Download - DFB Erfolgsgeschichte Mini-Spielfelder
Kleine Plätze mit groSSer WirKungProjektbeschreibung 1.000 mini-Spielfelder
www.dfb.de www.fussball.de
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« Wie keine andere Sportart bringt Fuß
ball Menschen unterschiedlicher Haut
farbe, Religion und Herkunft zusammen.
Er ist gelebter Teamgeist, Fair Play und
gegen seitige Wertschätzung. Der DFB
setzt mit den Aktionstagen auf den 1.000
Mini Spielfeldern engagiert seine Selbst
verpflichtungen im Rahmen des Natio
nalen Integrationsplans um, wofür ich
herzlichen Dank sage. »
Prof. Dr. Maria Böhmer,
Staatsministerin beim Bundeskanzleramt
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inhalt
VoRWoRT HoRST R. ScHMIDT 05
1.000 MINISPIElFElDER — EIN gRoSSER ERFolg FüR AllE 06
ANlASS ZUM BAU DER 1.000 MINISPIElFElDER 08
Abnehmende staatliche Sportstättenbauförderung 08
Veränderte Rahmenbedingungen im Breitenfußball 08
gesellschaftlicher Wandel und Integration 08
Mädchen wollen Fußball spielen 08
ZIElE DES PRoJEKTS 09
PRoDUKT MINISPIElFElD 10
Belag des MiniSpielfeldes 10
Aufbau des MiniSpielfeldes 1 1
REAlISIERUNg DES PRoJEKTS „1.000 MINISPIElFElDER“ 12
EINWEIHUNgSVERANSTAlTUNgEN 14
MITSPIElEN KIcKT! — AKTIoNSTAgE 16
HERAUSFoRDERUNgEN 18
ZUSAMMENFASSUNg 18
DANKSAgUNg 21
AUSBlIcK 22
1.000 MINISPIElFElDER — EINE BIlANZ 23
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Vorbereitung des Spielfeldes. Begradigung der oberfläche.
Produktion der Banden. DFBPräsident Dr. Theo Zwanziger bei der Eröffnung des ersten MiniSpielfeldes am 24. oktober 2007 in der HeinrichMumbächergrundschule im Stadtteil Bretzenheim in Mainz.
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VorWortHorst R. Schmidt,Schatzmeister und verantwortlicher Projektleiter des DFBPräsidiums
Sehr geehrter Damen und Herren,
am 13. April 2007 hat das DFBPräsidium den Beschluss gefasst, mit dem Bau
von 1.000 MiniSpielfeldern gezielt in die Nachhaltigkeit der Weltmeisterschaft
2006 zu investieren.
Am 25. September 2009 wurde durch unseren Präsidenten Dr. Theo Zwanziger
in Mainz das 1.000 MiniSpielfeld eröffnet.
Zwischen diesen beiden Terminen liegt eine spannende und arbeitsreiche Zeit in
der Umsetzung eines der größten Einzelprojekte, das sich der DFB jemals vorge
nommen hat.
Ich möchte mich hiermit bei allen Beteiligten ausdrücklich für die geleistete
Arbeit und für den reibungslosen Ablauf bedanken. Das umfangreiche Projekt,
innerhalb der vielfältigen Maßnahmen zur Nachhaltigkeitssicherung der WM
2006, wäre ohne die enge, erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Präsidium,
Projektleitung, Projektteam und externen Dienstleistern nicht möglich gewesen.
Mit dem Bau der MiniSpielfelder, der am 24. oktober 2007 begann, hat der DFB
vor allem einen überaus großen Beitrag zur Sportinfrastruktur an deutschen
Schulen geleistet und vielen Schülerinnen und Schülern ermöglicht, nicht nur
einen Zugang zum Fußballsport zu finden, sondern so auch von den viel fältigen
sozialen Potenzialen dieser Mann schaftssportart zu profitieren.
Die vorliegende Broschüre soll Ihnen einen Einblick in das Projektmanagement
und einen überblick über die vielfältigen Ergebnisse dieses DFBProjekts geben.
Allen an der Projektumsetzung Beteiligten nochmals meinen herzlichen Dank.
Horst R. Schmidt
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1.000 mini-SPielfelder – ein groSSer erfolg für alle
Als das DFBPräsidium im April 2007 beschloss,
einen großen Teil des gewinns der FIFA FußballWM
2006 in Maßnahmen zur Nachhaltigkeitssicherung
der WM 2006 zu investieren, konnte niemand ahnen,
dass bereits sechs Monate später Dr. Theo Zwanziger
und Nationalspielerin Renate lingor den Ball auf
dem ersten MiniSpielfeld in Mainz ins Rollen bringen
würden.
Innerhalb von zwei Jahren ist ein grossartiges Pro
jekt erfolgreich realisiert worden, das einmal mehr
das Engagement des DFB für die gesellschaftliche
Entwicklung in Deutschland verdeutlicht.
Mit dem Bau der 20 x 13 Meter großen Kunstrasen
spielfelder von Flensburg bis lindau leistete der
DFB einen erheblichen Beitrag zur Sportinfra
struktur an deutschen Schulen. Darüber hinaus er
füllte das Projekt eine weitere wichtige Zielsetzung:
die Intensivierung der lokalen Zusammenarbeit
zwischen Fußballvereinen und Schulen. Was liegt
näher, als den Fußballplatz an die Schule heran
zurücken und die Sensibilität für die jeweiligen
Sozialräume zu entwickeln.
Das nach übergabe des ersten ReferenzSpielfeldes
im oktober 2007 das Projekt innerhalb von 682
Tagen mit der Eröffnung des 1.000 MiniSpielfeldes
abgeschlossen werden konnte, zeigt die Entschlos
senheit, mit der alle Beteiligten diese zukunfts
weisende Idee der 1.000 MiniSportplätze umge
setzt haben. Denkt man in Kategorien üblicher
baulicher Planungs und Umsetzungszeiten, ist die
Bewegungssituation von Kindern und Jugendlichen
durch den DFB im Sprinttempo verbessert worden.
Schulkinder in ganz Deutschland können jetzt auf
1.000 Plätzen mehr Fußball spielen. Die Felder wur
den flächendeckend und gewichtet nach der Mit
gliedsstärke der 21 landesverbände über ganz
Deutschland verteilt. Ein MiniSpielfeld gibt es an
der grundschule in Adelby in Flensburg, dem nörd
lichsten Standort, wie auch in der grundschule Reutin
in lindau, dem südlichsten Punkt auf der Karte.
3. April 2008 in grevenbroich: die Kinder freuen sich nicht nur über das neue MiniSpielfeld, sondern auch über den Besuch der Nationalspielerin Fatmire Bajramaj zur Eröffnung.
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« Der Deutsche FußballBund setzt mit dieser Maßnahme ein deutliches Signal,
dass er nicht nur die Eliteförderung unterstützt, sondern sich ebenso an der Basis
engagiert und mit seinen Investitionen dazu beiträgt, das freundschaftliche und faire
Miteinander von Menschen aus den unterschiedlichen gesellschaftlichen gruppen zu
ermöglichen. »
Dr. Theo Zwanziger, DFBPräsident
Außerdem an der grundschule im sächsischen
Horka, dem östlichsten Standort, und beim Spiel
verein Rindern in Kleve, dem am tiefsten in West
falen gelegenen MiniSpielfeld.
Das Projekt ist noch zu jung, als dass man es schon
abschließend beurteilen könnte. Viel wird davon
abhängen, was die jeweiligen Träger und Akteure
daraus machen. Das innovative Raumkonzept muss
sicherlich durch einen innovativen geist und eine
entsprechende „Bewirtschaftung“ ergänzt werden.
Dies ist allein schon deshalb wichtig, weil Sport nicht
von vornherein und nicht in jedem Fall integrativ
wirkt. Seine sozialen und integrativen Potenziale
können durch geeignete Maßnahmen vor ort aber
optimal erschlossen werden.
Die MiniSpielfelder sind damit auch eine Herausfor
derung für lokales gesellschaftliches Engagement.
Wo erforderlich, muss durch Zugangsregeln sicher
gestellt werden, dass Jungen und Mädchen aller
Altersgruppen das MiniSpielfeld regelmäßig nutzen
können; pädagogisch betreute Nutzungszeiten kön
nen unter besondere Schwerpunkte gestellt werden.
Die Plätze sind pflegeleicht, müssen aber dennoch
regelmäßig gepflegt werden. Warum nicht gemein
sam mit den Kindern und Jugendlichen die Platz
pflege organisieren und den Platz so zu „ihrem“
Mini Spielfeld machen? Eine kluge Raumpolitik, die
sich mit intelligenten Beziehungen zur Kinder und
Jugendkultur und einer Strategie der Sensibilität
gegenüber den Sozialräumen verbindet, stellt nicht
nur eine optimale sportliche Nutzung des MiniSpiel
feldes sicher, sondern fördert auch die Akzeptanz
der Anwohner in der Nachbarschaft.
Das DFBEngagement soll auch beispielgebend sein.
Mit Freude können wir feststellen, dass es in einigen
Bundesländern bereits Folgeprojekte gibt, etwa in
RheinlandPfalz und Brandenburg, wo mit landes
mitteln weitere MiniSpielfelder gebaut werden.
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anlaSS zum Bau der 1.000 mini-SPielfelder
Die Vineta grundschule in Berlin hat einen Anteil ausländischer Schüler von 90 %, …
Abnehmende staatliche
Sportstättenbauförderung
Die Förderung des Sportstättenbaus ist in erster
linie Aufgabe der länder und der Kommunen. Auf
grund der schwieriger werdenden finanzi ellen Situ
ation bei den öffentlichen Händen gelingt es immer
seltener, die notwendige Erhaltungspflege der vor
handenen Sportstätten oder gar notwendige Neu
bauten sicher zu stellen. Der Sanierungsbedarf von
Sportstätten steigt im gegenzug permanent an. So
musste der DFB im Rahmen seines Projekts
„Soziale Integration von Mädchen durch Fußball“
feststellen, dass gerade an grundschulen in sozial
benachteiligten Wohngebieten es schlicht an Flä
chen für das Fußball spielen fehlt oder bestehende
Anlagen für Fußball nicht zugelassen waren – und
der Fußball damit seine sozialen und integrativen
Potenziale gar nicht erst entfalten kann.
Veränderte Rahmenbedingungen
im Breitenfußball
Die Schullandschaft verändert sich. Die bundes
weite Einführung von ganztagsschulen ist be
schlossen, gleichzeitig soll in vielen Bundesländern
das Abitur bereits nach 12 Schuljahren absolviert
werden. Die Kinder und Jugendlichen müssen also
einen höheren Anteil ihrer Zeit in der Schule und für
die Schule aufwenden. Dies betrifft unmittelbar die
Zeiträume (und teilweise auch die Sportanlagen), in
denen traditionell die Sport und Fußballvereine
ihre Angebote machen. Der Zugang von Kindern und
Jugendlichen in die Vereine und damit zum Vereins
fußball wird dadurch beeinträchtigt. Hinzu kommt,
dass Kindern und Jugendlichen heutzutage ein
vielfältiges Angebot von konkurrierenden Freizeit
aktivitäten zur Verfügung steht, wobei das passive
Konsumieren der aktiven Bewegung den Rang abzu
laufen scheint. Während Kinder und Jugend liche
ihre Freizeit früher zum großteil unter freiem
Himmel verbrachten, widmen sie sich heute ver
stärkt dem Internet, Spielkonsolen oder dem
TVProgramm.
Gesellschaftlicher Wandel und Integration
Neben dem schulischen und technologischen Wandel
in Deutschland verändert sich auch die Bevölkerung
und das kulturelle Zusammenleben. Die Zahl der
Kinder in Deutschland nimmt kontinuierlich ab,
gleichzeitig erhöht sich der Anteil von Kindern mit
Migrationshintergrund.
Unsere gesellschaft setzt sich heutzutage aus einer
Vielzahl von Menschen aus verschiedenen Kultur
kreisen zusammen, deren Integration eine wichtige
gesellschaftspolitische Aufgabe darstellt.
Mädchen wollen Fußball spielen
Mädchenfußball „boomt“. Immer mehr Mädchen
wollen Fußball spielen, gerade auch Mädchen mit so
genanntem Migrationshintergrund. Dazu werden in
Ballungsräumen zunächst einmal freie Sportplatz
kapazitäten und Hallenzeiten benötigt, die jedoch
angesichts der oben beschriebenen Entwicklungen
immer weniger zur Verfügung stehen.
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Das DFBPräsidium fasste am 13. April 2007 den Be
schluss, in Deutschland 1.000 kleine Fußballplätze,
sogenannte MiniSpielfelder, zu bauen und dafür
insgesamt einen Betrag von 17 Millionen Euro bereit
zu stellen. Hinzu kamen 10 Millionen Euro von adidas
und 3 Millionen Euro von der UEFA.
Mit diesem Projekt sollte nicht nur der überschuss
der FIFA Fußball WM 2006 einer nachhaltigen
Verwendung zugeführt werden, sondern vor allem
auf die Entwicklungen im Sportstättenbau, Breiten
und Mädchenfußball und der gesellschaft reagiert
und versucht werden, diesen entgegen zu wirken
und damit gleichzeitig als großer Sportverband
einen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung zu
leisten.
Schulen und Vereinen, die keine oder nur eine be
grenzte Sportinfrastruktur vorzuweisen hatten, soll
ten die Möglichkeit erhalten, zukünftig auf moder
nen Kleinspielfeldern Fußball spielen zu können.
Bewerben konnten sich Schulen und Vereine nur ge
meinsam: Dadurch sollte eine vertiefte Kooperation
von Schule und Verein im lokalen Umfeld sicher ge
stellt werden.
Darüber hinaus sollten die bundesweit flächen
deckend errichteten MiniSpielfelder einen Anreiz
zur Modernisierung von Sportstätten schaffen. Ein
Schwerpunkt der Zielsetzung sollte, vor allem mit
Blick auf die FIFA FrauenfußballWeltmeisterschaft
2011 in Deutschland, auf die Förderung des Frauen
und Mädchenfußballs gelegt werden.
Projektziele:
1. Sicherung der Nachhaltigkeit der FußballWelt
meisterschaft 2006
2. Schaffung von Fußballinfrastruktur an Schulen
3. Förderung der Kooperation zwischen Schulen
und Sportvereinen
4. Integration von Kindern mit Migrationshinter
grund
5. Förderung der bewegungsbezogenen Erziehung
von Kindern und Jugendlichen
6. Förderung des Frauen und Mädchenfußballs
7. Werbung für die Frauen WM 2011
ziele deS ProjeKtS
… die jetzt Ihr sportliches Miteinander auf einem MiniSpielfeld ausleben können.
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ProduKt mini-SPielfeld
Das DFBMiniSpielfeld ist ein mit Banden auf längs
und Stirnseiten versehenes Kleinspielfeld mit den
Maßen 20 x 13 m. Stirnseitig sind ein drei Meter hoher
Ballfang und Kleinfeldtore integriert. Der Belag ist
ein mit Quarzsandgummigranulat verfüllter Kunst
stoffrasen auf einer elastischen Tragschicht.
Belag des Mini-Spielfeldes
Das MiniSpielfeld ist mit einem texturiertem Rasen
belag ausgestattet, der aus besonders weichen PE
Rasenfasern besteht und eine hohe Widerstands
fähigkeit aufweist. Als granulat dient das Polytan
Produkt „BionPro“, das für hohen grip und einen
naturrasenähnlichen charakter sorgt. Für beste bio
mechanische Eigenschaften und maximale Schutz
funktion bei Stürzen sorgt die elastische Tragschicht.
Diese stellt wichtige Merkmale wie Kraftabbau und
Deformation sicher.
Spieleigenschaften Belagsystem:
• Angenehm weiches Hautgefühl
• Natürliches Ballsprung- und Ballrollverhalten
• Spielerschutz durch Insitu-Elastikschicht und
weiche Faser
• Bester Grip und definierte Haltekräfte durch
hochwertiges Infill
• Robuster Rasen für starke Beanspruchung
• Exzellente Rohstoffe für lange Lebensdauer
lageplan DFB MiniSpielfeld.
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Belag: ein mit Quarzsandgummigranulat verfüllter Kunststoffrasen.Die Bandenelemente werden von feuerverzinkten Stahlprofilen gehalten.
Aufbau des Mini-Spielfeldes
Die Bandenelemente werden von feuerverzinkten
Stahlprofilen gehalten. Für optimale Stabilität der
einzelnen Elemente sorgen eine hohe Schaumdichte,
angepasste Profilierung und stabile Stahlbeplan
kung. Diese Konstruktion sorgt für vergleichsweise
geringe Prallgeräusche. Die zwei Meter hohen
Schutz und Stoppnetze über den Banden der Stirn
seiten sorgen dafür, dass der Ball innerhalb des
Spielfeldes bleibt. Die Systemkonstruktion wurde
vom TüV nach DIN abgenommen und statisch kom
plett durchgeprüft.
Mit der bautechnischen Umsetzung des Projekts
wurde die Firma Polytan Sportstätten gmbH im Sep
tember 2007 beauftragt.Das Kleinfeldtor an der Stirnseite.
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realiSierung deS ProjeKtS „1.000 mini-SPielfelder“
Mehr als 5.000 Interessensbekundungen und weit
über 2.000 vollständige Bewerbungen liefen beim
DFB ein, doch nur 1.002 Bewerbungen konnten be
rücksichtigt werden. Hinzu kamen 16 MiniSpielfel
der, die durch Standorte selbst finanziert wurden.
Nach einer Pilotphase im Herbst 2007 mit dem Bau
von 20 Pilotspielfeldern, begann im März 2008 die
Bauphase. Bis Dezember 2008 konnten bereits 948
MiniSpielfelder gebaut werden, weitere 70 Mini
Spielfelder wurden überwiegend bis zum Sommer
2009 und das letzte schließlich im oktober 2010
fertig gestellt.
Die sportpolitischen Kriterien für die Vergabe der
MiniSpielfelder lauteten:
a) grundschulen vor weiterführenden Schulen
b) Sportvereine im Kooperationsverhältnis mit
Schulen vor Sportvereinen ohne Kooperations
verhältnis mit Schulen
c) gleichmäßige Verteilung der MiniSpielfelder auf
alle Fußballkreise im landesverband
d) Bedürftigkeit der Standorte (vorhandene
Sportinfrastruktur)
e) Projektabwicklung im Jahr 2008
f) Kampagnenfähigkeit der Standorte
Die Kriterien für die bauliche Umsetzung lauteten:
a) genehmigung des Bauvorhabens durch das
zuständige Bauamt
b) Dem Bauvorhaben dürfen keine öffentlichrecht
lichen und/oder privatrechtlichen Vorschriften
(wie z. B. lärmschutz, Nachbarrechte) entgegen
stehen
c) Ausreichende Anfahrtsmöglichkeiten für lKW
und gabelstapler
d) Bauseits vorhandene grundversorgung: Strom,
Wasser, Wc
e) Ungehinderte Bautätigkeit zu Werkzeiten
Etwa 10 % der ausgewählten Standorte zogen Ihre
Bewerbung kurzfristig zurück oder mussten den be
reits geschlossenen Vertrag mit dem DFB wieder
auflösen. gründe hierfür waren entweder Probleme
bei der Finanzierung der Eigenleistung, der Auswahl
des Baugrundstücks oder die Erteilung von Bauge
nehmigungen. Standorte, die vom Projekt zurück
traten, wurden kurzfristig durch Nachrücker ersetzt.
Während des Vergabeverfahrens (Dezember 2007
bis Februar 2008) stand die DFBProjektgruppe in
engem Kontakt mit den 21 Steuerungsgruppen der
landesverbände, um den Auswahlprozess zu unter
stützen, Vertragsmodalitäten zu klären, Nachrücker
in den Bauablaufplan einzupflegen und den gesetz
ten Zeitplan zu überwachen.
Vorbereitung des Untergrundes der Spielfläche.
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Anstoß für jede Menge Fußballspaß.
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einWeihungSVeranStaltungen
« Es müssen wohl 50 bis 60 MiniSpielfelder sein, die ich mit eröffnet habe und überall,
wirklich an jeder Schule, an der ich war, fielen die Reaktionen der Kinder und Jugendli
chen gleich aus: glückliche Augen, Begeisterung und Spaß am Spiel. »
Sandra Minnert, Welt und Fußballeuropameisterin, Botschafterin FrauenWM 2011
Eröffnungsfeier mit Rahmenprogramm.
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Jedes MiniSpielfeld wurde feierlich eröffnet. Der
DFB unterstütze jede Einweihungsveranstaltung
mit je 100 TShirts, einer DVD mit Informationen
zum Projekt, Pressemappen für Journalisten und
kleinen geschenken. Darüber hinaus nahmen pro
minente Persönlichkeiten des DFB eine Vielzahl von
Er öffnungsfeiern wahr. Fußballweltmeister Andreas
Brehme übernahm die Projektpatenschaft und be
suchte 65 Veranstaltungen persönlich. Die Botschaf
terinnen der FIFAFrauen WM 2010 besuchten weitere
127 Eröffnungsveranstaltungen, allen voran Sandra
Minnert, die an die 60 MiniSpielfelder eröffnete.
Darüber hinaus stellten sich aber auch immer
wieder bekannte Fußballerinnen und Fußballer zur
Verfügung wenn es hieß: Anpfiff für jede Menge
Spaß auf dem MiniSpielfeld. So kamen unter an
derem Steffi Jones, Matthias Sammer, Uwe Seeler,
Britta carlson, Renate lingor und viele aktuelle
BundesligaProfis gerne zu den Eröffnungsfeiern.
Denn eines wollten sie sich alle nicht entgehen
lassen – die leuchtenden Kinderaugen, wenn der Ball
zum ersten Mal offiziell rollt.
Auch das überlebensgroße DFBMaskottchen Paule
war oft mit von der Partie. Wo er in seinem Feder
kostüm auftauchte, wurde die Auftaktveranstal
tung zur großen Party. Er inszenierte die „la ola“,
spielte mit den Schülern oder diente als begehrtes
Fotomotiv. Alles in allem, war jede der 1.000 Eröff
nungsfeiern eine gelungene Veranstaltung. Die Mini
Spielfelder sind genau dort angekommen, wo sie
hingehören: bei den fußballbegeisterten Mädchen
und Jungen in Deutschland.
Die Reise, die in Mainz im oktober 2007 begonnen
hatte, dauerte genau 23 Monate und hatte weitere
998 Stationen, ehe sie nur gute fünf Kilometer ent
fernt von dem ort zu Ende ging, von wo aus sie zwei
Jahre zuvor gestartet war.
In der gleisbergschule im Mainzer Stadtteil gonsen
heim eröffnete DFBPräsident Dr. Theo Zwanziger
im Beisein von oberbürgermeister Jens Beutel, der
DFBVizepräsidenten Dr. HansDieter Drewitz und
Harald Strutz sowie der FrauenWMBotschafterin
Sandra Minnert und der Mainzer BundesligaProfis
Marco Rose und Bo Svensson das 1.000 MiniSpiel
feld des Deutschen FußballBundes.
Nur unweit der HeinrichMumbächergrundschule
im Stadtteil Bretzenheim, wo am 24. oktober 2007
der erste Kleinspielplatz seiner Bestimmung über
geben worden war, ging das 30MillionenEuroPro
jekt mit viel Prominenz über die Ziellinie.
Paule, das Maskottchen wird herzlich begrüßt!Eröffnungsfeier MiniSpielfeld in Felde.
16
mitSPielen KicKt! – aKtionStage
Bereits bei der Eröffnung des ersten MiniSpiel
feldes in Mainz äußerte Dr. Theo Zwanziger das Ziel,
in naher Zukunft einen deutschlandweiten Aktions
tag auf allen MiniSpielfeldern durchzuführen. Die
Zukunft war schneller da als gedacht, und aus der
Vision wurde Realität.
Bereits im Frühjahr 2009 war es soweit: Der DFB
Präsident gab am 28. April an der Berliner Vineta
grundschule den offiziellen Startschuss zu den
bundesweiten Aktionstagen „Mitspielen kickt!“.
über zwei Wochen hinweg fanden im Anschluss in
ganz Deutschland Aktionstage statt, die unter dem
Motto „Integration fängt bei mir an“ standen. Das
Ergebnis konnte sich sehen lassen: 665 Schulen und
Sportvereine führten einen Aktionstag auf ihrem
DFBMiniSpielfeld durch.
In ganz Deutschland fand damit „Mitspielen kickt!“
statt. Besonders bei Kindern und Jugendlichen so
« Unglaublich viele Menschen haben sich
engagiert und die Aktionstage mit sehr
viel leben erfüllt. Wir sind hochzufrie
den mit der Resonanz von weit über 600
Veranstaltungen. »
Willi Hink, DFBDirektor
Aktionsmotiv für 2009. Aktionsmotiv für 2010.
17
wie deren Familien und sozialem Umfeld fanden die
Aktionstage großen Anklang. Wo machbar, wurden
auch der lokale Fußballverein sowie organisationen
von Migranten und lokale Medien eingeladen. Der
DFB unterstützte die Aktionstage mit einem leit
faden als orientierungshilfe und themenbezogenem
Material.
Prof. Dr. Maria Böhmer, die Integrationsbeauftragte
der Bundesregierung, freute sich über das gesell
schaftspolitische Engagement des Deutschen Fuß
ballBundes und übernahm die Schirmherrschaft
für den ersten Aktionstag. Der zweite Aktionstag
im Mai 2010 wurde im Rahmen des europaweiten
UEFA Breitenfußballtages 2010 durchgeführt und
stand unter dem Motto „Förderung der sozialen
Kompetenz von Kindern und Jugendlichen“, die
Schirmherrschaft hatte hier Bundesfamilienminis
terin Dr. Schröder. Weitere Aktionstage sollen
durch geführt werden, wobei der Aktionstag 2011 Die MiniSpielfeld Internetseite mit allen wichtigen Informationen zur Bauphase und rund um die bundesweiten DFBAktionstage.
« Fußball begeistert! Und dabei geht es nicht nur um Talent und körperliche Fitness,
sondern auch um Emotionen. Fußball vermittelt Kindern und Jugendlichen, dass das
Kräftemessen auch fair ausgetragen werden kann und dass Mannschaftsspieler weiter
kommen als Einzelkämpfer. Deshalb freue ich mich, Schirmherrin des zweiten Aktions
tages 2010 zu sein. »
Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
ganz im Zeichen der FIFA Frauenfußball WM 2011
stehen wird.
Näher Information zu den DFBAktionstagen sind
unter http://minispielfelder.dfb.de abrufbar.
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herauSforderungen
Dass das kleine Feld auch große Probleme verur
sachen kann, zeigen die beim DFB und bei seinen
Fußballlandesverbänden eingegangenen lärm
beschwerden durch Anwohner, die sich durch das
Aufprallgeräusch der Bälle gegen die Banden und
das Abhalten von Partys durch Jugendliche auf dem
MiniSpielfeld belästigt fühlen.
Zwar hatte der DFB bereits im Vorfeld des Projekts
die Bewerber um ein MiniSpielfeld für das Thema
lärm mit Hilfe eines Schallgutachtens über das Mini
Spielfeld sensibilisiert, dennoch wurde die lärm
problematik von einigen Standorten unterschätzt.
Eingeschränkte Öffnungszeiten, Nutzung von Soft
bällen, Zäune um die MiniSpielfelder und vereinzelt
sogar die Schließung von MiniSpielfeldern sind
leider die Folge.
Neben den lärmbeschwerden wurden auch Vor
fälle des Vandalismus verzeichnet. Insgesamt ist
aber eine sehr hohe Akzeptanz und problemfreie
Nutzung der MiniSpielfelder festzustellen.
zuSammenfaSSung
Mit dem Abschluss des Projektes im Dezember 2009
waren innerhalb von 26 Monaten 1.018 MiniSpielfel
der gebaut worden, deren Verteilung auf die 21 DFB
landesverbände in der DeutschlandKarte darge
stellt ist. Neben 1.002 vom DFB finanzierten Feldern
wurden zusätzlich MiniSpielfelder zu vergünstigten
Kaufkonditionen vermittelt. Das Angebot richtete
sich an Schulen und Vereine, die im Vergabeverfah
ren keine Berücksichtigung fanden. Insgesamt wur
den 16 Spielfelder zu einem Sonderpreis gekauft.
Durch die Errichtung eines deutschlandweiten
Netzes an MiniSpielfeldern konnte dem gedanken
der Sicherung der Nachhaltigkeit der FußballWelt
meisterschaft 2006 Rechnung getragen werden.
Die Felder entstanden an Schulen und Vereinsgelän
den und tragen eindeutig dazu bei, dass mehr Fuß
ball gespielt wird als zuvor. Dies geht sowohl aus
einer Umfrage hervor, an der sich 992 Standorte
beteiligt haben, als auch aus den vielen lokalen
Berichterstattungen, Dokumentationen und Dank
sagungen, die den DFB seit Projektbeginn erreicht
haben. Mit dem Bau von MiniSpielfeldern an
Schulen konnte gezielt in die Fußballinfrastruktur
investiert werden. Die Felder werden sowohl in den
Sportunterricht als auch in den Pausenbetrieb und
in die Freizeitgestaltung der Schüler einbezogen.
Besonders ganztagsschulen profitieren von den
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Verteilung der 1.018 MiniSpielfelder auf die landesverbände.
20
neuen MiniSpielfeldern, da sie den Jungen und
Mädchen ihrer Schule zusätzlich zum Sportunter
richt Fußball Ags und Freizeitvergnügen möglich
machen.
Mit der Vergabebedingung, dass Schulen oder Ver
eine, die eine Bewerbung eingereicht haben, jeweils
eine Kooperation miteinander vorweisen müssen,
konnte auch das Ziel der Verbesserung der Zusam
menarbeit beider Institutionen erreicht werden.
Verstärkt wird diese Wirkung durch eine vertraglich
zugesicherte Teilnahme aller Standorte an Aktions
« Die MiniSpielfelder könnten sich sowohl
während der alljährlichen Aktionstage aber
auch im alltäglichen Spielbetrieb als Horte
der Erziehung zu Fair Play und der Entfal
tung der sozialen Potenziale des Fußballs
erweisen. Nutzen wir die chance. »
Prof. Dr. gunter A. Pilz, Sportwissenschaftler
tagen, die der DFB von 2009 bis 2011 jährlich aus
richtet. Die Aktionstage richten sich gezielt an
kooperierende Schulen und Vereine und tragen
nachhaltig dazu bei, dass lehrer, Eltern und Vereins
mitglieder zielgerichtet zusammenarbeiten.
Der Bau von MiniSpielfeldern hat auch dazu bei
getragen, dass sich die integrative Kraft des Fußballs
weiter entfaltete. In vielen Städten und gemeinden
mit MiniSpielfeldern sind soziale Treffpunkte für
Kinder und Jugendliche entstanden, die zum gegen
seitigen Austausch verschiedener Kulturen beitra
gen und die Integration auslän discher Kinder spiele
risch fördern.
Durch den regen Spielbetrieb auf den MiniSpiel
feldern konnte auch zur Förderung von bewegungs
bezogener Erziehung beigetragen werden. Darüber
hinaus konnten die FIFA FrauenWelt meisterschaft
in Deutschland 2011 sowie die FIFA U20Frauen
Weltmeisterschaft Deutschland 2010 durch die ent
standene Infrastruktur erfolgreich beworben werden.
Besonders die über 1.000 Er öffnungsfeiern, gepaart
mit den Besuchen der WM Botschafter innen, eröff
nete dem DFB die Möglichkeit, die beiden Veranstal
tungen flächendeckend zu bewerben. Darüber hinaus
sorgte die Einbindung der Aktionstage in die Schul
und Vereinskampagne der kommenden FrauenWM
„TEAM 2011“ für die Möglichkeit einer breit ausge
legten Kommunikation, um durch diese beiden Welt
fußballturniere noch mehr Mädchen den Zugang
zum Sport zu ermöglichen.
Das Engagement des DFB hat sich ausgezahlt. Als
erster Sportverband erhielt der DFB im Dezember
2009 den „Deutschen Nachhaltigkeitspreis“, für
seine herausragende Nachwuchsarbeit, dem mit
30 Millionen Euro finanzierten Bau von 1.000 Mini
Spielfeldern in ganz Deutschland, und seine zentralen
Beiträge zur Integration.
große Begeisterung bei allen Beteiligten.
21
« Kein Verband fördert die Jugend mehr als der DFB und keiner macht das erfolg
reicher. Die JuniorenMannschaften des DFB sind alle Europameister. Der DFB nimmt
seine Verpflichtung als gemein nütziger Verein wahr und leistet einen wichtigen
Beitrag zur Integration. »
Franziska van Almsick
danKSagung
Das Projekt 1.000 MiniSpielfelder wurde von dem
eigens eingerichteten DFBArbeitskreis „MiniSpiel
felder“, der sich aus Mitgliedern der DFBKommis
sion Sportplatzplanung sowie aus Mitgliedern des
DFBProjektteams zusammensetzte, geplant und
betreut. Zu dem Arbeitskreis gehörten Rainer Ernst,
Rainer Snowadsky, Alfred Ulenberg, Klaus Trojahn,
Wolfgang Klein, Tim langen, Manuel Köhler, Daniel
gutermuth; die leitung hatte Willi Hink.
Neben dem Arbeitskreis auf Bundesebene wurde
gemeinsam mit den 21 landesverbänden die Steu
erungsgruppe „MiniSpielfelder“ eingerichtet, um
die Auswahl und lokale Betreuung der Standorte
zu dezentralisieren. Die „Steuerungsgruppe Mini
Spielfelder“ setze sich aus ein bis drei von jedem
Fußballlandesverband benannten Vertretern sowie
der DFBProjektgruppe zusammen.
Alle an der Projektplanung und umsetzung Beteilig
ten gebührt Dank, denn ohne die Zusammenarbeit
zwischen DFBPräsidium, Projektleitung, Projekt
team und Steuerungsgruppe wäre dieses Projekt
nicht möglich gewesen.
Mit viel Freude zum gemeinsamen Erfolg im Team.
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auSBlicK
Mit dem Bau von 1.018 MiniSpielfeldern in ganz
Deutschland hat der Deutsche FussballBund einen
nachhaltigen Beitrag für die gesellschaft geleistet.
Die entstandene Infrastruktur bietet vielen Kindern
und Jugendlichen die Möglichkeit, auf hochwertigen
Feldern Fußball zu spielen und sich somit sportlich
und persönlich weiterzuentwickeln. Der DFB und
seine 21 landesverbände werden die Felder zukünftig
dazu nutzen, mit Hilfe der Aktionstage zentrale Bot
schaften der Fußballentwicklung flächendeckend zu
kommunizieren und die Kommunikation mit seiner
Basis zu verbessern.
Nach dem Projektabschluss im Jahr 2009 gibt es
bereits ein Folgeprojekt. Die landesregierung Bran
denburg hat den Erfolg des Projektes „1.000 Mini
Spielfelder“ zum Anlass genommen, um das Projekt
auf regionaler Ebene fortzusetzen. Aus dem Vermö
gen der ehemaligen Parteien und Massenorganisa
tionen der DDR werden 3 Millionen Euro in den Bau
zusätzlicher MiniSpielfelder investiert, um einen
Beitrag für die Verbesserung der Infrastruktur in
Brandenburg zu leisten. Die Abwicklung und Koor
dinierung der Maßnahmen soll hierbei dem Fußball
landesverband Brandenburg obliegen. Das Projekt
soll identisch zu dem des DFB umgesetzt werden.
Die ersten Felder wurden bereits 2010 gebaut. Ziele
und Zielgruppen des DFBProjektes bleiben ebenso
bestehen, wie die Art der organisatorischen Abwick
lung. Analog zum DFBProjekt sollen die Förder
mittel ausschließlich in das MiniSpielfeld fließen,
sodass die Rechtsträger für die Erbringung und die
Finanzierung der Vorleistungen zuständig sind. Die
Ausschreibung soll sich wiederum in erster linie an
kooperierende grundschulen und Vereine richten.
Auch das land RheinlandPfalz hat als Folge des
erfolgreichen DFBProjekts ein landesweites Bolz
platzProjekt in Angriff genommen.
Ein Vorbild für andere – das DFBMiniSpielfeld.
23
1.000 mini-SPielfelder – eine BilanzEin Interview mit Dr. Theo Zwanziger
Der DFBPräsident zieht im Inter
view eine Bilanz des einmaligen
Projektes.
Frage: Herr Dr. Zwanziger, Sport
stättenbau ist eigent lich eine
Angelegenheit von Städten und
Kommunen. Was hat den DFB dazu veranlasst, soviel
geld in die Hand zu nehmen und sich an das aufwän
dige Projekt „1.000 MiniSpielfelder“ heranzuwagen?
Dr. Theo Zwanziger: 2006 haben wir eine groß artige
WM gefeiert in Deutschland. Dass diese Weltmeis
terschaft ein solcher Riesenerfolg wurde, ist nicht
in erster linie dem DFB, sondern den Millionen von
Menschen im land zu verdanken gewesen. Wir beim
Deutschen FußballBund wollten den Menschen etwas
zurückgeben und uns noch stärker gemeinnützig en
gagieren.
Frage: Herausgekommen ist eine Aktion nach dem
Motto „Bolzplätze für alle“.
Zwanziger: In der Tat, und das kam so: Wir haben
durch die WM 2006 nicht nur viel soziales und gesell
schaftliches Ansehen weit über die grenzen hinaus
gewonnen, sondern auch einen stolzen geldbetrag.
50 Millionen Euro, ohne jede Steuergelder. Die Hälfte
davon haben wir an unsere landesverbände gegeben,
damit diese ihre Arbeit an der Basis mit den Vereinen
weiter verbessern können.
Frage: Und die andere Hälfte?
Zwanziger: genau das war die Frage. Wir hatten zwei
Möglichkeiten: Wir hätten jedem der rund 25.000
Vereine im DFB 1.000 Euro geben können – die wären
aber schnell weg gewesen, ohne nachhaltig wirken zu
können. Um diese Nachhaltigkeit ging es uns aber – so
beschlossen wir, in das MiniSpielfeldProjekt 25 Milli
onen Euro zu investieren, und im Rahmen des DFB
Bundestages in Mainz im oktober 2007 wurde das
erste Feld eröffnet. Begonnen hat es in Mainz, und in
dieser schönen Stadt ist es auch zu Ende gegangen.
Frage: Wie wurde entschieden, wo die 1.000 Plätze
gebaut werden?
Zwanziger: Von den 1.000 MiniSpielfeldern sind 950
anteilig in den 21 landesverbänden gebaut worden,
gemäß der Mitgliederzahlen auf diese Verbände und
ihre FußballKreise verteilt. Dafür hat es ein regulä
res Bewerbungsverfahren über eine onlinePlattform
gegeben, das riesiges Interesse hervorgerufen hat.
Für 50 weitere MiniSpielfelder haben die Mitglieder
des DFBPräsidiums wie Harald Strutz, auf dessen
Initiative wir heute in der gleisbergschule sind, und
Nationalspieler wie Michael Ballack Patenschaften
übernommen.
Frage: Nicht einmal zwei Jahre hat es in Anspruch ge
nommen, das gewaltige Projekt zu stemmen. Wie hat
der DFB das geschafft?
Zwanziger: Ich kann ja ein ungeduldiger Mensch sein
und habe die zuständige DFBDirektion von Willi Hink
sicher genervt – am liebsten hätte ich den Bau der
1.000 Felder innerhalb eines Jahres realisiert gese
hen. Ich wusste aber, dass es dafür normalerweise
fünf Jahre braucht. gedauert hat es am Ende zwei
Jahre – eine tolle leistung von Willi Hink und allen
beteiligten Mitarbeitern. Auch in den Kommunen und
Schulen, mit denen wir eine teilweise glänzende Zu
sammenarbeit hatten.
Frage: Wird das Projekt in irgendeiner Form fortge
führt?
Zwanziger: Dass es eine Erfolgsgeschichte ist, zeigt
sich darin, dass wir schon Nachahmer gefunden
haben. Das land Brandenburg hat beschlossen, noch
mal drei Millionen zu investieren – damit können viele
weitere MiniSpielfelder errichtet werden. Und auch
das land RheinlandPfalz hat ein – wenn auch etwas
anders geartetes – BolzplatzProjekt aufgelegt. Das
alles macht uns stolz und froh, denn es kommt den
Kindern und dem Fußball zugute.
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