Hochqualitäts-KaltrecyclingDie neue Art der Strassensanierung
Fast keine Material-AbtransporteGar keine Materialentsorgung (z.B. Teer)Fast keine Neumaterialien (nur Bindemittel)Fast keine Zutransporte (nur Bindemittel)Gar keine Prozessenergie (nur Motoren)Fast keine LuftverschmutzungGar keine GewässerverschmutzungFast keine GesundheitsgefährdungGar keine Qualitätseinbusse (normgerecht)
Dafür schnell und kostengünstig
Anwendung des Kaltrecycling
Kaltrecycling wird dort angewendet, wo bereits eine Stras-se vorhanden ist. Eine banale Erkenntnis. Dies heisst abernichts anderes, als dass die gewaltigen Mengen an beste-hendem, altem Strassenaufbruch trotz eventueller Unzu-länglichkeiten nicht einfach ersetzt, sondern wiederver-wertet werden – und zwar an Ort und Stelle. Es istgrundsätzlich eine Alternative zur traditionellen Erneue-rung, resp. eine Alternative zur bekannten «TeilweisenOberbauerneuerung». Bei der «Teilweisen Oberbauerneue-
rung» werden Schichten einer sanierungsbedürftigenStrasse nur so weit abgetragen, als dies unbedingt nötigist. Eine Sanierung erfolgt also lediglich auf den oberenSchichten und wenn immer möglich mit dem an Ort anste-henden Material. Die «Teilweise Oberbauerneuerung»spart Material, Transporte, Zeit und Kosten. Beim Ein-satz von Fundationsstabilisator und Aufbereitungsfertigerwird ausserdem keine Prozessenergie verbraucht.
VerbleibendeFundation
BestehendeFundation
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cm
cm
BestehenderStrassenaufbau
TraditionelleErneuerung
Varianten der Teilweisen Oberbauerneuerung
Planum Planum PlanumPlanum
HMF KMF
Besteh. Asphalt HMT KMTHMT
VerbleibendeFundation
NeueFundation
StabilisierteFundation
Deckschicht Deckschicht
Grossfräse& TraditionellerAsphalt-Aufbau
Grossfräse & Boden-
stabilisierer
Grossfräse& Aufbereitungs-
fertiger
Deckschicht
HMT
Deckschicht
Ma
teri
al-
Ers
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-Tie
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Sa
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-Tie
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Verschiedene Verfahren entsprechen verschiedenen Material-Ersatz-Tiefen
Planum
VerbleibendeFundation
Was ist Kaltrecycling?
Beim Kaltrecycling durchläuft anfallender (auch teerhalti-ger) Ausbauasphalt oder ein alter Kieskoffer (Frostschutz-schicht) die folgenden Bearbeitungsprozesse:
1. Das Altmaterial wird schichtenweise und sortenreinausgehoben, vorzugsweise mit einer Kaltfräse.
2. Das Altmaterial wird in eine normgerechte Körnunggebrochen (z.B. Norm 0/32, 0/45, evtl. 0/63 mm)
3. Es wird kalibriert, damit Gewähr besteht, dass vorallem das Grösstkorn innerhalb der Sieblinie liegt.
4. Es werden je nach Verfahren 1 bis 4 Bindemittel(Zement, Bitumenemulsion, Wasser, Additiv) beigefügt.
5. Altmaterial und Bindemittel werden intensiv gemischt.6. Das neue Mischgut (Baustoffgemisch) wird eingebaut
und verdichtet.
Je nach Methode werden unterschiedliche Qualitätenerreicht, von der einfachen Bodenstabilisation (Verfesti-gung) bis zum normgerechten, mobilen Hochqualitätsrecy-cling.
Warum Kaltrecycling?
Kaltrecycling ist in der Schweiz wie auch in Deutschland,ganz im Gegensatz zu den USA, eine neue Disziplin desStrassenrecyclings. Aufgrund der immer grösser werden-den Mengen an anfallenden Altmaterialien wie Ausbau-asphalt, alten Stabilisationen und alten Kiesfundationengewinnt es aber zunehmend an Gewicht.
Auch die ansteigende Flut von einengenden Gesetzenbezüglich der Wiederverwendung von Ausbauasphalt undhier insbesondere der Heissaufbereitung von teerhaltigem(pechhaltigem) Ausbauasphalt begünstigt das Kaltrecyclingdieser Materialien in starkem Masse.
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Weiter spricht für das Verfahren, dass Kaltrecyling einesehr preisgünstige Art der Wiederverwertung von Stras-senaufbruch darstellt, vor allem auch, weil die verschie-denen Verfahren mittlerweile den Nachweis für eine guteQualität, mit dem Aufbereitungsfertiger sogar für einenormgerechte Qualität, erbracht haben.
Zu guter Letzt ist Kaltrecycling die ressourceneffizientesteArt der Wiederverwertung von Strassenaufbruch. Die Mini-mierung oder der vollständige Wegfall von Transportenund Neumaterial sowie der komplette Wegfall von Prozess-energie sind die Gründe für die überragende Umweltver-träglichkeit des Verfahrens.
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Kaltrecycling mittels Aufbereitungsfertiger (Mobiles Hochqualitäts-Recycling)
Mit dem Aufbereitungsfertiger kann jeder aufbereitbareBaustoff (Kies verschiedener Klassen, Recyclingmateria-lien, teerhaltiger Altasphalt usw.) mit einem Grösstkornvon 250 mm, ausgebrochen mit einer Grossfräse, auf< 50 mm gebrochen, kalibriert und mit jedem flüssigen,staubförmigen oder körnigen Bindemittel (bis zu 4 Bindemittel gleichzeitig oder kaskadenförmig) kalt aufbe-reitet und mittels extendierbarer Hochverdichtungsbohlehöhengenau eingebaut werden.
Der Aufbereitungsfertiger ist eine weltweit einmaligeMaschine. Im Gegensatz zum Bodenstabilisierer liefert ereine definierte Brechung und Siebung des Altmaterials,damit dieses die bekannten Norm-Sieblinien je nach Ein-satz von 0/32 oder 0/45 mm einhält. Das nun homogeneMineral wird unter definierten Bedingungen gemessenund der Wert in kg/Min. als Referenz für die Bindemittel
und Bindemittel in den Bordcomputer eingegeben. DieBindemittel wie Zement, Bitumenemulsion und Wasser(plus evtl. Additiv) werden in der gleich hohen Genauigkeitwie in einer stationären Anlage zudosiert und im integrier-ten Grossmischer intensiv gemischt. Hinter dem Mischerwird das Mischgut mittels hochverdichtender Extensor-bohle höhengenau eingebaut.
Der Aufbereitungsfertiger hat sich nach vielen Einsätzen inder Schweiz und vor allem in Deutschland einen eigen-ständigen Markt erobert. In den ersten Jahren vor allemals hochqualitative Entsorgungsmassnahme von teerhalti-gem Ausbauasphalt, in jüngerer Zeit aber ebenfalls alspreisgünstiges Verfahren für die Wiederverwertung vonnormalem Ausbauasphalt oder alten Kiestragschichten.
Steuerung, Energieverteilung 6 versch. Tanks und Silos
Fertiger-AufnahmesiloBrecher, Kalibrierung
GrossmischerHochverdichtungs-Einbaubohle
Messen
Zudosieren
Materialfluss
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Ablauf einer Strassensanierung mittels Aufbereitungsfertiger
1. Aushub mit Grossfräse: Die Fräse fräst sich durch Asphaltund Kies bis über 30 cm Tiefe und erstellt eine höhengenaue Pla-nie (schichtenweiser und sortenreiner Abtrag).
2. Zwischendepot: Der Strassenaufbruch wird auf ein nahegelegenes Zwischenlager gebracht, teerhaltiges Material wirdmit Folien abgedeckt.
3. Der Recyclingbaustoff: Der Recyclingbaustoff ist bei derAsphaltkomponente plattenförmig und der Altkies vielfach sehrgrobkörnig.
4. Tragfähigkeitsmessung: Sofern sich die verbleibende Funda-tion nach dem Fräsen als örtlich ungenügend erweist, erfolgt einMaterialersatz.
5. Transport der Maschine: Die 60-Tonnen-Maschine wird ineinem Stück auf die Baustelle transportiert und in sehr kurzerZeit ab- und wieder aufgeladen. Arbeitsgewicht beträgt ca. 100 t.
6. Beladen der Bindemittel: Die gemäss Eignungsprüfung not-wendigen Bindemittel werden geladen (z.B. Bitumenemulsion,Zement, Wasser, Additiv).
7. Aufbereitung und Einbau: Alle Verarbeitungsprozesse erfolgenin der nachfolgend beschriebenen Reihenfolge im Aufbereitungs-fertiger.
8. Materialaufnahme: Der meist sehr grobkörnige und platten-förmige Recyclingbaustoff wird in den Aufnahmesilo gekippt.
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9. Brechen und Sieben: Das für eine Weiterverarbeitung meistviel zu grobe Altmaterial wird im integrierten Brecher auf kleinerals 50 mm gebrochen und gesiebt (Ausbauasphalt auf 0/32 mm).
10. Genaue Messung: Das nun gebrochene und homogeneMineral wird vor Abwurf in den Mischer unter genau definiertenBedingungen über 4 Höhentaster elektronisch gemessen.
11. Beigabe von Zuschlagstoffen (Bindemittel): Von den 6 ver-schiedenen Silos und Tanks werden bis zu 4 Bindemittelrechnergesteuert und kaskadenförmig beigegeben.
12. Intensive Mischung: Im 2,5-m-Zweiwellen-Zwangsmischererfolgt die hochqualitative Mischung des Minerals mit dengemäss Eignungsprüfung geforderten Bindemittel.
13. Hochverdichteter Einbau: Die von 2,5 bis 6,0 m extendier-bare, elektronisch nivellierte Hochverdichtungsbohle liefert einehohe Einbaugenauigkeit auch bei unebenem Untergrund (kleineNachverdichtung). Hinten: Verdichtung der Schulter.
14. Hochqualitäts-Kaltrecycling: Es wird also definiert auf <50mm gebrochen, unter eindeutigen Bedingungen gemessen, rech-nergesteuert bis 4 Bindemittel beigegeben, sehr intensivgemischt, höhengenau und hochverdichtet eingebaut.
15. Nach dem Einbau: Die fertig eingebaute, verfestigte Funda-tions- und/oder Tragschicht erfüllt bestehende Normen wie beimEinsatz von Neumaterial, hergestellt in stationären Aufberei-tungsanlagen, allerdings bei höchster Ressourceneffizienz.
16. Höchste Produktivität: Ausfräsen der alten Strasse, direk-tes Verladen auf Lastwagen und Transport auf den Aufberei-tungsfertiger. Paralleles Beschicken des Aufbereitungsfertigersmit Bindemittel während Aufbereitung und Einbau.
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Die Bindemittel
Für die Zementstabilisierung (auch mit Spezialzementen)eignen sich (halb-)stationäre Anlagen, Bodenstabilisa-toren wie auch der Aufbereitungsfertiger. Der Bodenstabili-sator für Sanierungen niederer Qualität (z.B. HydraulischGebundene Fundationsschicht, HGF), für hochqualitative,d.h. normgerechte Fundations- und Tragschichten (z.B.HGT) ausschliesslich stationäre Anlagen oder der Aufbe-reitungsfertiger.
Zementstabilisationen ergeben die bekannte, hohe Festig-keit, haben aber den Nachteil, dass die darüber liegendenAsphaltschichten zur Rissbildung neigen. Ueber jedeZementstabilisation soll somit vor Aufbringen von Heiss-asphalt eine SAMI (Stress Absorbing Membran Interlayer),in Form einer 2–3 cm dicken Schicht aus 0/16 mm Stras-senkies, respektive einer Oberflächenbehandlung zur Ver-hinderung von Reflexionsrissen, eingebaut werden.
Stabilisation mit Zement (HGT=Hydraulisch Gebundene Tragschicht)
Stabilisationen mit Bitumenemulsion sind noch wenig be-kannt, obwohl sie z.B. in den VSS-Normen (Schweiz) SN 640500a und SN 640 506a definiert sind. Diese Art der Sta-bilisation dürfte mit dem Kaltrecycling Auftrieb erhalten.Allerdings können Bitumenemulsionen nur entweder instationären Brech- und Misch-Anlagen oder im Aufberei-tungsfertiger eingesetzt werden, da das Verfahren einesehr genaue Dosierung des Bindemittels verlangt. Diesekann aber nur garantiert werden, wenn der zur Wiederver-wertung gelangende Recyclingbaustoff in eine definierteNorm gebrochen worden ist. Ausserdem sind die Anforde-rungen an die Mischung von Recyclingbaustoff und Binde-
mittel wesentlich höher als beim Zuschlag von Zement,was eine genaue Zudosierung der Bindemittel und einengrossen Mischer verlangt.
Stabilisationen mit Bitumenemulsion erreichen nicht ganzdie Festigkeiten wie mit Zement, dafür ergibt sich keineGefahr der Rissbildung, auf eine SAMI kann also verzich-tet werden. Obwohl die Initialfestigkeit nur ca. 80 – 90%der Endfestigkeit erreicht, erlaubt dies, nach all denErfahrungen, die Aufbringung von weiteren Trag- und Deck-schichten schon am darauf folgenden Tag.
Stabilisation mit Bitumenemulsion
Zukunftsweisend dürfte die Stabilisierung von Recycling-baustoff mit der Kombination von Bitumenemulsion undZement (plus Wasser und evtl. Additiv zur Brechpunkt-steuerung) werden. Mit dieser Kombination, in Deutsch-land Komplexrecycling genannt, werden die Vorteile derreinen Zement- respektive der Bitumenemulsion-Stabilisa-tion annähernd erreicht, ohne deren bindemittelspezifi-schen Nachteile zu übernehmen.
Man unterscheidet beim Komplexrecycling zwischenzementlastiger resp. bitumenlastiger Stabilisierung. Beieinem zweischichtigen Kaltrecycling-Einbau zum Beispielwird dabei die untere Schicht zementlastig (z. B. 4–5 %Zement und 1–2% Bitumenemulsion) und die obereSchicht bitumenlastig (z.B. 3–4% Bitumenemulsion und
1–2% Zement) eingebaut. Darüber kommen je nach Ver-kehrslast Asphalt-Trag- und/oder Deckschichten. Mit die-ser Vorgehensweise werden dank des steigenden Bitu-mengehaltes von unten nach oben die Materialspannungenrissefrei abgebaut, was eine SAMI erübrigt, auf der andernSeite wird mit steigendem Zementgehalt von oben nachunten die Festigkeit erhöht.
Das Komplexrecycling hat aber noch weitere Vorteile. DerZement bindet einen Teil des freien Wassers der Bitumen-emulsion hydraulisch, womit die Endfestigkeit schnellererreicht wird. Ausserdem wird der Teer (PAK = Poly-Aro-matische-Kohlenwasserstoffe) in teerhaltigem Ausbauas-phalt mittels Komplexrecycling am besten gegen Auswa-schung gebunden.
Stabilisation mit Zement und Bitumenemulsion (Komplexrecycling)
Recyclingbaustoffe können, theoretischerweise zumin-dest, mit weiteren Bindemitteln stabilisiert werden. AusGründen der Qualität, respektive des Preises, dürfte beimheutigen Stand der Technik im Strassenbau wohl nur dieStabilisation mit «Schaumbitumen» eine gewisse Verbrei-tung finden.
Dabei wird heisser Bitumen vor Einspritzung in das kalteAltmaterial mit einer kleinen Menge Wasser versetzt, der
Bitumen somit aufgeschäumt. Dank des 10 bis 20 Malhöheren Volumens des Schaums kann das Mineral auchin kaltem Zustand vom Bitumen umhüllt werden.
Innerhalb dieser Abhandlung wird auf diese Stabilisie-rungsart nicht eingegangen.
Stabilisation mit anderen Bindemitteln
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Vergleich von traditionellen zu alternativen AufbautenUntenstehende Oberbauten sind lediglich Dimensionie-rungsbeispiele aus schweizerischen und deutschen Nor-men (VSS- oder RStO-Standardisierung) und sollen der Illu-stration dienen. Frostschutzdimensionen und Ev2- resp.
ME-Werte sind ingenieurmässig zu ermitteln, respektivedem technischen Regelwerk zu entnehmen.
Bei Strassen mit niedriger Verkehrsbe-anspruchung wird die bituminöseHeiss-Misch-Tragschicht (HMT) durcheine Kalt-Misch-Tragschicht (KMT) ausAusbauasphalt ersetzt. Es kommt dasbitumenlastige Komplexrecycling zumEinsatz, d.h. dem Ausbauasphalt wird3–4 % Bitumenemulsion und 1–2 %Zement beigegeben, wobei beimZement dessen festigkeitserhöhenderEffekt ausgenützt wird. Darüber wirdeine Asphaltdeckschicht aufgebracht.
Bei Strassen mit mittlerer Verkehrsbe-anspruchung werden die HGT oder dieHMF, resp. die untere Heiss-Misch-Tragschicht ersetzt durch ein zement-lastiges Komplexrecycling von ausge-frästem Kies oder Ausbauasphalt, diebituminöse Heissmischtragschicht wirdersetzt durch bitumenlastiges Komplex-recycling von gefrästem Altasphalt. Da-rüber wird eine Asphaltdeckschicht auf-gebracht. Dadurch wird dank demZement eine grösstmögliche Stabilitäterreicht, dank dem Bitumen einegrösstmögliche Flexibilität.
Bei Strassen mit hoher Verkehrsbean-spruchung erfolgt der gleiche alternati-ve Aufbau wie bei mittlerer Verkehrsbe-anspruchung, allerdings wird dieser miteiner Binder- resp. HMT-Schicht undeiner Deckschicht überbaut. Dank stei-gendem Zementgehalt von oben nachunten wird eine hohe Stabilität erreicht,dank steigendem Bitumengehalt vonunten nach oben eine hohe Elastizität.Die Materialspannungen werden somitabgebaut, auf eine SAMI kann verzich-tet werden.
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Beispiel: Niedere Verkehrsbeanspruchung
Deckschicht 4 4
Tragschicht 10 10
Frostschutz
Traditionelle Bauweise Kalt-Recycling-Bauweise
Geforderter Ev2 (ME) Wert Geforderter Ev2 (ME) Wert
Bestehende alte Strasse
Bestehende alte Strasse
Asphalt-Tragschicht Bitumen-lastiges Komplexrecling
Deckschicht Deckschicht
Dic
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Zen
tim
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30
40
50
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Beispiel: Mittlere Verkehrsbeanspruchung
Deckschicht 4 4
Tragschicht 10 10
Fundationsschicht 15 15
Frostschutz
Traditionelle Bauweise Kalt-Recycling-Bauweise
Geforderter Ev2 (ME) Wert
Bestehende alte Strasse
Bestehende alte Strasse
HGT (Zementstabilisation) oder Bitukies (HMF) aus Neumaterial
Zement-lastiges Komplexrecycling
Asphalt-Tragschicht Bitumen-lastiges Komplexrecling
Deckschicht Deckschicht
Geforderter Ev2 (ME) Wert
Dic
ke in
Zen
tim
eter
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Überragende Ressourceneffizienz
Kaltrecycling von anstehenden Altmaterialien ist die wohlumweltfreundlichste Art der Wiederverwertung überhaupt.Dank dem Einsatz des Aufbereitungsfertigers entstehen:
Fast keine Materialabtransporte: Dank der direktenWiederverwendung der Altmaterialien fallen keine Trans-porte in eine Deponie an, sondern lediglich kurze Bau-stellentransporte. Damit werden kein Diesel verfahren,keine Abgase emittiert und kein Lärm verursacht.
Gar keine Materialentsorgung: Nicht abtransportiertesAltmaterial muss auch nicht entsorgt werden. Dies istbesonders bedeutsam, wenn der Altasphalt Teer enthält,die Entsorgung also ausserordentlich teuer ist. Ganz abge-sehen davon ist die Ablagerung des hochwertigen Bau-stoffes in einer Deponie ohnehin ziemlich unsinnig.
Fast keine Neumaterialien: Da ausser einer gewichts-mässig nur sehr geringen Menge an Bindemitteln aus-schliesslich Altmaterial verwendet wird, muss kein neuesMineral abgebaut und eingekauft werden, die Landschaftkann um diesen Umweltartikel geschont werden.
Fast keine Materialzutransporte: Nicht gebrauchtes Mine-ral muss auch nicht zugeführt werden.
Gar keine Prozessenergie: Heissmischgut verbraucht ca.12 l Heizöl/Tonne in der Mischanlage (bei 10'000 t sinddas 120'000 lt, der Jahresverbrauch von 40 Einfamilien-häusern). Das Heissmischgut wird übrigens nur aufgeheizt(Prozessenergie), damit es nach Aufbereitung und Einbauwieder abkühlen kann. Kaltaufbereitung verbraucht über-haupt keine Prozessenergie (nur Verarbeitungsenergie).
Fast keine Luftverschmutzung: Wo kein Material aufge-heizt werden muss, wird auch nichts verbrannt. Wo nichtsverbrannt wird, stinkt nichts und es fallen weder CO2 nochandere Abgase an. Die obigen 120'000 l Öl müssen wedergefördert, noch raffiniert, noch transportiert werden. Danicht gebrauchtes Öl nirgends auslaufen kann, werdenauch keine Böden und Meeresstrände verschmutzt.
Gar keine Gewässerverschmutzung: Die Einbindung vonzum Beispiel teerhaltigem Altasphalt in eine neue Nutzungmittels Komplexrecycling verhindert eine Auswaschung(Eluatbildung) der eingebauten Fundations- oder Trag-schicht. Eine Gewässerverschmutzung ist praktisch aus-geschlossen.
Fast keine Gesundheitsgefährdung: Kaltrecycling vonAltasphalt arbeitet ohne Prozessenergie, es emittiert kei-nen Rauch und keine Dämpfe (VOC), somit auch keinbodennahes Ozon. Aufgrund der fehlenden Transporteergeben sich weder Lärm noch Unfälle entlang der Stras-sen. Kaltrecycling ist ungiftig und stellt ausser Motorim-missionen keine Gesundheitsgefährdung dar, weder fürdas Betriebspersonal noch für Strassenanwohner.
Gar keine Qualitätseinbusse: Kaltrecycling mittels Aufbe-reitungsfertiger liefert normgerechtes Material der glei-chen Qualität, wie wenn es von einer modernen, stationä-
ren Brech- und Siebanlage gebrochen und kalibriert undvon einer stationären Mischanlage gemischt worden wäre(Zentralmischverfahren).
Umweltbilanzen: Die Diagramme betreffen die im Stras-senbau wichtigsten, umweltkritischen Parameter: Energie-verbrauch, Materialverbrauch und Transportaufkommen.Dabei wird der folgende Fall angenommen: Bei der tradi-tionellen Bauweise werden 1000 t teerhaltiger Altasphaltausgefräst, transpor tier t (50 km) und deponier t (z.B. Teer) und die gleiche Menge neuer Heissasphalt auf-bereitet, tranportiert (30 km) und eingebaut. Beim Kaltre-cycling werden die 1000 t ausgefräst, zwischengelagert(500 m), kalt aufbereitet und wieder eingebaut.
Strassenrecycling zu Ende gedacht: Es ist kaum mehrtheoretisch möglich, Strassenrecycling noch ressourcen-effizienter und kostengünstiger bei Einhaltung bestehen-der Normen zu gestalten. Es erfolgt eine vollständigeSchliessung des Güterkreislaufes und eine Mehrfachver-wertung der Materialien ist gewährleistet.
Internet: Diese Bilddokumentationen sind viersprachig(deutsch, französisch, italienisch und englisch) abrufbarüber: www.coldrecycling.com
-
5'000
10'000
15'000
20'000
Oel
verb
rauc
hin
Lite
rn
Energiebilanz
Einbau und Verdichtung 750 1'000
Transport auf Baustelle 1'200 60
Aufbereitung Neumaterial 12'000 0
Energiegehalt Neumineral 2'900 0
Transport auf Deponie 2'000 60
Ausfräsen Altasphalt 650 650
Traditionelle Bauweise Kaltrecycling-Bauweise
Totalverbrauch der traditionellen Bauweise, ca. 20'000 lt Oel/1'000 to.
Totalverbrauch der Kaltrecycling-Bauweise, ca. 1'800 lt Oel/1000 to,11 Mal weniger
-
200
400
600
800
1'000
Neu
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Materialbilanz
Neumaterial 1'000 50
Traditionelle Bauweise Kaltrecycling-Bauweise
Totalverbrauch der traditionellenBauweise 1'000 Tonnen.
Totalverbrauch derKaltrecycling-Bauweiseca. 50 to20 Mal weniger
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50'000
100'000
150'000
200'000
Tra
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er Transportbilanz
Transport auf Baustelle 60'000 1'000
Transport auf Deponie 100'000 1'000
Traditionelle Bauweise Kaltrecycling-Bauweise
Transportaufkommen der traditionellen Bauweise, ca. 160'000 Tonnenkilometer/1000 to
Transportaufkommen der Kaltrecycling-Bauweise, ca. 2'000 Tonnenkilometer/1000 to
80 Mal weniger
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Grosseinsätze
1995, Autobahn A4, CH-Winterthur30’000 t HGT aus Altmaterialien(Aus der ganzen Region gesammeltes Altmaterial)
1998, Autobahn B2, D-Augsburg10’000 t teerhaltiges Material zu HGT(Paralleles Beschicken, Aufbereitung und Einbauen)
2004, B469, D-Obernburg12’000 t Teerasphalt zu HGT(vorne: Materialdepot, hinten: Wiedereinbau)
2005, Autobahn B2, D-Augsburg25’000 t Teerhaltiges Material zu HGT(Bauherr sammelte das Altmaterial aus Region)
Kombinierte Baustellen
1997, Umfahrung, D-Wildsteig, 3000 t Teerasphalt in Naturschutzgebiet zu HGT(links gefräste Altstrasse mit Materialdepot)
2000, Autobahn BAB A7, D-Altenstadt5000 t Teerasphalt zu HGT(rechts: ausfräsen, links: direkter Wiedereinbau)
2001, Umgehungsstrasse, D-Konstanz6000 t Teerasphalt zu HGT(hinten: ausfräsen des Materials, vorne: Wiedereinbau)
2003, Strassenverlegung, D-Heimendingen3000 t, 80% Teerasphalt, 20% Kieskoffer zu HGT(rechts: Strassenaushub, links: Strassenneubau)
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MotorHersteller CummingsTyp QSX15-C530Kühlung WasserAnzahl Zylinder 6Leistung kW/HP/PS 395/530/537Drehzahl 1/min 1'800Hubraum lt 15Elektrische Anlage V 24
Masse und GewichteEigengewicht to 60Betriebsgewicht to 100Transportmasse LxBxH in m 11.8x3.1x3.6
FüllmengenKraftstoff, Diesel lt 900Hydraulikoel lt 1'000Wasser/Emulsion lt 2x4'500Zement kg 20'000
Technische Daten
FabrikationBrech-/Siebanlage t/h 2502-Wellen-Zwangsmischer t/h 250Einbaubreite m 2.55–5.00Dachprofil % -2.5 bis +5Hochverdichtung ja
FahreigenschaftenArbeitsgeschwindigkeit m/min 0–50Fahrgeschwindigkeit km/h 0–3.5Steigfähigkeit Betrieb % 20Steigfähigkeit Fahren % 5Bodenfreiheit mm 1804 Kettenlaufwerke L/B/H in m 2.5x0.5x0.8
DiversesElektrik V 12Elektronik SPSComputer-Protokollierung ja
Bemerkungen:
Weitere Einsatzbeispiele des Aufbereitungsfertigers
1996, Bergstrasse auf 1500 m ü.M.CH-Mels, 2000 t Tragschicht(Fräsasphalt aus naher Autobahn, Komplexrecycling)
1996, Umfahrung, D-Pöking3000 t Schottertränke (Teer)(Komplexrecycling Bitumenemulsion + Zement)
1996, A8, D-Dachau6000 t HGT mit Kies aus Baggersee(Normgerechte hydr. gebundene Tragschicht)
1997/98, Quartierstr., D-Augsburg5000 t Teerasphalt(Einbau mit Dachgefälle, Höhe ab Randsteinen)
1997, Autobahn A96, D-München3000 t Teerasphalt zu HGT(gefräster Altasphalt aus der Region)
1997, Verbindungsstrasse, D-Hirten3200 t Teerasphalt zu HGT(Material wurde einige Monate abgedeckt gelagert)
1998, Dorfdurchfahrt, D-Ueberacker2200 t Teerasphalt(Bitumenlastiges Komplexrecycling)
1999, Ortsverbindung, D-Rossberg6100 t Teerasphalt zu HGT(Material wird gebrochen auf 0–32 mm)
1999, Landstrasse, D-Jengen2500 t Teerasphalt zu Bitumenstabi(Material-Direktverwertung durch Bauherr)
1999, Quartierstrasse, D-Leitershofen5900 t Teerasphalt zu HGT(Knicklenkung, keine Einbauprobleme)
1999, Ueberlandstr., D-Hahnennest3600 t Teerasphalt zu HGT(Verdichtung durch Walzen oder Platten)
1999, Walddurchfahrt, D-Legau2400 t Teerasphalt zu HGT(Zwischenlager auf Baustelle)
1999, Landstrasse, D-Altomünster3600 t Teerasphalt zu Bitustabi(Komplexrecycling. Rechts alte, links neue Strasse)
2000, Gross-Parkplatz, D-Günzburg5000 m2, aus contaminiertem Material(rechts Mat. Deot, links Einbau, Mitte OB)
2001, Autobahn, CH-Zürich8000 t, versch. Altmaterialien zu HGT(Altmaterialien von Bauherr gesammelt)
2001, Neuquartier, D-Bad Tölz10’000 t Teerasphalt bis Binderschicht(Bis dreischichtiger Einbau, excl. Decke)
2004, Dorfdurchfahrt, D-Flächenrieden4000 t Teerasphalt zu HGT(Strassenneubau an gleicher Stelle)
2006, Autobahn B19, D-Waltenhofen 4000 t Teerasphalt zu HGT(hinten: fräsen, vorne: Einbau, verdichten)