CSA-Ausbildung – CSA-Notfall
Zeit: 2h Theorie
2h Praxis + jährliche Wiederholung in diversen Szenarien im Rahmen der geforderten einsatztaktischen Übung unter CSA gem. Vorgaben
der FwDV 7
Lernziel:
Die Teilnehmer sollen
❙ Sowohl theoretisch als auch praktisch auf Notsituationen im CSA-Einsatz vorbereitet werden, Maßnahmen zur Unfallverhütung (Präventi-on)erlernen und Verhaltensmuster bei eingetretenen Notfällen trainieren und automatisieren.
Lernzielstufen: Theoretische Wissensvermittlung und Information über mögliche Notfallursachen
Kennenlernen der verschiedenen Strategien zur Prävention
Kennenlernen der Maßnahmen bei eingetretenen Notsituationen
Praktische Umsetzung des Erlernten in diversen Übungsszenarien
Lehrmaterialien: Theorie: Unterrichtsraum mit Beamer und Tafel
Praxis: definierter Übungsbereich (Indoor / Outdoor), Übungs-CSA und Atemschutztechnik, Funktechnik, PSA
Hinweis: Für die Lehrgangsteilnehmer stehen Arbeitsblätter mit Lückentext zur Verfügung. Diese sind analog der Präsentation aufge-
baut und können während der Ausbildung entsprechend ausgefüllt werden.
CSA-Ausbildung – CSA-Notfall
Inhalt:
1. Begriffe CSA-Notfall 2. Ursachen für CSA-Notfälle 3. Maßnahmen zur Unfallverhütung bei
CSA-Einsätzen / -übungen
3.1 Erkennen von Notfallgefahr durch
Selbstdiagnose beim Tragen des CSA
3.2 allgemeine Präventivmaßnahmen
3.3 Maßnahmen bei Ausfall der Funkverbindung
4. Verhalten bei Eintritt eines CSA-Notfalls
5. Notruf
6. Möglichkeiten der Rettung im Trupp
7. Möglichkeiten der Rettung durch den Sicherheitstrupp
7.1 Grundsätze
7.2 Ausrüstung Sicherheitstrupp
7.3 Einsatzgrundsätze für Sicherheitstrupps
Spezielle Literatur für den Ausbilder:
Atemschutznotfall-Rettungskonzept der Feuerwehr Chemnitz / Deutsche Feuerwehrzeitung BrandSchutz Ausgabe 8/09 S. 605ff
CSA-Ausbildung – CSA-Notfall
Zeit Inhalt
Didaktisch/methodische
Hinweise
105 min
5 min
CSA-Notfall
1 Begriff CSA-Notfall
Merke:
Ein CSA - Notfall ist ein Ereignis im CSA - Einsatz, welches die Tätigkeit des eingesetzten Trupps unter
CSA teilweise oder ganz einschränkt, eine Gefahr für Leib und Leben darstellt oder zu einem Atem-
schutzunfall führen kann.
Der betroffene Trupp unter CSA ist in der Lage, durch gezielte Maßnahmen die Gefahr zu minimieren oder sich selbst
aus dem Gefahrenbereich zu retten. Kennzeichen für sicheres Zeitfenster ist die Rettung aus dem Gefahrenbereich mit
eigenem Luftvorrat
Ein Atemschutzunfall ist ein von außen einwirkendes plötzliches Ereignis, welches einen Körperschaden
verursacht. Dadurch ist der im Einsatz befindliche Atemschutztrupp in seiner Handlungsfähigkeit so ein-
geschränkt, dass er nicht mehr in der Lage ist, sich in einem sicheren Zeitfenster aus dem Gefahrenbe-
reich zu retten.
2 Entstehungsmöglichkeiten für CSA-Notfälle 2.1 „Selbstverschuldet“
Nichteinhaltung von Dienstvorschriften
Missachtung von Einsatzgrundsätze
Selbstüberschätzung: verkennen der eigenen Leistungsfähigkeit oder des aktuellen Gesundheitszustandes „ …es wird schon gehen“, nicht eingestehen von Schwäche z.B. Klaustrophobie
Körperliche Defizite: mangelhafter Trainingszustand, Übergewicht usw.
unzureichende Flüssigkeitszufuhr „ …zwei Tassen Kaffee am Tag und dann 16:00 Uhr zum CSA – Einsatz“
Jeder Punkt wird als
Frage formuliert und
kann in der Folge mit
den Lehrgangsteilneh-
mern beantwortet wer-
den.
Folie 3 „Begriff CSA-
Notfall“
Die benötigte Zeit pro
Inhaltsschwerpunkt
richtet sich nach dem
Wissensstand der
Lehrgangsteilnehmer.
Wichtig ist es, die Lehr-
gangsteilnehmer für
das Thema zu sensibili-
sieren und die Belange
der Eigenverantwort-
lichkeit des jeweiligen
Geräteträgers zu beto-
nen.
CSA-Ausbildung – CSA-Notfall
Zeit Inhalt
Didaktisch/methodische
Hinweise
„Selbstverschuldet“ lässt sich vermeiden durch:
Kontinuierliche theoretische und praktische Ausbildung Training einzelner Elemente (Modulausbildung) und Übungen unter CSA sowie durch blindes Beherrschen der genutzten Technik (Maske, PA, CSA)
Beherrschen der Einsatzgrundsätze - und aller anderen relevanten Vorschriften und deren strikte Umsetzung im Einsatzfall
Neuausrichtung der eigenen Sinne - um Selbstüberschätzung auszuschließen
Überdenken der eigenen Lebensweise Sport, Alkohol- und Zigarettenkonsum, Medikamente u. Drogen, Ernährung usw.
2.2 „Unverschuldet“
Versagen und Defekte der Atemschutztechnik oder der Ausrüstung
Medizinischer Notfall – siehe hierzu Pkt. 6.7. mögliche Symptome während eines CSA-Einsatzes / -übung
nicht vorhersehbare Eskalation der Einsatzsituation Explosion, Einsturz, unkontrollierbare chemische Reaktion usw.
–
„Unverschuldet“ lässt sich nicht verhindern:
A B E R durch ein gezieltes Notfalltraining kann der ASGT auf Notfallsituationen vorbereitet werden.
Das Training konkreter Handlungsstrategien führt im Notfall dazu, auf bekannten Ablaufroutinen zurückgreifen zu kön-nen, was zu mehr Sicherheit und Zeitersparnis bei der Rettung der oder des Verunfallten beitragen wird.
3 Ursachen für CSA - Notfälle
„Folgende Ursachen können zu einem CSA – Notfall führen:
Luftversorgung
Ein teilweises oder komplettes Versagen der Atemschutztechnik auf Grund eines techn. Defektes oder ein zu ge-
ringer Luftvorrat um selbstständig oder ohne Ausreichende Reserve für Maßnahmen zur Dekontamination zurück
in einen sicheren Bereich zu gelangen, z.B. das Atemminutenvolumen ist so hoch, dass die Warneinrichtung am
PA innerhalb der 15min Einsatzzeit anspricht.
Folie 4 „Ursachen für
CSA-Notfälle“
CSA-Ausbildung – CSA-Notfall
Zeit Inhalt
Didaktisch/methodische
Hinweise
Defekt
Undichtheit am CSA durch unsachgemäßes Schließen oder durch ein schädigendes Ereignis von außen, was eine
Kontamination des betreffenden CSA – Geräteträgers zur Folge haben könnte.
Ausfall
Ausfall durch physische oder psychische Probleme; Verletzter ist bei Bewusstsein, hat Eigenatmung, aber Bewe-
gungseinschränkungen.
Bewusstlosigkeit
Ausfall durch physische oder psychische Probleme; Verletzter ist nicht bei Bewusstsein und hat keine Eigen-
atmung.
Unfall
Ein plötzlich von außen einwirkendes schädigendes Ereignis, welches einen physischen Schaden bei einem oder
mehreren CSA – Trägern hervorruft, z. B. Explosion und Verrutschen von Ladung.
4 Maßnahmen zur Unfallverhütung bei CSA – Einsätzen / -übungen
4.1 Erkennen von Notfallgefahr durch Selbstkontrolle
Durch Selbstkontrolle kann der CSA-Träger entstehende Veränderungen seines körperlichen Empfindens frühzeitig erkennen und unverzüglich darauf reagieren. Folgende Fragen stehen dabei im Kontrollmittelpunkt:
• Bekomme ich genügend Luft?
• Kann ich ausreichend atmen?
• Bin ich schmerzfrei und ohne Druck im Brustbereich?
• Kann ich klar denken?
• Kann ich unverzerrt meine Umwelt erkennen?
Folie 5 „Erkennen der
Notfallgefahr durch
Selbstdiagnose während
des Tragens von CSA“
CSA-Ausbildung – CSA-Notfall
Zeit Inhalt
Didaktisch/methodische
Hinweise
• Bin ich frei von Angstzuständen oder Panik?
• Bin ich frei von Schwindelgefühl?
• Bin ich frei von Bewusstseinstrübungen?
• Friere ich trotz Hitze im Anzug („kalter Schauer“)?
• Bin ich frei von plötzlichen starken Kopfschmerzen?
• Leide ich nicht an plötzlicher Schwäche?
Kritisch lautende Antworten sollten zur vorbeugenden Vermeidung von Notfällen durch Einsatzabbruch führen.
4.2 Allgemeine Präventivmaßnahmen
Folgende Maßnahmen sind zur Prävention an allen CSA – Einsatzstellen / -übungen erforderlich:
Nur ausgebildete CSA-Geräteträger im Einsatz einsetzen nur im Umgang mit CSA geschulte Feuerwehrangehörige im Einsatzfall einsetzten. Es müssen innerhalb einer Feuerwehr die für den CSA-Einsatz ausgebildete Atemschutzgeräteträger (ASGT) gekennzeichnet sein, damit sie die Führungskräfte als cSA-Träger unverzüglich erkennen können. Kennzeichnungsmöglichkeiten sind z.B. Hel-maufkleber oder verschiedenfarbige Kennzeichnungsplaketten.
Nachweis einer jährlichen einsatztaktischen Übung unter CSA im Einsatzfall nur ASGT einsetzen, die gem. der FwDV 500 ABC-Einsatz innerhalb von 12 Monaten eine Übung unter CSA absolviert haben
Tagaktuell gesund nur ASGT einsetzen, die tagaktuell frei von Krankheit (auch Schnupfen) sind, nicht unter dem Einfluss von behin-dernden Medikamenten, Alkohol oder Drogen stehen, sich körperlich in der Lage fühlen und „den Kopf frei haben“ für den CSA-Einsatz
Vor Einsatz- / Übungsbeginn sind mind. 0,5 Liter Flüssigkeit aufzunehmen jeder ASGT, der für den Einsatz unter CSA vorgesehen ist, muss vor Beginn des Einsatzes oder der Übung min-destens 0,5 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen, (z.B. stilles Mineralwasser.
Folie 6 „Allgemeine
Präventivmaßnahmen“
CSA-Ausbildung – CSA-Notfall
Zeit Inhalt
Didaktisch/methodische
Hinweise
bequeme langärmliche Bekleidung unter dem CSA tragen hier kann die jeweilige Feuerweher festlegen, was unter dem CSA getragen wird. Wichtig ist, dass an keiner Stel-le ein direkter Hautkontakt zur CSA-Innenseite besteht. Möglich sind u.a. Jogginghose und Langarmshirt.
gewissenhaftes und bedarfsgerecht Ausrüsten der Geräteträger und Kontrolle der eingesetzten Technik inkl. Funküberprüfung
Merke
Die Vermeidung von Unfällen erreicht man durch ständige Ausbildung, sicheres Beherrschen der Atem-
schutztechnik, Einhaltung der UVV und Einsatzgrundsätzen, körperliche Fitness. Dafür ist jeder Geräteträger
eigenverantwortlich.
Hinweise für Führungskräfte
Durch den Einsatzleiter wird eine verantwortliche Führungskraft bestimmt, die den gesamten Einsatz unter dem Aspekt der Einhaltung aller Maßnahmen zur Prävention überwacht. Diese Aufgabe kann mit der Atemschutz-überwachung gekoppelt werden.
für den Einsatz fertige Trupps und der Sicherheitstrupp ist vor Witterungseinflüssen geschützt unterbringen (ext-reme Kälte oder Hitze)
Kein Einsatz unter CSA ohne geeignete Rettungsmittel aus dem Gefahrenbereich (z.B. Schleifkorbtrage)
Am Dekontaminationsplatz sollte ein Trennwerkzeug (z.B. Rettungsschere) für das Entfernen eines CSA von ei-nem verunfallten Geräteträger bereitliegen.
an jeder CSA - Einsatzstelle hat ein Rettungstransportwagen und ein Notarzt bereitzustehen. Dieser ist durch den Einsatzleiter Feuerwehr immer über den aktuellen Stand des Einsatzes vor allem der zu erwartenden Stoffe und deren Eigenschaften zu informieren.
Die rettungsdienstliche Übergabestelle für möglicherweise verunfallte ASGT wird im Bereich des Dekontaminati-
onsplatzes eingerichtet.
CSA-Ausbildung – CSA-Notfall
Zeit Inhalt
Didaktisch/methodische
Hinweise
5 Maßnahmen bei Ausfall der Funkverbindung
Bei Ausfall der Funkverbindung sind folgende Handlungen notwendig:
Verbindungsversuche
Rückzug - bis eine Funkverbindung möglich ist
Keine Funkverbindung - Gefahrenbereich verlassen
Das entspricht den gleichen Verhaltensweisen wie bei der Atemschutznotfallrettung.
Die Anzeige des Notfalls ohne Funk erfolgt durch das Absetzen eines Signals vom CSA-Geräteträger oder seinen
Trupp-Partner. Dafür haben sich bewährt:
Signal 1:
beide Arme über den Kopf nach oben strecken
Signal 2:
kräftiges Schlagen auf die Schulter des Trupp-Partners
Sobald die verantwortliche Führungskraft, der Trupp-Partner oder andere Einsatzkräfte eines dieser Signale wahrneh-
men, müssen diese sofort einen Notruf absetzen:
“Mayday, Mayday, Mayday – CSA-Träger im Gefahrenbereich in Not“
Damit sind alle Kräfte informiert.
Merke
Ein Notruf, egal ob per Funk oder visuell, hat einen sofortigen Einsatz des Sicherheitstrupps (SiTr) zur Folge.
Folie 7 „Maßnahmen
bei Ausfall der Funk-
verbindung“
Foto oben: CSA-Träger
bei Abgabe Signal 1
Foto unten: CSA-Träger
bei Abgabe Signal 2
Folie 8 „Notruf“
CSA-Ausbildung – CSA-Notfall
Zeit Inhalt
Didaktisch/methodische
Hinweise
6 Verhalten bei Eintritt eines CSA-Notfalls Sollte sich die Gefahr eines Notfalls ergeben oder der Notfall eintreten, reagiert der CSA-Träger folgendermaßen da-rauf:
Orientierung und Sammlung von Informationen o Sehen: z. B. Wo ist mein Partner? Was ist passiert? Erkenne ich Verletzungen? Ist der CSA beschädigt? Ist
mein Partner eingeklemmt, abgestürzt oder liegt er auf einer Ladefläche? o Hören: z. B. Atmet mein Partner? Antwortet er auf Ansprache? Strömt Gas aus? Kündigen sich weitere Scha
densereignisse durch Geräusche an? o Fühlen: z. B. Kann ich meinen Partner fassen? Kann ich meinen Partner aus dem unmittelbaren Gefahren-
bereich schaffen? Befinden sich Ladungsteile auf oder über mir?
Notrufmeldung absetzen per Funk: Mayday, Mayday, Mayday…
Notrufmeldung bei Funkausfall: Notfall visuell anzeigen durch heben beider Arme über den Kopf, durch Schlagen auf die Schulter dem Trupp – Partner den Notfall anzeigen
Kontaktaufnahme mit Sicherheitstrupp
nach Möglichkeit langsam in Richtung Dekontaminationsplatz gehen, notfalls an der Notfallstelle auf Hilfe warten.
Panik vermeiden
7 Rettung im Trupp
Zur Rettung aus dem Gefahrenbereich im Trupp bestehen folgende Möglichkeiten:
Crashrettung aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich Die Crashrettung stellt sich unter CSA schwierig dar, da ein liegender CSA-Geräteträger kaum Angriffspunkte bie-tet.
Hilfe herbeirufen per Funk oder visuell
Unterstützung und Einweisung des Sicherheitstrupps
Rückzug
Folie 9: „Verhalten bei
Eintritt CSA-Notfall“
Panik vermeiden be-
sonders wichtig, z. B.
durch berücksichtigen
Atemschutzspruch
„stehe still und sammle
Dich“
Folie 10: „Rettung im
Trupp“
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Zeit Inhalt
Didaktisch/methodische
Hinweise
8 Rettung durch den Sicherheitstrupp 8.1 Möglichkeiten Der Sicherheitstrupp hat folgende Möglichkeiten zur Rettung von CSA-Trägern:
Befreien aus Zwangslagen
Rettung mit der Schleifkorbtrage, Bergetuch oder ähnlichen Hilfsmitteln: Als effektivstes Rettungsmittel hat sich die Schleifkorbtrage herausgestellt. Gegenüber anderen Hilfsmitteln lässt sich hier der verunfallte, liegende CSA-Geräteträger durch den Sicherheitstrupp transportieren.
Unterstützung bei der Dekontamination.
8.2 Ausrüstungen des Sicherheitstrupps beim CSA-Einsatz
Mögliche Ausrüstungen des Sicherheitstrupps können sein:
Der Sicherheitstrupp rüstet sich analog den im Einsatz befindlichen Trupps aus
Hilfsmittel zum Transport von verunfallten CSA-Geräteträgern (eine Schleifkorbtrage ist zu bevorzugen)
Brechwerkzeug oder andere technische Hilfsmittel
8.3 Einsatzgrundsätze des Sicherheitstrupps
rüstet sich generell komplett aus, Maske ist Bereitschaft, CSA ist angelegt Die Ausrüstung entspricht der, der im Gefahrenbereich eingesetzten Trupps
zentraler Standort an der Gefahrenbereichsgrenze Dieser wird durch die verantwortliche Führungskraft angewiesen. Zu beachten: Witterungsschutz, Schutz vor De-hydrierung und Sitzgelegenheiten sind sicherzustellen
Im Einsatzfall ist immer das gesamtes Notfallequipment vorzunehmen
Lageerkundung der Unfallstelle / Notfallsituation Einsatzdauer, Luftvorrat, ggf. Truppmitglied befragen, Orientierungshilfen, Umfeld beobachten (Brandentwick-lung, Einsturzgefahr, Ex-Gefahr usw.
Auffindesituation des verunfallten / in Not geratenen CSA-Geräteträgers analysieren
Lageübersicht, Ansprechen, Körperkontakt suchen, Raumübersicht, Bodycheck (sehen, hören, fühlen), Körperla-
ge, Beschädigung am CSA, Rückmeldung.............
Grundsätzlich ist eine Chrashrettung durchzuführen, da nur ein geringer Zeitkorridor inkl. Dekontamination zur Verfügung steht. Das Hilfsmittel zum Transport, optimal ist z. B. die Schleifkorbtrage, ist immer zu benutzen. Der Verunfallte ist umgehend aus dem Gefahrenbereich zu verbringen und am Dekontaminationsplatz zu übergeben
Folie 11: „Rettung
durch Sicherheitstrupp“
Folie 12: „Ausrüstung
Sicherheitstrupp“
Foto oben: Schleifkorb-
trage
Foto unten“ Rettungs-
trage“
Folie 13: „Einsatz-
grundsätze Sicherheits-
trupp“
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Didaktisch/methodische
Hinweise
Praktische Ausbildung
Übung 1 - Funkübung
Geräteträger durchlaufen einen mit diversen Situationen und Szenarien vorbereiteten Bereich.
Hier können Fässer, Warntafeln, Rohrleitungen, Schalttafeln usw. vorbereitet werden.
Ziel ist es, dass der jeweilige Trupp über Funk dem Gruppenführer ein Bild von der jeweiligen Situation zeichnet (verba-
le Visualisierung).
Der Gruppenführer wiederum kennt den vorbereiteten Bereich nicht und ist somit auf die Genauigkeit der Funksprüche
angewiesen.
Übung 2 – Funkübung
Eine Situation oder eine Schaltanlage werden vorbereitet und mit einem Einsatzauftrag versehen (z.B. Schließen einer
bestimmten Rohrleitung).
Der vorgehende Trupp kennt die Situation nicht und arbeitet nur nach den Vorgaben über Funk des Übungsleiters.
Übung 3 – Grenzsituation erfahren
Ein Geräteträger schraubt sich im CSA den Lungenautomat ab nachdem er ca. 10min bei leichter Tätigkeit (z.B. gehen)
den Anzug mit Ausatemluft gefüllt hat.
Mit einem Messgerät (CO²-Gehalt und O²-Gehalt) innerhalb des Anzuges soll der Geräteträger erfahren, welcher Luft-
vorrat sich im inneren des Anzuges befindet.
Wichtig ist hier die Ermittlung des Zeitfaktors.
Sobald das Messgerät in den Alarmmodus schaltet, ist der Geräteträger durch 2 Helfer auszukleiden.
CSA-Ausbildung – CSA-Notfall
Zeit Inhalt
Didaktisch/methodische
Hinweise
Übung 4 – Verhalten im Trupp während eines Notfalls
Hier können jegliche Arten von Notfällen simuliert werden. Wichtig ist, dass das Absetzen des Notrufes geübt wird.
Man kann die Situation so einbauen, dass ein CSA-Geräteträger vorher instruiert wird und einen Notfall in eine Übung
einbaut. Hier ist die Reaktion des Trupp-Partners und der Führungskräfte im Fokus der Übungsleitung.
Übung 5 – Einsatz Sicherheitstrupp
Hier können jegliche Arten von Notfällen simuliert werden. Wichtig ist, dass der Einsatz des SiTr. zentraler Bestandteil
der Übung ist.
Denkbar wäre hier folgendes Szenario:
Ein Trupp unter CSA muss auf einer Ladefläche eines LKW’s die Ladungssicherung vornehmen. Dabei verunfallte ein
CSA-Geräteträger und bleibt bewegungsunfähig auf der Ladefläche liegen. Ziel ist es, den Verunfallten so schnell wie
möglich zum Dekontaminationsplatz zu bringen.
Natürlich sind viele weitere Szenarien denkbar.
Übung 6 – Richtiges Ablegen von CSA
Das Auskleiden von CSA-Geräteträger kann relativ realistisch geübt werden, wenn der CSA mit Mehl bestäubt wird.
Ziel ist es, das Auskleiden so zu gestalten, dass kein Mehl an der Bekleidung des CSA-Geräteträgers sichtbar ist.
Quellennachweis
Autorenhinweis Die Angaben wurden mit Sorgfalt, nach bestem Wissen und Gewissen gemacht. Das Buch gibt den Stand der Technik und die Erfahrungen eines großen, mit dem Schutz vor Brandprodukten und Gefahrstoffen befassten Per-sonenkreis wieder. Eine Haftung oder Ansprüche aus diesen Angaben sind jedoch ausgeschlossen. Die Angaben ersetzen nicht die Informationspflicht und Prüfung der Gegebenheiten durch den Nutzer. Alle Rechte, insbesondere das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung sowie Übersetzung bleiben vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung des Autoren Wolfgang Gabler und der MEIKO Maschinenbau GmbH & Co. KG reproduziert oder unter Verwendung elektronischer System gespei-chert, vervielfältigt oder verarbeitet werden. Für das „Handbuch Atemschutz“ wurde die Freigabe zum Nachdruck erteilt. Literatur- und Quellenverzeichnis 1. Fachliteratur
Arbeitsgruppe „Ausbildung CSA-Träger“ des SMI Sachsen: Arbeitsmaterial für die Ausbildung vom CSA-Trägern, Dresden, 2014
Arbeitsgruppe „Ausbildung Atemschutzgeräteträger“ des SMI Sachsen: Arbeitsmaterial für die Ausbildung vom Atemschutzgeräteträgern, Dresden, 2013
W. Gabler, D. Hesse, U. Cimolino u.a. "Atemschutzlexikon“ Dräger-Verlag 2002
W. Gabler, D. Hesse, U. Cimolino u.a. „www.atemschutzlexikon.de“
W. Gabler u.a., Schulungsbausteine Atemschutz, Weka Verlag GmbH, Kissingen, ab 2005,
W. Gabler, Der Atemschutzgeräteträger, Wenzel Verlag Marburg, 1998
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Gabler, Wolfgang: Breakneck developments in breathing apperatus. Fire International Nr. 151
Gabler, Wolfgang: „Desinfektion bei Atem- und Körperschutz“, Feuerwehr Nr. 10/2016
Gabler, Wolfgang: Kontra Parasiten und Bakterien - Schutz vor Infektionen. Unabhängige Brandschutz 2/97
Gabler, Wolfgang: Respiratory evolution and revolution. Fire International, Summer 2005
Gabler, Grundlagen von Atem- und Körperschutz, Verlag für Polizeiwisschenschaften, Frankfurt a.M., 2007
Keller, Th.: Dioxine. Brandschutz - Deutsche Feuerwehrzeitung 1/98
ÖTV - Dokumentation zur Schadstoffbelastung der Feuerwehr im Einsatzdienst, 2005
Pooth, Wolfgang: Risikofaktoren im Unternehmen. Sicherheit und Management Nr. 1/97
Reinhardt, Schmitz u. a.: Steckbrief seltener und importierter Virusinfektionen. Informationsschrift des Robert-Koch-Institutes
Santhem, M.S.: Norwegian study into BA stress. Fire International Nr. 151
Spindler Dr., E.-J.: Toxische Rußinhaltsstoffe. VFDB-Zeitschrift 2/98
Dr. Brauer, L., Handbuch Atemschutz, in der Ergänzung 2015, ecomed-Verlag, Landsberg/Lech
E.-J. Spindler, „What are the important carconogenic substances in soot?“, 16th Symposium ohn Chlorinated
Dioxins and Related Compounds, Amsterdam, August 1996, ver-öffentlicht in Organohalgoen Compounds, Vol. 30, p. 7-11
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“Empfehlungen zur Einigung von Gebäuden nach Bränden”, Bundesgesundheitsblatt1/90, 32-43
Umweltmedizinische Untersuchungen an Feuerwehrleuten, Ruhr-Universität Bochum und Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, 1993
„Dokumentation Großbrand Lengerich“, Ministerium für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschat, Nordrhein-Westfalen (1994)
C. Nisbet, P.LaGoy „Toxic Equivalency Factors (TEFs for polycyclic aromatic hydrocarbons (PAHs)“, Reg. Toxicol. Pharmacol. 1998, pp 290-300
Länderausschuss für Immissionsschutz, Krebsrisiko durch Luftverunreinigungen, 1991 (Band I + II, herausge-geben vom Ministerium für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, 2002)
H. Bekcer, K. Steindorf, J. Wahrendorf; „Epidemiologische Methoden der Risikoabschätzung für krebserzeu-gende Umweltstoffe mit Anwendungsbeispielen“, Berichte 7/95, Umwelt Bundes Amt, Erich Schmidt Verlag Berlin
Lindert, Görtz, Mitteilung des Umweltamtes Düsseldorf vom 8.5.1996 an MURL: Mitteilung über die einzelnen PAK-Konzentrationen vom 6.8.1996
Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, schriftliche Mitteilung vom 2.8.1996
Messungen der Gesellschaft für Arbeitsplatz und Umweltanalytik, Münster, an Brandrußen des U-Bahn-Brandes Bonn, 1996, GfA-Probenbezeichnung 96N107001
Schott/Ritter, Der Atemschutzgeräteträger in der Feuerwehr, Wenzel Verlag Marburg, 2016
V. Zelinski, „Entstehung und Ausbreitung polxybromierter Dibenzo-p-dioxine und -furane und polycyclischer aromatischer Kohlenwasserstoffe bei Fahrzeugbränden in Verkehrstunnelanlagen“, Dissertation an der Uni-versität Brandschweig, 1995
H. Wichmann, „Freisetzung von PCDD, PCDF und PAK bei Fahrzeugbränden in Verkehrstunnelanlagen“, Dissertation an der Universität Braunschweig, Cuvillioer Verlag Göttingen, 2015
W. Rotard, „Gefahrstoffe nach Bränden – Sanierungsleitwerte“, Vortrag auf der VdS-Fachtagung „Sanierung von Brandschäden“, Köln, Tagungsband, Oktober 2010
2 Richtlinien des Rates der Europäischen Union (EU-Richtlinien) 89/391/EWG Richtlinie des Rates vom 12.06.1989 über die Durchführung von Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Arbeitnehmer bei der Arbeit 89/656/EWG Richtlinie des Rates vom 30.November 1989 über Mindestvorschriften für Sicherheit und Ge-
sundheitsschutz bei Benutzung persönlicher Schutzausrüstungen durch Arbeitnehmer bei der Arbeit
Umsetzung in deutsches Recht mit: Gesetz über die Durchführung von Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und des Ge-
sundheitsschutzes der Beschäftigten bei der Arbeit (Arbeitsschutzgesetz – ArbSchG) 89/686/EWG Richtlinien des Rates vom 21.Dezember zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitglied-
staaten für Persönliche Schutzausrüstungen Umsetzung in deutsches Recht mit: Gesetz über die Haftung für fehlerhafte Produkte (Produkthaftungsgesetz – ProdHaftG) 3 Gesetze, Verordnungen
Gesetz über die Durchführung von Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschut-zes der Beschäftigten bei der Arbeit (Arbeitsschutzgesetz – ArbSchG)
Gesetz über Technische Arbeitsmittel (Gerätesicherheitsgesetz)
Geräte- und Produktsicherheitsgesetz (GPSG)
Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) Gesetz über die Durchführung von Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschut-
zes der Beschäftigten bei der Arbeit (Arbeitsschutzgesetz – ArbSchG)
Gesetz über die Haftung für fehlerhafte Produkte (Produkthaftungsgesetz – ProdHaftG)
Verordnung über gefährliche Stoffe (Gefahrstoffverordnung - GefStoffV) 4 Technische Regeln (TR)
Technische Regeln Druckbehälter (TRB), z. B. TRB 002 Allgemeines, Erläuterungen zu den Begriffen der Druckbehälterverordnung
Technische Regeln Gase (TRG)
Technische Regeln für gefährliche Arbeitsstoffe (TRgA), z. B. TRgA 415
Technische Regeln für Gefahrstoffe (TRGS), z. B. TRGS 900 Grenzwerte in der Luft am Arbeitsplatz 5 Richtlinien der vfdb
Richtlinie vfdb 0810: Auswahl von persönlicher Schutzausrüstung (PSA) auf der Basis einer Gefährdungsbe-urteilung für Einsätze bei deutschen Feuerwehren
Richtlinie vfdb 0820: Zusatzausrüstung an Persönlicher Schutzausrüstung der Feuerwehr
Richtlinie vfdb 10/01: Bewertung von Schadstoffkonzentrationen im Feuerwehreinsatz
Richtlinie vfdb 10/03: Schadstoffe bei Bränden 6 Normen
DIN 14092-1: Feuerwehrhäuser; Teil 1: Planungsgrundlagen
DIN 14092-7: Feuerwehrhäuser; Teil 7: Werkstätten, u.a. mit o allgemeine Planungsgrundlage Werkstatt o Werkstätten zur Pflege und Wartung der persönlichen Schutzausrüstung (einschließlich Atemschutz- und
CSA-Werkstätten), o Rettungsdienstwerkstatt