Fortbildung: Globales Lernen Boppard 2009
Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden
zur Hinführung zum Globalen Lerneng
B d 30 10 2009Boppard 30.10.2009
Karl W. Hoffmann
Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Gliederung
1. Ein Beispiel vorab: Die Außenseiter-Methode
2 Das Thinking Through Geography Projekt2. Das Thinking-Through-Geography-Projekt
3. Theoretische Grundlagen / moderat konstruktivistische Lerntheorie
4 Lernmethode Wo ist was möglich?“4. Lernmethode „Wo ist was möglich?
5. Lernmethoden: „Mystery“ und „Planen und Entscheiden“
6. Zusammenfassung
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Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Die Außenseiter-Methode
Welcher Begriff passt nicht zu den anderen?
Buntsandstein Kalk
Mergel GranitMergel Granit
3
Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Die Außenseiter-Methode
Welcher Begriff passt nicht zu den anderen?
Hackbau Yams
Batate KakaoBatate Kakao
4
Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Die Außenseiter-Methode
Welcher Begriff passt nicht zu den anderen?
Raubbau CO2-Freisetzungg
Bodenerosion StarkregenBodenerosion Starkregen
5
Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Das „Thinking-Through-Geography“-Projekt Entwicklung von Lernmethoden auf der Basis konstruktivistischer Lerntheorien Entwicklung von Lernmethoden auf der Basis konstruktivistischer Lerntheorien
Leat 1998 Vankan / Vankan / Rohwer /
6
van der Schee 2004 Schuler 2007
Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Leitziele des TTG-Projekts (nach Leat 1998):
Lernmethoden und Aufgaben entwickeln, die Geographie zu einem herausfordernden und spannenden Fach machen
Schülern helfen, im Geographieunterricht Schlüsselkonzepte des Denkens zu verstehen und anzuwenden
Die intellektuelle Entwicklung der Schüler unterstützen, damit sie komplexe Informationen besser bewältigen können
Schüler zum selbstständigen Denken anregen, auch zum „Nachdenken über das eigene Denken“ (Metakognition)„ g ( g )
7
Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Denken Lernen mit Geographie – 10 Lernmethoden
1. Der Außenseiter2. Tabu
6. Wo ist was möglich?7. Das lebendige Diagramm
3. Karte im Kopf4. Bilder befragen
g g8. Mystery9. Planen und Entscheideng
5. Kategorien 10. Das Wertequadrat
Zu jeder Lernmethode
- Allgemeine Anleitung
- 3 Aufgabenbeispiele mit Kopiermaterialien
- Hinweise zur Konstruktion eigener Aufgaben
8
Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Denken Lernen mit Geographie – 10 Lernmethoden
1. Der Außenseiter2. Tabu
6. Wo ist was möglich?7. Das lebendige Diagramm
3. Karte im Kopf4. Bilder befragen
g g8. Mystery9. Planen und Entscheideng
5. Kategorien 10. Das Wertequadrat
Zu jeder Lernmethode
- Allgemeine Anleitung
- 3 Aufgabenbeispiele mit Kopiermaterialien
- Hinweise zur Konstruktion eigener Aufgaben
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Theoretische Grundlagen
Die moderat konstruktivistische Lerntheorie (Reinmann & Mandl 2006)
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Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Lerntheorie des moderaten Konstruktivismus
KONSTRUKTION
Lernen als aktiver, selbstgesteuerter, konstruktiver, situativer und sozialer Prozess
Rolle der Lernenden Wechsel ischenRolle der Lernenden: Wechsel zwischen vorrangig aktiver und zeitweise rezeptiver Position
Gestaltungproblemorientierter Lernumgebungen
INSTRUKTION
Unterrichten i.S. von Anregen, Unterstützen und Beraten sowie g ,Anleiten, Darbieten und Erklären
Rolle des Lehrenden: Situativer Wechsel zwischen reaktiver und aktiver Position
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(nach: Reinmann-Rothmeier & Mandl 2001, S. 606 u. 614, leicht verändert / vgl. auch Reinfried 2007)
Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Lerntheorie des moderaten Konstruktivismus5 L itli i fü i bl i ti t U t i ht5 Leitlinien für einen problemorientierten Unterricht
(nach: Reinmann/Mandl 2006, S. 640 und Reinfried 2007)
1. situiert und anhand authentischer Probleme lernen
2. in multiplen Kontexten lernen
3. unter multiplen Perspektiven lernen
4. in einem sozialen Kontext lernen
5. mit instruktionaler Unterstützung lernen
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L h d Lernmethode In die Diskogehen
In die Diskogehen
„Wo ist was möglich?“ (Lebendige Karte)
AngelnAngelnMountainbike
fahrenMountainbike
fahren
(Lebendige Karte)
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Wo ist was möglich? (Lebendige Karte) A fgabenbeispiel: Frei eitgestalt ng / topographische Karte Aufgabenbeispiel: Freizeitgestaltung / topographische Karte
Vorbereitung (Materialien):• Eine (topographische) Karte• Eine (topographische) Karte• Klebepfeile (Post-it)• Ein Arbeitsblatt
“Rahmenhandlung”: Timo• Timo ist 16 Jahre altTimo ist 16 Jahre alt,• er geht ins Gymnasium,• er wohnt in Hausen a.d. Zaber
bei seinen Eltern mit seinem Bruder bei seinen Eltern mit seinem Bruder Daniel (18) und seiner Schwester Lara (12)
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Wo ist was möglich? (Lebendige Karte)
Arbeitsblatt
Timos Aktivitäten Wo? Klebepfeile in KarteTimos Aktivitäten Wo? Klebepfeile in KarteWarum dort? hier eintragen
1. In die Schule gehen
2. Angeln
3. Schwimmen und sich sonnen
4. In die Disko gehen
5. Mountainbike fahren
6. Golf spielen
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Wo ist was möglich? (Lebendige Karte)
Nachbesprechung / Reflexion Lösungsvarianten,
Begründungen,
Ziele und Potentiale der Methode Kompetenzbereich
Räumliche OrientierungBegründungen, Vorgehensweisen
Antwortniveaus (nach Biggs/Collins 1982)
Räumliche Orientierung• Kartenlesekompetenz
• Räumliche Vorstellung mit Kartendarstellung verbinden( gg )
• unstrukturiert• einfach• mehrfach
Komplex vernetzt
Kartendarstellung verbinden
(Geographische) Denkstrategien• Vergleichen
• Komplex vernetzt • Verknüpfen• Verorten• Maßstabswechsel
k h l• Perspektivenwechsel• Induktives + deduktives
Schlussfolgern
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Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Aus aller WeltAus aller Welt
Wer ar Wer war verantwortlich an
Rominas Tod?
Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
L h d S h KölS h Köl
Rominas FamilieSarahs Familie
Lernmethode Die Wachleute hatten alle Notausgänge der KTS-Fabrik abgeschlossen, um die Arbeiter
Die Wachleute hatten alle Notausgänge der KTS-Fabrik abgeschlossen, um die Arbeiter besser kontrollieren zu können
Seit 3 Jahren arbeitet Rominaals Näherin in
der KTS-Fabrik.
Seit 3 Jahren arbeitet Rominaals Näherin in der KTS-Fabrik.
Seit 3 Jahren arbeitet Rominaals Näherin in
der KTS-Fabrik.
Seit 3 Jahren arbeitet Rominaals Näherin in der KTS-Fabrik.
Das Ziel der Welthandels-organisation WTO ist der freie W lth d l h Zöll d
Das Ziel der Welthandels-organisation WTO ist der freie Welthandel ohne Zölle und
Herr Shipon klagt: „Als ich damals der Polizei Baumängel in der KTS-Fabrik gemeldet habe, wurde ich
Herr Shipon klagt: „Als ich damals der Polizei Baumängel in der KTS-Fabrik gemeldet habe, wurde ich von Herrn Rahmann entlassen Zu
Die Firma K&N in Hamburg schreibt am 1.7. an Herrn Rahman: „Den Hosen-Auftrag
Die Firma K&N in Hamburg schreibt am 1.7. an Herrn Rahman: „Den Hosen-Auftrag für das nächste Jahr kann ich
Sarah aus Kölnfindet, dass dieHosen bei Benetton zu teuer sind und geht weiter zu K&N
Sarah aus Kölnfindet, dass dieHosen bei Benetton zu teuer sind und geht weiter zu K&N
Sarah aus Kölnfindet, dass dieHosen bei Benetton zu teuer sind und geht weiter zu K&N
Sarah aus Kölnfindet, dass dieHosen bei Benetton zu teuer sind und geht weiter zu K&N
Romina ist 17Jahrealt. Seit ihr Vater gestorben ist, verdient sie einen Großteil des Familieneinkommens.
Romina ist 17Jahrealt. Seit ihr Vater gestorben ist, verdient sie einen Großteil des Familieneinkommens.
Romina ist 17Jahrealt. Seit ihr Vater gestorben ist, verdient sie einen Großteil des Familieneinkommens.
Romina ist 17Jahrealt. Seit ihr Vater gestorben ist, verdient sie einen Großteil des Familieneinkommens.
……
……
KTS-FabrikFirma K&NWTO
„Mystery“ besser kontrollieren zu können.
besser kontrollieren zu können.
Seit dem Ende des Welttextil-abkommens 2005 darf China unbeschränkt Textilien nach Europa liefern.
Seit dem Ende des Welttextil-abkommens 2005 darf China unbeschränkt Textilien nach Europa liefern.
Seit dem Ende des Welttextil-abkommens 2005 darf China unbeschränkt Textilien nach Europa liefern.
Seit dem Ende des Welttextil-abkommens 2005 darf China unbeschränkt Textilien nach Europa liefern.
Welthandel ohne Zölle und Beschränkungen.
Beschränkungen. von Herrn Rahmann entlassen. Zu einer Kontrolle der Fabrik kam es aber nie.“
von Herrn Rahmann entlassen. Zu einer Kontrolle der Fabrik kam es aber nie.“
für das nächste Jahr kann ich Ihnen nicht geben. Die Firma Ningbo aus China ist um 20% günstiger als Sie“
für das nächste Jahr kann ich Ihnen nicht geben. Die Firma Ningbo aus China ist um 20% günstiger als Sie“
Herr Rahman schreibt am 3.7.an die Firma K&N: „Neues Angebot: Wir senken den Preis für die Hosenlieferung um 25%“.
Herr Rahman schreibt am 3.7.an die Firma K&N: „Neues Angebot: Wir senken den Preis für die Hosenlieferung um 25%“.
……
……
……
20
Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Lernmethode “Mystery”
Beispiel: Brandkatastrophe in der Textilfabrik
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Quelle: FAZ.net, 26.2.2006
Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
H Shi kl t Al i h S h KölRomina ist 17Jahre
Leitfrage: Wer ist verantwortlich für Rominas Tod?
Herr Shipon klagt: „Als ich damals der Polizei Baumängel in der KTS-Fabrik gemeldet habe, wurde ich von Herrn
Sarah aus Kölnfindet, dass dieHosen bei Benetton zu teuer sind und geht weiter
alt. Seit ihr Vater gestorben ist, verdient sie einen Großteil des Familieneinkommens
Seit dem Ende des Welttextil- S i 3 J h
habe, wurde ich von Herrn Rahmann entlassen. Zu einer Kontrolle der Fabrik kam es aber nie.“
teuer sind und geht weiter zu K&N
Familieneinkommens.
des Welttextilabkommens 2005 darf China unbeschränkt Textilien nach Europa li f
Seit 3 Jahren arbeitet Rominaals Näherin in der KTS-Fabrik.
Die Firma K&N in Hamburg schreibt am 1 7 an Herrn …
……
…
Die Wachleute hatten alle
liefern. der KTS Fabrik. schreibt am 1.7. an Herrn Rahman: „Den Hosen-Auftrag für das nächste Jahr kann ich Ihnen nicht geben. Herr Rahman schreibt am
…
Notausgänge der KTS-Fabrik abgeschlossen, um die Arbeiter besser kontrollieren zu können
Die Firma Ningbo aus China ist um 20% günstiger als Sie“
3.7.an die Firma K&N: „Neues Angebot: Wir senken den Preis für die Hosenlieferung um 25%“
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zu können. Hosenlieferung um 25% .
Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Leitfrage: Wer ist verantwortlich für Rominas Tod?
R i a Fa ilieSarahs FamilieSeit 3 Jahren arbeitet Rominaals Näherin in
der KTS-Fabrik.
Sarah aus Kölnfindet, dass dieHosen bei Benetton zu teuer sind und geht weiter zu K&N
Romina ist 17Jahrealt. Seit ihr Vater gestorben ist, verdient sie einen Großteil des Familieneinkommens.
…
Rominas Familier h F e
…
Die Wachleute hatten alle Notausgänge der KTS-Fabrik abgeschlossen, um die Arbeiter besser kontrollieren zu können.
Das Ziel der Welthandels-organisation WTO ist der freie Welthandel ohne Zölle und B h ä k
Herr Shipon klagt: „Als ich damals der Polizei Baumängel in der KTS-Fabrik gemeldet habe, wurde ich von Herrn Rahmann entlassen. Zu
Die Firma K&N in Hamburg schreibt am 1.7. an Herrn Rahman: „Den Hosen-Auftrag für das nächste Jahr kann ich
KTS-FabrikFirma K+NWTO
Seit dem Ende des Welttextil-abkommens 2005
f C
Beschränkungen. einer Kontrolle der Fabrik kam es aber nie.“
Ihnen nicht geben. Die Firma Ningbo aus China ist um 20% günstiger als Sie“
Herr Rahman schreibt am
…
…darf China unbeschränkt Textilien nach Europa liefern.
3.7.an die Firma K&N: „Neues Angebot: Wir senken den Preis für die Hosenlieferung um 25%“.
…
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Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Romina Begum (17 Jahre, Näherin) stirbt gemeinsam mit über 50 Kolleginnen
W h lB d i d KTS F b ik
Schüler entwerfen Concept-Map zur
Baumängel verursachen Kurzschluss
Wachpersonalschließt Notausgänge ab, um
Arbeiter zu kontrollieren
Brand in der KTS-Fabrik
P li i
Fallrekonstruktion
Polizeiführt keine Kontrollen durch
P li ik i
KTS-Fabrik macht Verluste( kein Geld für Bau)
Politiker in Bangladesch
sorgen nicht für ausreichende
Si h h it t d d d
chinesische Fabrik Ningbo bietet 20%
i d i P i
weniger Aufträge für KTS aus
E
KTS-Fabrik (Chef: Herr Rahman)
muss Preise senken
Sicherheitsstandards und Kontrollen
niedrigere Preise EuropaModekonzern K&N
möchte niedrigere Produktions-kosten, will der KTS-Fabrik
einen Auftrag entziehen Weltmarktführer Chinaproduziert und exportiert immer
WTO:Liberalisierung des
g
Konsumenten in Deutschland (Sarah)
suchen nach möglichst
p pmehr Textilien
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be a s e u g desWelthandels für Textilien
suchen nach möglichst günstigen Preisen
Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Lernmethode “Mystery”
Nachbesprechung / Reflexion Lösungsvarianten,
Begründungen
Ziele und Potentiale der Methode Umgang mit vielschichtigen
Informationsfragmenten im AlltagBegründungen, Vorgehensweisen
Analyse der Antwortniveaus:
Informationsfragmenten im Alltag (Geographische) Denkstrategien
• Vergleichen und KategorisierenAnalyse der Antwortniveaus:(nach Biggs/Collins 1982)
• unstrukturiert• einfach
g g• Verknüpfen• Verorten• Maßstabswechsel• einfach
• mehrfach• zusammenhängend
• Maßstabswechsel• Perspektivenwechsel• Schlussfolgern
• ausführlich und abstrakt
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Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Würden Sie dieser Frau 20 € leihen? – Idee: Annette COEN
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Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Würden Sie dieser Frau 20 € leihen?
D i i hti K t b i hDrei wichtige Kompetenzbereiche:
Geographisches VorstellungsvermögenGeographisches VorstellungsvermögenPlanungs- und Entscheidungskompetenz
Informationskompetenz und Argumentationskompetenz
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Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Methode: Planen und Entscheiden
„Die Schüler sollen sich vorstellen, dass sie sich in einer unbekannten Region befinden (…). Sie g f ( )nutzen dazu die vorgegebenen Materialien und setzen ihre Vorkenntnisse und ihre Informationskompetenz ein. Aufgrund der dadurch ermittelten Risiken und Chancen der jeweiligen Gegebenheiten vor Ort können sie für sich Handlungsmöglichkeiten ableiten. Die f g gzentrale Frage dieser Lernmethode ist immer: „Was kann dort geschehen?““ (VANKAN u.a., 2007, S. 121)
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„ g ( , , )
Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
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Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Kompetenzbereiche und Ziele
Die Schülerinnen und Schüler können FachwissenFachwissen
die Lebensbedingungen und Wirtschaftsweise der Maya in El Mirador/Guatemala erläuternder Maya in El Mirador/Guatemala erläuterndie Kreditvergabe über KIVA erklärenaus der Perspektive einer Betroffenen mögliche Geschäftsideen als Grundlage eines Darlehensantrags bei KIVA entwickeln und darstellen
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Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Kompetenzbereiche und Ziele
Räumliche Orientierung
Methoden/ErkenntnisgewinnungK t Bild d T t t h d Karten, Bilder und Texte untersuchen und auswerten Kommunikation
ihre Entscheidungen und Ideen begründet und g gadressatengerecht vortragen und diskutieren
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Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Kompetenzbereiche und Ziele Beurteilen und Bewerten Beurteilen und Bewerten
den Entwicklungsstand in El Mirador und die k k b d h konkrete Lebenssituation der Menschen beurteilenden Beitrag verschiedener Geschäftsideen zur Verbesserung der Lebensbedingungen abwägendie Vergabe von Mikrokrediten über KIVA reflektiereneine wertschätzende Haltung gegenüber den Betroffenen entwickeln
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Betroffenen entwickeln
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Kompetenzbereiche und Ziele
Anbahnung von Handlungverschiedene Möglichkeiten sich persönlich im verschiedene Möglichkeiten, sich persönlich im Bereich Armutsbekämpfung zu engagieren, erläutern und vergleichenerläutern und vergleichensich entscheiden, persönlich einen konkreten B it d fü l i t d i ht Beitrag dafür zu leisten oder nicht
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Erarbeitung: Drei Arbeitsblätter_Entwurf
1. Würdet ihr dieser oder dieser Frau 20 Euro leihen?
2 Leben in El Mirador (Guatemala) 2. Leben in El Mirador (Guatemala)
3. Maria aus El Mirador bewirbt sich um einen Kleinkredit
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Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Erarbeitung: Drei Arbeitsblätter_Entwurf
1. Würdet ihr dieser oder dieser Frau 20 Euro leihen? Informiere dich anhand von M1 darüber, wie du
über KIVA Geld verleihen könntest!über KIVA Geld verleihen könntest! Entscheide, ob du den Frauen aus El Mirador
(Guatemala) (M2 und M3) Geld über KIVA (Guatemala) (M2 und M3) Geld über KIVA leihen würdest!
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Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Erarbeitung: Drei Arbeitsblätter_Entwurf
2. Leben in El Mirador (Guatemala) Erläutere mit Hilfe des Atlas und den Erläutere mit Hilfe des Atlas und den
Materialien M4 , M5 und M8 die Lage El Miradors!Miradors! Stelle den typischen Lebensalltag (Arbeiten,
Wohnen Ernährung Versorgung mit Wasser Wohnen, Ernährung, Versorgung mit Wasser, Bildung, Hygiene und Gesundheit, Kultur....) vor und skizziere einen Lebenslauf der dort vor und skizziere einen Lebenslauf der dort lebenden Frauen! (M4 bis M10)
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Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Erarbeitung: Drei Arbeitsblätter_Entwurf
3 M i El Mi d b i b i h i 3. Maria aus El Mirador bewirbt sich um einen Kleinkredit
Entscheidet aus der Sicht Marias, ob ihr beim Projekt teilnehmen wollt (welche Gründe sprechen dafür, welche dagegen) (M11 bis M13) !dagegen) (M11 bis M13) !
Vergleiche und beurteile die Geschäftsideen von Isabel Us und Juana Imul! (M14 und M15)und Juana Imul! (M14 und M15)
Entwerft aus der Sicht Marias unter Berücksichtigung der Situation im Dorf eine konkrete Geschäftsidee zur Situation im Dorf eine konkrete Geschäftsidee zur Verbesserung der Lebenssituation. Beachtet die Kreditsumme und die Rückgabekonditionen! (alle
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Materialien der Arbeitsblätter)
Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Fotos und Impressionen
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Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Fotos und Impressionen
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Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Fotos und Impressionen
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Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Fotos und Impressionen
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Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Zusammenfassung: Didaktische Leitlinien der Lernmethoden
Fachbezug zu geographischen
InhaltenHerausfordernde Problem
Aktivierung von Alltagswissen
Orientierung an Schlüsselkonzepten
Leitlinien der AufgabengestaltungVorstrukturierte
Off h it d
Problem-stellungen
Flexible Ei t b k it
Schlüsselkonzepten des Denkens
Offenheit und Scaffolding
Einsetzbarkeit
Leitlinien der Unterrichtsdurchführung
Kooperatives Lernen
Metakognitives Lernen
Selbstgesteuertes, schülerzentriertes
Lernen
Binnendifferenzierung über individuelle
Bearbeitungsniveaus
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Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Ansatz zum Lernbereich Globale EntwicklungFü f B t dt ilFünf Bestandteile:(nach: Orientierungsrahmen, S. 21)
1. das Modell der vier Entwicklungsdimensionen,
2. die Handlungsebenen der Entwicklungsdimensionen
3. die Betrachtung der Wechselwirkungen, Spannungsverhältnisse
und Zielkonflikte zwischen den Entwicklungsdimensionen,
44. Wahrnehmung der Vielfalt in der Welt, Perspektivenwechsel,
5. die Berücksichtigung unterschiedlicher sozio-kultureller Kontexte.
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Zur Gesellschaftsrelevanz eines zukunftsorientierten Geographieunterrichtsu u tso e t e te Geog ap eu te c ts
Die Kompetenzorientierung steht für den Anspruch, Die Kompetenzorientierung steht für den Anspruch, dass die Ergebnisse schulischen Lernens handlungsrelevant, praktisch anwendbar sowie handlungsrelevant, praktisch anwendbar sowie persönlich und gesellschaftlich bedeutsam sein sollen.solle .
Die Geographie ist voll von gesellschaftlich und g p g fpolitisch relevanten Fragen und Themen!
Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Bundespräsident Horst Köhler (2009) an die Lehrerinnen p ( 9)und Lehrer:Ziel ist es, „den Menschen das Wissen zu vermitteln, das sie brauchen, um den globalen Herausforderungen zu begegnen. Wer versteht, dass wir in einer Welt leben, in der alles zusammenhängt und keiner auf Dauer sein Glück der alles zusammenhängt und keiner auf Dauer sein Glück auf Kosten der anderen machen kann, der wird auch bereit sein, Verantwortung für die Eine Welt zu übernehmen.“, g
Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Senator Prof. Dr. E. Zöllner (2007):„Im Zeitalter der Globalisierung rückt die Welt zusammen. Di A i k l b l V ä d b i fl Die Auswirkungen globaler Veränderungen beeinflussen unser Leben unmittelbar. (…)
Wer über solche Zusammenhänge nichts weiß, wird heute Schwierigkeiten haben, die Welt um sich herum zu begreifen. g , gWer gar nicht in solchen Zusammenhängen denken kann, ist auf das Leben unzulänglich vorbereitet und wird sich kaum
l d i i h kö “gestaltend einmischen können.“
Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Alltag Interesse Fragen Kontroverse
Subjektorientierung P kti h l
Gesellschaftlich
Subjektorientierung Perspektivenwechsel
bedeutsam, …
Wissensorientierung Werteorientierung
NachhaltigkeitSystem Exemplarik Sinn
Denken lernen mit GeographieKonstruktivistische Lernmethoden für den Geographieunterricht
Herzlichen Dank für Ihre A f k k it!Aufmerksamkeit!
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Literatur
Vankan, L./ Rohwer, G./ Schuler, S. (2007): Diercke Methoden - Denken lernen mit Geographie, Braunschweig: Westermann
Leat, D. (Hrsg.) (1998): Thinking Through Geography. Cambridge: Chris Kington Publishing
Schuler, S. (2005): Mysterys als Lernmethode für globales Denken. Praxis Geographie 4/2005, S. 22-27
Schuler, S. (2007): Die Entwicklungsdynamik der Weltbevölkerung. Ein Beispiel für den Einsatz von lebendigen Diagrammen als Lernmethode. Praxis Geographie, 5/2007, S. 34-41
V k L / R h G / S h l S (2007) P d M l f d W i di USA Di Vankan, L./ Rohwer, G./ Schuler, S. (2007): Pedro Morales auf dem Weg in die USA, Die Lernmethoden “Planen und Entscheiden” am Beispiel der Migration aus Mexiko in die USA, Praxis Geographie, 5/2007, S. 22-27
Weitere Informationen: www.ph-ludwigsburg.de/denken-lernen
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