Determinism indialect contactREFERENTIN: MONAFRANKE
LABORATORY PHONOLOGY
PROF. DR . JONATHANHARRINGTON
11.12 .2018
GliederungTrudgill etal.(2000):Determinisminnew-dialectformationandthegenesisofNewZealandEnglish
1. DeterministischeEntstehungvonDialekten 7. ZufälligkeitundÜbertragung
2. GeschichtlicherHintergrundzuNeuseeland-Englisch8. Zusammenfassung
3. Daten
4. EntwicklungvonNeuseeländisch-Englisch
5. 3PhasenbeiderEntwicklungeinesneuenDialekts1. Rudimentary Levelling
2. ExtremeVariability +FurtherLevelling
3. Focussing
6. Neuseeland-EnglischalsMischdialekt
GliederungTrudgill,P.(2008):ColonialdialectcontactinthehistoryofEuropeanlanguages:Ontheirrelevanceofidentitytonew-dialectformation
1. WarumpassensichSprecheraneinanderan?
2. DieEntwicklungvonIrisch-Englischim14./15.Jahrhundert
3. Romanische Varietäten des13.Jahrhunderts inValencia
4. Altenglisch als koloniale Dialektmischung
5. Schlussfolgerung
Kritik:Gegenüberstellung verschiedener Ansichten
Determinisminnew-dialectformationandthegenesisofNewZealandEnglish (Trudgill etal.(2000))1.DeterministischeEntstehungvonDialekten• DialektmischungenundneueDialekteentstehennichtwillkürlich
• EskönnenVorhersagengetroffenwerden,bei:
ü AusreichenderlinguistischerInformationenüberdiebeitragendenDialekte
ü GeographischerInformationen überdieVerteilungderSprecher
• EineDialektmischungentsteht,wennBevölkerungenmitunterschiedlichenDialektenaufeinanderstoßen
NeuseeländischesEnglisch
2.GeschichtlicherHintergrundzuNeuseeland-Englisch
• 10.Jhdt.:Polyneser entdecktenNeuseelandundentwickeltendie
SpracheMāori
• 1800:EnglischeSprecherkommennachNeuseeland
• 1840:Ca.2000englischeSprecher
• 1881:EnglischsprachigeBevölkerungbei470.000
• AbderMittedes19.Jhdts:MehrEnglisch- alsMāorisprachige
• RelativneuekolonialeBewegunginNeuseelandà Englischwurde
erstindenletzten150Jahrendistinktiv
• DieHerausbildungvonNeuseeland-Englischlässtsichguterklären
Einwandererprozentualbis1881:
1%
49%
22%
20%
1%
7%
3.Daten• Datenarchiv„Originsof NewZealand English“,ONZEKorpus
• InformationenüberHerkunftderSprechervorhanden
• 83Sprecher(männlichundweiblich)
• Geborenzwischen1850und1889
• Aus34verschiedenenGegendeninNeuseeland
39Sprecher
44Sprecher
4.EntwicklungvonNeuseeländisch-EnglischKoinéisation:
“Koineization istheprocesswhichleadstomixingoflinguisticsubsystems,thatis,oflanguagevarietieswhicheitheraremutuallyintelligibleorsharethesamegeneticallyrelatedsuperposedlanguage.Itoccursinthecontextofincreasedinteractionorintegrationamongspeakersofthesevarieties.Akoineisthestabilizedcompositevarietywhichresultsfromthisprocess.”(Siegel,J.1985:376)
à NeuseeländischesEnglischentstandauseinerkomplexenAbfolgevonProzessen:
Dialektkontakt DialektmischungHerausbildungvonneuemDialekt
4.EntwicklungvonNeuseeländisch-EnglischWichtigeDialektebeiderEntstehungvonNeuseeland-Englisch
4.EntwicklungvonNeuseeländisch-EnglischWichtigeDialektebeiderEntstehungvonNeuseeland-Englisch• HeuteistdasneuseeländischeEnglischdemSüdost-Englischsehrnahe
• ABER:Esfandkeine„Verpflanzung“vonbspw.London-Englischstatt!!
• ZeitgenössischeSprecherausSüdostenglandklingenandersalsneuseeländischeSprecher
• Ziel:Erklären,wieNZE(NewZealand English)dasErgebnisvonDialektkontakt,DialektmischungundNeuformungsprozessenist
5.3PhasenbeiderEntwicklungeinesneuenDialekts1.Phase:Rudimentary Levelling• ErstmaligerKontaktzwischenSprechernunterschiedlicherregionalerundsozialerVarietäten
• Anpassungdurchface-to-faceInteraktionà EinigeMerkmalederInput-Dateiengehenverloren
• Beispiel:/v//W/Merger
InSüdostenglandweitverbreitet
/W/hat/v/inWörternwievillage ersetzt
àMerkmalbeiONZE-Sprechernnichtvorhanden
à AufgrundextremerMinderheitund/odergeringemsoziolinguistischenStatusfälltdas
Merkmalfrühweg
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Rudimentary Levelling
2.Phase(1):ExtremeVariability• GroßeVariabilitätaufgrundvonsoziolinguistischenUnterschiedenderverschiedenenGemeinschaften
• Arrowtown:SiedlerausAustralien,SchottlandundIrland
•Milton:SiedlerausSchottland
•Makarora:FamilielebtinIsolation
• GradderlinguistischenVariabilitätineinerSiedlungbeeinflusstdieGeschwindigkeiteinerDialektneubildung
NeuseelandSüdinsel
Makarora
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Rudimentary Levelling ExtremeVariability
2.Phase(1):ExtremeVariabilityBemerkenswerteVariabilitätvon3Typen:
1. MischunglinguistischerModelle:• KindererwerbennormalerweiseDialektvonGleichaltrigen• Nichtmöglichin„dialect-mixture“Situation,daeskeinen„peer-dialect“gibt• OrientierungandenlinguistischenModellenderErwachsenenà Kinderwählenfreiaus,welcheVariantensieausunterschiedlichenDialektenübernehmen
• EsentstehenneueKombinationen• VoralleminDatenzwischen1850und1870zufinden
2.Phase(1):ExtremeVariabilityBeispiel:MischunglinguistischerModelleMalcomRitchie,*1866inCromwell(Neuseeland),SohnvonschottischenEltern• KombiniertMerkmalevonirischemund/oderschottischemUrsprungmitMerkmalendesBritishEnglish• Irisch-Englisch:AnstelleeinesdentalenFrikativs/ð//θ/wirdeindentalerPlosiv/d//t/produziert• Südost-Englisch:/h/-dropping (ammer anstatthammer)• Schottisch-Englisch:Unterscheidungzwischen/ʍ/und/W/wieinwhich undwitch• Südwest-Englisch:wadn anstellevonwasn‘t
2.Phase(1):ExtremeVariability2.Großeintra-individuelleVariabilität
• Größereintra-individuelleVariabilitätbeiSprechernauslinguistischem„Meltingpot“
• GrößereHüllkurvebeiderVokalrealisierung• DRESS[ɛ]VokaleüberlappensichmitKIT[I]VokalenundreichenbisindenRaumvonTRAP[æ]Vokalen
à BeiSprechern,vondenenElternausunterschiedlichenGegendenkommen
2.Phase(1):ExtremeVariability3.Großeinter-individuelleVariabilität
• Größereinter-individuelleVariabilitätbeiSprechernauseinemlinguistischen„Meltingpot“
• PhonetischeMerkmalevonSprechernausderselbenFamilieunterscheidensichvoneinander
Beispiel:FamilieRitchie
HerrR.Ritchie (*1864) FrauH.Ritchie (*1863)
Schwager Schwägerin
Gingenzusammenin diegleicheKlasse,wohntenlangeZeitimgleichenHaushalt
OffenereVokalrealisierungen Geschlossenere Vokale[ɛ]inTRAPanstellevon[æ]und[e]inDRESSanstellevon[ɛ]
/r/-Realisierungals/r/- gefärbtesSchwa[ɚ] /r/-Realisierung alsTap [ɾ]
2.Phase(2):FurtherLevelling•Wenigerinter-individuelleVariabilitätimVergleichzu2.Phase(1)
• ObwohlMerkmalenachNeuseelandgebrachtwurden,sindsiekaumindenAufnahmen
Beispiel:5anstellevon6Vokalen(FOOT/STRUTVokal)
• FOOTVokalimlexikalischenSetvonSTRUTà /ʊ/inbeidenFällen•WeitverbreitetbeiderMittelschichtundArbeiterklasseinNordengland
• NureinSprecherverwendet5anstellevon6Vokalen
• 5VokalsystemwarinderUnterzahl
• AusdenHauptauswanderungsgebietenweistnurWarwickshire dasMerkmalauf
2.Phase(2):FurtherLevellingBeispiel:ZentralisierterKITVokal
•Weitverbreitetim„Lowland Scottish English“
• FehltimONZE-Korpuskomplett,aber22%derEinwandererkamenausSchottland
• Allerdings:DiemeistenkamenausdenHighlands und/oderhatten„gebildeteren“Akzent
•Merkmalnichtvorherrschendgenug,umsichdurchzusetzen
• HeuteistzentralisierterKITVokalimNZEweitverbreitet
• Aber:NichtaufgrundvonschottischemInput,daMerkmalfrühnivelliertwurde
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Rudimentary Levelling ExtremeVariability FurtherLevelling
3.Phase:Focussing• DerneueDialektbildetsich
• Intra- undinter-individuelleVariabilitätsindstarkreduziert
• NeuseeländischesEnglischweistnurgeringeregionaleUnterschiedeauf:
WarumklingtdieneueVarietätsowiesieklingtundwarumfandLevelling aufdieseganzbestimmteWeisestatt?
à Aufnahmenanalysieren,dieLevelling- Stufe(2.Phase(2))nochnichtdurchlaufenhaben
undmitmodernemNZEvergleichen
Wasgingverloren?Wasblieberhalten?Undwarum?
6.Neuseeland-EnglischalsMischdialekt• NZEgleichtphonologischderVarietätausSüdostengland
• SprecherausSüdostenglandnichtinderÜberzahl,sondernvieleMerkmaleauchinanderenVarietätenvorhandenà DieseMerkmalesetztensichdurch
•MerkmaldesSüdostenglischen,dassichnichtdurchgesetzthat:/h/-dropping
• VonanderenDialektennichtgeteilt,somitinderMinderheit
• 25%derONZE-Sprecher(hauptsächlichÄltere)weisen/h/-dropping auf
• ImmodernenNeuseeland-Englischnichtzufinden
•WeiteresMerkmal,dassichnichtdurchgesetzthat:/W,ʍ/- Verschmelzung
• Schottisch/Irisch/NordenglischeVariantemitderUnterscheidungzw.Walesundwhales setztesichdurch
• HeuteMergerimNZEvorhanden,aberrelativneuesPhänomen
7.ZufälligkeitundÜbertragung•WarumsetztensichmancheVarietätendurchundweshalbwerdeneinigenichtweitergeführt?
•MehrheitsanalysederSprachdatenkannAufschlussdarübergeben
•WelcheVariantensindinderzweitenPhaseinderMehrheit• Erstesnivellierenfandbereitsstatt• WelcheVariantensindübrigundwelchesinddavoninderMehrzahlbzw.Unterzahl?
• Vorallemdie„Mehrheitskandidaten“sinddie,dieinderDialektneubildungüberleben
Durchsetzenvonunmarkierten Formen• Trudgill (1986)istderMeinung,dasslinguistischunmarkierte Formenüberleben,auchwennsieinderMinderheitsind
• /ə/ vs./I/inunbetontenSilben beiWörternwiewanted,horses etc.:
• /ə/-Verwender:SprecherausIrland,EastAnglia,WestCountryundanderenäußereGebietenausEngland
• /I/-Verwender:SprecherausSchottland,derLondonerRegionundauszentralenGebietenvonEngland
• Ausschließlich32%derONZE-SprecherverwendendasSchwa,alleanderenunterscheidenzw./ə/ und/I/undbildenUnterschiedzw.Rosa‘s undroses• AberimNZEsinddieseWörterwieboxes undboxers homophon
à /ə/ setztesichaufgrundvonUnmarkiertheit durch,soTrudgill
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Rudimentary Levelling ExtremeVariability FurtherLevelling +Focussing
DurchsetzenvonFormeninderÜberzahl• Beispiel:Interdentale
• VieleONZE-SprecherverwendenirischesMerkmal:[t,d]anstellevon[θ,ð]
• Interdentale[θ,ð]inderMinderheit,verschwandenà IrischesMerkmalsetztesichdurch
• Beispiel:Vokal/a:/
• GroßeBandbreiteanRealisierungenvon/a/(vonfrontalbishinten)
• Frontales[a]:ÜblicheVarianteim19.Jhdt.inEngland
• DieseVariantewaramhäufigstenimKorpusvorhandenundsetztesichdurch
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Rudimentary Levelling ExtremeVariability FurtherLevelling +Focussing
DurchsetzenvonFormeninderÜberzahl•Beispiel:VokaleKIT,DRESS,TRAP
• GroßeBandbreiteanRealisisierungen
• Geschlossenere Vokalvarianten[i,e,ε]:Typischfürdas19.Jhdt.inSüdengland
• Geöffnetere Varianten:TypischfürNordengland,SchottlandundIrland
• GeschlosseneVariantenhäufigervorhandenà setztensichdurch
•Beispiel:Diphthong-Shift
• FACE,PRICEandCHOICEVokale verschieben sich gegen denUhrzeigeresinn
à [ai]à [oi],[au]à [ɛu]
• 75%derONZE-Sprecher weisen Verschiebungen vonmind.einigen Diphthongen auf
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Rudimentary Levelling ExtremeVariability FurtherLevelling +Focussing
KomplexeFälle• DurchsetzungvonVariantennichtaufgrundvondemografischenFaktoren
• Beispiel:DANCEVokal
• AkzentedesEnglischenbietenzweiAussprachevariantensolcherlexikalischerItems:• NordenglandundNordamerika:/æ/• AkzenteinSüdengland:/a:/
• Erklärung:
• /æ/im18.Jhdt.inSüdostenglandgelängtundrückverlagertà phonologisiert zu /a:/
• VorstimmlosenFrikativwieinlaugh,path,grass undvorbestimmtenClustern(NasalgefolgtvonObstruenten)wieinsample,demand,plant,dance,branch
KomplexeFälle• VieleAustralierundSprechermitbestimmtenwalisischenAkzentenhaben/æ/inWörternwiesample,aber/a:/inWörternwielaugh
• AndereAustralierundauchNeuseeländerhabendassüdenglischeSystemundverwendeninbeidenFällen/a:/
• ErklärungvonWells(1982):• Südenglischedance-TypWörterschwanktenzwischenlangemundkurzemVokal• OdersiehattenzuersteinenkurzenVokal,dersichdannspäterzueinemlangenentwickelthat
• Trudgill etal.(2000):Vermutung,dasszweiLautwandelstattfanden(letztereErklärungvonWells)
àBeweiseimONZE-Korpus:NachdemExkludierenvonSprechern,diebeideVariantennichtvoneinanderunterscheidenodereinennordenglischenAkzenthaben,bleiben38von79Sprechernübrig,die/a:/imlexikalischenSetvonafter,grass,path und/æ/indemSetvondance,plant,sample verwenden
• ZunächstfandLängung von/æ/nach/æ:/stattundanschließendRückverlagerungnach/a:/
8.ZusammenfassungTrudgill etal.(2000)• DialektmischungundneueDialekteentstehennichtwillkürlich
• AufgrundvonDialektkontakterfolgtDialektmischung
• DurchLevelling wirddieVariabilitätineinerMischungbehoben
àEinneuerDialektentsteht
• VorhersagbarkeitderMischungunddesneuenDialektsdurch:• Aussagen,welcheDialektebeteiligtsind• VerteilungderSprecher• VorkommenvonVarianten
ColonialdialectcontactinthehistoryofEuropeanlanguages:Ontheirrelevanceofidentitytonew-dialectformation(Trudgill,P.(2008))
• IdentitätspieltbeiderBildungeinesneuenDialektskeineRolle
• HistorischeBeispielederFormierungvonneuenDialektenaufgrundvonKolonien,beiderderIdentitätsfaktorkeineRollegespielthabenkann
• EinigeWissenschaftlerteilenTrudgill‘s Ansichtnicht,dassDialektkontaktzwangsläufigzueinerVermischungvonDialektenführt
•Wall(1938)undHammarström (1980)sindderMeinung,dassneuseeländischesundaustralischesEnglischCockney-Englishist,welchesvonSüdostenglandmitgebrachtwurde
• Grundfrage:WiesosolltenSprecherihrVerhalteninderGegenwartvonanderenSprecherneinesanderenDialektsändern,obwohlsiesichgegenseitigauchsoverstehenwürden?
à DerfundamentaleMechanismus,derzurDialektmischungführt,istdieAnpassunginderface-to-faceInteraktion
1.WarumpassensichSprecheraneinanderan?• Dialektmischungistunumgänglich,weilAnpassungeintiefautomatisierterProzessist
•MenschengehensprachlichnachdemeinfachenMaximvor:„Talklikethe others talk.“(Keller(1994:100))
• VerhaltenskoordinationistangeborenundfürDialektmischungverantwortlich
• Verhaltenskoordination=AntriebfürEntwicklungneuer,gemischterKolonialvarietäteneuropäischerSprachen
• “Linguisticdiffusionandnew-dialectformationare“mechanicalandinevitable”becauselinguisticaccommodationisautomatic,because,asCappella(1997:69)says,itisanaspectof“therelativelyautomaticbehaviorsmanifestedduringsocialinteraction.”(Trudgill 2008:252)
1.WarumpassensichSprecheraneinanderan?• AuchLabov argumentiertindieseRichtung:
“asalways,itisgoodpracticetoconsiderfirstthesimplerandmoremechanicalviewthatsocialstructureaffectslinguisticoutputthroughchangesinfrequencyofinteraction.”(Labov 2001:506)
•Werinteragiertmitwemammeisten?à Eine Frage derKommunikationsdichte
• Labovs PRINCIPLEOFDENSITSY:“Theprincipleofdensityimplicitlyassertsthatwedonothavetosearchfora motivatingforcebehindthediffusionoflinguisticchange.Theeffectismechanical andinevitable;theimplicitassumptionisthatsocialevaluationand attitudesplayaminorrole.”(Labov 2001:20)
• Imitationführt zu Dialektmischung undist komplett automatisch
• ImitationnichtaufgrundvonsozialenGegebenheiten,sondernweilsieangeborenist
1.WarumpassensichSprecheraneinanderan?• GegensätzlicheMeinungvonTuten:
„[…]speakersaccommodatetothespeechoftheirinterlocutorsinordertopromoteasenseofcommonidentity.“(Tuten2003:29)
• AnpassungenfindennichtzumkommunikativenZweckstatt,sondernumeinegemeinsameIdentitätzuschaffen
• FolgendeBeispiele,dieTrudgill (2008)anführt,sollenGegenteiligesbeweisen
2.DieEntwicklungvonIrisch-Englischim14./15.Jahrhundert• Irisch-Englisch=ResultatvonDialektkontaktundDialektmischung(vgl.Samuels1972)
• EnglischeSiedlerhauptsächlichausdenWestMidlandsunddemSüdwestenEnglands
• GrundlagefürAnalysenwarenTexte• VerwendeteSprache(Irisch-Englisch)wardasProduktvonverschiedenenDialekten• Beispiel:“Intermediateforms“/gemitteltephonetischeVariantenvoneach
•WestMidlandsundMittelenglisch:[ux]
•SüdwestlicheVarietät:[ex]• IrischenTexten:[eux]à ErgebnisausdenkonkurrierendenFormen[ex]und [ux]
• Irisch-Englischentstandnicht,weilanglophoneSiedlereinenationaleIdentitätschaffenwollten,umsichvondenenglischsprachigenEngländernabzugrenzen.
3.Romanische Varietäten des13.Jahrhunderts inValenciaGeschichtlicherHintergrund:
• ChristlicheEroberungüberdieMauren
• Folge:KatalanischweitetesichvomNordostenweiterinRichtungSüdeninRichtungdervalencianischen Provinzaus
• BeteiligtammilitärischenKampfwarenArogeneser undKatalanen
• LinguistischeEntwicklungSpanien
• RomanischeVarietäten,dienachValenciakamen:• Arogenesisch• Ost- undWestkatalanisch
3.Romanische Varietäten des13.Jahrhunderts inValencia• Alt-Ostkatalanisch:Unterscheidet/e/(/eɾbə/),/ɛ/(/tɛrə/)und/ə/(/əntɾə/)
• Arogenesisch:Unterscheidet/e/und/ie/,/entre/ABER/ieɾba/UND/tiera/
•Westkatalanisch:Unterscheidet/e/(/entɾe/,/eɾba/)und/ɛ/(/tɛra/)
à Valenzianisch-Spanisch:Formen/e,ɛ/sindvorhanden.(/entɾe/,/erba/,aber(/tɛra/)
/ie/und/ə/verschwanden,weilsieinderUnterzahlwaren
4.AltenglischalskolonialeDialektmischung• Süd- undOstenglandsowiesüdöstlichesSchottlandwurdenvongermanischenSprechernbesiedelt
• GermanischeVolksstämmederJüten,Angeln,SachsenundFriesenkamennachEngland,somitauchverschiedeneVarietäten
• Nielsen(1998):AltenglischistdasErgebniseinerMischungderWestgermanischenDialektformen vonKontinentaleuropa
• Altenglischwarsehrvariabel• Beispiel:first,vielealternierendeFormen• ærest (vgl.Althochdeutscheristo)• forma(vgl.Altfriesischforma)• formesta (vgl.Gotischfrumists);• fyrst (vgl.Altnordischfyrstr).
4.AltenglischalskolonialeDialektmischung• Beispiel:to be
• ImAltenglischenwerdenzweiFormenverwendet:• eom undbeom (ichbin)• eart undbist (dubist)
Gothisc
h+Altnordisch
Altsächsisc
h+AH
D
5.SchlussfolgerungausdenBeispielen• SeitderBlütezeitdeseuropäischenKolonialismushabensichindenmeistenKolonienneueIdentitätenentwickelt
• DieseIdentitätenhabeneinestarkesprachlicheKomponente
• FallseinegemeinsameIdentitätdurchSprachegefördertwird,erfolgtdasaufgrundvonAnpassungenundistnichtselbstdietreibendeKraft(vgl.Trudgill 2008)
• IdentitätsfaktorenkönnennichtzurEntwicklungneuersprachlicherMerkmaleführen
• Trudgill‘s AnsichtstößtaufKritik(v.a.vonSoziolinguisten!)
KritikTrudgill (2008) Holmes& Kerswill (2008)
IdentitätspieltkeineRollebeiderBildungeinesneuenDialekts
SozialeFaktorenspieleneineRolle,Dialektkontakt reichtnichtaus
NeueDialekteentstehen deterministischausgemischtenInput-Dialekten
SoziolinguistenmüssenverschiedeneGründeidentifizieren,aus denenMenscheneinesprachl.Formannehmen(daruntersozialeFaktoren)
KindersindHauptverantwortlicheineinerDialektneubildung.Da KindernichtwieihreElternsprechen,wurdensieauchnichtlinguistischsozialisiert.SozialeFaktorenspielensomitkeineRolle
Menschenbringensozioling.WissenmitundhabenEinstellungenzugewissenVarietätenà sozialeFaktorenbeeinflussendieHäufigkeitderInteraktion.Kinderwurdendementsprechendlinguistischsozialisiert.
Anpassung/Imitationerfolgt,weileseinangeborener/biologischerMechanismusist
Anpassung/Imitationerfolgtaufgrund vonsozialenFaktoren
Wobspw.zweiVariantenimgleichen Maßevorkommen,überlebenbeide.
Woeskeinevorherrschende Variantegibt,entscheidensozialeFaktoren,welchesichdurchsetzt
QuellenHolmes,J.&Kerswill,P.(2008):Contactisnotenough:aresponsetoTrudgill.LanguageinSociety, 37,273-277.
Labov,W.(1994).Principles of linguistic change.Oxford:Blackwell.
Siegel,J.(1985):Koines andkoineization,LanguageinSociety,Vol.14,No.3,pp.357-378,CambridgeUniversitiy Press
Trudgill,P.,Gordon,E.,Lewis,G.,Maclagen,M.(2000):Determinism innew-dialect formation and the genesis of NewZealand English.Journalof Linguistics,36,299-318.
Trudgill,P.(2008):Colonial dialect contact inthe history of Europeanlanguages.LanguageinSociety, 37,241-253.
Trudgill,P.(2008):Onthe role of children,and the mechanical view:Arejoinder.LanguageinSociety, 37,277-280.
Warren,P.(2012):OriginsanddevelopmentofNewZealandEnglish,InternationalJournalofLanguage,TranslationandInterculturalCommunication20121(1),pp.87-102,VictoriaUniversityofWellington,NewZealand.
Wells,J.C.(1982).AccentsofEnglish.Cambridge:CambridgeUniversityPress.
https://www.quora.com/What-might-an-evolved-English-language-look-and-sound-like-200-years-from-now
https://imgur.com/slqWq3m?r