Download - Buch Bischof Ivo Muser
…MIT UNS CHRISTFÜR UNS BISCHOF
Ivo Muser
Cristiano con noi, Vescovo per noi
…MIT UNS CHRISTFÜR UNS BISCHOF
Ivo Muser
Cristiano con noi, Vescovo per noi
IMPRESSUM
© 2011
Verlag: A. Weger, Brixen
Graphik: dv media - www.designverbindet.it
Druckerei: A. Weger, Brixen
Foto Titelseite: Fotostudio Karl
Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung in
andere Sprachen, des Nachdrucks, des Vortages,
der Entnahme von Abbildungen, der Funksen-
dungen, der Wiedergabe auf fotomechanischem
oder ähnlichem Wege und der Speicherung in
Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur
auszugsweiser Verantwortung vorbehalten.
Reihe des Presseamtes der Diözese Bozen-Brixen
Band 1 Der Papst in Südtirol (1988)
Band 2 Südtirol unter einem Hirtenstab. 25 Jahre Diözese Bozen-Brixen (1989)
Band 3 Einblick hinter Klostermauern. Ordensleben in Südtirol (2008)
Band 4 Papst Benedikt XVI. in Südtirol – Dokumentation zum Urlaub des Heiligen Vaters in Brixen
und zur Beerdigung von Diözesanbischof Wilhelm Egger (2008)
Band 5 Dem Himmel nah. Südtirol und die Päpste (DVD) (2011)
Band 6 Ivo Muser… Mit uns Christ, für uns Bischof (2011)
Pubblicazioni dell’Uffi cio Stampa della Diocesi di Bolzano-Bressanone
1. Il Papa a Pietralba (1988)
2. La Chiesa in Alto Adige. Cenni storici (1989)
3. Dietro le mura dei conventi. Vita consacrata in Alto Adige (2008)
4. Papa Benedetto XVI in Alto Adige – Documentazione delle vacanze del Santo Padre a Bressanone
e dei funerali del Vescovo diocesano Wilhelm Egger
5. Vicini al cielo. L’Alto Adige ed i Papi (DVD) (2011)
6. Ivo Muser… Cristiano con noi, Vescovo per noi (2011)
ISBN 978-88-6563-038-9
…MIT UNS CHRISTFÜR UNS BISCHOF
Ivo Muser
Cristiano con noi, Vescovo per noi
4 Mit uns Christ, für uns Bischof
VorwortPremessa
Der heilige Augustinus schreibt einmal über sein
Bischofsverständnis: „Schreckt mich, was ich für
euch bin, so tröstet mich, was ich mit euch bin.
Für euch bin ich Bischof, mit euch Christ. Das
eine ist der Name des Amtes, das ich übernahm,
das andere der Name der Gnade, die ich emp-
fi ng.“
MIT EUCH BIN ICH CHRIST
Ein Christ ist eine getaufte Person, die den Na-
men Jesu trägt. Als Christen übernehmen wir
das, worum es Jesus Christus ging, nehmen an
seiner Sendung, seinem Auftrag, an seinem Le-
ben Anteil. Darauf verweist das Bischofsmotto
von Ivo Muser „Tu es Christus“. In diesem Motto
steckt gleichsam die Antwort auf unsere Glau-
bens- und Lebensfragen.
Sant’Agostino scriveva a proposito del suo modo
di concepire il mandato episcopale: „Se da una
parte mi spaventa ciò che io sono per voi, dall’al-
tra mi consola ciò che sono con voi. Per voi infat-
ti io sono vescovo, con voi sono cristiano. Quello
è nome di un mandato che ho ricevuto, questo è
nome di grazia.”
5Cristiano con noi, Vescovo per noi
Christus hat uns den Weg in seiner Person ge-
zeigt. Auf diesem Jesus-Weg sind wir gemein-
sam als Getaufte unterwegs. Dass das Unter-
wegssein nicht nur ein abstraktes Wort bleibt,
sondern konkret erlebt werden kann, dafür soll
uns der Bischof eine Hilfe sein.
FÜR EUCH BIN ICH BISCHOF
Der Bischof ist beauftragt und geweiht, die Orts-
kirche zu gestalten, zu leiten, zu führen. Er ist
dazu berufen, mitzuhelfen, dass die Liebe mäch-
tig werden kann. Dabei übt er sein Amt nicht
über die anderen aus, sondern für die anderen
– indem er Zeuge und Diener der christlichen
Hoffnung ist durch die Verkündigung des Evan-
geliums.
„Habt acht auf euch und auf die ganze Herde, in
der euch der Heilige Geist zu Bischöfen bestellt
hat, damit ihr als Hirten für die Kirche sorgt, die
er sich durch das Blut seines Sohnes erworben
hat.“ (Apg 20,28).
Martin Pezzei
CON VOI SONO CRISTIANO
Il cristiano è una persona battezzata, che porta
in sé il nome di Cristo. Come cristiani assumiamo
su di noi quello che Cristo è, prendendo parte
alla sua vita. Il motto episcopale “Tu es Chri-
stus” si pone in questo contesto concettuale e
risponde contemporaneamente alle domande
fondamentali sul senso della vita e sulla fede.
Attraverso la sua persona, Cristo ci indica la via
ed è proprio lungo questa via che camminiamo
assieme come battezzati. Abbiamo bisogno del
Vescovo affi nché questo nostro cammino non
rimanga qualcosa di astratto, ma possa concre-
tizzarsi nella realtà quotidiana.
PER VOI VESCOVO
Il mandato che il Vescovo riceve ha come fi nalità
la guida della Chiesa locale. Il Vescovo è chiama-
to a contribuire affi nché l’amore cresca e in que-
sto senso il mandato non è da intendere come
comando sugli altri, ma come servizio agli altri,
poiché attraverso la propria testimonianza, il ser-
vizio e l’annuncio del Vangelo, possa contribuire
a far crescere la speranza cristiana.
“Vegliate su voi stessi e su tutto il gregge, in mez-
zo al quale lo Spirito Santo vi ha costituiti come
custodi per essere
pastori della Chie-
sa di Dio, che si è
acquistata con il
sangue del proprio
Figlio.” (Atti 20,28)
MIT EUCH BIN ICH CHRIST
FÜR EUCH BIN ICH BISCHOF
CON VOI SONO CRISTIANO
PER VOI VESCOVO hl. Augustinus
6 Mit uns Christ, für uns Bischof
Ivo Muser wurde am 22. Februar 1962 als drittes
Kind einer Arbeiterfamilie in Bruneck geboren.
Die Volksschule besuchte er in Gais, die Mittel-
schule und das humanistische Gymnasium in
Bruneck.
Ivo Muser
im zarten Alter
von zwei Jahren
Stets ein pfl ichtbewusster Schüler (1969)
Gerne in den Bergen – Weißzint gemeinsam
mit Pfarrer Silvester Aschbacher (1985)
Curriculum Vitae
Ivo Muser
OBWOHL IVO NEUN JAHRE JÜNGER IST ALS ICH,
HABE ICH VIEL VON IHM LERNEN KÖNNEN – ER
WAR NICHT NUR EIN GUTER SCHÜLER, SONDERN
IMMER AUCH SEHR PFLICHTBEWUSST, EHRGEI-
ZIG UND BODENSTÄNDIG. Der Bruder Anton
7Cristiano con noi, Vescovo per noi
Nach seiner Matura im Jahre 1981 begann Ivo
Muser mit dem Philosophie- und Theologiestudi-
um an der Theologischen Fakultät der Universität
Innsbruck. Untergebracht war er in dieser Zeit im
Canisianum, dem internationalen, von den Jesu-
iten geführten Priesterseminar in Innsbruck.
Im Jahre 1986 empfi ng Ivo Muser die Diakonen-
weihe und absolvierte sein Pastoraljahr in Seis
am Schlern. Zum Priester geweiht wurde er am
28. Juni 1987 in Brixen. In der Folge wirkte er
zwei Jahre lang als Kooperator in Toblach, bevor
er 1991 die Aufgabe als Privatsekretär von Bi-
schof Wilhelm Egger übernahm.
Sponsion in Innsbruck
am 5. Juli 1986
Gemeinsam mit Seminaristen
im Canisianum (1985)
Die erste Priesterwehe,
die Bischof Wilhelm Egger
erteilt hatte, war jene von
seinem heutigen Nachfolger
Ivo Muser.
Hier Ivo Muser bei seiner
Primiz in Gais am 5. Juli 1987
8 Mit uns Christ, für uns Bischof
Von 1991 bis 1995 war Ivo Muser zum Dog-
matik-Studium an der Päpstlichen Universität
Gregoriana in Rom. Anschließend wirkte er als
Dozent, ab 2002 als Professor an der Philoso-
phisch-Theologischen Hochschule Brixen.
1995 wurde Muser zudem Spiritual am Vinzenti-
num, von 1996 bis 2010 Regens am Priesterse-
minar in Brixen; von 1997 bis 2010 übernahm er
auch die Aufgabe als Referent für die Ständigen
Diakone.
Ausfl ug der Seminargemeinschaft gemeinsam
mit Bischof Wilhelm Egger nach Heilig Geist
zum Jubiläum von Ivo Muser 10 Jahre Regens
am Priesterseminar in Brixen (28. Juni 2006)
9Cristiano con noi, Vescovo per noi
Ich kenne unseren Bischof Ivo schon seit meiner
Kindheit aus unserem gemeinsamen Heimatdorf
Gais. Ich kann mich erinnern, wie er noch Stu-
dent gewesen ist und in der Kirche immer sehr
mitgeholfen hat. Besonders gut kann ich mich
noch erinnern, wie er die Lieder bei den Gottes-
diensten angestimmt hat. Auch seine Primiz im
Jahre 1987 habe ich in lebendiger Erinnerung,
bei der ich ministriert habe.
Als junger Priester ist er öfters nach Gais gekom-
men, wo ich stets seine Predigten bewundert
habe, die er auswendig gehalten hat und von
denen man viel mitnehmen konnte.
Als ich 1994 in das Priesterseminar eingetreten
bin, hat er sich darüber sehr gefreut. 1996 ist
Ivo Regens geworden; in diesem Jahr habe ich
mein Freisemester in Rom begonnen. Von Rom
zurückgekehrt, ist er dann ab dem vierten Kurs
mein Regens gewesen und hat mich als solcher
bis zur Priesterweihe hin begleitet.
An Regens Ivo habe ich immer geschätzt, wie
er sein Priestersein gelebt hat und wie er uns
Seminaristen darin ein Vorbild gewesen ist. Wir
haben gespürt, dass ihm die Priesterberufe und
eine gute Priesterausbildung ein Herzensanlie-
gen waren und sind. Auch hat er sich mit seiner
Aufgabe als Regens wirklich identifi ziert. Für uns
Seminaristen ist er immer da gewesen und hat
uns geholfen, wenn wir etwas gebraucht haben.
Stefan Hainz, Dekan von Mals
10 Mit uns Christ, für uns Bischof
Cristiano con noi, Vescovo per noi 11
1995 wurde Muser zudem Spiritual am Vinzenti-
num, von 1996 bis 2010 Regens am Priesterse-
minar in Brixen; von 1997 bis 2010 übernahm er
auch die Aufgabe als Referent für die Ständigen
Diakone.
Im Jahre 2002 wurde Ivo Muser Kanonikus, ab
2005 auch Dekan an der Kathedrale zu Brixen.
Am 27. Juli 2011 wurde Muser von Papst Bene-
dikt XVI. zum Bischof der Diözese Bozen-Brixen
ernannt. Die Bischofsweihe erhielt Ivo Muser am
9. Oktober 2011 von Erzbischof Luigi Bressan im
Dom zu Brixen.
12 Mit uns Christ, für uns Bischof
ALS EINEN GROSSEN WERT
SEHE ICH
DIE TIEFE VERBUNDENHEIT
MIT BISCHOF WILHELM AN
Ivo Muser
13Cristiano con noi, Vescovo per noi
Curriculum Vitae
Ivo Muser
Ivo Muser è nato nel 1962 come terzo fi glio di
una famiglia di lavoratori. Ha frequentato la scuo-
la elementare a Gais, la scuola media e il ginna-
sio umanistico a Brunico.
Dopo la maturità nel 1981 ha incominciato la sua
formazione sacerdotale nel collegio Canisianum
a Innsbruck, la sua formazione fi losofi co-teologi-
ca presso la Facoltà di Teologia a Innsbruck.
QUELLO CHE PIÙ MI COLPISCE
DI LUI È L’EQUILIBRIO INTERIORE,
LA SUA TOLLERANZA E LA
CAPACITÀ DI CREARE DEI PONTI
CHE VANNO VERSO GLI ALTRI. Il fratello Bruno
Ivo Muser è stato ordinato diacono nel 1986.
Il suo anno pastorale lo ha svolto a Siusi allo
Sciliar.
Ivo Muser
all’età di due anni
1986 Ivo Muser è stato ordinato
diacono dal Vescovo ausiliare
Heinrich Forer (25 maggio 1986)
14 Mit uns Christ, für uns Bischof
Il 28 giugno 1987 è stato ordinato sacerdote ed
in seguito è stato per due anni cooperatore a
Dobbiaco – prima di diventare segretario partico-
lare del Vescovo Wilhelm Egger, incarico svolto
fi no al 1991.
Dal 1991 al 1995 don Muser ha fatto la Licenza
e il Dottorato presso la Pontifi cia Università Gre-
goriana a Roma.
Nel 1995 è stato nominato padre spirituale pres-
so il Vinzentinum a Bressanone e in questo pe-
riodo ha incominciato la sua attività didattica
presso lo Studio Teologico Accademico di Bres-
sanone.
Dal 1996 al 2010 è stato rettore del Seminario
Maggiore, dal 1997 in aggiunta responsabile per
i diaconi permanenti.
Biblioteca barocca
presso il Seminario Maggiore –
con Francesco Cossiga
e il Cardinale Josef Ratzinger
La testimonianza di vita e di fede di Josef Mayr-Nusser
ha da sempre colpito Ivo Muser. Nella foto assieme
a Josef Innerhofer, postulatore della causa
di beatifi cazione, e ad Albert, fi glio di Josef Mayr-Nusser
Gais é luogo di nascita di più sacerdoti e religiosi
come il missionario comboniano p. Silvester Engl
e suor Anna-Theresia Maurberger
15Cristiano con noi, Vescovo per noi
NON HO MAI DIMENTICATO IL PRIMO COLLOQUIO
CON IL VESCOVO QUANDO ERA RETTORE DEL
SEMINARIO. AVEVO TELEFONATO PER PRENOT-
ARMI PER UN COLLOQUIO NELL‘OTTOBRE 1996.
DALLA VOCE SENTITA AL TELEFONO CREDEVO SI
TRATTASSE DEL SOLITO SACERDOTE ANZIANO...
MI MERAVIGLIAI QUANDO INVECE FUI ACCOL-
TO DAL RETTORE DEL SEMINARIO PIÙ GIOVANE
D‘ITALIA. GLI RACCONTAI LA STORIA DELLA MIA
VOCAZIONE. IN SEGUITO TANTE VOLTE SONO
ANDATO A PARLARE CON LUI DURANTE
IL PERCORSO FORMATIVO, E HO SEMPRE
RISCONTRATO DISPONIBILITÀ ALL‘ASCOLTO DA
PARTE SUA OLTRE CHE ACCOGLIENZA.Don Luigi Carfagnini, seminarista dal 1998 al 2004,
adesso parroco a Madre Teresa di Calcutta e al Centro Pastorale Corpus Domini
Durante un Törggelen con la comunità
dello Studio Teologico Accademico di Bressanone (2001)
2007, incontro con tutti i sacerdoti che hanno svolto
le funzioni di segretario del Vescovo Wilhelm Egger;
nella foto è presente anche la signora Erna Gogl
16 Mit uns Christ, für uns Bischof
Nel 2002 Ivo Muser è stato nominato canonico
della Cattedrale di Bressanone e nel 2005 anche
decano del Capitolo del Duomo.
Il 27 luglio 2011 Ivo Muser é stato nominato, il
9 ottobre 2011 è stato ordinato Vescovo della
Diocesi di Bolzano-Bressanone.
17Cristiano con noi, Vescovo per noi
18 Mit uns Christ, für uns Bischof
La nomina di Ivo Muser a Vescovo della Diocesi
di Bolzano-Bressanone è stata annunciata du-
rante la conferenza stampa del 27 luglio 2011,
tenutasi alle ore 12.00 presso la sala conferenze
del Centro Pastorale di Bolzano. In concomitan-
za con la nomina del nuovo Vescovo si è preso
implicitamente atto dell’accettazione da parte di
Papa Benedetto XVI, della richiesta di rinuncia
all’incarico, per motivi di salute, del Vescovo Karl
Golser.
Durante la conferenza stampa è stato proprio il
Vescovo Karl Golser a rendere noto il nome del
suo successore, grazie all’ausilio di una present-
azione power point, con cui ha potuto proiettare
la foto di Ivo Muser. Soltanto a questo punto, il
neoeletto Vescovo ha fatto il suo ingresso nella
sala conferenze, accompagnato da uno sponta-
neo e lungo applauso da parte delle molte per-
sone pervenute per l’occasione.
Il Vescovo Karl Golser ha poi incaricato Josef
Matzneller di leggere il discorso augurale per il
suo successore, essendo, a causa della malat-
tia, impossibilitato a farlo personalmente.
Die Ernennung von Ivo Muser zum Bischof der
Diözese Bozen-Brixen wurde im Rahmen einer
Pressekonferenz am 27. Juli 2011 um 12 Uhr
im Konferenzsaal im Pastoralzentrum in Bozen
bekannt gegeben. Einher mit der Bekanntgabe
des Namens des neuen Bischofs ging die Infor-
mation darüber, dass Papst Benedikt XVI. den
Rücktritt aus Gesundheitsgründen von Bischof
Karl Golser angenommen hat.
Bei dieser Pressekonferenz war es Bischof Karl
Golser selbst, der den Namen seines Nach-
folgers bekannt gegeben hatte – indem er per
Mausklick eine Power-Point-Präsentation akti-
vierte, wodurch ein Foto von Ivo Muser sichtbar
wurde. Der neu ernannte Bischof betrat dann
unter großem Beifall den Konferenzsaal.
Es folgte die Ansprache von Bischof Karl Golser,
die von Josef Matzneller vorgetragen wurde.
Die Ernennung La nomina
19Cristiano con noi, Vescovo per noi
Geschätzter Prof. und Kanonikus Muser,
lieber neu ernannter Bischof Ivo,
etwas mehr als zwei Jahre durfte ich die Diözese
Bozen-Brixen als Diözesanbischof leiten. Ich bli-
cke auf eine sehr reichhaltige und kostbare Zeit
zurück.
Mit all meinen Kräften habe ich mich bemüht, den
Menschen in unserem Land ein guter Bischof zu
sein. Als Hirte unserer Diözese war es mir ein An-
liegen, stets auf „Christus unseren Frieden“ zu
verweisen. Gerne denke ich an die vielen Begeg-
nungen, gemeinsamen Gottesdienstfeiern und
Gespräche zurück. Das Engagement vieler Gläu-
bigen und ihre Mitarbeit beim Aufbau lebendiger
Pfarrgemeinden sind für mich ein ermutigendes
und wichtiges Zeichen unserer Zeit.
Ich danke Gott für die vielen Menschen, denen
der Glaube an Christus heute ein tiefes Anliegen
ist. Ich danke Gott für die Priester und Ordens-
leute und für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
in unseren Pfarreien, die den Glauben weitertra-
gen. Eigens erwähnen möchte ich auch jene,
die im politischen und gesellschaftlichen Leben
unserer Heimat besondere Verantwortung tragen
und die Anliegen der Kirche unterstützen.
Ich danke allen, die mich in meinem Dienst un-
terstützt haben. Besonders bedanke ich mich
bei beiden Generalvikaren unserer Diözese, Jo-
sef Matzneller und Giuseppe Rizzi und bei den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im bischöfl i-
chen Sekretariat und Ordinariat.
Es gibt auch manches, das mich mit Sorge er-
füllt: die Missbrauchsfälle, die sinkende Zahl der
Berufungen, der allgemein feststellbare Glau-
bensschwund und die Verunsicherung in mora-
lischen Fragen. Vor gut einem Jahr haben erste
Untersuchungen ergeben, dass ich an einem
atypischen Parkinsonsyndrom leide. An meinem
zweiten Weihetag habe ich Papst Benedikt über
meinen Gesundheitszustand informiert und ihm
meinen Rücktritt angeboten.
Nun hat der Heilige Vater meinen Rücktritt an-
genommen und die Leitung der Diözese in die
Hände von Ivo Muser gelegt. Ich ersuche sie alle:
Nehmen sie ihn von Herzen auf als ihren Bischof.
Schenken sie ihm ihr Vertrauen und unterstützen
sie ihn in seinem Leitungsdienst in der Ortskirche
von Bozen-Brixen.
Ich wünsche dir, lieber Ivo, viel Kraft und vor
allem Gottes Segen für deinen bischöfl ichen
Dienst. Abschließend bedanke ich mich von gan-
zem Herzen bei allen, die für mich gebetet haben
und die mich, unseren neu ernannten Bischof
und die Anliegen der Diözese weiterhin mit ihrem
Gebet und Wohlwollen begleiten.
Giulan por ostes oraziuns. Chël Bel Dî sîdes tres
nosta forza y nosta ligrëza.
Danke, Grazie, Giulan
Ansprache von Bischof Karl Golser
20 Mit uns Christ, für uns Bischof
Stimato professore e canonico Muser, caro
nuovo Vescovo eletto Ivo,
ho potuto guidare la diocesi di Bolzano-Bressa-
none come vescovo diocesano per poco più di
due anni. Ripenso a questo tempo ricco e pre-
zioso. Mi sono sforzato con tutte le mie forze di
essere un buon vescovo per la gente della nostra
terra. Come pastore della nostra Diocesi è stato
per me sempre un impegno quello di annunciare
“Cristo nostra pace”.
Ripenso con piacere ai tanti incontri, colloqui
e alle celebrazioni liturgiche vissute insieme.
L’impegno di molti fedeli e la loro collaborazione
nella costruzione di comunità parrocchiali “vive”
sono per me un segno importante e di inco-
raggiamento per il nostro tempo.
Ringrazio Dio per le tante persone per cui la fede
in Cristo oggi è un bene profondo. Ringrazio Dio
per i sacerdoti e i religiosi e per tutti i collabora-
tori e le collaboratrici nelle nostre parrocchie che
continuano la trasmissione della fede. Desidero
ricordare anche coloro i quali hanno una parti-
colare responsabilità nella vita politica e socia-
le della nostra terra e che sostengono i progetti
della Chiesa.
Penso a tutti quelli che mi hanno sostenuto nel
mio servizio. Ringrazio in particolare i due vicari
generali della nostra diocesi Josef Matzneller e
Giuseppe Rizzi e quanti lavorano nella segrete-
ria vescovile e in Curia.Ci sono ancora alcune
questioni che mi preoccupano: lo scandalo degli
abusi, la diminuzione delle vocazioni, l’affi evolirsi
della fede che è constatabile nella società e
l’insicurezza sulle questioni morali.
Le prime visite mediche che risalgono a più di un
anno fa hanno stabilito che soffro di una forma
atipica della sindrome di Parkinson. Il giorno del
mio secondo anniversario di ordinazione episco-
pale ho informato Papa Benedetto XVI del mio
stato di salute e ho rimesso il mio mandato nelle
sue mani. Ora il Santo Padre ha accettato le mie
dimissioni e ha posto la guida della Diocesi nelle
mani di Ivo Muser.
Chiedo a voi tutti di accoglierlo con gioia come
vostro Vescovo. Donategli la vostra fi ducia e sos-
tenetelo nel suo servizio di guida della Chiesa lo-
cale di Bolzano-Bressanone.
Ti auguro, caro Ivo, tanta forza e soprattutto la
benedizione di Dio per il tuo servizio episcopale.
In conclusione ringrazio di cuore tutti quelli che
hanno pregato per me e che continueranno ad
accompagnare con la loro preghiera e la loro be-
nevolenza me, il nostro nuovo Vescovo eletto e i
progetti della diocesi.
Giulan por ostes oraziuns. Chël Bel Dî sîdes tres
nosta forza y nosta ligrëza.
Danke, Grazie, Giulan
Discorso del Vescovo Karl Golser
21Cristiano con noi, Vescovo per noi
Dopo queste parole è sorto spontaneo un ap-
plauso durato parecchi minuti, come segno di
ringraziamento, di rispetto e di riconoscimento al
Vescovo Karl per come ha saputo testimoniare
con la sua vita e la sua fede, in modo delicato e
competente il suo servizio di Vescovo, in questo
tempo, fi n troppo breve.
Nach diesen Worten hielt der Applaus minu-
tenlang an. Es war der Dank, der Respekt, die
Anerkennung für Bischof Karl Golser, der als
Glaubens- und Lebenszeuge mit Kompetenz,
Sachkenntnis und Feingefühl das Hirtenamt aus-
geübt hatte – in leider viel zu kurz bemessener
Zeit.
22 Mit uns Christ, für uns Bischof
Lieber Herr Bischof, lieber Herr General-
vikar und liebe Mitbrüder, cari confratelli,
sehr geehrter Herr Landeshauptmann und
verehrte Vertreter des öffentlichen Lebens,
stimato Commissario del Governo e stimati
rappresentanti della vita pubblica, liebe Mit-
arbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordinari-
ates, stimati rappresentanti dei massmedia,
geschätzte Vertreterinnen und Vertreter der
Medien!
Am 14. Juli – ich verbrachte gerade einige Feri-
entage in Monterosso an der Ligurischen Küs-
te – bekam ich einen Anruf vom Apostolischen
Nuntius Erzbischof Giuseppe Bertello aus Rom.
Er teilte mir mit, dass mich der Heilige Vater zum
Bischof unserer Diözese Bozen-Brixen ernannt
hat. Nach Tagen mit vielen Gedanken, Bildern
und Gebeten im Kopf und im Herzen war ich
dann am 19. Juli in der Nuntiatur in Rom und
nahm dort durch meine Unterschrift diese Ernen-
nung an. Heute, an diesem 27. Juli, stehe ich
nun mit der Bitte vor Euch, dass Ihr mich an-
nehmt, aufnehmt und unterstützt als zukünftigen
Bischof. In questo momento sto davanti a tutti
voi – con trepidazione, ma anche con fi ducia e
speranza – e vi chiedo di accogliermi, di accett-
armi e di sostenermi come il futuro pastore di
questa nostra diocesi.
Con braccia aperte saluto tutti i fedeli della nost-
ra diocesi e tutti gli uomini della nostra amata ter-
ra Südtirol/Alto Adige. Von Herzen grüße ich von
dieser Stelle aus alle Gläubigen unserer Diözese:
die Kinder und die jungen Menschen, die Fami-
lien, die die Keimzellen der menschlichen und
kirchlichen Gemeinschaft sind; alle, die in den
verschiedenen Lebensbereichen unserer Hei-
mat, nicht zuletzt auch in Politik, Wirtschaft und
Kultur besondere Verantwortung tragen. Herz-
lich grüße ich die Alleinstehenden, die Einsamen,
die Kranken und vom Leben Gezeichneten, so
wie die Menschen an ihrem Lebensabend. Ei-
nen herzlichen Gruß an alle, die sich mit Kirche
und Glauben schwer tun und die sich aus recht
unterschiedlichen Gründen von der kirchlichen
Gemeinschaft entfernt haben, die die Beziehung
zu Glaube und Kirche nur mehr zu seltenen und
ausgewählten Gelegenheiten suchen und wollen
und auch an alle, die den Eindruck haben, dass
sie von der Kirche nicht verstanden werden. Un
saluto rispettoso rivolgo a tutte le autorità poli-
tiche, amministrative, militari e anche al mondo
del lavoro, delle imprese e della scienza. Einen
Ansprache von Ivo Muser
Saluto del neo eletto Vescovo Ivo Muser
23Cristiano con noi, Vescovo per noi
respektvollen und offenen Gruß richte ich an alle
Menschen in unserem Land, die einer anderen
christlichen Konfession oder auch einer anderen
Religion angehören. Und ich denke nicht zuletzt
an alle Menschen aus anderen Gegenden und
Ländern, die aus den unterschiedlichsten Grün-
den in unser Land gekommen sind und die unse-
re ganz konkrete Hilfe und Solidarität brauchen.
Per la Chiesa non esistono extracomunitari e
stranieri. Con tutti siamo chiamati di stabilire re-
lazioni rispettose e prima di ogni distinzione e dif-
ferenza siamo uomini. Un cordiale saluto rivolgo
anche a tutti coloro che proprio in questi giorni
estivi trascorrono le loro vacanze tra di noi.
Einen ganz besonderen Gruß richte ich an unse-
ren Bischof Karl. Nur deswegen stehe ich jetzt
hier, weil es ihm durch seine schwere Parkinso-
nerkrankung nicht mehr möglich ist den bischöf-
lichen Dienst auszuüben, den er so gerne, so
kompetent und so einsatzfreudig ausgeübt hat.
Wir alle haben keine Antwort auf das Warum,
das uns Menschen im Angesicht von leidvollen
Erfahrungen durch Kopf und Herz geht. Wir ha-
ben aber die österliche Zusage des Glaubens:
Im Kreuz ist Heil! Die große Gebetsgemeinschaft,
die sich gebildet hat, nachdem der Bischof über
seine schwere Krankheit informiert hat, gibt da-
von Zeugnis. Lieber Bischof Karl, die Nähe der
ganzen Diözese ist Dir gewiss! Ich bitte Dich
aufrichtig, dass Du auch weiterhin Dein Lebens-
kreuz dem Herrn hinhältst für unsere Diözese
und jetzt auch für mich. Du verkündest jetzt vor
allem mit Deinem Leben – und diese Verkündi-
gung ist noch viel einprägsamer als alle unsere
Worte und Predigten.
Un caloroso saluto rivolgo ai miei confratelli, i
sacerdoti che sono per vocazione e ordinazione
i primi e i più stretti collaboratori del vescovo.
Durch das Sakrament der Weihe bilden Bischof
und Priester das Presbyterium unserer Diözese.
Ich bitte alle Priester, die jungen und die älteren
und die alten Mitbrüder, dass sie mich aufneh-
men als ihren Bischof und ich verspreche, dass
mir die Sorge um die Mitbrüder – gerade auch
in den nicht leichten Jahren, die vor uns stehen,
und die uns auch schmerzliche Veränderungen
und Umbrüche bringen und zumuten werden -
nicht nur Pfl icht, sondern Herzensanliegen sein
wird. Ich war 14 Jahre lang Regens unseres
Priesterseminars. Dieser schöne Dienst hat mich
24 Mit uns Christ, für uns Bischof
sehr geprägt: Neue Priesterberufungen müssen
für die ganze Diözese eine Priorität sein – nicht
verkrampft, sondern mit Freude, Überzeugung
und Vertrauen und auch mit großer theologischer
und gläubiger Klarheit, dass wir die Priester und
ihren sakramentalen Dienst brauchen. Con gran-
de convinzione chiedo a tutta la comunità dioce-
sana di sentirsi responsabile per nuove vocazioni
al sacerdozio e alla vita consacrata. Questo im-
pegno tocca un nervo vitale della nostra Chiesa
locale.
Un sentito e fraterno saluto rivolgo ai nostri dia-
coni permanenti. Die Ständigen Diakone sollen
eine eigenständige und wichtige sakramentale
Präsenz in unserer Ortskirche sein – vor allem
auch im sozialen und caritativen Bereich. Einen
aufrichtigen und herzlichen Gruß an alle Ordens-
leute, Männer und Frauen. Wenn die Zahl der
Ordensleute so stark abnimmt, wie es zurzeit
geschieht, ist das eine ganz große Verarmung
für unsere Ortskirche. Die verschiedenen
Spiritualitäten bringen etwas vom Reichtum
und von der bleibenden Aktualität des Evan-
geliums zum Leuchten. Abbiamo bisogno
della testimonianza dei nostri religiosi e del-
le nostre religiose. Sono una ricchezza e un
grande dono da non perdere. Il Signore doni
alla nostra terra nuove vocazioni di speciale
consacrazione!
Un sentito e cordiale saluto a tutti gli uomini e
a tutte le donne che danno un volto concreto e
umano alla realtà della nostra chiesa locale – a
livello parrocchiale, decanale e diocesano. Da-
bei denke ich an Pastoralassistentinnen und
-assistenten, Religionslehrerinnen und -lehrer,
Pfarrgemeinderäte und Pfarrverantwortliche, an
die vielen, die einen liturgischen Dienst ausüben,
auch an die Mesner und Mesnerinnen, an die Mi-
nistranten und Ministrantinnen, die Sängerinnen
und Sänger unserer Kirchenchöre, die vielen, die
mitarbeiten in der Katechese, in der Caritas, in
der Verwaltung, in Gruppen, Vereinen und Ver-
bänden, auf der Ebene der Diözese, der Pfar-
reien und Dekanate, der Seelsorgeeinheiten. Sie
alle sind ein unverzichtbares Geschenk und ein
großer Segen für unsere Ortskirche!
Und es ist mir noch ein ganz großes Anliegen in
besonderer Weise all jene zu grüßen, die in unse-
rem Land in großer Treue und gläubiger Haltung
zu unserer Kirche stehen; die regelmäßig die
Gottesdienste mitfeiern; denen das Wort Gottes,
die Eucharistie und die Anbetung wichtig sind;
die oft die unscheinbaren und doch so wertvol-
len Dienste übernehmen, ohne die das Leben in
unseren christlichen Gemeinschaften und Ge-
meinden ganz anders aussehen würde; die oft
still und ohne darüber zu reden, viel Gutes tun,
und jene, die dort nicht fehlen, wo gerade sie nö-
tig sind. Mi affi do soprattutto alla preghiera delle
TU ES CHRISTUS
DU BIST CHRISTUS
TU SEI IL CRISTO
TÖ ES LE CRIST
25Cristiano con noi, Vescovo per noi
persone semplici. Loro erano e sono i prediletti
del Signore. Abbiamo bisogno della testimonian-
za dei fedeli – concreti, quotidiani, convinti, pra-
ticanti e coerenti.
Ich stehe heute als neuernannter Bischof nicht
mit einem Programm vor der Diözese, wohl aber
mit einem großen Bekenntnis. Und dieses Be-
kenntnis des Apostels Petrus wird mein bischöf-
liches Leitwort sein: TU ES CHRISTUS. DU BIST
CHRISTUS. TU SEI IL CRISTO. TÖ ES LE CRIST.
Christlicher Glaube ist keine Lehre, kein Buch,
keine Lebensphilosophie, keine Struktur, keine
Institution, kein Gebot, kein Verbot, keine schö-
ne Idee und kein Konzept. Christlicher Glaube ist
Bekenntnis und Beziehung zu einer lebendigen
Person. TU SEI IL CRISTO: La comunità cris-
tiana è edifi cata su questa professione di fede.
Una persona è la nostra identità cristiana. E
questa persona che è la chiave di lettura per tut-
ta la vita della Chiesa ci aiuta di scoprire anche
sempre di più la vocazione specifi ca della nostra
terra e della nostra diocesi. Ciò che ci unisce è
sempre più grande di ciò che ci divide. Anche la
convivenza di diverse lingue, culture, tradizioni e
mentalità – a partire da Cristo! – non va vissuta
soltanto come una sfi da, ma come una ricchez-
za, anzi, come la nostra vocazione nel contesto
concreto della nostra chiesa locale.
Für mich persönlich ist dieses entscheidende
Bekenntnis – gerade auch in dieser Stunde mei-
ner offi ziellen Ernennung zum Bischof - eine ganz
große Entlastung: Ich muss nicht das bischöfl i-
che Amt und noch weniger den christlichen
Glauben selber erfi nden. Ich bin nicht der Erste,
nicht der Wichtigste, nicht der Einzige und nicht
der Letzte. Ich lasse mich vielmehr hinein neh-
men in ein Bekenntnis, das größer ist als ich und
als alles, was ich geben und versuchen, bringen
und leisten kann. Und ich hoffe, dass ich entlang
dieses Bekenntnisses mit Euch und für Euch
wachse und reife – als Mensch, als Christ, als
Priester und in Zukunft auch als Bischof.
De cör salüdi ince la populaziun ladina. La men-
dranza ladina è na gran scincunda por la nosta
tera y la nosta diozeja.
I ves inviëii düc canc a vire osta fede cun fermëza
y da incundè con osta vita le vangele de Gejù.
Ël è le Crist, ël è nosta speranza, nosta löm y
nosta vita. Cun l’aiüt de nosc Sant ladin, Sant
Ujöp Frëinademetz, orunse vigni dè chirì debo-
riada l’orentè de Chël Bel Dî. Giulan a düc che
prëia por me y che dij de scè ala cherdada de
Gejú Crist.
Cun si mans y si parola àl varì amalei y endume-
niëi, àl benedì i pitli, cunselà i trangujei y ressus-
cità i morc. Cun Sant Piere dijon ince neus: Tu ies
l Crist. Giulan.
CRISTO al centro. Con questa professione di
fede ho dato il mio sì alla mia nomina a vescovo
di Bolzano – Bressanone. Chiedo a tutta la dio-
cesi di aiutarmi e di sostenermi in questa profes-
sione. Um CHRISTUS muss es uns gehen! Dafür
möchte ich einstehen und ich möchte als Bischof
ehrlich und überzeugt versuchen, mit Euch allen
diese Beziehung zu verkünden, zu stärken und
zu leben. Um dieses gemeinsame Christusbe-
kenntnis bitte ich die ganze Diözese.
26 Mit uns Christ, für uns Bischof
Dopo queste parole i due Vescovi hanno imparti-
to sui presenti la benedizione.
A seguire sono state fatte una serie di interviste
al termine delle quali, entrambi i Vescovi e i col-
laboratori di Curia, si sono recati nel Duomo di
Bolzano per un momento di preghiera.
Nach diesen Worten erteilten beide Bischöfe den
Anwesenden den Segen.
Es folgten zahlreiche Interviews, bevor beide Bi-
schöfe mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
am Bischöfl ichen Ordinariat in den Dom von Bo-
zen gingen, um vor dem Herz-Jesu-Bild und im
Presbyterium vor dem Maria-Hilf-Bild einige Zeit
im Gebet zu verweilen.
27Cristiano con noi, Vescovo per noi
Der erste Weg nach der Pressekonferenz im Pas-
toralzentrum am 27. Juli 2011 führte den neu er-
nannten Bischof Ivo Muser in unsere Dompfarr-
kirche. Nach einem kurzen Gebet vor dem Bild
des heiligsten Herzen Jesu, wollte er seinen Weg
fortsetzen in die Gnadenkapelle zum 800 Jahre
alten Gnadenbild der Gottesmutter Maria. Doch
da war einige Tage zuvor eine Baustelle einge-
richtet worden. Ein Gerüst ist dort zwecks fällig
gewordener Renovierungsarbeiten aufgebaut.
Ein Bild mit Symbolcharakter: Der neue Bischof
vor einer Baustelle, einer Baustelle in der Kirche,
der Konkathedrale.
Die „ecclesia semper renovanda“, die stets re-
formbedürftige Kirche wird sein Aufgabenfeld in
den kommenden Jahren und Jahrzehnten sein.
Die Kirche heute ist eine Baustelle der beson-
deren Art. Große Erneuerungen und Veränderun-
gen stehen an. Wir wünschen unserem Bischof
Gottes Segen und viel Geschick für die – wie er
selber in seiner Antrittsrede gesagt hat – „nicht
leichten Jahre, die vor uns stehen, und die uns
auch schmerzliche Veränderungen und Umbrü-
che bringen und zumuten werden“.
Wir heißen Bischof Ivo in der Dompfarre herzlich
willkommen und sichern ihm unser Gebet und
unsere Unterstützung an der gemeinsamen Bau-
stelle „Kirche“ zu. Gottes Geist zeige ihm und
uns, was es dabei ins Auge zu nehmen und nicht
aus dem Auge zu verlieren gilt, was bewahrt wer-
den will und was einer zeitgemäßen Erneuerung
bedarf, wo der Hebel anzusetzen ist und wel-
che neuen Wege es mit Zuversicht, mit Mut und
Gottvertrauen zu beschreiten gilt.
Bischof Karl Golser sagen wir ein aufrichtiges
Vergelt`s Gott für seine Verbundenheit mit der
Dompfarre. Sein schweres Leiden, das seinem
von großem Idealismus und Arbeitseifer gepräg-
tem Einsatz ein so jähes Ende gesetzt hat, geht
uns allen sehr nahe. Wir danken ihm für das be-
eindruckende Zeugnis des Glaubens in seiner
Krankheit und begleiten ihn mit unserem Gebet.
Bernhard Holzer, Dekan von Bozen
28 Mit uns Christ, für uns Bischof
Alle ore 14.30 il Collegio dei consultori si è riu-
nito negli uffi ci vescovili per nominare l’Ammi-
nistratore diocesano per questo periodo di
Sede Vacante. All’unanimità è stato eletto Josef
Matzneller.
Nel pomeriggio, il Vescovo eletto Ivo Muser si è
recato presso l’Annaheim di Appiano, nella casa
di riposo “Sonnenberg”, nella casa che ospita
persone diversamente abili a Matschatsch, e as-
sieme al sindaco Albert Pürgstaller si è recato al
“Bürgerheim” di Bressanone, dove ha incontrato
e benedetto molte persone.
Um 14.30 Uhr traf in den Räumen des Bischofs
das Konsultorenkollegium zusammen, um für die
Zeit der Sedisvakanz einen Diözesanadminist-
rator zu wählen.
Einstimmig wurde Josef Matzneller zum Diöze-
sanadministrator gewählt.
Den designierten Bischof Ivo Muser führten sei-
ne ersten Wege am Nachmittag des 27. Juli ins
Annaheim nach Eppan, ins Altenheim „Sonnen-
berg“, auf Matschatsch zu Menschen mit Behin-
derung und gemeinsam mit Bürgermeister Albert
Pürgstaller ins Bürgerheim nach Brixen, wo Mu-
ser vielen Menschen Mut zusprach und ihnen
den Segen spendete.
29Cristiano con noi, Vescovo per noi
Era grande desiderio del Vescovo Ivo recitare i
Vespri con la popolazione nel Duomo di Bressa-
none alle ore 19.30.
Ein ausdrücklicher Wunsch von Ivo Muser war
es, dass um 19.30 Uhr im Dom zu Brixen die
Vesper gebetet wurde.
30 Mit uns Christ, für uns Bischof
Bei den Vorbereitungen auf seine Weihe zum Di-
özesanbischof waren ihm die Exerzitien im Klos-
ter Säben gemeinsam mit den beiden Kandida-
ten für die Diakonenweihe (Josef Augsten und
Massimiliano Sposato) unter der Leitung des Je-
suiten P. Gerwin Komma die wichtigste.
Besonders aufmerksam wurde schon in dieser
Zeit zwischen Ernennung und Weihe auf Wort
und Tat von Ivo Muser geachtet. So wurde posi-
tiv wahrgenommen, dass Muser schon von Be-
ginn an einen offenen Umgang mit den Medien
pfl egte und an verschiedenen Veranstaltungen
teilgenommen hat – beispielsweise an der Voll-
versammlung des katholischen Forums. Bei die-
ser Vollversammlung zeigte der ernannte Bischof
wie sein Führungsstil
aussehen wird – dia-
logfreudig und offen,
bereit zum Zuhören
und zur konstruktiven
Diskussion. Bereits in
dieser Zeit konnte man
beobachten, dass Ivo
Muser seine neue Aufgabe mit Freude angehen
wird; augenscheinlich auch die Tatsache, dass er
gerne unter Leuten ist, die Begegnung und das
Gespräch sucht - bei all dem aber nicht bei sich
selbst stehen bleibt, sondern – ganz getreu sei-
nem Motto „Tu es Christus“ – zu IHM hinführen
will. „In seiner Nähe wächst in mir die Freude an
Christus“, so einer seiner Mitarbeiter. Möge diese
Erfahrung von möglichst vielen gemacht werden.
Mons. Ivo Muser, nel preparasi all’ordinazione
episcopale, ha preso parte agli esercizi spirituali
guidati dal Gesuita padre Gerwin Komma, pres-
so il convento di Sabiona. Agli esercizi hanno
partecipato anche i due candidati diaconi, Josef
Augsten e Massimiliano Sposato.
L’attenzione dei media e dei fedeli si era già
concentrata in questo periodo su quello che il
Vescovo faceva e sulle sue parole. Le reazioni
al suo atteggiamento aperto e accogliente nei
confronti dei media e delle persone, la sua parte-
cipazione attiva ai diversi eventi sul territorio dio-
cesano, hanno determinato delle reazioni molto
positive. Tra i tanti eventi, la partecipazione alla
riunione del “Katholisches Forum” ha lasciato
particolarmente ben impressionate le tante per-
sone pervenute per l’occasione. Ha colpito, la
sua naturale disponibilità al dialogo, la sua at-
tenzione all’ascolto, il suo atteggiamento gioioso
nell’incontro con le persone, e non da ultimo, il
suo instancabile richiamo al motto “Tu es Chri-
stus”. Un collaboratore ha detto: “Stare vicino a
lui, fa crescere in me la gioia e l’entusiasmo di vi-
vere in Cristo.” Possa questa esperienza essere
vissuta da molte persone.
Il periodo tra la nomina e l’ordinazione episcopale
Zeit zwischen Ernennung & Weihe
DIALOGFREUDIG UND OFFEN,
BEREIT ZUM ZUHÖREN UND ZUR
KONSTRUKTIVEN DISKUSSION
31Cristiano con noi, Vescovo per noi
„Es war eine herzliche Begegnung“, so der er-
nannte Bischof Ivo Muser, der am 31. August
2011, in Castel Gandolfo den Heiligen Vater
getroffen hatte. Einen Tag vor der Begegnung
mit dem Heiligen Vater hatte Ivo Muser in der
Bischofskongregation vor Kardinal Marc Quel-
let das Glaubensbekenntnis abgelegt und den
Treueeid gegenüber dem Apostolischen Stuhl
geleistet. Beim Treffen mit dem Papst dankte
Ivo Muser dem Heiligen Vater für das Vertrauen,
das der Papst in ihn setzt. Der Heilige Vater er-
kundigte sich über den Gesundheitszustand von
Bischof Karl Golser und bestellte diesem seine
Segensgrüße. Auch erkundigte sich Benedikt
XVI. wie es der Gemeinschaft im Priesterseminar
in Brixen, vor allem der Schwester Oberin, gehe.
Der Heilige Vater informierte sich zudem über
den Termin der Bischofsweihe und wies darauf
hin, dass er an diesem Tag in besonderer Weise
der Diözese Bozen-Brixen, mit der er sich fest
verbunden weiß und die er herzlich grüßt, ge-
denken werde.
“E´stato un incontro cordiale”, così defi nisce il
Vescovo eletto Ivo Muser l’incontro con il Santo
Padre, avvenuto il 31 agosto 2011 presso Castel
Gandolfo. Prima dell’incontro con il Santo Padre
mons. Muser ha emesso la professione di fede
ed ha prestato giuramento di fedeltà alla Sede
Apostolica presso la Congregazione dei Vescovi
alla presenza del Cardinale Marc Quellet.
Durante l’incontro con il Papa mons. Ivo Muser
ha ringraziato Benedetto XVI per la fi ducia dimo-
stratagli, nell’affi dargli la guida della Diocesi di
Bolzano-Bressanone. Il Santo Padre si è infor-
mato sullo stato di salute del Vescovo Karl Gol-
ser, al quale ha voluto inviare i suoi saluti e i suoi
auguri. Ha poi chiesto anche informazioni sulla
comunità del Seminario Maggiore a Bressanone.
Infi ne il Santo Padre ha chiesto informazioni sul
giorno della cerimonia di consacrazione episco-
pale garantendo per essa e per tutta la Diocesi di
Bolzano-Bressanone, a cui si sente molto legato,
un suo particolare pensiero.
Ivo Muser beim Papst
Ivo Muser dal Papa
È STATO UN
INCONTRO CORDIALE
32 Mit uns Christ, für uns Bischof
Am 29. September hat Ivo Muser von den Tiroler
Goldschmieden Eusebius und Hannes Gamper
die Insignien erhalten, die am 4. Oktober im Rah-
men einer Pressekonferenz im Konferenzsaal im
Pastoralzentrum in Bozen vorgestellt und die ihm
dann bei seiner Bischofsweihe überreicht wurden.
Il 29 settembre il Vescovo Muser ha ricevuto da-
gli artisti Eusebius e Hannes Gamper le insegne
vescovili, che sono state presentante durante la
conferenza stampa del 4 ottobre e che gli sono
state consegnate uffi cialmente il giorno della sua
ordinazione episcopale.
Die Insignien
Le Insegne
Stolz die Künstler Eusebius und Hannes Gamper,
beeindruckt der Ideengeber Karl Gruber,
voller Freude Bischof Ivo Muser
Gli artisti Eusebius e Hannes Gamper orgogliosi per il
lavoro svolto, l’ideatore Karl Gruber molto colpito dalla
bellezza degli oggetti di artigianato, il Vescovo Muser
raggiante per la gioia
33Cristiano con noi, Vescovo per noi
HIRTENSTAB Die silberne Krümme mündet
in ein vergoldetes Kreuz auf dem auf der einen
Seite der Diözesanpatron Kassian (als Lehrer)
und auf der anderen Seite Vigilius (als Bischof)
abgebildet sind. Unterhalb des Kreuzes wurden
12 silberne Säulchen in den aus Nussholz beste-
henden Stab eingearbeitet. Damit soll deutlich
werden, dass auf den 12 Aposteln die beiden
Patrone der Diözese ruhen und das Kreuz tra-
gen; auf dem Kreuz, das in den Erdkreis (Krüm-
me) hineinreicht, ist zudem auf der einen Seite
IHS, als Zeichen für Christus, auf der anderen
Seite der Name Maria geschrieben.
IHS sind die ersten drei Buchstaben des griechi-
schen Wortes für Jesus. (I = J, H = E, S = S). Da-
neben gibt es noch eine lateinische Tradition der
Auslegung: „Jesus Hominum Salvator (= Jesus,
Retter der Menschen)
PASTORALE La curvatura superiore d’argento
termina con una croce d’oro che riporta le fi gure
dei patroni diocesani S. Cassiano (come mae-
stro) da una parte e S. Vigilio (come Vescovo)
dall’altra.
Sotto la croce 12 colonnine d’argento si inne-
stano nel pastorale di legno di noce. Con ciò si
rappresenta il concetto che i due patroni dioce-
sani si fondano sugli apostoli e con loro portano
la croce. La croce della curvatura, che si appog-
gia sulla sfera del mondo, riporta da una parte il
segno di Cristo JHS e dall’altra il nome di Maria.
IHS
SIND DIE ERSTEN DREI
BUCHSTABEN DES
GRIECHISCHEN WORTES
FÜR JESUS
34 Mit uns Christ, für uns Bischof
RING Die Eheringe der verstorbenen Eltern Jo-
hann und Aloisia wurden in den goldenen Bi-
schofsring eingearbeitet. Oben auf dem Ring fi n-
den sich die Zeichen IX (für „Jesus Christus“) und
MΘ (Maria Theotokos = Maria Gottesgebärerin).
KREUZ Auf dem Pektorale (in der Form eines
griechischen Kreuzes) ist ein vergoldeter Fisch
eingearbeitet. Der Fisch war das Erkennungs-
zeichen der ersten Christen. Aus den Buchsta-
ben des griechischen Wortes für Fisch „ichthys“
lassen sich folgende Wörter bilden: I = steht für
JESUS, CH = steht für CHRISTUS, T = steht für
THEOS (Gott), Y = steht für UIOS (Sohn), S =
steht für SOTER (Retter), Jesus Christus, Gottes
Sohn, Retter. Die ersten Jünger und Nachfolger
Jesu waren Fischer vom See Genezareth. Jesus
holte sie weg aus ihrem Beruf und machte sie zu
„Menschenfi schern“. So steht der FISCH auch für
den Ruf in die Nachfolge Christi zur Ausbreitung
des Evangeliums. Auf dem Brustkreuz befi nden
sich auch die griechischen Buchstaben Alpha
und Omega. Damit wird Bezug genommen auf
Offb 1,8: „Ich bin das Alpha und das Omega!“
In diesen Versen fi ndet sich der Aspekt des ge-
schichtsmächtigen Handeln Gottes und der all-
umfassende Charakter Gottes, der war, und ist,
und sein wird. Auf die Rückseite des Brustkreu-
zes ist das Wappen von Gais und die Inschrift „Vi-
cinitatis Gaizis d.d. MMXI“ (Geschenk der Frakti-
on von Gais im Jahre 2011) eingearbeitet.
ANELLO Nell’anello d’oro vescovile sono sta-
te fuse le due fedi matrimoniali dei genitori del
Vescovo, Johann e Aloisia. Sull’anello ci sono i
segni JX (Jesus Christos) e MΘ (Maria Theotokos
/ Madre di Dio).
CROCE PETTORALE Sulla croce pettorale è
inciso un pesce dorato. Questo segno di ricono-
scimento dei primi cristiani, prendendo le lettere
della parola greca “ichthys”, signifi ca: Gesù Cri-
sto, Figlio di Dio, Salvatore. Sulla croce pettorale
fi gurano inoltre le lettere greche Alfa e Omega
(inizio e fi ne).
Sul retro c’è lo stemma di Gais e la scritta “Vici-
nitatis Gaizis d.d. MMXI” (dono della frazione di
Gais 2011).
35Cristiano con noi, Vescovo per noi
BISCHOF GOLSER SEGNET
DIE INSIGNIEN VON BISCHOF MUSER
Zwei Tage vor der Bischofsweihe hat Bischof Karl
Golser die Insignien seines Nachfolgers geseg-
net. Damit wurde einmal mehr die tiefe Verbun-
denheit der beiden Bischöfe deutlich. Bischof
Karl zeigte sich sichtlich erfreut, diesen Dienst für
seinen Nachfolger ausüben zu können.
IL VESCOVO GOLSER BENEDICE
LE INSEGNE DEL VESCOVO MUSER
Due giorni prima dell’ordinazione episcopale il
Vescovo Karl Golser ha benedetto le insegne del
suo successore; con questo si è nuovamente
evidenziato lo stretto legame esistente tra i due
Vescovi.
36 Mit uns Christ, für uns Bischof
Schild
Der Schild weist eine Vierung in Rot (Feld 1 und
4) und Blau (Feld 2 und 3) auf. Feld 1 zeigt das
Diözesanwappen von Bozen-Brixen.
In Feld 1 ein silbernes, goldnimbiertes und nach
rechts schreitendes Lamm, das auf eine mit
dem Vorderlauf mitgetragene silberne Fahne mit
rotem Kreuz zurückblickt. Es zeigt das Agnus
Dei mit Christusfahne, das Diözesanwappen von
Bozen-Brixen.
Die Felder 2, 3 und 4 bilden das persönliche
Wappen des Bischofs.
In Feld 2 ein schwebendes goldenes Kreuz,
dessen Mitte mit einer silbernen Scheibe mit den
Initialen IHS und dessen äußere Halbbalken je-
weils mit einem runden Rubin belegt sind. Die
Mitte des unteren Balkens besetzt ein ovaler Ru-
bin. Mit dem griechischen Kreuz wird ein chris-
tologisches Symbol aufgenommen, das auf dem
Kreuz die Hostie mit dem Christusmonogramm
IHS zeigt, das als Iesus Hominum Salvator (Je-
sus Retter der Menschen) gedeutet werden
kann. Die Rubine stehen für die fünf Wundmale
Christi. Die Farben Blau und Gold im persönli-
chen Wappen erinnern an das Wappen der Hei-
matgemeinde Gais im Pustertal.
Feld 3 zeigt einen schwebenden sechszackigen
goldenen Stern. Er verweist mit der Stella Matu-
tina auf die Gottesmutter. Da derselbe auch im
Stadtwappen von Bozen vorkommt, kann dieser
auch als Hinweis auf den Bischofssitz in Bozen
gedeutet werden.
In Feld 4 ist ein nach rechts auffl iegender, silber-
Stemma
Lo stemma é a due colori: rosso (primo e quarto
campo) e blu (secondo e terzo campo).
Nel primo campo è rappresentato lo stemma
della diocesi di Bolzano-Bressanone: un agnello
di colore argento con nimbo aureo che procede
verso destra portando una bandiera argentea
con una croce rossa. Gli altri campi (2, 3 e 4) rap-
presentano lo stemma personale del Vescovo.
Il secondo campo presenta una croce aurea
pendente, il cui centro è coperto da un disco
argenteo con le iniziali IHS, mentre le estremità
dei bracci sono coperte da un rubino rotondo.
Un rubino ovale sta nel mezzo della parte infe-
riore. Alla croce greca viene associato un simbo-
lo cristologico che rappresenta l’ostia con mo-
nogramma di Cristo IHS, che si può intendere
come Jesus hominum Salvator (Gesù salvatore
degli uomini).
I rubini rappresentano le cinque piaghe di Gesù.
I colori blu e oro nello stemma personale richia-
mano lo stemma del paese natale, Gais in Pu-
steria.
Nel terzo campo una stella aurea a sei punte,
rappresenta Maria (stella mattutina). Poiché la
stella è presente anche nello stemma cittadino
di Bolzano, essa richiama anche la città dove ri-
siede il Vescovo.
Nel quarto campo è rappresentata l’aquila di S.
Giovanni di colore argento e ornata d’oro, che
guarda indietro e in alto e porta nell’artiglio de-
stro un libro nero: si tratta del Vangelo e quindi è
un simbolo teologico, che rimanda a S. Giovanni
Das Wappen
Lo stemma
37Cristiano con noi, Vescovo per noi
ner, goldbewehrter und goldnimbierter, zurück
und nach oben blickender Johannesadler dar-
gestellt. Er trägt im rechten Fang ein schwarzes
Buch. Das Wappenfeld zeigt den Johannesadler
mit dem Evangelium und kann als dogmatisches
Symbol verstanden werden, zugleich verweist es
auf den hl. Johannes Ev., den Patron der Hei-
matpfarre Gais.
Devise auf weißem Band die lateinische Devise
„Tu es Christus“ („Du bist Christus“). Die De-
vise ist dem Evangelium nach Matthäus (Matth
16,16) entnommen und verweist auf das Be-
kenntnis des hl. Petrus, der in Jesus Christus,
den Sohn des lebendigen Gottes, erkannte.
Bischöfl iche Insignien
Hinter dem Schild ein goldenes Vortragekreuz,
darüber ein grüner Prälatenhut mit zu beiden
Seiten des Schildes herabfallenden sechs grü-
nen Quasten.
Wappenentwurf und Beschreibung: Alexander
von Hohenbühel nach Vorgaben des ernannten
Bischofs Ivo Muser
Beratung: Domdekan Ulrich Fistill, Direktor Edu-
ard Scheiber und Karl Gruber
evangelista, patrono della parrocchia natale di
Gais.
Motto: Su un nastro bianco si legge il motto in
latino: “Tu es Christus” (Tu sei il Cristo) tratto
da Matteo 16,16 che ricorda la confessione di
fede di Pietro in Gesù Cristo, riconosciuto come
fi glio di Dio.
Insegne vescovili
Dietro lo stemma una croce aurea è sormonta-
ta da un cappello prelatizio verde con sei nap-
pe verdi che cadono da entrambe le parti dello
stemma.
Progetto dello stemma e descrizione: Alexander
Hohenbühel Su indicazioni del Vescovo eletto Ivo
Muser
Consulenza: Decano del Duomo Ulrich Fistill, Di-
rettore Eduard Scheiber e Karl Gruber
38 Mit uns Christ, für uns Bischof
VORABEND Am Vorabend der Weihe von Ivo
Muser zum Bischof der Diözese Bozen-Brixen
fand unter der Leitung von Stadtdekan Albert
Pixner eine feierliche Vesper in der Pfarrkirche
von Brixen statt. Die Vesper wurde vom Familien-
chor und von der Corale San Michele musika-
lisch mitgestaltet.
Auch der emeritierte Bischof Karl Golser, eine
Reihe von Priestern, Ordensleuten, Mitarbei-
terinnen und Mitarbeiter der Pfarrei Brixen, der
Bürgermeister von Brixen, Albert Pürgstaller, der
gesamte Stadtrat, sowie eine Vielzahl von Gläu-
bigen waren anwesend.
ALLA VIGILIA La sera precedente l’ordinazione
episcopale il decano Albert Pixner ha presiedu-
to il Vespro solenne nella chiesa parrocchiale di
Bressanone. Il Vespro è stato accompagnato
dalla corale San Michele. Erano presenti anche
il Vescovo emerito Karl Golser, una schiera di
sacerdoti, religiosi, collaboratrici e collaborato-
ri della parrocchia di Bressanone, il sindaco di
Bressanone, Albert Pürgstaller, l’intera giunta
cittadina e un gran numero di fedeli.
Ordinazione episcopale
Bischofsweihe
39Cristiano con noi, Vescovo per noi
Nach einer Lichterprozession von der Pfarrkirche
über die Albuingasse, durch den Kreuzgang in
den alten Friedhof, spielte dort die Bürgerkapelle
Brixen auf.
Von den Pfarrgemeinderatspräsidenten der Pfar-
rei Brixen wurde der ernannte Bischof herzlich
Dopo una processione con le candele ha suo-
nato la banda musicale di Bressanone nei pressi
del vecchio cimitero. Il presidente del Consiglio
pastorale parrocchiale di Bressanone ha rivolto
parole di saluto a Ivo Muser.
40 Mit uns Christ, für uns Bischof
willkommen geheißen. Grußworte von Bürger-
meister Albert Pürgstaller und Vizebürgermeister
Gianlorenzo Pedron folgten. Auch der Bürger-
meister der Partnerstadt Bled war anwesend.
Bischof Ivo dankte für die Feier und brachte sei-
ne tiefe Verbundenheit mit der Stadt Brixen zum
Ausdruck. Alle Anwesenden wurden zu einer
Agape eingeladen, bei der u. a. Brote in Fisch-
form gereicht wurden.
A questo sono seguite altre parole di saluto da
parte del sindaco Albert Pürgstaller e del vicesin-
daco Gianlorenzo Pedron.
Era presente anche il sindaco della città gemel-
lata Bled. Al termine il Vescovo Muser ha ringra-
ziato per la festa e ha espresso il suo profondo
legame con la città di Bressanone. Tutti i presenti
sono stati invitati a una agape, nella quale sono
stati offerti panini in forma di pesce.
41Cristiano con noi, Vescovo per noi
stets verbunden und sensibel für die Anliegen
der Seelsorge in der Stadt bleiben.
Da Sie stets das Gespräch suchen, vertrauen
wir darauf, dass Sie uns ein sehr guter Hirte sein
werden. Bitte hören Sie auch besonders auf die
Fragen, Erwartungen, Sorgen unserer Priester
und ihrer pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitar-
beiter und stärken Sie sie. Es ist uns sehr wich-
tig, dass Sie so ein überzeugter Zeuge für Jesus
Christus und dadurch ein gläubiger Wegbegleiter
für alle Christen in unserer Diözese sind. Auch
uns geht es um den Glauben als großen Schatz
der Kirche.
Sehr geehrter Herr Bischof, wir danken Gott,
dass Sie die Berufung zum hohen Amt ange-
nommen haben und wir werden Sie mit unserem
Gebet begleiten, wie wir sie jetzt in dieser Lich-
terprozession begleitet haben. Alles Gute für die
morgige Weihe und viel Kraft und Gottes Segen
für die verantwortungsvolle Aufgabe.
Sehr geehrter Herr Bischof,
es ist für unsere Pfarrgemeinde eine große Freu-
de und Ehre, dass Sie am Vorabend der Bi-
schofsweihe mit uns gebetet haben und uns die
Möglichkeit zur Begegnung geben. Ich begrüße
Sie im Namen des Pfarrgemeinderates und aller
Pfarrangehörigen ganz herzlich in unserer Mitte
und überbringe die besten Wünsche aller, die
hier anwesend sind und derer, die an Sie denken.
Bis jetzt haben Sie in Brixen gewirkt und wir
sind sehr froh und dankbar, dass Sie uns so ver-
traut sind als Domdekan, besonders durch vie-
le schöne Gottesdienste und Feiern. Aber auch
Sie kennen dadurch unsere besondere Situation
und sehen das Wirken in Pfarrkirche, Domkirche,
Klosterkirchen und die verschiedenen Sprach-
gruppen nicht als Konkurrenz zueinander, son-
dern als Bereicherung durch Vielfalt. Für Sie ist
Brixen – wie sie in einer Aussprache betont hat-
ten – ein Synonym für die Vielfalt in der Katholi-
schen Kirche. So hoffen wir stark, dass sie uns
Verena Barbieri BarthPräsidentin des Pfarrgemeinderates BrixenPresidente del consiglio pastorale parrocchiale di Bressanone
42 Mit uns Christ, für uns Bischof
des Priesterseminars in Brixen und zuletzt als
Dekan an der Kathedrale zu Brixen.
Mit Ihrer Ernennung zum Bischof öffnet sich nun
ein neuer Lebensabschnitt. Es ist ein großes,
verantwortungsvolles Amt, das Ihnen der Heili-
ge Vater – Ihr Gast im Priesterseminar und unser
Ehrenbürger – übertragen hat in einer Zeit, in der
es das Schiff der Kirche durch unruhige Gewäs-
ser zu steuern gilt.
Dass Sie diese Belastung nicht alleine tragen
können und wollen, haben Sie bereits zum Aus-
druck gebracht: Ihr Leitspruch „Tu es Christus“ –
rückt Christus in den Mittelpunkt, rückt Christus
in die Mitte unseres Lebens und Glaubens.
Die Menschwerdung Gottes ist ja sozusagen der
Höhepunkt in der Beziehungsgeschichte zwi-
schen den Menschen und Gott. In Jesus lebt
Gott unter uns, nicht abgeschottet, sondern
als jemand, dessen Herz allen offen steht. Je-
mand, der sich ganz auf eine Beziehung mit dem
Menschen einlässt und uns Menschen einlädt,
dies auch zu tun – dies aber allein unserer Ent-
scheidung überlässt. Die Menschen sind Ihnen
wichtig, Sie sind gerne mit ihnen zusammen, Sie
mögen die Menschen: Das haben Sie seit Ihrer
Ernennung zum Bischof immer wieder unter-
mauert. Und das ist letztendlich der Schlüssel zu
den Herzen der Menschen, wie es Don Bosco
einmal so schön gesagt hatte.
Wir wünschen Ihnen, dass es Ihnen, so wie
Christus, gelingen möge, Sich ganz auf die
Menschen in unserer Diözese einzulassen, die
Geehrter Herr Diözesanbischof Ivo,
lieber Nachbar,
es ist uns eine große Freude und Ehre, als Vertre-
ter der Stadt Brixen, unserem künftigen Diöze-
sanbischof die Grüße der Gemeindeverwaltung
und der Stadtgemeinschaft zu überbringen und
gemeinsam mit Ihnen diese besonderen Festta-
ge hier in Brixen zu begehen.
Als langjährige Nachbarn – und dies im wahrsten
Sinne des Wortes – vereint uns neben unseren
institutionellen Aufträgen – hier der weltliche, dort
der kirchliche – wohl vor allem die Verbundenheit
dieser Stadt und noch viel mehr den Menschen
gegenüber, die hier leben. Seit vielen Jahren le-
ben und wirken Sie hier in Brixen, geschätzter Bi-
schof Ivo, zunächst als Spiritual am Vinzentinum,
als Dozent und Professor an der Philosophisch-
Theologischen Hochschule Brixen, als Regens
Albert PürgstallerBürgermeisters von BrixenSindaco di Bressanone
43Cristiano con noi, Vescovo per noi
wussten Frauen. Für die Heiligen, aber auch die
Sünder, für die Sprachgruppen, für Kulturen und
Menschen mit Migrationshintergrund.
Lieber Bischof Ivo, etwas frischen vatikanischen
Wind verträgt auch unsere lokale Kirche recht
gut. Das hat uns Bischof Karl wohlwollend spü-
ren lassen. Und es ist letztlich das Erbe Ihrer Vor-
gänger, Bischof Wilhelm und besonders Bischof
Karl, denen der interreligiöse Dialog, das Mitei-
nander der christlichen Kirchen ein Herzensan-
liegen war. An ihnen dürfen Sie sich ruhig etwas
orientieren.
Als Vertreter der Stadt Brixen stehen wir heute
hier mit einem lachenden und einem weinenden
Auge: Mit einem weinenden Auge verabschie-
den wir Sie als unseren geschätzten Domdekan,
mit einem lachenden Auge heißen wir sie als Bi-
schof unserer Diözese von Herzen willkommen.
17 Jahre lang durfte Brixen Ihre erste Heimstät-
te sein und wird es vielleicht in Ihrem Herzen
auch bleiben. Als Stadt möchten wir Ihnen ein
Stückchen von dieser Heimat mitgeben mit dem
Wunsch, dass Sie unserer Stadt und ihren Men-
schen in ganz besonderer Weise verbunden und
nahe bleiben mögen.
Sede Os, stimé siur Vësco, le punt de coliamënt
danter la dlijia y la jënt de nosta cité y de nosta
tera, danter Balsan, Porsenù y le Stat dl Vatican
y ciarede de ti stè dlungia a Osta jënt da Porsenù
a na manira particolara.
Verehrter Bischof, möge es Ihnen gelingen, Brü-
cken zu schlagen zwischen der Kirche und den
Menschen in unserem Land, den Glauben zu den
Menschen zu bringen, und ganz im Sinne Ihres
Leitspruches Christus in unsere Mitte, in unsere
Zeit zu holen.
Menschen zusammenzuführen und mit ihnen
eine gemeinschaftliche und lebendige Kirche zu
prägen. In der ersten Grußbotschaft nach Ih-
rer Ernennung zum Bischof haben Sie gesagt:
Christlicher Glaube ist keine Lehre, kein Buch,
keine Lebensphilosophie, keine Struktur, keine
Institution, kein Gebot, kein Verbot, keine schö-
ne Idee und kein Konzept. Christlicher Glaube ist
Bekenntnis und Beziehung zu einer lebendigen
Person. Und darum geht es. Was die Menschen
– auch die Priester – von unserer Kirche heute
mehr denn je erwarten, das ist eine menschen-
nahe, ehrliche, und authentische Seelsorge. We-
niger kluge Dogmatik als das schlichte „Vater
Unser“-Gebet zu Gott. Weniger tagespolitische
Theologie, als vielmehr eine Seelsorge des Tros-
tes, der Barmherzigkeit gegenüber den Schwa-
chen und Armen, der Toleranz gegenüber den
anderen, etwas weniger Orthodoxie, dafür mehr
Orthopraxie. Eine Kirche, die – so wie Gott uns
aufgetragen hat – allen Menschen mit derselben
Würde, Toleranz und Respekt begegnet. Eine
Kirche der offenen Türen: für Glaubensbrüder
und Anders-, bzw. Nichtgläubige, Konservative
und Progressive. Eine weltoffene Kirche, offen
für die manchmal vereinsamten kurialen Herren
genauso wie für alle engagierten und selbstbe-
44 Mit uns Christ, für uns Bischof
signifi cato proprio nella prospettiva della fede
stessa.
Una fede che vuol dire appunto fi ducia, ancor
più necessaria in un momento in cui vengono a
mancare le certezze economiche, occupazionali
e sociali. È chiaro che anche il cristiano, subi-
sce come tutti gli altri gli effetti della crisi, ma chi
crede non viene mai colpito nella sua principale
fi nalità, che deve necessariamente andare ‚oltre‘
la situazione contingente.
E la risposta che la Chiesa ci ha dato attraverso
la Diocesi ed attraverso questa nomina è stata
forte ed autorevole, come speravamo e deside-
ravamo, e non è stata di ordinaria amministra-
zione, per usare un termine un po’ corrivo ma
chiaro, dato che i tempi del prossimo decennio
non saranno certamente ordinari.
Per dirla come Madre Teresa di Calcutta che par-
la dei Vescovi come “Dita offerte alla matita, con
cui Dio scrive la sua opera”, ci è stato donato,
nel senso più bello della defi nizione, un “buon
pastore”, radicato nei fondamenti della propria
fede e pronto ad ascoltare, il grido spesso si-
lenzioso che si leva dal cuore delle persone più
bisognose.
E lo ha già fatto anche attraverso i simboli pre-
scelti per il suo episcopato, con le fedi nuziali e
Eccellenza sig. Vescovo, cari membri di
questa comunità parrocchiale, care concit-
tadine e concittadini, autorità religiose, civili
e militari, cari colleghi dell‘ammininstrazio-
ne comunale.
Siamo nell‘imminenza di un altro momento sto-
rico per la Diocesi, per la nostra comunità, non
solo cattolica, ma anche laica, perchè l‘investi-
tura di un nuovo Vescovo signifi ca anche l‘arrivo
di un nuovo interlocutore, obbligato e ascoltato
da tutti. E tale investitura arriva in un momento
diffi cile, sia sul piano delle trasformazioni sociali
dovute anche alla sempre più grave crisi econo-
mico fi nanziaria, sia su quello dell’integrazione
religiosa e civile, sia sul piano dello spaventoso
relativismo etico al quale assistiamo quasi ras-
segnati.
Spiegava il fi losofo – Renè Girard – “che la di-
mensione religiosa emerge nel confronto dell‘uo-
mo con l‘incertezza, quando ci si accorge di non
essere padroni di tutte le circostanze della vita e
del fatto che gli sforzi necessari, possono anche
non bastare”. Ed è quindi proprio nei momenti
che appaiono più critici che cresce il desiderio
autentico di una spiritualità più profonda, nasce l‘
estremo bisogno di risposte autorevoli e forti, di
solidi punti di riferimento soprattutto dal mondo
della Chiesa Cattolica.
Anche chi non crede, non può negare che la
fede dia un signifi cato all‘esistenza dell‘uomo e
quindi possa aiutare ad accettare gli eventi, in
una catena di cause ed effetti che acquistano
Gianlorenzo PedronVizebürgermeisterVicesindaco
45Cristiano con noi, Vescovo per noi
la tripartizione del pastorale che dimostrano la
particolare attenzione che vorrà dedicare ai biso-
gni, non solo materiali, delle famiglie ed a tutte e
tre le comunità linguistiche del nostro territorio,
mentre il suo trascorso professionale di docente
di teologia ecumenica è garanzia di continuità in
quel dialogo interreligioso, che è da sempre una
peculiarità della nostra Diocesi.
A tutti noi spetta ora il compito di accogliere que-
sto buon pastore, augurandogli un buon viaggio,
nella certezza che se staremo al suo fi anco non
avrà paura dei pericoli e dei rischi cui va incontro
per difendere il proprio gregge.
46 Mit uns Christ, für uns Bischof
DER TAG DER BISCHOFSWEIHE Freuden-
stimmung lag über der Stadt Brixen, emsiges
Treiben im Priesterseminar, wo für 18 Bischöfe
und zahlreiche Priester die liturgische Kleidung
bereit lag. Ivo Muser trug an diesem Tag jenes
Messgewand, das Bischof Wilhelm Egger bei
dessen Bischofsweihe getragen hatte und jene
Mitra, die Bischof Karl Golser bei seiner Weihe
getragen hatte.
GIORNO DELL’ORDINAZIONE EPISCOPALE
Nella città di Bressanone aleggiava un’atmosfera
festosa; nel Seminario Maggiore, dove erano
pronti i paramenti per i 18 vescovi e per i tanti
Ordinazione episcopale
Bischofsweihe
47Cristiano con noi, Vescovo per noi
Vom Priesterseminar aus erfolgte der Einzug in
den Dom. Er wurde angeführt von Ministranten
aus dem Vinzentinum, aus Brixen und Bozen
und von den Seminaristen des Priesterseminars
von Brixen, aus der Diözese Innsbruck und der
Erzdiözese Trient.
sacerdoti concelebranti, c’era un ordinato affac-
cendarsi. In questo giorno Ivo Muser ha indos-
sato i paramenti indossati dal Vescovo Wilhelm
Egger nel giorno della sua ordinazione episco-
pale e ha portato la mitra indossata dal Vescovo
Karl Golser, durante la propria ordinazione epi-
scopale.
Dal Seminario Maggiore si é mosso il corteo epi-
scopale: dapprima i chierichetti del Vincentino,
di Bressanone e di Bolzano, poi i seminaristi del
seminario diocesano con alcuni seminaristi della
Diocesi di Innsbruck e di quella di Trento.
48 Mit uns Christ, für uns Bischof
49Cristiano con noi, Vescovo per noi
50 Mit uns Christ, für uns Bischof
51Cristiano con noi, Vescovo per noi
52 Mit uns Christ, für uns Bischof
Während des Einzugs ertönte nach dem Orgelprä-
ludium das feierliche „Ecce sacerdos magnus“ von
Johann Baptist Hilber durch Domchor und Do-
morchester unter der Leitung von Heinrich Walder.
Der Weihekandidat wurde von seinem Heimat-
pfarrer Franz Santer und von seinem ehemaligen
Regens Pater Gerwin Komma SJ in den Dom hi-
nein begleitet. Hinter dem Weihekandidaten folg-
ten die Äbte aus Muri-Gries, Neustift und Stams
sowie der Hochmeister des Deutschen Ordens.
Dann zogen die Bischöfe in den Dom ein.
Den Weiheritus leitete der Erzbischof von Trient,
Mentre il corteo faceva il suo ingresso in Duomo,
il coro e l’orchestra del Duomo diretti dal Mae-
stro Heinrich Walder, dopo il preludio d’organo,
intonavano l’ “Ecce sacerdos magnus” di Johann
Baptist Hilber.
Il candidato vescovo era accompagnato dal par-
roco del suo paese Franz Santer e dal Rettore, al
tempo dello suo studio in seminario, padre Ger-
win Komma SJ. A seguire gli abati di Muri-Gries,
Novacella e Stams e il Gran Maestro dell’Ordine
Teutonico.
Die Feier wurde auf eine Leinwand in die Pfarrkirche
und auf den Domplatz übertragen
La celebrazione è stata trasmessa con l’ausilio di
due maxischermi posizionati rispettivamente
nella Chiesa di San Michele e sulla Piazza Duomo
53Cristiano con noi, Vescovo per noi
Luigi Bressan. Ihm zur Seite standen als Mitkon-
sekratoren der emeritierte Diözesanbischof Karl
Golser und der Innsbrucker Bischof Manfred
Scheuer.
Il rito è stato presieduto dall’Arcivescovo di Tren-
to Luigi Bressan e dai due Vescovi consacranti:
il Vescovo Karl Golser e il Vescovo di Innsbruck
Manfred Scheuer.
54 Mit uns Christ, für uns Bischof
55Cristiano con noi, Vescovo per noi
MUSIKALISCHE GESTALTUNG
Domchor Brixen
Domorchester Brixen
Sopran: Clara Sattler
Alt: Valeria Gasser
Tenor: Martin Gruber
Bass: Gebhard Piccolruaz
Kantoren: Martin Gruber, Massimiliano Sposato
Orgel: Franz Comploi
Leitung: Heinrich Walder
Der Gottesdienst wurde von den diözesanen Kirchensen-
dern „Radio Grüne Welle“ und „Radio Sacra Famiglia“, so-
wie im Fernsehen und im Radio des RAI-Senders Bozen
und Telepace übertragen.
LISTE DER ANWESENDEN BISCHÖFE
Luigi Bressan, Erzbischof von Trient und Metropolit
Karl Golser, emeritierter Bischof von Bozen-Brixen
Manfred Scheuer, Bischof von Innsbruck
Friedrich Kardinal Wetter,
emeritierter Erzbischof von München und Freising
Alois Kothgasser, Erzbischof von Salzburg
Elmar Fischer, Bischof von Feldkirch
Giuseppe Andrich, Bischof von Belluno-Feltre
Egon Kapellari, Bischof von Graz-Seckau
Pietro Brollo, emeritierter Erzbischof von Udine
Ägidius Zsifkovics, Bischof von Eisenstadt
Dmytro Hryhorak, Bischof von Buchachč (Ukraine)
Duro Gašparović, Bischof von Srijem (Serbien)
Dodë Gjergji, Apostolischer Administrator v. Prizren (Kosovo)
Pier Luigi Tiddia, emeritierter Erzbischof von Oristano
Eugenio Ravagnani, emeritierter Erzbischof von Triest
Maximilian Aichern, emeritierter Bischof von Linz
Christoph Hegge, Weihbischof von Münster
Adriano Tomasi Travaglia, Weihbischof von Lima (Peru)
ACCOMPAGNAMENTO MUSICALE
Coro del Duomo di Bressanone
Orchestra del Duomo di Bressanone
Soprano: Clara Sattler
Contralto: Valeria Gasser
Tenore: Martin Gruber
Basso: Gebhard Piccolruaz
Cantori: Martin Gruber, Massimiliano Sposato
Organo: Franz Comploi
Direzione: Heinrich Walder
La celebrazione è stata trasmessa dalle emittenti diocesa-
ne “Radio Sacra Famiglia” e “Radio Grüne Welle” e in TV e
radio dalla RAI di Bolzano e Telepace.
ELENCO DEI VESCOVI PRESENTI
Luigi Bressan, Arcivescovo di Trento e Metropolita
Karl Golser, Vescovo emerito di Bolzano-Bressanone
Manfred Scheuer, Vescovo di Innsbruck
Friedrich Kardinal Wetter,
Arcivescovo emerito di München e Freising
Alois Kothgasser, Arcivescovo di Salzburg
Elmar Fischer, Vescovo di Feldkirch
Giuseppe Andrich, Vescovo di Belluno-Feltre
Egon Kapellari, Vescovo di Graz-Seckau
Pietro Brollo, Arcivescovo emerito di Udine
Ägidius Zsifkovics, Vescovo di Eisenstadt
Dmytro Hryhorak, Vescovo di Buač (Ucraina)
Duro Gašparović, Vescovo di Srijem (Serbia)
Dodë Gjergji, Amministratore apostolico Prizren (Kosovo)
Pier Luigi Tiddia, Arcivescovo emerito di Oristano
Eugenio Ravagnani, Arcivescovo emerito di Trieste
Maximilian Aichern, Vescovo emerito di Linz
Christoph Hegge, Vescovo ausiliare di Münster
Adriano Tomasi Travaglia, Vescovo ausiliare di Lima (Perù)
56 Mit uns Christ, für uns Bischof
Am Beginn des Gottesdienstes begrüßte Diöze-
sanadministrator Josef Matzneller die Anwesen-
den in den drei Landessprachen und Erzbischof
Luigi Bressan eröffnete den Gottesdienst. Der
Weihekandidat wurde offi ziell vorgestellt und das
päpstliche Ernennungsschreiben wurde von Jo-
sef Matzneller verlesen.
La celebrazione si è aperta con il saluto trilin-
gue dell’Amministratore diocesano Josef Matz-
neller, a seguire la presentazione ufficiale del
candidato da parte dell’Arcivescovo Luigi Bres-
san e la lettura della bolla papale di nomina,
effettuata da Josef Matzneller.
57Cristiano con noi, Vescovo per noi
Benedikt, Bischof, Diener der Diener Gottes,
entbietet dem geliebten Sohn Ivo Muser aus
dem Klerus der Diözese Bozen-Brixen, Professor
an der Philosophisch-Theologischen Hochschu-
le der Diözese und Domdekan an der Kathedrale
von Brixen sowie erwählter Bischof von Bozen-
Brixen Gruß und apostolischen Segen.
Unsere wache Sorge gilt der Herde des Herrn
überall auf der Erde; nun aber richten wir unser
Augenmerk auf den Bischofssitz von Bozen-
Brixen, weil dort ein Oberhirte gewünscht wird,
nachdem der verehrte Bruder Karl Golser den
bischöfl ichen Dienst hatte aufgeben müssen.
Wir kommen zu dir, geliebter Sohn, da wir nach
eingeholtem klugem Rat überzeugt sind, dass
du diesen Dienst übernehmen kannst. Neben
den entsprechenden Tugenden verfügst du auf
Grund der bisher übernommenen Aufgaben und
der erworbenen seelsorglichen Erfahrung über
großes Ansehen. Deshalb machen wir uns das
Urteil der Kongregation für die Bischöfe zu eigen
und ernennen und bestellen dich zum Bischof
von Bozen-Brixen.
Zugleich übertragen wir dir alle Rechte und Pfl ich-
ten, die dir und deiner Stellung auf Grund der
Normen des Kirchenrechts zustehen. Du darfst
die Bischofsweihe außerhalb der Stadt Rom von
jedem katholischen Bischof empfangen. Vorher
hast du das Glaubensbekenntnis abzulegen und
Uns und Unseren Nachfolgern den Treueid nach
den Vorschriften der Kirche zu leisten. Dann
sollst du deine Ernennung dem Klerus und dem
gläubigen Volk bekannt geben. Sie alle ermun-
Benedetto Vescovo, Servo dei Servi di Dio
Al diletto fi glio Ivo Muser, del clero della diocesi
di Bolzano-Bressanone, professore allo Studio
Teologico Accademico di Bressanone e decano
del capitolo del Duomo di Bressanone, eletto Ve-
scovo di Bolzano-Bressanone, saluti e Apostoli-
ca Benedizione.
Nella nostra vigile sollecitudine per l’intero greg-
ge del Signore, abbiamo rivolto il nostro animo
alla diocesi di Bolzano-Bressanone, che richie-
de un pastore avendo il venerato fratello Karl
Golser dovuto rinunciare al servizio episcopale.
A te, diletto figlio, siamo ricorsi, poiché, dopo
prudenti informazioni, siamo convinti che tu
possa assumere questo incarico. Sei adorno
delle opportune virtù e dell’autorità derivante dai
precedenti servizi nonché della corrispondente
esperienza pastorale. Perciò, facendo nostra la
decisione della Congregazione per i Vescovi,
con la nostra apostolica autorità ti nominiamo
e costituiamo Vescovo di Bolzano-Bressanone,
con tutti i diritti e i doveri che secondo le norme
dei sacri canoni spettano a te e alla tua condi-
zione.
Potrai ricevere l’ordinazione episcopale, fuori
della città di Roma, da qualunque vescovo cat-
tolico. Ma prima dovrai emettere la professione
della fede e il giuramento di fedeltà a Noi e ai
Nostri Successori secondo le leggi e le norme
della Chiesa. Poi renderai nota la tua elezione al
clero e ai fedeli, che esortiamo a tendere, con la
tua guida e il tuo insegnamento, a fervente fede
manifestata nelle buone opere.
Die Ernennungsbulle des Papstes
Il mandato del Papa
58 Mit uns Christ, für uns Bischof
tern wir, dass sie unter deiner Führung und An-
leitung zu tiefer Frömmigkeit gelangen und diese
in gute Werke umsetzen.
Uns bleibt nur noch, dir, geliebter Sohn, der du
dieses schwere Amt übernimmst, Mut zuzu-
sprechen. Der Herr selbst wird dir den Beistand
von oben gewähren. So belehrt und bestärkt
bist du in der Lage, die gesamte Gemeinschaft
und alle ihre Teile zu leiten, indem du die heil-
bringenden und froh machenden Worte des Er-
lösers verkündest.
Gegeben zu Rom, bei St. Peter, am 27. Juli im
Jahre des Herrn 2011, im siebten Jahr Unseres
Pontifi kates.
Benedikt XVI., Papst
Franciscus Di Felice, Protonotarius Apostolicus
Non ci resta, diletto fi glio, che infonderti coraggio
nell’assumere questo diffi cile ministero. Il Signo-
re stesso ti donerà la grazia che viene dall’alto e
così formato e rafforzato saprai guidare l’intera
comunità in tutte le sue componenti, annuncian-
do le salutari e liete parole del Salvatore.
Dato a Roma, presso S. Pietro, il 27 luglio
dell’anno del Signore 2011, settimo del nostro
Pontifi cato.
Benedictus PP XVI
Franciscus Di Felice, Protonotarius Apostolicus
59Cristiano con noi, Vescovo per noi
Die drei Landessprachen prägten den Gottes-
dienst durch und durch. Die Erste Lesung in ita-
lienischer Sprache wurde von einer blinden Frau
vorgetragen, die Zweite Lesung wurde in Ladi-
nisch gelesen und das Evangelium in Deutsch.
Durante la celebrazione sono state utilizzate al-
ternativamente le tre lingue altoatesine: la prima
lettura è stata letta in lingua italiana da una si-
gnora non vedente, la seconda lettura è stata
letta in ladino e il Vangelo in tedesco.
60 Mit uns Christ, für uns Bischof
Das heutige Evangelium berichtet von Men-
schen, die sich auf dem Weg befi nden. Sie be-
gleiten Jesus, der jedoch nicht am Wegrand
steht und Auskunft erteilt, sondern sich selbst
mit einer Frage an die Jünger wendet: „Für wen
haltet ihr mich?“ Da ist
es Petrus, der die rich-
tige Antwort gibt, eine
Antwort, die ein Glau-
bensbekenntnis ist:
„Du bist der Messias,
der Sohn des leben-
digen Gottes“. Dieses
Bekenntnis ist so wich-
tig, dass es alle drei Sy-
noptiker anführen. Dies
ist der Glauben der Kirche: Jesus, Du bist der
Christus, Du bist der Gesandte Gottes, Du bist
der Messias, Du bist der Sohn Gottes, in des-
sen Namen die Menschen das Leben haben! In
der Person Christi liegt die Fülle der Offenbarung
und Petrus erkennt und bekennt als erster der
Apostel auf Gottes Eingebung hin, den Mittel-
punkt des Glaubens. Dieser Mitte hast Du, lieber
Ivo, einen Ausdruck gegeben im Wahlspruch für
das Bischofsamt. Dieser Wahlspruch lautet „Tu
es Christus“. Der Herr der Gemeinde, ihr Fun-
dament auf dem der Tempel ruht, ist und bleibt
Christus. Petrus soll der Fels sein, in dem bis zur
Wiederkunft des Herrn die Kirche ihre Festigkeit
haben wird, aber der Sohn des lebendigen Got-
tes sagt „meine“ Kirche. Gott selbst will der Hirt
seines Volkes sein, wie der Prophet Ezechiel in
der ersten Lesung behauptet hat. Gott hat aber
entschieden, auch Menschen als Mitarbeiter zu
berufen.
Dir, lieber Ivo, wird jetzt durch das Amt des Bi-
schofs die Leitung der Kirche Jesu Christi in die-
sem Land anvertraut. Wenn wir heute im Brixner
Dom die Weihe eines neuen Bischofs feiern, so
Predigt von Msgr. Luigi Bressan, Erzbischof von Trient
Omelia di Mons. Luigi Bressan, Arcivescovo di Trento
DIR, LIEBER IVO, WIRD JETZT
DURCH DAS AMT DES
BISCHOFS DIE LEITUNG DER
KIRCHE JESU CHRISTI IN
DIESEM LAND ANVERTRAUT
61Cristiano con noi, Vescovo per noi
Mit uns Christ, für uns Bischof62
Cristiano con noi, Vescovo per noi 63
se von Trient eng verbunden. Die Diözesanpa-
trone erinnern uns daran, dass das Bekenntnis
des Glaubens an Christus auch Widerstände in
der Welt hervorrufen kann. Dafür ist auch Josef
Mayr-Nusser, Opfer des Naziregimes, ein leben-
diges, denkwürdiges Beispiel, wie auch die zahl-
reichen Missionare aus Südtirol. Viele von ihnen
habe ich in Asien kennengelernt.
Von solchen großen Beispielen dürfen wir uns
alle leiten und inspirieren lassen, um die Gegen-
wart zu gestalten und das Christusbekenntnis
heute zu leben. Die christlichen Familien, die
Menschen in den vielen katholischen Vereinen
und Verbänden, die Priester, die Ordensleute, die
Ständigen Diakone, die vielen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter in den Pfarreien sind Ausdruck
der vielfältigen Berufungen in dieser Ortskirche.
Durch sie gewinnt das Christusbekenntnis kon-
krete Gestalt. Mit ihnen verkünden wir Christus
als den Gekreuzigten, was auch in deinem Wap-
pen zum Ausdruck kommt. Er ist Gottes Kraft
und Weisheit (cfr. 1Kor 1,23-24; 2,2).
Mit allen diesen Menschen, die der auferstan-
dene Herr in seine Nachfolge versammelt, ist
der Bischof aufgerufen, Ihm zu dienen, damit
die Gläubigen in der Heiligkeit wachsen. Das ist
unsere erste und wichtigste Aufgabe: der Dienst
der Heiligung des Volkes Gottes durch Verkündi-
gung, Liturgie und Diakonie. Wir alle sind aufge-
rufen, eine persönliche Begegnung mit Christus
zu suchen. Dadurch können wir eine immer bes-
sere Antwort auf die Liebe Gottes geben. Ge-
stärkt durch diese Christuserfahrung dürfen wir
sein Reich aufbauen.
Die Kirche von Bozen-Brixen ist eine dreisprachi-
ge Diözese. Die deutsche, italienische und ladini-
knüpfen wir an eine lebendige Tradition an und
bitten die Heiligen dieses Landes und besonders
die Bischöfe um ihre Fürsprache für das ganze
Volk Gottes. Der Blick führt uns zunächst nach
Säben, dem Gottesfelsen Tirols. Dort begegnen
uns bedeutende Namen wie der heilige Ingenuin
oder der heilige Albuin. Es war der heilige Albuin,
der in seiner Amtszeit den Bischofssitz hierher
nach Brixen verlegt hatte. Wir blicken auch auf
den heiligen Kassian und den heiligen Vigilius.
Durch die Verehrung dieser großen Gestalten
ist die Diözese von Bozen-Brixen mit der Diöze-
64 Mit uns Christ, für uns Bischof
sche Volksgruppe sind wertvolle Schätze dieses
Landes. Diese Vielheit ist einerseits eine Heraus-
forderung, sie ist andererseits ein Geschenk und
ein Auftrag.
Im „Syn“, dem Motto von Bischof Wilhelm Egger,
und im Leitsatz von Bischof Karl Golser, „Chris-
tus unser Frieden“, kommt dieses Anliegen gut
zum Ausdruck. Wie Josef Gargitter haben sich
diese Bischöfe bemüht, die Vielfalt in der Ortskir-
che von Bozen-Brixen als wertvolles Geschenk
zu betrachten, zu bewahren und zu fördern. Die-
ser Auftrag wird heute an den neuen Bischof Ivo
Muser übergeben.
Proseguendo in italiano, mi ispiro al testo che
sant’Ambrogio rivolse al giovane Vescovo Vigi-
lio, patrono di Trento e compatrono della Diocesi
sorella di Bolzano-Bressanone. A lui, che ave-
va chiesto come agire
da Vescovo, il grande
sant’Ambrogio rac-
comandava: Primum
omnium cognosce
Ecclesiam Domini tibi
commissam. Indicando
un “primum” suggeriva
che vi è una priorità nel-
le scelte di impegni che
si propongono nume-
rosi a ogni vescovo, e questa priorità è senz’altro
il riferimento personale a Cristo, ma segue poi
la cura paterna e fraterna dei sacerdoti, con la
promozione delle vocazioni al ministero, poiché
entrambe le nostre due diocesi ne sentono ora
una grande necessità, dopo secoli di una tradi-
zione gloriosa. Non è nuova la collaborazione, se
pensiamo già all’azione congiunta del vescovo
di Trento Agnello e di quello del Tirolo Ingenui-
no per la liberazione dei prigionieri alla fi ne del
VI secolo, ma oggi si situa in un contesto euro-
peo e mondiale, per il quale ancor meno che nel
passato una Chiesa può essere autoreferenziale.
Quindi il vescovo di Milano proponeva una prio-
rità nel “cognoscere” questa Chiesa che ci è affi -
data: quella di Bolzano-Bressanone è la più este-
sa d’Italia, e non è facile percorrere le numerose
parrocchie e incontrare tutta la popolazione, ma
la Diocesi è lì dove la gente vive e se la visita pa-
storale è impegnativa, è anche confortante per
noi vescovi come per i fedeli, così come i molte-
plici incontri che da vescovo avrai l’opportunità
di avere con il popolo di Dio. Sappiamo però che
“cognoscere” nel senso biblico e patristico vuol
dire anche amare intensamente, e certamente
la gente apprezza il vescovo che sia padre, che
si dedica totalmente al loro bene, camminando
come fratello e guida.
Precisa inoltre sant’Ambrogio che non ci è affi da-
ta un’associazione qualsiasi, ma la Chiesa di Cri-
sto (Ecclesiam Domini), cioè i chiamati da lui alla
salvezza. Anche noi condividiamo con tutti i fedeli
NON TEMERE, CARO VESCO-
VO IVO, POICHÉ È DIO, INFAT-
TI, CHE SUSCITA IN NOI IL VO-
LERE E L’OPERARE SECONDO
IL SUO DISEGNO D’AMORE
65Cristiano con noi, Vescovo per noi
Infi ne, aggiunge sant’Ambrogio: questa Chiesa
locale ti è affi data (cfr. tibi commissam). Non te-
mere, caro Vescovo Ivo, poiché è Dio, infatti, che
suscita in noi il volere e l’operare secondo il suo
disegno d’amore (cfr. Fil. 2,13). Ma certamente a
noi è chiesto di lasciarci modellare sull’esempio
di Cristo Buon Pastore, che va in cerca anche
delle pecorelle smarrite, che dà un’attenzione
preferenziale ai più poveri, ma cerca unicamente
di servire al bene vero degli altri. In questo sta
anche la nostra consolazione, nell’attesa della
pienezza del Regno dei Cieli. E’ un approccio
missionario ed è bello considerarlo in una terra
che ha dato i natali a un santo che ha speso la
sua vita in Cina. E su di lui mi rivolgo in lingua
ladina.
Cera jënt ladina. Os sëis la mëindra, mo nia plö
stleta pert dal pastorac, che ti vëgn incö afi dé al
vësco nü. Da ostes munts él gnü chël miscionare
dla Cina, sant Ojöp Frëinademetz, che à arjunt la
santité y nes dà incö dal cil süa proteziun. A vël
ti à Ivo Muser, sciöche reghens dal seminar, dag-
nara porté na gran veneraziun, da d´ël condüjo-
le sovënz i studënc dal seminar y ti racomanâ a
d´ëi so ejampl de anunziadù dal vangele. Sant
Ojöp da Oies ti stais três dlungia te so sorvisc da
vësco y a os, mi bugn Ladins, s´aodi che i man-
tignîse sterscia osta fede y ves sintîse unîs a osc
famëi tl lian dla ciarité.
In questa “communio sanctorum” eccelle Maria
Ss.ma, che entrambi abbiamo scelto di porre
nello stemma vescovile, come “stella del matti-
no” che ispira e protegge: Sub tuum praesidium
confugimus sancta Dei Genitrix!
la riconoscenza per questo dono, e nello stesso
tempo la concretezza storica e ambientale in cui
la nostra Chiesa è chiamata a operare. La Dio-
cesi di Bolzano-Bressanone è cerniera tra la cul-
tura tedesca, raggiungendo Austria, Germania
e Svizzera e quella Italiana, inserita anche nella
Regione ecclesiastica del nordest d’Italia. Con
Trento poi ha un legame speciale e sono onorato
d’esser stato chiamato a presiedere questa ordi-
nazione episcopale; ma l’invito è anche un impe-
gno per sviluppare quella collaborazione che già
esiste, ad esempio, nei campi dell’ecumenismo,
dell’uso dei media, del turismo, della pastorale
famigliare e giovanile, negli studi teologici, ecc.
Ricorda inoltre sant’Ambrogio una verità che co-
nosciamo, ma spesso lasciamo da parte, ossia
che la Chiesa non è nostra, ma sua: “Ecclesiam
Domini”, ossia che la grazia viene da lui, la dot-
trina è quella del Vangelo e non possiamo rela-
tivizzarlo. Il fatto che l’assunzione del mandato
episcopale avvenga attraverso un Sacramento,
ci insegna che il nostro ambito di visione è quel-
lo della fede. Inoltre, sappiamo che la Chiesa è
una nel mondo, anche se si rende presente nei
singoli luoghi. Il documento pontifi cio di nomina
rammenta appunto questa unità cum Petro et
sub Petro.
66 Mit uns Christ, für uns Bischof
67Cristiano con noi, Vescovo per noi
Nach der Predigt wurde das „Veni Creator Spi-
ritus“ gesungen. Der Weihekandidat legte nun
seine Versprechen vor dem Erzbischof ab. Dann
wurde die Allerheiligenlitanei angestimmt.
Dopo l’omelia è stato intonato il “Veni Creator
Spiritus” al termine del quale il candidato ha
espresso le sue promesse all’Arcivescovo. Il
canto delle litanie dei santi ha preceduto l’impo-
sizione delle mani da parte dei Vescovi, sul capo
del candidato.
68 Mit uns Christ, für uns Bischof
69Cristiano con noi, Vescovo per noi
Im Anschluss daran legten alle anwesenden Bi-
schöfe dem Weihekandidaten die Hände auf. Es
war ein besonders ergreifender Augenblick, als
Bischof Karl Golser seinem Nachfolger die Hän-
de aufl egte. Danach beteten die Bischöfe das
Weihegebet.
Il momento dell’imposizione delle mani da parte
del Vescovo Karl Golser sul suo successore, è
stato percepito con molta commozione da parte
di tutti.
70 Mit uns Christ, für uns Bischof
Cristiano con noi, Vescovo per noi 71
72 Mit uns Christ, für uns Bischof
73Cristiano con noi, Vescovo per noi
Anschließend legte der Erzbischof dem Erwähl-
ten das Evangelienbuch geöffnet auf das Haupt.
Dann hielten es zwei Diakone bis zum Ende des
Weihegebetes über dem Haupt des Erwählten.
Quindi l’Arcivescovo ha imposto il libro dei Van-
geli aperto sul capo dell’eletto. Due diaconi han-
no tenuto il libro sopra il suo capo fi no che non è
terminata la preghiera di ordinazione.
74 Mit uns Christ, für uns Bischof
75Cristiano con noi, Vescovo per noi
Der Erzbischof salbte das Haupt von Ivo Muser
und überreichte ihm die bischöfl ichen Insignien.
È seguita la recita della preghiera di ordinazione
da parte dei Vescovi e l’unzione del capo con
il crisma, conferita dall’Arcivescovo Bressan; poi
Mons. Luigi Bressan ha consegnato le insegne
vescovili a Mons. Ivo Muser: l’anello, il pastorale
e la mitra.
76 Mit uns Christ, für uns Bischof
SALBUNG DES HAUPTES
Gott hat dir Anteil gegeben am Hohenpriester-
tum Christi; er salbe dich mit der Kraft des Hei-
ligen Geistes und mache dein Wirken fruchtbar
durch die Fülle deines Segens.
UNZIONE CRISMALE
Dio, che ti ha fatto partecipe del sommo sacer-
dozio di Cristo, effonda su di te la sua mistica un-
zione e con l’abbondanza della sua benedizione
dia fecondità al tuo ministero.
Cristiano con noi, Vescovo per noi 77
ÜBERREICHUNG DES EVANGELIARS
Empfange das Evangelium und verkünde das
Wort Gottes in aller Geduld und Weisheit.
CONSEGNA DEL LIBRO DEI VANGELI
Ricevi il Vangelo e annunzia la parola di Dio con
grandezza d’animo e dottrina.
78 Mit uns Christ, für uns Bischof
ÜBERREICHUNG DES BISCHOFSRINGES
Trag diesen Ring als Zeichen deiner Treue. Denn
in unverbrüchlicher Treue sollst du die Braut
Christi, die heilige Kirche, vor jedem Schaden
bewahren.
CONSEGNA DELL’ANELLO
Ricevi l’anello, segno di fedeltà, e nell’integrità
della fede e nella purezza della vita custodisci la
santa Chiesa, sposa di Cristo.
79Cristiano con noi, Vescovo per noi
ÜBERREICHUNG DER MITRA
Die Mitra sei ein Zeichen deines Amtes. Der Glanz
der Heiligkeit sei dein Schmuck. Und wenn dann
der Hirt aller Hirten erscheint, wirst du den nie
verwelkenden Kranz der Herrlichkeit empfangen.
CONSEGNA DELLA MITRA
Ricevi la mitra e risplenda in te il fulgore della
santità, perché quando apparirà il Principe dei
pastori, tu possa meritare l’incorruttibile corona
di gloria.
80 Mit uns Christ, für uns Bischof
ÜBERREICHUNG DES HIRTENSTABES
Ich übergebe dir diesen Stab als Zeichen des
Hirtenamtes. Trage Sorge für die ganze Herde
Christi; denn der Heilige Geist hat dich zum Bi-
schof bestellt, die Kirche Gottes zu leiten.
CONSEGNA DEL PASTORALE
Ricevi il pastorale, segno del tuo ministero di pa-
store: abbi cura di tutto il gregge nel quale lo Spi-
rito Santo ti ha posto come Vescovo a reggere la
Chiesa di Dio.
81Cristiano con noi, Vescovo per noi
Nach der Übergabe von Ring, Stab und Mitra
begleitete der Erzbischof den Neugeweihten zur
Kathedra. Dort setzte sich Bischof Ivo hin und
wurde mit dem Applaus der Anwesenden als
neuer Diözesanbischof begrüßt.
La consegna delle insegne vescovili ha prece-
duto l’atto di accompagnamento del consacrato
alla cattedra, sfociata in uno spontaneo e calo-
roso applauso dei presenti per il nuovo Vescovo
della Diocesi.
82 Mit uns Christ, für uns Bischof
Cristiano con noi, Vescovo per noi 83
Im Anschluss tauschte der Neugeweihte den
Friedensgruß mit den anderen Bischöfen aus.
Auch einige Vertreter der Diözese tauschten den
Friedensgruß mit ihrem neuen Bischof aus.
Alla cattedra il Vescovo Ivo Muser ha ricevuto il
saluto di pace da parte dei Vescovi presenti e da
parte di alcune persone in rappresentanza delle
varie realtà diocesane.
84 Mit uns Christ, für uns Bischof
Josef Matzneller, Diözesanadministrator
Giuseppe Rizzi, Delegat des Diözesanadministrators
Josef Knapp sen. und Michael Horrer
in Vertretung der Diözesanpriester
Sr. Maria Pietà Dorfmann und Br. Jordan Schnarf
in Vertretung der Ordensleute
Hermann Forer in Vertretung der Ständigen Diakone
Fam. Alfio Spitaleri
in Vertretung der Familien, Kinder und Jugendlichen
Daniela Perini, Ingrid Braunhofer und Manfred Klotz
in Vertretung der Menschen mit Behinderung
Michael Schwärzer und Saverio Innocenti
in Vertretung der Pfarrgemeinderäte
Rosmarie Schöpfer Baur und Hilda Sottara
in Vertretung der Laienverbände
Stefan Huber in Vertretung des Bischöflichen Ordinariates
Stefanie Lechner in Vertretung der Studierenden an der
Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen
Massimilano Sposato in Vertretung der Seminaristen
Josef Matzneller, Amministratore diocesano
Giuseppe Rizzi, Delegato dell’Amministratore diocesano
Josef Knapp sen. e Michael Horrer
in rappresentanza dei sacerdoti diocesani
Sr. Maria Pietà Dorfmann e Br. Jordan Schnarf
in rappresentanza degli ordini religiosi
Hermann Forer in rappresentanza dei diaconi permanenti
Fam. Alfio Spitaleri
in rappresentanza delle famiglie, dei bambini e dei giovani
Daniela Perini, Ingrid Braunhofer e Manfred Klotz
in rappresentanza delle persone disabili
Michael Schwärzer e Saverio Innocenti
in rappresentanza dei consigli pastorali
Rosmarie Schöpfer Baur e Hilda Sottara
in rappresentanza delle aggregazioni laicali
Stefan Huber in rappresentanza della Curia Vescovile
Stefanie Lechner in rappresentanza degli studenti dello
Studio Teologico Accademico Bressanone
Massimilano Sposato in rappresentanza dei seminaristi
85Cristiano con noi, Vescovo per noi
Nach dem Credo setzte sich der Gottesdienst in
gewohnter Weise mit der Gabenbereitung fort.
Im Kanon des dritten Hochgebetes, das in Latein
gebetet wurde, konnte zum ersten Mal der Name
des neuen Bischofs erwähnt werden.
Dopo la professione del Credo, la celebrazione
eucaristica è proseguita con l’offertorio e la pre-
ghiera in latino della terza preghiera eucaristica
in cui, per la prima volta, si è nominato il nome
del Vescovo Ivo.
87Cristiano con noi, Vescovo per noi
Mit uns Christ, für uns Bischof88
Bischof Ivo Muser spendete die Kommunion
ganz bewusst draußen vor dem Dom, um auch
den Menschen dort zu begegnen.
Per la distribuzione della Comunione il Vescovo
Ivo si è recato sul sagrato per poter incontrare
anche coloro che erano venuti alla festa di ordi-
nazione, ma erano dovuti rimanere fuori dal Duo-
mo per mancanza di posti nel suo interno.
89Cristiano con noi, Vescovo per noi
Al termine della preghiera conclusiva è stato in-
tonato il Te Deum, mentre il Vescovo Ivo, accom-
pagnato dall’Arcivescovo Bressan e dal Vesco-
vo Scheuer, percorrendo la navata centrale del
Duomo, ha benedetto la folla. Al termine della
celebrazione il Vescovo Ivo ha voluto esprimere
la Sua gratitudine e il suo ringraziamento a tutti
i presenti.
Nach dem Schlussgebet wurde das „Te-Deum“
angestimmt. Bischof Ivo segnete die Menge,
während er, begleitet von Bischof Scheuer und
Bischof Bressan, das Kirchenschiff durchschritt.
Im Anschluss daran nutzte der neue Bischof die
Gelegenheit, seinem Dank Ausdruck zu verlei-
hen.
90 Mit uns Christ, für uns Bischof
Meine Weiheexerzitien habe ich auf Kloster Sä-
ben gemacht, einem Ort, der für die Glaubens-
geschichte unseres Landes eine besondere Be-
deutung hat. P. Gerwin Komma, mein ehemaliger
Regens und auch mein Primizprediger, hat mich
durch diese besonderen Tage begleitet. Als letz-
tes Wort gab er mir jene berühmten Worte des
hl. Augustinus mit auf den Weg, die ich schon
lange kenne, die ich oft verwendet habe, um das
kirchliche Amt zu erklären und die jetzt für mich
einen ganz besonderen Klang haben. P. Komma
musste nach diesen Worten nicht eigens suchen,
sie standen im Stundengebet des letzten Exerzi-
tientages, am 19. September, dem Gedenktag
des hl. Januarius. Der große Bischof Augustinus
schreibt: „Was mich an meinem Amt schreckt, ist
dies: ich könnte vielleicht mehr Freude daran ha-
ben, was an dieser Stellung gefährlich ist, als an
dem, was daran Frucht für euer Heil verspricht.
Schreckt mich, was ich für euch bin, so tröstet
mich, was ich mit euch bin. Für euch bin ich Bi-
schof, mit euch Christ. Das eine ist der Name
des Amtes, das ich übernahm, das andere der
Name der Gnade, die
ich empfi ng; das eine
bedeutet Gefahr, das
andere Heil. …So freut
es mich denn mehr,
dass ich mit euch er-
löst, als dass ich über
euch gesetzt bin…
Wenn wir sündigen sind wir schlechte Hirten,
was Gott verhüten möge. Gute Hirten sind wir
nur durch seine Gnade – und die gewähre er
uns!“
Ich kenne keine besseren Worte, um auszudrü-
cken, was ich in dieser Stunde empfi nde und wo-
rum ich in dieser besonderen Stunde meiner Le-
bens-, Glaubens- und Berufungsgeschichte aus
ganzem Herzen bitte: Aiutatemi, carissimi fratelli
Ansprache des neuen Bischofs am Ende der Weihe
Discorso del vescovo al termine dell’ordinazione episcopale
GUTE HIRTEN SIND WIR NUR
DURCH SEINE GNADE –
UND DIE GEWÄHRE ER UNS
91Cristiano con noi, Vescovo per noi
de sehr bewusst, dass ich heute nur deswegen
hier stehe, weil Du, getroffen und gezeichnet von
Deiner schweren Krankheit, nicht mehr hier ste-
hen kannst. Du hast als Moraltheologe unzähli-
ge Male Stellung bezogen zum Geschenk, zum
Wert, zur Würde des menschlichen Lebens – in
allen Lebenslagen, von seiner Empfängnis bis zu
seinem natürlichen Ende. Obwohl Du fast wort-
los geworden bist, lebst Du uns jetzt dieses Ge-
schenk, diesen Wert und diese Würde auf spre-
chende Weise vor. Du bist vom Professor zum
Confessor geworden, vom Lehrer zum Zeugen.
In großem Respekt neige ich mich vor Dir und
vor dem Geheimnis Deines Lebenskreuzes. Ich
danke Dir für Dein überzeugtes Wort als Profes-
sor und Bischof und ich danke Dir jetzt vor allem
für Dein Sein. Ich bitte Dich in unser aller Namen
um Dein begleitendes Gebet – für unsere Diöze-
se und auch für mich.
Rivolgo un affettuoso e cordiale ringraziamento
all´Arcivescovo di Trento, Mons. Luigi Bressan.
Attraverso l´imposizione delle sue mani sono di-
ventato vescovo. Questo è stato da subito il mio
desiderio: venire ordinato dal nostro arcivescovo
metropolita, il successore di S. Vigilio.
La nostra chiesa locale e la chiesa metropolita-
na di Trento sono accomunate da molti legami
storici e attuali. Nel 1964 la diocesi di Trento con
un gesto di grande generosità ci ha donato una
parte notevole del suo territorio dandoci la pos-
sibilità di realizzare la nuova diocesi di Bolzano–
Bressanone. Carissimo confratello Arcivescovo,
un sentito grazie dunque, e che i nostri Santi Pa-
troni Cassiano e Vigilio accompagnino le nostre
chiese locali e le nostre relazioni.Per una vecchia
e sorelle nella fede, cari confratelli, cari religiosi e
care religiose, ad essere con voi un cristiano che
crede e che tenta di vivere la vocazione del prop-
rio battesimo e della propria cresima, e ad essere
per voi vescovo sotto la guida dell´unico vescovo
e pastore del suo gregge, che è Gesù il Cristo.
Das Messkleid, das ich heute tragen darf, trug
vor 25 Jahren, am 31. August 1986, Bischof
Wilhelm Egger bei seiner Bischofsweihe. Er trug
dieses Messkleid auch am Tag meiner Priester-
weihe am 28. Juni 1987, die ich hier in dieser
Kathedrale zusammen mit Gottfried Ugolini, P.
Ewald Volgger und dem bereits heimgegange-
nen Markus v. Pföstl aus seinen Händen empfi ng.
Wir waren die ersten, die er als neuer Bischof
zu Priestern geweiht hatte. Mit Bischof Wilhelm
verbinden mich viele kostbare Erinnerungen. In
großer Dankbarkeit weiß ich mich ihm in dieser
Stunde verbunden und ich bin mir sicher, dass er
jetzt liebevoll und fürbittend auf mich und auf uns
alle herunterschaut.
Die Mitra, die ich heute tragen darf, trug Bischof
Karl Golser bei seiner Bischofsweihe am 8. März
2009. Lieber Bischof Karl, mir ist in dieser Stun-
92 Mit uns Christ, für uns Bischof
tradizione consegnerò al vescovo ordinante un
piccolo barile di vino con il mio stemma epi-
scopale. Il vino come simbolo di gioia, di festa,
dell´eucaristia e anche come simbolo della terra
trentina e della nostra terra sudtirolese.
Einen besonderen Dank richte ich an Bischof
Manfred Scheuer. Die Diözese Innsbruck ist un-
sere Tochterdiözese. Mit ihr verbinden uns vie-
le Beziehungen in Geschichte und Gegenwart.
Auch lebensge-schichtlich bin ich Innsbruck
dankbar verbunden durch meine Zeit im Canisi-
anum und durch mein Studium an der Theologi-
schen Fakultät.
Ein aufrichtiges, mitbrüderliches Vergelt´s Gott
richte ich an Kardinal Friedrich Wetter aus Mün-
chen, an den Erzbischof unserer jahrhunderte-
langen Metropolitankirche Salzburg, Alois Koth-
gasser, und an alle anwesenden Bischöfe, die
mich durch Handaufl egung und Friedensgruß in
das Bischofskollegium aufgenommen haben. Un
sentito grazie a tutti i vescovi qui presenti che
mi hanno imposto le loro mani e che mi hanno
accolto nel collegio dei vescovi, successori degli
apostoli.
93Cristiano con noi, Vescovo per noi
beiden Vorgängern – als Generalvikar zur Seite
steht. Sono grato a don Giuseppe Rizzi per la
sua disponibilità di ricoprire ancora per un anno
il compito del Vicario generale. In dieser Stunde
weiß ich mich in großer Dankbarkeit mit meinen
verstorbenen Eltern verbunden, die mir das Le-
ben geschenkt haben und die mich ins Leben
eingeführt haben. Ich glaube fest daran, dass
sie jetzt von der anderen und vollendeten Seite
des Lebens her für mich beten und mich beglei-
ten. Ihre Eheringe sind eingearbeitet in meinen
Bischofsring. Ich will nie vergessen, woher ich
komme, und wie unverzichtbar und kostbar Ehe
und Familie für Gesellschaft und Kirche sind. Ich
bin erfüllt mit großer Dankbarkeit allen Menschen
Il Vaticano II ricorda: “Uno è costituito membro
del corpo episcopale in virtù della consacrazione
sacramentale e mediante la comunione gerarchi-
ca col capo del collegio e con le sue membra”
(LG 22). Als neugeweihter Bischof unserer Diö-
zese grüße ich von dieser Kathedrale aus, die er
während seiner Urlaube in unserem Priestersemi-
nar so oft besucht hat, unseren Papst Benedikt
XVI. Ich weiß, dass er heute unserer Ortskirche in
besonderer Weise mit seinem Gebet und Segen
verbunden ist. Ich danke ihm für sein Vertrau-
en und für seine Nähe. Die Verbundenheit mit
dem Nachfolger des hl. Petrus erinnert uns dar-
an, dass wir keine Nationalkirche sind, sondern
weltweite, katholische Glaubensgemeinschaft.
Und es ist ein besonderes Geschenk, dass der
gegenwärtige Papst die Schönheit unserer Bi-
schofsstadt Brixen und unseres Landes kennt
und schätzt und dass er zahlreichen Menschen
in unserer Diözese persönlich verbunden ist.
Rivolgo un caloroso saluto ai miei confratelli, i sa-
cerdoti, e anche ai diaconi che sono per vocazio-
ne e ordinazione i primi e i più stretti collaboratori
del vescovo.
Ein aufrichtiges, großes Vergelt´s Gott sage ich
im Namen der ganzen Diözese unserem Diözesa-
nadministrator Josef Matzneller, der schon zum
zweiten Mal innerhalb von drei Jahren in der Zeit
der Sedisvakanz mit großer Bereitschaft, Kom-
petenz und Treue die Diözese geleitet hat. Ich
bin ihm dankbar, dass er mir – wie auch meinen
94 Mit uns Christ, für uns Bischof
gegenüber – Lebenden und Verstorbenen – mei-
nen Brüdern, Weggefährten und Freunden, die
an meiner Lebensgeschichte mitgeschrieben ha-
ben und die darin einen besonderen Platz ein-
nehmen.
Al termine di questa grande celebrazione posso
e voglio soltanto ringraziare: Ich danke den ganz
Vielen, die diese Feier vorbereitet haben; allen,
die ihren unverzichtbaren Beitrag geleistet ha-
ben, allen, die über Rundfunk und Fernsehen mit
uns im Gebet verbunden sind. Saluto con rispet-
to tutte le autorità politiche, amministrative, mili-
tari e accademiche. Stellvertretend für alle nenne
ich die drei Landeshauptleute des historischen
Tirols: Dr. Luis Durnwalder für unser Südtirol,
dott. Lorenzo Dellai per il Trentino, Dr. Günther
Platter für das Bundesland Tirol.
Mi affi do alle preghiere di tutti. Abbiamo biso-
gno della testimonianza quotidiana, concreta,
convinta e coerente dei nostri fedeli. Abbiamo bi-
sogno di tante donne e di tanti uomini che danno
un volto concreto e umano alla realtà della nostra
chiesa locale – a livello parrocchiale, decanale e
diocesano.
95Cristiano con noi, Vescovo per noi
Mit uns Christ, für uns Bischof96
Cristiano con noi, Vescovo per noi 97
Viele Gedanken, Bilder, Hoffnungen und Gebe-
te gehen mir durch Kopf und Herz. Zwei Bitten
richte ich aus der Tiefe meines Herzens an Jesus
Christus, den einzigen Herrn seiner Kirche: Hilf
uns, dass viele Menschen wieder neu die Kraft,
die Faszination, die Schönheit und die Hoffnung
entdecken, die die Beziehung zu dir uns schen-
ken will und kann. Erhalte in unseren Häusern,
Ehen, Familien und Gemeinschaften den Glau-
ben als kostbarstes Gut lebendig! Und schenke
uns neue geistliche Berufe, die wir so sehr brau-
chen, die sich ganz in deinen Dienst und in den
Dienst der Glaubensgemeinschaft stellen. Signo-
re, donaci donne e uomini che credono, famiglie
aperte al dono della fede e della vita. Signore,
donaci nuove vocazioni al sacerdozio e alla vita
consacrata.
de cör ves salüdi düc canc. I Ves diji n gran giulan
por ostes oraziuns. Les valades ladines cun so
lingaz ladin y sües tradiziuns, mo suradöt cun la
fede via tl cör dla jënt é na gran scincunda por
nosta diozeja. Deboriada orunse tignì sö i valurs
de nosta religiun y rengrazié Chël Bel Dî por so
amur y süa misericordia. I sun contënt sce tröc
laora con me, por portè inant la fede ch’i un arpè
da nüsc antenac. Giulan.
Maria, Madre del Redentore, santi apostoli Piet-
ro e Paolo, santi patroni Cassiano e Vigilio, sant
Ujöp da Oies, pregate per me e per la nostra
amata diocesi!
CERA
JËNT LADINA,
98 Mit uns Christ, für uns Bischof
Dopo il suo discorso di ringraziamento il Vescovo
Muser si è recato alla cattedra, per impartire la
benedizione fi nale.
Nach seiner Dankesrede begab sich Bischof Ivo
Muser wieder zur Kathedra, um den Schlussse-
gen zu spenden.
99Cristiano con noi, Vescovo per noi
Es folgte der Festakt auf dem Domplatz. Die
Schützenkompanie „Peter Mayr“ aus Brixen mit
Kommandant Sepp Kirchler und die Vertretungen
der Schützen des historischen Tirol begrüßten
den neugeweihten Bischof mit einer Ehrensalve.
Landeshauptmann Luis Durnwalder richtete sein
Grußwort an Bischof Ivo Muser. Rudi Gamper,
Lucia Alessandrini und Dekan Alois Pitscheider
überbrachten den Gruß der drei Sprachgruppen.
Die Bürgerkapelle von Brixen und die Musik-
kapelle von Gais begleiteten mit ihren Klängen
die Festlichkeit auf dem Domplatz. Dabei wurde
auch der Prozessionsmarsch „Habemus Episco-
pum“ von Robert Schwärzer uraufgeführt. Im
Anschluss daran waren alle Anwesenden zum
Empfang vor dem Gerichtsgebäude eingeladen,
wo Bischof Ivo Gelegenheit fand, mit vielen Men-
schen ins Gespräch zu kommen.
Il corteo episcopale ha iniziato a muoversi verso
l’uscita, dove il Vescovo era atteso per la festa
in piazza. La compagnia degli Schützen “Peter
Mayr” di Bressanone con il comandante Sepp
Kirchler e i rappresentanti degli Schützen del Ti-
rolo storico hanno salutato il nuovo Vescovo con
gli spari a salve. Il Presidente della Provincia Luis
Durnwalder ha espresso il suo saluto al Vescovo
Ivo Muser. Rudi Gamper, Lucia Alessandrini e il
decano Alois Pitscheider hanno a loro volta salu-
tato il Vescovo nelle tre lingue.
La banda musicale di Bressanone e quella di
Gais hanno accompagnato la festa in piazza
Duomo, eseguendo anche la marcia processio-
nale “Habemus Episcopum” di Robert Schwär-
zer. Al termine, tutti i presenti sono stati invitati
al rinfresco allestito in piazza, durante il quale il
Vescovo ha potuto salutare e parlare con molte
persone.
100 Mit uns Christ, für uns Bischof
Grußworte beim Festakt auf dem Domplatz
Parole di saluto in Piazza Duomo
101Cristiano con noi, Vescovo per noi
102 Mit uns Christ, für uns Bischof
„Kirche und Politik haben zwar verschiedene
Aufgaben zu erfüllen, es gibt aber viele Berüh-
rungspunkte. Sie können sich sicher sein, dass
wir Ihnen immer zur Seite stehen und Sie nach
Kräften unterstützen werden. Wir freuen uns
sehr, dass wir mit Ivo Muser einen neuen Bischof
haben, der auf alle Menschen, die in unserem
Land leben, zugeht und der mit großem Einsatz
versuchen wird, auf die vielfältigen Herausfor-
derungen unserer Zeit, was die Kirche, die Ge-
sellschaft und das friedliche Zusammenleben
betrifft, Antworten zu geben“, sagte der Landes-
hauptmann, dem es ein Anliegen war, auch Bi-
schof Karl Golser zu danken: „Wir sagen aufrich-
tig Dank für den Einsatz
von Bischof Karl in den
vergangenen zwei Jah-
ren und für das Bei-
spiel, das er uns in der
Art und Weise, wie er
seine Krankheit trägt,
gibt.“
Den Wahlspruch „Tu
es Christus“ (Du bist
Christus) des neuen
Bischofs sieht Durnwalder nach dem „Christus
unser Friede“ und dem „Syn“ seiner Vorgänger
als Zeichen der Kontinuität: „Damit erinnert uns
Bischof Muser daran, dass der christliche Glau-
be ein Bekenntnis ist und ein Auftrag, uns mit
unseren Nächsten auseinanderzusetzen.
Wir arbeiten auf dieselben Ziele hin. Der neue Bi-
schof kann deshalb auf das Land und seine Ver-
treter zählen“, so Landeshauptmann Durnwalder,
der sich auch überzeugt zeigte, dass die Südti-
rolerinnen und Südtiroler den neuen Bischof mit
großer Herzlichkeit aufnehmen und ihn in seiner
schwierigen Aufgabe unterstützen werden. „Ich
hoffe, dass Bischof Muser nicht nur die Arbeit
sieht, sondern auch die Zeit fi ndet sich zu freuen.
Ich wünsche ihm im Namen der Landesregierung
und der gesamten Bevölkerung viel Energie, En-
thusiasmus, Geduld und Bodenständigkeit“, so
Durnwalder abschließend.
„Il Santo Padre ha accettato le dimissioni del
vescovo Karl Golser e ha posto la guida della
diocesi nelle mani di Ivo Muser. Tutta la comunità
altoatesina accoglie con gioia il nuovo vescovo,
Luis DurnwalderLandeshauptmann von SüdtirolPresidente della Giunta Provinciale
WIR ARBEITEN AUF DIE-
SELBEN ZIELE HIN. DER NEUE
BISCHOF KANN DESHALB
AUF DAS LAND UND
SEINE VERTRETER ZÄHLEN
103Cristiano con noi, Vescovo per noi
fede, mette in relazione con un’altra persona. E,
infatti, monsignor Muser si è presentato come
vescovo designato senza voler dimenticare nes-
suno. Ha salutato tutti gli altoatesini in tedesco,
italiano e ladino. Ha salutato bambini, giovani,
famiglie, tutte le persone che hanno responsa-
bilità nel servire questa terra, chi è solo, chi è
malato, gli anziani. Ha salutato coloro che hanno
diffi coltà con la fede e coloro che per i motivi più
vari si sono allontanati dalla comunità ecclesiale.
Ha salutato chi appartiene ad altre confessioni
e religioni, gli immigrati, perché con tutti siamo
chiamati a stabilire relazioni rispettose.
Proprio questa ricerca dell’incontro con altre
persone ci aiuta a riscoprire sempre di più la vo-
cazione specifica della nostra terra: in Alto Adi-
ge, ciò che ci unisce è sempre più grande di ciò
che ci divide. La convivenza di diverse lingue,
sicura che – come il suo predecessore – cerche-
rà con tutte le sue forze di essere un buon ve-
scovo per la gente della nostra terra. Siamo certi
che i fedeli, le associazioni, le istituzioni, la socie-
tà non gli faranno mancare né la collaborazione
nella costruzione di comunità vive, né il sostegno
agli interventi sulle questioni ritenute centrali dal-
la Chiesa, come l’affi evolirsi della fede e l’insicu-
rezza sulle questioni morali. È ancora presto per
chiedere al nuovo vescovo un programma per la
Diocesi di Bolzano-Bressanone, ma la comuni-
tà cattolica può già contare sulla garanzia della
chiara professione di fede, ispirata dall’apostolo
Pietro, che sarà il suo motto episcopale: “Tu es
Christus” (Tu sei il Cristo). Con questa scelta il
vescovo Muser ci ricorda che la fede cristiana
non è una teoria, un’idea, una fi losofi a o inse-
gnamento: la fede cristiana è una professione di
104 Mit uns Christ, für uns Bischof
culture, tradizioni e mentalità, è una ricchezza
che dobbiamo alimentare concretamente ogni
giorno. Il motto di monsignor Muser segna quin-
di un cammino di continuità con il „Cristo nostra
pace“ e il „Syn“ dei suoi predecessori e rinnova
l’invito alla collaborazione tra le persone a tutti
i livelli: nelle famiglie, nelle comunità, tra i grup-
pi linguistici, con i cittadini stranieri. Un lavoro
fatto di tolleranza, pazienza, mediazione. Il ben-
venuto al nuovo presule si accompagna con la
gratitudine e la riconoscenza verso monsignor
Karl Golser, al quale vanno tutto il nostro affet-
to e una grande stima per la sua dedizione e il
suo spirito di fede, nonostante le difficoltà dovu-
te al suo stato di salute. Gli diciamo grazie per
averci regalato due anni di episcopato intenso
e profetico, all’insegna della chiarezza e del-
la trasparenza. Sono certo che la popolazione
dell’Alto Adige accoglierà anche il nuovo vesco-
vo con grande simpatia e gli farà sentire la sua
vicinanza e il suo sostegno alla missione speci-
fica della Chiesa in ambiti fondamentali come la
pastorale giovanile e per la famiglia, l’assistenza
alle persone in difficoltà. Nei suoi primi interventi
il vescovo designato ha chiesto la collaborazio-
ne di tutti e – mostrandosi più pastore che te-
ologo – ha ricordato soprattutto la necessità di
essere fedeli convinti, praticanti e coerenti. Que-
sta testimonianza deve tradursi concretamente
e nel quotidiano sui grandi
temi che oggi attraversano il
mondo: l‘etica, la questione
ambientale, il rapporto tra le
religioni, l‘economia, la giu-
stizia, le trasformazioni nella
società. In questa azione esi-
stono molti punti di contatto
con l‘Amministrazione pub-
blica. Lavoriamo per obiettivi comuni e in tutte
queste sfide il nuovo vescovo potrà trovare la
collaborazione della Provincia autonoma e dei
suoi rappresentanti politici. A nome della Giunta
provinciale e dell’intera popolazione formulia-
mo a monsignor Muser, all’inizio del suo nuovo
cammino, l‘augurio di un episcopato svolto con
energia, entusiasmo, pazienza e naturalezza.
TUTTA LA COMUNITÀ
ALTOATESINA ACCOGLIE
CON GIOIA
IL NUOVO VESCOVO
105Cristiano con noi, Vescovo per noi
in unsere Welt. Und Sie grüßten die alten, kran-
ken und teils vereinsamten Menschen. Und das
war wichtig, denn unsere Generation wird einmal
auch danach beurteilt werden, wie wir mit alten,
kranken und vereinsamten Menschen umgegan-
gen sind. Sie ergriffen also vor allem Partei für
die Schwachen unserer Gesellschaft, und das
ist wohl auch die wichtigste, die ursächlichste
Aufgabe eines Christen: Nämlich in jedem Men-
schen – wie es auch in Ihrem markanten Leitsatz
unmissverständlich heißt – in jedem Menschen,
Betonung auf „jedem“, Christus zu sehen. Gehen
Sie uns mutig voran, zeigen Sie uns den rechten
Weg auf, ermahnen Sie uns, wenn wir oberfl äch-
lich und gleichgültig werden, und ermahnen Sie
uns auch, wenn wir Gefahr laufen, überheblich
und hartherzig zu werden und unsere Begeiste-
rung für den Glauben nachlässt. Christ-sein ist
ein spannendes Abenteuer, eine stetige Prüfung,
eine große Herausforderung. Helfen Sie uns mit
menschlichen und mutigen Entscheidungen,
diese Prüfung zu bestehen, dieses Abenteuer zu
wagen, diese Herausforderung „Kirche, Glaube,
Mensch“ mit Freude anzunehmen. Verehrter Herr
Bischof, wir alle wünschen Ihnen Freude, Mut
und Gesundheit und zu all dem Gottes Segen.
Verehrter Herr Bischof,
es ist schon ein beeindruckendes Bild, wenn
man von hier aus auf diese Menschenmenge
blicken kann. Menschen, die aus allen Teilen
unseres Landes nach Brixen gekommen sind,
um Ihnen Solidarität, Hochachtung und Treue
auszudrücken. Es ist aber auch ein Beweis da-
für, dass uns Südtirolern am Hirtenamt des Diö-
zesanbischofs sehr viel liegt und dass Kirche
immer noch – trotz aller Turbulenzen – bei den
Südtirolern einen wichtigen Platz im Tun und
Denken einnimmt. Ich hatte die Ehre, vor zwei
Jahren, ebenfalls hier am Domplatz, Bischof Dr.
Karl Golser zu begrüßen. Bevor ich nun Ihnen
meine Glückwünsche zum Ausdruck bringe, bit-
te ich um Verständnis, wenn ich davor Bischof
Karl Golser sage, dass die Südtiroler ihn wei-
terhin in Gedanken begleiten und in ihr Gebet
einschließen. Verehrter Herr Bischof Dr. Ivo Mu-
ser. Mir ist Ihre erste Rede am Ernennungstag
im Juli noch in bester Erinnerung. Und was mich
damals tief und positiv getroffen und betroffen
gemacht hat, waren die Menschen, die Sie als
neuer Bischof begrüßt haben. Drei möchte ich
hervorheben: Sie grüßten besonders herzlich
die Jugendlichen. Und das war wichtig, denn
die Jugendlichen sind nicht nur die Erwachse-
nen von morgen, sondern auch die zukünftigen
Zeugen unseres Glaubens. Sie grüßten damals
die Menschen am Rande der Gesellschaft, die
– wie Sie sagten – „vom Leben Gezeichneten“.
Und das war wichtig, denn wenn wir es genau
betrachten, kam auch Christus als Obdachloser
Rudi GamperModerator des Pastoralrates
CHRIST-SEIN IST
EIN SPANNENDES
ABENTEUER
106 Mit uns Christ, für uns Bischof
re gli occhi e protendere il cuore non verso altre
cose, e nemmeno gli uni verso gli altri, ma verso
l’unico che ci salva, il Cristo che è morto e risorto
per noi. Con questo motto, tu vuoi presentarci
l’unico pastore e l’unica guida, e ti metti fra noi,
fratello fra i fratelli, per ascoltare l’unico maestro.
In questo vorremmo seguirti da vicino, e parteci-
pare tutti, laici e consacrati, alla grande missione
della Chiesa di fronte all’umanità: mostrare dove
si trova la vera vita, indicare chi è la vera luce,
Cristo nostro Signore. Accogli dunque il nostro
ringraziamento, il nostro augurio, e il proposito di
unità e di collaborazione che oggi ti esprimiamo.
Buon cammino, padre vescovo.
Caro don Ivo, caro padre vescovo, un primo gra-
zie per aver accettato questa chiamata ad es-
sere padre di tanti, innanzitutto di tutti noi che
viviamo in questa terra che ora è la tua dioce-
si, ma anche, insieme col Santo Padre e gli altri
vescovi, padre per tutta l’umanità, poiché vesco-
vo della Chiesa di Dio. Forse anche a te verrà
di pensare in qualche momento, affaticato come
Mosè: ma l’ho forse generato io tutto questo
popolo, da doverlo portare in braccio? (cfr. Nm
11,12) Chiediamo al Signore che in quei momen-
ti ti doni non solo la sua forza e la sua luce, ma
anche la consapevolezza dell’affetto di tanti che
oggi vedi riuniti intorno a te. Un secondo grazie
per l’insegnamento che ci dai con il motto epi-
scopale che hai scelto: Tu sei il Cristo! Questa af-
fermazione invita tutti, tu e noi insieme, a solleva-
Lucia AlessandriniConsiglio Pastorale diocesano
MA L’HO FORSE
GENERATO IO TUTTO
QUESTO POPOLO,
DA DOVERLO
PORTARE IN BRACCIO?
107Cristiano con noi, Vescovo per noi
tla pluanies di doi decanac` ladins per fé l gran
saut da na dlieja fata dai prevesc a na dlieja plëi-
na de vita, ualche l vën laurá deberiëda, prevesc
y laics, te la Unions pastureles. Y tlo iel rua ora
velch de nuev, zech che se gëura a na gran spe-
ranza: ón sëntí l debujën de cherdé su l Spirit
dla Pasca de Mëi, dla Pentecoste, acioch’ El nes
scinches l curaj de viver n cunlaurazion la muda-
zions tla dlieja per lascé ite la Bona Noela dl Fí
de Die, Gejú Crist. Y porchël ons tëut su con le-
grëza y marueia la testimonianza de Vosta fede y
speranza, canche eis metú al cé de Vosta nuova
ncëria l motto: “Tu
es Christus”. L ie
Gejú Crist che Ve
fesc sterch y tler
y frësch Te Vosta
miscion granda! Y
per chësta Vosta
convinzion Ve ren-
grazion. Y ie daussi Ve purté y sëurandè na pitla
scincunda! Siur Vasco! Un lit cun plajai che jarés
da devot Pelegrin a Oies, tl santuar de Sant Ujöp
da Oies. Dailó ascutarés sö ci che Sant Ujöp á
da Ve di: Al á aduré tröc agn tla Cina per deventé
n Cenej pro i Cineji. Mo ala tié garatáda, do ch’al
á imparé a ti urëi bun a hëla jënt! A nos se stal
a cör ch’ala Ves bütes a fa l Vasco, nosc Vasco,
le Vasco de düc! Ve dijun en dër giulan sce Ves
tulés la bria de fa le laur da Vasco cun en bun cör
y en bun spirit y ince cunna bocia de Ladin, tla
rujendeda de Gherdëina y tl lingaz badiot-mareo!
Degra, giulan, Dío s’el pai!
Stimá Seniëur Vëscul Dr. Ivo Muser!
N bel salut dala jënt dla doi Valedes Ladines.
Canch’l ie rua ora Vosc inuem per l ncëria de
Vëscul, ons nscumenciá a cialé npue plu avisa a
Vosta persona. On pedù nes fe na pitla ma bela
minoga ncont de Vo y de Vosta miscion particu-
lera che ulëis to su per nëus y per duc tla Dio-
zeja. Die ve l paie dasën a Vo che piëis ite con
maestría teologica y con na esperienza npurtan-
ta fata tl Seminar de Persenon l sërvisc da Vës-
cul. A teni l cuntat cun nëus deventerëis for plu
y plu Vëscul, nosc Vëscul! Vo sëis n Vëscul jëun
per n tëmp storich dassën movimentá tla dliëja y
tla sozietá de nosc raions. Perchël ons tëut ca i
paternostri y on nscumenciá a prié per Vo y per
neus. Per Vo, Vosta Consacrazion y Vosc dauní
ons chirí ora la bela priera dl jëun Rë Salomon:
‘Seniëur, mi Die, feji avëi a ti fant n cuer che sa
da scuté su y capí y cumpatí y judé si jënt’, 1 Re
3,9. Son a una con Vo, sce se jëis danora da gran
fant de Die a nes giaurí con n bel var, n bon cuër,
n cuër sapiënt y fi dënt l troi che nes porta duc dl
viers de Die y dl viers dl proscim che devënta,
ënghe te nosc raions, for plu y plu desferënt – te
si vester y te si origin. Ntant nes on metú adum
Vijo Pitscheiderdigan de Urtijëi
SENIËUR, MI DIE, FEJI AVËI A TI
FANT N CUER CHE SA DA SCUTÉ SU
Y CAPÍ Y CUMPATÍ Y JUDÉ SI JËNT
108 Mit uns Christ, für uns Bischof
Vertreter der Ökumene – Ikone als Geschenk
des Metropoliten Philaret von Weißrussland
Glückwünsche aus der Heimat: Pfarrer Franz Santer,
Robert Schwärzer, PGR-Präsident Michael Schwärzer; im
Hintergrund die Bürgermeisterin von Gais, Romana Stifter
109Cristiano con noi, Vescovo per noi
Ivo Muser mit
Marion, Anton, Bruno, Raphael
Ivo Muser mit
Tante Maria Salvadori
110 Mit uns Christ, für uns Bischof
Bischof Ivo Muser selbst hatte den Wunsch in
der Woche nach seiner Weihe verschiedene be-
deutende Orte in der Diözese zu besuchen und
dort mit den Menschen jeweils um 15 Uhr Eu-
charistie zu feiern.
10.10.2011
Säben
11.10.2011
Benediktinerkloster Marienberg
12.10.2011
Heilig Geist im Ahrntal
13.10.2011
Oies ins Gadertal
14.10.2011
Jesuheim in Girlan
15.10.2011
Maria Weißenstein
16.10.2011
Konkathedrale von Bozen
Nella settimana successiva all’ordinazione epi-
scopale è stato desiderio del Vescovo Ivo Muser
visitare alcuni luoghi signifi cativi della Diocesi e
celebrarvi una S. Messa.
Sabiona
Abbazia benedettina di Monte Maria
Santo Spirito in Valle Aurina
Oies in Val Badia
Casa Jesuheim di Cornaiano
Pietralba
Concattedrale di Bolzano
La settimana dopo l’ordinazione episcopale
Die Woche nach der Bischofsweihe
111Cristiano con noi, Vescovo per noi
Am Montag, den 10. Oktober,
besuchte der Bischof SÄBEN, die
Wiege der Diözese, und feierte mit
über 300 Personen den Gottes-
dienst in der Klosterkirche. Die Schwesternge-
meinschaft begrüßte den Bischof herzlich und
Äbtissin Ancilla Hohenegger brachte ihre Freu-
de über diesen Besuch zum Ausdruck. In sei-
ner Predigt ging der Bischof auf die Bedeutung
von Priester- und Ordensberufen ein. In seiner
Predigt sprach Bischof Ivo von einer „schmerz-
haften Entwicklung“, als er aufzeigte, dass der
Altersdurchschnitt der Priester im Bistum Bozen-
Brixen bei 69 Jahren liegt und die Zahl der Or-
densfrauen sich in den letzten 20 Jahren halbiert
Lunedì, 10 ottobre, il Vescovo ha visitato SA-
BIONA e ha celebrato l’eucaristia con più di
300 persone giunte alla chiesa del convento per
prendervi parte. La comunità delle monache ha
accolto e salutato cordialmente il Vescovo e la
badessa Ancilla Hohenegger ha espresso la sua
gioia per la visita.
Durante l’omelia mons. Muser ha parlato di uno
“evoluzione dolorosa“ quando ha accennato
all’innalzamento dell’età media dei sacerdoti a 69
anni e del dimezzamento delle vocazioni religio-
se femminili negli ultimi 20 anni. “Anche se que-
sti numeri non esauriscono da soli l’argomento
delle vocazioni -ha detto il Vescovo Muser - non
possiamo comunque ignorarli. Le vocazioni reli-
giose sono un termometro per misurare il livello
di vivacità di una Diocesi.” Mons. Muser ha poi
aggiunto che è responsabilità di tutti preparare
il terreno fertile su cui può fi orire una vocazione:
dalla famiglia alla parrocchia, dal sacerdote al re-
ligioso, dall’insegnante di religione al gruppo gio-
vanile, dalle associazioni ai movimenti ecclesiali.
Il tema delle vocazioni sta molto a cuore a mons.
Muser già dai tempi in cui era Rettore del Semi-
nario Maggiore; adesso il tema vocazionale sarà
DER BISCHOF HAT SICH
IN SÄBEN IN MEIN HERZ
HINEIN GEPREDIGT
Kommentar einer Frau, die den Bischof
noch nicht so kannte, ihn aber auf Säben erlebt hatte
112 Mit uns Christ, für uns Bischof
hat. „Diese Zahlen sagen bestimmt nicht alles,
aber wir können sie nicht ignorieren und schön
reden. Geistliche Berufe sind immer auch ein
Gradmesser für die Lebendigkeit einer Ortskir-
che“, so Bischof Muser. Er unterstrich zudem,
dass das Anliegen für geistliche Berufe nicht
abgeschoben oder delegiert werden kann, son-
dern vielmehr alle angeht – die Familien, Pfarrge-
meinden, Priester, Ordensleute, Religionslehrer,
Jugendgruppen und kirchliche Vereine und Ver-
bände.
In seinen Ausführungen wurde deutlich, wie sehr
ihm –vor allem aufgrund seiner mehrjährigen
Erfahrungen als Regens im Priesterseminar in
Brixen – die geistlichen Berufe ein Herzensanlie-
gen sind und wohl als ein zentrales Thema seiner
Amtszeit anzusehen sind.
„Ich möchte vor allem junge Menschen anspre-
chen, ihrer Berufung nachzuspüren und auf den
Lockruf Gottes im eigenen Herzen zu hören“,
sagte der Bischof. In besonderer Weise setzt der
Bischof dabei auch auf das Gebet und lud ein,
betend um geistliche Berufe zu bitten.
Nach dem Gottesdienst nutzte der Bischof die
Gelegenheit zum Gespräch mit vielen Menschen.
un punto centrale del suo servizio episcopale:
”Voglio esortare i ragazzi ad approfondire la loro
vocazione, ad ascoltare nel profondo del loro
cuore, ciò che il Signore ha da dire loro”, così si
è espresso il Vescovo, sottolineando anche l’im-
portanza della preghiera personale, e chiedendo
infi ne a tutti di pregare per le vocazioni.
Dopo la celebrazione il Vescovo ha incontrato
molte persone.
113Cristiano con noi, Vescovo per noi
Am 11. Oktober besuchte der Bischof das Be-
nediktinerkloster MARIENBERG im Vinschgau.
Abt Bruno Trauner OSB hatte zum Mittagessen
geladen und erwartete den Bischof mit der ge-
samten Gemeinschaft vor dem Kloster. Glocken-
geläute begleitete die Ankunft des Bischofs. Mit
der Klostergemeinschaft betete der Bischof die
Mittagshore. Die Klosterkirche konnte die Men-
schen, die zur Eucharistiefeier um 15 Uhr ge-
kommen waren, kaum fassen. In seiner Predigt
erinnerte der Bischof an die Aufgabe der Pries-
ter- und Ordensleute, die Menschen an Gott zu
erinnern und zu Gott zu führen. Nach der Mess-
feier gab es auf dem Platz vor der Klosterkirche
noch einen Umtrunk und der Bischof besuchte
mit Dekan Stefan Hainz einige pensionierte und
kranke Priester im Dekanat Mals.
L’11 ottobre il Vescovo ha visitato l’abbazia
benedettina di MONTE MARIA in Val Venos-
ta. Il rintocco delle campane ha accompagnato
l’arrivo del Vescovo. Con la comunità del mo-
nastero il Vescovo ha pregato l’ora media se-
guita dal pranzo e alcuni colloqui personali. La
chiesa del monastero ha contenuto a stento le
persone pervenute per la celebrazione delle ore
15.00. Nell’ omelia il Vescovo ha ricordato il com-
pito fondamentale per i sacerdoti e per i religiosi,
quello cioè di condurre a Dio gli uomini. Dopo la
celebrazione il Vescovo, accompagnato dal de-
cano Stefan Hainz, ha visitato alcuni sacerdoti in
pensione e alcuni malati del decanato di Malles.
114 Mit uns Christ, für uns Bischof
Am 12. Oktober feierte der Bischof den Gottes-
dienst in HEILIG GEIST im Ahrntal. Eine große
Teilnehmerzahl war dem Bischof in sein Heimat-
tal gefolgt. Pfarrer Josef Profanter begrüßte den
Bischof und die vielen Menschen. Bischof Ivo
erinnerte in seiner Predigt an die Bedeutung des
Gebetes und ermutigte alle Anwesenden zum
Gebet. Er sagte wörtlich: „Am Beginn der Kirche
steht keine perfekte Organisation, sondern eine
betende Gemeinschaft.“ Im Anschluss an den
Gottesdienst besuchte der Bischof einige Pries-
ter im Altenheim von Sand in Taufers.
Il 12 ottobre il Vescovo ha celebrato la S. Mes-
sa a SANTO SPIRITO in Valle Aurina. Un gran
numero di persone ha accompagnato mons.
Muser durante la visita nella sua valle natale.
Il parroco Josef Profanter ha fatto gli onori di
casa, accogliendo il Vescovo e salutando i molti
presenti. Nell’omelia il Vescovo Ivo ha ricordato
l’importanza della preghiera e ha incoraggiato
alla preghiera tutti i presenti.
Al termine della celebrazione il Vescovo Ivo ha
visitato alcuni sacerdoti nella casa di riposo di
Campo Tures.
115Cristiano con noi, Vescovo per noi
Am Donnerstag, den 13. Oktober, begab sich
der Bischof nach OIES ins Gadertal. Etwa 1000
Gläubige versammelten sich in und außerhalb der
Wallfahrtskirche, um mit dem Bischof gemeinsam
zu beten. P. Peter Irsara SVD hieß den Bischof in
Oies herzlich willkommen.
„Mit großer Freude bin ich heute zur Feier dieser
Heiligen Messe ins schöne Gadertal gekommen,
um gemeinsam mit Euch zu beten und meine Ver-
bundenheit mit Euch zum Ausdruck zu bringen“,
sagte Bischof Ivo Muser zu Beginn seiner Predigt,
die er auf Ladinisch hielt.
Bischof Ivo schloss auch alle Missionare in das
Gebet ein und bat, dass der Heilige Freinademetz
für sie Quelle der Kraft sein möge, um das Wort
Gottes zu verkünden. Bischof Muser, der sich
tief verbunden weiß mit Oies und dem Heiligen
Freinademetz, hat auch betont, dass der China-
Giovedì, 13 ottobre, il Vescovo Ivo Muser si è
recato a OIES in Val Badia. Ad attenderlo c’era-
no circa un migliaio di persone, riuniti nella chiesa
e fuori di essa. P. Peter Irsara SVD ha accolto il
Vescovo con grande gioia, condivisa anche dai
numerosi ladini.
“Sono giunto con grande gioia qui in Val Badia per
celebrare questa Santa Messa e poter esprimere
a voi la mia vicinanza”, così si è espresso il Vesco-
vo Ivo Muser all’inizio dell’omelia, che ha voluto
tenere in lingua ladina.
Il Vescovo Muser ha ricordato i missionari, auspi-
cando che San Josef Freinademetz possa essere
per essi, fonte e forza per annunciare la Parola di
Dio.
Il Vescovo Muser, che si è dichiarato molto unito
ad Oies e a p. Freinademetz, ha voluto sottoline-
116 Mit uns Christ, für uns Bischof
missionar trotz großer Schwierigkeiten und Be-
drängnisse, trotz Lebensgefahr, nie auf-
gegeben hatte als Missionar zu wirken.
„Missionar zu sein bedeutet das Wort
Gottes zu bringen und zu leben“, so Bi-
schof Muser und P. Josef Freinademetz
hat beides auf vorbildliche Weise gezeigt.
„Josef Freinademetz lehrt uns, wie wich-
tig es ist, Liebe und Frieden zu bringen,
um so mit Christus verbunden zu sein“,
sagte der Bischof und fügte an: „Christus
dienen heißt die Menschen lieben. Das
Lebens- und Glaubenszeugnis von Josef
Freinademetz ist das Erbe, das er uns er
uns hinterlassen hat.“
Nach dem feierlichen Gottesdienst, der
vom Jugendchor Kyrios musikalisch ge-
staltet wurde, lud Dekan Jakob Willeit zu
einer Begegnung in das Pfarrhaus von
Abtei ein.
are come il missionario, nonostante le grandi dif-
fi coltà, affl izioni e rischi reali per la vita, non abbia
mai rinunciato al suo mandato missionario. “Es-
sere missionario signifi ca annunciare la Parola di
Dio e viverla”, ha detto il Vescovo aggiungendo
che San Josef Freinademetz è l’esempio vivente
di come si possa mettere in pratica l’azione mis-
sionaria e contemporaneamente viverla. “Josef
Freinademetz ci insegna inoltre come sia impor-
tante portare la pace vivendola in prima persona,
rimanendo in questo modo intimamente uniti a
Cristo”, e ha continuato: “Servire Cristo signifi ca
amare ogni uomo” e ha concluso l’omelia, di-
cendo: “La grande eredità che ci ha lasciato San
Josef Freinademetz è la sua vita con la sua forte
testimonianza di fede.”
Dass Bischof Ivo die ganze Predigt auf
ladinisch gehalten hat, fand unter der
Menge großen Anklang. Er sprach über
den Heiligen aus Oies und unterstrich,
wie der China-Missionar sich zur Liebe
bekehrt hatte. Die Predigt endete mit
dem Satz: „Jesus Christus dienen heißt
die Menschen lieben. Das Lebensbeispiel
des hl. Josef Freinademetz ist für uns das
Erbe, das er uns hinterlassen hat.“ Als vor
dem Segen dem Bischof der Bischofsstab
überreicht wurde, zitierte Bischof Ivo den
seligen Papst Johannes XXIII. und sagte:
„Mit dem Bischofsstab kann man heilig
werden; heilig kann man auch mit einem
Küchenbesen werden.“
P. Peter Irsara
117Cristiano con noi, Vescovo per noi
Am Freitag, den 14. Oktober,
besuchte der Bischof das JESU-
HEIM in Girlan. Gemeinsam mit
den Heimbewohnern, der Schwes-
terngemeinschaft der Barmherzi-
gen Schwestern, den Pfl egerinnen
und Pfl egern, einigen Priestern und
Gläubigen feierte der Bischof die
Eucharistie. Kaplan Hubert Unter-
weger äußerte in seinem Grußwort
die Freude über den Besuch des Bischofs und
auch die Worte einer Heimbewohnerin brachten
dies zum Ausdruck.
Venerdì, 14 ottobre, il Vescovo ha visitato la
casa JESUHEIM di Cornaiano. Insieme con gli
ospiti, la comunità delle suore, le infermiere e gli
infermieri, alcuni sacerdoti e fedeli il Vescovo ha
celebrato la S. Messa. Il cappellano Hubert Un-
terweger e una signora ospite hanno espresso
nel loro saluto di benvenuto la gioia per la visita
del Vescovo.
“Lo Jesuheim ci insegna a riconoscere in ogni
uomo che incontriamo, il volto di Dio”, questo il
messaggio centrale del Vescovo Ivo Muser allo
Jesuheim, intrattenendosi a lungo con gli ospiti, i
familiari e il personale.
Durante l’omelia mons. Muser ha sottolineato il
valore della vita in ogni sua fase “Lo Jesuheim è
un monito che ci richiama al valore della vita”, ha
detto il Vescovo, sottolineando inoltre che in nes-
sun altra religione il rapporto Dio-uomo sia così
stretto, come lo è in quella cristiana. In questo
contesto il Vescovo ha citato il brano del Van-
gelo: tutto ciò che farete al più piccolo dei miei
fratelli, lo avete fatto a me.
LO JESUHEIM CI
INSEGNA A RICONOSCERE
IN OGNI UOMO
CHE INCONTRIAMO,
IL VOLTO DI DIO
118 Mit uns Christ, für uns Bischof
„Das Jesuheim lehrt uns hinzuschauen und
in jedem Menschen das Gesicht Gottes zu
erkennen“, sagte Bischof Ivo Muser in sei-
ner Predigt. Er sprach auch seinen Dank und
seine Wertschätzung für das segensreiche
Wirken der Schwestern und des Pflegeperso-
nals aus und hob den Wert des Lebens in all
seinen Phasen hervor. „Für diesen Einsatz für
den Wert des Lebens steht das Jesuheim“, so
der Bischof, der darauf verwies, dass in keiner
Religion das Verhältnis von Gott und Mensch
so eng ist wie im Christentum. Der Bischof
verwies in diesem Kontext auf die Bibelstelle:
Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan
habt, das habt ihr mir getan – oder nicht ge-
tan. In Anlehnung an diese Aussage Jesu er-
innerte der Bischof an
ein Zitat von Vinzenz
von Paul „Wenn ihr
vor dem Allerheiligs-
ten seid und ein Ar-
mer klopft an eure Tür,
dann lasst Christus
und geht zu Chris-
tus“, um deutlich zu
machen, dass Gott in
Christus nicht nur mit
den Menschen sympathisiert, sondern sich
mit ihnen identifiziert.
Im Anschluss an den Gottesdienst nutzte der Bi-
schof die Gelegenheit, die vielen Menschen per-
sönlich zu grüßen und mit ihnen ins Gespräch zu
kommen.
Al termine della celebrazione il Vescovo ha colto
l’occasione per salutare personalmente gli ospiti
e parlare con loro.
DAS JESUHEIM LEHRT
UNS HINZUSCHAUEN
UND IN JEDEM MENSCHEN
DAS GESICHT GOTTES
ZU ERKENNEN
119Cristiano con noi, Vescovo per noi
Am Samstag, den 15. Oktober, feierte Bischof
Ivo einen Gottesdienst in MARIA WEISSEN-
STEIN. P. Lino Pacchin OSM und seine Mitbrü-
der begrüßten den Bischof und die zahlreichen
Gläubigen. In seiner Predigt ging der Bischof vor
allem auf die Mutter Gottes ein. Dabei erwähn-
te er auch den Besuch von Johannes Paul II. in
Weißenstein und zitierte dessen Aussagen zum
„Engel des Herrn“: „Ohne Maria hätten wir Chris-
tus nicht“.
Sabato, 15 ottobre, il Vescovo Ivo Muser ha
celebrato la S. Messa a PIETRALBA. Anche in
questa occasione erano presenti molte persone.
P. Lino Pacchin OSM e i suoi confratelli hanno
salutato il Vescovo, che nella sua predica ha par-
lato soprattutto di Maria, Madre di Dio. Il Vescovo
ha anche ricordato la visita di Giovanni Paolo II a
Pietralba e ha citato la sua raccomandazione di
recitare l’Angelus. Il Vescovo Ivo ha voluto sotto-
lineare che: “Senza Maria non avremmo Cristo”.
La visita e la preghiera del Vescovo Ivo Muser al Santuario della Madonna di Pietralba sono signifi -
cative perché rivelano l‘impronta mariana che egli vuole dare al suo ministero pastorale nella Diocesi
di Bolzano-Bressanone. Il suo motto è „Tu es Christus“ e accanto ha voluto mettere anche la sua
fi ducia in Maria, Madre di Cristo e Madre della Chiesa (questa è stata anche la sua tesi di laurea in
teologia dogmatica). Sono certo che egli saprà esser per tutti i fedeli della Diocesi padre e anche
madre, aggiungendo quindi una nota di dolcezza e di misericordia alla responsabilità di governo e di
amministrazione che gli compete come Vescovo.
P. Lino Pacchin, Priore di Pietralba
120 Mit uns Christ, für uns Bischof
Am Sonntag, den 16. Oktober, feierte Ivo Mu-
ser seinen ersten Gottesdienst als Diözesanbi-
schof in der KONKATHEDRALE VON BOZEN.
Der Einzug erfolgte vom Pastoralzentrum aus.
Viele Ministrantinnen und Minstranten, zwei Di-
akone und viele Priester begleiteten den neuen
Bischof in den Bozner Dom. Dekan Bernhard
Holzer und Mario Gretter richteten Grußworte
an den neuen Bischof, der dann auf der Ka-
thedra der Konkathedrale Platz nahm. In seiner
Predigt sagte Bischof Ivo: „Christus ist konkur-
renzlos – mit diesem großen Bekenntnis möchte
ich meinen bischöfl ichen Dienst hier in der Lan-
deshauptstadt beginnen. Ich bitte darum, dass
Domenica, 16 ottobre, Ivo Muser ha celebrato
la sua prima S. Messa come Vescovo diocesano
nella CONCATTEDRALE DI BOLZANO. La pro-
cessione di ingresso è partita dal Centro Pastora-
le: molti chierichetti, due diaconi e molti sacerdoti
hanno accompagnato il nuovo Vescovo nel Du-
omo di Bolzano. Il decano di Bolzano Bernhard
Holzer e don Mario Gretter hanno rivolto parole
di saluto al nuovo Vescovo che ha preso posto
sulla cattedra della concattedrale. Nell’omelia il
Vescovo Ivo ha detto: “Cristo non ha concorrenti
– con questa grande professione di fede vorrei
cominciare il mio servizio episcopale qui nel ca-
poluogo di provincia. Chiedo a tutti di aiutarmi a
121Cristiano con noi, Vescovo per noi
ihr alle mir helft, hier in der Dompfarre, in dieser
Stadt, in unserer Diözese und in unserem Land,
dieses Bekenntnis zu leben, dieses Bekenntnis
zu verkünden und zu feiern, und Christus immer
ins Spiel zu bringen – gelegen oder ungelegen,
ob man es hören will oder nicht – weil wir als
Christen nichts Kostbareres haben als IHN.“
Im Anschluss an den feierlichen Gottesdienst
gab es auf dem Pfarrplatz eine herzliche Begeg-
nung mit der Bevölkerung.
vivere questa professione di fede, ad annunciar-
la e celebrarla qui in Duomo, in questa città, in
questa Diocesi e nella nostra terra, e a mettere
sempre al centro Cristo – perché noi cristiani non
abbiamo niente di più prezioso di LUI.“
122 Mit uns Christ, für uns Bischof
Am 18. und 19. Oktober 2011 fand in der Cu-
sanus Akademie in Brixen die Seelsorgetagung
statt. Bischof Ivo Muser referierte am zweiten Ta-
gungstag zum Thema „TU ES CHRISTUS – Un-
sere Identität. Unser Auftrag. Unsere Entlastung“.
Il 18 e il 19 ottobre 2011 presso l’Accademia Cu-
sano ha avuto luogo l’aggiornamento del clero e
degli operatori pastorali. Nella seconda giornata
di lavori, il Vescovo Ivo Muser ha tenuto una rela-
zione sul tema: “Tu ES CHRISTUS- la nostra iden-
tità, il nostro compito, il nostro giogo leggero”.
Giornata d’aggiornamento
Seelsorgetagung
TU ES CHRISTUS –
UNSERE IDENTITÄT
UNSER AUFTRAG
UNSERE ENTLASTUNG
123Cristiano con noi, Vescovo per noi
und zum Abschluss der diesjährigen Seelsorge-
tagung, möchte ich nichts anderes tun als vor
Euch allen, diesem repräsentativsten Kreis un-
serer Ortskirche, Zeugnis abzulegen, warum ich
dieses Leitwort für meinen bischöfl ichen Dienst
gewählt habe und was es mir bedeutet. Und ich
bitte Euch alle, Mitbrüder im priesterlichen Dienst,
Diakone, Ordensleute, pastorale Mitarbeiterin-
nen und Mitarbeiter auf der Ebene der Pfarreien,
Dekanate, Seelsorgeeinheiten, der Schule und
der Diözese, dieses Leitwort mitzutragen, leben-
dig und fruchtbar zu machen, gleichsam hinein
zu übersetzen in unsere Ortskirche. Dieses Be-
kenntnis ist unser konkreter Dienst und Auftrag
für die Menschen in unserem Land.
Am Tag meiner offi ziellen Ernennung zum Bischof
unserer Diözese, am 27. Juli 2011, habe ich im
Bozner Pastoralzentrum gesagt: „Ich stehe heu-
te als neuernannter Bischof nicht mit einem Pro-
gramm vor der Diözese, wohl aber mit einem
großen Bekenntnis. Und dieses Bekenntnis des
Apostels Petrus wird mein bischöfl iches Leitwort
sein: Tu es Christus. Du bist Christus. Tu sei il
Cristo. Tö es le Crist. Christlicher Glaube ist kei-
ne Lehre, kein Buch, keine Lebensphilosophie,
keine Struktur, keine Institution, kein Verbot, kei-
ne schöne Idee und kein Konzept. Christlicher
Glaube ist Bekenntnis und Beziehung zu einer
lebendigen Person“.
Heute, zehn Tage nach meiner Bischofsweihe
124 Mit uns Christ, für uns Bischof
WARUM NOCH CHRIST SEIN?
In Diskussionen - vor allem mit jungen Menschen
- bin ich schon oft mit folgenden Fragen kon-
frontiert worden: Warum bist du Christ? Warum
soll ich Christ sein? Warum zum Menschsein
auch noch das Christsein? Ist Christsein mehr
als Menschsein? Dabei ist mir aufgefallen, dass
auf die Frage, worin die Identität des Christlichen
besteht, in solchen Diskussionen oft sehr allge-
meine Antworten gegeben werden: Christentum
will Liebe, Gerechtigkeit, Lebenssinn, Gutes
tun, Menschlichkeit, Solidarität. Aber wollen das
nicht auch Nichtchristen? Heute sagen andere
oft nicht einfach anderes, sondern das Gleiche:
Auch Nichtchristen sind für Liebe, Gerechtigkeit,
Lebenssinn, Gutes tun, Menschlichkeit, Solida-
rität. Und wir kennen alle Beispiele, wo sie es in
der Praxis nicht weniger sind als Christen. Wenn
aber andere das Gleiche sagen, wozu dann noch
Christ sein?
Die Frage, was christlicher Glaube will, worin
christliche Identität besteht, wo das spezifi sch
Christliche festzumachen ist, hat sich heute
ohne Zweifel verschärft und meiner Einschät-
zung nach, wird sich diese Frage noch verschär-
fen - und das keineswegs nur zum Nachteil der
Christen. Christen werden zunehmend „Ange-
fragte“ sein, und in diesem Sinn - so hoffe ich
- auch „Gefragte“. Die Frage, warum ich Christ
bin, lässt sich immer weniger mit einem bloßen
Traditionsargument beantworten; diese Frage ist
auch für unseren Südtiroler Kontext längst keine
theoretische mehr; diese Frage müssen wir auch
nicht mehr im Religionsunterricht, in der Predigt
oder in einer theologischen Vorlesung konstruie-
ren, um auf mögliche „adversarii“ zu antworten;
diese Frage wird zunehmend zu einer konkreten
und alltäglichen Anfrage an die eigene Identität.
Und persönlich kann ich dieser Situation, in die
wir gestellt sind, viel Lebendiges und Ursprüngli-
ches abgewinnen.
Christlicher Glaube steht heute in doppelter Kon-
frontation: mit den großen Weltreligionen einer-
seits und mit den nichtchristlichen säkularen Hu-
manismen andererseits. Und selbst innerkirchlich
stellt sich heute mit mehr oder weniger vorgehal-
tener Hand oft die Frage: Ist das christliche Be-
kenntnis - verglichen mit den Weltreligionen und
den modernen Humanismen - etwas wesentlich
Anderes, noch etwas Besonderes?
Wir sind nicht die ersten, die um die Identität des
Christlichen ringen. Eine solche Aussage ist mir
wichtig, um uns nicht zu überfordern und um uns
nicht zu überschätzen. Wer vorgibt, dass Chris-
ten erst heute und heute besonders um ihre
Identität bangen müssten, oder wer vorgibt, in
der schlechtest möglichen Epoche der Kirchen-
geschichte zu leben, kennt die Kirchengeschich-
te nicht. Die Aussage, dass wir nicht die ersten
sind, die um ihre christliche Identität ringen, ist
mir aber auch wichtig, um uns daran zu erinnern,
dass das Ringen um die christliche Identität so alt
ist wie das christliche Bekenntnis selber. Christ-
liche Identität ist geworden und sie ist Identität,
die stets neu zu erwerben und zu erringen ist; sie
ist nicht etwas Statisches und Unbewegliches.
Und dieses Ringen ist vom Bekenntnis selber her
gefordert und legitim - auch heute.
125Cristiano con noi, Vescovo per noi
sperienza fondamentale dei credenti. Per questa
Persona si dividono gli animi e in questa Persona
assumono signifi cato Dio, l’uomo e il mondo. Da
ciò si comprende che la questione fondamentale
dell’identità cristiana diventa: Chi è dunque co-
stui?” (Mc 4,41), oppure “Ma voi, chi dite che
io sia?”(Mc 8,29; Mt 16,15). Per rispondere a
queste domande si sono formate le varie pro-
fessioni cristologiche della fede. L’intero Nuovo
Testamento è in fondo nient’altro che una ricer-
ca pluriforme di risposte a questa domanda. Alla
base delle con-
troversie cristo-
logiche sta que-
sta domanda. E
vorrei osservare
che la questione
dell’identità di
Cristo si espri-
me dal Nuovo
Testamento fi no
ad oggi, in tre
domande: Chi è Costui nella sua relazione con
Dio? Chi è costui nella sua relazione con noi?
Che cosa ne consegue per il nostro rapporto con
Dio?
Anche oggi i vari tentativi di risposta a questa do-
manda non riescono a penetrarne la profondità.
Für Christen ist dieses Ringen kein Verhängnis,
sondern ein Auftrag, eine Zu-mutung ihres ei-
genen Glaubens. Ein nicht hinterfragter Glaube
läuft Gefahr, nicht mehr gefragt zu sein. Und
dieses Ringen weiß: Auch heute ist Heilszeit.
Diese Aussage treffen Christen nicht aus einem
fragwürdigen Harmoniebedürfnis oder aus einer
verbissenen Durchhalteparole heraus, sondern
weil sie Christen sind. Mit Romano Guardini teile
ich die Überzeugung: „Es mag vielleicht bessere
Zeiten gegeben haben als die unsere; aber das
ist unsere; und in dieser Zeit sind wir gefragt“.
CHE COSA CONTRADDISTINGUE
IL CRISTIANESIMO?
In che cosa consiste la nostra identità cristiana e
insieme il nostro compito e il servizio della Chiesa
nel mondo e per il mondo? Secondo la testimo-
nianza delle origini del cristianesimo e della tra-
dizione cristiana, secondo la testimonianza dei
cristiani e dei non cristiani, l’essenza primordiale
del cristianesimo è Gesù di Nazareth, continua-
mente e nuovamente riconosciuto come il Cristo.
Non un libro o un’idea astratta, ma una Persona
vivente. E questa concreta Persona diventa l’e-
CHI È COSTUI NELLA SUA RELA-
ZIONE CON DIO? CHI È COSTUI
NELLA SUA RELAZIONE CON NOI?
CHE COSA NE CONSEGUE PER
IL NOSTRO RAPPORTO CON DIO?
126 Mit uns Christ, für uns Bischof
IL FONDAMENTO GIÀ POSTO
(cfr. 1 Cor. 3,11)
Ciò che è proprio, caratteristico dell’identità
cristiana è considerare Gesù di Nazareth come
veramente decisivo, risolutivo, normativo per il
rapporto dell’uomo con Dio, con gli uomini, con
la società e il creato, in quanto – secondo la for-
mula biblica abbreviata – egli è “Gesù Cristo”.
Se la fede cristiana fi n dalle origini ha associato
in un unico appellativo il nome (Gesù) e il titolo
messianico (Cristo), ciò signifi ca che in Gesù si
identifi cano la persona, la missione e il messag-
gio. Questa è in ultima analisi l’essenziale carat-
teristica della fede cristiana, di fronte alla qua-
le tutto il resto è secondario. Gesù è il Cristo.
L’identità cristiana, cioè l’identità acquisita nella
fede in Gesù che è il Cristo, è quindi un’identità
legata ad una Persona. Tale identità non si ac-
quisisce accettando un sistema o una dottrina,
ma accogliendo una Persona. Con questa pro-
fessione di fede (Tu sei il Cristo) si dichiara: Gesú
di Nazareth è il Cristo mandato da Dio, ossia il
Messia consacrato dallo Spirito, il compimento
escatologico della storia. La peculiarità di que-
sta professione sta nel fatto che la fede cristiana
assegna a un determinato singolo uomo e alla
sua vita in un preciso e unico momento della
storia, un’importanza defi nitiva, escatologica e
universale per la nostra relazione con Dio e per la
salvezza della storia intera e quindi anche per la
salvezza della vita del singolo uomo.
La professione di fede in Gesù di Nazareth che è
il Cristo, è quindi da una parte provocatoriamen-
te concreta, dall’altra assolutamente universale.
Questa professione fonda sia la determinatezza,
la non scambiabilità e la diversità del cristiane-
simo, sia la sua universale apertura e responsa-
bilità. Se vogliamo che la professione di fede in
Gesù Cristo sia o diventi nuovamente rilevante
– anche nel dialogo con le religioni non cristiane
e i moderni umanesimi – questo non potrà e non
dovrà avvenire rincorrendo e ripetendo in ritardo
quello che gli altri dicono e fanno prima di noi.
Così il cristianesimo diverrebbe irrilevante e su-
perfl uo. L’attualizzazione, la modernizzazione, il
solidarismo da soli non portano a niente. I cristia-
ni devono sapere ciò che vogliono e ciò che han-
no da dire e da dare agli altri. Possono e devono
essere pronti a rispondere a chi domanda ragio-
ne della loro speranza (cfr 1Pt 3,15). Devono,
pur con tutta l’apertura agli altri, offrire quanto
loro è proprio, nelle parole, nelle valutazioni, nelle
realizzazioni. L’identità cristiana non si fonda su
principi astratti, concetti e idee, e questo proprio
perché il cristianesimo non può essere ridotto in
ultima analisi a idee, principi astratti, comporta-
menti umani. La professione di fede cristiana di-
venta estranea, invisibile e senza importanza se
è distolta dal fondamento sul quale è edifi cata:
Gesù di Nazareth, il Cristo.
127Cristiano con noi, Vescovo per noi
unterstreichen. Gerade sein Ringen könnten
wir verstehen als ein Musterbeispiel christlicher
Identitätssuche.
Wann immer in der Kirchengeschichte die zen-
trale Bedeutung des gekreuzigten und aufer-
weckten Jesus als des Maßgebenden für das
Verhältnis von Mensch und Gott, von Mensch
und Mensch verdunkelt wurde, dann ist das
„gerechtfertigt durch den Glauben“ an Jesus
Christus neu akut geworden und hat die Geis-
ter geschieden. Immer dann hat Paulus mit dem
Galaterbrief und dem Römerbrief eine geradezu
explosive Kraft entwickelt: So war es zur Zeit des
Augustinus gegenüber dem Pelagianismus. So
erst recht zur Zeit der Reformatoren gegenüber
der spätmittelalterlichen Werkgerechtigkeit. Und
heute, in der Zeit einer säkularisierten Werkfröm-
migkeit nach dem Leistungsprinzip? Das paulini-
sche „gerechtfertigt durch den Glauben“ will nicht
gute Taten ausschließen und es ist heute Gott sei
Dank nicht mehr eine Botschaft, über die sich
katholische und evangelische Theologie streiten
müssten. Aber Grundlage der christlichen Exis-
tenz und Kriterium für das Bestehen vor Gott
kann nicht die Berufung auf irgendwelche guten
Taten sein, sondern nur das unbedingte Festhal-
ten an Gott durch Jesus den Christus in einem
glaubenden Vertrauen, gegen welches weder
das Versagen des Menschen noch irgendwelche
guten Werke aufkommen, aus dem aber Werke
der Liebe selbstverständlich folgen. Eine unge-
mein tröstliche Botschaft, die dem Menschen
durch alles Versagen, Irren und Verzweifeln hin-
durch eine solide Basis und Identität gibt. Und
die es zugleich vom frommen Leistungsdruck
Contro ogni forzatura, confusione, stravolgi-
mento, trasformazione del cristianesimo (spesso
operati in buona fede) bisogna chiamare le cose
col loro nome: l’identità cristiana si può mante-
nere soltanto se resta ancorata unicamente a
Cristo, che non è un principio o un’intenzionalità
o il traguardo di una evoluzione, ma una perso-
na ben determinata, non scambiabile e non in-
distinta, con un nome ben determinato. Dunque
la fede cristiana non è anzitutto una somma di
insegnamenti e precetti, istituzioni e strutture.
Anche tutto questo ha la sua importanza, ma
sempre un’importanza relativa (nel senso lettera-
le della parola). La fede cristiana è Gesù Cristo e
una viva comunione con Lui.
„WIR DAGEGEN VERKÜNDIGEN CHRISTUS
ALS DEN GEKREUZIGTEN ...“ (1 Kor 1,23)
Dieses Unterscheidend - Christliche, das in
Jesus, dem Christus, und im Glauben an ihn,
besteht, möchte ich jetzt noch von Paulus her
128 Mit uns Christ, für uns Bischof
befreit zu einer Freiheit, Hoffnung und Liebe, die
durch schlimme und schlimmste Situationen hin-
durchzutragen vermag.
Das ist für Paulus das Fundament, auf das er
baut, welches nach seinen eigenen Worten ge-
legt ist (vgl. 1Kor 3,11): Jesus Christus, der Ur-
sprung, Grundlage, Inhalt und Norm der pauli-
nischen Verkündigung, seines Kerygmas ist. Ich
meine, dass Paulus dem Ringen um die christ-
liche Identität durch alle die Jahrhunderte hin-
durch wie kein zweiter nach Jesus immer wieder
neue Impulse gegeben
hat: um im Christen-
tum - was nicht selbst-
verständlich ist - Jesus
den Christus wiederzu-
fi nden und ihm nachzu-
folgen.
Deutlicher als irgend-
einem anderen ist es
Paulus gelungen, nicht
nur aufgrund theologischer Refl exion, sondern
aufgrund konkreter Christusleidenschaft und
Christusnachfolge, das zum Ausdruck zu brin-
gen, was das letztlich Unterscheidende der
christlichen Identität ist: Das Unterscheidende
ist Christus selbst.
Aber was bewahrt uns vor allen Verwechslun-
gen dieses Christus mit anderen religiösen,
politischen oder säkularen Christusfiguren?
Das Unterscheidende ist Christus, der mit dem
geschichtlichen Jesus von Nazareth identisch
ist.
Was aber bewahrt uns vor allen Verwechslun-
gen dieses geschichtlichen Jesus Christus mit
falschen Jesus - oder Christusbildern der Ver-
gangenheit und der Gegenwart? Das Unter-
scheidende ist ganz wörtlich nach Paulus „Jesus
Christus und dieser als der Gekreuzigte“.
Als der Gekreuzigte unterscheidet sich dieser
Jesus Christus unverwechselbar von den vielen
erhöhten und lebendigen Göttern und vergöt-
terten Religionsstiftern, Machthabern, Helden,
Idolen und Stars der Weltgeschichte. Das Kreuz
ist Grund, Kraft und Norm des Christlichen: das
große Distinktivum, das diesen Glauben und sei-
nen Herrn auf dem Weltmarkt der religiösen und
säkularen Weltanschauungen von anderen kon-
kurrierenden Religionen, Ideologien und Utopien
und ihren Herren radikal unterscheidet und ihn
zugleich in der Wirklichkeit des konkreten Le-
bens mit seinen Konfl ikten verwurzelt. Das Kreuz
trennt den christlichen Glauben vom Unglauben
und vom Aberglauben. Das Kreuz im Licht der
Auferweckung, aber zugleich die Auferweckung
im Schatten des Kreuzes. Ohne den Glauben an
das Kreuz fehlt dem Glauben an den Auferweck-
OHNE DEN GLAUBEN AN DAS
KREUZ FEHLT DEM GLAUBEN
AN DEN AUFERWECKTEN
DIE UNTERSCHIEDENHEIT
UND ENTSCHIEDENHEIT
129Cristiano con noi, Vescovo per noi
WARUM ALSO NOCH CHRIST SEIN?
Warum Christ sein? - das war meine Ausgangsfra-
ge, die Frage, um die christliche Identität ringt. Die
Antwort klingt fast banal, und doch ist es für mich
die Antwort: Christ bin ich wegen Jesus Christus,
den Gekreuzigten und Auferstandenen. Und diese
christliche Identität - und ich habe den Eindruck,
dass unsere Zeit dafür besonders sensibel ist - ist
nur zu gewinnen vom Wagnis der Nachfolge Jesu
und einer persönlichen Christusbeziehung her.
Wenn wir nach dem „Wesen des Christentums“
fragen und damit nach unserer eigenen Identität,
dann können wir uns nicht dem Wort Pauls VI.
entziehen: „Mehr als Lehrer braucht unsere Welt
Zeugen“. Die Entdeckung Jesu und der Weg
zum Glauben führen vor allem über die Begeg-
nung und Erfahrung von gläubigen Menschen
- auch im ökumenischen und interreligiösen Dia-
log. Nicht die anderen sind zuständig für unsere
Identität, und nicht die anderen gefährden unse-
re Identität.
ten die Unterschiedenheit und Entschiedenheit.
Ohne den Glauben an die Auferweckung fehlt
dem Glauben an den Gekreuzigten die Bestäti-
gung und Ermächtigung.
Johannes meint wohl dasselbe unterscheidend
Christliche wie Paulus, wenn er in freilich sehr
verschiedener Begriffl ichkeit Jesus den „Weg“,
die „Wahrheit“ und das „Leben“ nennt und das
mit den typisch johanneischen Bildern veran-
schaulicht: Er ist „Brot des Lebens“‚, das „Licht
der Welt“, die „Tür“, der wahre „Weinstock“, der
wahre „Hirt, der sein Leben hingibt für die Scha-
fe“. Jesus ist offensichtlich nicht ein Name, der
nur ständig im Mund zu führen ist, sondern der
Weg, die Wahrheit, das Leben, das zu tun ist.
Die Wahrheit des christliches Bekenntnisses und
damit die Identität des Christlichen soll im letz-
ten nicht „geschaut“ und „theoretisiert“, sondern
„getan“ und „praktiziert“ werden. Der christliche
Wahrheitsbegriff ist nicht wie der griechische
kontemplativ-theoretisch, sondern kontemplativ-
praktisch. Eine Identität, die nicht nur gesucht
und gefunden, sondern die befolgt und in Wahr-
haftigkeit wahr gemacht, bewahrheitet und be-
währt werden will. Eine Identität, die auf Praxis
zielt, die auf den Weg ruft. Ein bloß gedachter
oder theoretisierter Weg ist kein Weg! Deswegen
sind die besten Interpreten christlicher Identität
die Heiligen, die - sicher als Kinder ihrer Zeit -
einen lebendigen Kommentar zum Leben Jesu
und zu seinem Evangelium verfasst haben. Dass
keiner dieser Kommentare vollständig oder feh-
lerfrei ist, schmälert nicht ihre identitätsstiftende
Bedeutung für ihre Zeit und oft weit über ihre Zeit
hinaus.
130 Mit uns Christ, für uns Bischof
131Cristiano con noi, Vescovo per noi
FOTOGRAFEN UND BILDNACHWEIS
Presseamt Diözese Bozen-Brixen S. 5o, 7, 8, 9, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 22m, 23, 27,
28, 29, 30, 33, 34, 35, 36, 38, 53u, 54, 59, 60o, 66, 70o, 72, 74o, 76o, 82, 85u+o, 87, 91, 94u, 110,
112, 113u, 114, 116, 117, 118, 119, 120, 122, 123, 124, 126, 127, 128, 130.
Karl Gruber S. 13m, 15o, 18o+m, 62-63, 73, 96-97, 115.
Fotostudio Karl S. 5u, 39, 40, 41, 42, 43, 44, 45, 46, 47, 48, 49, 50, 51, 52, 53o, 55, 57, 60, 61,
64, 67, 68, 69, 70u, 71, 74u, 75, 76u, 77, 78, 79, 80, 81, 82u, 83, 84, 85m, 86, 88, 89, 90, 92, 93,
94o, 95, 98, 99, 100, 101, 102, 103, 104, 105, 106, 107, 108, 109.
Zotta / Vita Trentina S. 22u+o, 24.
Markus Perwanger S. 121.
Konrad Eichbichler S. 102o.
Konrad Willeit S. 113o.
Osservatore Romano S. 32.
REDAKTION
Martin Pezzei, Leiter des Presseamtes der Diözese Bozen-Brixen
MITARBEITER
Josef Matzneller und Giuseppe Rizzi, Generalvikare der Diözese Bozen-Brixen; Markus Moling,
Sekretär von Bischof Ivo Muser; Sara Mentzel, Sekretariat Presseamt; Philipp Falk, dv media.
132 Mit uns Christ, für uns Bischof
ISBN 978-88-6563-038-9
Preis: 12,90 €