
Den Frühling begrüssen Dichternarzissen und einheimische Geophyten wie Scilla und
Anemone nemorosa, die sich um die Sträucher gruppieren. Darauf folgen verschiedene
üppig weiss blühende Sträucher und Bäume.
Im Sommer setzt die Blumenwiese ihre Akzente, und auch die Staudenrabatten berei-
chern die Siedlung. Im Herbst wird das Quartier von bunten Herbstgewändern von den
Tönen Gelb bis Tiefrot durchzogen, und verschiedene Vögel tun sich an den Beeren und
Nüssen der Sträucher gütlich. Der Schmuck der Stauden zieht sich bis in den Winter.
Für Spiel und Sport stehen genügend Blumenrasenflächen, aber auch asphaltierte Plätze
zur Verfügung. Bespielbare Sitzelemente laden zum Verweilen ein. Für Erfrischung sor-
gen verschiedene Brunnenanlagen.
Die Bewohner treffen sich im aneigenbaren Gemüsegarten oder bei einem Quartierfest
unter dem Pavillon. Auch im Alltag sind viele Möglichkeiten für Begegnungen im urba-
nen Wohnen im Grünen gegeben.
Konzeptplan
Vorprojekt
Quartierplatz mit Pavillon
Diplomand Emanuel Ferrari
Examinatoren Prof. Hansjörg Gadient, Prof. Dr. Christoph Küffer
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Wohnen im Stückler – Zürich – Altstetten
EmanuelFerrari
66 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur
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Einleitung: Die Genossenschaftssiedlung Zwischenbächen befindet sich am Fusse des
Uetlibergs in Zürich Altstetten. Die 1950 erbauten Gebäude werden durch Neubauten
ersetzt, die einen höheren Verdichtungsgrad und eine zeitgemässe Gestaltung aufwei-
sen sollen. Mittels eines Projekt-Wettbewerbs soll ein ökologisches, ökonomisches, so-
zial ausgewogenes und städtebaulich-architektonisches Projekt gefunden werden. Mit
der Architektur der Drittplatzierten Sigrist-Müller Architekten wurde der Aussenraum
der Siedlung neugestaltet.
Aufgabenstellung: Die Aufgabe dieser Bachelorarbeit besteht darin, ein Konzept für die
Siedlung zu erarbeiten und dieses im Vorprojekt umzusetzen. In einem ausgewählten
Perimeter des oben erwähnten Grundstücks wurde die Arbeit noch vertieft in Richtung
Ausführung bearbeitet. Für diesen Perimeter wurden ein Ausführungsplan, Details eine
Kostenschätzung und eine Devisierung erstellt.
Ergebnis: Mit dieser Arbeit soll ein einheitlicher und funktional gut nutzbarer Aussen-
raum für alle Anwohner der Siedlung Zwischenbächen gestaltet werden. Das zugrunde
liegende Konzept stützt sich auf die Gestaltungsprinzipien der 1950er-Jahre, die neu in-
terpretiert und abstrahiert werden. Diese Grundsätze widerspiegeln sich hauptsächlich
in der klaren Formensprache der Wege und in der Gehölzverwendung. Dadurch passt
sich die Siedlung in das umliegende Quartier ein, nimmt Bezug auf die Vergangenheit
der Siedlung und auf die Architektur der neuen Gebäudevolumen. Der angrenzende
Bachraum wird in das Konzept miteinbezogen, wodurch eine Vernetzung mit dem um-
liegenden Gebiet stattfindet.
Die Siedlung erhält einen funktionalen und abwechslungsreichen Aussenraum, in dem
sich die Anwohner treffen und begegnen können.
VorprojektplanEigene Darstellung
AusführungsplanEigene Darstellung
Detail TreppeEigene Darstellung
Diplomand Nor Heck
Examinatoren Prof. Peter Petschek, Christian Graf, Martin Keller
Experte Christophe Rentzel, Salathé Gartenkultur AG, Oberwil BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Wohnüberbauung Zwischenbächen, Zürich Altstetten
NorHeck
Einleitung: Die Wohnüberbauung Zwischenbächen der Baugenossenschaft bgnzwo
stammt aus dem Jahr 1950. Durch das zunehmende Alter der Siedlung stehen umfang-
reiche Sanierungen an. Gemäss der strategischen Immobilienplanung beabsichtigt die
bgnzwo, die Siedlung rückzubauen und durch Neubauten zu ersetzen. So wird gleich-
zeitig im hohen Masse von 86 auf 160 Wohneinheiten verdichtet. Mithilfe eines Projekt-
wettbewerbs wurde ein neues ökologisch, ökonomisch und sozial ausgewogenes und
städtebaulich-architektonisch wegweisendes Projekt gesucht.
Aufgabenstellung: Zur achtplatzierten Architektur des Wettbewerbs gilt es, die Umge-
bung neu zu gestalten. Der Einstieg ist ein schlichtes Konzept, das in der Phase Vorpro-
jekt und besonders in der Ausführung vertieft wird. Höhenabsteckplan, Enwässerungs-
plan, Schnitte und Details sind Grundlage für den abschliessenden Kostenvoranschlag
und die Devisierung.
Ergebnis: Das Konzept sieht eine Wohnüberbauung vor, die nicht nur privat nutzbar
ist, sondern auch die Nachbarn einlädt, sich hier aufzuhalten. Die Durchgänge von der
Zwischebächenstrasse zum Schulhaus Buchlern sind öffentlich und leiten in die verschie-
den nutzbaren Räume ein. Der Platz in der Mitte des südlichen Teils ist geprägt durch
einen grossen Wasserplatz. Auch das anfallende Meteorwasser wir oberflächlich abge-
leitet in Mulden und lädt zum Spielen ein. Die privaten Gartenstücke und der Siedlungs-
bach im Norden sind prima geeignet, um sich zurückzuziehen. Die dazwischenliegenden
Grünflächen bringen mit der Blumenwiese Farbe, Düfte und ökologische Qualität in die
Siedlung.
Höhenabsteck- und Entwässerungsplan (Civil3D)Eigene Darstellung
Vorprojektplan (Vectorworks)Eigene Darstellung
Visualisierung (Revit)Eigene Darstellung
Diplomand Koen Renger JACOBUS
Examinatoren Prof. Peter Petschek, Christian Graf, Martin Keller
Experte Christophe Rentzel, Salathé Gartenkultur AG, Oberwil BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Wohnüberbauung Zwischenbächen, Zürich Altstetten, Teil Süd
Koen RengerJACOBUS
68 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur
HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 69
Ausgangslage: Der Kirchhof von Jenaz, GR, thront an wunderschöner Lage auf einer
durch den Gletscher geformten Terrasse. Die Sicht bietet ein Panorama mit der histori-
schen Walsersiedlung, den Hügeln und aneinandergereihten Bergketten. Der Friedhof
selbst ist geprägt durch die sich wandelnden gesellschaftlichen Ansprüche und Bestat-
tungsgewohnheiten. Heute und auch künftig nimmt die Belegung der Grabfelder ab und
verlangt nach einer Transformation des Kirchhofs.
Vorgehen: Die örtlichen Gegebenheiten lassen das Konzept der Bepflanzung erahnen.
Die Kulturlandschaft mit ihrem nahgelegenen Tannen-Buchenwald sowie die Grünstruk-
turen des Dorfkerns verschmelzen im Verlauf der Jahre im Friedhof zu einem «Garten der
Erinnerung». Die Gräber und Bestattungsflächen werden so angeordnet, dass sich ein
sich schlängelndes Wegsystem um die Kirche bildet. Die Pfade symbolisieren die Wan-
derung des Lebens und führen durch «Wald und Flur». Immer wieder trifft man kleinere
oder grössere Flächen an, die die Erholungsnutzung, die Besinnung und die soziale In-
teraktion fördern.
Fazit: Das Friedhofsbild wandelt sich über die Jahre hinweg und wird als ein Prozess
verstanden. Durch die neue Gestaltung können Bestattungsflächen je nach demografi-
schem Wandel oder sich ändernden gesellschaftlichen Ansprüchen angepasst werden,
ohne den Charakter des Friedhofs zu verändern.
Die landschaftliche Auseinandersetzung mit der Thematik «Tod» erfolgt auf eine Weise,
indem dem Friedhof wieder bewusst Lebendigkeit eingehaucht wird. Dabei wird darauf
geachtet, dass ein Gleichgewicht zwischen neuem Leben verleihen und einem Ort der
Ruhe und des Gedenkens besteht.
Konzeptherleitung – Das Pflanzkonzept orientiert sich an Gehölzen des nahgelegenen Tannen-Buchenwaldes | Abieti-Fagenion.Eigene Darstellung
Vorprojektplan – Zwischen Wald und FlurEigene Darstellung
Visualisierung der Nordseite des Friedhofs – Sicht auf den Waldhain mit sich windendem Bachlauf, der beim Gemeinschafts-grab versiegtEigene Darstellung
Diplomandin Janine Schneider
Examinatoren Prof. Hansjörg Gadient, Jochen Soukup
Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL
Themengebiet Landschaftsarchitektur
Zwischen Wald und Flur Transformation Friedhof Jenaz
JanineSchneider
Unsere Institute
IBU Institut für Bau und Umwelt
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IMES Institut für Mikroelektronik und
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IRAP Institut für Raumentwicklung
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UMTEC Institut für Umwelt- und
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