Universität Leipzig
Philologische Fakultät
Herder-Institut
SoSe 2013
Modul ‘Deutsch für den Beruf‘
Projektseminar
Dozenten: Prof. Dr. Karen Schramm, Dr. Ramona Bitter-Karas, Diana Feick
Deutsch als Fremdsprache im Pflegebereich
Projektbericht
26. Juli 2013
Oliver Anschütz DaF als Kernfach, 6. Fachsemester
Matrikelnummer 2290259 [email protected]
Lisa Lotta Damm DaF als Kernfach, 4. Fachsemester
Matrikelnummer 2500534 [email protected]
Rhoda Ama Woitke DaF als Kernfach, 2. Fachsemester
Matrikelnummer 2869989 [email protected]
Susanne Höhne DaF als Kernfach, 6. Fachsemester
Matrikelnummer 2296478 [email protected]
Gliederung
I. EINLEITUNG ………………………………………………………………………. 1
II. BEDARFSANALYSE ………………………………………………………………. 2
1. Theoretische Verortung …………………………………………………………………... 3
1.1 Bedarf ………………………………………………………………………………… 3
1.2 Bedürfnis ……………………………………………………………………………... 3
2. Forschungsfragen und Hypothesen ………………………………………………………. 4
3. Datenerhebung …………………………………………………………………….……… 5
3.1 Datenerhebungsmethoden ……………………………………………………………. 5
3.1.1 Recherche …………………………………………………………………….. 5
3.1.1.1 Berufsbild AltenpflegerIn ………………………………………………… 6
3.1.1.2 Arbeiterwohlfahrt (AWO) ………………………………………………... 7
3.1.1.3 Euro-Schulen Leipzig …………………………………………………….. 7
3.1.2 Fragebögen ……………………………………………………………………. 8
3.1.3 Interview ……………………………………………………………………… 9
3.1.4 Datenschutz und Einverständniserklärung ………………………………….. 10
3.2 Einrichtungen und Teilnehmer ……………………………………………………… 10
3.2.1 Leipziger Einrichtung ……………………………………………………….. 10
3.2.2 Berliner Einrichtung ………………………………………………………… 11
3.3 Reflexion ……………………………………………………………………………. 12
4. Ergebnisse der Datenerhebung ………………………………………………………….. 14
4.1. Fragebögen …………………………………………………………………………. 14
4.2. Interview ……………………………………………………………………………. 17
III. TEXTANALYSE ………………………………………………………………………. 19
1. Vorbetrachtungen …………………………………………………………………………. 19
1.1 Textauswahl ………………………………………………………………………….. 19
1.2 Kurzbeschreibung der ausgewählten Textsorten …………………………………….. 20
1.2.1 Die Verfahrensanweisung …………………………………………………….. 20
1.2.2 Der Biographiebogen …………………………………………………………. 20
1.2.3 Der Pflegebericht ……………………………………………………………... 21
1.3 Theoretische Vorbetrachtung ………………………………………………………… 21
2. Textanalyse ……………………………………………………………………………….. 23
2.1 Vorbemerkungen ……………………………………………………………………… 23
2.2 Strukturelle Kriterien ………………………………………………………………… 25
2.3 Grammatik …………………………………………………………………………… 27
2.3.1 Text 1: Verfahrensanweisung MRSA …………………………………………. 27
2.3.2 Text 2: Biographiebogen ……………………………………………………… 33
2.3.3 Text 3: Pflegebericht ………………………………………………………….. 39
2.4 Semantik ……………………………………………………………………………… 41
2.4.1 Text 1: Verfahrensanweisung MRSA ………………………………………….. 41
2.4.2 Text 2: Biographiebogen ………………………………………………………. 45
2.4.3 Text 3: Pflegebericht …………………………………………………………... 49
3. Ergebnisse der Textanalyse ……………………………………………………………….. 50
3.1 Semantische Ebene …………………………………………………………………… 50
3.1.1 Wortfelder ……………………………………………………………………... 50
3.1.2 Wortfamilien …………………………………………………………………... 52
3.2 Grammatische Ebene ………………………………………………………………… 53
3.2.1 Grammatischer Gesamtüberblick ……………………………………………… 53
3.2.2 Grammatischer Einzelüberblick ………………………………………………. 53
3.2.2.1 Grammatische Merkmale Text 1 ………………………………………….. 53
3.2.2.2 Grammatische Merkmale Text 2 ………………………………………….. 55
3.2.2.3 Grammatische Merkmale Text 3 …………………………………………. 57
IV. DIDAKTISIERUNG …………………………………………………………………... 59
1. Schlussfolgerungen aus Bedarfs- und Textanalyse............................................................ 59
2. Vorbetrachtungen............................................................................................................... 60
2.1 Zielgruppe.................................................................................................................... 60
2.2 Profile Deutsch............................................................................................................. 60
2.3 Modulplanung ………………………………………………………………………. 61
2.4 Szenarien....................................................................................................................... 62
2.5 Elemente....................................................................................................................... 62
2.6 Lernziele und Kann-Beschreibungen .......................................................................... 63
3. Didaktisierungen ............................................................................................................... 65
3.1 Legende Didaktisierungen …………………………………………………………... 65
3.2 Didaktisierung 1 zum Text Verfahrensanweisung....................................................... 66
3.3 Didaktisierung 2 zum Text Biographiebogen.............................................................. 80
3.4 Didaktisierung 3 zum Text Pflegebericht.................................................................... 90
V. FAZIT …………………………………………………………………………………… 96
VI. QUELLENVERZEICHNIS…………………………………………………………… 98
VII. ANHANG …………………………………………………………………………….. 100
1
I. Einleitung
Schon lange ist bekannt, auf welches Problem unsere Gesellschaft in den letzten Jahren
kontinuierlich zusteuert: Sie altert. Dass die Gesellschaft altert, stellt per se noch keine
kritische Situation dar. Die Frage ist, wer wird sich um all die älteren Menschen kümmern,
wenn sie die alltäglichen Dinge einmal nicht mehr selbst verrichten können? Falls ältere
Menschen nicht in der Familie gepflegt werden, lautet die offensichtliche Antwort:
Altenpfleger und Altenpflegerinnen. Ein Beruf mit Zukunft möchte man meinen, jedoch
herrscht, wo immer man sich auch erkundigt, steter Personalmangel im Pflegebereich. Die
Antwort auf die Frage nach dem Warum scheint klar: viel Arbeit, hohe physische und
psychische Belastung u. a. durch Schichtarbeit für einen relativ geringen Lohn. Die Lösung
für dieses Personalproblem ist naheliegend und einfach: Rekrutierung von Pflegepersonal aus
dem Ausland. Hierbei handelt es sich bisher oftmals um das osteuropäische Ausland, wie
etwa Polen, Russland oder die Ukraine, neuerdings berichten die Medien aber auch von
Anstrengungen, Pflegekräfte aus Südeuropa, Indien oder China anzuwerben
(Buntenbach/Greschner 2011).
Im Fachbereich „Deutsch für den Beruf“ war es unsere Aufgabe, eine Bedarfs und
Bedürfnisanalyse in Pflegeeinrichtungen durchzuführen. Die zentrale Fragestellung lautete:
Wo und welchen sprachlichen Bedarf / welche sprachlichen Bedürfnisse gibt es auf Seiten der
Leitungsebene bzw. Institutionen, auf Seiten der ausländischen Pflegekräfte sowie auch
seitens der Bewohner und Bewohnerinnen einer Pflegeeinrichtung. Auf Basis dieser
Fragestellung suchten wir zunächst geeignete Methoden zur Datenerhebung. Wir führten
Begehungen und Erkundungen in den Einrichtungen durch und erfragten mittels Interviews
und Fragebögen Bedarf und Bedürfnisse.
Im Rahmen der Datenerhebung sammelte unsere Gruppe insgesamt 22 Texte. Da es aufgrund
der Fülle an Texten unmöglich ist, alle vorhandenen pflegespezifischen Texte zu
berücksichtigen, ist die durch uns erfolgte Auswahl subjektiv und wurde in Zusammenarbeit
mit der Pflegeleitung der Berliner Einrichtung, die für sie wichtige Texte vorschlug, erstellt.
Bei den ausgewählten Texten handelt es sich um eine Verfahrensanweisung, einen
Biographiebogen und einen Pflegebericht.
Es folgte eine Textanalyse nach semantischen und grammatikalischen Gesichtspunkten. Die
darauf aufbauenden Didaktisierungen orientieren sich an den drei analysierten authentischen
Texten, die für die Übungen und Aufgaben nicht bzw. nur minimal gekürzt oder verändert
wurden. Außerdem haben wir versucht, die Fertigkeiten Hören, Lesen, Sprechen und
2
Schreiben in unseren Didaktisierungen zu berücksichtigen, wobei der Fokus auf dem
Schreiben liegt und die Arbeit mit anderen Fertigkeiten meist auf das Schreiben vorbereitet.
Desweiteren versuchten wir, den LernerInnen, möglichst verschiedene Übungstypen
(Assoziogramme, Lückentexte, Spiel, etc.) sowie offene, halboffene und geschlossene
Aufgaben anzubieten. Allerdings ist zu sagen, dass die LernerInnen aufgrund des
Ausgangsniveaus A2 noch stärkerer Leitung bedürfen und der Anteil offener Aufgaben
deshalb geringer ausfällt als der der geschlossenen. Um die LernerInnen für eigene
Lernstrategien zu sensibilisieren, haben wir z.B. globales und selektives Lesen und Hören in
die Didaktisierungen einbezogen. Ein weiterer wichtiger Aspekt für unsere Didaktisierungen
ist, dass verschiedene Sozialformen wie Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit angewendet
werden.
II. BEDARFSANALYSE
Die Anzahl der Beschäftigten aus dem Ausland ist im Gesundheitswesen mittlerweile
überdurchschnittlich hoch. So haben insgesamt 11,5 Prozent aller Beschäftigten im deutschen
Gesundheitswesen eigene Migrationserfahrung. In Nordrhein-Westfalen ergab eine
Untersuchung, dass knapp 30 Prozent der Altenpflegefachkräfte einen Migrationshintergrund
haben (Angelovski 2012: 34). Der demografische, politische und strukturelle Wandel in
Deutschland wird zu einer Vielzahl von interkulturellen Überschneidungen im
Gesundheitsbereich führen. Dieser Herausforderung muss sich der Pflegesektor stellen. Erste
Pflegeanbieter und Projekte befassen sich mit dem Problem der oftmals nicht ausreichenden
Sprachkenntnisse ausländischer Pflegekräfte. Wer im Pflegebereich arbeiten will, muss nicht
nur die medizinische Fachsprache verstehen können, sondern auch in der Lage sein,
Alltagsgespräche, schriftliche Dokumentationen, Notfallsituationen und Telefonate sprachlich
zu bewältigen. Hinzukommt, dass Altenpflegeeinrichtungen heutzutage meist nicht mehr nur
ältere, sondern auch psychisch oder physisch kranke Menschen, unabhängig vom Alter,
betreuen und pflegen. Es ist also in jedem Fall davon auszugehen, dass die Arbeit mit
Menschen, die an diversen körperlichen und geistigen Gebrechen leiden, ein hohes Maß an
kommunikativer Kompetenz, Ausdauer und Verständlichkeit fordert. Einerseits müssen die
Pflegekräfte verstehen, was der Bewohner äußert, und andererseits sollten die Bewohner mit
dem Pflegepersonal kommunizieren können. Missverständnisse und Probleme in der
Kommunikation können, gerade im Pflegebereich, zu kritischen, auch lebensgefährlichen
Situationen führen. Nicht zuletzt ist der Pflegebereich ein Arbeitsbereich, der ständig mit
3
unvorhergesehenen Notfallsituationen und dem Tod konfrontiert wird. Auch die rechtliche
Seite des Pflegeberufs mit Betreuungen, richterlichen Beschlüssen u.a. ist nicht zu
unterschätzen und stellt eine weitere Herausforderung für PflegemitarbeiterInnen dar.
1. Theoretische Verortung
1.1 Bedarf
Der berufsbezogene Sprachbedarf bezieht sich auf objektive Anforderungen im Berufsalltag.
Nach Szablewski-Cavus (2000: 18f., zitiert nach Haider 2009: 32) entspricht der objektive
Bedarf „den kommunikativen Anforderungen im berufs- bzw. arbeitsplatzspezifischen
Kontext“. Während sich Sprachbedürfnisse am einzelnen Lerner orientieren (Schramm,
Vorlesung „Deutsch für den Beruf“ SoSe 2013) werden die Sprachbedarfe von einer
Institution, einem Arbeitgeber bzw. Unternehmen vorgegeben und orientieren sich am
Produkt, das im Berufsfeld Pflege der Pflegequalität entsprechen würde. Haider (2009: 30)
sieht den Begriff ‘objektive Sprachbedarf‘ eher kritisch, da dieser durch die „linguistischen,
pädagogischen, institutionellen, kulturellen, politischen“ Vorgaben einer Einrichtung immer
auch „ideologisch gefärbt“ sei.
1.2 Bedürfnis
Deutschkenntnisse sind Voraussetzung für den Berufseinstieg. Besonders Pflegekräfte mit
Migrationshintergrund würden die „sensible Phase“ Berufseinstieg (Haider 2009: 34) mit der
Sicherheit guter Sprachkenntnisse leichter bewältigen. Haider (2009: 34) berichtet von einer
Inderin, die genau diese Voraussetzungen für ihren Beruf nicht mitbrachte. Ausländische
Pflegekräfte sind in der beruflichen Einstiegsphase mit den kommunikativen Anforderungen
teilweise überfordert und haben oft nicht die Möglichkeit Schulungen diesbezüglich zu
besuchen. Wie Haider (2009: 35) anschaulich schildert, ist es den Pflegekräften mit
Migrationshintergrund oft unangenehm, deutsche Begriffe im Berufsalltag nicht sofort
verstehen zu können, womit auch der Wunsch nach mehr Unterstützung im Bezug auf
Sprache einhergeht. In diesem Zusammenhang beschreibt der Terminus Sprachbedürfnis die
subjektiven Erwartungen, Wünsche, Erfahrungen und die Motivation der Betroffenen, d.h. der
lernenden Pflegekräfte (Szablewski-Cavus 2000: 18f., zitiert nach Haider 2009: 32) anhand
derer kommunikative Hilfen oder Unterrichtsmaterialien erstellt werden können. Zudem seien
die subjektiven Bedürfnisse der Lerner gleichzeitig ein „wichtiges Korrektiv“ (Szablewski-
Cavus 2000: 18f., zitiert nach Haider 2009: 32), um den objektiven Bedarf der Institutionen,
4
d.h. deren Erwartungen und Vorstellungen, besser einzuordnen. Im Bezug auf die
Sprachbedürfnisse der ausländischen PflegemitarbeiterInnen stellte Haider (2009: 35ff.) fest,
dass die Betroffenen besondere Schwierigkeiten mit dem pflegespezifischen Wortschatz, dem
Hörverstehen von Dialekt sowie den Umgang mit Humor haben. Weniger Probleme bereite
den Lernern laut Haider (2009: 36) das medizinische Fachvokabular.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass beim Aufbau eines berufsbezogenen Sprachkurses
oder bei der Entwicklung von berufsbezogenen Unterrichtsmaterialien Ziele, Erwartungen,
Wünsche und Hoffnungen als subjektive Bedürfnisse der Teilnehmer berücksichtigt werden
sollten. Folgende Fragen könnten Teilnehmern im Rahmen einer Bedürfnisanalyse gestellt
werden (Integration durch Qualifikation-Leitfaden 2012: 15):
Was sind die Teilnehmer bereit zu tun, um ihre Ziele zu erreichen?
Wie sieht die Befindlichkeit bzw. Motivation der Teilnehmenden diesbezüglich aus?
Was sind sie bereit wozu zu lernen?
Wie sollte gelernt werden? Wie wollen sie lernen?
Wo sehen sie selbst Handlungsbedarf?
Welche Schwerpunkte und Inhalte soll der Unterricht haben?
2. Forschungsfragen und Hypothesen
Vor jeder Datenerhebung ist es wichtig, die Ziele eines solchen Vorhabens zu definieren. Um
eine möglichst ergiebige Datengrundlage zu gewährleisten, ist geplant sowohl Fragen zu den
allgemeinen Sprachkenntnissen der PflegerInnen als auch Fragen speziell zum Umgang mit
Texten zu stellen. Herauszufinden ist, wie hoch die PflegerInnen ihre allgemeinen
Deutschkenntnisse und verschiedene Fertigkeiten einschätzen und wie diese von der Leitung
eingeschätzt werden. In welchen Bereichen sind gute Deutschkenntnisse besonders wichtig
und wo treten häufig Probleme aus? Worauf sind diese möglicherweise zurückzuführen? Wie
gut schätzen die PflegerInnen ihre Kompetenzen im Umgang mit berufsspezifischen Texten
ein und wie sieht die Einschätzung vonseiten der Pflegeleitung aus? Wo treten in diesem
Bereich Probleme auf und was ist eine mögliche Begründung?
Schließlich ist es wichtig, das Bedürfnis nach Weiterbildung der PflegerInnen in den
Bereichen der allgemeinen Sprachkompetenz und speziell in der Textkompetenz
herauszufinden und zu ergründen, inwieweit auch die Pflegeleitung hier einen Bedarf erkennt.
Weiterhin ist es interessant, zu untersuchen, ob es Diskrepanzen im Selbst- und im Fremdbild
5
der PflegerInnen in Bezug auf Sprachkompetenzen gibt und ob Sprachbedürfnisse und
Sprachbedarfe deckungsgleich sind.
Hilfreich für die Auswertung der erhobenen Daten kann es sein, vor der tatsächlichen
Datenerhebung Hypothesen aufzustellen. Werden diese nicht erfüllt, können eigene falsche
Vorstellungen, die das weitere Arbeiten negativ beeinflussen könnten, revidiert werden. Zur
besseren Übersichtlichkeit werden die aufgestellten Hypothesen durchnummeriert.
Möglicherweise werden PflegerInnen und die Leitung die allgemeinen Deutschkenntnisse als
größtenteils befriedigend einschätzen (H1). Als wichtige Anwendungsbereiche werden hier
wohl vor allem die Kommunikation mit Bewohnern, Angehörigen und Ärzten genannt
werden (H2). Es ist zu vermuten, dass sich die Problembereiche damit decken werden (H3).
Es ist anzunehmen, dass vor allem die Fertigkeiten Sprechen und Hören zu Schwierigkeiten
(H4) führen werden. Eventuell sieht die Leitung hier etwas größere Probleme, als sie von den
PflegerInnen selbst gesehen werden (H5).
Im Textbereich werden die Fähigkeiten der PflegerInnen möglicherweise ebenfalls von ihnen
selbst als auch von der Leitung als befriedigend eingeschätzt. Vielleicht sieht die Leitung hier
sogar weniger Probleme, als die PflegerInnen selbst, da die Leitung höchstens das Ergebnis
erkennen kann, nicht aber, anders als beim Sprechen, den Weg zur fertigen sprachlichen
Äußerung (H6).
3. Datenerhebung
3.1 Datenerhebungsmethoden
Für die Datenerhebung zur Bedarfs- und Bedürfnisanalyse im Berufsfeld Pflege kamen in
unserer Projektgruppe die Recherche sowie die schriftliche (Fragebögen) und die mündliche
Befragung (Interview) zum Einsatz.
3.1.1 Recherche
Die Datenerhebungsmethode Recherche dient im Rahmen einer berufsbezogenen
Sprachbedarfsanalyse der „Beschaffung, Sichtung und Auswertung von nützlichen und
notwendigen Hintergrundinformationen“ (Weissenberg 2012: 21) aus dem Berufs- und
Arbeitsumfeld. Für unser Projekt dienlich erscheint uns zum einen die Internet-Recherche, bei
der erste Informationen und Eckdaten zum Berufsbild AltenpflegerIn gesammelt werden, und
zum anderen eine Recherche in der Fachliteratur (u.a. Fachbücher und Fachzeitschriften, z.B.
die Zeitschrift ‚Altenpflege‘).
6
3.1.1.1 Berufsbild AltenpflegerIn
Laut Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend waren im Jahr 2012 rund
2,4 Millionen Menschen pflegebedürftig. Bis zum Jahr 2030 soll diese Zahl sogar auf 3,3
Millionen anwachsen. Damit wächst auch gleichzeitig der Bedarf an qualifizierten
AltenpflegerInnen. Laut Bundesagentur für Arbeit kamen im Dezember 2012 auf 100
gemeldete offene Arbeitsstellen für Altenpflegefachkräfte nur 35 gemeldete Arbeitssuchende
(BMFSJ 2013). In einer Offensive wirbt das Bundesministerium:
„Rund 200.000 Altenpflegerinnen und Altenpfleger übernehmen Schlüsselrollen in der
Altenpflege; sie stehen ein für eine qualitätsvolle Betreuung Pflegebedürftiger, für ein
gutes Miteinander mit Angehörigen, für Innovationen und Teamgeist im
Unternehmen.“ (BMFSFJ, Qualifizierungsoffensive 2012)
AltenpflegerInnen unterstützen ältere hilfsbedürftige Menschen in ihrem Alltag. Sie arbeiten
u.a. in Altenpflegeheimen, Krankenhäusern, bei ambulanten Pflegediensten oder in Hospizen.
Ihre Aufgaben sind sehr vielfältig: AltenpflegerInnen sind sowohl für medizinische als auch
für sozialpflegerische Tätigkeiten zuständig. Ein Altenpfleger betreut, berät und pflegt die
Patienten und steht auch in engem Kontakt zu den Angehörigen. Viele Handlungen müssen in
Absprache mit dem zuständigen Arzt oder anderen externen Partnern wie Apotheken, Physio-
und Ergotherapeuten, Logopäden sowie Optikern, Hörgeräteakustikern oder Sanitätshäusern
durchgeführt werden. Deswegen zählen besonders die kommunikative Kompetenz, aber auch
Eigenverantwortung und Teamfähigkeit zu den wichtigsten Anforderungen in diesem Beruf.
Die im Heim lebenden oder ambulant betreuten Patienten sind pflegebedürftig und leiden oft
an mehreren Krankheiten gleichzeitig. Deshalb ist es sehr wichtig, dass AltenpflegerInnen
ihre durchgeführte Arbeit bzw. Pflegedienstleistung klar, deutlich, gut lesbar und verständlich
für den folgenden Pfleger dokumentieren, auch um Fehler bei folgenden
Behandlungsmaßnahmen am Patienten zu vermeiden.
Die Ausbildung zum Altenpfleger / zur Altenpflegerin, die insgesamt drei Jahre dauert,
umfasst eine schulische und eine praktische Ausbildungsphase und schließt mit einer
staatlichen Prüfung ab (altenpflege-krankenpflege.de). Oft scheint die Ausbildung zum
Altenpfleger / zur Altenpflegerin nicht ausreichend, um schriftliche und/oder mündliche
Sprachdefizite bei Auszubildenden mit Migrationshintergrund auszugleichen, da der
Schwerpunkt stärker auf der Pflege liegt. Andererseits haben Pflegekräfte mit
Migrationshintergrund, die ihre Berufsausbildung im Ausland absolviert haben, in ihrem
7
Arbeitsalltag in Deutschland (häufig Schichtarbeit) oft Probleme, einen Sprachkurs zeitlich zu
realisieren. Und schließlich besitzen Sprachkenntnisse – obwohl kommunikative
Kompetenzen für den Beruf des Altenpflegers/der Altenpflegerin von zentraler Bedeutung
sind – in Anforderungsprofilen an AltenpflegerInnen (auch aufgrund des wachsenden
Personalmangels) nicht immer die oberste Priorität.
3.1.1.2 Arbeiterwohlfahrt (AWO)
Als ein erster Anhaltspunkt für eine eigene Bedarfsanalyse diente uns ein Projekt des AWO
Bundesverband Berlin, der als Reaktion auf die zunehmenden kommunikativen
Anforderungen, die an Pflegekräfte mit und ohne Migrationshintergrund im Berufsfeld
Altenpflege gestellt werden, das von 2011 bis 2014 laufende Projekt „FaDa – Fachsprache
Deutsch in der Altenpflege“ (Flyer, AWO Bundesverband) initiierte. Welches fachsprachliche
Schulungen für Pflegekräfte in ausgewählten AWO-Pflegeeinrichtungen anbietet. Wie die
Projektleiterin Frau Baric-Büdel in ihrem Vortrag im Herder-Institut berichtete, bestand eine
erste Projektphase aus den Aufgaben Schwerpunktsetzung und Zielbestimmung für die
Schulungen, Ermitteln des Schulungsbedarfs sowie eine Sprachbedarfsermittlung (siehe
Präsentation Baric-Büdel), in deren Rahmen Hospitationen und Interviews (mit
Gesprächspartnern aus der Leitungsebene, mit Pflegekräften, BewohnerInnen, Angehörigen
und externen Fachkräften) durchgeführt sowie authentisches schriftliches Material aus dem
Pflegealltag gesammelt wurde. Mithilfe der Ergebnisse dieser ersten Projektphase wurden
acht Kursmodule (u.a. Arbeitsabläufe, pflegerische Versorgung, Kooperation mit
Angehörigen, siehe Flyer AWO) entwickelt, die sich am Arbeitsfeld Altenpflege orientieren.
3.1.1.3 Euro-Schulen Leipzig
Einen Einblick in die Lehrerperspektive (bezüglich berufsspezifischer Deutschkurse) ergab
sich in einem weiteren Vortrag von Frau Könze von den Euro-Schulen Leipzig, die die an
ihrer Einrichtung angebotenen berufsbezogenen Sprachkurse (im Rahmen des ESF-BAMF
Programms) vorstellte. Zwar gäbe es die Möglichkeit, Sprachkurse speziell für das
Arbeitsfeld Altenpflege anzubieten, aber leider liege in der Region (Leipzig) zurzeit die
notwendige Teilnehmerzahl nicht vor, sodass die Kurse zu den allgemeineren Arbeitsfeldern
Dienstleistungsbereich und gewerblich-technischer Bereich zusammengefasst wurden.
Teilnehmen können einerseits Arbeitssuchende, die bei Jobcenter oder Arbeitsagentur
gemeldet sind, oder bereits Beschäftigte (Handout Euro-Schulen). Die Sprachkurse haben
einen Umfang von 730 Unterrichtseinheiten und beinhalten ein Praktikum. Weiterhin erhalten
8
die Teilnehmer nach Ende des Sprachkurses eine Teilnahmebestätigung mit einer
individuellen Einschätzung ihrer Leistungen (Vortrag und Handout Euro-Schulen).
Im Rahmen einer Hospitation hatte unsere Gruppe Anfang Mai die Gelegenheit, einen
Einblick in den berufsbezogenen Sprachunterricht an den Euro-Schulen Leipzig zu erhalten.
Leider war kein Teilnehmer im Kurs, der im Gesundheitsbereich tätig ist bzw. tätig sein will.
In einem anschließenden Gespräch erfuhren wir, dass als Unterrichtsbasis das Lehrwerk
Berliner Platz diene, dieses aber oft nicht alle Themen abdeckt, sodass sich die Lehrkraft
Unterrichtsmaterialien meist selbst mit Hilfe von Online-Recherchen sucht und erstellt. Als
Lehrkraft sei man außerdem oft auch Sozialarbeiter und häufig würde Interesse und
Motivation auf Seiten der Lerner fehlen.
Obwohl die momentane Kurssituation an den Euro-Schulen Leipzig ein anderes Bild
vermittelt, zeigt unsere Recherche (vgl. Berufsbild AltenpflegerIn, Berliner
Pflegeeinrichtung), dass bundesweit ein größerer Bedarf an sprachlichen Fortbildungen für
den Pflegebereich zu bestehen scheint.
3.1.2 Fragebögen
Vorteile der schriftlichen Befragung (Weissenberg 2012: 16) sind z.B. der flexible, d.h.
ortsunabhängige Einsatz sowie ein geringer Zeitaufwand. Fragebögen schienen uns sehr
geeignet, da sie von den Probanden relativ zeitsparend ausfüllt werden können und so den
Arbeitsalltag in der Pflegeeinrichtung nicht unnötig stören. Weiterhin lassen sich Ergebnisse
aus Fragebögen aufgrund von Standardisierung leichter auswerten und miteinander
vergleichen als z.B. Antworten aus Interviews.
Zur Erhebung von Bedarf (bei der Leitungsebene der Pflegeeinrichtung) und Bedürfnissen
(bei den PflegemitarbeiterInnen mit Migrationshintergrund) entwickelten wir zwei
unterschiedliche Fragebögen (siehe Anhang Material 1 und 2). Wir teilten die Fragebögen
jeweils in zwei Frageblöcke: I. Fragen zu allgemeinen Sprachkompetenzen und II. Fragen zu
Kompetenzen im Umgang mit Texten. Die Fragebögen für die PflegemitarbeiterInnen mit
Migrationshintergrund enthielten einen dritten Frageblock, in dem Aspekte zur
Sprachlernbiographie erfragt wurden. Deshalb unterscheiden sich die Fragebögen in der
Anzahl der Fragen (Leitungsebene: 10 Fragen / Pflegemitarbeiter: 13 Fragen). In den
Fragebögen wurden geschlossene Fragen wie z.B. „Glauben Sie, dass Ihre eigenen
Sprachkompetenzen für Ihre Arbeitsbereiche / Ihre Aufgaben ausreichend sind?“ (siehe
Anhang Material 2, Frage 2), offene Fragen wie „Mit welchen speziellen Texten in Ihrem
Arbeitsbereich haben Sie besonders Schwierigkeiten? (siehe Anhang Material 2, Frage 8)
9
sowie Fragen mit skalierten Antworten („Wie schwierig sind fachspezifische Texte am
Arbeitsplatz im Allgemeinen für Sie persönlich?“, siehe Anhang Material 2, Frage 10).
Weiterhin haben wir versucht, die Fragen für die PflegemitarbeiterInnen mit
Migrationshintergrund zu vereinfachen wie in den Beispielen (1) und (2) (siehe Anhang
Material 1 Frage 9 bzw. Material 2 Frage 10).
(1) Frage: Für wie hoch schätzen Sie die Anforderungen der fachspezifischen Texte an
PflegerInnen mit Migrationshintergrund im Allgemeinen ein?
Antwortmöglichkeit:
Texte haben einen … Sehr hohen □ Hohen □ Mittleren □ Geringen Schwierigkeitsgrad □
(2) Frage: Wie schwierig sind fachspezifische Texte am Arbeitsplatz im Allgemeinen für Sie
persönlich?
Antwortmöglichkeit:
Texte sind … Sehr schwierig □ Schwierig □ Mittelschwer □ Leicht □
3.1.3 Interview
Bei der mündlichen Befragung entschieden wir uns für das sog. teilstandardisierte Interview
(Weissenberg 2012: 17f.). Diese halbstrukturierte Form des Interviews ermöglicht durch
einen Interviewleitfaden eine flexible Gesprächsführung, da vorbereitete Fragen spontan an
den Gesprächsverlauf angepasst werden können. Ebenso sind das Auslassen von Fragen bzw.
ein Nachfragen möglich. Außerdem bietet ein Interview den Vorteil, dass Teilnehmer
persönliche Meinungen und Erfahrungen äußern können. Als technische Hilfsmittel kommt
ein Diktiergerät zum Einsatz, das die anschließende Ergebnissicherung im Vergleich zu einem
Gedächtnisprotokoll erheblich erleichtert. Interviewt werden Pflegemitarbeiter (wenn möglich
mit Migrationshintergrund) sowie Bewohner und Bewohnerinnen der Pflegeeinrichtung. Als
Interviewleitfaden dienen die Fragen in den Fragebögen sowie ein Interviewleitfaden (siehe
Anhang Material 3) und der folgende Fragenkatalog, der sich an die Klienten bzw.
BewohnerInnen richtet:
Wie oft haben Sie Kontakt zu PflegerInnen mit Migrationshintergrund?
10
Haben Sie Probleme bei der Kommunikation mit PflegerInnen mit
Migrationshintergrund?
Kommt es bei Mitarbeiterin (MA) mit Migrationshintergrund häufiger zu
Missverständnissen als bei MA ohne Migrationshintergrund? Woran könnte dies
liegen?
Fühlen Sie sich unsicherer, wenn Sie von PflegerInnen mit Migrationshintergrund
betreut werden?
3.1.4 Datenschutz und Einverständniserklärung
Im Vorfeld der eigentlichen Datenerhebung mittels Fragebögen und Interviews informieren
wir die Teilnehmer über unser Projekt „Deutsch für den Beruf im Pflegebereich“, geben
Ansprechpartner (Modulverantwortlichen) bei weiteren Fragen bekannt und klären über den
Datenschutz auf bzw. erbeten das Einverständnis der Teilnehmer (siehe Material 5), um eine
allgemeine Vertrauensbasis zu den Probanden aufzubauen. Da persönliche Daten wie
Geschlecht und Alter für unsere Sprachbedarfsanalyse irrelevant sind, verzichten wir auf
entsprechende Fragen in unseren Befragungen. Da aber u.U. in den Interviews persönliche
Daten geäußert werden könnten, erfragen wir das Einverständnis der Teilnehmer. Weiterhin
werden in authentischen, ausgefüllten (z.T. handschriftlichen) Texten aus dem Pflegebereich
Namen unkenntlich gemacht bzw. in der weiteren Verwendung anonymisiert (z.B. mit „Frau
X“).
3.2 Einrichtungen und Teilnehmer
Wir haben uns aus mehreren Gründen für zwei Einrichtungen entschieden. Erstens bot sich
mit jeweils einer Leipziger und einer Berliner Pflegeeinrichtung ein räumlicher bzw.
regionaler Unterschied, der u.U. Vergleiche bezüglich der Anzahl von PflegemitarbeiterInnen
mit Migrationshintergrund ermöglicht. Zweitens gab es die Überlegung, durch zwei
verschiedene Einrichtungen, evtl. auch zwei verschiedene pflegespezifische Texte (z.B.
Sturzprotokoll) in der späteren linguistischen Analyse zu vergleichen. Drittens erschließt sich
aus zwei Pflegeeinrichtungen natürlich ein differenzierteres Bild des Berufsfeldes Altenpflege
bzw. der Bedarfe und Bedürfnisse in diesem Berufsbild.
3.2.1 Leipziger Pflegeeinrichtung
Durch den Aufenthalt eines Angehörigen ist ein Gruppenmitglied seit einiger Zeit
unregelmäßige Besucherin der stationären Leipziger Pflegeeinrichtung „Senioren Wohnpark
11
Leipzig“. Diese befindet sich in der Johann-Sebastian- Straße im Leipziger Stadtteil
Schleußig. In diesem Jahr feierte die Einrichtung, die insgesamt drei Häuser in Leipzig
betreibt, ihr 10 jähriges Bestehen. Der Senioren Wohnpark Leipzig verfügt über insgesamt
320 Pflegeplätze. Derzeit gibt es eine große Nachfrage an frei werdenden Plätzen, zeitgleich
mit einem enormen Bedarf an Fachkräften und Pflegepersonal. Ausländische Pflegekräfte, bis
auf einen vietnamesischen Kurzzeitpraktikanten, gibt es derzeit aber nicht. Jedoch waren in
der Vergangenheit bereits mehrfach russische, ukrainische und polnische Pflegekräfte hier
beschäftigt. Dem Unternehmen ist der hohe Pflege – und Wohnstandard, mit welchem auch
auf Informationsheften geworben wird, sehr wichtig. Die dem Haus verliehene
Bewertungsnote 1,3 (MDK) unterstreicht den eigenen Anspruch an hochqualifizierte
Fachkräfte, besondere Pflegemaßnahmen und sehr stilvoll und zielgruppengerechte
Wohneinrichtung. Antiquitäten, wohl platzierte Möbelstücke, Pianos und Flügel,
Kerzenständer und Lampen vermitteln den Eindruck eines anspruchsvollen und gehobenen
Stils. Die Atmosphäre jedoch, so fällt bei Besuchen auf, erscheint aber leider etwas streng und
kühl. Zwar ergab die Begehung der Leipziger Einrichtung einige interessante Einblicke ins
Arbeitsfeld Pflege, aber leider wollte die Einrichtung Dokumente und andere Informationen
nur beschränkt herausgeben, was die Bedarfsanalyse erheblich erschwerte.
3.2.2 Berliner Pflegeeinrichtung
Durch die frühere Arbeitstätigkeit eines Gruppenmitgliedes im Haus Steglitz der
Seniorenresidenzen Bürgerpark GmbH in Berlin konnte sehr schnell ein persönlicher Kontakt
zur dortigen Heimleiterin und zur Pflegedienstleiterin aufgenommen werden. Die
Pflegeeinrichtung befindet sich im Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Das Haus stammt aus
dem Jahr 2000, der Anbieter pflegt und betreut Senioren aber bereits seit 1976
(pflegeresidenzen-berlin.de). Im Haus Steglitz stehen insgesamt 180 Pflegeplätze zur
Verfügung. Die Einrichtung hat sich u.a. auf die Betreuung und Pflege von an Demenz
erkrankten Menschen spezialisiert und verfolgt dabei u.a. einen biographieorientierten Ansatz.
Insgesamt arbeiten im Haus Steglitz 54 MitarbeiterInnen in der Pflege. Davon haben 24 einen
Migrationshintergrund (Angaben der stellvertretenden Pflegedienstleiterin), was einem Anteil
von rund 44 Prozent entspricht. Diese hoher Prozentzahl an PflegemitarbeiterInnen mit
Migrationshintergrund ist wohl ein Grund, weshalb sich die Heim- und Pflegedienstleitung
dem Projekt ‚Deutsch als Fremdsprache im Pflegebereich‘ gegenüber sehr offen und
interessiert zeigte. Auch bei der Auswahl der für die Textanalyse notwendigen authentischen
12
Texte zeigte sich die Einrichtung sehr kooperativ und stellte mehr als ein Dutzend Texte
(Protokolle, Checklisten, Verfahrensanweisungen, Pflegebericht u.a.) zur Verfügung.
Im Haus Steglitz nahmen drei Mitarbeiter aus der Leitungsebene (Heimleitung,
stellvertretende Pflegedienstleitung, Leitung der Abteilung Beschäftigungstherapie /
Krankengymnastik) und zwei Pflegemitarbeiterinnen mit Migrationshintergrund an der
Datenerhebung per Fragebogen teil.
3.3 Reflexion
Bei der Nachbetrachtung der Datenerhebung mittels Fragebögen bemerkten wir, dass sich u.a.
ein Wortdreher im Fragebogen für die Leitungsebene (siehe Anhang Material 1) bei den
Fragen 8 und 9 „Worin sehen evtl. Sie Gründe?“ sowie ein Grammatik- bzw. Endungsfehler
im Fragebogen für die PflegemitarbeiterInnen (siehe Anhang Material 2) bei Frage 10 („Wie
schwierig sind fachspezifischen Texte …?“) eingeschlichen haben, die durch ein gründlicheres
bzw. nochmaliges Korrekturlesen sicherlich zu vermeiden gewesen wären. Außerdem fiel uns
im Rahmen des Peerreviews bzw. beim Lesen der Zwischenberichte anderer Gruppenberichte
auf, dass man im Fragebogen die Wichtigkeit und Häufigkeit von pflegespezifischen Texten
von den Probanden einschätzen lassen hätte können. Weiterhin war eine Teilnehmerin
(Pflegerin) durch die Termini ‘fachspezifisch‘ und ‘fachsprachlich‘ (im Bezug auf Texte) sehr
verunsichert. Sie bezog diese Begriffe nicht auf ihre Arbeit, sondern äußerte, dass nur
examinierte Pflegekräfte mit fachspezifischen Texten zu tun hätten. Im Nachhinein wäre es
wahrscheinlich hilfreich gewesen, die Formulierungen für den Fragebogen für die
PflegemitarbeiterInnen mit Migrationshintergrund noch stärker zu vereinfachen. Hinsichtlich
der schriftlichen Befragung der Leitungsebene bot sich in der Berliner Pflegeeinrichtung mit
der Abteilung Beschäftigungstherapie / Krankengymnastik (BT/KG) ein Mitarbeiterklientel
(mit Migrationshintergrund) an, der in der Planung zuvor nicht berücksichtigt wurde. Die
Leiterin der BT/KG erklärte, in ihrer Abteilung betreue sie oft Menschen mit
Migrationshintergrund, die Sozialleistungen beziehen und im Rahmen einer
Eingliederungsmaßnahme in der Einrichtung in der Seniorenbetreuung tätig sind. Diese
Mitarbeiter arbeiten nicht in der Pflege, sondern unterstützen den Alltag der Senioren, d.h. sie
lesen vor, begleiten Senioren zu Veranstaltung oder Ausflügen und erledigen z.B. kleinere
Einkäufe. Die Leiterin der Abteilung BT/KG füllte den Fragebogen für die Leitungsebene
aus, bezog ihre Antworten aber nicht auf die Pflege, sondern auf die Betreuung.
13
Bei der Nachbetrachtung der Datenerhebung mittels Interviews ist zu sagen, dass kein/e
PflegemitarbeiterIn mit Migrationshintergrund für ein Interview zur Verfügung stand,
weshalb eine Pflegekraft mit Deutsch als Muttersprache interviewt wurde. Von den insgesamt
zwei bis vier geplanten Interviews mit Pflegepersonal und BewohnerInnen der Leipziger
Einrichtung, konnte leider nur eines durchgeführt werden. Die Relevanz der Aussagen einer
Fachkraft mit Deutsch als Muttersprache, lässt sich insofern begründen, als dass sie bereits
mit nichtmuttersprachlichen KollegInnen zusammengearbeitet hat. Hierbei hat die
muttersprachliche Pflegekraft durchaus auch erlebt, dass Probleme in der Kommunikation
untereinander, mit anderen Pflegekräften und BewohnerInnen, auftraten. Somit sehen wir bei
den muttersprachlichen PflegemitarbeiterInnen ein Bedürfnis nach einer reibungslosen,
verständlichen und adäquaten Kommunikation im interkulturellen Team. Auch die Frage,
welchen Anspruch eine Pflegekraft bezüglich der kommunikativen Fähigkeiten, an seine
KollegInnen stellt, ist interessant. Tatsächlich ergaben die Aussagen der Pflegekraft sehr
ähnliche Ergebnisse, wie die Befragungen der Leitungsebene und der nichtmuttersprachlichen
Fachkräfte der Berliner Einrichtung. Diese Feststellung bestätigte und bestärkte uns in
unseren Analyseergebnissen. Das Interview mit der Pflegekraft gestaltete sich sehr
ungezwungen und frei. Zwar war ein Interviewleitfaden vorbereitet, jedoch stellte sich bald
heraus, dass ein ganz freies Gespräch angenehmer für die Gesprächssituation war. Nicht
zuletzt auch, da die Pflegekraft sehr aufgeregt war und eine Weile brauchte, um
ungezwungener am Gespräch teilzunehmen. So sprachen wir zunächst über ihn, über die
Einrichtung und näherten uns dann langsam den zentralen Fragestellungen. Die Pflegekraft
antwortete meist sehr ausführlich und kam unkompliziert von einem Thema ins nächste. Dies
machte es mir sehr leicht, weitere Fragen zu stellen, da es eher eine angenehme
Gesprächssituation, als eine unpersönliche Interviewatmosphäre war. Später wurde das
Interview, welches insgesamt 30 Minuten dauerte, zusammengeschnitten und die wichtigsten
Elemente transkribiert. Somit lieferten auch die Aussagen einer Pflegekraft mit Deutsch als
Muttersprache aufschlussreiche Einblicke in den Berufsalltag der Pflege und deren
kommunikativer Anforderungen. Die Idee, nicht nur Pflegekräfte, sondern auch
BewohnerInnen zu befragen, sollte einer ausführlichen, auf allen Ebenen durchgeführten
Bedarfs- und Bedürfnisanalyse dienen, konnte aber aufgrund fehlender Rückmeldung und
Interesse seitens einer Pflegeeinrichtung nicht realisiert werden. Die Interviews sollen einen
Einblick darin geben, welcher Bedarf bzw. welche Bedürfnisse im Hinblick auf alle
Beteiligten im Pflegeprozess besteht/en, hierzu zählen natürlich auch die BewohnerInnen.
14
4. Ergebnisse der Datenerhebung
4.1 Fragebögen
Die Auswertung der Datenerhebung brachte sehr interessante Diskrepanzen in der
Selbstwahrnehmung der Deutschkenntnisse der PflegerInnen und der Fremdwahrnehmung
durch die Leitung zutage.
Die allgemeine Sprachkompetenz der PflegerInnen wurde durch die Mitarbeiter der
Leitungsebene als befriedigend bis ungenügend wahrgenommen. Die PflegerInnen hingegen
sahen ihre eigenen Sprachkompetenzen als gut und für ihr Arbeitsfeld ausreichend an.
Die im Kapitel „Forschungsfragen“ aufgestellte Hypothese, dass die allgemeinen
Sprachkenntnisse von allen als ausreichend wahrgenommen werden würde, wurde teilerfüllt,
da nur ein/e MitarbeiterIn der Leitungsebene sie als ungegnügend annsah (H1).
PflegerInnen LeitungsmitarbeiterInnen
Allg. Sprachkompetenzen
der nichtmuttersprachlichen
PflegerInnen
sehr gut befriedigend
gut befriedigend
ungenügend
Tab.1: Einschätzung allgemeine Sprachkompetenzen
Die Frage, in welchen Arbeitssituationen fachsprachliche Kompetenzen besonders wichtig
seien (H2), wurde von LeiterInnen und PflegerInnen unterschiedlich beantwortet. In der
Leitungsebene wurden hier vor allem die Kommunikation mit Bewohnern, Angehörigen und
Ärzten, Notfälle sowie die medizinische Versorgung genannt. Auf PflegerInnenseite wurden
der Umgang mit Medikamenten sowie Angehörigengespräche genannt.
Die Leitung sieht hier deutlich mehr Felder als wichtig an. Die von den PflegerInnen
genannten Felder decken sich aber mit denen, die vom Leitungspersonal angeben wurden. Die
Hypothese H2 wird hier nur durch das Feld der medizinischen Versorgung und/oder der
Medikamente ergänzt.
Problemfelder wurden schließlich auch von LeiterInnen und PflegerInnen, anders als vorher
angenommen, unterschiedlich eingeschätzt (H3). Während auf der Leitungsebene vor allem
Telefonate, Kommunikation unter den PflegerInnen und die Informationsweitergabe als
problematisch bewertet wurden, empfanden die PflegerInnen die Kommunikation mit
Angehörigen und den Umgang mit Medikamenten als schwierig.
15
Besonders aber die Probleme nach Fertigkeiten weisen erhebliche Differenzen in der
Wahrnehmung durch die PflegerInnen und das Leitungspersonal auf. Auf einer Skala von eins
bis fünf, bei welcher fünf sehr große Probleme anzeigte, sah die Leitung fast durchgängig
Probleme im Bereich drei bis vier; die PflegerInnen jedoch durchgehend nur eins bis zwei
(H5). Wie erwartet, sahen also die MitarbeiterInnen der Leitungsebene, größere Probleme als
die PflegemitarbeiterInnen selbst. Besonders beim Schreiben klafft die Wahrnehmung weit
auseinander. Die Wahrnehmung in den Gruppen hingegen glich sich meist oder war sich sehr
ähnlich.
Die Hypothese, dass besonders Sprechen und Hören als problematisch angesehen werden
würde (H4), bestätigte sich nicht, da die Leitungsmitarbeiter Hören als unproblematischste
Fertigkeit einschätzten (durchweg „teilweise Probleme“). Schreiben wurde als
problematischer angesehen als Sprechen. Die Auffassung der Leitung und der PflegerInnen
ging also schon hier weit auseinander.
Ansichten über Probleme nach Fertigkeiten der nichtmuttersprachlichen PflegerInnen
(1=keine Probleme, 2=wenige Probl., 3=teilweise Probl., 4=große Probl., 5=sehr große Probl.)
PflegerIn 1 PflegerIn 2 Leitungsmit-
arbeiterIn 1
Leitungsmit-
arbeiterIn 2
Leitungsmit-
arbeiterIn 3
Hören 1 1 3 3 3
Sprechen 1 2 4 3 3
Lesen 1 1 2 3 4
Schreiben 1 2 3 5 4
Tab.2: Mögliche Probleme bei bestimmten Fertigkeiten
Gefragt danach, in welchen Bereichen vor allem ein Bedarf nach Verbesserung bestehe,
gaben die MitarbeiterInnen der Leitungsebene die Antworten: „Grammatik, Rechtschreibung,
Alltagskommunikation und Landessitten“. Die PflegerInnen antworteten hier mit:
„Fachwortschatz, Pflanzen, Tiere und Landeskunde“. Bis auf die sich vielleicht ähnelnden
„Landessitten“ und „Landeskunde“ glich sich nichts. Der Bedarf nach fachspezifischem
Unterricht oder Fortbildung wurde von den LeiterInnen als hoch bis mittel eingeschätzt, das
Bedürfnis der PflegerInnen danach gestaltete sich sehr gering bis gering.
16
Bedarf an (fach-)spezifischem Unterricht bzw. Fortbildungen
(1=sehr geringer Bedarf, 3=mittlerer Bedarf, 5=sehr hoher Bedarf)
PflegerIn 1 PflegerIn 2 Leitungsmit-
arbeiterIn 1
Leitungsmit-
arbeiterIn 2
Leitungsmit-
arbeiterIn 3
Bedarf 2 1 3 4 4
Tab.3: Möglicher Bedarf an Fortbildungen
Das Bild veränderte sich nicht stark im Hinblick auf fachspezifische Texte. Gefragt, ob
Schwierigkeiten beim Umgang mit fachsprachlichen Texten bei den PflegerInnen bestehen,
antworteten die Leitungsmitarbeiter durchgehend mit "ja" und bezeichneten sie als "häufig".
Die PflegerInnen hingegen sahen hier nur zur Hälfte "selten" Schwierigkeiten. Die
aufgestellte Hypothese H6 ist also nicht eingetreten. Die Leitungsebene sah deutlich mehr
Probleme als die PflegerInnen. Keine andere Frage wurde von den zwei befragten Gruppen
unterschiedlicher beantwortet als diese. Obwohl die Leitungsebene große Probleme in diesem
Bereich sah, wurden wenige Beispiele für besondere Problemfelder genannt, mit Ausnahme
des Qualitätsmanagements-Handbuchs (QM-Handbuch). Die Pfleger, die hier wenig bis keine
Probleme sahen, enthielten sich einer Antwort. Interessanterweise, danach gefragt, welche
Texte selten oder gar nicht zu Problemen führen würden, antwortete ein/e
LeitungsmitarbeiterIn, dass dies das QM-Handbuch sei. Ausnahmsweise ist hier einmal eine
starke Diskrepanz in der Wahrnehmung zwischen verschiedenen LeitungsmitarbeiterInnen zu
sehen. Weiterhin wurde ausgedrückt, dass Pläne und PC-Arbeit wenig problemanfällig seien.
Von PflegerInnenseite wurden hingegen nur Protokolle als unproblematisch beschrieben.
Obschon also Texte als unproblematisch angesehen wurden, konnten nur wenige Beispiele
gegeben werden. Möglicherweise hängt das mit einer kognitiven Überforderung aufgrund der
Menge an Textsorten zusammen. Der Schwierigkeitsgrad von fachspezifischen Texten wurde
von LeitungsmitarbeiterInnen und Pflegepersonal ähnlich eingeschätzt. Erstere sahen sie als
mittelschwer bis sehr schwer, zweitere als durchgängig mittelschwer. Auch hier sah die
Leitung mehr Problemfelder als die PflegerInnen.
Gefragt danach, welche Aspekte wichtig für den Umgang mit Texten seien, sahen die
LeitungsmitarbeiterInnen alle Punkte wichtiger an als die PflegerInnen. Dennoch war generell
zu erkennen, dass sowohl das Leitungs- als auch das Pflegepersonal Lesen und Schreiben für
wichtig hält, Vokabular für etwas weniger und Grammatik und Rechtschreibung für weniger
wichtig.
17
Wichtigkeit verschiedener Aspekte für Arbeit mit Texten (1=nicht wichtig, 4=sehr wichtig)
PflegerIn 1 PflegerIn 2
Leitungsmit-
arbeiterIn 1
Leitungsmit-
arbeiterIn 2
Leitungsmit-
arbeiterIn 3
Lesen 4 4 3 4 3
Schreiben 4 4 3 4 3
Wortschatz 3 3 3 4 3
Grammatik 3 3 3 4 2
Orthographie 3 3 3 4 2
Tab.4: Relevanz bestimmter Aspekte für Textarbeit
Insgesamt ist zu erkennen, dass die Fähigkeiten, die Probleme und die Bedarfe in Bezug auf
die deutsche Sprache durch das Pflege- und das Leitungspersonal vollkommen
unterschiedlich wahrgenommen werden. Es besteht ein größerer Bedarf nach Fortbildung von
Seiten der Leitungsebene als ein Bedürfnis bei den PflegerInnen besteht. Die PflegerInnen
schätzen ihre eigenen Fähigkeiten durchweg positiver ein als die Leitung, die größere Defizite
in der Sprachkompetenz ihrer PflegerInnen sieht. Ein fachspezifischer Unterricht oder ein
Lehrmaterial muss dieser Erkenntnis Rechnung tragen und die Interessen auszugleichen
versuchen.
4.2 Interview
Im Interview (Transskript siehe Anhang Material 4) mit einem deutschsprachigen
Pflegemitarbeiter wurden die folgenden Inhalte zu den kommunikativen Fertigkeiten, die
Pflegekräfte im Pflegealltag bewältigen können sollten, erwähnt:
1. Sprechen und Hörverstehen
Smalltalk (Wetter, Wohlbefinden etc.)
Angehörigengespräch / Erstgespräch
Notfallsituationen
Gespräche mit an Demenz erkrankten Menschen (langsam, wiederholend, wenig
Akzent, deutliches Sprechen, einfache Syntax)
Fachsprache
18
2. Schreibfertigkeit und Leseverstehen
Dokumentation (für Krankenkassen)
Pflegeplan
Protokolle
Medikamentenvergabe
Fachsprache
Pläne (Pflegepläne; Hauspläne, Medikamentenpläne etc.)
Vorschriften (Pflegevorschriften, Hygienevorschriften etc.)
19
III. TEXTANALYSE
1. Vorbetrachtungen
1.1 Textauswahl
Im Rahmen der Datenerhebung sammelte unsere Gruppe insgesamt 22 Texte, die im
Folgenden in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet sind. Da es aufgrund der Fülle an Texten
unmöglich ist, alle vorhandenen pflegespezifischen Texte zu berücksichtigen, ist unsere
Auswahl subjektiv und wurde in Zusammenarbeit mit der Pflegeleitung der Berliner
Einrichtung, die für sie wichtige Texte vorschlug, erstellt. Sofern nicht anders vermerkt,
handelt es sich um Blanko-Dokumente (d.h. ohne Eintragungen).
Dokumente aus der Pflege:
Berichteblatt Kommunikation mit dem Arzt (ausgefüllt)
Bewohner-Stammblatt
Biographiebogen
Checkliste Hygienevisite (blanko)
Checkliste Hygienevisite (ausgefüllt)
Ereignismeldung
Ergebnisprotokoll WBL [Wohnbereichsleiter]-Sitzung (ausgefüllt)
Pflegebericht (ausgefüllt)
Pflegeleitbild
Protokoll Dienstübergabe
Protokoll Fallbesprechung
Protokoll Kontrolle Medikamente / Medikamentenschrank
Sturzprotokoll
Trink-/Ernährungsplan und Protokoll (ausgefüllt)
Verfahrensanweisung MRSA
Verfahrensanweisung Händehygiene
Verfahrensanweisung Norwalk-Virus
Verfahrensanweisung Belehrung nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG)
Dokumente für Bewohner und Angehörige:
Information über Termine im Jahr 2013
20
Information zur Beschäftigungstherapie
Information zum Ehrenamt
Informationen zur Wäscheleistung
Aus dieser pflegespezifischen Textsammlung wählte unsere Gruppe drei Texte aus. Um ein
möglichst breites Spektrum an verschiedenen Texten zu gewährleisten, entschieden wir uns
für einen Text (Verfahrensanweisung MRSA, Text 1) mit einem größeren Satzanteil, für ein
Blanko-Dokument (Biographiebogen, Text 2) sowie für ein ausgefülltes Formular
(Pflegebericht, Text 3).
1.2 Kurzbeschreibung der ausgewählten Textsorten
1.2.1 Die Verfahrensanweisung
Die Verfahrensanweisung ist eine Textsorte, die nicht nur im medizinischen bzw.
pflegerischen Arbeitsbereich vorkommt. Nach Lorenz (2012) regeln Verfahrensanweisungen
allgemein „Abläufe, an denen mehrere Personen beteiligt sind“. Außerdem legen
Verfahrensanweisungen schriftlich fest „wie ein Angebot, ein Produkt erstellt oder wie eine
Dienstleistung in einzelnen Schritten erbracht wird“ (Lorenz 2012). Somit stellt eine
Verfahrensanweisung das Zustandekommen einer „definierten Qualität“ sowie die
Beibehaltung eines Qualitätsstandards eines Produkts oder einer Dienstleistung (Lorenz 2012)
sicher. Lorenz (2012) beschreibt weiter, dass Verfahrensanweisungen für alle betroffenen
Mitarbeiter verbindlich sind und nur durch die Leitungsebene geändert werden können.
Verfahrensanweisungen müssen an neue Erkenntnisse angepasst werden. Jeder Mitarbeiter
muss Verfahrensanweisungen lesen und per Unterschrift bestätigen, dass er die Informationen
darin zur Kenntnis genommen und verstanden hat (Lorenz 2012).
1.2.2 Der Biographiebogen
Der Biographiebogen wird in der Altenpflege im Rahmen der Erinnerungsarbeit angewandt.
Besonders bei der Pflege von an Demenz erkrankten Menschen hilft der Biographiebogen, das
Verhalten und die Bedürfnisse des Bewohners bzw. Patienten zu verstehen und in dessen
eigene Welt, in der die Vergangenheit dominiert, einzugehen (Alzheimer Gesellschaft
Dithmarschen). Das Ausfüllen eines Biographiebogen kann durch den / die BewohnerIn selbst
(sofern noch möglich), durch Angehörige, durch das Pflegepersonal oder im besten Falle
durch eine Zusammenarbeit aller Betroffenen erfolgen. Werden die Eintragungen von
21
PflegemitarbeiterInnen getätigt, dann sollte beachtet werden, dass das Interview „nicht in ein
Verhör ausartet“ (Alzheimer Gesellschaft Dithmarschen). Außerdem sei es nicht nötig, „alles
sofort in Erfahrung zu bringen“. Fragen zur Familie, zum früheren Beruf, zu Hobbies und
Interessen, sowie zu Vorlieben und Abneigungen (z.B. beim Essen und Trinken) würden oft
„als Interesse an der Geschichte des Menschen von den Betroffenen empfunden“ (Alzheimer
Gesellschaft Dithmarschen). Ein Biographiebogen gibt somit einerseits z.B. Impulse für
mögliche Aktivierungs- bzw. Beschäftigungsangebote und ermöglicht andererseits eine
bedürfnisorientierte Pflege des an Demenz erkrankten Menschen, der sich im fortschreitenden
Krankheitsverlauf immer weniger äußern können wird.
1.2.3 Der Pflegebericht
Der Pflegebericht dokumentiert die Entwicklung eines Patienten / einer Patientin hinsichtlich
seiner / ihrer Probleme und Ressourcen (Pflegewiki 2013). Der Pflegebericht ist weiterhin
„eine frei formulierte Beobachtungs- und Situationsbeschreibung“ (Pflegewiki 2013), die
schriftlich festhält, „welche Pflegeziele - auch Teilziele - in der jeweiligen Arbeitszeit (z.B. in
der Frühschicht) erreicht wurden bzw. welche Wirkung die erbrachte Pflege hinsichtlich des
Befindens und der Pflegeunabhängigkeit der Person gebracht hat“. Als Teil der
Pflegedokumentation wird der Pflegeverlauf mit Hilfe des Pflegeberichts „über lange Zeit
nachvollziehbar“ (Pflegewiki 2013) und dient der Erfolgskontrolle von Pflegemaßnahmen.
Beim Erstellen eines Pflegeberichts sollten die formalen Aspekte „Lesbarkeit“,
„Übersichtlichkeit“ sowie „Datierung, Uhrzeit und Signierung“ (Pflegewiki 2013)
berücksichtigt werden. Inhaltlich sollte ein Pflegebericht zum einen „Verständlichkeit“ und
„Kontinuität“ sowie zum anderen die „Orientierung am Pflegeprozess“ und „wertneutrale
Formulierungen“ (Pflegewiki 2013) aufweisen.
1.3 Theoretische Vorbetrachtung
Bei der theoretischen Vorbetrachtung einer textlinguistischen Analyse stellt sich unter
anderem die Frage, was genau unter einem Text verstanden wird und welche Funktionen ein
Text haben kann sowie nach einer genauen Definition der Begriffe Kohäsion und Kohärenz.
Ab wann wird von einem Text gesprochen und welche Kriterien müssen hierfür erfüllt sein?
Dieser komplexen Fragestellung widmete sich Brinker und definierte den Begriff Text als eine
„begrenzte Folge von sprachlichen Zeichen“ (Brinker 2001: 17). Dies reicht nach Brinker
jedoch allein nicht aus, um die Ganzheitlichkeit der Textualität zu charakterisieren. Erst die
22
Textkohärenz, der Zusammenhang zwischen Grammatik und Thema innerhalb der Satzfolge,
kombiniert mit der kommunikativen Funktion innerhalb einer Kommunikationssituation,
erfüllen gemeinsam die Kriterien des Begriffes Text (ebd.). Auch andere
SprachwissenschaftlerInnen beschäftigten sich mit der Frage nach der Begrifflichkeit des
Textes. So arbeitete zum Beispiel Fix (2003: 16ff.) sieben konkrete Kriterien heraus, anhand
derer festgestellt werden kann, ob es sich bei einer vorliegenden Zeichenabfolge um einen
Text handelt oder nicht. Hierzu zählen die Kriterien Kohärenz, Kohäsion, Intentionalität
(Absicht des Textproduzenten), Akzeptabilität (eines Textes durch Textrezipienten),
Informativität (Kommunikationsziel, Neues zu erfahren), Situationalität (äußere Faktoren, die
einen Text beeinflussen) sowie Intertextualität (Beziehung zu anderen Texten und -mustern).
Nach Fix (2003: 16f.) befasst sich Kohäsion mit der Oberflächenstruktur eines Textes, den
grammatischen Relationen, während die Kohärenz den Zusammenhang zwischen Konzepten
und Relationen in der Tiefenstruktur beschreibt und die semantisch-thematische Einheit des
Textes bildet (ebd.). Kohäsion und Kohärenz sind textgebundene Faktoren. Die Kriterien
Intentionalität, Akzeptabilität, Informativität, Situationalität und Intertextualität hingegen sind
Faktoren, die von Produzent und Rezipient abhängig sind. Weiterhin beschreibt Fix (2003:
18) das Kriterium Kulturalität, da Texte auf einer „kulturellen Übereinkunft“ beruhen und
kulturspezifisch geprägt sind.
Die sieben Kriterien von Fix stellen durchaus eine geeignete Untersuchungsmethode
hinsichtlich der Textualität eines Textes dar. Jedoch ist festzustellen, dass auch Texte, die
einige der sieben Kriterien nicht erfüllen, von RezipientInnen als Texte wahrgenommen und
betrachtet werden. Die bei diesen Texten eventuell fehlende sprachliche Realisierung von
Zusammenhängen oder Kohärenz, können auch auf Basis des Weltwissens und der
Erfahrungen der RezipientInnen hergestellt werden. Jenes Weltwissen und die jeweiligen
Erfahrungen der RezipientInnen spielen demnach eine erhebliche Rolle bei der Erfassung von
Texten als solche.
Das Thema, d.h. der Textinhalt eines Textes, sollte, falls nicht konkret genannt, aus dem Text
erschließbar sein. Es besteht die Möglichkeit, dass ein Text mehrere Unterthemen behandelt,
dass Hauptthema lässt sich demnach aus jenen Unterthemen ableiten. Hier wird vom
Ableitungsprinzip (Fix 2003: 22) gesprochen. Das Kompatibilitätsprinzip beschreibt, dass das
Hauptthema eines Textes und die kommunikative Textfunktion in Abhängigkeit stehen (ebd.).
Die Themenentfaltung lässt sich nach Brinker (2001: 61ff.) in vier Grundformen (deskriptiv,
narrativ, explikativ, argumentativ) einteilen, welche weiter differenziert werden können (Fix
2003: 221). Von typischen Textsorten und typischen sprachlichen Mitteln ausgehend,
23
unterscheidet Brinker (2001: 107f.) die folgenden fünf Grundfunktionen bei Texten, die
gleichzeitig der Textklassifizierung dienen: Informationsfunktion, Appellfunktion,
Obligationsfunktion, Kontaktfunktion und Deklarationsfunktion.
Für die textlinguistische Analyse dienen diese Aspekte der Erstellung einer Basis von
textlinguistischem Wissen, welches notwendig ist, um Texte differenzieren und analysieren
zu können. Die vorliegende Textanalyse erfolgt auf der Grundlage des textsemantischen
Ansatzes (Themenentfaltung) nach Brinker.
2. Textanalyse
2.1 Vorbemerkungen
Im Folgenden sind die ausgewählten, transkribierten Texte in Tabellenform aufgeführt. Diese
Form bot sich an, da durch sie Übersichtlichkeit und einfache Auffindbarkeit von Wörtern
gewährleistet wird. Ebenfalls der Übersichtlichkeit dient die farbliche Hinterlegung von
Wörtern und ihrer grammatikalischen Bezeichnung beziehungsweise
Wiederaufnahmekategorie. Gehören Wörter zu mehreren grammatikalischen oder
Wiederaufnahmekategorien, so werden diese farblich in der Mitte geteilt (z.B.
Weiterverbreitung) oder mit Schriftfarbe und Farbunterlegung dargestellt (z.B. hygienisch).
Fehler in den Texten wurden im Laufe der Transkribierung bzw. Tabellenformatierung
verbessert und Fehler bzw. Auslassungen durch eckige Klammern angezeigt (z.B.
genom[m]en, Kaltschal[]e) .
Der besseren Leserlichkeit halber wurden für die grammatikalischen und die
Wiederaufnahmekategorien Abkürzungen verwendet (z.B. ``Adj´´ für Adjektiv). Diese
werden in Tab.1 erklärt.
Die Auswahl der Analysekriterien fand über einen längeren Zeitraum statt. Nach
mehrmaligem Durchlesen der vorliegenden Texte wurden vorläufige grammatikalische
Kategorien festgelegt, nach denen die Texte untersucht wurden. Im Verlauf der Analyse
wurden mehrmals neue Kategorien gefunden (bestimmte grammatikalische Strukturen kamen
häufiger vor) und Strukturen, von denen wir vermutet hatten, dass sie häufig vorliegen
könnten, zeigten sich so selten, dass sie in der Analyse vernachlässigt werden konnten. Zur
Wiederaufnahme gehören Wortfelder und Wortfamilien. Im Laufe der Voranalyse zeigte sich,
dass diese beiden Kategorien thematische Wiederaufnahmen am besten darstellen. Da sich die
24
Wortfelder und Wortfamilien zwischen den drei Texten unterscheiden, werden diese jeweils
vor dem entsprechenden Text erklärt.
Die Analysetabellen sind folgendermaßen angeordnet: zuerst sind die
Grammatikanalysetabellen aller drei Texte aufgeführt, dann folgen die
Wiederaufnahmetabellen der drei Texte. Die folgende Legende (Tab.1) erläutert die
Abkürzungen, die in unserer linguistischen Textanalyse (siehe Tab. 2 bis 4), verwendet
werden.
Semantische Strukturen
(Wiederaufnahmen)
WoFa Wortfamilie
WoFe Wortfeld
Grammatische Strukturen (sprachliche
Auffälligkeiten)
Abk Abkürzung
Adj Adjektiv
Adv Adverb
EnF Entscheidungsfrage
ErF Ergänzungsfrage
Kom Komposita
Konj Konjunktion
Nom-stil Nominalstil
PaEF Passiversatzform
Attr. Part.I Attribut aus Partizip I
Attr. Part.II Attribut aus Partizip II
Passiv Passiv
PP Präpositionalphrase
Vmod Modalverb
Vref Reflexives Verb
Tab.5: Abkürzungen Textanalyse
25
2.2 Strukturelle Kriterien
Text 1: Verfahrensanweisung MRSA
Textfunktion:
1. Abschnitt (1. Zweck, Qualitätsziele bis 8.2. Externe Faktoren):
Informationsfunktion Informationen zu Zielen, „Basisdaten“ und zum
Krankheitsbild
2. Abschnitt (ab 9. Ablauf):
Appellfunktion Anweisungen der Pflegeleitung an Pflegekräfte
Obligationsfunktion Textproduzent (Pflegeleitung) ist verpflichtet, über
Krankheitsbild aufzuklären und entsprechende Maßnahmen durchzuführen bzw.
durchführen zu lassen
Kommunikationsform:
= asymmetrisch, nicht face-to-face, Textproduzent und -rezipient räumlich und zeitlich
getrennt
Lokale Einbettung:
Textproduzent (Pflegeleitung), Textrezipient (Pflegekräfte)
Thema = Handlungen (Desinfektionsmaßnahmen), die Rezipient ausführen muss
Rezipient = Thema
Thema = Bewohner bzw. Patienten mit MRSA
Thema = außerhalb von Produzent und Rezipient
Temporale Einbettung:
Gleichzeitigkeit Aktualität des Textthemas (Thema ist aktuell, wenn
Bewohner / Patient mit MRSA einzieht.)
Nachzeitigkeit Text bezieht sich auf zukünftiges Handeln (der Pflegekräfte)
Themenentfaltung:
= deskriptiv
Realisationsform:
= sachbetont, rational
Text 2: Biographiebogen
Textfunktion:
1. Abschnitt (Sehr geehrte Bewohner, …):
26
Kontaktfunktion Anrede, Aufbau einer persönlichen Beziehung (Pflegeanbieter,
Pflegekunde)
Appellfunktion Rezipient (Pflegekunde) soll Handlung (Ausfüllen des
Biographiebogens) ausführen
2. Abschnitt (ab 1. Kommunikation):
Sprachhandlungen (Frage – Antwort): deskriptive Antworten werden erfragt
Kommunikationsform:
= asymmetrisch, nicht face-to-face, Textproduzent und -rezipient räumlich und zeitlich
getrennt
Lokale Einbettung:
Variante I (leeres Dokument):
Textproduzent (Pflegeleitung), Textrezipient (Bewohner bzw. Patient)
Textrezipient = Thema; Pflegeleitung möchte Informationen vom Patienten
Variante II (ausgefülltes Dokument):
Textproduzent (Bewohner bzw. Patient), Textrezipient (Pflegeleitung, Pflegepersonal)
Textproduzent = Thema; Patient gibt Auskünfte über sich
Temporale Einbettung:
Vorzeitigkeit biographische Fragen mit Vergangenheitsbezug z.B. „Hatten
Sie einen Garten?“
Gleichzeitigkeit Gegenwärtiges und Generelles wird abgefragt z.B. „Hören
Sie gut?“ oder „Wo können wir Sie berühren?“
Nachzeitigkeit Zukünftiges wird erfragt z.B. „Können Sie sich vorstellen,
dass wir einen Angehörigen in Ihre Pflege miteinbeziehen?“
Themenentfaltung:
= deskriptiv (in Antworten; Darstellung eines Themas z.B. „Ich esse gern…“)
Realisationsform:
= sachbetont
= aus Sicht der Bewohner teilweise (vgl. Frage 14) auch meinungsbetont, da Meinung
erfragt wird
Text 3: Pflegebericht
Textfunktion:
Informationsfunktion Pflegepersonal berichtet über Befindlichkeiten, Situation
des Patienten
27
Kommunikationsform:
= asymmetrisch, nicht face-to-face, Textproduzent und -rezipient räumlich und zeitlich
getrennt
Lokale Einbettung:
Variante I (leeres Dokument):
Textproduzent (Pflegeleitung), Textrezipient (Pflegekräfte)
Thema (Patient) = außerhalb von Textproduzent und -rezipient
Variante II (ausgefülltes Dokument):
Textproduzent (Pflegekräfte), Textrezipient (Pflegeleitung, MDK)
Thema (Patient) = außerhalb von Textproduzent und -rezipient
Temporale Einbettung:
Vorzeitigkeit Bericht über Vergangenes, z.B. „Essen wurde gereicht.“
Themenentfaltung:
= deskriptiv (Bericht)
Realisationsform:
= sachbetont, rational, nicht wertend
2.3 Grammatik
2.3.1 Text 1: Verfahrensanweisung MRSA
Z Originaltext Analyse
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
Verfahrensanweisung MRSA
1. Zweck, Qualitätsziele:
Einhaltung aller gesetzlichen und hygienischen
Bestimmungen im Pflegebereich
Schutz der Bewohner, Mitarbeiter, Besucher vor
Infektionen beziehungsweise Kontaminationen
2. Geltungsbereich:
Alle Mitarbeiter der Einrichtung
3. Prozessverantwortung:
Leiter Service-Technik / Pflegedienstleitung /
Hygienebeauftragte
4. Durchführungsverantwortlich:
Alle Mitarbeiter der Einrichtung
5. Basisdaten:
Erreger: Staphylokokkus aureus (multiresistent)
Kom Abk
Nom-stil Adj Adj
Kom
Nom-stil PP
Adv
Kom
Kom
Kom
Adj
28
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55 56
57
58
59
60
61
62
Übertragung: Aerosol, Kontaktinfektion,
kontaminierte Gegenstände, Kleidung,
patientennahe Arbeitsflächen
Inkubationszeit: 1 Tag – viele Wochen
6. Anmerkung:
Wir unterscheiden MRSA-Kontamination, -
[k]olonisation und -[i]nfektion. Bei der
Kontamination handelt es sich um einen
längerfristigen spontan eben häufig nicht
reversiblen Befall. Von Infektion spricht man,
wenn der Erreger nicht nur präsent ist, sondern
auch klinische Infektionszeichen hervorruft, wozu
etwa die klassischen fünf Entzündungszeichen
gehören (Rötung, Schwellung, Schmerz,
Überwärmung, gestörte Funktion). Eine
Verbreitung des MRSA kann sowohl durch
Kontamination, als auch durch [k]olonisierte und
[i]nfizierte Personen erfolgen.
7. Präventionsmaßnahmen nach RKI-Stand
2012
Nach dem heutigen Stand der Erfahrung besteht
für MRSA besiedelte Bewohner keine
Kontraindikation zur Aufnahme [ins] Pflegeheim.
Bei Kenntnis der MRSA Besiedlung eines
Bewohners muss jedoch individuell entschieden
werden, welches Risiko der Weiterverbreitung
tatsächlich besteht.
Eine Weiterverbreitung von MRSA ist bei
MRSA-positiven Bewohnern mit produktivem
Husten, Tracheostoma oder offenen Hautläsionen
eher zu erwarten, als bei Bewohnern ohne
Risikofaktoren
8. Risikofaktoren
[8.]1. Bewohnereigene Faktoren
- Hohes Alter
- Immobilität
- Funktionelle Störungen im Bereich der
Nahrungsaufnahme (z.B. Schluckstörung) oder
der Ausscheidung (z.B.
Blasenentleerungsstörung) - Multimorbidität, insbesondere chronische
Erkrankungen
- Diabetes mellitus, Dialysepflichtigkeit
- Chronische Hautläsionen, Decubitalulcera,
Ekzeme, nässende Dermatitiden
8.2.Externe Faktoren
- Invasive Maßnahmen (Katheter,
Kom
Adj Kom
Kom
Abk
PP Konj
Nom-stil PP
Adj Adj Adj
Nom-stil PP Nom-stil
Adj
Adj Kom
Adj
Nom-stil Abk Vmod Konj
Nom-stil PP Konj Attr. Part.II
Kom PP Abk
PP Nom-stil
Abk Attr. Part.II
Kom Nom-stil PP Kom
PP Nom-stil Abk
Adv Vmod+Passiv
Kom Nom-stil
Kom Nom-stil PP Abk PP PaEF
Abk Adj Nom-stil
Konj Adj Nom-stil
Adv PP
Kom
Adj
Adj
Nom-stil PP
Kom Nom-stil Abk Konj
Nom-stil Abk
Kom Nom-stil Kom Adj Nom-stil
Kom Nom-stil
Adj Nom-stil Kom
Attr. Part.I
Adj
29
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
78
79
80
81
82
83
84
85
86
87
88
89
90
91
92
93
94
95
96
97
98
99
100
101
102 103
104
105
106
107
108
109
Ernährungssonden, Trachealkanülen)
- Wiederholte Antibiotikatherapien
- Häufige Krankenhausbesuche
9. Ablauf:
Eine Einzelzimmerunterbringung ist nicht in
jedem Fall erforderlich. Isolierungsmaßnahmen,
sofern notwendig, sind im Vorfeld mit dem
zuständigen Gesundheitsamt abzustimmen. Die
Zusammenlegung mehrerer MRSA kolonisierter
Bewohner ist möglich.
Eine Einzelzimmerunterbringung im zuprüfenden
Einzelfall [ist] angezeigt bei Bewohnern mit:
- Ausgedehnten chronischen Hautläsionen
- Schuppenden Dermatosen bei gleichzeitiger
Besiedlung mit MRSA
- [I]nvasiven Zugängen
- Besiedlung der Atemwege und gleichzeitigem
Tracheostoma
- Starken Sekretabsonderungen, Husten[,]
Schnupfen
- Mangelhafter persönlicher Hygiene
- Ggf. dementiell erkrankte Bewohner
- Ggf. bei Bewohnern[,] die abgesaugt werden
müssen
- Ggf. während der Sanierung
Ein Verlassen des Zimmers ist dem Bewohner [ ]
grundsätzlich gestattet. Eine individuelle
Fallbesprechung vorab mit der
Pflegedienstleitung und ggf. Heimleitung muss
jedoch erfolgen.
Hierbei ist grundsätzlich zu beachten, dass:
- Hautläsionen / offene Wunden sicher verbunden
sind und eine Übertragung aus der Wunde[ ]
durch den Wundverband sicher verhindert wird.
- Tracheostoma, Zugang zu PEG-Sonden
abgedeckt ist
- Geschlossene Harnableitungssysteme genutzt
werden
- Der Bewohner kooperativ ist und selbst eine
Händedesinfektion durchführen kann oder eine Händedesinfektion durch das Pflegepersonal
zulässt.
In der Vorbereitung auf die Versorgung eines zu
isolierenden MRSA-kolonisierten
beziehungsweise -infizierten Bewohners sollten
folgende Punkte im Zimmer berücksichtigt
werden:
Kom Kom
Attr. Part.II Kom
Adj Kom Nom-stil
Kom Nom-stil
Kom Adj Nom-stil
Adj PaEF PP
Adj Kom
Kom Nom-stil Abk Attr. Part.II
Kom Nom-stil PP PaEF
Kom PP
Attr. Part.II Adj Kom
Attr. Part.I PP
Nom-stil Abk
Adj
Nom-stil Kom Konj
Kom Nom-stil Nom-stil
Nom-stil
Adj Adj Nom-stil
Abk Adv Adv Attr. Part.II
Abk Adv PP Vmod+Passiv
Abk Adv PP Nom-stil
Nom-stil
Adj
Kom Nom-stil PP
Kom Konj Abk Kom Vmod
PaEF Adv Konj
Kom Adj Adv
Konj Nom-stil PP
PP Kom Adv Passiv
PP Abk
Passiv
Adj Kom Passiv
Adj
Kom Nom-stil Vmod Konj Kom Nom-stil PP
Nom-stil PP Nom-stil
Abk Attr. Part.II PaEF
Vmod+Passiv
PP
30
110
111
112
113
114
115
116
117
118
119
120
121
122
123
124
125
126
127
128
129
130
131
132
133
134
135
136
137
138
139
140
141
142
143
144
145
146
147
148
149
150
151
152
153
154
155
- Überprüfung der Ausstattung des Zimmers
(Entfernung nicht zu desinfizierender
Gegenstände)
- Einrichtung eines mobilen Hygienestützpunktes
(bewohnergebundene Pflegehilfsmittel,
Schutzkleidung, Desinfektion und so weiter)
- gegebenenfalls Türschild und
Zutrittsbeschränkung mit Hinweis
- Kleiderhaken für Schutzkleidung in der Nähe
der Zimmertür
- Abwurfmöglichkeit für Schmutzwäsche
- MRSA-Desinfektionsplan anbringen
- Transportbehälter für Schmutzgeschirr usw.
- [I]nternes Meldewesen
Die hygienische Händedesinfektion ist vor und
nach jeder Tätigkeit mit engem körperlichen
Kontakt bei allen Bewohnern – erst recht bei
bekannten MRSA-infizierten Bewohnern – wegen
möglicher Kontamination mit Körpersekreten,
Ausscheidungen und nach dem Ausziehen von
Einmalhandschuhen sowie vor dem Verlassen des
Zimmers durchzuführen.
Einmalhandschuhe sind bei der Versorgung von
Wunden, Tracheostoma und Kathetern
beziehungsweise Sonden anzulegen. Sie werden
danach sofort – vor weiterer Tätigkeit im Zimmer
– ausgezogen und entsorgt, anschließend ist eine
hygienische Händedesinfektion durchzuführen.
Grundsätzlich sind Einmalhandschuhe beim
Betreten an- und beim Verlassen des Zimmers
abzulegen.
Schutzkittel sind bewohnergebunden bei der
Wund- und bei der Verweilkatheter-
beziehungsweise Sonden- und
Tracheostomapflege sowie bei Kontakt mit
Körpersekreten und -exkrementen und beim
Bettwäschewechsel anzulegen. Bei der
Besiedlung der Atemwege ist ein Mund-
Nasenschutz zu tragen.
Die Schutzkleidung wird vor dem Verlassen des
Zimmers ausgezogen und verbleibt im Zimmer
(auf links wenden). Anschließend ist eine
hygienische Händedesinfektion durchzuführen.
Die Schutzkleidung wird täglich, bei sichtbarer
Kontamination sofort gewechselt.
Pflegehilfsmittel sind bewohnergebunden zu
Nom-stil
Nom-stil Attr. Part.I
Nom-stil Adj Kom
Adj Kom
Kom Konj
Kom PP
Kom Kom PP
Kom Nom-stil PP Kom
Abk Kom
Kom PP Konj Kom Abk
Adj
Adj Kom Nom-stil PaEF PP
Nom-stil Adj
PP PP
Adj Abk Attr. Part.II
Adj Nom-stil Kom
Konj PP Nom-stil
Kom Konj PP Nom-stil
Kom PaEF PP Nom-stil
Konj
Passiv
Adv PP Nom-stil
Konj PaEF
Adj Kom
PaEF Kom PP
Nom-stil Konj PP
Kom PP PaEF Adj
Nom-stil Konj PP Kom Nom-stil
Konj Nom-stil Konj
Nom-stil Kom Nom-stil
Konj PP Konj
Nom-stil Kom PP
Nom-stil Kom PaEF
Kom
Kom Passiv PP Nom-stil
Konj PP
Adv PaEF
Adj Nom-stil Kom
KomPassiv Adj PP
Nom-stil
Kom PaEF Adv
31
156
157
158
159
160
161
162
163
164
165
166
167
168
169
170
171
172
173
174
175
176
177
178
179
180
181
182
183
184
185
186
187
188
189
190
191 192
193
194
195
196
197
verwenden und im Zimmer zu belassen. Sie sind
vor Anwendung an anderen Bewohnern gründlich
zu desinfizieren.
Instrumente, Spritzen und medizinische Abfälle
werden in dicht verschließbaren Behältern
beziehungsweise in Plastiksäcken im Zimmer
gesammelt und wie üblich entsorgt
beziehungsweise wieder aufbereitet.
Körper- und Bettwäsche ist im Zimmer des
Bewohners zu sammeln und einem
desinfizierenden, gelisteten Waschverfahren
zuzuführen.
Bestecke und Geschirr sind in einem
geschlossenen und entsprechend
gekennzeichneten Behältnis zur Spülküche zu
transportieren und unter Benutzung von
Einmalhandschuhen in die Geschirrspülmaschine
einzusortieren und bei mindestens 60 Grad zu
spülen. (auch der Transportbehälter)
Transportdienste und weiterführende
Einrichtungen werden vorab über den MRSA-
Befund informiert.
Pflegerische Tätigkeiten sollten am Schluss der
Versorgung aller anderen Bewohner durchgeführt
werden.
10. Desinfektions- und Reinigungsmaßnahmen:
Der Reinigungsdienst und die Mitarbeiter der
Spülküche müssen über mit MRSA infizierte
beziehungsweise kolonisierte Bewohner sowie
über die durchzuführenden hygienischen
Maßnahmen unterrichtet werden.
Die hygienische Händedesinfektion ist vor und
nach jeder Tätigkeit mit engem körperlichen
Kontakt nach möglicher Kontamination mit
Körpersekreten, Ausscheidungen und nach dem
Ausziehen von Einmalhandschuhen sowie nach der Zimmerreinigung und vor dem Verlassen des
Zimmers durchzuführen.
Der Sanitärbereich im Zimmer des Bewohners ist
täglich und nach Kontamination mit
Ausscheidungen mit den im Desinfektionsplan
genannten Produkten desinfizierend zu reinigen.
Konj PP
PP Nom-stil PP Adv
Adj
Passiv PP Adj
Konj PP PP Kom
Konj Konj
Konj
Konj Kom PaEF PP
Konj
Attr. Part.II Attr. Part.I Kom
Konj PaEF PP
Attr. Part.II Konj Adv Attr. Part.II
PP Kom
Konj PP Nom-stil PP
Kom Kom
Konj PP
Kom
Kom Konj Attr. Part.I
Passiv Adv PP Abk
Nom-stil PP Vmod+Passiv
Nom-stil
Nom-stil Konj Kom
Kom
Kom Vmod PP Abk Attr. Part.I
Adj Konj
PP PaEF Adj
Passiv
Adj Nom-stil Kom PaEF PP Konj
Nom-stil Adj Adj
Nom-stil PP Adj Nom-stil
Kom Konj PP
PP Nom-stil Kom Konj PP Nom-stil Kom Nom-stil
Kom PP PaEF
Adj Konj PP Nom-stil
Kom
Attr. Part.II Attr. Part.I
32
198
199
200
201
202
203
204
205
206
207
208
209
210
211
212
213
214
215
216
217
218
219
220
221
222
223
224
225
226
227
228
229
230
231
232
233
234
235
236
237
238
239
240
241
Die tägliche Desinfektion beziehungsweise
Reinigung muss mit jeweils frischen
Reinigungsutensilien und den im Desinfektions-
und Reinigungsplan genannten Produkten (nach
Möglichkeit am Ende eines
Reinigungsdurchgangs) durchgeführt werden.
Eine gründliche Schlussdesinfektion aller Flächen
und Einrichtungsgegenstände ist nach dem
Freiwerden des Zimmers eines MRSA-positiven
Bewohners durchzuführen.
11. Sanierungsmaßnahmen
Eine eventuelle Sanierungsbehandlung erfolgt
immer auf ärztliche Anordnung und muss
ausreichende Nachuntersuchungen einschließen.
Bei nasaler Besiedlung
- Lokalantibiotische Sanierung mit Nasensalbe
nach ärztlicher Anordnung und
Handlungsanweisung im Beipackzettel
- Antiseptische Behandlung von Mundhöhle und
Rachen durch Austupfen, Spülen oder Gurgeln
mit vom Arzt verordneten Arzneimitteln
Bei Besiedlung der Haut
- Antiseptische Ganzkörperwaschungen (besser:
Duschbad oder Wannenbad) an mindestens 3
Tagen unter Einbeziehung der Kopfhaare und
Verwendung von antiseptisch wirkenden
Präparaten
- Wechsel der Bettwäsche und der persönlichen
Wäsche nach den antiseptischen
Körperpflegemaßnahmen
- Verzicht auf bestimmte Gebrauchsgegenstände
(Deoroller, Lippenstift usw.)
Persönliche Pflegeutensilien (Rasierer,
Zahnbürste) sind im Zimmer zu belassen, zu
desinfizieren bzw. als Einmalartikel zu
verwenden.
Zur Erfolgskontrolle sollen mindestens 3 Tage
nach Abschluss der Sanierung, Abstriche an 3
aufeinander folgenden Tagen vorgenommen
werden. Die Aufhebung der Isolation ist möglich,
wenn jeweils 3 aufeinander folgende Befunde
negativ sind. In jedem Fall sind vor Aufhebung
der Schutzmaßnahmen immer auch 3 negative
Nasenabstriche abzuwarten.
Adj Nom-stil Konj
Vmod+Passiv Nom-stil Adj
Kom Konj
Konj Kom PP
Nom-stil
Adj Nom-stil Kom
Konj Kom PP
Nom-stil Abk Adj
Kom
Adj Nom-stil Kom
PP Nom-stil Konj Vmod
Attr. Part.I Nom-stil Kom
PP Nom-stil
Nom-stil
PP Adj Nom-stil Konj
Nom-stil Kom PP
Adj PP Konj
PP Nom-stil Nom-stil Konj Nom-
stil
Attr. Part.II Kom
Nom-stil
Adj Nom-stil Kom
Nom-stil Kom Konj Nom-stil Kom
PP
PP Nom-stil Konj
Nom-stil PP Adj Attr. Part.I
Nom-stil Kom Konj Adj
PP Adj
Kom
PP Kom
Kom Kom Konj Abk
Adj
Kom PP PaEF
Konj Abk Kom
Nom-stil Kom Vmod+Passiv
PP Nom-stil Nom-stil Nom-stil
Adj Attr. Part.I
Nom-stil Adj
Attr. Part.I Nom-stil
Adj PaEF PP Nom-stil
Kom Konj Adj
Kom
33
242
243
244
245
246
247
248
249
250
251
252
253
254
255
256
257
258
259
260
MRSA-Träger unter dem Personal sollen bis zu
ihrer Sanierung aus der direkten
Bewohnerbetreuung abgezogen werden.
Pflegerische Tätigkeiten von Bewohnern mit
MRSA dürfen nicht von Personal mit chronischen
Hauterkrankungen durchgeführt werden, da diese
Personen ein erhöhtes Ansteckungsrisiko haben.
Mit einem Wiederauftreten von MRSA muss
insbesondere bei Bewohnern mit besiedelten
chronischen Hautläsionen und dauerhaft
invasiven Maßnahmen gerechnet werden.
12. Meldepflicht
Es gilt das Infektionsschutzgesetz! Ab zwei
infizierten bzw. MRSA kolonisierten Bewohnern,
bei denen ein Zusammenhang nicht
ausgeschlossen werden kann, sind
nichtnamentlich dem Gesundheitsamt zu melden.
13. Überprüfungsrhythmus:
jährlich / bei Bedarf
Abk PP Vmod+ Passiv PP
PP Adj
Nom-stil Kom
Nom-stil PP
Abk Vmod+Passiv PP Adj
Kom
Adj Kom
Nom-stil Kom PP
AbkVmod+PassivPP Attr. Part.II
Adj Konj Adj
Adj Nom-stil
Kom
Kom PP
Attr. Part.II Abk Abk Adj
Vmod+Passiv PaEF
Adj Kom
Kom
Adj Tab.6: Grammatikalische Analyse Text 1
2.3.2 Text 2: Biographiebogen
Z Originaltext Analyse
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
Sehr geehrter Bewohner, sehr geehrte
Angehörige, [w]ir möchten Ihnen Ihre
Wohnsituation hier so angenehm, wie
möglich gestalten und bitten Sie
deshalb, die folgenden Fragen nach
Ihrem Ermessen auszufüllen bzw.
anzukreuzen.
Name:
Vorname:
1. Kommunikation:
1.1. Hören Sie gut?
=> Ich höre gut / Ich bin schwerhörig
/ Ich trage ein Hörgerät (rechts, links,
beidseitig) / Nachts nehme ich das
Hörgerät heraus
1.2. Sehen Sie gut?
=> Ich sehe gut / Ich benötige eine
Lesebrille / Ich trage Kontaktlinsen /
Ich habe einen Sehfehler
1.3. Berührungen
Wo können wir Sie berühren, um
Ihnen etwas mitzuteilen oder Sie z.B.
Adj Adj
Vmod
Kom Adj
Konj
PP Attr. Part.I
Abk
Kom
ErF Adv
Adv
Adj Kom
Adv Adv Adv Adv
Kom
ErF Adv
Adv
Kom Kom
Kom
ErF Vmod
Konj Abk
34
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63 64
65
66
67
68
69
70
zu [w]ecken?
2. Bewegung/Sicherheit:
2.1. Haben Sie schmerzempfindliche
Stellen oder
Bewegungseinschränkungen?
2.2. Haben Sie Sensibilitätsstörungen,
z.B. Taubheitsgefühle?
2[ ].3. Haben Sie sich im Beruf oder
viel bewegt, oder hatten Sie eher eine
sitzende Tätigkeit?
2.4. Haben Sie Sport getrieben?
2.3. Welchen Sport?
3.Vitale Funktionen:
3.1. Bewegen Sie sich gerne an der
frischen Luft?
3.2. Bei welcher Zimmertemperatur
fühlen Sie sich wohl?
3.3. Haben Sie oft kalte Hände und
kalte Füße?
4. Gewohnte Körperpflege:
4.1. Wie waschen Sie sich?
Ich... => Dusche mich / Bade mich /
Wasche mich
=> Mit Seife / Ohne Seife / Mit
kaltem Wasser / Mit lauwarme[m]
Wasser / Mit warme[m] Wasser / Mit
heissem Wasser
4.2. In der Reihenfolge:
=> Eher zügig / Normal / Eher
langsam / Ich bin Rechtshänder / Ich
bin Linkshänder
4.3. Ich rasiere mich....
=> Nass / Trocken / Morgens /
Abends / (......mal die Woche)
4.4. Wie putzen Sie sich Zähne? Ich
putze mir die Zähne...
=> Morgens / Mittags / Abends /
Nach jeder Mahlzeit / Direkt vor dem
Einschlafen / Vor dem Waschen /
Nach dem Waschen
4.5. Für Prothesenträger: => Die Prothese wird abgebürstet /
Die Prothese wird mit 3-
Phasenreiniger gesäubert / Die
Prothese behalte ich auch nachts im
Mund
5. Essen und Trinken:
5.1. Was ist beim Essen für Sie ganz
Adj
Konj
Kom Nom-stil
ErF Nom-stil Kom
Abk Kom
ErF PP Konj
Konj
Adj Attr. Part.I Nom-stil
EnF
ErF
EnF Vref Adv PP
Adj
ErF PP Kom
Vref Adj+Vref
ErF Adv Adj Konj
Adj
Kom
ErF Vref
Vref Vref
Vref
PP PP PP
Adj Adj PP
PP Adj PP
Adj
PP
Adv Adv
Kom
Kom
Vref
Adv Adv
Adv
ErF Vref
Vref
Adv Adv Adv
PP PP
PP
PP
Kom Passiv Adv
PP
Kom Adv
PP Adv
Konj
PP ErF
35
71
72
73
74
75
76
77
78
79
80
81
82
83
84
85
86
87
88
89
90
91
92
93
94
95
96
97
98
99
100
101
102
103
104
105
106
107
108
109
110 111
112
113
114
115
116
117
besonders wichtig?
5.2. Wie viele Mahlzeiten nehmen Sie
zu welchem Zeitpunkt ein?
5.3. Was trinken Sie gerne zu den
Mahlzeiten:
5.4. Was essen Sie überhaupt nicht?
5.5. Was trinken Sie keinesfalls?
5.6. Was vertragen Sie überhaupt
nicht? (Unverträglichkeit, Allergie)
5.7. Essen Sie gerne in Gesellschaft?
6. Ausscheiden
6.1. Leiden Sie regelmäßig an
Verdauungsstörungen?
6.2. Benutzen Sie Hygieneartikel
(Schutz)?
7. Kleidung:
7.1. Welche Kleidung tragen Sie
bevorzugt gerne?
7.2. Sind Sie an Mode generell
interessiert?
8. Ruhen und Schlafen:
8.1. Schlafen Sie nachts ohne
Probleme?
8.2. Wie möchten Sie morgens
geweckt werden? (z.B. mit Musik.
Mit Kaffee)
8.3. Wie schlafen und liegen Sie?
(Bei häufigem Lagewechsel mehrfach
ankreuzen)
Wenn ich einschlafen möchte, liege
ich....
=> Oberkörper hoch / Flach/ Rechte
Seite / Linke Seite / Bauch / Rücken
Ich schlafe in der Regel......
=> 5 Stunden / 6 Stunden / 7 Stunden
/ 8 Stunden / 9 Stunden
Von.......Uhr bis...........Uhr
=> Die ganze Nacht durch / mit
Unterbrechungen / auch mittags gerne
mal Ich liege im Bett gerne....
=> Oberkörper hoch / Flach / Rechte
Seite / Linke Seite / Bauch / Rücken
8.4. Auf zu wenig Schlaf reagiere ich
mit...
8.5. Was brauchen Sie, um gut
einschlafen zu können?
Adj
ErF Kom
PP Kom
ErF PP Adv
Kom
ErF Adv
ErF Adv
ErF Adv
Adv PP
EnF PP
Kom EnF
Kom EnF
ErF
Adv
EnF
Konj
EnF Adv
ErF Passiv+Vmod Adv
Abk
PP PP
Konj
Kom ErF PP Nom-stil
Konj Vmod
Kom Adv Adv Adj
Adj
PP
Adv
Kom Konj Adv
PP
Kom Adv Adv Adj
Adj
Adj
ErF
Vmod
36
118
119
120
121
122
123
124
125
126
127
128
129
130
131
132
133
134
135
136
137
138
139
140
141
142
143
144
145
146
147
148
149
150
151
152
153
154
155
156
157
158
159 160
161
162
163
164
165
166
9. Sich beschäftigen:
9.1. Hören Sie gern Radio oder sehen
Sie gerne fern? (wenn ja, welche
Sender)
9.2. Welche Freizeit
Aktivitäten/Hobbys haben Sie gerne?
9.3. Sind Sie Internet-Anschluss
gewohnt?
9.4. Welche Filme mögen Sie
besonders gerne?
9.5. Welche Musikrichtung
bevorzugen Sie?
9.6. Was lesen Sie gerne?
9.7. Was haben Sie früher beruflich
gemacht?
9.8. Was machen Sie am liebsten?
9.9. Welche Hobbys begleiten Sie in
Ihrem Leben?
9.10. Gab es freiwillige Arbeit,
ehrenamtliche Tätigkeiten?
9.11. Waren Sie in der
Öffentlichkeitsarbeit tätig?
9.12. Sind Sie gerne verreist?
9.13. Welches Angebot würden Sie
hier gerne in Anspruch nehmen?
9.14. Was fehlt Ihnen in Bezug auf
unser Angebot?
10. Persönlichkeitsphäre/Intimsphäre:
10.1. Bestehen Wünsche nach einer
weiblichen oder männlichen
Pflegekraft?
10.2. Welche Wünsche haben Sie
hinsichtlich Ihrer Frisur?
10.3. Welche Wünsche haben Sie
hinsichtlich Ihrer Bartpflege?
10.4. Welche Unterstützung
wünschen Sie in Bezug auf Ihre
Schönheitspflege? (z.B. Kosmetika,
Schminken)
10.5. Tragen Sie gerne Schmuck?
10.6. Was soll hinsichtlich Ihrer
Intimsphäre besonders beachtet werden?
11. Sicherheit:
11.1. Was verschafft Ihnen Sicherheit
(z.B. viel Information, Gespräche,
bestimmte Menschen)
11.2. Sind Sie schon einmal gestürzt?
11.3. Haben Sie Probleme sich in
Vref
ErF Konj Adv
Konj Adv
ErF Adv
EnF Kom
ErF
Adv
ErF Kom
ErF Adv
ErF Adv Adv
ErF Adv
ErF PP
Erf Adj
Adj
ErF PP
Kom
EnF Adv
ErF
Adv
ErF
Kom
ErF Nom-stil PP
Adj Adj
Kom
ErF Nom-stil
ErF Nom-stil
Kom
ErF Kom
PP
Kom Abk.
EnF Adv
ErF Vmod Adv
Kom Passiv
ErF Nom-stil
Abk
Adj
EnF Adv
EnF Vref
37
167
168
169
170
171
172
173
174
175
176
177
178
179
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201
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207 208
209
210
211
212
213
214
215
einer fremden Umgebung zu[ ]recht
zu finden?
11.4. Haben Sie Angst zu stürzen?
11.5. Fühlen Sie sich unsicher, wenn
Sie unterwegs sind?
11.6. Leiden Sie hin und wieder unter
Schwindelgefühlen?
12. Soziale Bereiche des Lebens
sichern:
12.1. Pflegen Sie Traditionen?
12.2. Welche Feste sind für Sie ganz
besonders wichtig?
12.3. Welche Ereignisse feiern Sie im
Rahmen der Familie?
12.4. Welche großen Ereignisse feiern
Sie im Rahmen der Familie?
12.5. Welche großen Ereignisse
haben Ihr Leben geprägt?
12.6. Lebten Sie bisher:
=> In der Großstadt / In einer
Kleinstadt / In einem Dorf / [I]n
einem Haus / [I]n einer Wohnung
12.7. Hatten Sie einen Garten?
12.8. Hatten Sie einen Balkon, der
bepflanzt war?
12.9. Hatten Sie Haustiere? Welche?
13. Existenzielle Erfahrungen:
13.1. Was verändert sich für Sie,
wenn Sie sich krank fühlen?
=> Ich brauche viel Nähe und
Zuwendung / Ich möchte in Ruhe
gelassen werden
13.2. Was machen Sie, wenn Sie
Schmerzen haben?
=> Ich bin sehr schmerzempfindlich /
Ich glaube[,] einiges aushalten zu
können / Ich brauche Trost / Ich ziehe
mich in mich selbst zurück / Ich
werde wütend
13.3. Können Sie für sich persönlich
zeitweilige „Hilflosigkeit“ akzeptieren?
=> Ja / Wenn ich Hilfe brauche, kann
ich sie auch annehmen /
Grundsätzlich nicht / Nein
13.4. Was benötigen Sie, um sich
wohlzufühlen? (z.B. ein besonderes
Kissen, bestimmte Personen oder
einfach viel Ruhe)
Adj
EnF
Vref Adv Konj
Adv
Konj PP
Kom
EnF
ErF
Adj
ErF PP
ErF Adj
PP
ErF Adj
PP Kom PP
Kom PP PP
PP
EnF
EnF
Adj
Kom
Vref
Adv
Konj
PP
Passiv
Konj ErF
Adj
Vmod
Vref
Adj
Vmod Adj
Kom
Konj Vmod
Konj
Adv
ErF Vref
Abk PP Adj
Adj Konj
38
216
217
218
219
220
221
222
223
224
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231
232
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241
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247
248
249
250
251
252
253
254
255
13.5. Gab es in der letzten Zeit ein
wichtiges Ereignis, welches Sie
immer noch beschäftigt?
13.6. Können Sie sich vorstellen, dass
wir einen Angehörigen in Ihre Pflege
miteinbeziehen? (z.B. Mundpflege)
=> Nein / Ja, und zwar (Person)... /
Die genannte Person erklärt sich
damit einverstanden
13.7. Sind Sie eher ein geselliger
Mensch und mögen Unterhaltung?
13.8. Fühlen Sie sich in großen
Gesellschaften wohl?
13.9. Sehen Sie Ihre Familie/
Verwandten regelmäßig?
13.10. Haben Sie gute Freunde, die
Sie lange im Leben begleitet haben?
13.11. Treffen Sie sich regelmäßig
mit Ihren Bekannten?
13.12. Welche schicksalhaften
Veränderungen, wie Krankheit,
Verluste von nahestehenden
Menschen, Krisen mussten Sie
hinnehmen?
13.13. Wie gehen Sie mit Angst im
Allgemeinen um?
13.14. Suchen Sie Rat und Hilfe?
13.15. Sind Sie regelmäßig in den
Gottesdienst gegangen?
13.16. Möchten Sie einen Raum, wo
Sie beten oder meditieren können?
13.17. Möchten Sie von einem
Seelsorger begleitet werden?
14. Möchten Sie uns außerdem noch
etwas mitteilen?
15. Die Fragen wurden
=> Von mir selbst beantwortet / von
einem Angehörigen beantwortet
Datum:
Unterschrift:
EnF Adj PP
Adj.
Adv
EnF Vmod Vref
PP Nom-stil
Kom Abk Kom
Konj
Adj Attr. Part.I Vref
EnF Adj
Konj Kom
Enf Vref Adj PP
Adv
Adj
PP
Vref Adv
ErF Adj
Adj Attr. Part.I
Vmod
ErF
EnF Konj
EnF Adv PP
EnF Kom
Vmod
EnF Konj Vmod
Vmod
EnF Kom Passiv
EnF Vmod
Adv
Passiv
Adv Passiv
Passiv
Kom Tab.7:Grammatikalische Analyse Text 2
39
2.3.3 Text 3: Pflegebericht
Z Originaltext Analyse
I
II
III
IV
Datum Uhrzeit Bitte notieren in
blau=Frühdienst
grün=Spätdienst
rot=Nachtdienst
Adj
Adj
Adj
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
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14
15
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19
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30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
16.03.13
17.3.13
11:20
12:30
14:45
16:30
20:30
5
13
15:50
Bew. mit KT zu uns gekommen.
Arztbrief, Puß [nicht lesbar],
Med. bis Montag mitgebracht.
Chipkarte, laut KT-Fahrer haben
Angehörige [nicht lesbar] Bew.
ist wach , versuchte zu reden,
hat ein Glas Wasser getrunken.
Die Haut ist intakt, D hat ein
DK.
Hat gut gegessen, wurde
gelagert.
Hat br[ei]ige Kost (Kuchen) und
Kaltschal[]e erhalten und
ge[gessen]
Tochter mit ihre[m] Ehemann zu
Besuch[,] Kleidung
mitgebracht[,]
möchte d. schmutzige Kleidung
gesammelt haben
Will alleine alles waschen,
Beratungsprot. ist
unterschri[e]ben [,] Biografie
mit Fortsetzung genom[m]en
weiter[]hin Hbw ist gelagert und
D. Nahrung gereicht
wollte [sich] mit uns
unterhalten, leider aus
Krankheitsgrund kann nicht
-Aphasie
Schlief zu den Kontrollgängen,
beim Umlagern sehr steif
Bew. verhält sich ruhig.
Mahlzeiten werden komplett
von Pflegepersonal gereicht
Sohn zu Besuch mit Hbw.
Ehefrau
lt Sohn: scheint mein Vater
starke Schmerzen zu haben
laut ä. Brief ø Bedarf angeordnet
ist, wurde Dr--- auf Handy
angerufen, laut Doktor:
Ibuprofen 600 verabreichen
Abk PP Abk
Kom
Abk PP
Abk
Abk
Adj
Adj Abk
Abk
Adj Passiv
Adj Konj.
Konj.
PP Nom-stil
Vmod Abk Adj
Vmod
Adj
PP
Abk Konj. Adv
Abk
Vmod PP
Kom Nom-stil Vmod
Kom
Nom-stil
Abk. Vref
Kom Passiv
PP Kom
PP Abk
Kom
Abk
Abk PP Abk Nom-stil
Abk
PP
40
43 44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
78
79
80
81
82
17.3.13
18.3.13
18.3.13
19.3.13
20.3.13
22.3.13
20:30
5
20
5
12
15:10
20
12
FD
wurde getan Hat gegessen und überwiegend
Kaltschal[]e getrunken
Wurde gelagert, zur Zeit D.
Körper gibt ø Zeich[]en
Schmerzen zu haben
Schlief ruhig
Visite Dr.---: Med jetzt nach
MedBlatt stellen
Med werden schnellstens
geliefert, für morgen früh siehe
in Schieber
Fax an --- wegen Mitbehandlung
Fax an --- da Dk u. sehr
konzentrierter Urin Nacl 500
ml.sc.
Früh hat er alles gegessen
Nahrung wurde angereicht
Hbw. hat vermehrt die Augen
geschlossen
-Besuch von der Tochter
-Bew hat vermehrt geschlafen -
wenig Appetit
-Bew. machte schmerzverzerrtes
Gesicht bei Bewegungen
erhält Bed. Med.
Sehr steif beim Umlagern
Hbw. hat gut gegessen u.
getrunken
Visite Dr.---, Dk gewechselt
-Besuch von der Tochter
-schläft vermehrt
Visite Dr. --- [nicht lesbar]
Fragen an d. Arzt
Visite Dr. --- s.ä. A.Blatt
Hbw schläft ganzen Tag
NA+FA schlecht zu
verabreichen
kann nicht runter schlucken
s. Visite Dr. ---
Passiv Konj Adv
Passiv Adj PP Abk
Abk
Adv
Nom-stil Abk Abk
Abk
Abk Passiv Adv
PP Adv Adv
Kom
Abk
Adj Abk
Abk
Adv
Passiv
Abk Adv
PP
Abk Adv
Adv
Abk Adj
PP Nom-stil
Abk Abk
Adj PP
Abk Konj.
Nom-stil Abk Abk Passiv
Nom-stil Abk
Nom-stil Abk PP
Nom-stil Abk Abk Abk
Abk Adj
Abk Abk
Vmod
Nom-stil Abk Abk
Tab.8: Grammatikalische Analyse Text 3
41
2.4 Semantik
2.4.1 Text 1: Verfahrensanweisung MRSA
Wortfelder Wortfamilien
1 Infektion 7 Reinigung/Hygiene 1 Pflege 6 Zimmer
2 In Pflege involvierte Personen 8 Medizin./Pflegeutensilien 2 IInnffeekkttiioonn 7 Krank
3 Symptome/ Krankh./Behinder. 9 Zimmer/-einrichtung 3 SScchhuuttzz 8 Maßnahme
4 Körperteile 10Zeitangaben 4 Hygiene 9 Waschen
5 Vorgänge 5 Reinigen 10 Körper
6 Medzinische/pfleg. Maßnahmen
Bsp.: hygienischen = Wortfeld „Reinigung/Hygiene“ und Wortfamilie „Hygiene“
Z Originaltext
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
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19
20
21
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26
Verfahrensanweisung MRSA
1. Zweck, Qualitätsziele:
Einhaltung aller gesetzlichen und hygienischen Bestimmungen im Pflegebereich
Schutz der Bewohner, Mitarbeiter, Besucher vor Infektionen beziehungsweise
Kontaminationen
2. Geltungsbereich:
Alle Mitarbeiter der Einrichtung
3. Prozessverantwortung:
Leiter Service-Technik / Pflegedienstleitung / Hygienebeauftragte
4. Durchführungsverantwortlich:
Alle Mitarbeiter der Einrichtung
5. Basisdaten:
Erreger: Staphylokokkus aureus (multiresistent)
Übertragung: Aerosol, Kontaktinfektion, kontaminierte Gegenstände, Kleidung,
patientennahe Arbeitsflächen
Inkubationszeit: 1 Tag – viele Wochen
6. Anmerkung:
Wir unterscheiden MRSA-Kontamination, -[k]olonisation und -[i]nfektion. Bei der
Kontamination handelt es sich um einen längerfristigen spontan eben häufig nicht
reversiblen Befall. Von Infektion spricht man, wenn der Erreger nicht nur präsent ist,
sondern auch klinische Infektionszeichen hervorruft, wozu etwa die klassischen fünf
Entzündungszeichen gehören (Rötung, Schwellung, Schmerz, Überwärmung, gestörte
Funktion). Eine Verbreitung des MRSA kann sowohl durch Kontamination, als auch
durch [k]olonisierte und [i]nfizierte Personen erfolgen.
7. Präventionsmaßnahmen nach RKI-Stand 2012
Nach dem heutigen Stand der Erfahrung besteht für MRSA besiedelte Bewohner keine
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31
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47
48
49
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51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66 67
68
69
70
71
72
73
Kontraindikation zur Aufnahme [ins] Pflegeheim. Bei Kenntnis der MRSA Besiedlung
eines Bewohners muss jedoch individuell entschieden werden, welches Risiko der
Weiterverbreitung tatsächlich besteht.
Eine Weiterverbreitung von MRSA ist bei MRSA-positiven Bewohnern mit
produktivem Husten, Tracheostoma oder offenen Hautläsionen eher zu erwarten, als
bei Bewohnern ohne Risikofaktoren
8. Risikofaktoren
[8.]1. Bewohnereigene Faktoren
- Hohes Alter
- Immobilität
- Funktionelle Störungen im Bereich der Nahrungsaufnahme (z.B. Schluckstörung)
oder der Ausscheidung (z.B. Blasenentleerungsstörung)
- Multimorbidität, insbesondere chronische Erkrankungen
- Diabetes mellitus, Dialysepflichtigkeit
- Chronische Hautläsionen, Decubitalulcera, Ekzeme, nässende Dermatitiden
8.2. Externe Faktoren
- Invasive Maßnahmen (Katheter, Ernährungssonden, Trachealkanülen)
- Wiederholte Antibiotikatherapien
- Häufige Krankenhausbesuche
9. Ablauf:
Eine Einzelzimmerunterbringung ist nicht in jedem Fall erforderlich.
Isolierungsmaßnahmen, sofern notwendig, sind im Vorfeld mit dem zuständigen
Gesundheitsamt abzustimmen. Die Zusammenlegung mehrerer MRSA kolonisierter
Bewohner ist möglich.
Eine Einzelzimmerunterbringung im zu prüfenden Einzelfall [ist] angezeigt bei
Bewohnern mit:
- Ausgedehnten chronischen Hautläsionen
- Schuppenden Dermatosen bei gleichzeitiger Besiedlung mit MRSA
- [I]nvasiven Zugängen
- Besiedlung der Atemwege und gleichzeitigem Tracheostoma
- Starken Sekretabsonderungen, Husten[,] Schnupfen
- Mangelhafter persönlicher Hygiene
- Ggf. dementiell erkrankte Bewohner
- Ggf. bei Bewohnern[,] die abgesaugt werden müssen
- Ggf. während der Sanierung
Ein Verlassen des Zimmers ist dem Bewohner [ ] grundsätzlich gestattet. Eine
individuelle Fallbesprechung vorab mit der Pflegedienstleitung und ggf. Heimleitung
muss jedoch erfolgen.
Hierbei ist grundsätzlich zu beachten, dass:
- Hautläsionen / offene Wunden sicher verbunden sind und eine Übertragung aus der Wunde[ ] durch den Wundverband sicher verhindert wird.
- Tracheostoma, Zugang zu PEG-Sonden abgedeckt ist
- Geschlossene Harnableitungssysteme genutzt werden
- Der Bewohner kooperativ ist und selbst eine Händedesinfektion durchführen kann
oder eine Händedesinfektion durch das Pflegepersonal zulässt.
In der Vorbereitung auf die Versorgung eines zu isolierenden MRSA-kolonisierten
beziehungsweise -infizierten Bewohners sollten folgende Punkte im Zimmer
43
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75
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107
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115
berücksichtigt werden:
- Überprüfung der Ausstattung des Zimmers (Entfernung nicht zu desinfizierender
Gegenstände)
- Einrichtung eines mobilen Hygienestützpunktes (bewohnergebundene
Pflegehilfsmittel, Schutzkleidung, Desinfektion und so weiter)
- gegebenenfalls Türschild und Zutrittsbeschränkung mit Hinweis
- Kleiderhaken für Schutzkleidung in der Nähe der Zimmertür
- Abwurfmöglichkeit für Schmutzwäsche
- MRSA-Desinfektionsplan anbringen
- Transportbehälter für Schmutzgeschirr usw.
- [I]nternes Meldewesen
Die hygienische Händedesinfektion ist vor und nach jeder Tätigkeit mit engem
körperlichen Kontakt bei allen Bewohnern – erst recht bei bekannten MRSA-
infizierten Bewohnern – wegen möglicher Kontamination mit Körpersekreten,
Ausscheidungen und nach dem Ausziehen von Einmalhandschuhen sowie vor dem
Verlassen des Zimmers durchzuführen.
Einmalhandschuhe sind bei der Versorgung von Wunden, Tracheostoma und Kathetern
beziehungsweise Sonden anzulegen. Sie werden danach sofort – vor weiterer Tätigkeit
im Zimmer – ausgezogen und entsorgt, anschließend ist eine hygienische
Händedesinfektion durchzuführen. Grundsätzlich sind Einmalhandschuhe beim
Betreten an- und beim Verlassen des Zimmers abzulegen.
Schutzkittel sind bewohnergebunden bei der Wund- und bei der Verweilkatheter-
beziehungsweise Sonden- und Tracheostomapflege sowie bei Kontakt mit
Körpersekreten und -exkrementen und beim Bettwäschewechsel anzulegen. Bei der
Besiedlung der Atemwege ist ein Mund-Nasenschutz zu tragen.
Die Schutzkleidung wird vor dem Verlassen des Zimmers ausgezogen und verbleibt
im Zimmer (auf links wenden). Anschließend ist eine hygienische
Händedesinfektion durchzuführen. Die Schutzkleidung wird täglich, bei sichtbarer
Kontamination sofort gewechselt.
Pflegehilfsmittel sind bewohnergebunden zu verwenden und im Zimmer zu belassen.
Sie sind vor Anwendung an anderen Bewohnern gründlich zu desinfizieren.
Instrumente, Spritzen und medizinische Abfälle werden in dicht verschließbaren
Behältern beziehungsweise in Plastiksäcken im Zimmer gesammelt und wie üblich
entsorgt beziehungsweise wieder aufbereitet.
Körper- und Bettwäsche ist im Zimmer des Bewohners zu sammeln und einem
desinfizierenden, gelisteten Waschverfahren zuzuführen.
Bestecke und Geschirr sind in einem geschlossenen und entsprechend
gekennzeichneten Behältnis zur Spülküche zu transportieren und unter Benutzung von
Einmalhandschuhen in die Geschirrspülmaschine einzusortieren und bei mindestens 60
Grad zu spülen. (auch der Transportbehälter)
Transportdienste und weiterführende Einrichtungen werden vorab über den MRSA-
Befund informiert.
44
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119
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153
154
155
156
Pflegerische Tätigkeiten sollten am Schluss der Versorgung aller anderen Bewohner
durchgeführt werden.
10. Desinfektions- und Reinigungsmaßnahmen:
Der Reinigungsdienst und die Mitarbeiter der Spülküche müssen über mit MRSA
infizierte beziehungsweise kolonisierte Bewohner sowie über die durchzuführenden
hygienischen Maßnahmen unterrichtet werden.
Die hygienische Händedesinfektion ist vor und nach jeder Tätigkeit mit engem
körperlichen Kontakt nach möglicher Kontamination mit Körpersekreten,
Ausscheidungen und nach dem Ausziehen von Einmalhandschuhen sowie nach der
Zimmerreinigung und vor dem Verlassen des Zimmers durchzuführen.
Der Sanitärbereich im Zimmer des Bewohners ist täglich und nach Kontamination mit
Ausscheidungen mit den im Desinfektionsplan genannten Produkten desinfizierend zu
reinigen.
Die tägliche Desinfektion beziehungsweise Reinigung muss mit jeweils frischen
Reinigungsutensilien und den im Desinfektions- und Reinigungsplan genannten
Produkten (nach Möglichkeit am Ende eines Reinigungsdurchgangs) durchgeführt
werden.
Eine gründliche Schlussdesinfektion aller Flächen und Einrichtungsgegenstände ist
nach dem Freiwerden des Zimmers eines MRSA-positiven Bewohners
durchzuführen.
11. Sanierungsmaßnahmen
Eine eventuelle Sanierungsbehandlung erfolgt immer auf ärztliche Anordnung und
muss ausreichende Nachuntersuchungen einschließen.
Bei nasaler Besiedlung
- Lokalantibiotische Sanierung mit Nasensalbe nach ärztlicher Anordnung und
Handlungsanweisung im Beipackzettel
- Antiseptische Behandlung von Mundhöhle und Rachen durch Austupfen, Spülen oder
Gurgeln mit vom Arzt verordneten Arzneimitteln
Bei Besiedlung der Haut
- Antiseptische Ganzkörperwaschungen (besser: Duschbad oder Wannenbad) an
mindestens 3 Tagen unter Einbeziehung der Kopfhaare und Verwendung von
antiseptisch wirkenden Präparaten
- Wechsel der Bettwäsche und der persönlichen Wäsche nach den antiseptischen
Körperpflegemaßnahmen - Verzicht auf bestimmte Gebrauchsgegenstände (Deoroller, Lippenstift usw.)
Persönliche Pflegeutensilien (Rasierer, Zahnbürste) sind im Zimmer zu belassen, zu
desinfizieren bzw. als Einmalartikel zu
verwenden.
Zur Erfolgskontrolle sollen mindestens 3 Tage nach Abschluss der Sanierung,
Abstriche an 3 aufeinander folgenden Tagen vorgenommen werden. Die Aufhebung der
Isolation ist möglich, wenn jeweils 3 aufeinander folgende Befunde negativ sind. In
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jedem Fall sind vor Aufhebung der Schutzmaßnahmen immer auch 3 negative
Nasenabstriche abzuwarten.
MRSA-Träger unter dem Personal sollen bis zu ihrer Sanierung aus der direkten
Bewohnerbetreuung abgezogen werden.
Pflegerische Tätigkeiten von Bewohnern mit MRSA dürfen nicht von Personal mit
chronischen Hauterkrankungen durchgeführt werden, da diese Personen ein erhöhtes
Ansteckungsrisiko haben.
Mit einem Wiederauftreten von MRSA muss insbesondere bei Bewohnern mit
besiedelten chronischen Hautläsionen und dauerhaft invasiven Maßnahmen gerechnet
werden.
12. Meldepflicht
Es gilt das Infektionsschutzgesetz! Ab zwei infizierten bzw. MRSA kolonisierten
Bewohnern, bei denen ein Zusammenhang nicht ausgeschlossen werden kann, sind
nichtnamentlich dem Gesundheitsamt zu melden.
13. Überprüfungsrhythmus:
jährlich / bei Bedarf Tab.9: Semantische Analyse Text 1
2.4.2 Text 2: Biographiebogen
Wortfelder
1 In Pflege involvierte Personen 7 Körperpflege
2 Symptome/Krankheiten/Behinderung 8 Ernährung
3 Körperteile 9 Freizeit/Interessen
4 Alltagshilfen/Hilfsmittel/Utensilien 10 Emotionen/Wünsche
5 Bewegung 11 Kommunikation
6 Zimmer, -einrichtung/Wohnen 12 Zeitangaben
Wortfamilien
1 Sehen 6 Fühlen
2 Hören 7 Schmerz
3 Bewegen 8 Körper
4 Schlafen
5 Pflege
Bsp.: Hören = Wortfeld „Kommunikation“ und Wortfamilie „Hören“
Originaltext
Sehr geehrter Bewohner, sehr geehrte Angehörige, [w]ir möchten Ihnen Ihre
Wohnsituation hier so angenehm, wie möglich gestalten und bitten Sie deshalb, die
folgenden Fragen nach Ihrem Ermessen auszufüllen bzw. anzukreuzen.
Name:
Vorname:
1. Kommunikation:
1.1. Hören Sie gut?
46
=> Ich höre gut / Ich bin schwerhörig / Ich trage ein Hörgerät (rechts, links, beidseitig) /
Nachts nehme ich das Hörgerät heraus
1.2. Sehen Sie gut?
=> Ich sehe gut / Ich benötige eine Lesebrille / Ich trage Kontaktlinsen / Ich habe einen
Sehfehler
1.3. Berührungen
Wo können wir Sie berühren, um Ihnen etwas mitzuteilen oder Sie z.B. zu [w]ecken?
2. Bewegung/Sicherheit:
2.1. Haben Sie schmerzempfindliche Stellen oder Bewegungseinschränkungen?
2.2. Haben Sie Sensibilitätsstörungen, z.B. Taubheitsgefühle?
2[ ].3. Haben Sie sich im Beruf viel bewegt, oder hatten Sie eher eine sitzende Tätigkeit?
2.4. Haben Sie Sport getrieben?
2.3. Welchen Sport?
3.Vitale Funktionen:
3.1. Bewegen Sie sich gerne an der frischen Luft?
3.2. Bei welcher Zimmertemperatur fühlen Sie sich wohl?
3.3. Haben Sie oft kalte Hände und kalte Füße?
4. Gewohnte Körperpflege:
4.1. Wie waschen Sie sich?
Ich... => Dusche mich / Bade mich / Wasche mich
=> Mit Seife / Ohne Seife / Mit kaltem Wasser / Mit lauwarmen Wasser / Mit warmen
Wasser / Mit heissem Wasser
4.2. In der Reihenfolge:
=> Eher zügig / Normal / Eher langsam / Ich bin Rechtshänder / Ich bin Linkshänder
4.3. Ich rasiere mich....
=> Nass / Trocken / Morgens / Abends / (.....mal die Woche)
4.4. Wie putzen Sie sich Zähne? Ich putze mir die Zähne...
=> Morgens / Mittags / Abends / Nach jeder Mahlzeit / Direkt vor dem Einschlafen / Vor
dem Waschen / Nach dem Waschen
4.5. Für Prothesenträger:
=> Die Prothese wird abgebürstet / Die Prothese wird mit 3- Phasenreiniger gesäubert /
Die Prothese behalte ich auch nachts im Mund
5. Essen und Trinken:
5.1. Was ist beim Essen für Sie ganz besonders wichtig?
5.2. Wie viele Mahlzeiten nehmen Sie zu welchem Zeitpunkt ein?
5.3. Was trinken Sie gerne zu den Mahlzeiten:
5.4. Was essen Sie überhaupt nicht?
5.5. Was trinken Sie keinesfalls?
5.6. Was vertragen Sie überhaupt nicht? (Unverträglichkeit, Allergie)
5.7. Essen Sie gerne in Gesellschaft?
6. Ausscheiden
6.1. Leiden Sie regelmäßig an Verdauungsstörungen?
6.2. Benutzen Sie Hygieneartikel (Schutz)?
7. Kleidung:
7.1. Welche Kleidung tragen Sie bevorzugt gerne?
7.2. Sind Sie an Mode generell interessiert?
47
8. Ruhen und Schlafen:
8.1. Schlafen Sie nachts ohne Probleme?
8.2. Wie möchten Sie morgens geweckt werden? (z.B. mit Musik / mit Kaffee)
8.3. Wie schlafen und liegen Sie? (Bei häufigem Lagewechsel mehrfach ankreuzen)
Wenn ich einschlafen möchte, liege ich....
=> Oberkörper hoch / Flach / Rechte Seite / Linke Seite / Bauch / Rücken
Ich schlafe in der Regel......
=> 5 Stunden / 6 Stunden / 7 Stunden / 8 Stunden / 9 Stunden
Von.......Uhr bis...........Uhr
=> Die ganze Nacht durch / mit Unterbrechungen / auch mittags gerne mal
Ich liege im Bett gerne....
=> Oberkörper hoch / Flach / Rechte Seite / Linke Seite / Bauch / Rücken
8.4. Auf zu wenig Schlaf reagiere ich mit...
8.5. Was brauchen Sie, um gut einschlafen zu können?
9. Sich beschäftigen:
9.1. Hören Sie gern Radio oder sehen Sie gerne fern? (wenn ja, welche Sender?)
9.2. Welche Freizeitaktivitäten/Hobbys haben Sie gerne?
9.3. Sind Sie Internet-Anschluss gewohnt?
9.4. Welche Filme mögen Sie besonders gerne?
9.5. Welche Musikrichtung bevorzugen Sie?
9.6. Was lesen Sie gerne?
9.7. Was haben Sie früher beruflich gemacht?
9.8. Was machen Sie am liebsten?
9.9. Welche Hobbys begleiten Sie in Ihrem Leben?
9.10. Gab es freiwillige Arbeit, ehrenamtliche Tätigkeiten?
9.11. Waren Sie in der Öffentlichkeitsarbeit tätig?
9.12. Sind Sie gerne verreist?
9.13. Welches Angebot würden Sie hier gerne in Anspruch nehmen?
9.14. Was fehlt Ihnen in Bezug auf unser Angebot?
10. Persönlichkeitsphäre/Intimsphäre:
10.1. Bestehen Wünsche nach einer weiblichen oder männlichen Pflegekraft?
10.2. Welche Wünsche haben Sie hinsichtlich Ihrer Frisur?
10.3. Welche Wünsche haben Sie hinsichtlich Ihrer Bartpflege?
10.4. Welche Unterstützung wünschen Sie in Bezug auf Ihre Schönheitspflege? (z.B.
Kosmetika, Schminken)
10.5. Tragen Sie gerne Schmuck?
10.6. Was soll hinsichtlich Ihrer Intimsphäre besonders beachtet werden?
11. Sicherheit:
11.1. Was verschafft Ihnen Sicherheit (z.B. viel Information, Gespräche, bestimmte Menschen)
11.2. Sind Sie schon einmal gestürzt?
11.3. Haben Sie Probleme sich in einer fremden Umgebung zu[ ]recht zu finden?
11.4. Haben Sie Angst zu stürzen?
11.5. Fühlen Sie sich unsicher, wenn Sie unterwegs sind?
11.6. Leiden Sie hin und wieder unter Schwindelgefühlen?
12. Soziale Bereiche des Lebens sichern:
48
12.1. Pflegen Sie Traditionen?
12.2. Welche Feste sind für Sie ganz besonders wichtig?
12.3. Welche Ereignisse feiern Sie im Rahmen der Familie?
12.4. Welche großen Ereignisse feiern Sie im Rahmen der Familie?
12.5. Welche großen Ereignisse haben Ihr Leben geprägt?
12.6. Lebten Sie bisher:
=> In der Großstadt / In einer Kleinstadt / In einem Dorf / [I]n einem Haus / [I]n einer
Wohnung
12.7. Hatten Sie einen Garten?
12.8. Hatten Sie einen Balkon, der bepflanzt war?
12.9. Hatten Sie Haustiere? Welche?
13. Existenzielle Erfahrungen:
13.1. Was verändert sich für Sie, wenn Sie sich krank fühlen?
=> Ich brauche viel Nähe und Zuwendung / Ich möchte in Ruhe gelassen werden
13.2. Was machen Sie, wenn Sie Schmerzen haben?
=> Ich bin sehr schmerzempfindlich / Ich glaube[,] einiges aushalten zu können / Ich
brauche Trost / Ich ziehe mich in mich selbst zurück / Ich werde wütend
13.3. Können Sie für sich persönlich zeitweilige „Hilflosigkeit“ akzeptieren?
=> Ja / Wenn ich Hilfe brauche, kann ich sie auch annehmen / Grundsätzlich nicht / Nein
13.4. Was benötigen Sie, um sich wohlzufühlen? (z.B. ein besonderes Kissen, bestimmte
Personen oder einfach viel Ruhe)
13.5. Gab es in der letzten Zeit ein wichtiges Ereignis, welches Sie immer noch
beschäftigt?
13.6. Können Sie sich vorstellen, dass wir einen Angehörigen in Ihre Pflege
miteinbeziehen? (z.B. Mundpflege)
=> Nein / Ja, und zwar (Person)... / Die genannte Person erklärt sich damit einverstanden
13.7. Sind Sie eher ein geselliger Mensch und mögen Unterhaltung?
13.8. Fühlen Sie sich in großen Gesellschaften wohl?
13.9. Sehen Sie Ihre Familie / Verwandten regelmäßig?
13.10. Haben Sie gute Freunde, die Sie lange im Leben begleitet haben?
13.11. Treffen Sie sich regelmäßig mit Ihren Bekannten?
13.12. Welche schicksalhaften Veränderungen, wie Krankheit, Verluste von
nahestehenden Menschen, Krisen mussten Sie hinnehmen?
13.13. Wie gehen Sie mit Angst im Allgemeinen um?
13.14. Suchen Sie Rat und Hilfe?
13.15. Sind Sie regelmäßig in den Gottesdienst gegangen?
13.16. Möchten Sie einen Raum, wo Sie beten oder meditieren können?
13.17. Möchten Sie von einem Seelsorger begleitet werden?
14. Möchten Sie uns außerdem noch etwas mitteilen?
15. Die Fragen wurden => Von mir selbst beantwortet / von einem Angehörigen beantwortet
Datum:
Unterschrift: Tab.10: Semantische Analyse Text 2
49
2.4.3 Text 3: Pflegebericht
Wortfelder Wortfamilien
1 In Pflege involvierte Personen 6 Pflegeutensilien/Medikamente 1 Reichen (geben)
2 Symptome/Krankh./Behinder. 7 Dokumente 2 Schlafen
3 Körperteile 8 Ernährung 3 Lagern
4 Vorgänge 9 Zeitangaben
5 Medzinische/Pfleger. Maßnahmen
Bsp: gelagert = Wortfeld „Medizinische/Pflegerische Maßnahmen“ und Wortfamilie
„Lagern“
Z Originaltext
I
II
III
IV
Datum Uhrzeit Bitte notieren in
blau=Frühdienst
grün=Spätdienst
rot=Nachtdienst
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
16.03.13
17.3.13
18.3.13
11:20
12:30
14:45
16:30
20:30
5
13
15:50
20:30
5
Bew. mit KT zu uns gekommen. Arztbrief, Puß [nicht lesbar], Med. bis
Montag mitgebracht. Chipkarte, laut KT-Fahrer haben Angehörige [nicht
lesbar] Bew. ist wach, versuchte zu reden, hat ein Glas Wasser getrunken.
Die Haut ist intakt, D hat ein DK.
Hat gut gegessen, wurde gelagert.
Hat br[ei]ige Kost (Kuchen) und Kaltschal[]e erhalten und ge[gessen]
Tochter mit ihre[m] Ehemann zu Besuch[,] Kleidung mitgebracht[,]
möchte d. schmutzige Kleidung gesammelt haben
Will alleine alles waschen, Beratungsprot.[okoll] ist unterschri[e]ben [,]
Biografie mit Fortsetzung genom[m]en
weiter[]hin Hbw [Heimbewohner] ist gelagert und D. Nahrung gereicht
wollte [sich] mit uns unterhalten, leider aus Krankheitsgrund kann nicht
-Aphasie
Schlief zu den Kontrollgängen,
beim Umlagern sehr steif
Bew. verhält sich ruhig.
Mahlzeiten werden komplett von Pflegepersonal gereicht
Sohn zu Besuch mit Hbw. Ehefrau
lt[.] Sohn: scheint mein Vater starke Schmerzen zu haben
laut ä. Brief ø Bedarf angeordnet ist, wurde Dr.--- auf Handy angerufen, laut
Doktor: Ibuprofen 600 verabreichen
wurde getan
Hat gegessen und überwiegend Kaltschal[]e getrunken
Wurde gelagert, zur Zeit D. Körper gibt ø Zeich[]en
Schmerzen zu haben
Schlief ruhig
Visite Dr.---: Med jetzt nach MedBlatt stellen
Med werden schnellstens geliefert, für morgen früh siehe in Schieber
Fax an --- wegen Mitbehandlung
Fax an --- da Dk u. sehr konzentrierter Urin Nacl 500 ml.sc.
50
31 32
33
34
35
36
37
18.3.13
20
Früh hat er alles gegessen Nahrung wurde angereicht
Hbw. hat vermehrt die Augen geschlossen
-Besuch von der Tochter
-Bew hat vermehrt geschlafen - wenig Appetit
-Bew. machte schmerzverzerrtes Gesicht bei Bewegungen
erhält Bed. Med. [Bedarfsmedikation]
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
19.3.13
20.3.13
22.3.13
5
12
15:10
20
12
FD
Sehr steif beim Umlagern
Hbw. hat gut gegessen u. getrunken
Visite Dr.---, Dk [?] gewechselt
-Besuch von der Tochter
-schläft vermehrt
Visite Dr. --- [nicht lesbar]
Fragen an d. Arzt
Visite Dr. --- s.ä. A.Blatt [Arztblatt]
Hbw schläft ganzen Tag
NA+FA [Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme] schlecht zu verabreichen
kann nicht runter schlucken
s. Visite Dr. ---
Tab.11: Semantische Analyse Text 3
3. Ergebnisse der Textanalyse
3.1 Semantische Ebene
3.1.1 Wortfelder
Bei der Analyse aller drei Texte auf der semantischen Ebene haben wir 17 unterschiedliche
Wortfelder bestimmt (siehe Tab.12). Die Tabelle enthält allerdings nur 16 Wortfelder, da die
Kategorie „Körperpflege“ einmal separat als Wortfeld untersucht wurde (Text 2) und einmal
in das Wortfeld „Reinigung / Hygiene“ (Text 1) integriert wurde. Weiterhin ist ersichtlich,
dass insgesamt fünf Wortfelder in allen drei Textsorten vorkommen: „In Pflege involvierte
Personen“, „Zeitangaben“, „Symptome / Krankheiten / Behinderungen“, „Alltagshilfen /
Hilfsmittel / Pflegeutensilien“ und „Körperteile“. Das Wortfeld mit dem größten Vorkommen
ist mit Abstand die Kategorie „In Pflege involvierte Personen“, wobei anzumerken ist, dass
im Text 2 auch das Personalpronomen ich mitgezählt wurde, da es im Biographiebogen die
betroffene Person, d.h. den / die BewohnerIn bezeichnet. Dass das Wortfeld „Zeitangaben“
am zweithäufigsten repräsentiert ist, ist überraschend, da diese Kategorie auf den ersten Blick
wenig mit der Pflege zu tun hat. Ebenfalls häufig sind die Wortfelder „Reinigung / Hygiene /
51
Körperpflege“, „Infektion“ und „Symptome / Krankheiten / Behinderung“. Zu den beiden
letzteren Wortfeldern ist anzumerken, dass eine Infektion natürlich auch eine Krankheit ist
und somit natürlich unter diese Kategorie fallen müsste. Da die Infektion aber das
Hauptthema der Textsorte Verfahrensanweisung darstellt, wurde sie einzeln aufgeführt.
Würden die Punkte „Infektion“ und „Symptome / Krankheiten / Behinderungen“ als eine
Kategorie geführt, wäre dies mit 123 Vorkommen das häufigste Wortfeld. Das Wortfeld
„Alltagshilfen / Hilfsmittel / Pflegeutensilien“ kommt ebenfalls häufig vor. Allerdings handelt
es sich hierbei um eine sehr breit gefächerte Kategorie, die Wörter von Kosmetika über
Medikamente bis zur Lesebrille enthält. Weiterhin war es teilweise schwierig, Begriffe wie
Zugang eindeutig einem Wortfeld zuzuordnen, da es sich entweder auf ein medizinisches
Utensil oder aber auf eine medizinische Maßnahme beziehen könnte. Zum Wortfeld
„Vorgänge“ ist zu sagen, dass auch diese Kategorie nicht eindeutig dargestellt werden kann,
da z.B. das Wort melden (Text 1, Z.55), das eigentlich dem Wortfeld „Kommunikation“
zuzuordnen wäre, im Text 1 unter „Vorgänge“ gezählt wurde, da für den Text 1 kein
eigenständiges Wortfeld „Kommunikation“ analysiert wurde. Auffallend ist außerdem, dass
das Wortfeld „Körperteile“ zwar in allen drei untersuchten Textsorten zu finden ist, es aber –
entgegen erster Annahmen – nicht sehr häufig in unseren ausgewählten Textsorten
repräsentiert ist.
Zusammenfassend ist zur Wortfeldanalyse zu sagen, dass sich die Auswahl und Zuordnung
der Wortfelder teilweise als schwierig erwies. Trotzdem konnten wichtige Wortfelder
ermittelt werden, die für die anschließenden Didaktisierungen herangezogen werden können.
Wortfelder Text 1 Text 2 Text 3 Summe
1. In Pflege involvierte Personen 38 44 28 110
2. Zeitangaben 32 32 7 71
3. Reinigung/Hygiene/Körperpflege 41 25 - 66
4. Infektion 63 - - 63
5.Symptome/Krankheiten/Behinderungen 33 19 8 60
6.Alltagshilfen/Hilfsmittel/Pflegeutensilien 42 14 4 60
7. Vorgänge 55 - 2 57
8. Medizinisch-pflegerische Maßnahmen 28 - 15 43
9. Zimmer/Zimmereinrichtung/Wohnen 21 12 - 33
10. Freizeit - 26 - 26
11. Ernährung - 10 14 24
12. Kommunikation - 21 - 21
13. Körperteile 7 11 3 21
14. Emotionen/Wünsche - 14 - 14
15. Dokumente - - 9 9
16. Bewegung - 6 - 6 Tab.12: Anzahl des Vorkommens von Wörtern zu bestimmten Wortfeldern
52
3.1.2 Wortfamilien
Was die Wortfamilien betrifft, so ist aus Tabelle 13 ersichtlich, dass 18 Wortfamilien
untersucht wurden, von denen aber nur zwei (Pflege, schlafen) in mehr als einer Textsorte
vorkamen. Die aufgeführten Wortfamilien beziehen sich einerseits auf den / die BewohnerIn
in Bezug auf Wahrnehmung (Fühlen, Hören, Sehen), Bewegung (Bewegen), Bedürfnisse
(Schlafen), Krankheiten (Infektion, Krank, Schmerz) und Wohnen (Zimmer). Wohingegen die
Wortfamilien zu Hygiene, Maßnahme, Lagern, Pflege, Reichen, Reinigen, Schutz und
Waschen eher medizinisch-pflegerische Tätigkeiten betreffen. Auch bei den Wortfamilien
zeigt sich somit eine große Bandbreite, wobei nicht eindeutig ersichtlich ist, dass bestimmte
Wortfamilien häufiger in den Textsorten vorkommen als andere. Trotzdem sollte in den
Didaktisierungen die eine oder andere Wortfamilie aufgegriffen werden wie z.B. die
Wortfamilie Pflege, die schließlich dem Berufsbild den Namen gibt.
Wortfamilie Text 1 Text 2 Text 3
1. Bewegen - X -
2. Fühlen - X -
3. Hören - X -
4. Hygiene X - -
5. Infektion X - -
6. Körper X X -
7. Krank X - -
8. Lagern - - X
9. Maßnahme X - -
10. Pflege X X -
11. Reichen (geben) - - X
12. Reinigen X - -
13. Schlafen - X X
14. Schmerz - X -
15. Schutz X - -
16. Sehen - X -
17. Waschen X - -
18. Zimmer X - - Tab.13: Vorkommen ausgewählter Wortfamilien (alphabetisch, X = Vorkommen)
53
3.2 Grammatische Ebene
3.2.1 Grammatischer Gesamtüberblick
Einige grammatische Strukturen kommen in den drei Texten besonders häufig vor und andere
eher weniger. Abhängig vor allem von der Textsorte lässt sich feststellen, welche
grammatischen Strukturen besonders häufig vorkommen. So weist z.B. Text 1 mehr Nomen
auf als Text 2 und 3. Dies liegt darin begründet, dass Text 1 ein sehr informierender Text ist,
wogegen Text 2 eher einen appellierenden Charakter besitzt, welcher den Leser auffordert,
persönliche Informationen über sich preiszugeben. Auffällig an Text 3 hingegen ist, dass es
verkürzte Sätze bzw. stichpunktartige Beschreibungen gibt. Weiterhin enthält Text 3 von allen
drei Texten die meisten Abkürzungen. Schließlich lässt sich auch noch eine hohe Präsenz von
Modalverben in allen drei Textsorten feststellen.
Einige Grammatische Merkmale wie Relativsätze und Pronomen (Personal- und
Possessivpronomen), die in den Texten nur sehr marginal vorkommen, haben wir in den
Analysetabellen der Texte nicht gekennzeichnet, da sie weniger relevant waren. Ebenfalls
nicht hervorgehoben in der Textanalyse wurden Strukturen wie Ableitungen, die so häufig
auftraten, dass eine Kennzeichnung das Hervorheben anderer Formen behindert hätte.
3.2.2 Grammatischer Einzelüberblick
3.2.2.1 Grammatische Merkmale Text 1
Text 1 weist einen sehr formalen Stil auf, der sich u.a. im Nominalstil widerspiegelt.
Außerdem gibt es auch in diesem Text besonders viele Komposita (Entzündungszeichen Z.28)
und Ableitungen (durchführungsverantwortlich Z.9, Übertragung Z.16).
Nominalstil
Der Nominalstil prägt diesen Text und lässt ihn sehr fachspezifisch klingen. Hinzu kommt,
dass insbesondere Fachtermini bzw. pflegespezifische Fremdwörter diese Textsorte
kennzeichnen.
Textbeispiel
Nominalstil Präventionsmaßnahen nach RKI Stand (Z.34),
Bei Kenntnis der MRSA Besiedlung (Z.39),
Funktionelle Störungen im Bereich der Nahrungsaufnahme (Z.52)
beim Umlagern (Z.69) Tab.14a: Nominalstil Text 1
54
Verben
Hinsichtlich der verwendeten Zeitformen im Text 1 „Verfahrensanweisung MRSA“ ist
festzustellen, dass nur das Präsens verwendet wird. Neben 16 Passivformen (u.a. wird
gewechselt, Z. 152/153) weist der Text eine große Anzahl der Passiversatzform sein + zu +
Infinitiv auf (insgesamt 24 Formen) wie z.B. ist zu erwarten (Z.42/45) oder sind anzulegen
(Z.131/133).
Verschiedene Arten von Verben, die im Text vorkommen bzw. nicht zu finden sind, werden
in Tabelle 1a kurz beschrieben und aufgeführt. Die Verfahrensanweisung weist sehr viele
Tätigkeitsverben auf, Vorgangs- und Zustandsverben treten dagegen sehr selten auf (siehe
Tab. 14a). Dabei sticht das Verb durchführen heraus, das insgesamt neunmal im Text
verwendet wird. Vergleichsweise häufig sind im Text auch Verben der
Informationsweitergabe (siehe Tab. 14a) zu finden. Verben mit Präpositionen bzw. reflexive
Verben kommen hingegen nicht im Text vor. Weiterhin enthält der Text vier Verben mit
Präpositionen (siehe Tab. 14b) sowie 15 Formen der Modalverben dürfen, können, müssen
und sollen.
Textbeispiel
Tätigkeitsverben: erfordern einen Agens,
besitzen „dynamische Aktionsart“
(Duden 2009: 411)
anlegen (Z.134), ausziehen (Z.136),
entsorgen (Z.136), desinfizieren (Z.158, 232),
tragen (Z.148), sammeln (Z.165),
durchführen (Z.102, 131, 137, 152, 179, 193,
203, 207, 247) u.a.
Vorgangsverben: dynamisch, verlangen
keinen Agens (Duden 2009: 411)
wechseln (Z.154)
Zustandsverben: statischer Sachverhalt,
verlangen kein typisches Agens (Duden
2009: 412)
bestehen (Z.42)?
Verben der Informationsweitergabe /
Kommunikation
sprechen (Z.25), entscheiden (Z.40),
abstimmen (Z.70), gestatten (Z.89),
beachten (Z.93), informieren (Z.177),
melden (Z.258)
Reflexive Verben ---
Verben mit Präposition ---
Modalverben dürfen (Z.245), können (Z.30, 101, 256),
müssen (Z.39, 85, 90, 182, 198, 209, 248),
sollen (Z.106, 177, 233, 241) Tab.14b: Verben Text 1
55
3.2.2.2 Grammatische Merkmale Text 2
Komposita, Adjektive, Adverbien, Ergänzungs- und Entscheidungsfragen
In diesem Text häufen sich besonders viele Komposita, Adjektive, Adverbien sowie
Ergänzungs- und Entscheidungsfragen. Insgesamt kommen 27 Komposita, 39 Adjektive, 28
Adverbien, 41 Ergänzungs- und 23 Entscheidungsfragen sowie lediglich sechs Abkürzungen
im Text vor.
Textbeispiel
Adjektiv frischen (Z.37), ehrenamtliche (Z.137)
Adverb gerne (Z. 127)
Entscheidungsfrage
Suchen Sie Rat und Hilfe? (Z.242)
Ergänzungsfrage Welche Musikrichtung bevorzugen Sie? (Z.128f.)
Komposita Musikrichtung (Z.128)
Tab.15a: Komposita, Adjektive, Adverbien, Fragen Text 2
Derivationen
Derivationen sind in Text 2 in großer Zahl vorhanden und sind sowohl bei Substantiven als
auch bei Adjektiven und Adverbien zu finden. Insgesamt gibt es 169 Derivationen. In Text 2
gibt es sowohl fremde (z.B. -ion in Kommunikation) als auch native (z.B. -heit in Krankheit)
Derivationsaffixe.
Textbeispiel Affixe
Substantive Kommunikation (Z.10), Wohnung ( Z.188),
Unterhaltung (Z.226), Gesellschaft (Z.228),
Krankheit ( Z.236)
-heit, -ion, -keit, -
schaft, -ung
Adjektive schwerhörig (Z.12), schmerzempfindlich (Z.201)
wichtiges (Z.217)
-bar, -haft, -ig, -lich,
un-
Adverbien morgens, mittags, abends (Z.59), keinesfalls (Z.77),
überhaupt (Z.78), hinsichtlich (Z.158), regelmäßig
(Z.230), einmal (Z.165)
-falls, -mals, -maßen, -
mäßig, -weise, -s
Tab.15b: Derivationen Text 2
Verben
Was die Verteilung der Zeitformen betrifft, so kommen im Text insgesamt 106 Präsensformen
vor, wobei Konstruktionen mit Modalverben wie in Möchten Sie uns außerdem etwas
mitteilen? (Z.249f.) als ein Vorkommen gezählt wurden, da es sich beim zweiten Prädikatsteil
56
um einen Infinitiv handelt. Weiterhin enthält der Text zehn Präteritum- und neun
Perfektformen sowie eine Futurform (Ich werde wütend, Z.204f.). Der Text enthält sieben
Passivformen (z.B. wird abgebürstet, Z.64).
Aus Platzgründen wurden in der Analysetabelle für Text 2 nur die reflexiven Verben direkt
im Text markiert. Alle weiteren Arten von Verben sind in Tabelle 11c kurz beschrieben und
aufgeführt. Der Biographiebogen weist sehr viele Tätigkeitsverben auf, Vorgangs- und
Zustandsverben treten dagegen weniger häufig auf (siehe Tab. 15c). Dies trifft ebenfalls auf
Verben mit Präpositionen zu. Relativ häufig sind im Text Verben der Informationsweitergabe
(siehe Tab. 15c) zu finden. Die Modalverben können, möchten, müssen und sollen kommen
insgesamt 16 Mal vor (siehe Tab.15c), wobei können und möchten mit jeweils sieben
Vorkommen am häufigsten auftreten.
Textbeispiel
Tätigkeitsverben hören (Z.11), tragen (Z.13), sehen (Z.17)
trinken (Z.74), essen (Z.80), lesen (Z.130),
verreisen (Z.140), feiern (Z.179) u.a.
Vorgangsverben schlafen (Z.92), einschlafen (Z.100)
Zustandsverben liegen (Z.97)
Verben der Informationsweitergabe
/ Kommunikation
ausfüllen (Z.6), ankreuzen (Z.7, 99),
beachten (Z.159), mitteilen (Z.250),
beantworten (Z.252)
Reflexive Verben siehe Analysetabelle für Text 2
Verben mit Präposition leiden an (Z.82), leiden unter (Z.172),
interessiert sein an (Z.90), umgehen mit (Z.240f.)
Modalverben können (Z.21, 117, 203, 206, 209, 219, 246),
möchten (Z. 2, 94, 100, 197, 245, 247, 249),
müssen (Z.238), sollen (Z.158)
Tab.15c: Verben Text 2
57
Possessivpronomen und Personalpronomen
Possessivpronomen und Personalpronomen kommen im Text häufig vor. Alle Fragen sind mit
der Höflichkeitsform Sie formuliert. Viele Antwortmöglichkeiten beginnen mit Ich.
Textbeispiel
Personalpronomen Ich (Z.12, 14, 19, ....), Sie (Z.4, 11, 16, 21, 22, 29.....),
Ihnen (Z. 126), wir (Z.21)
Possessivpronomen Ihrem Ermessen (Z.6), Ihrem Leben (Z. 135), Ihrer Frisur (Z.162)
Tab.15d: Pronomen Text 2
3.2.2.3 Grammatische Merkmale Text 3
Dieser Text ist durch kurze, unvollständige Sätze (Ellipsen) und Abkürzungen
gekennzeichnet.
Abkürzungen
Dieser relativ kurze Text beinhaltet insgesamt 45 Abkürzungen (D hat ein DK Z.8; NA+FA
schlecht zu verabreichen Z.79).
Textbeispiel
Abkürzungen s. Visite Dr. (Z.82), s. ä A. Blatt (Z.77), Bew. hat vermehrt geschlafen
(Z.64), ml. sc.“(Z.58)
Tab.16a: Abkürzungen Text 3
Pronomen
Der Text weist die folgenden Pronomen auf.
Textbeispiel
Personalpronomen uns (Z.1, 25), er (Z.58)
Possessivpronomen ihrem Ehemann (Z.14), mein Vater (Z.36)
Tab.16b: Pronomen Text 3
58
Verben
Grundlage der Textanalyse ist der authentische und deshalb z.T. auch fehlerhafte Bericht
einer Pflegekraft mit Migrationshintergrund. Aus diesem Grund sind einige Zeit- und
Passivformen nicht eindeutig zuzuordnen wie in Zeile 68: [war / ist?] sehr steif beim
Umlagern. Im Text kommen ungefähr gleich viele Präsens- und Perfektformen vor (je 17-
mal). Außerdem enthält der Text neun Präteritumformen (versuchte Z.6, wollte Z.25, schlief
Z.29 und 48, wurde angerufen (Z.39), wurde getan Z.42, wurde gelagert Z.45, wurde
angereicht Z.59, machte Z.65). Neben neun Passivkonstruktionen wie beispielsweise werden
gereicht (Z.32) oder wurde angerufen (Z.39) weist der Text auch ein Zustandspassiv (ist
angeordnet, Z.38) auf. Reflexive Verben spielen im Text keine Rolle. Weiterhin sind im Text
fünf Formen der Modalverben können, möchten und wollen zu finden.
Textbeispiel
Tätigkeitsverben trinken (Z.7), lagern (Z.45), liefern (Z.52),
anreichen (Z.59), machen (Z.65) u.a.
Vorgangsverben schlafen (Z.29, 48, 77)
Zustandsverben ---
Verben der Informationsweitergabe
/ Kommunikation
notieren (Z.I), unterhalten (Z.26), anrufen (Z.40)
Reflexive Verben sich verhalten (Z.31)
Verben mit Präposition ---
Modalverben möchten (Z.17), wollen (Z.19, 25), können (Z.27, 80)
Tab.16c: Verben Text 3
59
IV. DIDAKTISIERUNG
1. Schlussfolgerungen aus Bedarfs- und Textanalyse
Durch die tiefgehende Arbeit an den ausgewählten Texten wurde herausgearbeitet, welche
grammatikalischen und semantischen Phänomene in welcher Zahl in den Texten vorkamen.
Als nächster Schritt wurden pro Text die wichtigsten grammatikalischen Phänomene sowie
pro Text jeweils drei Wortfamilien und Wortfelder herausgesucht. Um Dopplungen zu
vermeiden, wurde eingeteilt, zu welchem Text welche grammatikalischen Strukturen
didaktisiert werden sollen. Im Folgenden nun eine Tabelle, die das Vorkommen graphisch
darstellt. Grün markiert sind die in den Didaktisierungen behandelten grammatikalischen
Phänomene.
Text1 #Vorkommen Text2 #Vorkommen Text3 #Vorkommen
Grammatik Abk 31
Adj 74
Adv 13
Enf 0
Erf 0
Kom 115
Konj 56
Nom-stil 108
PaEF 21
Attr 26
Passiv 19
PP 94
Vref 0
Vmod 15
Abk 8
Adj 43
Adv 58
Enf 26
Erf 46
Kom 45
Konj 24
Nom-stil 9
PaEF 0
Attr 4
Passiv 8
PP 46
Vref 20
Vmod 15
Abk 8
Adj 43
Adv 14
Enf 0
Erf 0
Kom 7
Konj 5
Nom-stil 11
PaEF 0
Attr 0
Passiv 7
PP 15
Vref 1
Vmod 5
Semantik
WoFe1 In Pflege involvierte
Personen
In Pflege involvierte
Personen
In Pflege involvierte
Personen
WoFe2 Vorgänge Symptome/
Krankheiten/Behind
erungen
Medizinische/
Pfleger. Maßnahmen
WoFe3 Reinigung/Hygiene Zeitangaben Ernährung
WoFa1 Pflege Pflege Reichen
WoFa2 Maßnahme Schlafen Schlafen
WoFa3 Schutz Hören Lagern
Tab.17: Häufigkeit sprachlicher Strukturen
60
Wie in der Bedarfsanalyse herausgearbeitet, sieht die Leitungsebene in der besuchten
Pflegeeinrichtung das Schreiben als problemanfälligste Fertigkeit an. Neben der
Aufgabenstellung dieser Arbeit war dies natürlich ein wichtiger Punkt, für die Entscheidung,
den Fokus auf das Schreiben zu legen und selbst Höraufgaben als Vorarbeit für das Schreiben
zu verwenden. Den Verbesserungswünschen der Leitungsebene als auch der PflegerInnen
selbst konnte leider in den Didaktisierungen wenig Raum gegeben werden. So können zum
Beispiel die Themen "Pflanzen" und "Tiere" keinen Raum in Aufgaben für Deutsch in der
Pflege finden. Die Aufgabenstellung dieser Arbeit gebot es ebenso, dem Wunsch nach der
Behandlung von "Landessitten" bzw. "Landeskunde" nicht nachzukommen. Doch auch neben
diesen leider nicht zu behandelnden Themen konnten Bedürfnisse und Bedarfe berücksichtigt
werden, so die von der Leitungsebene als wichtig angesehene "Grammatik" und,
eingeschränkt, der von den PflegerInnen gewünschte Bereich des "Fachwortschatzes".
2. Vorbetrachtungen
2.1 Zielgruppe
Unsere Didaktisierungen entwickeln wir für die Zielgruppe Deutsch für Pflegekräfte, die
ausgehend vom Niveau A2 das Niveau B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens
erreichen sollen. Die Entscheidung, Materialien für das Niveau A2/B1 zu erstellen, wurde u.a.
durch den Gastvortrag „Kurs(e) aus der Krise - DaF-Unterricht in Südeuropa in Zeiten der
Wirtschaftskrise“ von Herrn Michael Laub, der in Vila Real, Portugal Deutsch unterrichtet,
bekräftigt. Es fehle besonders an Sprachlernmaterialien für die Anfängerstufe.
2.2 Profile Deutsch
Profile Deutsch, mit dem erstmals ein Instrument vorliegt, das den Referenzrahmen für eine
Einzelsprache umsetzt, dient als Werkzeug zur Entwicklung von Lernmaterialien und
Curricula für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache (Meyer-Zollitsch 2003). Profile Deutsch
beschreibt die verschiedenen Niveaustufen des Referenzrahmens und führt zu den Aspekten
Produktion, Rezeption und Interaktion (sowohl schriftlich und mündlich) globale und
Beispiele für detaillierte Kann-Beschreibungen auf. Curriculum-Entwickler können (entweder
mit Hilfe des Handbuch oder einer Software) Sprachmittel, Wortschatz, Grammatik und
Sprachlernstrategien dem jeweiligen Niveau zuordnen und für Materialien nutzen.
61
2.3 Modulplanung
Es folgt eine allgemeine Modulplanung für das Gesamtkurskonzept. Unser Kurs „Deutsch für
Pflegekräfte“ besteht aus fünf Kursmodulen, aus denen wir zwei für die anschließende
Didaktisierung ausgewählt haben. Unsere analysierten Texte (Verfahrensanweisung,
Biographiebogen und Pflegebericht) haben wir in die Module „Arbeitsabläufe“ und
„Pflegedokumentation“ eingeordnet.
Modul Inhalt
1. Allgemeine Einführung in den Beruf - Sich bewerben (Stellenanzeigen
recherchieren, Bewerbungsunterlagen,
Vorstellungsgespräch)
- Dienstpläne verstehen
- Urlaubsanträge schreiben
- Krankmeldungen
2. Arbeitsabläufe in der Pflege:
Pflegerische Maßnahmen / Betreuung der
BewohnerInnen
- Fachvokabular kennen und anwenden
- Kommunikation mit Patienten
- Verfahrensanweisungen verstehen und
umsetzen Didaktisierung 1
3. Kommunikation:
mit Angehörigen, externen Partnern und
im Pflegeteam
- Umgang mit Beschwerden, Arztbriefen,
Faxen
- Smalltalk und Humor
4. Pflegedokumentation - Protokolle/ Formulare ausfüllen
Didaktisierung 2
- Pflegeberichte schreiben
Didaktisierung 3
5. Fort- und Weiterbildung - Inhalte verstehen
- Notizen machen
- Fragen stellen
Tab.18: Modulplanung Deutsch für Pflegekräfte
62
2.4 Szenarien
Als Szenarien im berufssprachlichen Kontext verstehen wir spezifische Handlungen, die in
einem Tätigkeitsfeld (z.B. der Pflege) vorkommen. Hinsichtlich unserer analysierten
Textsorten Verfahrensanweisung, Biographiebogen und Pflegebericht, definieren wir die
folgenden drei Szenarien:
Szenario 1: Eine Verfahrensanweisung umsetzen
Szenario 2: Ein Interview zur Biographie durchführen und einen Biographiebogen ausfüllen
Szenario 3: Einen Pflegebericht schreiben
2.5 Elemente
Die obengenannten Szenarien werden durch Teilhandlungen präzisiert, indem ihnen jeweils
Elemente nach dem Schema „vor – während – nach“ zugeordnet werden.
Szenario 1: Eine Verfahrensanweisung umsetzen
Element 1: Verfahrensanweisung lesen
Element 2: unklare Wörter nachschlagen oder
Element 3: mündlich (bei Kollegen) erfragen
Element 4: die wichtigsten Inhalte der Verfahrensanweisung herausfiltern
Szenario 2: Ein Interview zur Biographie durchführen und einen Biographiebogen ausfüllen
Element 1: zur Vorbereitung den Biographiebogen lesen
Element 2: die Interviewteilnehmer begrüßen
Element 3: den Zweck des Interviews kurz erklären
Element 4: Fragen zur Biographie stellen (vom Blatt ablesen), oder ggf. für
den mündlichen Gebrauch umformulieren
Element 5: rückfragen bzw. um Wiederholung bitten
Element 6: Antworten auf dem Biographiebogen notieren
Szenario 3: Einen Pflegebericht schreiben
Element 1: Einträge des vorherigen Dienstes lesen
Element 2: Informationen (durchgeführte pflegerische Maßnahmen, Ereignisse)
filtern und zusammenfassen
Element 3: Pflegebericht schreiben
63
2.6 Lernziele und Kann-Beschreibungen
Im Folgenden beschreiben wir die beiden Module „Arbeitsabläufe“ und
„Pflegedokumentation“ zu den Aspekten Lernziele, Grammatik, Wortschatz, Kulturelles und
Lernstrategien. Die Lernziele orientieren sich zum einen an den zuvor aufgestellten
Elementen und zum anderen an Kann-Beschreibungen aus Profile Deutsch.
Modul 2: Arbeitsabläufe in der Pflege: Pflegerische Maßnahmen / Betreuung der
BewohnerInnen
Lernziele Schriftliche Rezeption
- Kann längere Anweisungen verstehen, wenn schwierige Passagen mehrmals
gelesen werden können
- Kann eine Verfahrensanweisung nach gewünschten Informationen
durchsuchen und sich im Pflegealltag entsprechend verhalten
Schriftliche Produktion
- Kann in vertrauten Berufssituationen wichtige Informationen für sich
notieren
Mündliche Interaktion
- Kann im Pflegealltag einfache Formen des Grüßens, der Anrede, von Bitten,
Entschuldigungen und des Dankens anwenden
- Kann im Berufsalltag bei Unklarheiten seine/ihre Gesprächspartner um
Wiederholung oder Klärung bitten
Grammatik - Wortbildungsregeln (Komposita)
- Nominalstil
Wortschatz - Medizinisch-pflegerisches Fachvokabular
- Involvierter Personenkreis
- Zeitangaben
Kulturelles - Stellenwert von Qualitätssicherung im Gesundheitswesen (MDK-Prüfungen
und Hygienekontrollen)
- Kommunikative Floskeln
Sprachlern-
strategien
- Globales und selektives Lesen
- Schlüsselbegriffe Tab.19: Modul 2 Inhalte
Modul 4: Pflegedokumentation
Lernziele Schriftliche Rezeption
- Kann Einträge oder Berichte in der Pflegedokumentation verstehen
- Kann typische Texte aus dem Pflegebereich (Pflegebericht und
Biographiebogen) verstehen, wenn diese aus häufig gebrauchten Wörtern
und Strukturen bestehen und/oder Fachwörter enthalten.
Produktion schriftlich
- Kann mit Hilfe von Textbausteinen oder Mustern Informationen aus dem
Pflegeprozess aufschreiben
64
- Kann im Pflegebericht kurze Beschreibungen über Ereignisse und
Aktivitäten im Pflegeprozess machen
- Kann im vorgefertigten Biographiebogen zusammengefasste Informationen
aus dem Interview notieren
Grammatik - Präpositionalphrasen
- Ergänzungs- und Entscheidungsfragen
- verkürzte Sätze, Stichpunkte und Abkürzungen
Wortschatz - Medizinisch-pflegerisches Fachvokabular
- Involvierter Personenkreis
- Pflegeutensilien
Kulturelles Kommunikative Floskeln
Sprachlern-
strategien
Globales und selektives Hören
Tab.20: Modul 4 Inhalte
65
3. Didaktisierungen
3.1 Legende Didaktisierungen
Schreiben
Fragen
Regeln
Lesen
Partner- oder Gruppenarbeit
Sprechen
Hören
66
3.2 Didaktisierung zum Text Verfahrensanweisung
Modul 2: Arbeitsabläufe in der Pflege: Pflegerische Maßnahmen / Betreuung der
BewohnerInnen
Modul 1 Modul 2 Modul 3 Modul 4 Modul 5
In diesem Kapitel lernen Sie
…wie Sie wichtige Informationen aus einer Verfahrensanweisung entnehmen. Sie
werden sich thematisch mit der Verfahrensanweisung und grammatikalisch mit den
Phänomenen Komposita und Nominalstil beschäftigen.
Lösungen und Erklärungen zu grammatischen Erscheinungen finden Sie im Lösungsschlüssel
am Ende des Kapitels.
1.1 Benennen Sie die folgenden Gegenstände.
1. 2. 3. 4. 5.
6. 7. 8. 9.
10. 11.
1. ...................................................
2. ....................................................
67
3. ...................................................
4. ...................................................
5. ...................................................
6. ...................................................
7. ...................................................
8. ...................................................
9. ...................................................
10. ..................................................
11. ..................................................
1.2 Welche anderen Pflegeutensilien kennen Sie? Notieren Sie.
1. ..................................................
2. ...................................................
3. ...................................................
4. ...................................................
5. ..................................................
1.3 Formulieren Sie zu jedem der fünf Begriffe jeweils einen vollständigen Satz.
Beschreiben Sie wie, wann, wo, oder warum sie in Ihrem Beruf diesen Gegenstand
benutzen.
.......................................................................................................................................................
.......................................................................................................................................................
.......................................................................................................................................................
.......................................................................................................................................................
.......................................................................................................................................................
1.4 Arbeiten Sie in Gruppen. Was fällt Ihnen zu den Begriffen Infektion und
Anweisung ein? Ergänzen Sie die Assoziogramme.
die Infektion
die Anweisung
68
2.1 Die folgende Verfahrensanweisung ist sehr lang. Der Text ist in vier Abschnitte
geteilt. Arbeiten Sie in vier Gruppen. Jede Gruppe liest einen Abschnitt.
Lesen Sie Ihren Textabschnitt leise für sich. Erschließen Sie beim ersten – schnellen
– Lesen die Bedeutung der hervorgehobenen Wörter aus dem Kontext. Sie müssen
den Text nicht Wort für Wort verstehen. Orientieren Sie sich an Schlüsselwörtern.
GRUPPE 1
Verfahrensanweisung MRSA
1. Zweck, Qualitätsziele:
Einhaltung aller gesetzlichen und hygienischen Bestimmungen im Pflegebereich
Schutz der Bewohner, Mitarbeiter, Besucher vor Infektionen bzw. Kontaminationen
2. Geltungsbereich: Alle Mitarbeiter der Einrichtung
3. Prozessverantwortung: Leiter Service-Technik/Pflegedienstleitung/Hygienebeauftragte
4. Durchführungsverantwortlich: Alle Mitarbeiter der Einrichtung
5. Basisdaten:
Erreger: Staphylokokkus aureus (multiresistent)
Übertragung: Aerosol, Kontaktinfektion, kontaminierte Gegenstände, Kleidung,
patientennahe Arbeitsflächen
Inkubationszeit: 1 Tag – viele Wochen
6. Anmerkung:
Wir unterscheiden MRSA-Kontamination, -kolonisation und -infektion. Bei der
Kontamination handelt es sich um einen längerfristigen spontan eben häufig nicht reversiblen
Befall. Von Infektion spricht man, wenn der Erreger nicht nur präsent ist, sondern auch
klinische Infektionszeichen hervorruft, wozu etwa die klassischen fünf Entzündungszeichen
gehören (Rötung, Schwellung, Schmerz, Überwärmung, gestörte Funktion). Eine Verbreitung
des MRSA kann sowohl durch Kontamination, als auch durch kolonisierte und infizierte
Personen erfolgen.
7. Präventionsmaßnahmen nach RKI-Stand 2012
Nach dem heutigen Stand der Erfahrung besteht für MRSA besiedelte Bewohner keine
Kontraindikation zur Aufnahme ins Pflegeheim. Bei Kenntnis der MRSA Besiedlung eines
Bewohners muss jedoch individuell entschieden werden, welches Risiko der
Weiterverbreitung tatsächlich besteht.
Eine Weiterverbreitung von MRSA ist bei MRSA-positiven Bewohnern mit produktivem
Husten, Tracheostoma oder offenen Hautläsionen eher zu erwarten, als bei Bewohnern ohne
Risikofaktoren
8. Risikofaktoren
8.1. Bewohnereigene Faktoren
69
- Hohes Alter
- Immobilität
- Funktionelle Störungen im Bereich der Nahrungsaufnahme (z.B. Schluckstörung) oder der
Ausscheidung (z.B. Blasenentleerungsstörung)
- Multimorbidität, insbesondere chronische Erkrankungen
- Diabetes mellitus, Dialysepflichtigkeit
- Chronische Hautläsionen, Decubitalulcera, Ekzeme, nässende Dermatitiden
8.2. Externe Faktoren:
- Invasive Maßnahmen (Katheter, Ernährungssonden, Trachealkanülen)
- Wiederholte Antibiotikatherapien
- Häufige Krankenhausbesuche
GRUPPE 2
9. Ablauf:
Eine Einzelzimmerunterbringung ist nicht in jedem Fall erforderlich. Isolierungsmaßnahmen,
sofern notwendig, sind im Vorfeld mit dem zuständigen Gesundheitsamt abzustimmen. Die
Zusammenlegung mehrerer MRSA kolonisierter Bewohner ist möglich.
Eine Einzelzimmerunterbringung im zu prüfenden Einzelfall ist angezeigt bei
Bewohnern mit:
- Ausgedehnten chronischen Hautläsionen
- Schuppenden Dermatosen bei gleichzeitiger Besiedlung mit MRSA
- Invasiven Zugängen
- Besiedlung der Atemwege und gleichzeitigem Tracheostoma
- Starken Sekretabsonderungen, Husten, Schnupfen
- Mangelhafter persönlicher Hygiene
- Ggf. dementiell erkrankte Bewohner
- Ggf. bei Bewohnern[,] die abgesaugt werden müssen
- Ggf. während der Sanierung
Ein Verlassen des Zimmers ist dem Bewohner grundsätzlich gestattet. Eine individuelle
Fallbesprechung vorab mit der Pflegedienstleitung und ggf. Heimleitung muss jedoch
erfolgen.
Hierbei ist grundsätzlich zu beachten, dass:
- Hautläsionen / offene Wunden sicher verbunden sind und eine Übertragung aus der Wunde
durch den Wundverband sicher verhindert wird.
- Tracheostoma, Zugang zu PEG-Sonden abgedeckt ist
- Geschlossene Harnableitungssysteme genutzt werden
- Der Bewohner kooperativ ist und selbst eine Händedesinfektion durchführen kann oder eine
Händedesinfektion durch das Pflegepersonal zulässt.
70
In der Vorbereitung auf die Versorgung eines zu isolierenden MRSA-kolonisierten bzw.
-infizierten Bewohners sollten folgende Punkte im Zimmer berücksichtigt werden:
- Überprüfung der Ausstattung des Zimmers (Entfernung nicht zu desinfizierender
Gegenstände)
- Einrichtung eines mobilen Hygienestützpunktes (bewohnergebundene Pflegehilfsmittel,
Schutzkleidung, Desinfektion und so weiter)
- ggf. Türschild und Zutrittsbeschränkung mit Hinweis
- Kleiderhaken für Schutzkleidung in der Nähe der Zimmertür
- Abwurfmöglichkeit für Schmutzwäsche
- MRSA-Desinfektionsplan anbringen
- Transportbehälter für Schmutzgeschirr usw.
- Internes Meldewesen
GRUPPE 3
Die hygienische Händedesinfektion ist vor und nach jeder Tätigkeit mit engem
körperlichen Kontakt bei allen Bewohnern – erst recht bei bekannten MRSA-infizierten
Bewohnern – wegen möglicher Kontamination mit Körpersekreten, Ausscheidungen und
nach dem Ausziehen von Einmalhandschuhen sowie vor dem Verlassen des Zimmers
durchzuführen.
Einmalhandschuhe sind bei der Versorgung von Wunden, Tracheostoma und Kathetern
bzw. Sonden anzulegen. Sie werden danach sofort – vor weiterer Tätigkeit im Zimmer –
ausgezogen und entsorgt, anschließend ist eine hygienische Händedesinfektion
durchzuführen. Grundsätzlich sind Einmalhandschuhe beim Betreten an- und beim
Verlassen des Zimmers abzulegen.
Schutzkittel sind bewohnergebunden bei der Wund- und bei der Verweilkatheter- bzw.
Sonden- und Tracheostomapflege sowie bei Kontakt mit Körpersekreten und -
exkrementen und beim Bettwäschewechsel anzulegen. Bei der Besiedlung der Atemwege
ist ein Mund-Nasenschutz zu tragen.
Die Schutzkleidung wird vor dem Verlassen des Zimmers ausgezogen und verbleibt im
Zimmer (auf links wenden). Anschließend ist eine hygienische Händedesinfektion
durchzuführen. Die Schutzkleidung wird täglich, bei sichtbarer Kontamination sofort,
gewechselt.
Pflegehilfsmittel sind bewohnergebunden zu verwenden und im Zimmer zu belassen. Sie
sind vor Anwendung an anderen Bewohnern gründlich zu desinfizieren.
Instrumente, Spritzen und medizinische Abfälle werden in dicht verschließbaren
Behältern bzw. in Plastiksäcken im Zimmer gesammelt und wie üblich entsorgt bzw.
wieder aufbereitet.
Körper- und Bettwäsche ist im Zimmer des Bewohners zu sammeln und einem
desinfizierenden, gelisteten Waschverfahren zuzuführen.
Bestecke und Geschirr sind in einem geschlossenen und entsprechend gekennzeichneten
Behältnis zur Spülküche zu transportieren und unter Benutzung von Einmalhandschuhen
in die Geschirrspülmaschine einzusortieren und bei mindestens 60 Grad zu spülen. (auch
der Transportbehälter)
71
Transportdienste und weiterführende Einrichtungen werden vorab über den MRSA-
Befund informiert.
Pflegerische Tätigkeiten sollten am Schluss der Versorgung aller anderen Bewohner
durchgeführt werden.
10. Desinfektions- und Reinigungsmaßnahmen:
Der Reinigungsdienst und die Mitarbeiter der Spülküche müssen über mit MRSA-
infizierte bzw. -kolonisierte Bewohner sowie über die durchzuführenden hygienischen
Maßnahmen unterrichtet werden.
Die hygienische Händedesinfektion ist vor und nach jeder Tätigkeit mit engem
körperlichen Kontakt nach möglicher Kontamination mit Körpersekreten,
Ausscheidungen und nach dem Ausziehen von Einmalhandschuhen sowie nach der
Zimmerreinigung und vor dem Verlassen des Zimmers durchzuführen.
Der Sanitärbereich im Zimmer des Bewohners ist täglich und nach Kontamination mit
Ausscheidungen mit den im Desinfektionsplan genannten Produkten desinfizierend zu
reinigen.
Die tägliche Desinfektion bzw. Reinigung muss mit jeweils frischen Reinigungsutensilien
und den im Desinfektions- und Reinigungsplan genannten Produkten (nach Möglichkeit
am Ende eines Reinigungsdurchgangs) durchgeführt werden.
Eine gründliche Schlussdesinfektion aller Flächen und Einrichtungsgegenstände ist nach
dem Freiwerden des Zimmers eines MRSA-positiven Bewohners durchzuführen.
GRUPPE 4
11. Sanierungsmaßnahmen
Eine eventuelle Sanierungsbehandlung erfolgt immer auf ärztliche Anordnung und muss
ausreichende Nachuntersuchungen einschließen.
Bei nasaler Besiedlung
- Lokalantibiotische Sanierung mit Nasensalbe nach ärztlicher Anordnung und
Handlungsanweisung im Beipackzettel
- Antiseptische Behandlung von Mundhöhle und Rachen durch Austupfen, Spülen oder
Gurgeln mit vom Arzt verordneten Arzneimitteln
Bei Besiedlung der Haut
- Antiseptische Ganzkörperwaschungen (besser: Duschbad oder Wannenbad) an mindestens 3
Tagen unter Einbeziehung der Kopfhaare und Verwendung von antiseptisch wirkenden
Präparaten
- Wechsel der Bettwäsche und der persönlichen Wäsche nach den antiseptischen
Körperpflegemaßnahmen
- Verzicht auf bestimmte Gebrauchsgegenstände (Deoroller, Lippenstift usw.)
- Persönliche Pflegeutensilien (Rasierer, Zahnbürste) sind im Zimmer zu belassen, zu
desinfizieren bzw. als Einmalartikel zu verwenden
72
Zur Erfolgskontrolle sollen mindestens 3 Tage nach Abschluss der Sanierung, Abstriche an 3
aufeinander folgenden Tagen vorgenommen werden. Die Aufhebung der Isolation ist
möglich, wenn jeweils 3 aufeinander folgende Befunde negativ sind. In jedem Fall sind vor
Aufhebung der Schutzmaßnahmen immer auch 3 negative Nasenabstriche abzuwarten.
MRSA-Träger unter dem Personal sollen bis zu ihrer Sanierung aus der direkten
Bewohnerbetreuung abgezogen werden.
Pflegerische Tätigkeiten von Bewohnern mit MRSA dürfen nicht von Personal mit
chronischen Hauterkrankungen durchgeführt werden, da diese Personen ein erhöhtes
Ansteckungsrisiko haben.
Mit einem Wiederauftreten von MRSA muss insbesondere bei Bewohnern mit besiedelten
chronischen Hautläsionen und dauerhaft invasiven Maßnahmen gerechnet werden.
12. Meldepflicht
Es gilt das Infektionsschutzgesetz! Ab zwei infizierten bzw. MRSA kolonisierten Bewohnern,
bei denen ein Zusammenhang nicht ausgeschlossen werden kann, sind diese nichtnamentlich
dem Gesundheitsamt zu melden.
13. Überprüfungsrhythmus:
jährlich / bei Bedarf
Quelle: Seniorenresidenzen Bürgerpark GmbH Berlin
Gruppe 1:
die Qualitätsziele (Pl.): __________________________________________________
die Infektionszeichen (Pl.): _______________________________________________
die Präventionsmaßnahmen (Pl.): __________________________________________
MRSA-positive Bewohner (Pl.): ___________________________________________
Gruppe 2:
die Isolierungsmaßnahmen (Pl.): __________________________________________
die Fallbesprechung: ____________________________________________________
der mobile Hygienestützpunkt: ____________________________________________
die Abwurfmöglichkeit: _________________________________________________
Gruppe 3:
bewohnergebunden: ____________________________________________________
die Schutzkleidung: _____________________________________________________
73
die weiterführenden Einrichtungen (Pl.): ____________________________________
der Sanitärbereich: _____________________________________________________
Gruppe 4:
die ärztliche Anordnung: _________________________________________________
die Ganzkörperwaschungen (Pl.): __________________________________________
die Erfolgskontrolle: ____________________________________________________
die Meldepflicht: _______________________________________________________
2.2 Markieren Sie in Ihrem Textabschnitt fünf eigene Schlüsselbegriffe.
HAUSAUFGABE: Lesen Sie den gesamten Text.
2.3 Suchen Sie im Text fünf Wörter, die aus zwei Nomen bestehen. Zerlegen Sie
diese Wörter in ihre Bestandteile (z.B. die Arbeit / s / zeit).
……………………………………………………..
……………………………………………………..
……………………………………………………..
……………………………………………………..
……………………………………………………..
74
3.1 Ergänzen Sie die Lücken.
Bei der Komposition wird aus mindestens zwei selbständigen Wörtern ein zusammenge-
setztes Wort (Kompositum) gebildet. Das Bestimmungswort (1. Teil, links) gibt nähere
Informationen zum Grundwort (2. Teil, rechts) wie in Haustür. Das Grundwort bestimmt
die Grundbedeutung, die _________________ und das ___________________.
Nomen + Nomen
Oft werden im Deutschen zwei Nomen zusammengesetzt, indem sie einfach zusammenge-
schrieben werden. Manchmal wird ein -s- zwischen beide Nomen eingeschoben.
Das Fugenelement -s steht nach:
den Suffixen -heit, -ion, keit, -schaft, -ung:
der Krankheitsfall, die Infektionskrankheit, der Fortbildungskurs
nach substantivierten Infinitiven:
das Lebensalter, die Essenszeit
Adjektiv + Nomen: rot + Wein = ______________________________________________
Verb + Nomen: schreiben + der Tisch = ________________________________________
3.2 Bilden Sie aus den zwei Nomen jeweils ein Kompositum.
das Verfahren / die Anweisung die Verfahrensanweisung......
die Pflege / der Bereich ................................................
der Prozess / die Verantwortung ................................................
das Einzelzimmer / die Unterbringung .................................................
die Reinigung / der Dienst .................................................
die Einrichtung / die Gegenstände ................................................
die Arznei / das Mittel .................................................
der Zahn / die Bürste .................................................
die Entzündung / das Zeichen ................................................
die Pflege / das Heim .................................................
75
3.3 Fachsprachliche Texte sind oft im Nominalstil geschrieben, das heißt sie enthalten
viele Nomen bzw. Komposita. Häufig werden Nomen aus Verben geformt. Lesen Sie
die beiden Sätze. Was unterscheidet beide Sätze? Welche Funktion hat der
Nominalstil?
A) Eine Einzelzimmerunterbringung ist nicht immer erforderlich.
B) Es ist nicht immer erforderlich, einen Bewohner in einem Einzelzimmer
unterzubringen.
Formulieren Sie die Nomen in eine Wortgruppe mit Verb um.
Beispiel: die Einzelzimmerunterbringung in einem Einzelzimmer unterbringen
- das Wiederauftreten von MRSA: _________________________________________
- die Weiterverbreitung von MRSA: ________________________________________
- die Zusammenlegung MRSA-kolonisierter Bewohner: ________________________
- das Verlassen des Zimmers: _____________________________________________
- das Betreten des Zimmers: ______________________________________________
- das Freiwerden des Zimmers: ____________________________________________
3.4 Sehen Sie sich das Spiel an.
Lesen Sie die Fragen auf dem Spielfeldern.
Arbeiten Sie in Gruppen.
Formulieren Sie eigene Fragen zum Text und schreiben Sie sie in die grünen Felder.
Redemittel: Was ist/sind …?
Was bedeutet …?
76
3.5 Die Spielregeln
Sie brauchen eine Spielfigur pro Spieler und einen Würfel.
1. Schreiben Sie Ihre Fragen in die grünen Felder.
2. Entscheiden Sie, wer anfängt (der/die älteste, der/die jüngste, … Spieler/in)
3. Würfeln Sie. Gehen Sie so viele Felder vorwärts, wie es der Würfel anzeigt.
4. Beantworten Sie die Frage auf dem Feld. Die anderen Mitspieler/innen entscheiden, ob die
Antwort richtig ist und/oder geben Ihnen Hinweise zur richtigen Antwort.
5. Sollten Sie auf das Feld AUSSETZEN kommen, müssen Sie eine Runde pausieren und
dürfen nicht würfeln.
6. Gewinner/in ist der- oder diejenige, der/die zuerst das Ziel erreicht. Viel Spaß beim
Spielen!
Was bedeutet die Abkürzung MRSA?
4
AUSSETZEN
Aus welchem Grund gibt es eine
Verfahrensanweisung zu MRSA? 3
Was sind Risikofaktoren?
5
Können MRSA-Patienten in einem
Pflegeheim aufgenommen werden? 2
Was muss im Zimmer eines MRSA-
Patienten vorhanden sein? 6
AUSSETZEN
Welche Hygienemaßnahmen bei Infektionen
kennen Sie? 7
Wie wird MRSA übertragen?
1
EIGENE FRAGE:
8
START
Welche Personen müssen die
Verfahrensanweisung umsetzen? 9
77
An welche Behörde/an welches Amt muss
eine Infektion gemeldet werden? 17
AUSSETZEN
Welche Pfleger/innen dürfen MRSA-
Patienten nicht pflegen? 16
Was ist ein Abstrich?
18
EIGENE FRAGE:
15
Wo werden medizinische Abfälle
aufbewahrt? 19
AUSSETZEN
Nennen Sie 3 Komposita, die im Text
vorkommen. 20
Was bedeutet die Abkürzung RKI?
14
EIGENE FRAGE:
21
Wann muss eine hygienische
Händedesinfektion durchgeführt werden? 13
Was ist ein Beipackzettel?
22
AUSSETZEN
Wie lang ist die Inkubationszeit beim
MRSA? 23
Welches Gesetz regelt den Umgang mit
Infektionen? 12
EIGENE FRAGE:
24
Was ist ein Einmalartikel?
11
Nennen Sie zwei Modalverben, die im Text
vorkommen. 25
EIGENE FRAGE:
10
ZIEL
Quelle: Spielplan nach Schritte Plus im Beruf 2-6 (2009)
78
Lösungsschlüssel mit Quellen
1.1
1. Einmalhandschuh
http://www.clevisto.com/out/pictures/generated/product/1/315_315_75/weie-nitril-
einmalhandschuhe.jpg
2. Mund-und Nasenschutz http://www.msg-praxisbedarf.de/%24WS/msg/websale7_shop-
msg/produkte/medien/bilder/normal/44165_02.jpg
3. Desinfektionsmittel http://www.cls-
med.de/images/product_images/popup_images/4770_0.jpg
4. Schutzkittel
http://www.wemaonline.de/images/product_images/popup_images/1210_0.png
5. Rasierer http://3.bp.blogspot.com/-
NxTDOYKNrFw/T0JYqO9iCqI/AAAAAAAABs8/7nP-FX1S2nc/s1600/rasier.jpg
6. Pflegebett http://www.isko-koch.de/data/media/content/1/5/7/19/imgpflegebett-typ-ns-
356_ver_1_RGB.jpg
7. Hörgerät
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c0/Hoergeraet_analog_050609.jpg/
220px-Hoergeraet_analog_050609.jpg
8. Brille http://www.ilsehruby.at/brille.jpg
9. Medikamentenschieber http://www.seniorenangebote24.de/blog/wp-
content/uploads/2009/07/tab_dispenser-m1-9938_1_z1.jpg
10. Toilettenstuhl http://www.gesund-bleiben.org/img/toilettenstuhl-hoehenverstellbar-rot.jpg
11. Unterarmgehstütze http://www.rehadat.de/rehadat/bilder/TC028000/tc028565.jpg
1.4 Assoziogramme
Infektion: die Krankheit, die Ansteckung, die Bakterien (Pl.), die (Krankheits)Erreger (Pl.),
die Übertragung, der Virus/die Viren, die Impfung
Anweisung: die Anforderungen (Pl.), der Ablauf, der Arbeitsplatz, die Vorschrift, mündlich,
schriftlich, die Aufgaben (Pl.)
3.1 Komposita-Regeln
die Wortart/die Wortklasse; das Geschlecht/das Genus; der Rotwein; der Schreibtisch
79
3.2 Wortbildungsübung
Verfahrensanweisung, Pflegebereich, Prozessverantwortung, Einzelzimmerunterbringung,
Reinigungsdienst, Einrichtungsgegenstände, Arzneimittel, Zahnbürste, Entzündungszeichen,
Pflegeheim
3.3 Nominalstil umformulieren
- das Wiederauftreten von MRSA: MRSA tritt wieder auf
- die Weiterverbreitung von MRSA: MRSA verbreitet sich weiter (reflexives Verb)
- die Zusammenlegung MRSA-kolonisierter Bewohner:
MRSA-kolonisierte Bewohner zusammenlegen
- das Verlassen des Zimmers: das Zimmer verlassen
- das Betreten des Zimmers: das Zimmer betreten
- das Freiwerden des Zimmers: das Zimmer wird frei
80
3.3 Didaktisierung 2 zum Text Biographiebogen
Modul 4: Pflegedokumentation
Modul 1 Modul 2 Modul 3 Modul 4 Modul 5
In diesem Kapitel lernen Sie,
…wie Sie Informationen aus einem Interview in einem Biographiebogen notieren. Sie
werden sich thematisch mit der Biographie und grammatikalisch mit dem Phänomen der
Entscheidungs- und Ergänzungsfragen beschäftigen.
Lösungen und Erklärungen zu grammatischen Erscheinungen finden Sie im Lösungsschlüssel,
am Ende des Kapitels.
1.1. Erstellen Sie ein Assoziogramm zum Wort Biographie. Welche Assoziationen verbinden
Sie mit diesem Begriff? Fügen Sie mindestens 5 weitere Begriffe hinzu!
Familie (Mann, Kinder etc.)
1.2. Im Podcast treten zwei verschiedene Fragetypen auf. Versuchen Sie zunächst
herauszufinden, um welche Fragetypen es sich hierbei handelt. Betrachten Sie die
folgenden beiden Fragen:
Frage 1: Haben Sie Abitur?
Frage 2: Wo und wann kann ich dich morgen treffen?
Welchen formalen Unterschied können Sie zwischen diesen beiden Fragen feststellen?
Betrachten Sie hierfür die Antwortmöglichkeiten beider Fragen und vermuten Sie!
1.3. Überlegen Sie.
Welche Entscheidungs- und Ergänzungsfragen würden Sie, als Pflegekraft, einer
neuen Bewohnerin stellen, um sie und ihre Bedürfnisse / Wünsche kennenzulernen?
Schreiben Sie mindestens 10 Fragen auf. Wählen sie abwechselnd Ergänzungs- und
Entscheidungsfragen!
Biographie
81
Beispiele: Haben Sie Kinder? (Entscheidungsfrage)
Wie möchten Sie geweckt werden? (Ergänzungsfrage)
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
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___________________________________________________________________________
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___________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
2.1. Hören Sie die erste Podcast-Folge. Dies ist ein Dialog zwischen der Pflegekraft
und der neuen Bewohnerin einer Pflegeeinrichtung.
Wählen Sie aus den folgenden Unterthemen das passende für den jeweiligen
Abschnitt aus. Dies wird Ihnen helfen sich im Dialog besser zu orientieren!
Hinweis: nicht alle Überschriften kommen in Folge 1 vor.
Existentielle Erfahrungen Sich beschäftigen Ruhen und Schlafen Kleidung
Essen und Trinken Gewohnte Körperpflege Bewegung / Sicherheit Kommunikation
Vitale Funktionen Soziale Bereiche des Lebens sichern
Persönlichkeitsphäre / Intimsphäre Sicherheit
2.2. Sie haben sich nun eine gute Übersicht zu den thematischen Abschnitten des
Dialogs verschafft. Hören Sie den Dialog nun ein zweites Mal.
Notieren Sie, zu den jeweils fett gedruckten Unterpunkten der einzelnen Themen,
stichpunktartig die Aussagen der Bewohnerin.
82
Beispiel:
1. Hören: gut
2. Laufen: sehr gut, ohne Gehhilfen
Podcast Biographie
Folge 1:
Kommunikation
1. Hören
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
2. Sehen
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
3. Berührungen zum Wecken / Mitteilen
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
1. Schmerzempfindliche Stellen
2. Sensibilitätsstörungen
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
3. Bewegung im Beruf
4. Sport
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
1. Bewegung an frischer Luft
2. Zimmertemperatur
3. Kalte Hände / Füße
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
83
1. Waschen
2. Wassertemperatur
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
3. Zähneputzen
2.3 Schauen Sie sich noch einmal den bisherigen Dialog an. Schätzen Sie ein, ob
der Dialog (Folge 1) mehr Entscheidungs- oder Ergänzungsfragen aufweist? Kreuzen
Sie an.
Der Dialog weist mehr Entscheidungsfragen auf: Ja / Nein
Der Dialog weist mehr Ergänzungsfragen auf: Ja / Nein
HAUSAUFGABE: Bearbeiten Sie einen der folgenden Podcast-Folgen (2 und 3) zu Hause.
Beantworten Sie die Fragen in Aufgabe 3.1.
Podcast Biographie
Folge 2
1. Gewohnheiten
2. Mahlzeiten
3. Trinken zu Mahlzeiten
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
4. Abneigungen beim Essen
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
5. Abneigungen beim Trinken
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
84
6. Allergien
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
7. Gesellschaft
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
1. Bevorzugte Kleidung
2. Interesse an Mode
1. Probleme
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
2. Wecken
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
3. Lagewechsel / Schlafpositionen
4. Durchschnittliche Schlafdauer
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
5. Einschlafen
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
1. Radio/ TV
2. Freizeit
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
3. Filme
4. Musik
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
85
5. Lesen
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
6. Frühere berufliche Tätigkeit
7. Ehrenamtliche Arbeit
8. Öffentlichkeitsarbeit
9. Reisen
Podcast Biographie
Folge 3
1. Weibliche / männliche Pflegekraft
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
2. Frisur
3. Schmuck
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
4. Schönheitspflege
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
5. Intimsphäre
1. Stürze
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
2. Probleme in fremder Umgebung
3. Unsicherheit und Angst
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
86
4. Schwindelgefühle
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
1. Traditionen und Feste
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
2. Prägende Ereignisse
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
3. Bisheriger Wohnort
4. Garten
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
5. Balkon
6. Haustiere
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
1. Bedürfnisse / Wünsche bei Krankheit
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
2. Schmerzen
3. Akzeptieren von zeitweiliger Hilflosigkeit
4. Wohlfühlen
5. Angehörige in Pflege mit einbinden
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
6. Geselligkeit / Unterhaltung
7. Familie / Verwandte
8. Freunde
9. Verluste
87
10. Umgang mit Angst
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
11. Gottesdienst
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
12. Seelsorger
13. Anmerkungen
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
3.1. Sie haben den Dialog nun inhaltlich und zwei grammatikalische Erscheinungen
betrachtend bearbeitet. Teilen Sie nun Ihre persönliche Meinung / Einschätzung zum
Biographiebogen und dessen Fragen mit. Beantworten Sie hierfür kurz die folgenden
5 Fragen.
Meinen Sie, dass ein solches Interview hilfreich ist um einen Bewohner / eine Bewohnerin
kennenzulernen und ihn einschätzen zu können?
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
Welche der Fragen im Dialog halten Sie für sehr, welche für weniger wichtig?
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
Welche Fragen würden Sie nicht gern stellen / beantworten und welche Fragen fehlen Ihnen
in diesem Biographiebogen ganz und gar?
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
Halten Sie eher die Ergänzungs- oder die Entscheidungsfragen für hilfreich um einen den
Bewohner / die Bewohnerin kennenzulernen?
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
88
Welchen Weg würden Sie bevorzugen um einen Bewohner / eine Bewohnerin
kennenzulernen / einzuschätzen?
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
Lösungsschlüssel
1.1 Kindheit, Familie, Freunde, Erlebnisse, Gefühle, Vergangenheit, Herkunft etc.
1.2 Unter einer Entscheidungsfrage versteht man einen Typ von Fragesatz, auf den nur mit Ja
oder Nein geantwortet werden kann. Eine typische Entscheidungsfrage ist zum Beispiel:
„Haben Sie Abitur?“ sein, da es hierfür nur ein klares Ja oder Nein als Antwort geben kann.
„Wo und wann kann ich dich morgen treffen?“ war eine typische Ergänzungsfrage. Diese
Fragen werden gestellt, um Auskunft über Personen, Sachen oder die Umstände eines
Geschehens oder Zustandes zu erhalten. Durch diese Informationen kann eine eventuelle
Wissenslücke geschlossen werden. Eine typische Ergänzungsfrage ist zum Beispiel: Wo und
wann kann ich dich morgen treffen?
2.1.
1. Kommunikation
2. Bewegung / Sicherheit
3. Vitale Funktionen
4. Gewohnte Körperpflege
5. Essen und Trinken
6. Kleidung
7. Ruhen und Schlafen
8. Sich beschäftigen
9. Persönlichkeitssphäre / Intimsphäre
10. Soziale Bereiche des Lebens sichern
11. Existenzielle Erfahrungen
2.2.
89
Hören: gut
Sehen: gut; Lesebrille
Berührungen zum Wecken/ Mitteilen: auf Schulter klopfen
Sensibilitätsstörungen: in Zehen und Fingern
Sport: Radfahren, Kanu fahren
Zimmertemperatur: 20 Grad
Zähneputzen: morgens und abends
Trinken zu Mahlzeiten: Tee; Fenchel
Abneigungen beim Essen: Knoblauch
Abneigungen beim Trinken: Cola, Brause, Milch
Allergien: Nein
Gesellschaft: Ja
Probleme: schlecht schlafen, oft aufwachen
Durchschnittliche Schlafdauer: 6 Stunden
Einschlafen: Lesen
Freizeit: Kreuzworträtsel, Gartenarbeit
Musik: Operettenmelodien, Schlager, Rock ´n Roll
Lesen: geschichtliche Romane, Liebesromane, Arztromane
Schmuck: Uhr, Ring
Schönheitspflege: Parfüm
Stürze: Ja, schon Bein gebrochen
Unsicherheit und Angst: Nein
Schwindelgefühle: Nein
Traditionen und Feste: Weihnachten, Geburtstage
Prägende Ereignisse: Hochzeit, Geburt Tochter, Enkelkinder, Urenkelkinder
Garten: Ja
Haustiere: Nein
Bedürfnisse/ Wünsche bei Krankheit: Ruhe
Angehörige in Pflege mit einbinden: Ja, Tochter oder Enkeltochter
Umgang mit Angst: Ablenkung, Verdrängung
Gottesdienst: Nein
2.3. Der Text weist mehr Entscheidungsfragen auf: Ja
Der Text weist mehr Ergänzungsfragen auf: Nein
90
3.4 Didaktisierung 3 zum Text Pflegebericht
Modul 4: Pflegedokumentation
Modul 1 Modul 2 Modul 3 Modul 4 Modul 5
In diesem Kapitel lernen Sie,
… wie Sie wichtige Ereignisse in einem Pflegebericht festhalten. Sie werden sich
thematisch mit dem Pflegebericht und grammatikalisch mit den Phänomenen
Präpositionalphrasen und Abkürzungen beschäftigen.
Lösungen und Erklärungen zu grammatischen Erscheinungen finden Sie im Lösungsschlüssel
am Ende des Kapitels.
1.1 Was ist ein Pflegebericht? Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht?
1.2 Welche Personen können in einem Pflegebericht vorkommen? Ergänzen Sie das
folgende Assoziogramm.
91
2.1 Suchen Sie im Text (siehe Aufgabe 4) nach Abkürzungen, schreiben Sie diese
heraus und erklären Sie sie.
2.2 Wie könnte man folgende Wörter abkürzen?
1) und so weiter ….......
2) ungefähr ….......
3) beziehungsweise ….......
4) Anti-Thrombose-Strümpfe ….......
5) Rollstuhl ….......
6) Blutzucker ….......
7) Verdacht auf ….......
8) intravenös ….......
3.1 In den folgenden unterstrichenen Satzteilen gibt es bestimmte Wörter
(Präpositionen), die den Kasus der folgenden Wörter verändern. Umkreisen Sie die
Präpositionen und schreiben Sie auf, welcher Kasus folgt. Sind Regelmäßigkeiten zu
erkennen?
- Der Bewohner ist mit dem Krankentransport zu uns gekommen.
- Die Medizin wurde bis Montag mitgebracht.
- Die Tochter ist mit ihrem Ehemann zu Besuch.
- Die Mahlzeiten werden komplett vom Pflegepersonal gereicht.
- Der Sohn ist mit der Ehefrau des Hausbewohners zu Besuch.
- Laut des ärztlichen Briefes besteht kein Bedarf nach Medizin.
- Besuch von der Tochter.
- Der Bewohner machte ein schmerzverzerrtes Gesicht bei Bewegungen.
- Fragen an den Arzt.
3.2 Wie sie gesehen haben, fordern bestimmte Präpositionen bestimmte Kasus,
nämlich den Dativ, den Akkusativ oder den Genitiv. Im Pflegeprotokoll wird häufig so
verkürzt geschrieben, dass Infinitive benutzt werden und der richtige Kasus nicht
erscheint. Doch auch hier müssen Sie manchmal deklinieren, in anderen schriftlichen
Texten und der mündlichen Kommunikation immer.
92
Setzen Sie im folgenden Lückentext die richtige Präposition ein und wählen Sie den
richtigen Kasus für die Wörter in Klammern. Bei manchen Sätzen sind mehrere
Lösungen richtig.
1) Der Hausbewohner ist ….. (der Krankentransport) eingeliefert worden.
2) ….. (das Mittagessen) wurde der Hausbewohner umgebettet.
3) ….. (der Doktor) ist keine weitere Medikation notwendig.
4) Besuch ….. (die Tochter) gegen fünf Uhr.
5) Der Bewohner aß ….. …... (das Mittagessen) nichts mehr.
6) ….. (der nächste Tag) Anweisung aufgeschrieben.
7) Die Mahlzeiten mussten komplett ….. (das Pflegepersonal) gereicht werden.
8) Der Bew. trinkt wieder mehr, ca. 200ml ….. (die Stunde).
3.3 Neben den normalen Präpositionen gibt es noch die sogenannten
Wechselpräpositionen. Diese fordern je nach Umstand den Dativ oder den Akkusativ
und bezeichnen Ortsangaben.
Arbeiten Sie mit ihrem Sitznachbarn / ihrer Sitznachbarin zusammen. Nehmen Sie
zwei Gegenstände und einen Stift. Platzieren Sie den Stift „an“, „auf“, „hinter“, „in“,
„neben“, „über“, „unter“, „vor“ und „zwischen“ in Hinsicht auf den Gegenstand. Ihr
Partner / ihre Partnerin sagt dann, wo sich der Stift befindet. Wechseln Sie nach fünf
Minuten die Rollen.
Beispiel: „Der Stift ist auf dem Blatt.“
3.4 Welche Regelmäßigkeit konnten Sie beobachten?
Sie haben nun geübt, wie man den richtigen Kasus für einige Präpositionen findet. Es gibt für
jede Präposition eine Regel. Sie müssen diese nicht alle auswendig lernen. Mit der Zeit
entwickeln Sie garantiert ein richtiges Gefühl!
4. Lesen Sie sich nun den folgenden Text zweimal durch. Teilen Sie den Text beim
zweiten Lesen in sinnvolle Abschnitte ein. Finden Sie jeweils eine Überschrift. So
erhalten Sie einen besseren Überblick.
93
16.03.13
17.3.13
17.3.13
18.3.13
18.3.13
11:20
12:30
14:45
16:30
20:30
5
13
15:50
20:30
5
20
Bew. mit KT zu uns gekommen. Med. bis Montag mitgebracht. Chipkarte
fehlt, laut KT-Fahrer haben Angehörige sie noch.
Bew. ist wach, versuchte zu reden, hat ein Glas Wasser getrunken. Die Haut
ist intakt, Bew. hat einen DK.
Hat gut gegessen, wurde gelagert.
Hat breiige Kost (Kuchen) und Kaltschale erhalten und gegessen.
Tochter mit ihrem Ehemann zu Besuch, Kleidung mitgebracht,
möchte die schmutzige Kleidung gesammelt haben
Will alleine alles waschen, Beratungsprotokoll ist unterschrieben
Weiterhin: Bew. ist gelagert und die Nahrung wurde gereicht
wollte sich mit uns unterhalten, ist leider aus Krankheitsgrund nicht möglich
-Aphasie
Schlief zu den Kontrollgängen
beim Umlagern sehr steif
Bew. verhält sich ruhig.
Mahlzeiten werden komplett von Pflegepersonal gereicht
Sohn zu Besuch mit der Ehefrau des Bew.
Laut Sohn scheint sein Vater starke Schmerzen zu haben
da laut ä. Brief ø Bedarf angeordnet ist, wurde Dr. Müller auf Handy
angerufen, laut Doktor: Ibuprofen 600 verabreichen.
wurde gemacht
Hat gegessen und überwiegend Kaltschale getrunken
Wurde gelagert, zur Zeit: Körper gibt ø Zeichen Schmerzen zu haben
Schlief ruhig
Visite Dr. Schmidt: Med jetzt nach MedBlatt stellen
Med werden schnellstens geliefert, für morgen früh: siehe in Schieber
Fax an Dr. Schmidt wegen Mitbehandlung
Fax an Dr. Schmidt da Dk u. sehr konzentrierter Urin Nacl 500 ml.sc.
Früh hat er alles gegessen
Nahrung wurde angereicht
Bew. hat vermehrt die Augen geschlossen
-Besuch von der Tochter
-Bew hat vermehrt geschlafen - wenig Appetit
-Bew. machte schmerzverzerrtes Gesicht bei Bewegungen
94
19.3.13
20.3.13
22.3.13
5
12
15:10
20
12
erhält Med.
Sehr steif beim Umlagern
Bew. hat gut gegessen u. getrunken
Visite Dr. Müller, DK gewechselt
-Besuch von der Tochter
-schläft vermehrt
Visite Dr. Müller
Fragen an d. Arzt
Visite Dr. Müller s.ä. A.Blatt
Bew. schläft ganzen Tag
NA+FA schlecht zu verabreichen
kann nicht runter schlucken
s. Visite Dr. Müller
5. Formulieren Sie die folgenden Sätze so um, dass sie in einen Pflegebericht passen
würden. Sie können sich dabei am vorher gelesenen Text orientieren. Benutzen Sie
dabei Abkürzungen. Besprechen Sie Ihren Text anschließend mit einem Partner.
Achten Sie darauf, Kritik auf eine ruhige und nette Weise anzubringen und machen
Sie klar, dass Sie nur ihre eigene Meinung darstellen.
Redemittel: Ich finde, dass…
Meiner Meinung nach …
1) Ein Bewohner wird mit dem Krankentransport gebracht, er hat seine Chipkarte nicht dabei.
2) Der Hausbewohner hat gut gegessen, aber nur ungefähr 100 Milliliter getrunken.
3) Der Doktor hat das Medikament X verordnet, es soll jeweils zu den Mahlzeiten
eingenommen werden.
4) Der Hausbewohner will zum Essen gehen, es ist ihm aber nicht möglich. Ein Rollstuhl wird
gebracht.
5) Die Hausbewohnerin klagt über Schmerzen im rechten Bein, es besteht Verdacht auf
Thrombose.
6) Der Bewohner ist nicht ansprechbar.
95
7) Zurzeit ist eine orale Nahrungsaufnahme nicht möglich.
8) Der Blutzucker wurde gemessen; es gibt keine Veränderung seit der letzten Messung.
Sie haben jetzt einzelne Sätze so umgeschrieben, dass Sie in einen Pflegebericht
passen würden. Glauben Sie, jetzt einen ganzen Pflegebericht schreiben zu können?
Lösungsschlüssel:
1.2 Mindestens: BewohnerIn , Arzt/Ärztin, Doktor, PflegerIn, Pflegepersonal, Verwandte wie
Vater, Mutter, Schwester,...
2.1 Bew. = Bewohner, DK = Dauerkatheter, Dr. = Doktor, HBW./Hbw. = Heimbewohner, KT
= Krankentransport, lt. = laut, Med. = Medizin, Med.Blatt = Medizinblatt, Nacl =
Natriumchlorid, s. = siehe, Ø = kein, ohne
2.2 1) und so weiter = usw. 2) ungefähr = ugf.
3) beziehungsweise = bzw. 4) Anti-Thrombose-Strümpfe = ATS
5) Rollstuhl = RS./RST. 6) Blutzucker = BZ
7) Verdacht auf = V.a. 8) intravenös = i.v.
3.1 mit, bis, mit, von, mit, laut, zur, von, bei, an
bestimmte Präpositionen fordern bestimmte Kasus
3.2 1) durch den / mit dem Krankentransport
2) vor / nach dem Mittagessen
3) laut des Doktors / dem Doktor zufolge
4) von der Tochter / durch die Tochter
5) zum / vor / nach dem Mittagessen
6) für den nächsten Tag
7) vom / durch das Pflegepersonal
8) pro / in der / jede Stunde
3.4 wohin + Akkusativ, wo + Dativ
96
V. FAZIT
Nach ersten Einblicken ins Berufsfeld Pflege durch Erkundungen, Interviews, Befragungen
sowie Literatur- bzw. Onlinerecherchen zeigte sich eine sehr hohe Aufgabenkomplexität, die
PflegerInnen in ihrem Berufsalltag zu bewältigen haben. Wie Haider (2009: 27) richtig
feststellt, ist die Pflege ein „Sprechberuf“ mit sehr hohen und vielseitigen kommunikativen
Anforderungen. Pflegequalität zeigt sich sowohl in einer adäquaten mündlichen als auch
adäquaten schriftlichen Kommunikation. Unsere Datenerhebung ergab, dass die mündliche
und schriftliche Kommunikation im Arbeitsfeld Pflege gleich wichtig sind. Während das
Mündliche bei der Kommunikation mit BewohnerInnen, Angehörigen und KollegInnen
stärker im Zentrum steht, ist das Schriftliche oft verbunden mit rechtlichen Nachweisen oder
Nachweisen für Krankenkassen. In diesem Zusammenhang stellte sich heraus, dass die
Institutionen bzw. Leitungsebenen hohe Anforderungen an den Sprachbedarf verlangen. Aus
Sicht der Leitungsebene bedarf es korrekter und nachvollziehbarer Eintragungen (in
Protokollen, Pflegeberichten etc.), die bei erstem Lesen verstanden werden müssen. Aus
diesem Grund werden die Sprachkompetenzen der PflegerInnen mit Migrationshintergrund
von der Leitungsebene meist als nur befriedigend eingeschätzt. Die ausländischen
Pflegekräfte scheinen sich in einem Zwiespalt zu befinden: selbst wenn die Pflegekräfte den
eigenen oder den Anforderungen der Pflegeleitung gerecht werden wollen, erlaubt es der oft
stressige Arbeitsalltag kaum, sich intensiv und in lernerfreundlicher bzw. ruhiger Atmosphäre
professionelleren Eintragungen in Pflegedokumenten zu widmen. Der AWO-Bundesverband
startete deswegen Projekte und Kurse, in denen PflegerInnen mit Migrationshintergrund in
kleinen Gruppen und betriebsintern sprachlich für ihr Berufsfeld fit gemacht werden.
Mit Hilfe einer Bedürfnis- und Bedarfsanalyse, bei der drei exemplarische Textsorten aus der
Pflege ausgewählt und linguistisch untersucht wurden, erstellten wir in einem letzten Schritt
Unterrichtsmaterialien für den Deutschunterricht für PflegemitarbeiterInnen mit
Migrationshintergrund.
Die Textanalyse gestaltete sich sehr zeitaufwändig und intensiv. Die unterschiedlichen
grammatischen Strukturen, Wortfelder und Wortfamilien waren in großer Fülle vorhanden,
weswegen sie unmöglich in einem Aufgabenkomplex pro Text unterzubringen waren. Aus
diesem Grund haben entschieden wir uns, die Behandlung der Strukturen auf unterschiedliche
Aufgabenkomplexe zu verteilen. Auch wenn nicht jedes grammatische Phänomen
berücksichtigt werden konnte, wurden miteinander zu verbindende Strukturen, sofern sie
97
sinnvoll erschienen, in einem Aufgabenkomplex behandelt. So konnte jede Didaktisierung auf
wenige grammatikalische Strukturen beschränkt und tiefergehend thematisiert werden.
Das Problem, das sich häufig bei Didaktisierungen stellt, ist, dass die Vielzahl an
Möglichkeiten teilweise zu einer Kreativitätslähmung oder einem "Drauflosdidaktisieren"
führen kann, konnte (u.a. durch Diskussionen in der Gruppe) vermieden werden.
Eine klare Einteilung in Module strukturierte die Didaktisierungen schon vor. Auch war es
hilfreich, dass durch vorherige, intensive Textarbeit ein tieferes Verständnis der Texte
vorhanden war. In diesem Fall lieferte die umfassende Textanalyse im zweiten Schritt erste
Ideen für die Didaktisierungen.
Die Bedarfs- und Bedürfnisanalyse sowie die Textanalyse bildeten die Basis für die
Didaktisierungen, die ihren Schwerpunkt in den Fertigkeiten Schreiben und Lesen haben. Die
Fertigkeit Hören wurde ebenso eingebunden, aber zielführend als Basis einer Schreibübung.
Wir versuchten, die authentischen Texte in unseren Didaktisierungen möglichst unverfälscht,
jedoch für das Lernziel zugeschnitten, zu integrieren. Zum Beispiel ist die Höraufgabe, die
aus einem Interview mit Hilfe des Biographiebogens besteht, authentisch. Die Authentizität
macht sich dadurch bemerkbar, dass es sich um eine sächsische Dialektsprecherin
fortgeschrittenen Alters handelt, der Fragen direkt aus dem originalen Biographiebogen
gestellt werden. Dennoch bleibt noch eine gewisse Unsicherheit. Diese besteht darin, dass
einerseits Materialien für einen berufsbezogenen Deutschkurs erstellt werden sollen.
Andererseits aber die LernerInnen auch außerhalb stark modularisierter Berufsabläufe die
deutsche Sprache brauchen und gebrauchen. Es ist also auf der didaktischen Ebene schwierig,
bestimmte sprachliche Strukturen auszuklammern und nicht zu lehren. Außerdem ist, wie
viele Diskussionen innerhalb der Gruppe gezeigt haben, ein rein berufsbezogener
Deutschunterricht moralisch fragwürdig.
98
VI. QUELLENVERZEICHNIS
Literatur
ANGELOVSKI, Irena (2012): Hürden überwinden – Multikulturelle Teams leiten. In:
Altenpflege. Heft 6. 34-35.
AWO BUNDESVERBAND e.V. (o.k.): Fachsprache Deutsch in der Altenpflege (FaDa).
Flyer.
BRINKER, Klaus (2001): Linguistische Textanalyse. Eine Einführung in Grundbegriffe und
Methoden. Berlin: Erich Schmidt. 17, 61ff., 107f.
BUNTENBACH, Annelie/ GRESCHNER, Kurt (2011): Fachkräfte in Indien ausbilden? In:
Altenpflege. Heft 6. 32.
DUDENREDAKTION (Hrsg.) (2009): Duden. Die Grammatik. 8. überarbeitete Auflage.
Mannheim, Wien, Zürich: Dudenverlag. 411-412.
FIX, Ulla (2003): Textlinguistik und Stilistik für Einsteiger. Ein Lehr- und Arbeitsbuch.
Frankfurt am Main et al.: Peter Lang. 16-22, 221.
HAIDER, Barbara (2009). „Später dann, wo ich Stärke und Sprache [hatte], dann hab ich
nachg’fragt…“. Eine kritische Erhebung sprachlicher Bedürfnisse von nostrifizierten
Gesundheits- und Krankenschwestern/-pflegern in Österreich. In: Peuschel / Pietzsch
(Hrsg.): Kaleidoskop der jungen DaF/DaZ-Forschung. 27-47.
LOIBL, Brigitte / JOTZO, Sandra / BAUM, Wolfgang (2009): Deutsch als Fremdsprache.
Schritte Plus im Beruf 2-6. Kommunikation am Arbeitsplatz. Ismaning: Hueber. 104-
105.
WEISSENBERG, Jens (2012): Sprachbedarfsermittlung im berufsbezogenen Unterricht
Deutsch als Zweitsprache. Ein Leitfaden für die Praxis. Hamburg: passage
GmbH, Fachstelle für berufsbezogenes Deutsch im IQ-Netzwerk. 12-26.
Internetquellen
ALTENPFLEGE-KRANKENPFLEGE (o. A.) Zugriff am 07.06.2013 unter
http://www.altenpflege-krankenpflege.de/berufsbild-altenpfleger
ALZHEIMER GESELLSCHAFT DITHMARSCHEN E.V. (o. A.): Demenzbiografie. Zugriff
am 05.06.2013 unter http://www.alzheimergesellschaft-dithmarschen.de/index
BUNDESMINISTERIUM FÜR FAMILIE, SENIOREN, FRAUEN UND JUGEND (2012):
Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive Altenpflege 2012-2015. Zugriff am
07.06.2013 unter http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Abteilung3/Pdf-
99
Anlagen/vereinbarung-ausbildungs-und-
qualifizierungsoffensive,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true.pdf
LORENZ, Gerhard (2012): Verfahrensanweisungen. Zugriff am 05.06.2013 unter
http://www.anaesthesiepraxis-karlsruhe.de/?page=verfahrensanweisung
MEYER-ZOLLITSCH, Almuth (2003): Das Dreieck der europäischen Sprachenpolitik.
Referenzrahmen, Sprachenportfolio und Profile Deutsch. Bozen. Zugriff am
02.07.2013 unter www.provinz.bz.it/ kulturabteilung/ download/ Referat_Meyer-
Zollitsch_fuer_Internet.ppt
PFLEGEWIKI (2013): Pflegebericht. Zugriff am 05.06.2013 unter
http://www.pflegewiki.de/wiki/Pflegebericht
SENIORENRESIDENZEN BÜRGERPARK GMBH (o. A.): Haus Steglitz. Zugriff am
10.05.2013 unter http://www.pflegeresidenzen-berlin.de/steglitz
Vorlesung / Seminar / Vorträge
BARIC-BÜDEL, Dragica (April 2013): Vortrag und Präsentation: FaDa – Fachsprache
Deutsch in der Altenpflege.
KÖNZE, Katja (April 2013): Vortrag und Handout: Berufsbezogene ESF-BAMF-Kurse an
den Euro-Schulen Leipzig.
SCHRAMM, Karen (SoSe 2013): Vorlesung: Deutsch für den Beruf. Universität Leipzig.
Herder-Institut.
100
VII. ANHANG
Material 1: Fragebogen Leitungsebene
Material 2: Fragebogen PflegerInnen mit Migrationshintergrund
Material 3: Interviewleitfaden PflegemitarbeiterInnen
Material 4: Transkript (Auszug) Interview
Material 5: Einverständniserklärung / Datenschutz
Material 6: Text 1 Verfahrensanweisung MRSA
Material 7: Text 2 Biographiebogen
Material 8: Text 3 Pflegebericht
101
Material 1
Fragebogen Leitungsebene
I. Allgemeine Sprachkompetenzen von PflegerInnen mit Migrationshintergrund
1) Wie schätzen Sie die Sprachkompetenzen Ihrer PflegerInnen mit Migrationshintergrund
bzw. Deutsch als Zweitsprache für deren/dessen Arbeitsbereiche / Aufgaben allgemein
ein?
Sehr gut □ Gut □ Befriedigend □ Ausreichend □ Ungenügend □
2) In welchen Arbeitssituationen in der Pflege sind fachsprachliche Kompetenzen Ihrer
Meinung nach besonders wichtig?
_____________________________________________________________________
3) In welchen Arbeitssituationen in der Pflege treten aufgrund fehlender sprachlicher
Kompetenzen häufig Probleme auf?
_____________________________________________________________________
4) In welchen der folgenden Bereiche sehen Sie Probleme? Bitte kreuzen Sie auf einer Skala
von 1-5 (1 = keine Probleme, 3 = teilweise Probleme, 5 = sehr große Probleme) an.
Keine Probleme
Wenig Probleme
Teilweise Probleme
Große Probleme
Sehr große Probleme
Hören 1 2 3 4 5 Sprechen 1 2 3 4 5 Lesen 1 2 3 4 5 Schreiben 1 2 3 4 5
5) In welchen anderen Bereichen (z.B. Fachwortschatz, Grammatik, Landeskunde oder
anderes) halten Sie einen Verbesserungsbedarf der Sprachkompetenzen Ihrer
PflegerInnen mit Migrationshintergrund für sinnvoll oder notwendig?
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
6) Wie schätzen Sie den Bedarf an (fach-)sprachspezifischem Unterricht bzw. Fortbildungen
für PflegerInnen mit Migrationshintergrund in Ihrer Einrichtung ein? Bitte kreuzen Sie auf
einer Skala von 1-5 (1 = sehr geringer Bedarf, 3 = mittlerer Bedarf, 5 = sehr hoher Bedarf)
an.
Sehr geringer Bedarf
Geringer Bedarf
Mittlerer Bedarf
Hoher Bedarf Sehr hoher Bedarf
1 2 3 4 5
102
II. Kompetenzen im Umgang mit berufsspezifischen Texten
7) Bereitet den PflegerInnen mit Migrationshintergrund der Umgang mit deutschen
fachsprachlichen Texten (Protokolle, Pflegedokumentation, QM-Handbuch etc.) Ihrer
Meinung nach im Allgemeinen Schwierigkeiten?
Ja □ Nein □
Wenn ja, wie häufig treten Schwierigkeiten mit deutschen fachsprachlichen Texten auf?
Häufig □ Gelegentlich □ Selten □ Nie □
Wenn ja, mit welchen speziellen Texten haben PflegerInnen mit Migrationshintergrund
in Ihrer Einrichtung besonders Schwierigkeiten? Worin sehen evtl. Sie Gründe?
____________________________________________________________________
____________________________________________________________________
____________________________________________________________________
8) Welche fachspezifischen Texte bereiten den PflegerInnen mit Migrationshintergrund in
Ihrer Einrichtung keine oder weniger Probleme? Worin sehen evtl. Sie Gründe?
____________________________________________________________________
____________________________________________________________________
____________________________________________________________________
9) Für wie hoch schätzen Sie die Anforderungen der fachspezifischen Texte an PflegerInnen
mit Migrationshintergrund im Allgemeinen ein?
Texte haben einen …
Sehr hohen □ Hohen □ Mittleren □ Geringen Schwierigkeitsgrad □
10) Für wie wichtig schätzen Sie die folgenden Aspekte für den Umgang mit Texten (für
PflegerInnen mit Migrationshintergrund) ein? Bitte kreuzen Sie an.
Nicht wichtig
Weniger wichtig
Wichtig Sehr wichtig
Lesen 1 2 3 4 Schreiben 1 2 3 4 Vokabular/Wortschatz 1 2 3 4 Grammatik 1 2 3 4 Rechtschreibung/Orthografie 1 2 3 4 Anderes: _________________ 1 2 3 4
103
Material 2
Fragebogen PflegerInnen
I. Allgemeine Sprachkompetenzen
11) Wie würden Sie Ihre eigenen Kompetenzen in der deutschen Sprache einschätzen?
Allgemein/im Alltag:
Sehr gut □ Gut □ Befriedigend □ Ausreichend □ Ungenügend □
Im Beruf:
Sehr gut □ Gut □ Befriedigend □ Ausreichend □ Ungenügend □
12) Glauben Sie, dass Ihre eigenen Sprachkompetenzen für Ihre Arbeitsbereiche / Ihre
Aufgaben ausreichend sind?
Ja □ Nein □
13) In welchen Arbeitssituationen in der Pflege sind fachsprachliche Kompetenzen Ihrer
Meinung nach besonders wichtig?
_____________________________________________________________________
14) In welchen Arbeitssituationen in der Pflege treten aufgrund fehlender sprachlicher
Kompetenzen häufig Probleme auf?
_____________________________________________________________________
15) In welchen der folgenden Bereiche haben Sie Probleme? Bitte kreuzen Sie auf einer Skala
von 1-5 (1 = keine Probleme, 3 = teilweise Probleme, 5 = sehr große Probleme) an.
Keine Probleme
Wenig Probleme
Teilweise Probleme
Große Probleme
Sehr große Probleme
Hören 1 2 3 4 5 Sprechen 1 2 3 4 5 Lesen 1 2 3 4 5 Schreiben 1 2 3 4 5
16) Was würden Sie an Ihren eigenen Sprachkompetenzen außerdem verbessern wollen (z.B.
Fachwortschatz, Grammatik, Landeskunde oder anderes)?
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
104
17) Wie schätzen Sie Ihren persönlichen Bedarf an sprachspezifischem Unterricht bzw.
Fortbildungen ein? Bitte kreuzen Sie auf einer Skala von 1-5 (1 = sehr geringer Bedarf, 3 =
mittlerer Bedarf, 5 = sehr hoher Bedarf) an.
Sehr geringer Bedarf
Geringer Bedarf
Mittlerer Bedarf
Hoher Bedarf Sehr hoher Bedarf
1 2 3 4 5
II. Kompetenzen im Umgang mit berufsspezifischen Texten
18) Haben Sie im Allgemeinen Schwierigkeiten im Umgang mit deutschen fachsprachlichen
Texten (Protokolle, Pflegedokumentation, QM-Handbuch etc.)?
Ja □ Nein □
Wenn ja, wie häufig haben Sie Schwierigkeiten mit deutschen fachsprachlichen Texten?
Häufig □ Gelegentlich □ Selten □ Nie □
Wenn ja, mit welchen speziellen Texten in Ihrem Arbeitsbereich haben Sie besonders
Schwierigkeiten? Worin sehen Sie Gründe?
____________________________________________________________________
____________________________________________________________________
____________________________________________________________________
19) Mit welchen fachspezifischen Texten haben Sie in Ihrem Arbeitsbereich keine oder
weniger Probleme? Worin sehen Sie Gründe?
____________________________________________________________________
____________________________________________________________________
____________________________________________________________________
20) Wie schwierig sind fachspezifischen Texte am Arbeitsplatz im Allgemeinen für Sie
persönlich?
Texte sind … Sehr schwierig □ Schwierig □ Mittelschwer □ Leicht □
105
21) Wie wichtig sind die folgenden Aspekte für Ihr persönliches Arbeiten mit Texten an
Ihrem Arbeitsplatz? Bitte kreuzen Sie auf einer Skala von 1-4 (1 = nicht wichtig, 4 = sehr
wichtig) an.
Nicht wichtig
Weniger wichtig
Wichtig Sehr wichtig
Lesen 1 2 3 4 Schreiben 1 2 3 4 Vokabular/Wortschatz 1 2 3 4 Grammatik 1 2 3 4 Rechtschreibung/Orthografie 1 2 3 4 Anderes: _________________ 1 2 3 4
III. Sprachlernbiographie
22) Was ist Ihre Muttersprache? ______________________________________________
23) Seit wie vielen Jahren lernen / sprechen sie Deutsch? __________________________
106
Material 3
Interviewleitfaden PflegemitarbeiterInnen
Können Sie sich vielleicht erst einmal kurz vorstellen? Ein paar Informationen zu
Ihnen, Ihrer bisherigen beruflichen Laufbahn etc.?
Wie lange arbeiten Sie schon im Pflegebereich?
Arbeiten Sie gern als Pfleger? War das Ihr Wunschberuf? Wenn ja, warum? Wenn
nein, warum nicht?
In welcher Einrichtung arbeiten Sie zurzeit? Könne Sie ihre Einrichtung mit ein paar
Worten vorstellen?
Arbeiten in der Einrichtung ausländische Pflegekräfte? Wenn ja, wie viele? Wenn
nein, haben bisher schon einmal ausländische Pflegekräfte in der Einrichtung
gearbeitet?
Wie schätzen Sie die Zusammenarbeit zwischen Ihnen und den ausländischen
Pflegekräften in Hinblick auf die Kommunikation ein?
Gab es Probleme? Welche?
Wo traten ihrer Meinung nach am häufigsten Kommunikationsprobleme zwischen den
BewohnerInnen und den ausländischen Pflegekräften auf?
In welchen Situationen werden Kommunikationsprobleme besonders gefährlich bzw.
kritisch für die Beteiligten?
Die vier sprachproduktiven und rezeptiven Fähig- und Fertigkeiten Lesen, Schreiben,
Sprechen und Hören betrachtend, wo ist ihrer Meinung nach der größte Aufholbedarf
für ausländische Pflegekräfte?
Welche der vier Fertigkeiten sind mehr und welche weniger wichtig um den
Pflegealltag in Hinblick auf die Kommunikation reibungslos zu bewältigen?
Haben sich die ausländischen Pflegekräfte Ihrer Einschätzung nach, in Hinblick auf
ihre kommunikative Kompetenz, wohl und sicher gefühlt oder nicht?
Angenommen es würde einen Sprachkurs „Deutsch für den Beruf“ im Pflegebereich
in ihrer Eirichtung geben, welche Ideen und Vorschläge würden Sie bei der
Vorbereitung des Kurses und Materialaufbereitung beitragen? / Welche Themen
sollten unbedingt behandelt werden, welche sind weniger wichtig?/ Mit welchen
Materialien sollte gearbeitet werden?
107
Material 4
Transskript (Auszug)
Interview zwischen Pflegekraft (Herr W.) und Studentin (ld)
Können Sie sich vielleicht erst einmal kurz vorstellen? Ein paar Informationen zu
Ihnen, ihrer bisherigen beruflichen Laufbahn etc.?
Mein Name ist _____. Ich arbeite seit nunmehr 8 Jahren in der Pflege. Erst als Leiharbeiter in
der Zeitarbeit und jetzt festangestellt seit fast 3 Jahren in einer stationären Pflegeeinrichtung.
Ich bin Pflegehelfer, heutzutage nennt sich das Assistent. Also ich darf nur die
Grundpflege/Versorgung machen. Wie waschen, Essen reichen, Bewohner betreuen. Alles
Medizinische muss von einer Fachkraft gemacht werden. Ich bin Quereinsteiger, gelernter
Möbeltischler, aber in diesem Beruf gibt es leider nichts mehr. Dann bin ich in die Pflege
gekommen, was mir sehr viel Spaß macht. Die Leiharbeitszeit in der Pflege war … man hat
einen Einblick gekriegt, war nicht sehr schön. Aber in einem stationären Haus ist es
angenehmer. Vom Team, man kennt die Leute, man kann sich reinfitzen, man lernt auch die
Bewohner viel besser kennen.
Welche kommunikativen Kompetenzen, alle vier sprachproduktiven und
sprachrezeptiven Fähig- und Fertigkeiten „Lesen, Schreiben, Hören und Sprechen“
betrachtend, sollte eine Pflegekraft mit sich bringen um den Pflegealltag reibungslos zu
bewältigen?
Die Kompetenzen der Sprachen liegen im medizinischen Bereich, man sollte Latein können,
die grundspezifischen Begriffe. Ansonsten reicht die deutsche Sprache, aber die sollte man in
Wort und Schrift beherrschen. Ganz wichtig ist die Schrift durch die Dokumentation. Dann
die Biografiebögen von sämtlichen Bewohnern. Dann ganz alltäglich: Trinkprotokolle,
Essprotokolle, Gewichtsprotokolle, Sturzprotokolle, Krankheiten müssen eingepflegt werden,
Medikamente, ganz wichtig, dass man da wirklich genau schreibt, richtig schreibt. Also man
sollte sehr gut Deutsch können. Die Krankenkassen verlangen ordentliche Berichte, die
werden ja auch kontrolliert regelmäßig. Und das sollte auch wirklich ordentliches Deutsch
sein, die achten darauf. Also, es gibt ganz bestimmte Vorschriften, wie was geschrieben
werden muss. Und es ist eine Fachsprache, mittlerweile, alles was in der Pflege ist. Also man
sollte da schon sehr fit sein.
Und mit den Bewohnern sprechen. Es sind alte Leute, man muss sehr drauf achten dass man
deutlich spricht, dass man auch die Ausdauer hat, sehr oft das Gleiche zu wiederholen.
108
Gibt es auch Entwicklungsprotokolle, wo Zusammenfassungen über die Person
geschrieben werden?
Also das wäre die Pflegeplanung im Endeffekt. Wo alles drin steht, was er kann, wie es sich
verändert. Die wird regelmäßig erneuert von den zuständigen Pflegekräften. Da stehen
Beobachtungen drin: Kann er noch selbst sich waschen, kann er noch stehen, können sie noch
essen, je nachdem, also selbstständig essen.
In welchen Situationen werden Kommunikationsprobleme besonders gefährlich bzw.
kritisch für die Beteiligten?
Notfälle. Notfälle, wo es wirklich hintereinander weg gehen muss. Wo alle Hand in Hand
arbeiten müssen eigentlich.
Zum Beispiel? Was ist so ein Notfall?
Also wirklich, Herzstillstand. Wo sofort, eigentlich kennt es jeder, was zu tun ist: Zurufen und
losrennen. Ist ganz wichtig dass es da ganz genau klappt, dass es auch rüber kommt. Demente.
Die erstens sowieso ganz schwer die eigene Sprache noch verstehen und dann noch
gebrochenes Deutsch oder gar kein Deutsch. Das ist für die das Schlimmste. Oder im
Angehörigengespräch, wenn man da schon gebrochen rüber kommt, in einer anderen Sprache
teils, ist es für die Angehörigen auch nicht ganz angenehm. Sie haben sich ja das Haus
ausgesucht, weil das hier ist und sie wollen, dass ihre Verwandten gepflegt werden und sie
setzen eigentlich voraus, dass das von Deutschen geschieht, Deutschsprachigen.
Bei euren bisherigen ausländischen Pflegekräften, hast du da mitbekommen, wann diese
sprachlich / kommunikativ manchmal an ihre Grenzen gestoßen sind?
In ganz alltäglichen Dingen. So im kompletten Gespräch über Wetter und so weiter und so
fort, gab es einfach Probleme, weil der alte Mensch die einfach nicht verstanden hat. Weils
halt einfach nicht so ausgesprochen war, dass er es verstehen könnte, wahrscheinlich auch
nicht verstehen wollte, zeitweise. Weil es dann zu viel ist, denn wenn sie sich dann sehr
konzentrieren müssen auf die Sprache, dass sie es wirklich verstehen, ist das zu viel.
Wo traten ihrer Meinung nach am häufigsten Kommunikationsprobleme zwischen den
BewohnerInnen und den ausländischen Pflegekräften auf?
In ganz alltäglichen Dingen. So im kompletten Gespräch über Wetter und so weiter und so
fort, gab es einfach Probleme, weil der alte Mensch die einfach nicht verstanden hat. Weils
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halt einfach nicht so ausgesprochen war, dass er es verstehen könnte, wahrscheinlich auch
nicht verstehen wollte, zeitweise. Weil es dann zu viel ist, denn wenn sie sich dann sehr
konzentrieren müssen auf die Sprache, dass sie es wirklich verstehen, ist das zu viel.
110
Material 5
Universität Leipzig
Philologische Fakultät
Herder-Institut
Deutsch als Fremdsprache für den Beruf im Pflegebereich
Einverständniserklärung zur Datenauswertung
Sehr geehrte TeilnehmerInnen,
wir bitten Sie, im Rahmen des Projektes "Deutsch als Fremdsprache für den Beruf im
Pflegebereich" Fragebögen auszufüllen und/oder interviewt und dabei aufgenommen zu
werden. Weiterhin erfragen wir ihre Einwilligung, die hierbei erhobenen Daten verarbeiten zu
dürfen.
Es werden auch Daten zur Aufnahmesituation (z.B. Datum, Ort, Dauer des Interviews, u.Ä.)
erhoben. Der Umgang mit Ihren Daten richtet sich nach dem Sächsischen Datenschutzgesetz
vom 25.8.2003 (§36 Verarbeitung personenbezogener Daten zu Zwecken der
wissenschaftlichen Forschung). Die personenbezogenen Daten werden von den
Audioaufnahmen und/oder Fragebögen getrennt gespeichert und aufbewahrt.
Ihre Einwilligung ist freiwillig. Sie kann gemäß §22 SächsDSG (Widerspruchsrecht) jederzeit
mit Wirkung für die Zukunft widerrufen oder eingeschränkt werden. Sie können die Löschung
Ihrer personenbezogenen Daten verlangen.
Ich habe die Informationen über das Forschungsvorhaben gelesen und bin mit der
vorgesehenen Aufnahme und Verarbeitung meiner Daten einverstanden.
____________________ _____________________ ___________________________
Ort, Datum Unterschrift Name (in Blockschrift)
Ich habe die Informationen über das Forschungsvorhaben gelesen und bin mit der
vorgesehenen Aufnahme und Verarbeitung meiner Daten mit den folgenden Einschränkungen
einverstanden (bitte nennen/erklären):
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
____________________ _____________________ ___________________________
Ort, Datum Unterschrift Name (in Blockschrift)
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Material 6: Text 1 Verfahrensanweisung MRSA
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114
115
Material 7: Text 2 Biographiebogen
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119
120
121
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Material 8: Text 3 Pflegebericht (Die farblichen Markierungen entsprechen nicht dem
Originaltext, sondern wurden im Rahmen der Textanalyse eingefügt.)
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128
Eigenständigkeitserklärung
Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Hausarbeit selbstständig verfasst und keine
anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe, alle Ausführungen, die
anderen Schriften wörtlich oder sinngemäß entnommen wurden, kenntlich gemacht sind und
die Arbeit in gleicher oder ähnlicher Fassung noch nicht Bestandteil einer Studien- oder
Prüfungsleistung war.
_________________________________________________
Ort, Datum, Unterschrift
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Ort, Datum, Unterschrift
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Ort, Datum, Unterschrift
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Ort, Datum, Unterschrift