10.09.2012
1
Präsentationsunterlagen zum Thema:
Mag. Andreas Vock
Mag. VOCK Andreas
Sportwissenschafter
- Lehrbeauftragter an der Bundessportakademie (BafL) Wien
- Externer Lehrbeauftragter FH Wr. Neustadt Training und Sport (Physiologie,
Trainingslehre)
- Staatlich geprüfter Trainer Leichtathletik
- Trainer aktiver (Hoch-) Leistungssportler verschiedener Sportarten
- Leistungsdiagnostiker…
- …
10.09.2012
2
"It takes 10 years of extensive training to excel i n anything"Herbert Simon - Nobelpreisträger
Die Forschung zeigt, dass ein Mensch durchschnittlich 10 Jahre oder 10000 Stunden aufwenden muss, um auf irgendeinem Gebiet ein herausragendes Leistungs-niveau zu erreichen.
Dies gilt sowohl für das Erlernen einer Sprache oder eines Musikinstruments als auch bei der Ausübung einer Sportart.
10.09.2012
3
Belastbarkeit - Belastungsverträglichkeit
Talent – Wer ist ein Talent? Sichtung?
Qualität des Trainings – Trainer - Planung
Anforderungsstruktur der Sportart
Trainierbare Bausteine:Konditionelle Fähigkeiten Koordinative / kognitive FähigkeitenTechnisch / Taktische FertigkeitenPsychische/mentale FähigkeitenBeeinflussbare Bausteine:Begleitende Maßnahmen
(Ernährung/Prävention/Regeneration Rehabilitation, Anti Doping) Persönlichkeit, GesundheitUmfeldfaktoren
– soziales (Eltern, Freunde, Trainer, Sponsoren)- materielles (Trainingsstätten, Material, Geld…) - zeitliches (Arbeit, Schule, Studium…)
Nicht trainierbar Bausteine:Anthropometrische Faktoren, Genetik, Talent…
Je mehr Puzzlesteine ich habe desto eher erkenne ich was dargestellt wird –d.h. je wahrscheinlicher wird der angestrebte Erfolg!!!
10.09.2012
4
Aufbau einer Grundathletik für alle Sportarten
Leistungssteigerung
Und
Verletzungsprophylaxe
• ATHLETIK (Kraftzunahme, Muskelmasse)• Steigerung der Schnelligkeit• Erhöhung der Beweglichkeit • Verstärkung der Sehnen, Bänder, Faszien u.
Gelenkstrukturen• Erhöhte Gelenkstabilisierung• Verbesserte Haltung• Verbesserte Schutzfunktion• Gewichtsreduktion• Raschere Rehabilitation nach Verletzungen• Günstige hormonelle Auswirkungen• …
Nach Gottlob, 2009
10.09.2012
5
Menci, C. u.a. (2007).Schweizerische Zeitschrift für Sportmedizin und Sporttraumatologie 55 (2), 38–44
10.09.2012
6
ZEITREGENERATION / PLANUNG
ORGANISATION
DURCHFÜHRUNG
Rumpf und Stützkraftkonzept
Streckkraftentwicklung
Athletiktraining
Integration in Sportart
10.09.2012
7
1) Entwicklung der Kraft über die Sensomotorik Sensomotorisches Training – Tiefenstabilisation (loka le Stabilisatoren)
2) Erhöhung der Grundkraft Leistungsentscheidenen Muskeln –Globale StrukturenKlassisches Krafttraining - Erlernen der richtigen H ebe-und Haltetechniken
3) Verbesserung des funktionellen ZusammenspielsMuskelkettentraining – asymetrische Rumpfkraft
4) Energetischer Ansatz zur Entwicklung der Kraft über die Zeit
Intermittierende (Rumpf-) Kraftprogramme
(5. Dynamischer - Exzentrischer Ansatz)
Reiterer/ Vock
10.09.2012
8
15
Koordinatives Zusammenspiel abhängig von der Leistungsfähigkeit des sensomotorischen Systems!
1] Muskelrezeptoren
2] Sehnenrezeptoren
3] Gelenksrezeptoren
4] Bewegungs- und Beschleunigungsmelder
5] Endbewegungsmelder
6] Schadensmelder
7 ] Hautrezeptoren
Mechanozeptoren
- Querverlaufende Bauchmuskulatur
- Zwischenwirbelmuskulatur
- Beckenboden und Zwerchfell
Die Leistungsfähigkeit des sensomotorischen Systems ermöglicht die
„Feed – forward – Aktivität“
= Vor-aktivierte Muskelkontrolle in Erwartung auf Belastung oder einer folgenden Handlung!
[Hape Meier, 2008]
10.09.2012
9
Unveröffentliche Dissertation, Reiterer 2012
Ein in allen Bereichen gut zusammenspielendes System garantiert somit:
• eine Optimierung von Haltungs- und Bewegungsabläufen• eine Verbesserung der Bewegungsökonomie• eine Bewegungssicherung für die Aktivitäten des täglichen Lebens
• eine wertvolle, unverzichtbare Verletzungsprophylaxe• eine rasche Therapie – Rehabilitationsmaßnahme nachVerletzungen
• einen erster Muskelaufbau• eine Möglichkeit des Aufwärmens
10.09.2012
10
(Mafuli et al. 1992)
Muskelgewebe/-strukturen: 4 Wochen
Sehnen und Bänder: 3 – 6 Monate
Knochen- und Knorpelgewebe: bis zu einem Jahr
Bewegungen in „endgradigen“ Gelenk- und Segmentwinkelstellungen bzw.rasch wechselnde exzentrische und konzentrische Stütz- undWechselbelastungen [bergab gehen, Sprungformen, „stop and go“-Varianten in Spielsportarten] stellen spezifische Anforderungen an dasMuskel- und Bindegewebe dar
10.09.2012
11
Langfristig angelegtes Krafttraining mit ausreichen d hohen Widerständen verbessert progressiv die
Belastungsverträglichkeit der bindegewebigen, knöchernen aber auch muskulären Strukturen
des Bewegungsapparates, gegenüber intensitäts-und umfangorientierte Bewegungsdynamiken. [Gottlob, 2001; van den Berg, 2003]
Für „umfangreiche“ strukturelle Anpassungen [Knochendichteerhöhung, Verstärkung der Sehnen, Bän der, Faszien und Gelenkstrukturen] sind Belastungen
in einem Bereich von 75% - 95% Fmax bzw. ≤ 12 RM
einzuplanen, darunter [50% - 75% Fmax] sind vorwiegen d versorgungsoptimierende Auswirkungen wirksamGottlob, 2001, S. 70
10.09.2012
12
Die Zelle und ihre extrazellulären Bestandteile , van den Berg, 2003
Die erhöhte Wassersituation im kollagenenNetzwerk indem unter anderem dieGlykosaminoglykane und Proteoglykaneeingelagert sind, bewirkt eine Volumszunahmeim Knorpelgewebe und eine verbesserte„Druckfestigkeit“ gegenüber Kompressions-belastungen
van den Berg, 2003; Gottlob, 2001].
Krafttraining – führt zu vermehrter Wassereinlagerun g im Bindegewebe
„Vor allem bei Strukturen, die unter Kompressionsbelastungen gebrauchtwerden, wie Knorpel, Bandscheiben, Menisken, hat Wasser eine große,Druck absorbierende Wirkung. Das Wasser bildet um und innerhalb derGlykosaminoglykane und Proteoglykane einen Wassermantel, sodass eingroßer Widerstand gegen Verformung bzw. Kompression entsteht.“
a) straffes ungeformtes Bindegewebeb) geformtes straffes Bindegewebe
van den Berg, 2003,
Wird ein Gelenk immer wieder auf die gleiche Weise und aus derselben Richtung belastet, entstehen Kraft- und Zugrichtungen am Kapselgewebe, die dazu führen, dass sich geformtes Bindegewebe, mit paralleler Ausrichtung der kollagenen Fasern, entwickelt
10.09.2012
13
Sensomotorik – immer möglichGrundkraft – ab 8 – 10 Jahre (Technik!!!)Muskelschlingen – Grundübungen immer
möglich –Alltag: Training ab 8-10 JahreEnergetisch – immer möglich – AUFBAU!!!
• Hohe Wiederholungen – mittleres Gewicht (Kraftausdauer)
• zwischen 13 – 15 WH scheinen ideal
• Höchste Effekte bei 2 maligem Krafttraining / Woche
• Keine einseitigen Belastungen
• Keine langandauernde statische Belastungen (dynamisch!!!)
• Korrekte Ausführung beachten
10.09.2012
14
Empfehlungen für die Gestaltung der Belastungsnorma tiva für das Krafttraining im Kindesalter:
Granacher, U. u.a.(2009). Neuromuskuläre Auswirkungen von Krafttraining im Kindes- und Jugendalter: Hinweise für die Trainingspraxis. Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin. Jahrgang 60 (2). S.41-49.
Empfehlungen für die Gestaltung der Belastungsnorma tiva für das Krafttraining im Jugendalter:
Granacher, U. u.a.(2009). Neuromuskuläre Auswirkungen von Krafttraining im Kindes- und Jugendalter: Hinweise für die Trainingspraxis. Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin. Jahrgang 60 (2). S.41-49.
10.09.2012
15
Tittel, 2003
Laterale, ventrale, dorsale und mediale Muskel-Fasc ien-Ketten. Aus Myers, Thomas W. [2001]. Anatomy trains. Chruch ill Livingstone
Unter Muskelschlingen (-ketten / -schleifen) versteht man funktionell und strukturell zusammengehörende Muskelgruppen die gemeinsam an Bewegungen beteiligt sind und Bewegungen ermöglichen
10.09.2012
16
In fast allen Sportarten ist es notwendig die Rumpf- und Stützkraft über die Zeit zu entwickeln um auch der energetischen Situation der jeweiligen Sportart gerecht zu werden.
Reichen 4 x 20 WH Bauchmuskelcrunches mit 1 Minute Pause aus um über 90min, am Beispiel des Fußballspi els die Rumpfkraft zu erhalten?
Intermittierende Rumpfkraftprogramme
10.09.2012
17
„Wenn man über die Erlernung einer Technik spricht, ist es wichtig zu wissen, dass man für die korrekte Ausführung einer Bewegung auch eine ausreichende Muskelkraft für die betreffende Sportart oder Diszip lin besitzen muss“
Lars Peterson, 2006
• Ausreichende Kraft ist Voraussetzung für richtige Bewegungstechniken
• Verletzungsprophylaxe
Größte Befürchtungen hinsichtlich der Wachstumsfugen (z.B. Apophysenabriss, Verletzung der Epiphysenfuge…)
• Kein Maximalkrafttraining !!!
• Eher methodische Fehler schuld als Belastung selbst!!!
• Zahlreiche Untersuchungen belegen keinerlei negative Auswirkungen bei gezieltem Krafttraining
• Untersuchungen ergeben dass es um den Faktor 1.500 gefährlicher ist Fußball zu spielen als Krafttraining zu betreiben…
10.09.2012
18
Krafttraining ist wichtiger Bestandteil einer harmonischen Entwicklung
zahlreicher Organsysteme und bildet die Grundlage für späteres
verletzungsfreies Sporttreiben und eine höhere Leistungsfähigkeit.