1
Die Zukunft der Kfz-VersicherungWie sich Car Connectivity und ADAS auf den Markt auswirken
Eine gemeinsame Studie von HERE und Swiss Re
2
Einleitung ....................................................................................................................................................... 5
Der Kfz-Versicherungsmarkt heute............................................................................................................ 6
Wachstum im Bereich Car Connectivity ..................................................................................................... 9
Wachstum im Bereich ADAS ...................................................................................................................... 10
Interesse der Verbraucher an Car Connectivity und ADAS ................................................................... 12
Fallstudie: Die Auswirkungen von Car Connectivity und ADAS ............................................................ 13
Geschäftsmöglichkeiten durch Car Connectivity und ADAS ................................................................. 18
Kontextbezogene Fahrzeug-Verhaltensanalyse (Vehicle Behavior Analytics – VBA) ......................... 22
3
Inhalt
4
Einleitung
5
Veränderungen erfahren – bis heute. Neue Fahrerassistenztechno-
logien und Konnektivitätsdienste leiten eine völlig neue Ära für die
Automobilwelt ein. In Zukunft gibt der Fahrer die Verantwortung
für seine Fahrentscheidungen zunehmend an das Fahrzeug ab.
Bereits heute fahren auf den Straßen Autos mit Fahrerassistenz-
systemen (Advanced Driver Assistance Systems – ADAS) wie dem
Spurhalteassistenten oder dem Notbremssystem, mit denen
eine autonome Zukunft immer näher rückt.
Die Automobilindustrie hat in den letzten 30 Jahren relativ wenige
Auch unsere Beziehung zum Auto verändert sich. Der Fahrzeugbe-
sitz geht weiter zurück, insbesondere bei den urbanen Millennials
und anderen Städtern, die bei Kaufentscheidungen neben den ver-
meintlich hohen Kosten des Fahrzeugbesitzes auch Alternativen wie
Mitfahrgelegenheit und Carsharing in Betracht ziehen. Das Auto ist
scheinbar nur noch ein Knoten in einem größeren Netzwerk
verfügbarer Transportmöglichkeiten.
Dieser Umbruch in der Automobilindustrie und im Ökosystem Mo-
bilität allgemein bringt Herausforderungen, aber auch Chancen für
Versicherer ebenso wie für Automobilhersteller mit sich. In dieser
Studie haben HERE und Swiss Re gemeinsam einen Blick auf
zwei wichtige Entwicklungen – das Wachstum im Bereich Car
Connectivity und die Bestellrate von ADAS-Systemen sowie
deren potenzielle Auswirkungen auf den Markt und den Vertrieb
von Kfz-Versicherungen geworfen. Unser Fokus liegt dabei auf
möglichen Konsequenzen für eine verbesserte
Verkehrssicherheit. Wir sprechen darüber, wie Car Connectivity ein
modernes IT-System (System of Engagement) rund ums Auto schaf-
fen könnte, bei dem das Fahrzeug nicht nur ein Mittel ist, um von A
nach B zu gelangen, sondern auch ein Verbindungsmedium für neue
personalisierte Dienstleistungen für Autobesitzer und "Mobility-Be-
nutzer" gleichermaßen, das wiederum neue Geschäftsmöglichkei-
ten für Automobilhersteller und den Versicherungssektor eröffnet.
• der Behandlung der durch Unfälle verletzten und/oder behin-
derten Personen
• einer verringerten Produktivität von Familienmitgliedern, die weniger
Stunden arbeiten, damit sie sich um die Unfallopfer kümmern können
• dem Ersatz oder der Reparatur der Fahrzeuge
• den Kosten für die Untersuchung der Unfälle
• den Kosten für die Straßeninstandhaltung, zum Beispiel Repara-
turen der Straßeninfrastruktur nach schweren Unfällen, und den
damit verbundenen Lohnkosten
Der Kfz-Versicherungsmarkt heute
Quelle: Swiss Re, 2015
Andere HUKKfz-Versicherung
USD 500 Mrd.
38%
62%
Kfz-Versicherung in Industrieländern
USD 200 Mrd.
58%42%
Kfz-Versicherung in Schwellenländern
58%USD 700
Mrd.
42%
Kfz-Versicherung weltweit
Andere HUKKfz-Versicherung
USD 500 Mrd.
38%
62%
Kfz-Versicherung in Industrieländern
USD 200 Mrd.
58%42%
Kfz-Versicherung in Schwellenländern
58%USD 700
Mrd.
42%
Kfz-Versicherung weltweit
Andere HUKKfz-Versicherung
USD 500 Mrd.
38%
62%
Kfz-Versicherung in Industrieländern
USD 200 Mrd.
58%42%
Kfz-Versicherung in Schwellenländern
58%USD 700
Mrd.
42%
Kfz-Versicherung weltweit
Wachstum in %
Welt
Industrieländer
Schwellenländer
2015–2016E
3,5%
1,0%
14,0%
2016E–2026E
6,8%
4,1%
11,2%
Andere HUKKfz-Versicherung
USD 500 Mrd.
38%
62%
Kfz-Versicherung in Industrieländern
USD 200 Mrd.
58%42%
Kfz-Versicherung in Schwellenländern
58%USD 700
Mrd.
42%
Kfz-Versicherung weltweit
Andere HUKKfz-Versicherung
USD 500 Mrd.
38%
62%
Kfz-Versicherung in Industrieländern
USD 200 Mrd.
58%42%
Kfz-Versicherung in Schwellenländern
58%USD 700
Mrd.
42%
Kfz-Versicherung weltweit
1 Quelle: Global Status Report on Road Safety. Weltgesundheitsorganisation (2015).
6
Die Kfz-Versicherung macht 42% aller Nichtleben-Bruttoprämien des gesamten Sach- und HUK-Versicherungsmarkts aus.
Abbildung 1Die Kfz-Versicherung ist die wichtigste Geschäftssparte weltweit
Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
kommen jedes Jahr 1,2 Millionen Menschen bei Verkehrsunfällen
ums Leben; dadurch entstehen den Volkswirtschaften Kosten
zwischen 1% und 3% ihres Bruttosozialprodukts1. Die Kosten
ergeben sich aus:
Vor diesem Hintergrund kommt den Versicherungen eine besonders
wichtige Rolle zu. Das Prämienwachstum in der Kfz-Versicherung
verlief in den Industrie- und Schwellenländern in den letzten zehn
Jahren sehr unterschiedlich (Abbildung 1). Während die
Kfz-Versicherung in den Schwellenländern rasch expandierte,
stagnierte das Prämienwachstum in den reiferen Industrieländern.
Der Ausblick für die entwickelten Volkswirtschaften verbessert sich
jedoch und dürfte sich über den Prognosezeitraum entsprechend
dem Wirtschaftswachstum wieder erholen. Die Schwellenländer
werden zwar leicht an Fahrt verlieren, aber nach wie vor besser
abschneiden.
BIP pro Kopf in USD 1.000
Marktdurchdringung der Kfz-Versicherung (Prämien in % des BIP)
(Swiss Re Economic Research & Consulting)
Kanada
Südafrika
China
BrasilienPolen
KolumbienRussland
MexikoVereinigte Arabische Emirate
Saudi-ArabienHongkongIndonesien
Nigeria
Indien
ItalienLuxemburg
SchweizJapan
FrankreichGroßbritannien
AustralienDeutschland
USA1,2%
1,4%
0,0%
0,2%
0,6%
0,6%
0,8%
1,0%
1.000100100,1 1
Abbildung 2Marktdurchdringung der Kfz-Versicherung
Marktdurchdringung der Kfz-Versicherung (Prämien in % des BIP)
Quelle: Swiss Re, 2015
7
Die Kraftfahrzeugversicherung korreliert stark mit der Wirtschafts-
leistung der Länder (Abbildung 2). Wenngleich in den entwickelten
Ländern Zeichen der Erholung erkennbar sind, werden Kfz-Versi-
cherungsprämien unter Druck bleiben – nicht zuletzt durch bahn-
brechende Technologien, die die Fahrzeugsicherheit verändern
werden und sowohl die Schadenfrequenz als auch die
technologischen
Schadenhöhe beeinflussen. Die Auswirkungen auf die
Kraftfahrzeugversicherung nehmen mit der Weiterentwick lung der
Autos und einer stärkeren Automatisie rung
zu – von der teilweisen bis hin zur Vollautomatisierung.
Jahr2035E2030E2025E2020E2015
1.400,00
1.200,00
1.000,00
800,00
600,00
400,00
Prämien (Mrd. USD)
Gesamt Kfz-Prämien ohne AV-AuswirkungGesamt Kfz-Prämien (unter Berücksichtigung der AV-Technik)
Auswirkungen der AV-Technologie
Quelle: Swiss Re, 2015
8
Die 14 größten Absatzmärkte der Automobilindustrie: Ägypten, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Russland, USA
Abbildung 3Prognose für Kfz-Versicherungsprämien unter Berücksichtigung der Auswirkungen der Technologie (ohne Berücksichtigung von Inflation und unter Annahme einer ADAS-Akzeptanzrate von 100%)
höherer Verkehrssicherheit durch die Technologie automatisierter
Fahrzeuge innerhalb eines Zeitraums von sechs Jahren knapp über
USD 20 Milliarden an jährlichen Prämien wegfallen würden. Dieser
Rückgang würde größer ausfallen, würde er sich nicht auf das welt-
weite Wachstum bei Autoverkäufen beziehen, das hauptsächlich
hohen Zuwächsen in den Schwellenländern Asiens, insbesondere
in China und Indien, zuzuschreiben ist. Diese Länder werden bis
2025 volumenmäßig die größten Märkte für die Kfz-Versicherung
werden.
Wir haben eine langfristige Prognose des
Kraftfahrzeugversicherungsmarkts in den 14 größten
Automobilmärkten erstellt und dabei die zu erwartenden
Auswirkungen der Fahrzeugautomatisie rungstechnik
berücksichtigt. Wie Abbildung 3 verdeutlicht, dürften die Prämien
von USD 510 Milliarden im Jahr 2015 auf USD 616 Milliarden
im Jahr 2020 steigen, falls die Fahrzeugautomatisie-
rungstechnik konstant auf dem Niveau von 2015 gehalten und
Inflationseffekte ausgeschlossen würden. Berücksichtigt man die
technische Entwicklung, würde der Markt 2020 einen Wert von ge-
schätzten USD 594 Milliarden haben. Dies legt nahe, dass aufgrund
der Cloud zur Optimierung der ADAS-Funktionalität. Auf lange Sicht
werden die Autos mit dem Internet der Dinge (Internet of Things – IoT)
verbunden und so mit anderen Fahrzeugen (Fahrzeug-Fahrzeug-Kom-
munikation oder V2V) sowie mit der umgebenden Infrastruktur (Fahr-
zeug-Infrastruktur-Kommunikation oder V2I) kommunizieren.
Bis 2020 werden rund 260 Millionen vernetzter Autos auf den Straßen
weltweit unterwegs sein. Da moderne Fahrzeuge der Oberklasse mit
Dutzenden von hochentwickelten Sensoren ausgerüstet sind, könnten
enorme Mengen an Fahrerdaten für unterschiedliche Zwecke zusam-
mengetragen, verarbeitet, analysiert und nutzbar gemacht werden.
Wachstum im Bereich Car ConnectivityAbbildung 4: Anzahl der pro Jahr verkauften vernetzten Autos, nach Konnektivitätstyp (in Millionen)
Quelle: IHS Trax, 2014
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
Anzahl der pro Jahr verkauften vernetzten Autos, nach Konnektivitätstyp (Mio.)
2022E2021E2020E2019E2018E2017E2016E20152014
Gesamt
Hybride Telematiklösungen
Eingebettete Telematiklösungen
Telematiklösungen mittels CE-Gerät
2 Re-defining Success, SBD und Nielsen, Mobility Telematics Autonomous, TU-Automotive Detroit, 3./4. Juni 2015 9
2014 lediglich
15%, was sich tatsächlich dahinter verbirgt – laut einer von Nielsen und
SBD gemeinsam durchgeführten Umfrage2.
ein Drittsystem vernetzt; das können
Konnektivität ist in zwei Varianten möglich: eingebettet und
verknüpft. Bei der eingebetteten Variante erfolgt die Konnektivi-
tät durch eine in das Fahrzeug selbst eingebaute Empfängereinheit.
Abonnementmodelle, die mit Prepaid-Karten bei Mobiltelefonen ver-
gleichbar sind, sind das von Autoherstellern üblicherweise hierfür ange-
botene Geschäftsmodell. Bei der verknüpften Variante wird das Auto
über andere
elektronische Geräte sein. In diesem Fall nutzt der Fahrer den
Datentarif des jeweiligen Geräts, um auf das Internet zuzugreifen.
Wie Abbildung 4 zeigt, wird die Anzahl der Fahrzeuge mit
eingebetteter und über Verknüpfungs-Lösungen gewährleisteter
Konnektivität mit einer CAGR-Rate von 20% wachsen.
Wir gehen davon aus, dass bis 2020 mehr als zwei Drittel aller weltweit
verkauften Autos irgendeine Form der Konnektivität vorweisen. Die
Übernahme hybrider Telematiklösungen (die sowohl die eingebettete
Konnektivität als auch die Konnektivität mittels Verknüpfung über
elektronische Geräte unterstützen) wird am schnellsten wachsen – die
durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) dürfte bei etwa
88% liegen. Die schnelle Ausbreitung hybrider Telematiksysteme ist
teilweise auch darauf zurückzuführen, dass Fahrer die gewohnten
Smartphone-Schnittstellen ins Auto integrieren möchten oder sich
einfach weigern, neue oder andersartige Schnittstellen zu nutzen.
Auch wenn sich Autos zu komplexen Computersystemen entwickelt
haben, sind die meisten von ihnen nach wie vor nicht vernetzt. Das
ändert sich nun, da die Autohersteller ihre Fahrzeuge im Eiltempo mit
Konnektivitätsoptionen ausstatten. Das "vernetzte Auto" (connected
car) ist mittlerweile Teil unseres Wortschatzes geworden. Während
die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung mittlerweile von
vernetzten Autos gehört hat, wussten noch im Jahr
Smartphones oder
Die grundlegende Konnektivität des Fahrzeugs (Car Connectivity)
erfolgt über Handys und ermöglicht Konnektivitätsservices
(Connected Services) wie die Echtzeitnavigation oder nutzungsba-
sierte Versicherung. Bei der eingebetteten Konnektivität können die
Fahrzeugdaten, die von den eingebauten Sensoren erzeugt werden, an
die Cloud übertragen werden. Auf diese Weise sind anspruchsvollere
Konnektivitätsservices möglich, wie kontextbezogene Live-Daten von
Im Gegensatz zu älteren Autos sind moderne Fahrzeuge nicht nur
vernetzt, sondern auch intelligent. Eine der Technologien, die diesen
Trend untermauern, ist das Fahrerassistenzsystem (Advanced Driver
Assistance System – ADAS). ADAS soll Fahrzeugsysteme automa-
tisieren und anpassen sowie die Verkehrssicherheit erhöhen. Die
bekanntesten derzeit auf dem Markt angebotenen ADAS-Lösungen
sind auf die Vermeidung von Kollisionen fokussiert, wie der Frontkol-
lisionswarner und der Tote-Winkel-Assistent sowie Fahrhilfen wie die
Einparkhilfe, adaptive Geschwindigkeitsregelung und automatische
Fernlichtsteuerung. Car Connectivity dürfte ADAS noch weiter ver-
bessern, da dem Fahrer damit Echtzeitdaten bereitgestellt werden
können. Dies wird in der Branche als "vernetztes ADAS" bezeichnet
und als wichtiger Schritt auf dem Weg zu hoch automatisiertem und
schließlich voll automatisiertem Fahren angesehen.
Nach Angaben des Forschungsunternehmens IHS wird die Anzahl
der jährlich produzierten Fahrzeuge bis 2020 bei 105 Millionen
liegen. Die Anzahl der 2020 produzierten ADAS-Einheiten wird je-
doch voraussichtlich deutlich höher sein – rund 180 Millionen. Diese
Schätzungen gehen davon aus, dass durchschnittlich 1,7 ADAS-Sys-
teme pro Fahrzeug installiert werden. Die Produktion wird jedoch
nicht gleichmäßig verteilt sein:
• 2020 werden laut Prognosen 92% der weltweiten ADAS-Produktion
und 93% der globalen ADAS-Einnahmen von USD 20,5 Milliarden
auf Nordamerika, Europa, China und Japan entfallen
• Die Wachstumsraten der ADAS-Produktion werden in Europa und
Nordamerika voraussichtlich am höchsten sein – mit einem CAGR
von 22%
Wachstum im Bereich ADAS
Produktion von ADAS-Einheiten nach Regionen (Mio.)
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
200
2020E2019E2018E2017E2016E2015
GesamtRestliche WeltSüdkoreaJapanChinaEuropaNordamerika
Quelle: IHS Trax, 2015
10
Abbildung 5Produktion von ADAS-Einheiten nach Regionen (in Mio.)
Abbildung 5 zeigt, wie sich der Markt in den nächsten vier Jahren
vermutlich entwickeln wird.
Die Einparkhilfe (Park Assist) ist nach wie vor das beliebteste
ADAS-System (Abbildung 6). Ihr Produktionsanteil wird jedoch
zurückgehen, da andere ADAS-Systeme schneller wachsen. Dazu
zählen der Spurverlassenswarner, der Frontkollisionswarner und
die Verkehrszeichenerkennung.
0%
20%
40%
60%
80%
Fahrerüberwachung
Toter-Winkel-Assistent
Autonome Einparkhilfe
Automatische Fernlichtsteuerung
Adaptive Geschwindigkeitsregelung100%
2015 2016E 2017E 2018E 2019E 2020E
VerkehrszeichenerkennungIntelligentes Parksystem
Einparkhilfe
Nachtsichtsystem
Spurverlassenswarner
Kurvenlicht
Frontkollisionswarner
Der Markt für ADAS könnte insgesamt auf mehr als USD 20 Milliarden im Jahr 2020 wachsen.
Quelle: IHS Trax, 2015
11
Abbildung 6Produktion von ADAS-Anwendungen – prozentual vom Gesamtwert
Es verwundert nicht, dass das Interesse der Verbraucher an Car
Connectivity wächst. Die Verbraucherstudie von McKinsey über
vernetzte Autos aus dem Jahr 2015 ergab, dass "sich im letzten
Jahr der Anteil der Autokäufer, die bereit sind, für bessere Konnek-
tivitätsangebote die Automarke zu wechseln, nahezu verdoppelt
hat – von 20% im Jahr 2014 auf 37% im Jahr 2015".
Das Interesse an ADAS-Funktionen steigt ebenfalls. Eine im Jahr
2015 von Strategy Analytics durchgeführte Verbraucherstudie
verdeutlichte, dass das allgemeine Interesse an ADAS-Funktionen
Interesse der Verbraucher an Car Connectivity und ADAS
n=4400; USA, Westeuropa, China
15%10%5%0%–5%
15%10%5%0%–5%
Autonomes Fahren
Frontkollisionswarner
Toter-Winkel-Assistent
Adaptive Geschwindigkeitsregelung
Fahrerüberwachung
Adaptives Kurvenlicht
Autonomes Fahren auf der Autobahn
Autonome Einparkhilfe
Vollständig autonomes Fahren
Nachtsichtsystem
Geschwindigkeitswarner
Spurverlassenswarner
China
Europa
USA
Quelle:Strategy Analytics, 2015
12
Abbildung 7Vereinfachte Darstellung der Abweichung des Verbraucherinteresses am Kauf der einzelnen ADAS-Systeme gegenüber dem Vorjahr (2014–2015)
sowie die Bereitschaft, dafür zu zahlen, gegenüber dem Vorjahr in
Europa, den USA und China deutlich gestiegen ist (siehe Abbildung
7). Der Tote-Winkel-Assistent und Nachtsichtsysteme standen an
ganz oben bei den Funktionen, für die Verbraucher zu zahlen
bereit sind. Dagegen ist die Bereitschaft, für hoch automatisierte
Fahrfunktionen zu zahlen, nach wie vor relativ gering. Grund ist
möglicherweise der geringe Bekanntheitsgrad der Technologie bei
den Verbrauchern. Dies dürfte sich unseres Erachtens ändern, wenn
das Bewusstsein der Verbraucher für die Vorzüge von ADAS wächst.
13
Fallstudie: Die Auswirkungen von Car Connectivity und ADAS
Zum besseren Verständnis, in welchem Umfang Car Connectivity
und ADAS die Unfallfrequenz senken könnten, hat Swiss Re Sta-
tistiken des britischen Verkehrsministeriums (UK Department for
Transport) untersucht, die Aufschluss darüber geben, warum und
wie Verkehrsunfälle passieren. Die zehn wichtigsten Faktoren, die zu
AutobahnAndere Straßen
45%40%35%30%25%20%15%10%5%0%
Gesamt
Die 10 wichtigsten Faktoren, die zu Verkehrsunfällen führen, nach Straßenklassen
Falsche Einschätzung von Weg/Geschwin-digkeit des anderen Fahrers
Fahrer ist leichtsinnig, rücksichtslos oder in Eile
Verlust der Kontrolle
Schlechte Wendung oder Manöver
Fußgänger hat nicht auf Verkehr geachtet
Rutschige Straße (wetterbedingt)
Zu schnelles Fahren bei den herrschenden Bedingungen
Plötzliches Bremsen
Zu dichtes Auffahren
3 Die Statistik umfasst lediglich Unfälle, die der Polizei gemeldet wurden. Bagatellunfälle wie Parkunfälle sind in der Statistik nicht berücksichtigt.
Quelle: Britisches Verkehrsministerium, 2013–2015
14
Abbildung 8Die 10 wichtigsten Faktoren, die zu Verkehrsunfällen beitragen, nach Straßenklassen (die prozentualen Werte ergeben zusammengerechnet nicht 100%, da ein Unfall auf mehr als einen dieser Faktoren zurückzuführen sein kann)3
Unachtsamkeit des Fahrers
Verkehrsunfällen beitragen, sind in Abbildung 8 dargestellt. Unacht-
samkeit des Fahrers oder falsche Einschätzung des Wegs/der Ge-
schwindigkeit einer anderen Person sind die häufigste Unfallursache
sowohl auf innerstädtischen Straßen als auch auf Autobahnen.
Unsere Studie untersuchte jede Unfallkategorie und die möglichen
Auswirkungen ausgewählter ADAS-Funktionen auf die Unfallhäufig-
keit in diesen Kategorien; dabei wurde zwischen Autobahnen und
anderen Straßen unterschieden.
Die Auswirkungen der folgenden Technologien wurden beurteilt:
• Grundlegende ADAS-Funktionen: einschließlich
Frontkollisionswarner, Toter-Winkel-Assistent und
Spurverlassenswarner
• Komplexe ADAS-Funktionen: Spurhalteassistent,
Notbremsassistent, Nachtsichtsystem
• Zukunftsweisende ADAS-Funktionen: Autobahnpilot
Abbildung 9Senkung der Unfallzahlen nach ausgewählten Funktionen, in der Annahme einer 100%igen Akzeptanz- und Nutzungsrate für jede Funktion im Jahr 2020
• Grundlegende ADAS-Funktionen würden die Unfallrate auf
Autobahnen um 16,3% und auf anderen Straßen um 11,6% senken
• Komplexe ADAS-Funktionen würden die Unfallrate auf Autobahnen
um 25,7% und auf anderen Straßen um 27,5% senken
• Zukunftsweisende ADAS-Funktionen würden die Unfallrate auf
Autobahnen um 45,4% und auf anderen Straßen um 27,5% senken
AutobahnAndere Straßen
Zukunftsweisendes ADASKomplexes ADASGrundlegendes ADAS
–25,7%
–45,4%
–27,5%–27,5%
–16,3%–11,6%
Senkung der Unfallzahlen nach ausgewählten Funktionen, in der Annahme einer 100%igen Akzeptanz- und Nutzungsrate für jede Funktion im Jahr 2020
0%
–10%
–20%
–30%
–50%
–40%
Quelle: Swiss Re, 2015
15
Die Ergebnisse in Abbildung 9 verdeutlichen, wie viele Unfälle durch
die Ausrüstung eines Autos mit den grundlegenden, komplexen
oder zukunftsweisenden ADAS-Funktionen vermieden werden
könnten, vorausgesetzt, dass diese Funktionen, wann immer dies
möglich ist, voll genutzt werden:
Auf der Grundlage dieser Schätzungen würde ein klarer Nutzen von
den ADAS-Funktionen auf allen Ebenen ausgehen – vor allem
könnten Autobahnunfälle mithilfe der komplexen ADAS-Funk-
tionen nahezu um die Hälfte reduziert werden.
Wir haben für 2020 ein Szenario entwickelt, das für jede Funk-
tion verschiedene Akzeptanzraten berücksichtigt (Abbildung 10).
Wenngleich davon ausgegangen wird, dass die Unfallkategorien und
-frequenzen ähnlich wie im Zeitraum 2009–2013 sein werden, ha-
ben wir die Akzeptanzraten jeder Funktion anhand der Daten des
Highway Loss Data Institute (HLDI)4 geschätzt.
Abbildung 10Szenario 2020 für die Senkung der Unfallhäufigkeit unter Berücksichtigung der Akzeptanzraten der ADAS-Technologie
vitätsdienste wie das Mobilitätsmanagement ebenfalls zur Re-
duzierung von Unfällen beim Parken und Manövrieren beitragen,
alleine aufgrund der Tatsache, dass die Fahrer weniger Zeit damit
verbringen müssen, einen Parkplatz zu suchen.
GesamtAutobahnAndere Straßen0,00%
–1,00%
–2,00%
–3,00%
–5,00%
–4,00%
Zukunftsweisendes ADASKomplexes ADASGrundlegendes ADAS
–0,5%
–3,6%
–0,2%
–0,6%
–3,4%
–0,3%
–0,5%
–3,6%
–0,2%
Szenario 2020 für die Senkung der Unfallhäufigkeit unter Berücksichtigung der Akzeptanzraten der ADAS-Technologie
4 Highway Loss Data Institute. 2014. Predicted availability of safety features on registered vehicles – an update. Loss Bulletin. Vol. 31, Nr. 15. Arlington, VA
5 https://www.allianz.com/en/press/news/commitment/community/150505_a-sudden-bang-when-parking.html/
6 http://www.iihs.org/iihs/sr/statusreport/article/49/4/2
Quelle: Swiss Re, 2015
16
Bis 2020 dürften sich die grundlegenden, komplexen und
zukunftsweisenden ADAS-Funktionen Unfälle um 4,3% reduzieren.
Zukunftsweisendes ADAS (der Autobahnpilot) reduziert Unfälle um
gerade einmal 0,2%, da die Akzeptanz nach wie vor eher gering sein
dürfte. Werden auch die Auswirkungen der Car Connectivity auf die
Senkung der Unfallzahlen berücksichtigt, würde sich ein Wert von
rund 6% ergeben.
Dieser Prognose liegen historische Daten zugrunde, die nur die
der Polizei gemeldeten Unfälle widerspiegeln. Ein Großteil der Ver-
kehrsunfälle geschieht beim Parken oder Manövrieren und wird von
der Polizei häufig nicht aufgenommen. Nach der Einschätzung von
Al lianz ereignen sich 40% der Verkehrsunfälle mit materiellen
Verlusten oder Schäden beim Parken oder Manövrieren5.
Zweifellos werden ADAS-Funktionen wie die Einparkhilfe oder
der Einparkassistent diese Unfallquote reduzieren. Darüber
hinaus werden Konnekti-
ADAS spielt auch eine wichtige Rolle, um die Schwere von
Verkehrsunfällen zu vermindern. Wie aus einer Studie von IIHS über
den Honda Accord hervorgeht, reduzieren Funktionen wie die
Frontkollisions- und Spurverlassenswarnung die Auswirkungen von
Kollisionen und führen zu weniger schweren Verletzungen,
geringeren Reparaturkosten und entsprechend geringeren
Versicherungsansprüchen6.
17
Trotz der unsicheren Perspektiven ist es keine Option, nichts zu
tun: Versicherer müssen jetzt strategische Entscheidungen darü-
ber treffen, wie sie in einer Ära der datenbezogenen Versicherung
7 World Insurance Report, Capgemini, 2015
8 Automobile insurance in the era of autonomous vehicles, KPMG, Juni 2015.
9 Are insurers ready for the Internet of Things?, Celent, Oktober 2014.
10 Big Bang Disruption, Harvard Business Review, März 2013.
11 Automobile insurance in the era of autonomous vehicles, KPMG, Juni 2015.
Geschäftsmöglichkeiten für die Versicherungsbranche durch Car Connectivity und ADAS
18
Üblicherweise geht man davon aus, dass die Entwicklung fahrerloser
Autos linear zum schrittweisen Ersatz menschlicher Kontrolle durch
Automation verlaufen wird. Mit größter Wahrscheinlichkeit wird der
Fortschritt sowohl vom Erfolg bei der Entwicklung technischer Kern-
kompetenzen abhängig sein als auch von der positiven Einstellung
der Verbraucher zu neuen im Fahrzeug integrierten automatischen
Fahrfunktionen. Wenngleich die Studie von Capgemini ergab, dass
65% der Kunden einer Überwachung ihres Fahrverhaltens durch die
Versicherer zustimmen würden, wenn sie im Gegenzug geringere
Versicherungsprämien zu zahlen hätten, werden auch wichtige Fra-
gen der Vertraulichkeit von Fahrerdaten aufgeworfen, die zusätzliche
aufsichtsrechtliche und gesetzliche Hindernisse darstellen könnten7.
Trotz neuester Erfolge und Anzeichen für eine vermehrte Inan-
spruchnahme von Telematiksystemen oder nutzungsbasierten
Versicherungspolicen (UBI) sind die Auswirkungen der Fahr-
zeug-Konnektivität auf die Versicherungsbranche, was Geschwin-
digkeit und Ausmaß angeht, nach wie vor unsicher. Laut einer Studie
von KPMG rechnen die meisten Anbieter von privaten und gewerb-
lichen Kfz-Versicherungen zumindest für die nächsten zehn Jahre
nicht mit einer wesentlichen Veränderung des Marktes8.
Während Versicherer erkennen, dass das Internet der Dinge (IoT)
ein wich-tiger Faktor bei der Gestaltung ihrer
Zukunftsperspektiven ist, ist mindestens ein Viertel der
Führungsverantwortlichen der Ansicht, dass es noch zu früh ist, sich
zu möglichen Auswirkungen zu äußern9.
erfolgreich sein wollen. Verzögerungen bei der Umsetzung von
Geschäftsmodellen machen Versicherer möglicherweise anfällig
für Konkurrenz von neuen Marktteilnehmern aus angrenzenden
Branchen und insbesondere von Unternehmen, die auf Software
ausgerichtet sind und ihre Kompetenzen in der Verarbeitung und
Analyse großer Datenmengen verbessert haben. Wo
bahnbrechende Innovationen früher möglicherweise viele Jahre
brauchten, um eine Branche zu verändern, haben neue digitale
Fähigkeiten laut Aussage einiger Forscher die Anpassungszeit
erheblich verkürzt10.
Die Liste potenzieller Wettbewerber ist lang und reicht von etab-
lierten und aufstrebenden Software- und IT-Unternehmen bis hin
zu traditionellen Auto(teile)herstellern. Automobilhersteller
könnten sich entscheiden, die von ihnen zusammengetragenen
Daten nicht weiterzugeben, sondern diese für die Ausstellung
eigener Policen zu nutzen. Die jüngste Studie von KPMG ergab,
dass 58% der Versicherer der Ansicht sind, dass
Originalteilehersteller (OEMs) in Zukunft ein wesentlicher
Vertriebskanal für Kfz-Versicherungen werden, während fast 40%
glauben, dass etablierte Technologieunternehmen ebenfalls
Direktanbieter von Versicherungen werden11.
Die Chancen für Versicherer gehen auch über das Fahrzeug hinaus. Durch die Kombination von Fahrzeugdaten mit Informationen aus anderen Quellen, wie Smartphones oder dem öffentlichen Nahverkehr, könnte ein Versicherer sich ein umfassenderes Bild über die Nutzung von Mobilitätsdiensten durch einen Fahrer machen – ungeachtet der Art des Transportmittels, das er nutzt. Dies ebnet den Versicherern den Weg für die Entwicklung neuer Policenarten, die einen Nutzer bei seiner Mobilität im weiteren Sinne und nicht nur beim Autofahren versichern.
Abbildung 11Diese Grafik stellt ein interessantes Beispiel für das Wachstum der systematischen Analyse großer Datenmengen (Big Data Analytics) dar und stammt aus der Telekommunikationsbranche
Quelle: Heavy Reading, 2013
Marktgröße der systematischen Analyse großer Datenmengen, nach Geschäftskategorien
Verbesserung derKundenerlebnisse
Betriebliche Effizienz
2013
1.95 $
0.55 $
0.33 $
0.45 $
0.27 $
2014
2.35 $
0.63 $
0.37 $
0.49 $
0.47 $
2015
3.01 $
0.75 $
0.42 $
0.57 $
0.84 $
2016E
3.95 $
0.92 $
0.50 $
0.70 $
1.30 $
2017E
5.26 $
1.20 $
0.63 $
0.90 $
1.89 $
2018E
6.84 $
1.62 $
0.85 $
1.20 $
2.34 $
2019E
8.55 $
2.27 $
1.19 $
1.68 $
2.29 $
2020E
9.79 $
3.57 $
1.32 $
1.92 $
1.58 $
1.40 $
1.12 $
0.83 $0.64 $
0.53 $0.43 $0.39 $
$ = Milliarde US-Dollar
0.35 $
Innovatives Geschäfts-modell
Marktgröße der systematischen Analyse großer Datenmengen, nach Geschäftskategorien
Verbesserung derKundenerlebnisse
Betriebliche Effizienz
Zielgerichtetes Marketing
Echtzeit-Analyseund -Entscheidungsfindung
2013
1.95 $
0.55 $
0.33 $
0.45 $
0.27 $
2014
2.35 $
0.63 $
0.37 $
0.49 $
0.47 $
2015
3.01 $
0.75 $
0.42 $
0.57 $
0.84 $
2016E
3.95 $
0.92 $
0.50 $
0.70 $
1.30 $
2017E
5.26 $
1.20 $
0.63 $
0.90 $
1.89 $
2018E
6.84 $
1.62 $
0.85 $
1.20 $
2.34 $
2019E
8.55 $
2.27 $
1.19 $
1.68 $
2.29 $
2020E
9.79 $
3.57 $
1.32 $
1.92 $
1.58 $
1.40 $
1.12 $
0.83 $0.64 $
0.53 $0.43 $0.39 $0.35 $
Innovatives Geschäfts-modell
19
Echtzeit-Analyseund -Entscheidungsfindung
Zielgerichtetes Marketing
$ = Milliarde US-Dollar
Die größte Chance für Versicherer im Hinblick auf Car Connectivity liegt in der nutzungsbasierten Versicherung (UBI). Produkte, die darauf basieren, wie
häufig, wo und wie Menschen fahren, ermöglichen es den Versicherern, den Preis für die Risiken genauer festzusetzen. Für den Versicherten, der ein geringeres Risiko eingeht, kann das zu geringeren Prämien führen. Die Nachfrage nach Versicherungspolicen auf der Grundlage fahrzeugbasierter Telematikdaten steigt, und wir gehen davon aus, dass auch die Vielfalt der verfügbaren Policen zunimmt.
Abbildung 12Die Schaden-Kosten-Quote eines Versicherers
Swiss Re, 2015
3. Kundenbetreuung
2. Abschluss
1. Akquisition
=/( )+Ausgaben
5. Prämien4. Schäden
Schaden-Kosten-Quote
Schäden Prämieneinnahmen
20
Die Schaden-Kosten-Quote ist die Summe aus den Ausgaben und entstandenen Schäden (+ Schadenregulierungskosten) geteilt durch die Prämieneinnahmen. Sie misst die Rentabilität der Underwriting-Aktivitäten eines Versicherers. Eine Schaden-Kosten-Quote von < 100% weist darauf hin, dass ein versicherungstechnischer Gewinn erzielt wird, während eine Schaden-Kosten-Quote von > 100% auf einen versicherungstechnischen Verlust hindeutet, da die Versicherungsgesellschaft mehr Schäden bezahlt als sie an Prämien verdient. Doch selbst mit einer Schaden-Kosten-Quote von > 100% kann ein Versicherer noch Gewinn erzielen, da diese Quote keine Kapitalanlagerenditen umfasst.
Versicherungspolicen zu verkaufen.
13 Im Jahr 2014 haben Betrüger versucht, den britischen Versicherer Aviva durch fingierte Ansprüche für Personenschäden im Zusammenhang mit einem Autounfall um GBP 20.000 zu erleichtern. Anhand der Onbord-Telematikgeräte konnte jedoch nachgewiesen werden, dass das Auto in Wirklichkeit nicht in der Nähe des angeblichen Schadenortes war.
14 Nach Aussage des US-Verkehrsministeriums könnte V2V-Kommunikation bis zu 76% aller Auffahrunfälle verhindern – siehe http://www.its.dot.gov/connected_vehicle/connected_vehicle_research.htm#sthash.uebqPpqL.dpuf
15 Theoretisch wird ein risikoneutraler Versicherer versicherungsmathematisch faire Prämien entsprechend den erwarteten Verlusten im Zusammenhang mit dem Versicherungsvertrag festsetzen.
16 Automobile insurance in the era of autonomous vehicles, KPMG, Juni 2015.
Abbildung 12 veranschaulicht die Komponenten der Schaden-Kos-
ten-Quote eines Versicherers. Die Auswirkungen von ADAS auf diese
Komponenten werden in den folgenden Abschnitten erörtert:
2. Abschluss
Vernetzte Autos erzeugen große Datenmengen, die es den Versi-
cherern ermöglichen, Risiken genauer auszuwählen und die Preise
für die Risiken exakter festzusetzen.
4. Schäden
Car Connectivity und die Einführung von immer anspruchsvolle-
ren Fahrerassistenztechnologien und autonomem Fahren werden
zu einer deutlichen Verbesserung der Verkehrssicherheit führen.
Die Fahrzeug-Fahrzeug- (V2V) und die Fahrzeug-Infrastruktur-Da-
tenübertragung (V2I) informieren die Fahrer über Gefahren und
gefährliche Situationen, die sie normalerweise nicht wahrnehmen
21
1. Akquisition
Die Zunahme der Car Connectivity und die Bildung eines moder-
nen IT-Systems (System of Engagement) rund um das Auto öffnen
neue Vertriebskanäle für den Verkauf von Kfz-Versicherungen
oder das Cross-Selling verschiedener Versicherungsprodukte an
den Fahrer. Durch Nutzung der fahrzeugeigenen Telematiksysteme
können Versicherer mehr über ihre Kunden erfahren und so poten-
zielle Chancen für das Cross- und Up-Selling zusätzlicher Produkte
und Policenmerkmale nutzen. Darüber hinaus interessieren sich
Automobilhersteller zunehmend für den Eintritt in die Versiche-
rungs-Wertschöpfungskette und den Vertrieb von Versicherungen.
Sie erkennen, dass sie in einer erstklassigen Position für den Vertrieb
von Versicherungen oder den Verkauf von Daten an Versicherer sind,
wenn sie die Drehscheibe bilden, die Fahrer- und Fahrzeugdaten
von eingebetteten Telematikgeräten in Fahrzeugen sammelt12. Einige
Hersteller rüsten ihre Fahrzeuge bereits mit Telematikgeräten aus
und haben Partnerschaften mit Versicherern vereinbart.
würden, und fordern sie zum Ausweichen auf. Einem Bericht des
US-Verkehrsministeriums zufolge könnten kombinierte V2V- und
V2I-Systeme rund 81% der Zusammenstöße mit allen
Fahrzeugarten, 83% aller Zusammenstöße mit Pkws und 72%
aller Zu sammenstöße mit schweren Nutzfahrzeugen im Jahr
vermeiden14.
3. Kundenbetreuung
Car Connectivity vereinfacht die Kundenbetreuung der Versiche-
rungspolicen. Durch die Nutzung fahrzeugeigener Telematiksyste-
me können Versicherer zusätzliche Dienste anbieten, wie Verfolgung
gestohlener Fahrzeuge, automatische Notrufe, Fahrzeugdiagnose,
Störmeldungen, Kraftstoffeffizienz, Tipps für sicheres Fahren und
vie les mehr. Diese Produktmerkmale helfen den Versicherern, sich
von anderen Kfz-Versicherungsanbietern zu unterscheiden und
fördern Kundenloyalität in einem zunehmend standardisierten
Markt. Zusammen mit den möglichen Kosteneinsparungen durch
neue Technologien, wie das geringere Betrugspotenzial13 und die
effizientere Schadenabwicklung, kann dies selbst bei stärkerem
Wettbewerb zur Unterstützung der Underwriting-Rentabilität
beitragen.
5. Prämien
Da Car Connectivity und ADAS im Allgemeinen zu einer Reduzie-
rung der erwarteten Verluste für die Versicherer führen, sollten
die Versicherungsprämien insgesamt für die Fahrer sinken15. In
einer aktuellen Studie gaben 45% der Führungskräfte von
Versicherungsunternehmen an, dass mit dem Markteintritt von
fahrerlosen Fahrzeugen die Prämien für private
Kfz-Versicherungen voraussichtlich gesenkt werden16. Bei der
Beurteilung der Auswirkungen dieses Übergangs hin zu hoch
automatisierten Fahrzeugen müssen Versi cherer jedoch das
Potenzial großer unerwarteter Verluste im Auge behalten, die nicht
einfach durch das Zusammenfassen (Pooling) von Risiken über
eine große Anzahl von Versicherungsnehmern (und die Investition
der damit verbundenen Prämien in verfügbare finanzielle
Vermögenswerte) reduziert werden können. Eine größere
Autonomie beim Autofahren verändert die Art der versicherten
Risiken mit dem Ergebnis, dass insgesamt betrachtet die
Schadenfolgen möglicherweise nicht vorhersehbarer werden und
unter Umständen sogar unbeständiger werden könnten.
12 Beispielsweise hat Renault-Nissan in Kooperation mit der Scoring-Plattform Floow Insurance Telematics begonnen,
Ein fahrendes Auto erzeugt riesige Datenmengen; der potenzielle
Wert dieser Daten wurde bisher noch nicht vollständig genutzt.
Ob deren Erfassung durch eingebettete Fahrzeugsysteme oder
durch Smartphones erfolgt – die meisten Telematiksysteme oder
nutzungsbasierten Versicherungsprogramme sind eher rudimentär
entwickelt und ermöglichen die Analyse eines begrenzten Spekt-
rums von Daten wie Zeit, gefahrene Geschwindigkeiten und scharfes
Bremsen während eines Unfalls.
Das Fahrerverhalten in der Realität verstehen
VBA eröffnet Chancen für neue Underwriting-Modelle, die indi-
viduelles Fahrverhalten im Zusammenhang mit anderen Fahrern
beurteilen. Dies kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Als
Anbieter von Navigations- und Verkehrsdiensten sammelt HERE
beispielsweise täglich Daten von Milliarden von Messdatenpunk-
Kontextbezogene Fahrzeug-Verhaltensanalyse (Vehicle Behavior Analytics – VBA)
22
ten großer Fahrzeugflotten, die das Unternehmen dann auf seinen
Karten verarbeitet. Das Ergebnis ist eine umfangreiche Datenbank
mit Datenpunkten, die den verschiedenen Autobahnen genau zuge-
ordnet werden, so dass HERE besser verstehen kann, wie die breite
Bevölkerung auf nahezu allen Straßen fährt. Diese Daten werden
genutzt, um vergleichend-analytische Bevölkerungsmodelle zu er-
zeugen. Die Daten eines bestimmten Fahrers werden dann mit den
gleichen Autobahnabschnitten abgeglichen und gegenüber diesem
Bevölkerungsmodell normalisiert. So wird für jeden Autobahnab-
schnitt ein "Fahrer-Score" erzeugt.
Nutzungsbasierte Versicherungsprogramme könnten von deutlich
gründlicheren Datenanalysen profitieren. Es ist möglich, ein größe-
res Verständnis und mehr Einblick in das Fahrzeug zu bekommen,
wenn neben Daten wie Standortinformationen und Fahrerverhal-
ten auch die Fahrzeugdaten untersucht und erfasst werden. Durch
Verwendung einer Kombination aus verschiedenen Datensätzen
könnten Versicherer bislang versteckte oder nicht offensichtliche
Muster erkennen und Einblicke erhalten. Damit sind wir im
Bereich der kontextbezogenen Fahrzeug-Verhaltensanalyse (VBA).
Abbildung 13 zeigt eine Darstellung der möglichen Granularität,
wenn man in der Lage ist, ein detailliertes Modell der Straße,
das Spurinformationen enthält, mit Fahrerdaten zu speisen. Die
aktuell im Handel erhältlichen Echtzeit-Verkehrsprodukte liefern
nur das harmonisch gewichtete Mittel der Geschwindigkeit auf
allen Straßen; tatsächlich fließt der Verkehr jedoch häufig mit
unterschiedlichen Geschwindigkeiten auf den einzelnen Spuren,
insbesondere an großen Kreuzungen und Abzweigungen. Die
zusätzliche Datenpräzision, die durch Funktionen wie Split Lane
Traffic (SLT) ermöglicht wird, stärkt das Vertrauen der Versicherer
in ihre Risikoberechnungen.
Sonstige daten- und technologiebasierte Versicherungsmodelle
Versicherer können darüber hinaus die Datenbanken über das Fahrer-
verhalten nutzen, um eine datenbezogene Versicherung anzubieten,
ohne Zugang zu den gezielt aus dem Kundenfahrzeug erhaltenen
Daten zu haben. Durch die Nutzung ihrer Datenbank mit Verkehrs-
unfalldaten kann HERE jeder Straße eine "Sicherheits-Note" (Safety
Score) zuweisen und so die geschätzte Wahrscheinlichkeit eines Un-
falls pro vorgegebener Anzahl von Fahrzeugen darstellen. Auf diese
Weise ermittelt HERE Straßen, auf denen Unfälle überdurchschnittlich
wahrscheinlich sind – diese Daten können dann verwendet werden,
um das Risiko der typischen Strecken eines Fahrers, zum Beispiel zu
und von seiner Arbeitsstätte, besser zu beurteilen.
Wenn mehr Fahrzeuge vernetzt werden, gibt es mehr Möglichkeiten
für Versicherer und Automobilhersteller, das individuelle Fahrver-
halten im Zusammenhang mit anderen Fahrern und anderen Daten
nicht nur rückwirkend, sondern beinahe in Echtzeit zu analysieren.
Car Connectivity ermöglicht ihnen, regelmäßige Kontaktpunkte zu
Fahrern zu schaffen, indem sie die VBA als Frühwarnsystem nutzen,
das zudem neue Risiken besser vorhersagen kann. Ein Versicherer
könnte möglicherweise gezielte Benachrichtigungen direkt an das
Armaturenbrett eines Kunden senden, um diesem zum Beispiel zu
raten, aufgrund eines erwarteten Kälteeinbruchs etwas früher auf
Winterreifen umzusteigen als üblich.
Abbildung 13Eine Darstellung von Split Lane Traffic, einer neuen Funktion des Verkehrsprodukts von HERE
Fließender Verkehr
Verkehrsstau
Quelle: HERE, 2015
23
Bei der Feststellung des Kontextes für ein Fahrzeugverhalten
ist es überdies sinnvoll, wenn man untersuchen kann, welche
Verkehrsbedingungen zu einem bestimmten Zeitpunkt auf der
Straße herrschten. Dank dieses Vergleichs mit den tatsächlichen
Verkehrsbedingungen können wir den Kontext, in dem ein Fahrer
gefahren ist, besser verstehen. So kann ein Fahrer, der beispiels-
weise mit 60 km/h in einer 50 km/h-Zone gefahren ist, falls
die Mehrheit der Verkehrsteilnehmer um ihn herum ebenfalls mit
dieser Geschwindigkeit unterwegs war, sich dennoch in
angemessener und verantwortlicher Weise verhalten haben.
Entsprechend könnte durch die Verbindung von Daten über das
Fahrerverhalten mit Wetterdaten ermittelt werden, dass ein Fahrer
trotz Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung mit
unangemessener Geschwin-digkeit gefahren ist, weil starker
Regen die Sicht behinderte und das Risiko rutschiger Reifen
somit höher war.
Besonders Automobilhersteller können durch die Möglichkeit, eine
datenbezogene Versicherung am Verkaufspunkt anzubieten, ihre
Portfolios von Finanzdienstleistungen erweitern und sich entlang
der Versicherungs-Wertschöpfungskette neu positionieren sowie
durch die Bereitstellung von Mehrwertdiensten ihre Markendiffe-
renzierung unterstützen. Die interne Verwaltung von UBI-Abonne-
ments wird Automobilherstellern die Gelegenheit geben, mit den
Kunden in Kontakt zu bleiben und ihre Kundenbeziehungsmanage-
ment-Programme zu verbessern. Positive Erfahrungen der Fahrer
mit Autoherstellern als Versicherer werden überdies die Präferenzen
der Verbraucher für eine bestimmte Automarke beeinflussen. Und
schließlich würde ein direkter Zugang zu den Kunden und ihren
Autos riesige Datenbanken erzeugen, die für individuelle Empfeh-
lungen genutzt werden können.
Kontextbezogene Daten als nächste Herausforderung für Versicherer
24
Chancen für Automobilhersteller (UBI) und ihr Ableger, die Fahrzeug-Verhaltensanalyse (VBA), werden
es Versicherern zwischenzeitlich ermöglichen, diesen reichhaltigen
Datenpool anzuzapfen, um ihre bestehenden Risikoberechnungs-
prozesse zu überarbeiten.
Derzeit verfügen die Versicherer über verschiedene Ansätze, um
den Wandel zum vollständig selbstfahrenden Auto in Angriff
zu nehmen. Mit viel Aufwand wird versucht zu verstehen, wie sich
die Haftung und die Policen ändern werden. Einige Versicherer
gehen bei der Entwicklung der erforderlichen Kompetenzen, um
die automatisierten Funktionen in Fahrzeugen zu bewerten und
datenbezogene Ansätze für die Risikoberechnung zu entwickeln,
schneller vor als andere.
Die Kfz-Versicherung steht unmittelbar vor einem Wandel, da
neue Technologien wie Telematik den Weg für mehr Sicherheit auf
den Straßen ebnen und es Versicherern ermöglichen, an
datenbezogenen Geschäftsmodellen zu arbeiten. Ungeachtet der
Entstehung neuer Risiken rund um Daten- und Softwaresicherheit
im Auto gehen wir davon aus, dass das Wachstum von Car
Connectivity und ADAS langfristig das Gesamtrisiko und die
Unfallzahlen verringern wird. Dies wird wiederum den Bedarf an
privaten Kfz-Versicherungen senken und gleichzeitig die
Bedeutung von Produkthaftpflichtdeckungen erhöhen.
Die große Chance für Versicherungsgesellschaften liegt in der Nutz-
barmachung der Daten aus Fahrzeugen und anderen Quellen, um
die Versicherungsrisiken von Fahrern genauer tarifieren zu können.
Wie schnell datenbezogene Modelle umgesetzt werden können,
hängt von unserer Fähigkeit ab, die Daten zu erfassen, zu
verarbeiten und nutzbar zu machen. Aktuell liegen Daten
größtenteils in Silos vor. Es werden jedoch bereits Anstrengungen
unternommen, um dieses fragmentierte Bild zu verändern. In einem
ersten wichtigen Schritt arbeitet die Automobilindustrie bereits an
einer Einigung über ein Standardverfahren für die Übermittlung von
Fahrzeugsensor-Daten zur Cloud zum Zweck der
Datenaggregation und -analyse. Auf diese Weise kann die
gesamte Branche von der Verarbeitung der Vorratsdaten
profitieren, um zuverlässigere und präzisere
Verkehrsdienstleistungen und Warnsysteme für Gefahren im
Straßenverkehr zu entwickeln. Die nutzungsbasierte Versicherung
In Zukunft werden die Differenzierung und die Integration
neu er Technologien entscheidende Aspekte für Versicherer sein,
um in diesem sich wandelnden Umfeld Erfolg zu haben. UBI
und in zunehmendem Maße auch VBA werden Chancen für
Versicherer eröffnen, Fahrerdaten nutzbar zu machen, um
individuellere, kundenbezogene Produkte für Autofahrer
anzubieten. Gleichzeitig müssen Versicherer sich auch auf eine
Welt vorbereiten, in welcher der Fahrzeugbesitz für einige
Autofahrer an Bedeutung verliert. Da unzählige sich
verändernde Mobilitätsoptionen zur Verfügung stehen werden,
müssen Versicherer überlegen, wie sie eine Person nicht nur für die
Nutzung eines Fahrzeugs versichern könnten, sondern für alle mit
ihrer Mobilität verbundenen Risiken.
Über uns
Die Swiss Re Gruppe ist ein führender Wholesale-Anbieter von Rückver-
sicherung, Versicherung und anderen versicherungsbasierten Formen
des Risikotransfers. Die von Swiss Re direkt oder über Broker betreuten
internationalen Kunden sind Versicherungsgesellschaften, mittlere bis
große Unternehmen und Kunden des öffentlichen Sektors. Swiss Re
nutzt ihre Kapitalstärke, ihre Fachkompetenz und ihre Innovationsfä-
higkeit zur Entwicklung von Lösungen, die von Standardprodukten bis
hin zu ausgeklügelten kundenspezifischen Versicherungsdeckungen
für sämtliche Geschäftssparten reichen und das Eingehen von Risiken
ermöglichen, was für Unternehmen und den allgemeinen Fortschritt
von wesentlicher Bedeutung ist. Swiss Re wurde 1863 in Zürich ge-
gründet und ist über ein Netz von Gruppengesellschaften und Vertre-
tungen an mehr als 70 Standorten präsent. Das Unternehmen wird von
Standard & Poor’s mit "AA–", von Moody’s mit "Aa3" und von A.M. Best
mit "A+" bewertet. Die Namenaktien der Holdinggesellschaft für die
Swiss Re Gruppe, Swiss Re AG, sind an der Schweizer Börse SIX Swiss
Exchange gemäß dem International Reporting Standard kotiert und
werden unter dem Tickersymbol SREN gehandelt. Für weitere Informa-
tionen über die Swiss Re Gruppe besuchen Sie unsere Webseite www.
swissre.com oder folgen Sie uns auf Twitter @SwissRe.
Das Location-Cloud-Unternehmen HERE ermöglicht umfangreiche
Echtzeit-Location-Anwendungen und -Erfahrungen für Verbraucher,
Fahrzeuge, Unternehmen und Regierungsstellen. Unterstützt durch
ein Konsortium bestehend aus der AUDI AG, BMW GRUPPE und
Daimler AG, ist HERE der Auffassung, dass die Location-Techno-
logie eine entscheidende Rolle dabei spielen wird, unsere Straßen
sicherer zu machen, Verkehrsstörungen zu verringern und die Le-
bensqualität der in den Städten lebenden Menschen zu verbessern.
Wenn Sie mehr über HERE und ihre Arbeit in den Bereichen vernetz-
tes und automatisiertes Autofahren erfahren möchten, besuchen
Sie die Website http://360.here.com.
Autoren
Mitwirkende
Semira Martirosyan – Product Marketing Manager, HERE
Dora Heinkel – Marketing Intelligence Manager, HERE
James Etheridge – Head of Media Relations, HERE
Chuck Smolich – Sr. Manager Solution Development, HERE
Mitwirkende
Sebastiaan Bongers – Head Automotive Solutions, Swiss Re
Finn Krüger – Junior Economist, Swiss Re Economic Research
& Consulting
Darren Lee Pain – Senior Economist, Swiss Re Economic Research
& Consulting
Cheuk On Li – Intern, Swiss Re Group Strategy & Development
Autoren
25
Andrea Keller – Business Development Manager, Swiss Re Auto-
motive Solutions
Andrea Keller arbeitet in dem neu eingerichteten Team Automotive
Solutions innerhalb der Division Casualty von Swiss Re. Das Team
prüft Rück-/Versicherungs-Geschäftsmöglichkeiten rund um
Telematik und selbstfahrende Autos. Ziel von Swiss Re ist es, ein
Vordenker auf diesem Gebiet zu sein und ihre Kunden dabei zu
unterstützen, sich in dem anspruchsvollen Umfeld
zurechtzufinden. Dazu sollen innovative Lösungen angeboten
werden.
Bernd Fastenrath – Produktmarketing, Digitale Verkehrsinfrastruktur
Dank seiner Erfahrungen im Automobil- und im Tele-
kommunikationssektor untersucht Bernd Fastenrath neue Wege, wie
wir unsere Fahrzeuge mit Straßennetzen verbinden können, um auf
diese Weise neue Dienstleistungen für Verbraucher, Unternehmen
und Städte zu schaffen. Dazu zählen automatisiertes Fahren,
fortschrittliches Verkehrsmanagement und effizientere Geschäfts-
logistik. Bernd Fastenrath unterstützt überdies die Arbeit von HERE
in dem wachsenden Segment der Analytik von Fahrzeugdaten, wel-
che die Location-Cloud-Technologie nutzbar macht, um datenbe-
zogene Geschäftsmodelle im Bereich der Telematik zu entwickeln.
HERE Deutschland GmbH
Invalidenstr. 116
10115 Berlin, Deutschland
Tel. +49 (0)30 28 873
HERE Deutschland GmbH
Sitz der Gesellschaft: Berlin
Amtsgericht Charlottenburg, Berlin
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Geschäftsfürer:
Michael Bültmann
Robertus A. J. Houben
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Über HERE
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