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Demografischer Wandel – Auswirkungen auf die Siedlungswasserwirtschaft
4. Sächsische Gewässertage – 24. Oktober 2007, DresdenBaudirektorin Dipl.-Ing. Steffi Förtsch
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft
Referat: 43 Siedlungswasserwirtschaft
24. Oktober 2007
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft
Autor:Frau Förtsch
Folie 2
Inhalt
demografische EntwicklungEntwicklung des WasserverbrauchsAnpassung Trinkwasserversorgung/Abwasserbeseitigung seit 1990veränderte finanzielle Rahmenbedingungen
1. Sachstand/Ausgangssituation
3. Folgen des demografischen Wandels für die Siedlungswasserwirtschaft
4. Anpassungsstrategienweiterer Ausbau der Abwasserbeseitigung in noch nicht erschlossenen Gebieten: ländlicher RaumAnpassung vorhandener Ver- und EntsorgungssystemeAnpassung Gebührenmodelle
5. Fazit
2. Kostenbeurteilung anhand von Jahresentgelten
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Folie 3
Sachsen1990 4,8 Mio. Einwohner2007 4,2 Mio. Einwohner2020 ca. 3,9-4,0 Mio. Einwohner (Prognose)2050 ca. 3,0 Mio. Einwohner (Prognose)Bevölkerungsdichte 234 Einwohner/km² (entspricht Durchschnitt der Bundesrepublik: 231 Einwohner/km²)
regional große Unterschiede:Niederschlesischer Oberlausitzkreis 73 E/km²
Landkreis Torgau-Oschatz 83 E/km²
Landkreis Chemnitz Land 403 E/km²
Bevölkerungsentwicklung1. Sachstand/Ausgangssituation
Zeitraum 2006 bis 2050:(Statistisches Bundesamt: 11. Bevölkerungsvorausberechnung)
Prognose alte Bundesländer: Abnahme um 14 %
Prognose neue Bundesländer: Abnahme um 31 %
Problem: Prognosen immer mit Unsicherheiten behaftet
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Folie 4
1. Sachstand/AusgangssituationBevölkerungsentwicklung des Freistaates Sachsen 1995-2020
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Folie 5
© SMI, Ref. 66
Kamenz
Bautzen
Freiberg
Vogtlandkreis
Delitzsch
Meißen
Mittweida
Torgau-Oschatz
Muldentalkreis
Döbeln
Löbau-Zittau
Weißeritzkreis
LeipzigerLand
Annaberg
Riesa-Großenhain
SächsischeSchweiz
Leipzig
Dresden
NiederschlesischerOberlausitzkreis
Zwickauer
Stollberg
Aue-Schwarzenberg
MittlererErzgebirgskreis
ChemnitzChemnitzer
Land
Plauen
Zwickau
Görlitz
Hoyerswerda
Land
-7,6 -12,8
+0,04
-5,7 -9,2
-10,8
-14,3
-13,4-14,9
-13,0
-15,7
-12,7
-13,7-13,0
-12,8
-12,7
-16,9 -3,4
-13,0
-14,8-8,7
-30,2
-11,7
-9,9
-5,5
-16,2
-11,4
-17,0
+3,0
Demografische Entwicklung2006 - 2020
Bevölkerungsverlust 25 % und mehrBevölkerungsverlust 20 bis unter 25 % nicht belegtBevölkerungsverlust 15 bis unter 20 % Bevölkerungsverlust 10 bis unter 15 %
Bevölkerungsgewinn
Bevölkerungsverlust 5 bis unter 10 %Bevölkerungsverlust unter 5 %
Datenquelle: 4. Regionalisierte Bevölkerungsprognose(Variante 2 – Prognose Sachsen: im Jahr 2020 ca. 3,9 Mio. E) des Statistischen Landesamtes
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Folie 6
1. Sachstand/Ausgangssituation
Zu erwartende Folgen der demografischen Entwicklung:
verstärkter Bevölkerungsschwund in ländlichen Gebieten
Bevölkerungszunahme in den sächsischen Großstädten
Leipzig und Dresden
starke Überalterung der Bevölkerung
prognostizierte Bevölkerungsabnahmeenorme Herausforderung weiter sinkender
Wasserverbrauch und Abwasseranfall
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Entwicklung des personenbezogenen WasserverbrauchsDeutschland
Quelle: Branchenbild der deutschen Wasserwirtschaft 2005
1. Sachstand/Ausgangssituation
Sachsen1992 - 2005: Rückgang von 142 auf 86 l/E*d
Rückgang um ca. 40 %
zum Vergleich bundesweit1991 - 2004: Rückgang von 147 auf 127 l/E*d
Rückgang um ca. 12 %
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Folie 8
Öffentliche Wasserversorgung− Anschlussgrad 1990: 94 %− Anschlussgrad seit 2003: 99 %− mittlere Auslastung der Wasserwerkskapazitäten in Sachsen: 60 % bis 65 %
− Wasserwerke (Anzahl) 1990: 2.120− Wasserwerke (Anzahl) 2005: 447− Wasserschutzgebiete (Anzahl) 1990: 2.350− Wasserschutzgebiete (Anzahl) 2007: 570
Trinkwasserqualität
1990: 50 % nicht normgerecht25 % mit gesundheitsrelevanten Parametern
2003: überall bedenkenlos trinkbar,gesundheitsrelevante Parameter unter 0,5 %
Reserven sind erforderlich zur Abpufferung von Qualitäts-schwankungen, Katastrophen-ereignissen wie bspw. Hoch-wasser 2002, sowie unter dem Gesichtspunkt der Folgen des Klimawandels
„Lebensmittel Nr. 1“Daseinsvorsorge
Reduzierung Wasserwerkeund Wasserschutzgebieteauf weniger als ein Viertel
1. Sachstand/Ausgangssituation
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Öffentliche Abwasserbeseitigung bis 2005 Umsetzung EU-RichtlinieKommunalabwasser(Errichtung von Kanalisationen und Reinigungvon Abwasser nach dem Stand der Technikbis 2005 in Verdichtungsgebieten)
− Anschlussgrad bundesweit: 94 %− mittlere Auslastung bundesweit: 80 %
Sachsen
− Anschlussgrad Kläranlagen 1990: 56 %− Anschlussgrad Kläranlagen 2006: 83 %− Anschlussgrad Kläranlagen bis Ende 2008: ca. 86 %− mittlere Auslastung im Landesdurchschnitt: 83 %
d. h. Vollauslastung bezogen auf Bemessung, welche zur Abpufferung von Belastungsschwankungen Sicherheitsreserven vorschreibt
1. Sachstand/Ausgangssituation
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Folie 10
Anschlussgrad an öffentliche Abwasserbehandlungsanlagen*
Nach Fertigstellung vorgesehener Maßnahmen bis Ende 2008:86 % Anschluss an öffentliche Kanalisation und Kläranlagen
Nach Fertigstellung vorgesehener Maßnahmen bis Ende 2008:86 % Anschluss an öffentliche Kanalisation und Kläranlagen
Einwohner gesamt(4,3 Mio.)
Private Kleinanlagen(Anzahl ~ 245.000)
privateindividuelleEntsorgung
17 %
öffentlich(Kanalisation
und Kläranlagen)83 %
KKA~ 178.000
abflussloseGruben~ 67.000
davon mitBiologie~ 7.600
*Datenstand: Abwasserdatenbank für Lagebericht 2006
600.000 Einwohner
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Folie 11
Fördermittel TrinkwasserversorgungFreistaat Sachsen: Förderung der Trinkwasserversorgung 1991 bis 2006 kumuliert
135201
282
120
208
310
434
623
693
858918
78
731711673
653633597
558519
450405
755741
11931163
799
11381095
10391009
973
12841237
12071160
11011070
1032
128
221
328
660
460
734
847
910
974
0
200
400
600
800
1000
1200
1400
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
Mio. EUR
Fördermittel kum.Invest. zuwend.-fähig kum.Invest. Gesamt kum.
1. Sachstand/Ausgangssituation
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Folie 12
740
1334
785
1414
2104
2844
3297
3899
4307
178459
827
1231
16641929
22802519
2663 28342944 3109
32433394 3521 3641
288
58095625
54345225
50354771
45874305
4063
3678
3111
2683
1985
305
45634862
50575328
55325775
60026218
0
1000
2000
3000
4000
5000
6000
7000
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
Mio. EUR
Fördermittel kumuliert Investitionen zuwendungsfähig kumuliert Investitionen Gesamt kumuliert
Fördermittel Abwasserbeseitigung
1. Sachstand/Ausgangssituation
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Folie 13
281
368
403 43
3
265
352
239
144 17
1
110
165
134 15
0
127
120
453
651
698
480
629
690
740
453
601
408
257
299
195
271
204
243
227
216
178
288
594
427
567
385
242
282
184
264
190 20
9
191
184
305
0
100
200
300
400
500
600
700
800
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Mio. EUR
Fördermittel Investitionen (zuwendungsfähig) Investitionen Gesamt
2007-2013:Ø 58 Mio. €/a
1999-2006:Ø 140 Mio. €/a
1991-1998:Ø 315 Mio. €/a
Fördermittel Abwasserbeseitigung
1. Sachstand/AusgangssituationVeränderte finanzielle Rahmenbedingungen
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d. h. 21 Cent/Tag
2. Kostenbeurteilung anhand von Jahresentgelten
Jahresentgelte Trinkwasserbundesweit 2003: 82 €/E*a
Sachsen 2006: 75 €/E*a
seit 1990 AnpassungJahresentgelte anWasserverbrauch+ getätigteInvestitionen
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€
d. h. 25 Cent/Tag
2. Kostenbeurteilung anhand von Jahresentgelten
Jahresentgelte Abwasserbundesweit 2003: 124 €/E*a
Sachsen 2001: 92 €/E*a
seit 1990 AnpassungJahresentgelte anWasserverbrauch+ getätigteInvestitionen
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Grundsätzlich sollte die Beurteilung von Trinkwasser- bzw. Abwasserkosten anhandder jährlichen Entgeltbelastung pro Einwohner erfolgen:● Kostenvergleich nur auf Basis verbrauchsabhängiger Gebühren nach €/m³
verzerrte Ergebnisse (da die Kosten der Infrastruktur nicht nur über verbrauchsabhängige Gebühren, sondern je nach Satzung auch über Grundgebühren, Beiträge oder Baukosten-zuschüsse gedeckt werden)
● aufgrund der hohen Fixkosten wasserwirtschaftlicher Anlagen und dem Kosten-deckungsprinzip führen niedrige Wasserverbräuche zwangsläufig zu höheren Gebühren
● Sachsen seit 1990 kontinuierliche Anpassung der Entgelte an sinkendenWasserverbrauch sowie getätigte Investitionenaufgrund des bundesweit niedrigsten Wasserverbrauchstendenziell höhere Verbrauchsgebührentatsächliche jährliche Belastung der Bürger im bundesweitenVergleich jedoch niedrig
2. Kostenbeurteilung anhand von Jahresentgelten
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– durch die Bevölkerungsabnahme kommt es zu einer Erhöhung derspezifischen Kosten bisheriger Investitionen sowie der daraus resultierenden laufenden Kosten
– die vorhandenen Kapitalkosten sind durch weniger Bürger zufinanzieren (Entgelterhöhung)
Erhöhung der spezifischen Kosten vorhandener Anlagen
3. Folgen des demografischen Wandels für die Siedlungswasserwirtschaft
Betriebskosten/Unterhaltungsaufwand bestehender Anlagen sinddifferenziert zu betrachten:Erhöhung Betriebskosten− die absoluten Kosten werden sich erhöhen infolge des erhöhten Aufwandes
(Spülen von Leitungen, Belüftung etc.)− hängt stets vom konkreten Einzelfall ab und lässt sich nicht pauschalieren
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Senkung Betriebskosten
− Gleichzeitig wird es auch zu einem Sinken des Betriebsaufwandes kommen(Einsparung von Betriebsmitteln, Strom, Fällungsmitteln etc.)
− Umstellung des Betriebsregimes von vorhandenen Anlagen, die durch die geringereAuslastung der Anlagen möglich werden, können ebenfalls zu Reduzierungen von Kosten führen (z. B. Umstellung von chemischer auf biologische Phosphatfällung)
− Weitere Kostenentlastungsfaktoren können die Nutzung von freiwerdenden Kläranlagenkapazitäten für die Regenwasserrückhaltung und -behandlung sein:
hierdurch können bspw. anderenfalls noch erforderliche Investitionen zur Sanierung der Mischwasserbehandlung eingespart werden (Bau RÜB etc.)
3. Folgen des demografischen Wandels für die Siedlungswasserwirtschaft
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rechtlich gefordertes Ergebnis Stand der Technik(ordnungsgemäße Abwasserbeseitigung) muss mitmöglichst geringem Aufwand erreicht werden
kleinräumige flexible Lösungen für bisher noch nicht erschlossene Gebiete (ca. 600 000 E) einschließlich dezentraler Anlagen (Kleinkläranlagen)
Nutzung einfacher unterhaltungsarmer Lösungen,
z. B. Abwasserteiche
kostengünstig
weitgehend unempfindlich gegenüber Belastungs-schwankungen
geringer Unterhaltungsaufwand
4. Anpassungsstrategien4.1 Weiterer Ausbau der Abwasserbeseitigung in noch nicht erschlossenen Gebieten: ländlicher Raum
Abwasserstrategie 2007-2015
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Folie 20
kompakterOrtsteil mit 200 Einwohnern
Abwasserbe-seitigung über Abwasserteiche
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Folie 21
Biologische Reinigung über zweihintereinander geschalteteAbwasserteiche
Vorreinigung(Absetzbecken)
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Folie 22
Vorteile flexibler kleinräumiger örtlicher Abwasserlösungen vor dem Hintergrund der rückläufigen demografischen Entwicklung:
- Auf Grund der kürzeren Nutzungsdauer kann auf die tatsächlichedemografische Entwicklung zum Zeitpunkt der Reinvestition nach 25 Jahren reagiert werden.
- Auf Grund der niedrigeren Investitionskosten kleinräumiger Lösungen sind trotz „leerer öffentlicher Kassen“ die verbleibenden Belastungenfür die Bürger niedriger als bei großräumigen Kanalisationen.
Vorteile flexibler kleinräumiger örtlicher Abwasserlösungen vor dem Hintergrund der rückläufigen demografischen Entwicklung:
- Auf Grund der kürzeren Nutzungsdauer kann auf die tatsächlichedemografische Entwicklung zum Zeitpunkt der Reinvestition nach 25 Jahren reagiert werden.
- Auf Grund der niedrigeren Investitionskosten kleinräumiger Lösungen sind trotz „leerer öffentlicher Kassen“ die verbleibenden Belastungenfür die Bürger niedriger als bei großräumigen Kanalisationen.
Demografische Antwort – dezentrale Kläranlagen und kleine zentrale Gruppenlösungen
Strategische Ausrichtung:
Wo es wirtschaftlicher ist, weg von großräumigen Erschließungen,hin zur kleinräumigen Erschließung mit Gruppenkläranlagen und grundstücksbezogenen Kleinkläranlagen (einschl. biologischer Nachrüstungen).
Strategische Ausrichtung:
Wo es wirtschaftlicher ist, weg von großräumigen Erschließungen,hin zur kleinräumigen Erschließung mit Gruppenkläranlagen und grundstücksbezogenen Kleinkläranlagen (einschl. biologischer Nachrüstungen).
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Folie 23
a) aus betriebswirtschaftlichen Gründen,
b) aus zwingenden Gründen des Gewässerschutzes,
c) aus Sanierungs- und Refinanzierungsnotwendigkeiten,
d) zur baulichen Abrundung begonnener Maßnahmen in Verdichtungsgebieten.
a) aus betriebswirtschaftlichen Gründen,
b) aus zwingenden Gründen des Gewässerschutzes,
c) aus Sanierungs- und Refinanzierungsnotwendigkeiten,
d) zur baulichen Abrundung begonnener Maßnahmen in Verdichtungsgebieten.
Voraussetzungen für eine weitere zentrale Erschließung an vorhandene großräumige Anlagen
(sog. Abrundungsmaßnahmen)
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Folie 24
Anpassungsinvestitionen zur Verringerung von laufenden Betriebskosten (Belüftungsbauwerke, Zwischenpumpstationen, Schaffung von Ringleitungen etc.) sind i. d. R. dann vorzuziehen, wenn die hieraus resultierenden Kosten dieReduzierung der Betriebskosten nicht übersteigen
4.2 Anpassung vorhandener Ver- und Entsorgungssysteme
dabei ist zu berücksichtigen, dass im Hinblick auf die Gesamtkosten wasserwirtschaftlicher Anlagen der Fixkostenanteil ca. 75-85 % der Gesamtkostenbeträgt (Abschreibungen, Zinsen, Personal etc.)
nur ca. 15-25 % der Kosten sind vom Wasserverbrauch bzw. Abwasseranfall beeinflussbar (z. B. Energieverbrauch, Abwasserabgabe)
4. Anpassungsstrategien
Einbindung in ganzheitlichen städteplanerischen ProzessVermeidung einer Dezentralisierung in der StadtentwicklungRückbau ganzer Wohngebiete und nicht nur einzelner Häuser/Häusergruppen– ansonsten ist ein Weiterbetrieb der kompletten „verinselten“ Wohngebiete erforderlich– notwendige wasserwirtschaftliche Infrastruktur würde spezifisch noch teurer– beschriebene Betriebsprobleme etc. würden sich verstärken
das Tätigen von Anpassungsinvestitionen bedeutet grundsätzlich zusätzlichen Kapitaldienst, ohne dass gleichzeitig der Kapitaldienst für die bereits vorhandenen Anlagen sinkt (Verteuerung)
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Folie 25
4.2 Anpassung vorhandener Ver- und Entsorgungssysteme4. Anpassungsstrategien
Abriss + Rückbau (Abkopplung von Endsträngen) sollten an Leitungsenden beginnenZiel: Außerbetriebnahme/Stilllegung von Leitungen (Verringerung von Betriebs-
aufwand und Kosten) Erforderliche Verringerungen von Dimensionierungen sollten i. d. R. erst zum Reinvestitionszeitpunkt erfolgen, es sei denn, dass die dadurch erreichte Betriebskostenersparnis die Kosten der erforderlichen Investition sowie die kaufmännischen Verluste (wenn Anlage noch nicht abgeschrieben ist) deutlich überschreitet
Betriebskosten, insbesondere Verwaltungs- und Personalkosten, senken:Nutzung von Synergieeffekten größerer Verbandsstrukturen interkommunale Zusammenarbeit der Aufgabenträger
Optimierung des Betriebsregimes
stringente Erschließung noch vorhandener Effektivitätsreserven
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Bisherige Gebührenmodelle (i. d. R. Verbrauchsgebühren) sollten zurDeckung der hohen Fixkosten sowie verursachergerecht angepasst werden:
Ergänzung von Grundgebühren (sofern noch nicht vorhanden) zur Abgeltung der Vorhaltekosten
Entgelte an der tatsächlichen Verursachung der Kosten ausrichten:gesplittete Gebühr (gesonderte Entgelte für Schmutz- und Niederschlagswasser)
4.3 Anpassung Gebührenmodelle (Gebührenakzeptanz)
4. Anpassungsstrategien
Problem: hohe Fixkosten (75-85 %)Verursachergerechtigkeit
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Studie Bund/Land/TU Dresden
Laufzeit:
Zielstellung: Erarbeitung von Methoden und Lösungen u.a. für
● ökonomisch und ökologisch angepasster Betrieb dervorhandenen Systeme (Anpassungsstrategien)
● zukunftsorientierte Entwicklung bestehender Systeme(Refinanzierung, Ersatzinvestitionen)
● exemplarische Anwendung an mehreren Beispielsystemenmit städtischem Charakter (Dresden; Zittau/Görlitz/Bautzen)
mit ländlichem Charakter (Göda/Lausitz: 21 noch nicht erschlossene OT)
„Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Siedlungsentwicklung“
3 Jahre2007 - 2010
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Folie 28
Modellprojekte innovativer LösungenFrauenhofer Institut/kommunale Aufgabenträger/Land
Modellprojekt 1 Neuensalz – Altensalz (ca. 100 Einwohner)Zweckverband Wasser und Abwasser Vogtland
„Modernisierung und Anpassung der bestehenden Infrastrukturkonzepte an die demografische Veränderung“
Modellprojekt 2 Lawalde – Streitfeld (ca. 180 Einwohner)Abwasserzweckverband Löbau-Süd (SOWAG)
Entwicklung von Lösungskonzepten unter Einbeziehung der Bürger
Genehmigungsreife Planung und bauliche Umsetzung
Evaluation des umgesetzten Lösungskonzeptes
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Folie 29
Vorhandene Ver- und Entsorgungssysteme:Anpassungsinvestitionen müssen sich wirtschaftlich rechnen durch die damitverbundene Reduzierung der Betriebskosten Größenordnung
5. Fazit
Seit 1990 erfolgten bereits kontinuierlich Veränderungen und Anpassungen andie sinkenden Wasserverbräuche und die rückläufige demografische Entwicklungsowohl bezüglich der öffentlichen Infrastruktur als auch der Entgelte
Noch nicht erschlossene Gebiete:dezentrale und kleinräumige Gruppenlösungen
Zwingende Erschließung vorhandener EinsparpotentialeNutzung von Synergieeffekten größerer Strukturen und interkommunale Zusammenarbeit
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Folie 30
Die bisherigen Kosten der Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung sind für die Bürger in Sachsen mit täglich weniger als 50 Cent pro Einwohner im bundesweiten Vergleich und im Verhältnis zu sonstigen Lebenshaltungs-kosten (Telefon, Handy, Strom etc.) gering
die jährlichen Belastungen werden auch bei dem infolge derdemografischen Entwicklung entstehenden spezifischen Kostenanstieg in Relation zu den anderen Lebenshaltungskosten in vertretbarem Rahmen bleiben
Hauptakteure und Verantwortliche für den erforderlichen Anpassungsprozess sind die kommunalen Aufgabenträger der öffentlichen Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung
5. Fazit
Die Anpassung an die demografische Entwicklung ist kein einmaliger, sondern ein langfristiger und fließender Prozess
es gibt keine Standardlösungenangepasste Lösungen vor Ort