Die Sonopathologie des Uterus
Dr. med. Kerstin UlbichtElblandkliniken Meißen- Radebeul GmbH
Frauenklinik Radebeul
Abdominalsonografie
• Curved array Schallköpfe mit convex scan• Frequenzbereich von 3,5 – 5,0 (2,5 – 8,0) MHz• Voraussetzung: gefüllte Harnblase
• Lage und Größe von Uterus und Adnexen zueinander und zu and. Organen im kl. Becken gut beurteilbar
• Indik.: Kindergynäkologie
Vaginale Fehlbildungen oder Stenosen
Sehr große Uteri / gynäkologische Tumore
Vaginalsonografie
• curved-array Vaginalsonden mit sector- scan von 5,0 – 7,5 – 10,0 MHz
• Methode der Wahl in der Gynäkologie
• Nach Inspektion und Palpation folgt die Vaginalsonografie und legt neben der Anamnese den Grundstein für die Diagnose und Differentialdiagnose.
Untersuchungsablauf
Schema einhalten – nichts übersehen:1. Medianer Längsschnitt – Uterus:
Lage und äußere Begrenzung - BiometrieEndometrium – BiometrieMyometrium – Myome?Zervix und Douglasraum
2. Medianer Querschnitt – Uterus:äußere Begrenzung – BiometrieDoppelfehlbildung ?
Untersuchungsablauf
3. Seitliches Schwenken in Richtung Beckenwand vom medianen Längsschnitt aus – rechts / links:
Darstellung der Adnexen
4. Jeweils Drehung um 90° zur Darstellung in 2 Ebenen – Biometrie
5. evtl. Abdominalsonografie bei
Vd. auf größere Raumforderung
Uterus
Lage: antevertiert / anteflektiert
gestreckt
retrovertiert / retroflektiert
Form: Serosa – echoreich / strichförmig
Myometrium – homogen, echoarm,
ggf. Myomknoten mit Kapsel
Uterus - Biometrie
Kindheit
( 2. LJ)
Nullipara Para Senium
Korpus
a-p
ca. 0,5
- 1 cm
3 cm 5 cm 1,5 cm
Korpus
quer
ca. 1 cm 4 cm 6 cm 2,5 cm
Ut.-Länge
(USL)
2,4 cm 7 cm 10 cm 4,5 cm
Korpus : Cervix
1 : 2 2 : 1 2 : 1 1 : 1
Uterus-Myometrium
Echoarme Strukturen im Myometrium:- Gefäße, oft subserös bei Varikosis- Adenomyosis uteri interna – eher subendometrial und asymm. lokalisiert- zentrale Nekrosezonen in Myomen- Ovula nabothii der Zervix
Echoreiche Strukturen im Myometrium:- Verkalkungen, bes. bei Myomen
Uterus - Myometrium
Myome – häufigster gynäkol. Tumor:
Ca. 25 – 30 % aller Frauen > 35 Jahre
>90% am Korpus uteri: -intramural (>50%)
-subserös (~40%)
-submukös (~5 %)
-intraligamentär
Uterus - Myometrium
• Myom = glatt begrenzte, homogene,konzentrische, meist echoarme runde oder ovale Struktur.Evtl. gestielt (Perfusion),oft multipel nachweisbar.
Messung in 3 Ebenen zur Verlaufskontrolle.SF: Myom in der Schwangerschaft.
Uterus - Endometrium
Darstellung im medianen Längsschnitt als:
- homogenes, echoreiches Band zentral zwischen Vorder- und Hinterwand
- ggf. mit echoarmen Mittelecho
- a-p Messung im Korpusbereich der „doppelten“ Endometriumsdicke
(ohne Cavumspalt )
Endometrium -Zyklusveränderungen
Typ 1 – Proliferationstyp:
Echoreich, homogen, glatt begrenzt – 3 mm
Typ 2 – Mittzyklischer Typ:
Hoch aufgebaut, homogen- echoarm mit
echoreichem Randsaum und echoreichem
Mittelecho
Endometrium - Zyklusveränderungen
Typ 3 – (früher) Sekretionstyp:Hoch aufgebaut, echoreich, homogen,Mittelecho kaum noch darstellbar.
Typ 4 – (später) Sekretionstyp:Hoch aufgebaut, homogen echoreich.
Typ 5 – Menstruationstyp: Inhomogen.
Endometrium in der Postmenopause
Normalbefund:
Strichförmiges, echoreiches, homogenes,
glatt begrenztes Endometrium.
Endometriumdicke 4 mm bis max. 8 mm.
Cavum uteri als echoarmer Spalt:
meist harmlose Serometra bei CK-Stenose.
Endometrium in der Postmenopause
Endometriumdicke > 8 mm:
-Hormoneller Stimulus – HRT? Ovarial-Tu?
-Endometriumhyperplasie ?
-Endometriumpolyp ?inhomogen, echo- armer Randsaum
-frühes Endometriumkarzinom ?
Hysteroskopie und fraktionierte Abrasio !!!
S 3-Leitlinien: Endometrium in der Menopause
Zyklische
HRT
Kontinuierlich-
Kombinierte HRT
Keine HRT
Klinische
Konsequenz
Doppelte
Endometriumdicke
Doppelte Endometriumdicke
Doppelte Endometrium
dicke
Indikation zur
Hysteroskopie +
Frakt. Abrasio
≥ 13 mm ≥ 9 mm ≥ 9 mm
Kontrolle in 2-3 Monaten
9-12 mm 5–8 mm 5-8 mm
Endometrium unter Tamoxifen
Durch partielle Estrogenwirkung wird das
Endometrium unter Tamoxifen stimuliert:
Endometriumdicke > 5-10 mm
inhomogene Binnenstruktur
unregelmäßige Begrenzung
Histol. Abklärung erforderlich !
Malignome des Uterus
Endometrium-Ca: verbreitertes,inhomogenes,
teils echoarm - teils echoreiches unregelmäßig begrenztes E.
US zum präop. Staging kaum etabliert,obwohl Myometriuminvasion undverbleibende Wanddicke beurteilbar sind!
Malignome des UterusCervix-Ca – Frühdiagnostik durch
Zytologie und KolposkopieUS evtl. hilfreich beim sog. „Tonnen-Ca“
Bei klin. Ca ab Stad. Ib:Tumor als inhomogene, meist echoreicheRaumforderung darstellbar, welche dennormalen Endometriumreflex der Cervixzerstört u. evtl. über Serosa hinausreicht.
Infiltration Blase?, Parametrien? Rectum ? ???
Intrauterinpessar
Darstellung als sehr echoreiche, gerade
Struktur mit dorsaler Schallauslöschung.
Korrekte Lage:
- median im Cavum uteri
- Fundus – IUD – Abstand < 20 mm
- „freies Fundusendometrium“ < 5 mm
Intrauterinpessar
1. Sonogr. Uterus-Biometrie vor IUD-Einlage2. Ausschluß von KI: Fehlbildg., Myome 3. Lagekontrolle sofort nach Einlage4. Lagekontrolle nach nächster Regelblutg.5. Regelmäßige Verlaufskontrolle
Die kontrazeptive Sicherheit hängthauptsächlich von der korrekten Lage ab!
Komplikationen bei liegendem Intrauterinpessar
1. Dislokation: Verlagerung in Richtung CKbis zur unbemerkten Spontanausstoßung
2. Perforation: Verlagerung ins Myometriumbis max. in die freie Bauchhöhle
3. Schwangerschaft: intrauterin bzw. aucherhöhte Rate an EU-Grav.
4. Aszendierende Infektionen
Uterusfehlbildungen
Embryonal unvollständige Verschmelzung
bzw. Öffnung der Müller´schen Gänge.
Komplette oder part. Uterusaplasie Uterus unicornis Varianten eines Uterus bicornis / duplex Varianten eines Uterus septus
Uterusfehlbildungen
Sonografische Möglichkeiten:Uterus mit Endometriumecho vorhanden?Lage median? Form symmetrisch?Im Querschnitt 2 Endometriumechos?Echoarme Raumforderung neben Cervix?
Assoziierte Fehlbildung der Niere / Ureteren?