Gesundheitsreport 2018Rätsel Rücken – warum leiden so viele Rheinland-Pfälzer unter Schmerzen?
Mainz, Juni 2018
DAK-Gesundheitsreport 2018
2
• Der Krankenstand im Jahr 2017
• Rätsel Rücken – warum leiden so viele Rheinland-Pfälzer unter Schmerzen?
• Fazit
Krankenstand in Rheinland-Pfalz über dem Bundesdurchschnitt
3
Quelle: AU-Daten der DAK-Gesundheit 2016 - 2017
2016 2017
4,1% 4,3%3,9% 4,1%
Rheinland-Pfalz DAK-Gesundheit insgesamt
Krankenstand in Rheinland-Pfalz steigt 2017
4
Quelle: AU-Daten der DAK-Gesundheit 2000 - 2017
4,0%
3,9%
3,9%
3,9%
3,5%
3,5%
3,4% 3,
6% 3,7% 3,
9%
3,9%
4,2%
4,1% 4,
3%
4,1% 4,
4%
4,1% 4,
3%
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
Krankenstand in Rheinland-Pfalz
Falldauer und -häufigkeit in Rheinland-Pfalz über dem Bundesdurchschnitt
5
Quelle: AU-Daten der DAK-Gesundheit 2016 - 2017
2016 2017
113,9122,7
112,0120,7
AU-Fälle je 100 Versichertenjahre
Rheinland-Pfalz DAK-Gesundheit insgesamt
2016 2017
13,3 12,912,9 12,4
Durchschnittliche Erkrankungsdauer in Tagen
Regionale Unterschiede beim Krankenstand der Bundesländer
6
Den niedrigsten Krankenstand hatte Baden-Württemberg mit einem Wert von 3,5 Prozent, Sachsen-Anhalt mit 5,2 Prozent den höchsten.
Spektrum insgesamt
In Ostdeutschland und im Saarland lagen die Krankenstände deutlich über dem Durchschnitt.
Große regionale Unterschiede
Bei welchen Erkrankungen gab es die meisten Ausfalltage?
7
Quelle: AU-Daten der DAK-Gesundheit 2017Fehltage je 100 Versicherte
5 % mehr
2 % mehr
355
264
240
185
77
72
339
260
215
175
78
68
0 50 100 150 200 250 300 350 400
Muskel-Skelett-System
Psychische Erkrankungen
Atmungssystem
Verletzungen
Verdauungssystem
Infektionen
2017
2016
12 % mehr
8
Psychische Erkrankungen in Rheinland-Pfalz: Mehr Fehltage und mehr Betroffene in 2017
Quelle: AU-Daten der DAK-Gesundheit 2017
119 128 133 141 129 137 135 142 156 169 189 220 221 228 257 266 260 264
2,8%3,0% 3,0%
2,9%3,2% 3,1% 3,2%
3,4%
3,8% 3,8%4,0%
4,5%4,7% 4,8%
5,1% 5,2%
4,7%
5,2%
0%
1%
2%
3%
4%
5%
6%
0
50
100
150
200
250
300
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
AU-Tage je 100 Versicherte Rheinland-Pfalz Anteil AU-Betroffene Rheinland-Pfalz
DAK-Gesundheitsreport 2018
9
• Der Krankenstand im Jahr 2017
• Rätsel Rücken – warum leiden so viele Rheinland-Pfälzer unter Schmerzen?
• Fazit
Rückenschmerzen: seit vielen Jahren eine der wichtigsten Erkrankungen in Rheinland-Pfalz
10
ICD 10 Diagnose Anteil AU-Tage
TOP 1 J06Akute Infektionen an mehreren oder nicht näher bezeichneten Lokalisationen der oberen Atemwege
6,1%
TOP 2 M54 Rückenschmerzen 5,5%
TOP 3 F32 Depressive Episode 5,2%
TOP 4 F43Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen
3,2%
TOP 5 F33 Rezidivierende depressive Störung 2,2%
TOP 6 M51 Sonstige Bandscheibenschäden 2,2%
TOP 7 A09Sonstige und nicht näher bezeichnete Gastroenteritis und Kolitis infektiösen und nicht näher bezeichneten Ursprungs
2,0%
TOP 8 M75 Schulterläsionen 2,0%
TOP 9 J20 Akute Bronchitis 1,7%
TOP 10 M23Binnenschädigung des Kniegelenkes [internal derangement]
1,5%
Summe 32%
Mit Rückenschmerzen beschäftigte sich bereits der DAK-Gesundheitsreport 2003. Jetzt ist es Zeit für ein Update!
TOP 10 2017
Quelle: Daten der DAK-Gesundheit 2017
Datenquellen
11
Online-Befragungvon Beschäftigten
im Alter von 18 bis 65 Jahren
Bund: N=5.224RLP: N=206
HalbstandardisierteBefragung von Expertinnen und Experten(N=14)
Auswertung von Prozessdaten derDAK-Gesundheit
(N=2,5 Mio. erwerbstätigVersicherte)
Krankenhaus-Prozessdaten der DAK-Gesundheit
12
Inhalt
1. Was sind Rückenerkrankungen und wie verbreitet sind Rückenschmerzen?
2. Welche Rolle spielen Rückenschmerzen im
Arbeitsunfähigkeitsgeschehen?
3. Wie werden Rückenschmerzen behandelt?
4. Was tun Beschäftige für ihre Rückengesundheit?
5. Rückenschmerzpatienten im Krankenhaus
Auf Rückenleiden entfallen insgesamt 10 Prozent aller Fehltagein Rheinland-Pfalz 2017
13
Anteil der Fehltage an allen Fehltagen
Quelle: Daten der DAK-Gesundheit 2017
dahinter stecken
• Rückenschmerzen• Bandscheibenschäden• Weitere Diagnosen
Übrige Erkrankungen Rheinland-Pfalz
90%
Rückenleiden (Dorsopathien)
10%
Entwicklung der Fehltage in Rheinland-PfalzRückenschmerzen (M54)
14
Quelle: Daten der DAK-Gesundheit 2010-2017
96,8 98,0 96,4
86,782,3
77,6 77,4
87,6
0
20
40
60
80
100
120
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
AU
-Tag
e M
54 je
100
Ver
sich
erte
Knapp drei Viertel der Rheinland-Pfälzer hatten in den letzten 12 Monaten Rückenschmerzen
15
Rheinland-Pfalz Beschäftigtenbefragung: Selbstberichtete Rückenschmerzen
Quelle: Beschäftigtenbefragung der DAK-Gesundheit 2017N = 206
Rückenschmerzen aktuell26%
Keine Rückenschmerzen
aktuell74%
Rückenschmerzen in den letzten 12
Monaten74%
Keine Rückenschmerzen
26%
Vergleich:Rückenschmerzen haben deutlich zugenommen
16
Quelle: Beschäftigtenbefragung der DAK-Gesundheit 2003 / 2017N= 203;. N (Bund 2003)=1.505 ; N (Bund 2017)=5.224
23%
55%
27%
75%
26%
74%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
Rückenschmerzen aktuell Rückenschmerzen in denletzten 12 Monaten
Bund 2003 Bund 2017 Rheinland-Pfalz 2017
Rhe
inla
nd-P
falz
Rhe
inla
nd-
Pfa
lz
Chronifizierungsgrade von Rückenschmerzen in Rheinland-Pfalz(letzte 12 Monate)
17
Quelle: Beschäftigtenbefragung der DAK-Gesundheit 2017N= 206
keine Rückenschmerzen aktuell oder letzte
12-Monate28%
akut: weniger als 6 Wochen
60%
6 bis weniger als 12 Wochen
2%
chronisch: 12 Wochen und
länger10%
Schmerzstärke bei Rückenschmerz in Rheinland-Pfalz:44 Prozent leichte – 10 Prozent starke oder sehr starke Schmerzen
18
44% 46% 10%
Quelle: Beschäftigtenbefragung der DAK-Gesundheit 2017Basis sind Befragte, die über Rückenschmerzen in den letzten 12 Monaten berichten. N= 152
3,3%
21,3%
19,1% 18,5%19,4%
8,3%
3,4%4,4%
1,4% 0,9%
0%
5%
10%
15%
20%
25%
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
SchmerzstärkeKaum spürbar unerträglich
Rheinland-Pfalz: Welche Bereiche des Rückens sind betroffen?
19
Halswirbelsäule
Brustwirbelsäule
Lendenwirbelsäule
An mehreren Bereichen der Wirbelsäule
76 %
17 %
46 %
26 %
Quelle: Beschäftigtenbefragung der DAK-Gesundheit 2017Basis sind Befragte, die über Rückenschmerzen in den letzten 12 Monaten berichten. N= 152
20
Inhalt
1. Was sind Rückenerkrankungen und wie verbreitet sind Rückenschmerzen?
2. Welche Rolle spielen Rückenschmerzen im
Arbeitsunfähigkeitsgeschehen?
3. Wie werden Rückenschmerzen behandelt?
4. Was tun Beschäftige für ihre Rückengesundheit?
5. Rückenschmerzpatienten im Krankenhaus
Überblick: Kennzahlen des Krankenstandes für Rückenschmerzen
21
AU-Tage je 100 Versicherte
Falldauer in Tagen Anteil AU-Betroffene
Rheinland-Pfalz Bund Rheinland-Pfalz Bund Rheinland-Pfalz Bund
Männer 97,7 95,4 12,2 12,2 5,8% 5,7%
Frauen 75,9 76,5 12,8 12,7 4,7% 4,8%
Gesamt 87,6 86,7 12,4 12,4 5,3% 5,2%
Quelle: Daten der DAK-Gesundheit 2017; Statistisches Bundesamt 2017
Pro 100 Beschäftigte in Rheinland-Pfalz ergeben sich rund 88 Fehltage aufgrund von Rückenschmerzen in 2017. Hochgerechnet auf alle 2.055.000 Erwerbstätigen in Rheinland-Pfalz sind das rund 1.800.900 Fehltage aufgrund von Rückenschmerzen.
Fehlzeiten bei Rückenschmerzen im Bundesvergleich
22
Quelle: Daten der DAK-Gesundheit 2017
56
66
71
73
76
85
87
88
90
90
92
93
109
114
125
131
135
0 50 100 150
Hamburg
Bayern
Baden-Württemberg
Schleswig-Holstein
Bremen
Nordrhein-Westfalen
DAK-Bundesdurchschnitt
Rheinland-Pfalz
Berlin
Niedersachsen
Hessen
Saarland
Sachsen
Thüringen
Brandenburg
Sachsen-Anhalt
Mecklenburg-Vorpommern
Fehltage Rückenschmerzen (M54) je 100 Versicherte
Eine Krankschreibung wegen Rückenschmerzen in Rheinland-Pfalz dauert bei Jüngeren 5 Tage, bei Älteren 18 bis 20 Tage
23
Quelle: Daten der DAK-Gesundheit 2017
5
78
9 9
12 12
15 16
18
5
911 10
11 11
13
1614
20
0
5
10
15
20
25
15 - 19 20 - 24 25 - 29 30 - 34 35 - 39 40 - 44 45 - 49 50 - 54 55 - 59 60 +
Fal
ldau
er in
Tag
en
Falldauer M54 Männer Falldauer M54 Frauen
Die Befragung zeigt: Nur 16 Prozent der Rückenschmerzbetroffenen in Rheinland-Pfalz melden sich wegen der Rückenschmerzen krank
24
Welche Faktoren führen zur
Krankmeldung ?
Quelle: Beschäftigtenbefragung der DAK-Gesundheit 2017. Basis sind Befragte, die in den letzten 12 Monaten Rückenschmerzen
Keine Krankmeldung
84%
Krankmeldung wegen
Rückenschmerzen16%
Rückenschmerzbetroffene:
Arbeit in unbequemer Körperhaltung begünstigt Krankmeldung
25
29%
15% 15%12%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
mehrmals täglich mehrmals proWoche bis etwaeinmal täglich
etwa einmal proWoche und seltener
nie bzw. fast nie
An
teil
mit
AU
weg
en R
ück
ensc
hm
erze
n
Quelle: Beschäftigtenbefragung (Bund) der DAK-Gesundheit 2017. Basis sind Befragte, die in den letzten 12 Monaten Rückenschmerzen
Rückenschmerzbetroffene:Arbeit an der Grenze der Leistungsfähigkeit begünstigt Krankmeldung
26
25%
20%
12%10%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
mehrmals täglich mehrmals proWoche bis etwaeinmal täglich
etwa einmal proWoche und seltener
nie bzw. fast nie
An
teil
mit
AU
weg
en R
ück
ensc
hm
erze
n
Quelle: Beschäftigtenbefragung (Bund) der DAK-Gesundheit 2017. Basis sind Befragte, die in den letzten 12 Monaten Rückenschmerzen
Rückenschmerzbetroffene:
Freude bei der Arbeit schützt vor Krankmeldung
27
11%
16%18%
24%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
mehrmals täglich mehrmals proWoche bis etwaeinmal täglich
etwa einmal proWoche und seltener
nie bzw. fast nieAn
teil
mit
AU
weg
en R
ück
ensc
hm
erze
n
Quelle: Beschäftigtenbefragung (Bund) der DAK-Gesundheit 2017. Basis sind Befragte, die in den letzten 12 Monaten Rückenschmerzen
Faktoren, die eine Krankmeldung bei Rückenschmerzbetroffenen wahrscheinlicher machen
28
Quelle: Beschäftigtenbefragung der DAK-Gesundheit 2017. Basis sind Befragte, die in den letzten 12 Monaten Rückenschmerzen
29
Inhalt
1. Was sind Rückenerkrankungen und wie verbreitet sind Rückenschmerzen?
2. Welche Rolle spielen Rückenschmerzen im
Arbeitsunfähigkeitsgeschehen?
3. Wie werden Rückenschmerzen behandelt?
4. Was tun Beschäftige für ihre Rückengesundheit?
5. Rückenschmerzpatienten im Krankenhaus
Rheinland-Pfalz: Knapp jeder Dritte Rückenschmerzbetroffene geht zum Arzt
30
Quelle: Beschäftigtenbefragung der DAK-Gesundheit 2017. Basis sind Befragte, die in den letzten 12 Monaten Rückenschmerzen
Die große Mehrheit der Rückenschmerzpatienten ist nur bei einem Arzt in Behandlung
Quelle: Daten der DAK-Gesundheit 2017
30%
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
35%
Rheinland-Pfalz
Ant
eil a
n de
n R
ücke
nsch
mer
zbet
roffe
nen
Waren Sie in den letzten 12 Monaten wegen Rückenschmerzen beim Arzt?
Ja 1 Arzt77%
2 Ärzte18%
3 Ärzte4%
4 oder mehr Ärzte1%
Rheinland-Pfalz:So wurden die Rückenschmerzen untersucht bzw. behandelt
31
Quelle: Beschäftigtenbefragung der DAK-Gesundheit 2017. Basis sind Befragte, die in den letzten 12 Monaten Rückenschmerzen
2%
3%
14%
17%
20%
20%
24%
25%
34%
69%
0% 20% 40% 60% 80%
durch eine Überweisung ins Krankenhaus
durch ein Gespräch zum Thema "Stress undRückenschmerzen"
durch die Empfehlung von Ruhe und Schonung
durch eine Röntgenaufnahme
durch weitere bildgebende Verfahren (CT oder MRT)
durch eine Krankschreibung
durch eine Spritze gegen die Schmerzen
durch die Verordnung oder Empfehlung einesSchmerzmittels
durch eine Beratung, wie ich mit den Schmerzenumgehen und sie mindern kann
durch die Verordnung oder Empfehlung einerPhysiotherapie
„Wie wurden Ihre Rückenschmerzen beim Arzt/Facharzt oder im Krankenhaus untersucht oder behandelt?“
32
Inhalt
1. Was sind Rückenerkrankungen und wie verbreitet sind Rückenschmerzen?
2. Welche Rolle spielen Rückenschmerzen im
Arbeitsunfähigkeitsgeschehen?
3. Wie werden Rückenschmerzen behandelt?
4. Was tun Beschäftige für ihre Rückengesundheit?
5. Rückenschmerzpatienten im Krankenhaus
Rheinland-Pfalz: Selbsthilfe von Rückenschmerzbetroffenen
33
Quelle: Beschäftigtenbefragung der DAK-Gesundheit 2017. Basis sind Befragte, die in den letzten 12 Monaten Rückenschmerzen
9%
12%
15%
17%
19%
21%
26%
41%
42%
70%
0% 20% 40% 60% 80%
Ich vermeide Bewegung ("schonen")
Ich nehme eine Massage in Anspruch
Ich nehme Physiotherapie in Anspruch
Ich nehme Osteopathie in Anspruch
Ich gehe zum Arzt
Ich mache Entspannungsübungen (z.B. Yoga)
Ich lebe erstmal normal weiter und rechne damit, dassdie Rückenschmerzen von selbst verschwinden
Ich nehme Schmerzmittel ein
Ich bewege mich, unternehme z.B. einen Spaziergang
Ich wende Wärme an (z.B. Heizkissen, Bad, Sauna)
Maßnahmen bei der Arbeit, die Rheinland-Pfälzern helfen würden, Rückenschmerzen zu lindern oder ihnen vorzubeugen
34
Quelle: Beschäftigtenbefragung der DAK-Gesundheit 2017.N= 206
32%
23%
12%
41%
28%
10%
12%
29%
31%
56%
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%
eine Arbeitsplatzbegehung zusammen mit einemVertreter des Arbeitsschutzes
eine bessere Organisation der Arbeitsabläufe (z.B.Dienstpläne, Abstimmung mit anderen)
Vermeidung von Stress bei der Arbeit (z.B. Zeitdruck,Unterbrechungen, Konflikte)
Angebote zur betrieblichen Gesundheitsförderung (z.B.Rücken-/Fitnesstraining, Stressbewältigung)
eine bessere Gestaltung des Arbeitsplatzes (z.B.Hilfsmittel, Stehpult, Sitzmöbel)
Angebote / Maßnahmen, die mir bei der Arbeit Helfen würden, Rückenschmerzen zu vermeiden oder vorzubeugen
Angebote, die ich bei der Arbeit persönlich in Anspruch nehmen kann
35
Inhalt
1. Was sind Rückenerkrankungen und wie verbreitet sind Rückenschmerzen?
2. Welche Rolle spielen Rückenschmerzen im
Arbeitsunfähigkeitsgeschehen?
3. Wie werden Rückenschmerzen behandelt?
4. Was tun Beschäftige für ihre Rückengesundheit?
5. Rückenschmerzpatienten im Krankenhaus
Seit 2007 etwa 90 Prozent mehr Rheinland-Pfälzer wegen
Rückenschmerzen ins Krankenhaus aufgenommen (etwa + 6.500 Fälle)
36
Quelle: Statistisches Bundesamt – DRG-Statistik
Rheinland-Pfalz: Anteil der Rückenschmerzfälle in der Diagnosegruppe
dramatisch ausgeweitet
37
Quelle: Statistisches Bundesamt – DRG-Statistik
Krankenhausinanspruchnahme der Rheinland-Pfälzer wegen
Rückenschmerzen 2015/2016 weit überdurchschnittlich
38
Quelle: Statistisches Bundesamt – DRG-Statistik
Vergleich mit 2010: Etwa zwei Drittel mehr Rheinland-Pfälzer mitRückenschmerzen als Notfall ins Krankenhaus aufgenommen
Kenngröße Rückenschmerzfälle
Rheinland-Pfalz Deutschland
2010 2016Veränderung
2010/20162016
Veränderung 2010/2016
Krankenhausfälle mit
Aufnahmeart Nicht-Notfall je
100.000 Versichertenjahre
(Normalfall)
189 235 25% 166 22%
Krankenhausfälle mit
Aufnahmeart Notfall je
100.000 Versichertenjahre
105 173 65% 143 42%
Notfallanteil 36% 42% 18% 46% 9%
Quelle: Daten der DAK-Gesundheit 2010 – 2016
Starker Anstieg der Notfallaufnahmen von Rheinland-Pfälzernan Werktagen während der üblichen Praxisöffnungszeiten (2010/2016)
Quelle: Daten der DAK-Gesundheit 2010 – 2016
DAK-Gesundheitsreport 2018
41
• Der Krankenstand im Jahr 2017
• Rätsel Rücken – warum leiden so viele Rheinland-Pfälzer unter Schmerzen?
• Fazit
Fazit: Rätsel Rücken – warum leiden so viele Rheinland-Pfälzer unter Schmerzen?
• Rückenschmerzen sind in Rheinland-Pfalz sehr weit verbreitet: Knapp drei Viertel der Beschäftigten haben in einem Jahr mindestens einmal Rückenschmerzen. 10 Prozent der Beschäftigten leiden im Jahr unter chronischen Rückenschmerzen.
• Rückenschmerzen sind dementsprechend eine wichtige Ursache für Arbeitsunfähigkeit. Nach Infektionen der Atemwege sind sie die Diagnose, die die meisten Fehltage verursacht.
• Rückenschmerzen betreffen jüngere wie ältere Beschäftigte. Mit zunehmendem Alter steigt jedoch die durchschnittliche Dauer der Krankschreibung, so dass ältere Beschäftigte deutlich mehr Fehltage als jüngere wegen Rückenschmerzen haben.
• Die deutliche Mehrheit der Betroffenen meldet sich eigenen Angaben zufolge nicht wegen der Rückenschmerzen krank (84 Prozent). Faktoren, die eine Krankmeldung begünstigen sind die Schmerzstärke, der Chronifizierungsgrad, Arbeit in unbequemer Körperhaltung sowie psychosoziale Faktoren am Arbeitsplatz.
• Deutliche Zunahme der Krankenhausfälle aufgrund von Rückenschmerzen um 90 Prozent seit 2007 auf rund 13.800 Fälle.
• Viele Rückenschmerzpatienten werden als Notfall aufgenommen. In Rheinland-Pfalz waren es 2016 42 Prozent aller Krankenhausfälle aufgrund von Rückenschmerzen.
42
Neues DAK-Angebot: DAK Rücken@Fit
43
• Webbasiertes digitales Therapieunterstützungsprogramm für Menschen mit akuten, subakuten oder chronischen Rückenschmerzen
• Vermittelt Informationen und Wissen zum Thema Rückenschmerzen
• Simuliert einen dynamischen Dialog (reagiert individuell auf die Antworten des Nutzers)
• Bietet mehr als die meisten anderen Online-Coachings: Evidenzbasiertes Konzept nach der nationalen Versorgungsrichtlinie
Neues DAK-Angebot: DAK Rücken@Fit
44
• Trainiert zielgruppenspezifische Ansätze und Übungen: Entspannung und Stressbewältigung
• Bietet regelmäßig individualisierte SMS und E-Mails als hilfreiche Unterstützung
• Ersetzt nicht die ärztliche Diagnostik und Behandlung, aber es kann sie unterstützen
• Motiviert und aktiviert den Nutzer zu einer gesunden Lebensführung
• Hilft bei der Vermeidung von Verhalten, das zu chronischen Leiden führen kann
Gesundheitsreport 2018Rätsel Rücken – warum leiden so viele Rheinland-Pfalzerunter Schmerzen?
Mainz, Juni 2018
Branchen: Was steckt dahinter?
46
Quelle: Klassifikation der Wirtschaftszweige; Statistisches Bundesamt
Branche … das sind zum Beispiele
Banken, VersicherungenZentralbanken und Kreditinstitute, Versicherungen, Pensionskassen und Pensionsfonds, …
Bildung, Kultur, MedienVerlegen von Büchern und Zeitschriften, Hörfunkveranstalter, Fernsehveranstalter, Markt- und Meinungsforschung, Schulen Universitäten, Bibliotheken, Archive, Museen, …
GesundheitswesenKrankenhäuser, Arzt- und Zahnarztpraxen, Veterinärwesen, Pflegeheime, Altenheime, …
HandelGroßhandel, Einzelhandel, Handel mit Kraftwagen, Instandhaltung und Reparatur von Kraftwagen, …
Öffentliche VerwaltungAuswärtige Angelegenheiten, Verteidigung, Rechtspflege, öffentliche Sicherheit und Ordnung, Sozialversicherung, Allgemeine öffentliche Verwaltung, …
Rechtsberatung u. a. Unternehmensdienstleistungen
Rechtsberatung, Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung; Buchführung, TÜV, Übersetzen und Dolmetschen, Private Wach- und Sicherheitsdienste, Detekteien, …
Sonstige DienstleistungenHotels, Gasthöfe und Pensionen, Campingplätze, Restaurants, Gaststätten, Imbissstuben, Vermietung von Kraftwagen, Call Center, …
Sonstiges verarbeitendes GewerbeWeberei, Herstellung von Schuhen, Herstellung von Glas und Glaswaren, Gießereien, Stahl- und Leichtmetallbau, Herstellung von Geräten der Unterhaltungselektronik, Herstellung von Möbeln, …
Verkehr, Lagerei und KurierdienstePersonenbeförderung, Güterbeförderung, Lagerei, Post-, Kurier- und Expressdienste, …
Höchster Krankenstand in der Branche „Gesundheitswesen“
47
Quelle: AU-Daten der DAK-Gesundheit 2017
5,0%
4,5%
4,3%
4,1%
4,1%
3,9%
3,7%
3,5%
4,3%
4,1%
0% 1% 2% 3% 4% 5% 6%
Gesundheitswesen
Öffentliche Verwaltung
Handel
Sonstiges verarbeitendes Gewerbe
Baugewerbe
Sonstige Dienstleistungen
Bildung, Kultur, Medien
Rechtsberatung u. a.Unternehmensdienstleistungen
Rheinland-Pfalz gesamt
DAK-Gesundheit insgesamt
Fehltage in den Branchen nach Erkrankungsgruppen
48
Quelle: AU-Daten der DAK-Gesundheit 2017
430,6
347,1
256,1
210,1
323,4
311,5
268,2
152,1
365,4
252,6
218,2
175,2
371,1
204,2
233,8
191,0
419,2
188,7
189,5
231,0
0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500
Muskel-Skelett-System
Psychische Erkrankungen
Atmungssystem
Verletzungen
Muskel-Skelett-System
Psychische Erkrankungen
Atmungssystem
Verletzungen
Muskel-Skelett-System
Psychische Erkrankungen
Atmungssystem
Verletzungen
Muskel-Skelett-System
Psychische Erkrankungen
Atmungssystem
Verletzungen
Muskel-Skelett-System
Psychische Erkrankungen
Atmungssystem
Verletzungen
Ges
undh
eits
wes
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ffent
liche
Ver
wal
tung
Han
del
Son
stig
esve
rarb
eite
ndes
Gew
erbe
Bau
gew
erbe
Zahl der Fehltage in Rheinland-Pfalz steigt mit zunehmendem Alter
49
Quelle: Daten der DAK-Gesundheit 2017
27 3444
57 61
121107
138153
193
2137
45 4657
7086
111 114
166
0
50
100
150
200
250
15 - 19 20 - 24 25 - 29 30 - 34 35 - 39 40 - 44 45 - 49 50 - 54 55 - 59 60 +
Feh
ltage
je 1
00 V
ersi
cher
te
AU-Tage M54 Männer AU-Tage M54 Frauen
Was steckt eigentlich hinter … ?
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� Muskel-Skelett-Erkrankungen – z. B. Rückenschmerzen, Bandscheibenschaden, Knieprobleme etc.
� Atemwegserkrankungen – z. B. Erkältung (akute Infektion der Atemwege), Bronchitis, Mandelentzündung
� Verletzung und Vergiftung – z. B. Verstauchungen, Verrenkungen, Schnittwunden, Unfälle (am Arbeitsplatz, im Haushalt)
� Infektionen – z. B. Magen-Darm-Grippe
� Psychische Erkrankungen – z. B. Depression, Neurosen oder Angststörungen
� Erkrankungen des Verdauungssystems – z. B. Magen- und Darmprobleme wie Durchfall (Diarrhö), Entzündungen und Infektionen
� Erkrankungen des Kreislaufsystems – z. B. Bluthochdruck, Schlaganfall und andere Herzerkrankungen
� Neubildungen – z. B. gute oder bösartige Tumore
� Erkrankung der Haut – z. B. Hautabszess, Ekzeme, Allergische Hautentzündung