MANAGEMENT Master „ÖPNV und Mobilität"
Die Generalistenschule Im Jahr 2018 startet der fünfte Jahrgang in den berufsbegleitenden Masterstudiengang „ÖPNV und Mobilität". Einige Absolventen des ersten Jahrgangs und der zuständige Lehrstuhlinhaber Professor Dr.-lng. Carsten Sommer geben Einblicke in das Studium an der Universität Kassel.
Studierende im gemeinsamen Austausch untereinander
Der Studiengang heißt ,ÖPNV und Mobilität', und dieser Titel gibt den Inhalt, den wir vermitteln möchten, auch sehr
gut wieder", fasst Professor Carsten Sommer den Inhalt des Masterstudiengangs an der Universität Kassel zusammen. ÖPNV sei dabei aber in einem sehr weiten Feld zu verstehen: „ Wir vermitteln Wissen zum gesamten Personenverkehrsmarkt. Aber trotzdem legen wir den Fokus auf den straßengebundenen ÖPNV." Außerdem sollen die Studierenden zusammenhänge zwischen den spezifischen Fachgebieten des ÖPNV verstehen und bewerten können. Des Weiteren sei es wichtig, die Planung, den Bau und den Betrieb der dazugehörigen Infrastruktur im ÖPNV nachvollziehen zu können.
Allgemeine Wissensvermittlung. Doreen Köster, eine der ersten Absolventinnen im Masterstudiengang „ÖPNV und Mobilität", drückt es anders aus: „Im Studium geht es darum, Ge-
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neralisten zu bilden, die den Überblick über die verschiedenen Fachsparten behalten. Alle Studierenden haben einen anderen beruflichen Werdegang, sodass die Stärken jedes einzelnen zu den sehr verschiedenen Lehrinhalten beitragen. Der Masterstudiengang ist daher nicht im klassischen Sinn vertiefend zum Bachelorstudium zu verstehen, der Spezialisten hervorbringt, sondern als einer, der einen Allgemeinüberblick schafft. " Neben der allgemeinen Wissensvermittlung sollen laut Professor Sommer - er ist als Lehrstuhlinhaber an der Universität Kassel für den Studiengang verantwortlich - auch individuelle Fähigkeiten der Studierenden gestärkt werden. So wird großen Wert auf die Vermittlung interdisziplinärer Kompetenz, auf Kommunikations-, Integrations- und Präsentationsfähig
keiten und auf den Aufbau eines persönlichen Netzwerks der Studierenden gelegt.
Deshalb lehren an der Universität auch nicht ausschließlich Professoren, sondern auch viele Praktiker mit
Lehrerfahrung, die nach wie vor in Positionen in der Wirtschaft tätig sind . So wird der Praxisbezug, den das Studium haben soll, gewährleistet.
Studiumsablauf. Das Studium ist als ein berufsbegleitender Studiengang mit dem akademischen Abschluss „Master of Science" angelegt. Für die Studierenden führt der berufsbegleitende Aufbau unweigerlich zu einem Mehraufwand gegenüber einem regulären Studium. Dennoch überwiegen die Vorteile, die das berufsbegleitende Modell bietet. So sind die Studierenden in der Regel reifer und können die erlernten Inhalte aus dem Studiengang sofort in ihren Unternehmen umsetzen. „Warum die Universität Kassel den Studiengang berufsbegleitend anbietet? - Anlass war zunächst ein Forschungsprojekt des Bundesministeriums ~ für Bildung und Forschung, das berufsbeglei- .~ tende Studiengänge als Studiengänge der Zu- .3-kunft fördert. Wir haben damals nicht den ~ Zuschlag für dieses Projekt erhalten, aber die rf_ Idee in Eigenregie weiterentwickelt", erklärt ::j Sommer. Letztlich ist der berufsbegleitende ::;; Studiengang ein Konzept, das sich laut dem ~ Verantwortlichen bewährt hat, um Beruf und ~
Studium miteinander ver- §! "' binden und schnell vollen- g_
den zu können. ~
Der Ablauf des Studiums ~ besteht aus Präsenzzeiten, ;ct;
in denen die Studierenden 1i Q)
an der Universität in Kas- ·~
sel anwesend sein müssen, aus Selbststudien- = zeiten und aus Online-Konferenzen. Bei den ~ ebenfalls verpflichtenden Online-Veranstal- .<s
tungen erhalten die Studierenden Unterstüt- ~ zung in ihrem Selbststudium und Antworten ~ auf mögliche Fragen. .g
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Die Präsenzphasen während des zweijährigen ~ Studiums belaufen sich auf insgesamt 23 Se- i minarwochenenden. Die Seminare finden Ci:
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An der Universität in Kassel lernen Studierende in Präsenzveranstaltungen, im Selbststudium und in sogenannten E-Learning-Terminen bis zum Masterabschluss
dann meist freitags ab 16.00 Uhr und samstags von 9.00 bis 17.00 Uhr statt. Viktor Zitzmann, ebenfalls Absolvent des ersten Jahrgangs, sieht die Vor- und Nachteile, die sich durch diese Präsenzveranstaltungen ergeben: „Man muss so planen, dass man an den Tagen frei hat, um nach Kassel fahren zu können. Dies war natürlich mit ,Opfern' verbunden, da dafür entweder Urlaub oder Überstunden aufgebraucht werden mussten. So muss man also ehrlicherweise sagen, dass die Zeit während des Studiums durch die Doppelbelastung an-
strengend war und einem sehr viel Disziplin abverlangt hat. Das nebenberufliche Studieren hat aber auch seine Vorteile. Man verdient weiterhin Geld und ,verliert' gleichzeitig keine Zeit, sondern sammelt auch während des Studiums stetig Berufserfahrung. Der wichtigste Aspekt war für mich aber der fachliche Input und das vermittelte Wissen, das ich nicht missen möchte ." Zitzmann arbeitet bei der traffiQ GmbH. Die Tochtergesellschaft der Stadt Frankfurt am Main organisiert als Aufgabenträgerorganisation den gesamten öffentli-
chen Nahverkehr für die Kommune. Zitzmann ist dort für die lnfrastrukturplanung verantwortlich, arbeitet in der Netzplanung für den Busverkehr mit und ist Projektleiter für die Beschaffung von Brennstoffzellen. Rückblickend kann er sagen, dass das Studium ihn weitergebracht habe. Auch im Jahr 2018 startet ein neuer Jahrgang an der Uni Kassel im Studiengang für den Master „ÖPNV und Mobilität. ÖPNV-Genera-listen voraus ... ts D www.unikims.de/oepnv