DIPLOMARBEIT
Untersuchung der Radikalfängerwirkung Österreichischer
Rotweine
angestrebter akademischer Grad
Magistra der Pharmazie (Maga.pharm.)
Verfasserin: Anna Waldmann
Matrikel-Nummer: 0301951
Studienrichtung
(lt. Studienblatt):
Pharmazie
Betreuerin / Betreuer: ao. Univ. Prof. Mag. Dr. L. Krenn
Wien, am 20.07.2008
Frau Univ. Prof. Dr. Verena Dirsch und Frau Univ. Prof. Dr. Brigitte Kopp,
dem Vorstand und stellvertretenden Vorstand des Departments für Pharma-
kognosie, möchte ich für die Möglichkeit der praktischen Durchführung mei-
ner Diplomarbeit danken.
Ich bedanke mich bei Frau a. o. Univ. Prof. Dr. Liselotte Krenn für die inte-
ressante Themenstellung und für die umfangreiche Betreuung bei meiner
Diplomarbeit.
Mein Dank gilt dem Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg und
im Besonderen Herrn Dipl.-Ing. Dr. Reinhard Eder für die gute Zusammenar-
beit und die Bereitstellung und Analyse der Inhaltsstoffe der Proben.
Frau Dipl.-Ing. Mira Krasteva gilt mein Dank für die Hilfsbereitschaft bei spe-
zifischen, die verwendeten Geräte betreffenden Fragen.
Herzlichen Dank auch an Herrn Mag. Oliver Donath für die Beantwortung
aller „weinspezifischen“ Fragen.
Und Danke an alle Mitarbeiter des Departments für Pharmakognosie für das
gute Arbeitsklima und die inspirierenden Gespräche.
Mein Dank gilt nicht zuletzt auch all jenen, die mir auf der einen Seite das
Studium ermöglicht und auf der anderen Seite alle meine Schritte bis hier
innerlich mitgetragen haben.
INHALTSVERZEICHNIS 1. Einleitung und Problemstellung 1
2. Material und Methoden 9
2.1. Verwendetes Material 9
2.2. Testsysteme zur Radikalfängerwirkung 12
2.2.1 DPPH scavenging test 13
2.2.2 ABTS scavenging test 19
3. Experimenteller Teil 22
3.1. Vorversuche: 22
3.1.1 Validierung DPPH scavenging test 22
3.1.2 Validierung ABTS scavenging test 33
3.2. Vermessung der Rotweine 44
3.2.1 DPPH assay 44
3.2.2 ABTS Assay 46
3.2.3 Vergleich der TEAC im ABTS- und DPPH- Assay 47
3.2.4 Einfluss der Inhaltsstoffe auf die TEAC
Österreichischer Rotweine 48
3.2.5 Vermessung von Rotweinfraktionen 51
3.3. Statistische Vergleiche der TEAC 53
3.3.1 Sortenvergleich 53
3.3.2 Vergleich verschiedener Jahrgänge 55
3.3.3 Vergleich der Sorte Blaufränkisch in
verschiedenen Jahren 56
3.3.4 Weinvergleich regional und Sortenvergleich
nach Anbaugebiet 57
3.3.5 Vergleich Österreichischer Rotweine mit Südafrikani-
schen Rotweinen 59
4. Diskussion 60
5. Zusammenfassung 66
6. Literaturverzeichnis 68
Anhang: Abbildungsverzeichnis, Tabellenverzeichnis, Lebenslauf
5
ABKÜRZUNGEN
°C Grad Celsius
ABAP 2,2`-azinobis(2-amidinopropan)dihydrochlorid
ABTS 2,2`-Azinobis(3-ethylbenzothiazolin-6-sulfonsäure)
BF Blaufränkisch
DPPH 2,2-diphenylpicrylhydrazyl
EtOH Ethanol
FRAP Ferric Reducing Ability of Plasma
h Stunde
H2O2 Wasserstoffperoxid
K2S2O8 Kaliumperoxodisulfat
KHK Koronare Herzkrankheiten
NÖ Niederösterreich
MG Molekulargewicht
mg Milligramm
min. Minute
mind. mindestens
µl Mikroliter
ml Milliliter
mM Millimolar
MnO2 Mangandioxid
n.b. nicht bestimmt
nm Nanometer
ns nicht signifikant
ORAC Oxygen Radical Absorbance Capacity
p.A. pro Analysi
PP Polyphenolfraktion
rel Abs. relative Absorption
RT Raumtemperatur
s Sekunde
SA Standardabweichung
TAA Total Antioxidant Activity
TEAC Trolox Equivalent Antioxidant Capacity (mM Trolox)
Trolox 6-Hydroxy-2, 5, 7, 8-tetramethylchroman-2-carbonsäure
VL Vorlauf
6
1
1. EINLEITUNG UND PROBLEMSTELLUNG
Seit Ende des 20. Jahrhunderts hat die Erforschung der Auswirkungen
von freien Radikalen im menschlichen Körper großes Interesse erregt.
Freie Radikale, darunter auch Sauerstoffradikale, werden im Körper fortwäh-
rend bei Abbauprozessen gebildet. Sie spielen bei einer Vielzahl biologischer
Prozesse eine wichtige Rolle, unter anderem werden intrazelluläre Signalwe-
ge durch freie Radikale aktiviert. Bei der Immunabwehr kommt dem „oxidati-
ven burst“, einer vermehrten Radikalproduktion durch die membranständige
NADPH-Oxidase der Phagozyten eine wichtige Funktion zur Abtötung von
Bakterien und anderen Mikroorganismen zu [1].
Im gesunden menschlichen Körper besteht ein Gleichgewicht zwischen Radi-
kalbildung und Radikalreduktion durch körpereigene Enzyme (z. B. Supero-
xiddismutase), Glutathion, Vitamine wie Vitamin E, β-Carotin, Ascorbinsäure
oder phenolische Inhaltsstoffe aus über die Nahrung aufgenommenen Pflan-
zen. Ist das Gleichgewicht zwischen Radikalbildung und Radikalreduktion
gestört, so kommt es zu einem Überschuss von freien Radikalen im Körper.
Durch Interaktionen mit der DNA, Membranproteinen, anderen Zellbestand-
teilen und Oxidation von LDL führt ein Überschuss an freien Radikalen be-
sonders mit fortschreitendem Alter unter Umständen zu oxidativem Stress
und begünstigt die Entstehung von Diabetes, Krebs, Gefäß- und koronaren
Herzkrankheiten sowie neurodegenerativen Erkrankungen, z.B. Morbus Alz-
heimer oder Morbus Parkinson [2].
Daher wurden verschiedenste Pflanzen und ihre Extrakte auf das Vorkom-
men und die Konzentration von Inhaltsstoffen mit antioxidativen und/oder ra-
dikalfangenden Eigenschaften untersucht. Ein biologisches Antioxidans ist
per Definition eine Substanz, die in niedriger Konzentration verglichen mit
dem oxidierbaren Substrat, signifikant die Oxidation desselben verzögert
2
oder verhindert [2]. So wurden neben zahlreichen Arzneipflanzen, Gemüse-
und Obstsorten auch Weintrauben und Weine auf ihre antioxidative Wirkung
hin untersucht [3-23].
Das Phänomen des „French Paradoxons“ sorgte zusätzlich für Interesse und
lenkte den Schwerpunkt der Forschung auf die Untersuchung von Rotwein.
Demnach weist die französische Bevölkerung trotz reichlichem Konsum von
fetthaltigen Speisen und hohem Blutcholesterinspiegel eine geringere Inzi-
denz von KHK als die Bevölkerung in anderen europäischen Ländern auf. Die
Untersuchenden sahen eine mögliche Ursache dafür im gleichzeitig über-
durchschnittlich hohen Rotweinkonsum der Franzosen [24].
Die Untersuchung von Rotwein rückte infolgedessen noch mehr in den Mit-
telpunkt des Forschungsinteresses. Rotwein weist im Gegensatz zu Weiß-
wein hohe Konzentrationen an Gerbstoffen, Anthocyanen und anderen
Polyphenolen auf und hat durchschnittlich eine 10-fach höhere antioxidative
Kapazität (TEAC) als Weißwein [4-6,13].
Der Unterschied im Inhaltsstoffmuster ist unter anderem auf die Weinherstel-
lung zurückzuführen. Der Einfluss von Mazerationsdauer und Pressung auf
die TEAC ist belegt [22]. Für Weißwein wird direkt durch die Pressung der
Saft von den Traubenresten getrennt während bei der Rotweinherstellung
nach der Quetschung alle Bestandteile der Trauben noch bis zu 4 Wochen
als Maische reifen. So werden die wertvollen Kern- und Schaleninhaltsstoffe
wie Polyphenole und Resveratrol [25] optimal extrahiert und finden sich
schließlich im Rotwein wieder. Der Einfluss der Schaleninhaltsstoffe auf die
TEAC von Rotwein konnte durch die Herstellung sowohl eines Weißweins
(unter Weglassung der Traubenschalen) als auch eines Rotweins aus Trau-
ben der Sorte Bouzy Rouge belegt werden [26].
Im Rotwein findet sich eine Vielzahl von Phenolen, die aufgrund ihrer Struktu-
ren eine hohe radikalfangende und antioxidative Aktivität erwarten lassen.
3
Grundsätzlich kann die Reduktion von Radikalen (Substanzen mit mindes-
tens einem ungepaarten Elektron und daher sehr reaktionsfreudig), durch
Übertragung von einem Elektron durch einen Elektronendonor erfolgen.
Exemplarisch sei dies am Hydroxylradikal und Superoxidradikal dargestellt.
_
H Oe --
O O e2 OH2
_ _
_
-
H O.
.
Drei Strukturmerkmale sind Voraussetzung für die gute antioxidative Wirkung
eines Flavonoids: Erstens die Hydroxylgruppe an Stelle 3 des C- Rings, die
für eine höhere Stabilität des Radikals während der Delokalisation von Elekt-
ronen sorgt. Die zweite strukturelle Voraussetzung ist eine Doppelbindung
zwischen 2,3 in Konjugation mit der Oxogruppe in Pos. 4 im C-Ring, das Vor-
liegen einer OH-Gruppe in 3 und 5 mit einer Oxofunktion im A- und C-Ring
erhöht das Radikalfängerpotential der Verbindung. Dritte Voraussetzung für
ein gut antioxidativ wirkendes Flavonoid ist das Vorliegen einer
o-Dihydroxystruktur im B-Ring. Eine Glykosylierung vermindert hingegen die
Radikalfängerwirkung [25,26].
Abb. 1: Strukturvoraussetzungen für eine Radikalfängerwirkung von Flavo-
noiden
O
5
OH
OH O
OH
OH
OH
Quercetin
1
2
34
7
6
8
1`
2` 3`
4`
5`6`
A C
B
4
Zahlreiche Polyphenole sind im Rotwein enthalten, wie Catechin, Epi-
catechin, Gallussäure und Cyanidin. Auch Malvidin-3-glucosid, Rutin, Resve-
ratrol und Quercetin wurden nachgewiesen (siehe Abb. 2, Seite 5) [26].
Zahlreiche in vitro Studien belegten die Radikalfängerwirkung von Rotwein
aus vielen Ländern und Anbaugebieten. So wurden Studien über die antioxi-
dative Kapazität von Rotwein aus Frankreich [6], Italien [7-9], Südafrika
[3,10], Korea, Deutschland, Griechenland [11], Portugal [12,13], Chile [9,14],
Slowakei [15], Kroatien [16], Bulgarien, Spanien [17-22] und Kanada [27]
publiziert.
Untersuchungen von Österreichischem Rotwein waren bisher hingegen rar
und beschäftigten sich vor allem mit dem Einfluss der Schwefelung auf die
radikalfangenden Eigenschaften [23].
Viele verschiedene Methoden zur Untersuchung der antioxidativen Kapazität
(TEAC) von Rotweinen wurden etabliert [28].
Der DPPH Assay ist eine Möglichkeit zur Bestimmung der TEAC:
Diphenylpicrylhydrazyl liegt als stabiles Radikal mit einer tiefvioletten Färbung
vor. In Gegenwart von Radikalfängern erfolgt ein Elektronentransfer, ethano-
lische oder methanolische Lösungen entfärben sich proportional zur Radikal-
fängerintensität. Die Reaktion kann man photometrisch bei 520 nm vermes-
sen (s. Abb. 3, Seite 6).
5
Abb. 2: Wichtige Inhaltsstoffe in Rotwein
OOH
OH
OH
OH
OH
catechin
O
OH
OH
OH
OH
OH
(-)-epicatechin
O
O
OH
OH
OH
OH
OH
OH
OH
OH
OH
Procyanidin B1
O+
OH
OCH3
OCH3
OH
OH
O
Glc
Malvidin-3-Glucosid
O
OH
OH
OH
OH
Gallussäure
OH
OH
OH
cis- Resveratrol
OH
OH
OH
trans - Resveratrol
O
OH
OOH
OH
O
Glc
OH
Quercetin-3-Glucosid
6
Abb. 3: Reaktionsschema DPPH˙ mit Phenol
+
Violett, Abs(max) = 512
O
+
DPPH2: gelb
OH
NN
H
O2N NO2
NO2
N
N
O2N
O2N NO2
DPPH
.
.
.
Einen weiteren Assay stellt die Vermessung des ABTS-Radikalkations dar. In
ethanolischer Lösung weist das ABTS-Radikal eine blaugrüne Färbung auf.
In Gegenwart von Radikalfängern erfolgt wiederum ein Elektronentransfer
und die Lösung entfärbt sich, was photometrisch bei 414nm oder 734nm
vermessen werden kann (s. Abb. 4, S. 7).
Bei letzterem kommt der Herstellung der Radikallösung eine besondere Be-
deutung zu. Bis dato wurden mehrere Möglichkeiten publiziert. Die Herstel-
lung von ABTS kann chemisch durch Oxidation mit Hilfe von Metmyoglobin
und Wasserstoffperoxid, auf enzymatischem oder elektrochemischem Weg
sowie unter dem Einfluss von großer Hitze erfolgen.
7
Abb. 4: Reaktionsschema ABTS˙+ mit Phenol
N
S
N
S+
N
N
CH3
CH3
HO3S
SO3H
+
OH
N
S
N N
S
NHO3S
SO3H
CH3
CH3
+
O
.
.
Ein Weg der ABTS+-Herstellung erfolgt über die Oxidation mit Kaliumperoxo-
disulfat. ABTS reagiert mit K2S2O8 im wässrigen Medium zum
ABTS-Radikalkation, die Lösung ist nach 12-16h stabil [13,14]. Die Absorpti-
onsmaxima liegen bei 415, 645, 734 und 815 nm (siehe Abb. 5, S. 8).
8
Abb. 5: Absorptionsmaxima ABTS [29]
Da es eine einfache, schnelle, kostengünstige und mit wenig präparativem Auf-
wand verbundene Methode ist, bildete sie den Ausgangspunkt zur Weiterent-
wicklung und Evaluierung in der vorliegenden Arbeit.
Die photometrische Vermessung der Analysenlösungen erfolgt üblicherweise
in Küvetten [3,5,6-12,14,16-23,27,29] oder in Geräten mit flow-injection-
analysis [13,30]. Methoden zur zeit- und kostensparenden Vermessung für
Serienanalysen von Rotwein in Mikrotiterplatten mit kleinen Probenvolumina
waren unseres Wissens bisher nicht verfügbar.
Ziel der vorliegenden Arbeit war daher die Entwicklung und Validierung von
zwei Messmethoden (in Anlehnung an [3]) zur Untersuchung der Radikalfän-
gerwirkung von Rotwein in Mikrotiterplatten und die Untersuchung speziell
österreichischer Rotweine auf ihre antioxidative Kapazität (TEAC) in vitro.
Hierbei lag das Augenmerk auf der TEAC von österreichischem Rotwein im
internationalen Vergleich. Der Einfluss von Jahrgang, Region, Sorte und In-
haltsstoffmuster auf die antioxidative Kapazität sollte untersucht werden.
2. MATERIAL UND METHODEN
2.1. Verwendetes Material
Weine
30 verschiedene österreichische Rotweine aus den Jahren 2004 bis 2006
wurden für die Untersuchungen eingesetzt (s.Tab.1, S. 10). Es wurden Rot-
weine verschiedener Sorten, Jahrgänge und Anbauregionen ausgewählt, um
etwaige Einflüsse dieser Parameter auf die antioxidative Kapazität feststellen
zu können. Die Auswahl basierte auf der zuvor vom „Bundesamt für Obst-
und Weinbau Klosterneuburg“ analysierten und quantifizierten Inhaltsstoffe
der Rotweine, um auch eine Korrelation zwischen bestimmten Inhaltsstoffen
des Rotweins und dem Ausmaß der antioxidativen Kapazität zu überprüfen.
Die Daten wurden uns dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt.
10
Tab. 1: Weine Zuordnung
Nr. Sorte Winzer Gegend 1* St Laurent 2005 Stift Klosterneuburg NÖ 2* Blaufränkisch 2005 Stift Klosterneuburg NÖ 3* Merlot 2005 Wiederstein NÖ 4* Zweigelt 2005 Böheim NÖ 5 Lagrein 2004 Alto Adige Südtirol 6* Blaufränkisch 2006 Weber-Arkadenhof Burgenland 7* Blaufränkisch 2005 Kirnbauer Burgenland 8* Blaufränkisch 2006 Wiederstein NÖ 9 Blaufränkisch 2005 Markowitsch NÖ 10* Blaufränkisch 2004 Weber-Arkadenhof Burgenland 11* Blaufränkisch 2004 Kirnbauer Burgenland 12 Blaufränkisch 2005 Vereinte Winzer Burgenland 13* Zweigelt 2006 Wiederstein NÖ 14* Zweigelt 2005 Stift Klosterneuburg NÖ 15* Zweigelt 2005 Pitnauer NÖ 16* Zweigelt 2005 Pitnauer NÖ 17* Pinot noir 2005 Wiederstein NÖ 18* Pinot noir 2004 Wieninger Wien 19* Blauburger 2004 Leopold Wien 20 Blauburger 2004 Klager Wien 21 Zweigelt 2005 Cobenzl Wien 22 Pinot noir 2004 Cobenzl Wien 23* Wiener Trilogie 2005 Wieninger Wien 24 St Laurent 2005 Strauch Wien 25* St Laurent 2004 Mayer NÖ 26* Merlot 2004 Steinklammer Wien 27* Zweigelt-Merlot 2004 Leopold Wien 28 Zweigelt 2004 Cobenzl Wien 29 Zweigelt 2005 Schilling Wien 30 Blaufränkisch 2004 Strauch Wien 31 Blaufränkisch 2005 Iby Burgenland
* Die Rotweinmuster wurden uns von den Winzern dankenswerter Weise
kostenlos zur Verfügung gestellt.
11
Reagenzien oder Chemikalien
DPPH (2,2- Diphenylpicrylhydrazyl)
Firma Fluka Chemika
Buchs, Schweiz
Nr.: 43180
ABTS (2,2′-Azino-bis(3-ethylbenzothiazoline-6-sulfonic acid)
als Diammoniumsalz
Firma Sigma Aldrich
Wien, Österreich
Nr.: 11557
K2S2O8 (Potassium peroxodisulfate)
Firma Fluka Chemika
Buchs, Schweiz
Nr.: 60489
Trolox (6-hydroxy-2,5,7,8-tetramethylchroman-2-carboxylic acid)
Firma Fluka Chemika
Buchs, Schweiz
Nr.: 56510
Alle anderen Reagenzien und Lösungsmittel wurden in p.A. Qualität
eingesetzt.
12
2.2. Testsysteme zur Radikalfängerwirkung
Für beide Testsysteme kam folgendes Gerät zum Einsatz:
GENios multi-Detektionsreader ( Fa. Tecan, Gröding/Salzburg)
über Magellan – Software gesteuert
Lichtquelle: Hochenergie-Xenon-Blitzlampe
Detektor: PMT
Messungsmodus: Absorption
Mikrotiterplatte: 96 well plates transparent, flat bottom, Fa. Greiner,
Kremsmünster
Die Berechnung der TEAC erfolgte in Excel mit Hilfe eines erstellten Makros.
Statistikprogramm: Graph pad prism, students T-Test, two tailed
13
2.2.1 DPPH scavenging Test
Messparameter:
Messungsmodus: Absorption
Messwellenlänge: 520nm
Mikrotiterplatte: siehe oben
Anzahl der Blitze: 5
Messbereich: A1-H5
A6-H7
A8-H9
A10-H11
A12-H12
Mischmodus: a) sofort nach dem Befüllen 300s kreisförmig/hoch
b) nach 2h nochmals 120s kreisförmig/normal
Temperatur: RT
30,4 µM DPPH• - Lösung:
Pro Platte wurden ca. 19,5ml Lösung benötigt. 2,500mg DPPH (MG=394,32)
wurden mit 70,00ml EtOH 96% versetzt, am Vortex kurz gemischt und an-
schließend unter Lichtschutz 15min. am Ultraschallbad vollständig gelöst.
Nach der Herstellung wurde die Lösung unter Lichtschutz aufbewahrt und
möglichst bald verwendet.
Die Lösung wurde jeden Tag frisch zubereitet.
0,4 mM Troloxstammlösung:
Für die Stammlösung wurden 1,00mg Trolox (MG=250,29) mit 10,00ml
96%EtOH gemischt und 5min. am Ultraschallbad unter Lichtschutz gelöst.
Fünf weitere Verdünnungen wurden nach einem Verdünnungsschema her-
gestellt (siehe Tab. 2, S. 14).
14
Die Lösungen wurden jeweils kurz am Vortex und anschließend am Ultra-
schallbad gemischt, um eine optimale Mischung zu gewährleisten. Unter
Lagerung im Kühlschrank waren die Standardlösungen mindestens 4 Tage
stabil.
Tab. 2: Verdünnungsschema der Troloxstammlösung
Standardlösung Stammlösung EtOH 96%
1 1000,0µl 2 750,0µl 250,0µl 3 500,0µl 500,0µl 4 250,0µl 750,0µl 5 125,0µl 875,0µl 6 62,5µl 937,5µl
Probenlösung:
Um eine Absorption durch die Eigenfarbe der Rotweinproben auszuschlie-
ßen, wurden 20µl des jeweiligen Rotweins mit 980µl EtOH10% 5min am Ult-
raschallbad gemischt (Verdünnung 1:50).
Zur Messung wurden die Lösungen auf Raumtemperatur gebracht und wie
folgt in die Platte gefüllt (Abb. 6, S. 15):
15
BL (Blindwert) ... 200µl EtOH96% + 15µl EtOH10%
ST (Standard)1-6 ... 200µl DPPH• -Lösung + 15µl Trolox
in absteigender Konzentration:
ST1=0,400mM
ST2=0,300mM
ST3=0,200mM
ST4=0,100mM
ST5=0,050mM
ST6=0,025mM
PC (Positivkontrolle) ... 200µl DPPH• -Lösung + 15µl EtOH10%
RF (Referenz) ... 200µl EtOH96% + 15µl Probe
SM (Sample Messgruppen) ... 200µl DPPH• -Lösung + 15µl Probe
Abb. 6: Befüllung der Mikrotiterplatte im DPPH Assay
BL...Blindwert, ST...Standard 1-6, PC...Positivkontrolle, RF...Referenz,
SM... Sample Messgruppen
16
Bei der Befüllung kam folgendes zeitliches Schema zur Anwendung:
200µl der entsprechenden Lösung wurden jeweils vorgelegt und mit einer
8-fach Pipette zu festgesetzten Zeiten 15 μl Probe bzw. Troloxstandard-
lösung oder 10% EtOH zugesetzt (s. Tab. 3).
Tab. 3: Befüllung der Titerplatte im DPPH-Assay
Zeit(mm:ss) Bereich 00:00 A1-H5 04:00 A6-H7 08:00 A8-H9 12:00 A10-H11 16:00 A12-H12
Anschließend erfolgte Mischschritt a) (siehe Kap. 2.2.1, S. 13). Die Platte
verblieb, mit Deckel versehen, bis zum Zeitpunkt: 1:56:50 im auf 20°C
thermostatisierten Gerät. Der Deckel wurde entfernt, der zweite Mischschritt
aktiviert b) (siehe Kap. 2.2.1, S. 13) und die Messung der Absorption zu fest-
gesetzten Zeitpunkten ausgeführt (s. Tab. 4).
Tab. 4: Messung DPPH-Assay
Zeit (hh:min:sec): Bereich: 02:00:00 A1-H5 02:04:00 A6-H7 02:08:00 A8-H9 02:12:00 A10-H11 02:16:00 A12-H12
17
Berechnung:
Mit den Messergebnissen der Standards (ST1-6) wurde eine Kalibrations-
gerade erstellt, mit der man unter der Berücksichtigung der Verdünnung die
TEAC (Trolox Equivalent Antioxidant Capacity) der Probe berechnen konnte.
Von den Mittelwerten der jeweiligen Standardverdünnungen wurde der gemit-
telte Blindwert subtrahiert und die Relative Absorption (Rel. Abs) nach der
Formel
Rel. OD = (X0 – X1)/X0 X0... Mittelwert PC – Mittelwert BL
X1... Mittelwert ST – Mittelwert BL
berechnet.
Dann wurde mit der relativen Absorption (Rel Abs) der Standardlösungen die
oben genannte Kalibrationsgerade erstellt (s. Abb. 7).
Abb. 7: Kalibrationsgerade zur Berechnung der TEAC
y = 1,2602x - 0,0025
R2 = 0,9995
0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,6
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5
conc. Trolox mM
rel
Ab
s
Vom Mittelwert der Probenmessungen wurde der RF- Wert abgezogen und
die relative Absorption (Rel Abs). nach der obigen Formel berechnet.
18
Durch Einsetzen des Ergebnisses in die Funktion der Kalibrationsgeraden
unter Berücksichtigung der Verdünnung (Ergebnis * 50) erhielt man die TEAC
(in mM Trolox) der Probe.
19
2.2.2 ABTS scavenging Test
Messparameter:
Messungsmodus: Absorption
Messwellenlänge: 734 nm
Mikrotiterplatte: siehe oben
Anzahl der Blitze: 5
Messbereich: A1-H5
A6-H7
A8-H9
A10-H11
A12-H12
Mischmodus: 240s kreisförmig/hoch
Temperatur: 36,5-37,5°C
7mM ABTS•+-Lösung:
Stammlösung:
7mM ABTS (MG=548,68) und 2,45mM K2S2O8 (MG=270,32) wurden in des-
tilliertem. Wasser gelöst, kurz am Vortex, dann 5min. am Ultraschallbad
gemischt und bei Raumtemperatur unter Lichtschutz mindestens 12h stehen
gelassen. Die so erhaltene Stammlösung war bei Lagerung unter Lichtschutz
bei RT mindestens 6 Tage verwendbar.
Für die Anwendung verdünnte man die Stammlösung ca. 1:49 mit EtOH96%
bis zu einer Absorption von 0,7(± 0,02) bei 734nm und equilibrierte bei 30°C.
Diese Lösung war jeden Tag frisch zuzubereiten.
Die Herstellung der Troloxstammlösung, der Standardlösungen und die Vor-
bereitung der Rotweinproben erfolgten wie beim DPPH scavenging Test.
20
Die Mikrotiterplatte wurde wie folgt befüllt:
Abb. 8: Befüllung der Mikrotiterplatte im ABTS-Assay
BL (Blindwert) ... 200µl EtOH96% + 10µl EtOH10%
ST (Standard)1-6 ... 200µl ABTS•+-Lösung + 10µlTrolox in
absteigender Konzentration:
ST1=0,400mM Trolox
ST2=0,300mM
ST3=0,200mM
ST4=0,100mM
ST5=0,050mM
ST6=0,025mM
PC (Positivkontrolle) ... 200µl ABTS•+-Lösung + 10µl EtOH10%
RF (Referenz) ... 200µl EtOH96% + 10µl Probe
SM (Sample Messgruppen) ... 200µl ABTS•+-Lösung + 10µl Probe
21
Um die Dauer der Befüllung möglichst kurz zu halten und damit die Reprodu-
zierbarkeit der Messungen nicht zu beeinflussen, wurde jeweils nur ein Teil
der Platte befüllt (s. Tab. 5).
Tab. 5: Messbereiche im ABTS-Assay
Messung Bereich
1 A1-H5 2 A6-H7 3 A8-H9 4 A10-H11 5 A12-H12
Die Messung erfolgte nach exakt 4min. Inkubation bei 37°C.
Berechnet wurde die TEAC der Proben analog dem DPPH Scavenging Test.
22
3. EXPERIMENTELLER TEIL
3.1. Vorversuche
Ausgangspunkt beider Methoden zur Messung der Radikalfängerwirkung
bildete die Studie von De Beer et al. [3]. Sie war aufgrund des einfachen
Versuchsaufbaus und der Vergleichbarkeit der Ergebnisse gewählt worden.
Wie in vielen anderen Studien war auch hier zur Vermessung ein
Spektrophotometer mit 1cm Quarzküvetten verwendet worden.
Um die Probenvorbereitung und den Messvorgang zu beschleunigen, eine
bessere Reproduzierbarkeit zu erreichen, den Kostenaufwand für die Rea-
genzien zu verringern und vor allem einen höheren Probendurchsatz pro
Zeiteinheit zu erzielen, wurden beide Methoden für ein Mikrotiterplattenlese-
gerät adaptiert und validiert. Dazu waren folgende Vorversuche notwendig.
3.1.1 Validierung DPPH scavenging Test
Standard:
Es wurde das wasserlösliche Vitamin E- Analogon Trolox (6-Hydroxy-2,5,7,8-
tetramethylchroman-2-carbonsäure) als Standardsubstanz verwendet, wel-
ches sich besonders bei der Vermessung von Weinen etabliert hatte. Drei
unabhängige Versuche mit der Standardsubstanz wurden an drei unter-
schiedlichen Tagen durchgeführt. Sie bestätigten durch eine gute Linearität
und Reproduzierbarkeit die Eignung dieser Substanz als Standard (siehe
Abb. 9 und Tab. 6, S. 23).
23
Abb. 9: Linearität der Messwerte von Troloxlösungen im DPPH-Assay
y = 2,1163x - 0,0527
R2 = 0,9957
0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,6
0,7
0,8
0,9
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5
conc. Trolox mM
rel
Ab
s
Tab. 6: Wiederholpräzision bei der Vermessung von Troloxlösungen im
DPPH-Assay
Trolox conc. mM
Rel Abs Messung1
Rel Abs Messung2
Rel Abs Messung3 avg rel Abs SA (±)
0,4 0,7530 0,7971 0,7673 0,7725 0,0225 0,3 0,5739 0,6122 0,6161 0,6007 0,0233 0,2 0,3850 0,4141 0,3838 0,3943 0,0172 0,1 0,1133 0,1570 0,1648 0,1451 0,0278 0,05 0,0294 0,0554 0,0539 0,0462 0,0146
Messungszeitpunkt:
In der Studie von De Beer et al. [3] war nach 2h gemessen worden. Kinetik-
versuche mit der Standardsubstanz Trolox und drei verschiedenen Weinen
zeigten, dass die Reaktion mit dem Standard schon innerhalb einer Minute
ihren Endpunkt weitgehend erreichte (s. Tab. 7, Abb. 10 S. 24), während die
Reaktion des DPPH -Radikals mit den Rotweinproben erst nach 2 Stunden
annähernd zum Stillstand kam (s. Abb. 11 und Tab. 8, S. 24).
Tab. 7: Kinetik von Troloxlösungen im DPPH-Assay
Trolox conc. min 0,3mM 0,2mM 0,15mM 0,1mM 0,05mM 0,025mM 1 0,6746 0,4450 0,3154 0,1887 0,0932 0,0434 2 0,6772 0,4452 0,3132 0,1872 0,0920 0,0430 3 0,6877 0,4452 0,3158 0,1884 0,0934 0,0441 4 0,6902 0,4485 0,3174 0,1895 0,0932 0,0442 5 0,6920 0,4495 0,3181 0,1912 0,0935 0,0435
24
Abb. 10: Kinetik von Troloxlösungen im DPPH-Assay
00,10,20,30,40,50,60,70,8
0 1 2 3 4 5 6
t in min
rel O
D
0,3mM
0,2mM
0,15mM
0,1mM
0,05mM
0,025mM
Abb. 11: Kinetik von drei Rotweinproben im DPPH-Assay
0
2
4
6
8
10
12
14
16
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
t in min.
TE
AC Chianti
BF
Servus
Tab. 8: Kinetik von drei Rotweinproben im DPPH-Assay
TEAC min Chianti BF Servus 1 6,2550 5,1846 4,1751 2 6,4142 5,3033 4,2776 3 6,5342 5,4635 4,4035 4 6,7006 5,6159 4,5272 5 6,7973 5,7299 4,6599
20 9,2360 8,0626 6,7029 35 10,3181 9,4562 7,7738 50 11,6493 10,6966 8,9290 65 12,9091 11,9494 10,2131 80 14,4283 13,0756 11,1334 95 15,0310 13,9563 11,2674
25
Um die Resultate der österreichischen Weine mit jenen der südafrikanischen
Weine [3] vergleichen zu können, wurde der Messzeitpunkt nach 2 Stunden
übernommen.
Plattenfüllung und Reproduzierbarkeit:
Es zeigte sich im Laufe der Vorversuche, dass trotz der Verwendung einer
8-fach Pipette vom Zeitpunkt der Befüllung der ersten wells bis zur vollstän-
digen Füllung der Platte mit ca. 12 Minuten Arbeitszeit zu rechnen war. Bei
der Messung nach 2 Stunden ergab sich daraus ein Trend der Ergebnisse,
wonach Proben des gleichen Weins in den zuerst gefüllten wells einen nied-
rigeren TEAC-Wert aufwiesen als die Proben in den zuletzt gefüllten. Um
eine bessere Reproduzierbarkeit zu erreichen, wurden schließlich nur Teile
der Platte jeweils 4min. zeitversetzt befüllt und gemessen (siehe Kap.2.2.1
Tab. 3 und Tab. 4, S. 16). Die Abweichung der Ergebnisse innerhalb einer
Platte lag bei dieser Vorgangsweise unter 5% (s. Tab. 9).
Tab. 9: Vermessung einer Rotweinprobe innerhalb einer Platte im DPPH-
Assay
W4 Position rel Abs TEAC
avg B4-H4 0,4557 13,0054 avg B5-H5 0,5103 14,3850 avg B6-H6 0,4992 14,1064 avg B7-H7 0,4831 13,6994 avg B8-H8 0,4813 13,6518 avg B9-H9 0,4328 12,4274 avg B10-H10 0,4482 12,8161 avg B11-H11 0,4608 13,1347 avg B12-H12 0,4796 13,6093
Mittelwert 13,4262 SA (±) 0,6298 Variationskoeffizient 4,69%
26
Deckel:
Eine Inkubationszeit von 2h, in der die gefüllte Platte bei RT im Gerät ver-
bleibt, barg die Gefahr des Verdunstens eines Teils des Lösungsmittels und
infolgedessen eine schlechtere Reproduzierbarkeit. Bei entsprechenden Vor-
versuchen war ein Verlust von bis zu 50% beobachtet worden. Es konnte
somit gezeigt werden, dass das Aufsetzen eines Deckels auf die Titerplatten
während der Inkubation unbedingt erforderlich ist.
Mischmodus:
Um eine gute Durchmischung der Lösungen in den wells zu erreichen, wurde
ein initialer Schüttelschritt von 300s, bei dem die Titerplatte kreisförmig mit
hoher Frequenz bewegt wurde, gewählt. Zusätzlich sollte ein weiterer Schüt-
telschritt von 120s ebenfalls kreisförmig „normal“ kurz vor der Messung einer
etwaigen Entmischung der Messlösungen vorbeugen.
Verdünnung der Rotweine:
In der Studie von De Beer et al. [3] war eine Verdünnung der Weine von 1:50
eingesetzt worden, um die Störung der photometrischen Messung durch die
Eigenfarbe der Rotweine auszuschließen.
Als Verdünnungslösung wurde 10%iges Ethanol gewählt, um das „Lösungs-
mittel“ von unverdünntem Rotwein annähernd beizubehalten. Da die so
verdünnten Rotweinproben nach Umsetzung mit DPPH alle eine relative
Absorption im linearen Bereich des Assays zeigten (zwischen 20 und 80%
relative Absorption) und um eine Vergleichbarkeit mit anderen Studien zu
gewährleisten, wurde 1:50 mit 10%igem Ethanol beibehalten (s. Abb.12 und
Tab. 10, S. 27).
27
Abb. 12: Relative Absorption der Proben im DPPH-Assay
0,00%
10,00%
20,00%
30,00%
40,00%
50,00%
60,00%
70,00%
W2
5W
17
W8
W2
0W
14
W2
6W
29
W1
9W
1W
7W
6W
30
W2
4W
27
W2
2W
18
W1
3W
31
W5
W1
0W
23
W2
1W
9W
4W
28
W2
W1
6W
3W
15
W1
2W
11
rel A
bs
in %
Tab. 10: Relative Absorption der Proben im DPPH-Assay
Probe avg rel Abs Probe avg rel Abs W1 32,57% W16 49,45% W2 48,49% W17 23,50% W3 51,34% W18 39,17% W4 48,09% W19 31,01% W5 42,92% W20 28,58% W6 34,00% W21 43,82% W7 32,95% W22 37,17% W8 24,30% W23 43,76% W9 46,66% W24 34,34%
W10 43,02% W25 20,81% W11 59,87% W26 30,06% W12 54,45% W27 36,96% W13 39,41% W28 48,13% W14 28,73% W29 30,14% W15 52,44% W30 34,27%
W31 40,49%
28
Vergleichbarkeit der Geräte:
Es stellte sich schließlich auch die Frage, ob die Messergebnisse in Mikroti-
terplatten mit der Vermessung in Quarzglasküvetten korrelierten. Mehrere
Versuche der gleichen Probe auf dem oben beschriebenen Gerät (s. Kap.
2.2, S. 12) und einem Küvettenmessgerät ergaben eine Korrelation von
1,098 (±0,102).
Zusätzlich wurden die Messergebnisse der Troloxstandardlösungen an
beiden Geräten miteinander verglichen (n=5). Die gute Korrelation zeigte sich
hier durch eine Linearität von R²=0,9986, wobei die Messung in Mikrotiter-
platten etwas empfindlicher war (y=ax+b, a=Steigung=0,9164) (s. Abb.13 und
Tab. 11, S. 29). Die Vermessung von Rotweinproben auf beiden Geräten be-
stätigte die gute Vergleichbarkeit (R²=0,9727) (s. Abb: 14 und Tab. 12, S. 29).
Eine Vergleichbarkeit mit Messungen auf Küvettenmessgeräten war somit
gewährleistet.
Abb. 13: Vergleich der Rel Abs von Troloxstammlösungen an zwei Geräten
y = 0,9164x + 0,0865
R2 = 0,9986
0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,6
0,7
0,8
0,9
0 0,2 0,4 0,6 0,8Mikrotiterplatte rel Abs
Kü
vett
enp
ho
tom
eter
rel
Ab
s
29
Tab. 11: Vergleich der Rel Abs von Troloxstammlösungen an zwei Geräten
Tr. conc. mM X Y 0,4 0,7444 0,7651 0,3 0,5616 0,5995 0,2 0,3557 0,4116 0,15 0,2457 0,3319 0,1 0,1560 0,2253 0,05 0,0742 0,1506
0,025 0,0231 0,1016
Abb. 14: Vergleich der TEAC einiger Rotweinproben im DPPH-Assay auf
unterschiedlichen Messgeräten
avg TEAC oben unten y = 0,9069x + 0,8307
R2 = 0,9727
7
9
11
13
15
17
19
7 9 11 13 15 17 19
Mikrotiterplatte TEAC
Kü
vett
enp
ho
tom
eter
TE
AC
Tab. 12: Vergleich der TEAC einiger Rotweinproben im DPPH-Assay auf
unterschiedlichen Messgeräten
TEAC avg X Y WS* 10,4249 9,7442 WC* 17,9862 17,4729 WB* 14,3397 13,6625 W1 9,9431 10,5049 W4 15,3112 14,9294 W5 15,6574 14,5434
*Rotweinmuster für Vorversuche
30
Haltbarkeit der DPPH-Lösung:
Versuche zur Haltbarkeit der DPPH-Radikallösung zeigten eine starke
Entfärbung der Lösung nach 24 Stunden. Die Lösung mit EtOH 96% war
daher jeden Tag frisch zuzubereiten, unter Lichtschutz im Kühlschrank
aufzubewahren und möglichst rasch zu verwenden.
Haltbarkeit der Troloxstammlösung
Versuche zeigten, dass die Trolox-Stammlösung bei Lagerung im Kühl-
schrank über mindestens 4 Tage hinweg stabil war (der Variationskoeffizient
der Messergebnisse lag innerhalb dieser Zeit unter 5%), die weiteren Ver-
dünnungen sollten jeden Tag neu hergestellt werden (s. Abb. 15 ,Tab. 13).
Abb. 15: Stabilität der Troloxstammlösung im DPPH-Assay
Tab. 13: Stabilität der Troloxstammlösung im DPPH-Assay
Tage rel Abs 1 0,7971 3 0,8037 4 0,8005
avg rel Abs 0,7971 SA (±) 0,0033
Variationskoeffizient 0,4133%
0,750
0,775
0,800
0,825
0,850
0 1 2 3 4 5
Tage
rel
Ab
s
31
Lagerung und Haltbarkeit der Proben:
In der Literatur fanden sich unterschiedliche Angaben zur Lagerung der
Proben. Bei der Lagerung im Kühlschrank unter Lichtschutz in einem dicht
verschlossenen Gefäß zeigte sich durch olfaktorische, geschmackliche und
optische Überprüfung, dass die Rotweine durchschnittlich nach 14 Tagen
verdarben (saurer Geschmack, schlechter Geruch, Bodensatz). Einfrieren der
Probe direkt nach Entnahme aus der Flasche und Lagerung im Gefrierfach
hatte zur Folge, dass die Proben nach dem Auftauen einen unlöslichen
Bodensatz zeigten, der die Genauigkeit und Reproduzierbarkeit der Mess-
ergebnisse beeinträchtigte. Die Lagerung im Kühlschrank unter Lichtschutz
und dicht verschlossen wurde daher gewählt.
Intraday-Reproduzierbarkeit im DPPH-Assay:
Um die Reproduzierbarkeit der Probenmessungen innerhalb eines Tages
(Intraday-Reproduzierbarkeit) feststellen zu können, wurden von drei
verschiedenen Rotweinen jeweils fünf Messungen durchgeführt. Der Variati-
onskoeffizient lag im Mittel bei 1,88% (s. Tab. 14). Eine gute Intraday-
Reproduzierbarkeit war somit gegeben.
Tab. 14: Intraday-Reproduzierbarkeit der TEAC im DPPH-Assay
Messung W12 W14 W24 1 14,996 7,327 9,596 2 14,260 7,253 9,315 3 14,729 7,597 9,786 4 14,453 7,435 9,742 5 14,621 7,481 9,686
Mittelwert 14,612 7,418 9,625 SA (±) 0,279 0,134 0,187
Variationskoeffizient in % 1,907 1,806 1,945
32
Interday-Reproduzierbarkeit
Auch die Reproduzierbarkeit der Messergebnisse über mehrere Tage hinweg
(Interday-Reproduzierbarkeit) sollte gemessen werden. Dafür wurden von
zwei Rotweinproben an zwei verschiedenen Tagen je mindestens vier
Messungen gemacht. Mittelwert, Standardabweichung und Variationskoeffi-
zient wurden berechnet. Schließlich wurden die Wertereihen mittels
Students-T-test und F-Test auf einem 95%-Signifikanzniveau verglichen. Es
zeigte sich, dass beide Wertereihen der gleichen Grundgesamtheit ange-
hörten (T- und F-Test nicht signifikant). Der Variationskoeffizient lag im Mittel
bei 4,05% (s. Tab. 15).
Tab. 15: Interday-Reproduzierbarkeit der TEAC im DPPH-Assay
Messung W14 W14 W26 W26
1 7,986 7,327 7,635 7,869 2 7,788 7,253 7,738 8,242 3 7,331 7,597 7,740 7,872 4 8,070 7,435 7,816 8,210 5 7,481 8,672
Mittelwert 7,585 7,977 SA (±) 0,298 0,333
Variationskoeffizient 3,935% 4,170% T-test 0,103 ns 0,576 ns F-test 0,114 ns 0,263 ns
33
3.1.2 Validierung ABTS scavenging Test
Es finden sich viele verschiedene Methoden zur Herstellung des ABTS-
Radikalkations in der Literatur, die sich sowohl bezüglich Radikalbildung als
auch Zeitpunkt der Probenzugabe unterscheiden. Im folgenden soll ein
kurzer Überblick über die Möglichkeiten gegeben werden, auf die Vor- und
Nachteile der jeweiligen Methoden wird in der Diskussion (Kap. 4, S. 60 ff.)
näher eingegangen.
Bei älteren Assays wie z. B. dem Ferrylmyoglobinassay (siehe unten) verhin-
derte die Probe die Radikalbildung, das heisst die Probe wurde in der
lag-Phase zugegeben. Bei anderen Methoden wurde die Probe der fertigen
Radikallösung zugesetzt und die Radikalreduktion gemessen [28,31].
Die älteste und wohl umstrittenste Methode der ABTS-Radikalgewinnung
erfolgt über die Bildung eines Zwischenradikals mit Metmyoglobin. Met-
myoglobin reagiert mit Wasserstoffperoxid zum Ferrylmyoglobinradikal,
welches ABTS zum ABTS•+-Radikal oxidiert [6-8,18,23,27].
Eine andere Möglichkeit ist die Herstellung des ABTS•+ mit Hilfe einer ther-
molabilen Azoverbindung. ABAP (2,2`-azinobis(2-amidinopropan) dihydro-
chlorid) wird einer ABTS-Stammlösung zugesetzt und die Lösung erhitzt.
Durch die Hitze zerfällt ABAP und oxidiert ABTS zum Radikal [14, 32].
Weiters wurde in der Literatur die Herstellung des ABTS-Radikals mit Man-
gandioxid (MnO2) beschrieben. ABTS reagiert in Lösung mit MnO2 als oxidie-
rendes Agens zum gewünschten ABTS-Radikalkation [28].
Die Oxidation von ABTS mittels H2O2 und Meerrettichperoxidase stellt eine
weitere Möglichkeit zur Bildung des Radikals dar [19,21,22]. Diese etablierte
enzymatische Methode ist allerdings präparativ und finanziell um einiges
aufwändiger als die chemischen Herstellungsverfahren.
34
Auch mit Hilfe von Elektrizität lässt sich das ABTS-Radikal generieren. Eine
Lösung von ABTS wird hierbei elektrochemisch in einer „Spektroelektro-
chemischen Dünnschichtzelle“ bei 650-725mV zum ABTS•+ oxidiert [30].
Ein anderer Weg der ABTS-Radikalherstellung erfolgt über die Oxidation mit
Kaliumperoxodisulfat. ABTS reagiert mit K2S2O8 im wässrigen Medium zum
ABTS-Radikal und die Lösung war nach 12-16h stabil [3, 10,12,13,20,24,29].
Die Absorptionsmaxima lagen bei 415, 645, 734 und 815nm [29]. Da es eine
einfache schnelle, kostengünstige und mit wenig präparativem Aufwand
verbundene Methode ist, bildete dieses Verfahren den Ausgangspunkt zur Wei-
terentwicklung und Evaluierung in der vorliegenden Arbeit.
Auch diese Methode wurde für ein Mikrotiterplattenlesegerät adaptiert und
folgende Versuche durchgeführt.
Standard:
Es wurde das wasserlösliche Vitamin E- Analogon Trolox als Standard-
substanz verwendet. Drei unabhängige Versuche mit der Standardsubstanz
wurden an drei unterschiedlichen Tagen durchgeführt. Sie bestätigten durch
eine gute Linearität und Reproduzierbarkeit die Eignung dieser Substanz als
Standard (s. Abb. 16, Tab. 16, S. 35).
Abb. 16: Linearität der Messwerte von Troloxlösungen im ABTS-Assay
y = 1,2054x - 0,0157
R2 = 0,9967
0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,6
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5Trolox conc mM
rel A
bs
35
Tab. 16: Wiederholpräzision bei der Vermessung Troloxlösungen im ABTS-
Assay
Tr. conc. mM
Rel Abs Messung1
Rel Abs Messung2
Rel Abs Messung3
Avg
SA (±)
0,4 0,4618 0,4906 0,4561 0,4695 0,0185
0,3 0,3406 0,3163 0,3545 0,3371 0,0194
0,2 0,2258 0,2365 0,2514 0,2379 0,0129
0,1 0,0933 0,0845 0,0916 0,0898 0,0046
0,05 0,0414 0,0769 0,0375 0,0520 0,0217
0,025 0,0159 0,0102 0,0193 0,0151 0,0046
Mischmodus:
Es wurden verschiedene „Schüttelarten“ und unterschiedliche Mischungszei-
ten ausprobiert. Händisches Mischen wurde aus Gründen der Reproduzier-
barkeit nicht in Betracht gezogen. Eine Mischdauer von 240s bei kreisför-
miger Bewegung der Platte mit hoher Frequenz stellte die effizienteste
Mischvariante dar und wurde für die Versuche eingesetzt.
Verdünnungen der Rotweinproben:
In der Studie von De Beer et al. [3] war eine Verdünnung von 1:50 mit Etha-
nol 10% angegeben worden. In vorliegender Arbeit wurden verschiedene
Verdünnungen untersucht (siehe Tab. 17 und Abb. 17, S. 36). Es zeigte sich
dabei, dass sowohl Konzentrationen unter 0,02 als auch unverdünnter Rot-
wein außerhalb des linearen Konzentrationsbereiches lagen. Im Einklang mit
der Literatur [32] war ein Trend war zu beobachten, dass die stärksten Ver-
dünnungen eine höhere antioxidative Kapazität aufwiesen als die weniger
stark verdünnten Proben. Daher wurde, wie für solche Untersuchungen an
Rotweinen üblich [3,10,13], die Verdünnung 1:50 mit EtOH 10% für die weite-
ren Messungen eingesetzt.
36
Tab. 17: TEAC verschiedener Verdünnungen von vier Rotweinproben im
ABTS-Assay
TEAC TEAC Verdünnung
(x:1) W1 W2 Verdünnung
(x:1) W4 W5 0,10 2,946 3,748 1 0,729 0,757 0,04 5,247 6,010 0,1 3,024 2,693 0,02 9,043 8,732 0,05 4,255 3,237 0,0133 n.b. 11,736 0,035 5,511 4,585 0,01 12,272 15,539 0,03 5,546 5,275
0,02 7,702 7,220 0,01 12,319 11,068
Abb. 17: TEAC verschiedener Verdünnungen von vier Rotweinproben im
ABTS-Assay
W2 y = 0,8995x-0,6002
R2 = 0,9868
0
5
10
15
20
0,00 0,05 0,10 0,15
Verdünnung (x:1)
TE
AC
W1 y = 0,6905x-0,636
R2 = 0,9913
0
5
10
15
0,00 0,05 0,10 0,15
Verdünnung (x:1)
TE
AC
W5 y = 0,7069x-0,5747
R2 = 0,9854
0
2
4
6
8
10
12
0 0,2 0,4 0,6 0,8 1
Verdünnung (x:1)
TE
AC
W4 y = 0,7227x-0,6038
R2 = 0,9974
0
2
4
6
8
10
12
14
0 0,2 0,4 0,6 0,8 1
Verdünnung (x:1)
TE
AC
37
Temperatur:
Es wurden Messungen (n=3) bei RT, 30°C und 37°C durchgeführt, um den
Einfluss der Messtemperatur auf das Ergebnis im ABTS Assay feststellen zu
können. Es zeigte sich, dass mit steigender Temperatur die antioxidative
Kapazität der Probe zunimmt (s. Abb. 18).
Abb. 18: Einfluss der Temperatur im ABTS Assay
0
2
4
6
8
10
12
RT 30°C 37°C
TE
AC
in
mM
Tro
lox
Das könnte möglicherweise an einer höheren Reaktionsgeschwindigkeit bei
höheren Temperaturen gelegen haben. Es wurde die Messtemperatur von
37°C gewählt, um Bedingungen zu schaffen, die den Gegebenheiten im
menschlichen Körper möglichst nahe kommen.
Verdünnung von ABTS und Haltbarkeit der Stammlösung:
Wie in Kapitel 2.2.2, Seite 19 beschrieben, wurde zunächst eine ABTS-
Stammlösung hergestellt, die nach mindestens 12 Stunden Reaktionszeit bei
RT unter Lichtschutz eine stabile ABTS-Radikalkationlösung darstellte.
Die Inkubationszeit war notwendig, weil sich zwar sofort nach dem Lösen von
ABTS und K2S2O8 in destilliertem Wasser ABTS-Radikalkationen bildeten,
38
das Gleichgewicht zwischen radikalisiertem ABTS und nichtradikalisiertem
ABTS jedoch erst nach 12 Stunden stabil war [29].
Dann wurde mit EtOH96% soweit verdünnt, bis die Lösung eine Absorption
von 0,7±0,02 bei 30°C und 734nm aufwies (= gebrauchsfertige Messlösung).
Messungen der Absorption der verdünnten Stammlösung an aufeinander-
folgenden Tagen ergaben pro Tag einen Absorptionsverlust von 0,217 bzw.
über drei Tage einen relativen Absorptionsverlust von 56,20% (siehe Tab.
18). Die Verdünnung der Stammlösung musste daher jeden Tag frisch
erfolgen. Die Messlösung war unter Lichtschutz zu lagern und möglichst bald
zu verbrauchen.
Tab. 18: Absorptionsverlust der verdünnten ABTS•+-Lösung
Tag Abs Verlust in %0 0,714 0,00 1 0,525 26,54 2 0,313 56,20
Die Stammlösung selbst war, bei RT und unter Lichtschutz gelagert, mindes-
tens 7 Tage ab Herstellung haltbar.
Messzeitpunkt:
In der Studie von De Beer et al. [3] waren die Analysenlösungen nach exakt 4
Minuten Inkubationszeit bei 37°C gemessen worden. Messungen nach 2, 4,
10 und 14min. zeigten deutlich einen logarithmischen Reaktionsverlauf (s.
Abb. 19 und Tab. 19, S. 39), im Messintervall wurde kein Endpunkt der
Reaktion festgestellt.
39
Abb. 19: Kinetik von einer Rotweinprobe im ABTS-Assay
0
2
4
6
8
10
12
14
0 2 4 6 8 10 12 14 16
Zeit in min.
TE
AC
in
mM
Tro
lox
Tab. 19: Kinetik von einer Rotweinprobe im ABTS-Assay
W31 n=3 t in min TEAC SA (±)
0 0,000 0,000 2 6,783 1,304 4 9,728 0,039
10 11,967 0,625 14 12,897 0,287
Die exakte Einhaltung des Messungszeitpunktes war daher beim ABTS-
Assay besonders wichtig. Im Vordergrund stand hier die Messung der schnell
einsetzenden Radikalfängerwirkung von Proben, wie sie auch im mensch-
lichen Körper relevant sind [32]. Aus Gründen der besten Reproduzierbarkeit
und unter Berücksichtigung der Vergleichbarkeit mit anderen Studien wurde
der Messzeitpunkt nach 4min. Inkubation gewählt.
Die Reaktion von ABTS•+ mit der Standardsubstanz Trolox erreichte schon
nach weniger als 30s ihren Endpunkt (s. Abb. 20 und Tab. 20, S. 40).
40
Abb. 20: Kinetik von Troloxlösungen im ABTS-Assay
0
0,05
0,1
0,15
0,2
0,25
0,3
0,35
0,4
0,45
0 50 100 150 200 250 300
t in sekunden
rel A
bs
0,4
0,3
0,2
0,15
0,1
Tab. 20: Kinetik von Troloxlösungen im ABTS-Assay
Tr. conc. mM 30s 240s SA (±) 0,4 0,4190 0,4196 0,0004 0,3 0,2868 0,2886 0,0013 0,2 0,1373 0,1384 0,0008 0,15 0,0832 0,0835 0,0002 0,1 0,0137 0,0134 0,0002
Vergleichbarkeit der Geräte:
Untersucht wurde außerdem eine etwaige Korrelation der Messergebnisse
zwischen einem in der Studie von De Beer et al. [3] verwendeten Küvet-
tenspektrophotometer und dem Mikrotiterplattenlesegerät. Es wurde eine
Korrelation von 1,096±0,110 festgestellt. Zusätzlich wurden die Messergeb-
nisse der Troloxstandardlösungen an beiden Geräten miteinander verglichen
(n=3). Die gute Korrelation zeigte sich hier durch eine Linearität mit
R²=0,9989, wobei die Messung in Mikrotiterplatten etwas empfindlicher war
(y=ax+b, a=Steigung=0,9732). Die Ergebnisse waren demnach sehr gut
vergleichbar (s. Abb. 21 und Tab. 21, S. 41).
41
Abb. 21: Vergleich der Rel Abs von Troloxstammlösungen an zwei Geräten
y = 0,9732x + 0,0131
R2 = 0,9989
0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,6
0,7
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7
Mikrotiterplatte rel Abs
Kü
vett
ensp
ektr
op
ho
tom
eter
rel
O
D
Tab. 21: Vergleich der Rel Abs von Troloxstammlösungen an zwei Geräten
Tr. conc. mM X Y 0,4 0,5925 0,5883 0,3 0,4248 0,4254 0,2 0,2834 0,2920 0,15 0,2184 0,2269 0,1 0,1344 0,1400 0,05 0,0663 0,0844 0,025 0,0309 0,0515 0 0,0000 0,0000
Haltbarkeit der Troloxstammlösung
Versuche zeigten, dass die Trolox-Stammlösung bei Lagerung im Kühl-
schrank über 4 Tage hinweg stabil war (der Variationskoeffizient der Mess-
ergebnisse lag innerhalb dieser Zeit unter 5%), die weiteren Verdünnungen
sollten jeden Tag neu hergestellt werden (s. Tab. 22 und Abb. 22, S. 42).
42
Abb. 22: Stabilität der Troloxstammlösung im ABTS-Assay
0,3
0,4
0,5
0,6
0 1 2 3 4 5
Tage
rel O
D Lösung1
Lösung2
Tab. 22: Stabilität von Troloxstammlösungen im ABTS-Assay
Tage
rel Abs Lösung1
Lösung2
1 0,4439 0,4618 2 0,4602 0,4846 3 n.b. 0,4904 4 0,4311 nb
avg rel Abs 0,4451 0,4789 SA (±) 0,0146 0,0151
Variationskoeffizient 3,27% 3,16%
Intraday-Reproduzierbarkeit:
Um die Reproduzierbarkeit der vorliegenden ABTS- Methode innerhalb eines
Tages zu erfassen, wurden von drei Rotweinproben jeweils fünf Messungen
durchgeführt. Der Variationskoeffizient lag im Mittel bei 4,267% (s. Tab. 23).
Tab. 23: Intraday-Reproduzierbarkeit der TEAC im ABTS-Assay
Messung W10 W17 W20 1 8,698 11,273 10,984 2 9,347 10,206 10,080 3 8,783 11,307 10,852 4 9,606 11,192 10,195 5 9,317 11,318 10,109
Mittelwert 9,150 11,059 10,444 SA (±) 0,392 0,479 0,437
Variationskoeffizient 4,279% 4,336% 4,187%
43
Interday-Reproduzierbarkeit:
Schließlich sollte auch die Reproduzierbarkeit über mehrere Tage hinweg
ermittelt werden. Zwei Weine wurden dafür an zwei verschiedenen Tagen
jeweils mindestens vier Mal vermessen. Mittelwert der Messergebnisse,
Standardabweichung und Variationskoeffizient wurden berechnet und die
Wertegruppen der jeweiligen Tage mittels Students T- Test und F- Test auf
95% Signifikanzniveau miteinander verglichen. Es zeigte sich wie erwartet,
dass die Wertegruppen der gleichen Grundgesamtheit angehörten (T- und F-
Test nicht signifikant). Der Variationskoeffizient lag im Mittel bei 5,01% (s.
Tab. 24).
Tab. 24: Interday-Reproduzierbarkeit im ABTS-Assay
Messung W14 W14 W17 W17
1 6,974 7,278 9,969 11,273 2 7,289 6,428 11,210 10,206 3 6,552 6,831 10,834 11,307 4 7,445 6,904 11,510 11,192 5 7,316 11,318
Mittelwert 7,002 10,980 SA (±) 0,358 0,539
Variationskoeffizient 5,113% 4,913% T-test 0,319 ns 0,671 ns F-test 0,999 ns 0,530 ns
44
3.2. Vermessung der Rotweine
Die entwickelten Methoden wurden verwendet, um 30 Österreichische Weine
auf ihre Radikalfängerkapazität zu überprüfen. (Bedingungen siehe Kap.
2.2.1, S. 13 ff. und Kap. 2.2.2, S. 19 ff.). Alle Ergebnisse waren Mittelwerte
aus mindestens 5 Messmittelwerten, wobei sich ein Messmittelwert aus 7
Einzelwerten zusammensetzte.
3.2.1 Vermessungen mit dem DPPH- Assay
Mit diesem Versuchsaufbau (Bedingungen siehe Kap.2.2.1, Seite 13 ff.) sollte
die längerfristige Radikalfängerwirkung der Proben erfasst werden. Durch
eine Endpunktmessung war es möglich, die maximale antioxidative Kapazität
(TEAC) der getesteten Rotweine zu erfassen. TEAC (Trolox Equivalent
Antioxidant Capacity) von Wein ist per Definition die Konzentration der
Troloxlösung in mmol/l, deren antioxidatives Potential äquivalent dem der
gemessenen Probe ist [22]. Die Ergebnisse sind in Abb. 23 und Tab. 25,
Seite 45 dargestellt.
Abb. 23: TEAC Österreichischer Rotweine im DPPH-Assay
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
W1
W2
W3
W4
W5
W6
W7
W8
W9W
10W
11W
12W
13W
14W
15W
16W
17W
18W
19W
20W
21W
22W
23W
24W
25W
26W
27W
28W
29W
30W
31
avg
W1-
W31
TE
AC
in m
M T
rolo
x
45
Tab. 25: Ergebnisse der Rotweinvermessungen mit DPPH
Probenbezeichnung TEAC DPPH SA DPPH (±) Variationskoeffizient %
W1 9,527 0,432 4,538 W2 13,474 0,724 5,374 W3 14,554 0,207 1,424 W4 13,605 0,321 2,361 W5 11,969 0,576 4,809 W6 10,783 0,394 3,654 W7 10,857 0,440 4,050 W8 11,334 0,407 3,589 W9 10,357 0,253 2,447 W10 11,493 0,443 3,858 W11 15,759 0,702 4,455 W12 14,612 0,279 1,907 W13 10,839 0,541 4,988 W14 7,655 0,358 4,672 W15 14,157 0,538 3,803 W16 13,579 0,336 2,478 W17 8,142 0,249 3,060 W18 12,784 0,668 5,224 W19 9,225 0,214 2,314 W20 8,174 0,367 4,490 W21 12,033 0,695 5,774 W22 10,344 0,301 2,907 W23 12,017 0,713 5,933 W24 9,625 0,187 1,945 W25 5,472 0,204 3,729 W26 7,927 0,211 2,667 W27 9,382 0,491 5,230 W28 12,380 0,368 2,973 W29 8,139 0,237 2,910 W30 9,117 0,245 2,691 W31 10,591 0,313 2,960
avg W1-31 10,965 0,400 3,652
Die vermessenen Rotweine zeigten TEACDPPH von 5,472-15,759. Der Mittel-
wert lag bei 10,965 (s. Tab. 25, Abb. 23, S. 44).
46
3.2.2 Vermessung mit dem ABTS- Assay
Unter oben beschriebenen Bedingungen (Kap.2.2.2, S. 19 ff.) wurden die
Proben auch im ABTS-Assay vermessen. Durch die kurze Inkubationszeit
von 4min. wurde die sofort einsetzende bzw. kurzzeitige Radikalfänger-
wirkung erfasst (s. Tab. 26).
Tab. 26: Ergebnisse der Rotweinvermessungen mit ABTS
Probenbezeichnung TEAC ABTS SA ABTS (±) Variationskoeffizient %
W1 8,535 0,266 3,122 W2 9,993 0,538 5,381 W3 9,368 0,515 5,498 W4 10,034 0,550 5,484 W5 9,527 0,465 4,885 W6 7,541 0,361 4,787 W7 6,915 0,243 3,520 W8 7,339 0,363 4,941 W9 8,534 0,462 5,410 W10 9,185 0,347 3,777 W11 12,109 0,676 5,587 W12 13,519 0,781 5,776 W13 8,774 0,304 3,462 W14 6,946 0,339 4,879 W15 10,698 0,467 4,361 W16 11,374 0,426 3,745 W17 11,106 0,410 3,695 W18 13,363 0,867 6,487 W19 9,948 0,431 4,330 W20 6,360 0,297 4,662 W21 8,105 0,297 3,663 W22 7,218 0,389 5,383 W23 6,538 0,282 4,315 W24 7,072 0,148 2,096 W25 5,135 0,341 6,632 W26 7,389 0,438 5,925 W27 7,413 0,440 5,936 W28 9,112 0,186 2,045 W29 7,579 0,180 2,370 W30 6,908 0,470 6,810 W31 9,080 0,218 2,403
avg W1-31 8,797 0,403 4,560
47
Abb. 24: TEAC Österreichischer Weine im ABTS-Assay
02468
10121416
W1
W2
W3
W4
W5
W6
W7
W8
W9W
10W
11W
12W
13W
14W
15W
16W
17W
18W
19W
20W
21W
22W
23W
24W
25W
26W
27W
28W
29W
30W
31
avg
W1-
W31
TE
AC
in m
M T
rolo
x
Die vermessenen Rotweine zeigten TEACABTS von 5,135 - 13,363. Der
Mittelwert lag bei 8,797 (s. Abb. 24,Tab. 26, S. 46).
3.2.3 Vergleich der TEAC im ABTS- und DPPH-Assay
Im Vergleich der Ergebnisse beider Versuchsanordnungen wiesen fast alle
Rotweinproben eine höhere antioxidative Kapazität im DPPH-Assay auf (s.
Abb. 25, S. 48). Ausnahmen bildeten nur Wein 17, 18 und 19. Bei diesen
Proben handelte es sich um einen Rotwein der Sorte Blauburger und zwei
Muster der Sorte Pinot Noir. Da der DPPH-Assay hauptsächlich die lipophilen
Inhaltsstoffe erfasst [31], war möglicherweise in diesen Mustern ein beson-
ders geringer Anteil an lipophilen Radikalfängern enthalten.
48
Abb. 25: Vergleich Weinvermessungen ABTS, DPPH
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
W1
W2
W3
W4
W5
W6
W7
W8
W9W
10W
11W
12W
13W
14W
15W
16W
17W
18W
19W
20W
21W
22W
23W
24W
25W
26W
27W
28W
29W
30W
31
avg
W1-
W31
TEAC in mM Trolox
TEAC ABTS
TEAC DPPH
3.2.4 Einfluss der Inhaltsstoffe auf die TEAC Österreichischer Rotweine
Basierend auf diesen Assays wurde untersucht, ob ein Zusammenhang
zwischen bestimmten Inhaltsstoffen und der antioxidativen Kapazität der
Rotweine besteht. Um im Linearitätsbereich der Assays die Ergebnisse
vergleichen zu können, wurden die Rotweine entsprechend verdünnt, sodass
die jeweils zu untersuchende Inhaltsstoffgruppe (Catechine, Epicatechine
Gesamtresveratrol oder Gesamtphenole) in jeder Probe in gleicher Konzen-
tration vorlag. Die Konzentrationen der jeweiligen Inhaltsstoffe der Rotwein-
muster sind in Tab. 27, Seite 49 aufgelistet.
Zwischen Catechinen, Epicatechinen, Gesamtresveratrol und TEAC im
DPPH- und ABTS-Assay konnten keine Korrelationen abgeleitet werden
(siehe Tab. 27, S. 49).
49
Tab. 27: Inhaltsstoffe der untersuchten Rotweine
Nr.
Gesamt - phenole mg/l
Catechinmg/l
Epicatechinmg/ l
Gesamt - resveratrol mg/l
Gesamt - anthocyane mg/l
W1 1130 86,9 57,8 5,0 404 W2 1580 131,3 178,5 4,6 239 W3 1820 93,6 115,2 12,7 275 W4 1910 95,8 128,5 6,2 328 W5 1510 27,0 20,0 8,1 124 W6 1280 54,6 50,0 16,0 254 W7 1120 119,9 82,8 3,4 123 W8 1070 50,8 39,7 5,4 165 W9 1620 93,7 110,7 8,5 269
W10 1600 75,5 49,9 4,2 107 W11 1670 117,7 72,7 3,0 98 W12 1770 131,0 81,6 4,1 105 W13 1220 48,9 35,6 5,7 232 W14 1060 77,5 82,9 2,1 63 W15 1400 61,8 87,5 2,9 80 W16 1590 69,3 99,0 5,3 194 W17 870 138,4 61,8 3,3 155 W18 1400 130,9 57,3 4,2 41 W19 930 32,6 45,8 3,5 237 W20 840 32,2 36,9 1,2 74 W21 1620 74,0 86,3 3,5 87 W22 1090 73,3 42,6 4,6 63 W23 1360 58,7 49,6 4,1 137 W24 1090 37,8 15,5 3,3 158 W25 510 38,4 31,0 0,6 26 W26 970 77,4 52,6 4,0 22 W27 910 26,9 33,8 4,0 101 W28 1590 61,8 87,8 1,7 89 W29 970 36,7 55,7 3,4 216 W30 1080 46,4 46,3 3,0 133 W31 1340 109,6 92,5 6,9 269
Tab. 28: Korrelation verschiedener Inhaltsstoffgruppen mit der TEAC im ABTS-
und DPPH-Assay
Stoffgruppe
R² ABTS
R² DPPH
Catechine 0,3608 0,1842 Epicatechine 0,1418 0,2624 Gesamtresveratrol 0,0079 0,0885 Gesamtanthocyane 0,0101 0,0245 Gesamtphenole 0,3590 0,7773
50
Bei der Korrelation der Gesamtphenole mit der antioxidativen Kapazität der
Proben ergab sich bei der Messung mit DPPH eine Korrelation von
R2=0,7773 (s. Abb. 26 und Tab. 29), während die Ergebnisse des ABTS-
Assays mit den Gesamtphenolgehalten nicht korrelierten.
Abb. 26: Korrelation Gesamtphenole-TEAC im DPPH Assay
y = 123,31x - 64,33R2 = 0,7773
0
500
1000
1500
2000
2500
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18
TEAC in mM Trolox
Ges
amtp
hen
ole
in m
g/l
Tab. 29: Konzentration von Gesamtphenolen; TEACDPPH
Nr.
TEACDPPH (mM Trolox)
Gesamtphenole(mg/l)
Nr.
TEACDPPH (mM Trolox)
Gesamtphenole (mg/l)
1 9,527 1130 17 8,142 870 2 13,474 1580 18 12,784 1400 3 14,554 1820 19 9,225 930 4 13,605 1910 20 8,174 840 5 11,969 1510 21 12,033 1620 6 10,783 1280 22 10,344 1090 7 10,857 1120 23 12,017 1360 8 11,334 1070 24 9,625 1090 9 10,357 1620 25 5,472 510 10 11,493 1600 26 7,927 970 11 15,759 1670 27 9,382 910 12 14,612 1770 28 12,380 1590 13 10,839 1220 29 8,139 970 14 7,655 1060 30 9,117 1080 15 14,157 1400 31 10,591 1340
16 13,579 1590
51
3.2.5 Vermessung von Rotweinfraktionen
Im Rahmen einer laufenden Dissertation an der Universität Wien wurden
Rotweine aktivitätsgeleitet fraktioniert und die Aktivität der Fraktionen an
glatten Muskelzellen des Endothels im Hinblick auf eine verstärkte Produktion
von NO vermessen [33,34]. Ziel der aktivitätsgeleiteten Fraktionierung sollte
die Isolierung des/der Inhaltsstoffe(s) von Rotwein sein, die für die antioxida-
tive Wirkung von Rotwein verantwortlich sind. So wurden zwei Rotweine der
Sorten Merlot (W3) und Zweigelt (W4) in einen Vorlauf (VL), in dem haupt-
sächlich Pflanzensäuren und -zucker angereichert waren, sowie eine stark rot
gefärbte Polyphenolfraktion (PP) getrennt und im ABTS-Assay untersucht
(s. Abb. 27, Tab. 30 und Abb. 28,Tab. 31, S. 52).
Abb. 27: TEAC von Fraktionen einer Merlotprobe im ABTS-Assay
0
50
100
150
200
250
Merlot VL PP
TE
AC TEACABTS
in %
Tab. 30: TEAC von Fraktionen einer Merlotprobe im ABTS-Assay
Merlot VL PP TEACABTS 10,29 3,87 22,40 TEACABTS in % 100,00 37,60 217,79
52
Abb. 28: TEAC von Fraktionen einer Zweigeltprobe im ABTS-Assay
0
20
40
60
80
100
120
140
160
Zweigelt VL PP
TE
AC TEACABTS
in %
Tab. 31: TEAC von Fraktionen einer Zweigeltprobe im ABTS-Assay
Zweigelt VL PP
TEACABTS 11,74 3,29 17,53 TEACABTS in % 100,00 28,03 149,36
Die antioxidative Kapazität der Fraktionen wurde mit jener der jeweiligen un-
fraktionierten Rotweine verglichen. Polyphenolfraktionen zeigten eine um bis
zu 117% höhere TEACABTS als der entsprechende Rotwein (dessen Aktivität
jeweils auf 100% gesetzt wurde), während der Vorlauf nur maximal 37% der
antioxidativen Kapazität des Rotweins erreichte. Die vorliegenden Ergebnisse
korrelierten gut mit jenen der laufenden Dissertation, dass die Polyphenol-
fraktionen sowohl eine hohe antioxidative Kapazität aufwiesen als auch eine
hohe NO-Produktion induzierten, wohingegen die Vorläufe in beiden Assays
nur eine sehr geringe Aktivität zeigten.
53
3.3. Statistische Vergleiche der TEAC
Alle statistischen Vergleiche wurden mit dem Programm Graph pad prism
durchgeführt, der P-Wert war kleiner als 0,05. Es wurde hinsichtlich ver-
schiedener Sorten, unterschiedlicher Jahrgänge, der Sorte Blaufränkisch im
Jahrgangsvergleich, verschiedener Anbaugebiete in Österreich und Sorten
aus unterschiedlichen Regionen verglichen.
3.3.1 Sortenvergleich
In der vorliegenden Arbeit sollte der Einfluss von unterschiedlichen Rebsorten
auf die TEAC in beiden Assays untersucht werden. Von den Sorten Blaufrän-
kisch, Zweigelt, Pinot noir und Sankt Laurent standen jeweils mehrere Muster
zur Verfügung.
Im Sortenvergleich erreichte Pinot noir mit einem Mittelwert von 10,562
TEACABTS den höchsten Wert, gefolgt von Blaufränkisch (BF) und Zweigelt.
Die Sorte Sankt Laurent zeigte mit 6,914 TEACABTS den niedrigsten Wert
(s. Abb. 29 und Tab. 32, S. 54).
Abb. 29: Sortenvergleich im ABTS-Assay
0
5
10
15
BF(10) Zweigelt(8) Pinot noir(3) St. Laurent (3)
TE
AC
in m
M T
rolo
x
54
Bei der Messung der langfristigen antioxidativen Kapazität wies die Sorte
Blaufränkisch mit 11,838 TEACDPPH die beste Wirkung auf, die mit jener von
Zweigelt weitgehend übereinstimmte. Pinot noir war etwas weniger aktiv und
Sankt Laurent zeigte mit einem Mittelwert von 8,208 die geringsten Effekte
(Tab. 32, Abb. 30). Einzig die Sorten Sankt Laurent und Blaufränkisch
unterschieden sich signifikant (P=0,026).
Abb. 30: Sortenvergleich im DPPH-Assay
0
5
10
15
20
BF(10) Zweigelt(8) Pinot noir(3) St. Laurent (3)
TE
AC
in m
M T
rolo
x
Tab. 32: Ergebnisse im Sortenvergleich
Sorte (n) ABTS DPPH
avg TEAC SA (±) avg TEAC SA (±) BF(10) 9,112 2,231 11,838 2,091
Zweigelt(8) 9,078 1,542 11,548 2,489 Pinot noir(3) 10,562 3,108 10,423 2,322
St. Laurent (3) 6,914 1,706 8,208 2,370
55
3.3.2 Vergleich verschiedener Jahrgänge
Hinsichtlich aller Rotweine in verschiedenen Jahrgängen waren nur geringe,
nicht signifikante Unterschiede festzustellen. Rotweine des Jahres 2005
zeigten sowohl bei der kurzfristigen Radikalfängerwirkung als auch beim
Endpunktassay die höchste Wirksamkeit. Rotweine aus 2004 wiesen die
niedrigsten TEACDPPH auf und Weine des Jahres 2006 zeigten die niedrigsten
TEACABTS (s. Tab. 33 und Abb. 31). Die geringere kurzfristige antioxidative
Kapazität der Weine 2006 ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass
die Weine zum Vermessungszeitpunkt noch sehr jung waren und sich bei
längerer Lagerung durch Kondensationsreaktionen eventuell weitere Inhalts-
stoffe bilden [12], die im ABTS-Assay relevant sind.
Tab. 33: Ergebnisse der unterschiedlichen Jahrgänge
Jahrgang (n) ABTS DPPH avg TEAC SA (±) avg TEAC SA (±) Rotwein 2004 (12) 8,639 2,392 10,335 2,719 Rotwein2005 (16) 9,087 1,950 11,433 2,401 Rotwein 2006 (3) 7,884 0,777 10,985 0,303
Abb. 31: Vergleich der unterschiedlichen Jahrgänge im ABTS- und
DPPH-Assay
0
2
4
6
8
10
12
14
Rotweine 2004 (12) Rotweine 2005 (16) Rotweine 2006 (3)
TE
AC
in
mM
Tro
lox
ABTS
DPPH
56
3.3.3 Vergleich der Sorte Blaufränkisch in verschiedenen Jahren
Bei der Sorte Blaufränkisch standen aus drei Jahrgängen mehrere Proben
zur Verfügung. Jahrgang 2004 und 2005 zeigten eine annähernd überein-
stimmende antioxidative Kapazität in beiden Assays, während Blaufränkisch
aus dem Jahr 2006 besonders im ABTS-Assay deutlich weniger aktiv war.
Die Unterschiede waren allerdings nicht signifikant (s. Abb. 32, 33; Tab. 34,
S. 57).
Abb. 32: Blaufränkisch im Jahrgangsvergleich im ABTS- Assay
0
2
4
6
8
10
12
14
BF2004 (3) BF2005 (5) BF2006 (2)
TE
AC
in
mM
Tro
lox
Abb. 33: Blaufränkisch im Jahrgangsvergleich im DPPH- Assay
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
BF2004 (3) BF2005 (5) BF2006 (2)
TE
AC
in
mM
Tro
lox
57
Tab. 34: Blaufränkisch im Jahrgangsvergleich im ABTS- Assay
Jahrgang (n) ABTS DPPH
avg TEAC SA (±) avg TEAC SA (±)
BF2004 (3) 9,400 2,607 12,123 3,365 BF2005 (5) 9,608 2,456 11,978 1,935
BF2006 (2) 7,440 0,143 11,059 0,390
3.3.4 Weinvergleich regional und Sortenvergleich nach Anbaugebiet
Beim Vergleich der Radikalfängerwirkung von Rotweinen aus verschiedenen
Anbaugebieten erreichten Rotweine aus dem Burgenland mit Mittelwerten
von 9,725 TEACABTS und 12,349 TEACDPPH die höchste antioxidative Kapazi-
tät gefolgt von Rotweinen aus Niederösterreich. Wiener Rotweine zeigten im
Durchschnitt die geringste Aktivität.
Tab. 35: Weinvergleich regional und Sortenvergleich nach Anbaugebiet
Region (n) ABTS DPPH avg TEAC SA (±) avg TEAC SA (±) BF NÖ (3) 8,622 1,329 11,722 1,594 BF Burgenland (6) 9,725 2,586 12,349 2,247 Zweigelt Wien (3) 8,265 0,779 10,850 2,355 Zweigelt NÖ (5) 9,565 1,751 11,967 2,736 Rotwein NÖ (12) 8,986 1,848 11,058 2,935 Rotwein Wien (12) 8,084 1,956 10,096 1,774 Rotwein Burgenland (6) 9,725 2,586 12,349 2,247 Rotwein Südtirol (1) 9,527 0,465 11,969 0,576
Beim Vergleich der Sorten aus verschiedenen Anbaugebieten war die Ten-
denz Burgenland > Niederösterreich > Wien ebenfalls festzustellen. Die
TEAC von Mustern von Blaufränkisch aus dem Burgenland war höher als von
Blaufränkisch aus Niederösterreich. Zweigelt aus Niederösterreich zeigte ge-
genüber Zweigelt aus Wien eine höhere antioxidative Kapazität.
58
Mit Ausnahme von TEACDPPH Wien-Burgenland (P=0,033) waren auch hier
die Unterschiede nicht signifikant (s. Tab. 35, S. 57, Abb. 34,35).
Abb.34: Vergleich von Weinen aus verschiedenen Regionen im ABTS-Assay
0
2
4
6
8
10
12
14
BF
NÖ
(3)
BF
Bur
genl
and
(6)
Zw
eige
ltW
ien
(3)
Zw
eige
ltN
Ö (
5)
Rot
wei
n N
Ö(1
2)
Rot
wei
nW
ien
(12)
Rot
wei
nB
urge
nlan
d(6
)
Rot
wei
nS
üdtir
ol (
1)
TE
AC
in m
M T
rolo
x
Abb.35: Vergleich von Weinen aus verschiedenen Regionen im DPPH-Assay
0
2
4
6
8
10
12
14
16
BF
NÖ
(3)
BF
Bur
genl
and
(6)
Zw
eige
ltW
ien
(3)
Zw
eige
ltN
Ö (
5)
Rot
wei
nN
Ö (
12)
Rot
wei
nW
ien
(12)
Rot
wei
nB
urge
nlan
d(6
)
Rot
wei
nS
üdtir
ol (
1)
TE
AC
mM
Tro
lox
59
3.3.5 Vergleich Österreichischer Rotweine mit Südafrikanischen Rot-
weinen
Durch die Vielfalt der Messmethoden der antioxidativen Kapazität hinsichtlich
Messungszeitpunkt, Probenaufbau etc. war es nur möglich, die Ergebnisse
der vorliegenden Arbeit mit denen der Studie von De Beer et al. [3] zu ver-
gleichen.
Dabei zeigten österreichische Rotweine eine vergleichbare antioxidative
Kapazität im Endpunktassay, während der TEACABTS etwas niedriger war
(s. Tab. 36 und Abb. 36). Auf die Problematik der Vergleichbarkeit von
Ergebnissen verschiedener Studien wird in der Diskussion näher ein-
gegangen (Kap. 4, S. 60).
Tab. 36: Vergleich von Weinen aus Südafrika und Österreich
ABTS SA (±) DPPH SA (±)
Avg W1-30 8,80 2,04 10,97 2,42 Südafrika 2003 14,92 11,61 Südafrika 2006 12,84 1,98
Abb. 36: Vergleich von Weinen aus Südafrika und Österreich
0
2
4
6
8
10
12
14
16
ABTS DPPH
TE
AC
in m
M T
rolo
x
Avg W1-30
Südafrika 2003
Südafrika 2006
60
4. DISKUSSION
In verschiedenen Studien wurde die antioxidative Kapazität von Rotweinen
auf unterschiedlichste Weise vermessen, z.B. mit ORAC, FRAP und unter-
schiedlichen Möglichkeiten des ABTS- bzw. DPPH-Assays [29]. Viele Metho-
den eigneten sich zwar für Messungen einzelner Muster, der Aufwand für
Serienanalysen war jedoch relativ hoch.
Ein Ziel der vorliegenden Arbeit war daher, zwei Methoden zur Messung der
Radikalfängerwirkung im Hinblick auf niedrigeren Reagenzienverbrauch und
höheren Probendurchsatz pro Zeiteinheit weiterzuentwickeln und zu
validieren.
Dazu wurden zunächst der DPPH-Assay und der ABTS-Assay für die
Messung in einem Mikrotiterplattenlesegerät adaptiert.
Der DPPH-Assay wurde im Hinblick für eine Endpunktmessung hinsichtlich
Messzeitpunkt, Mischungsart und -dauer, Haltbarkeit der Lösungen, Verdün-
nung der Rotweinproben sowie Intraday-, Interday-Reproduzierbarkeit und
Vergleichbarkeit der Messergebnisse mit Messungen im Küvettenspektro-
photometer validiert.
Es zeigte sich, dass die im Zuge dieser Arbeit entwickelte Methode des
DPPH-Assays (Bedingungen siehe Kapitel 2.2.1, S.13 ff.) bezüglich der
Messergebnisse mit der Studie von De Beer et al. [3] gut korrelierte.
Zwischen den im Mikrotiterplattenlesegerät und im Spektrophotometer
bestimmten TEAC-Werten wurde ein Korrelationsfaktor von 1,098± 0,102
ermittelt. Die Vorteile dieser Vorgangsweise lagen im geringen Chemikalien-
verbrauch (215µl versus 2ml pro Messung), im höheren Probendurchsatz pro
Zeiteinheit (96 well-Platte versus 1 Küvette), im geringeren Arbeitsaufwand
und einer sehr guten Reproduzierbarkeit, weil Mischschritte, Inkubation und
61
Messung automatisiert erfolgten und die Versuchsbedingungen somit bei
jeder Messung gleich waren.
Als zweite Methode wurde die Messung der Radikalfängerwirkung von
Rotweinen mit Hilfe von ABTS-Radikalkationen eingesetzt. Ziel war hier die
Erfassung der sofort einsetzenden Radikalfängerwirkung von Rotweinen, um
die Bedingungen im menschlichen Körper möglichst nachzuvollziehen.
Bei diesem Verfahren kam der Herstellung des ABTS-Radikalkations eine
wichtige Bedeutung zu, die, wie Studien gezeigt hatten [28,29], einen nicht
unbedeutenden Einfluss auf die Messergebnisse haben kann.
Die Herstellung des ABTS-Radikalkations über die Bildung eines Zwischen-
radikals mit Metmyoglobin hatte den Vorteil, dass sie gut etabliert war und die
Anwendung sich durch die Möglichkeit fertiger Kits relativ einfach, allerdings
nicht sehr kostengünstig gestaltete. In neueren Studien wurden andere
Methoden bevorzugt, weil sich der Assay nur für hydrophile Proben eignete
und durch die Bildung eines Zwischenradikals die quantitative Umsetzung
von ABTS zum Radikalkation nicht gewährleistet schien. Da die Probe bei
diesem Assay in der lag-Phase zugesetzt wurde konnte sie, wie in einer
Studie gezeigt worden war [29], zusätzlich mit dem Zwischenradikal reagie-
ren und so die Messergebnisse beeinflussen.
Die Herstellung mit ABAP unter Hitzeanwendung verlief sehr rasch und die
Methode erfasste sowohl lipophile als auch hydrophile antioxidative Substan-
zen, ein Problem stellte jedoch die mangelnde Stabilität der Radikallösung
dar. Es kam zu einem Absorptionsverlust von ca. 2% pro Stunde [32], der
eine Verwendung der hergestellten Lösung für Probenserien über den
ganzen Tag nicht ermöglichte.
Bei der Herstellung des ABTS-Radikalkations mit Mangandioxid konnte eine
„Zwei-Elektronenoxidation“ von ABTS zum Dikationradikal erfolgen, was die
stöchiometrische Reaktion mit Antioxidantien beeinträchtigte und somit die
Anwendung dieser Methode limitierte [29].
62
Die ABTS-Radikalkationherstellung auf elektrochemischem Weg in einer
„spektroelektrochemischen Dünnschichtzelle“ gewährleistete eine sehr
rasche und vollständige Umsetzung [12]. Voraussetzung war allerdings das
Vorhandensein eines entsprechenden Gerätes.
Am häufigsten kamen in neuerer Literatur die Generierung des ABTS-
Radikalkations mit H2O2 und Meerrettichperoxidase bzw. mit Kaliumperoxo-
disulfat zur Anwendung. Beide Methoden sind sehr gut validiert, eignen sich
sowohl für lipophile als auch für hydrophile Substanzgemische und kommen
für die Anwendung für breite Screenings in Frage. Aufgrund des geringeren
präparativen und finanziellen Aufwandes wurde in der vorliegenden Arbeit die
Radikalherstellung mit K2S2O8 gewählt.
Die Methode wurde für ein Mikrotiterplattenlesegerät adaptiert und ebenfalls
hinsichtlich Messzeitpunkt, Verdünnung der Rotweinproben, Temperatur,
Mischungsart und -dauer, Haltbarkeit der Lösungen sowie Intraday-, Interday-
Reproduzierbarkeit und Vergleichbarkeit der Messergebnisse mit Messungen
im Küvettenspektrophotometer validiert.
Es zeigte sich, dass die im Zuge dieser Arbeit adaptierte Methode des
ABTS-Assays (Kap. 2.2.2, S. 19) mit Messergebnissen der Studie von De
Beer et al. [3] in Küvettenspektrophotometern gut korrelierte (Korrelation
1,096±0,110). Vorteile der Methode waren wiederum der geringere Reagen-
zienverbrauch und damit ein geringerer finanzieller Aufwand, kleinere Pro-
benvolumina sowie die Möglichkeit, mehr Proben pro Zeiteinheit bearbeiten
zu können.
Mit den adaptierten Assays standen somit zwei Systeme zur Verfügung, die
radikalfangenden Wirkungen von Probeserien rasch und kostengünstig
testen zu können.
In einer Reihe von Studien war bereits nachgewiesen worden, dass Rotwein
aus verschiedenen Ländern eine gute antioxidative Kapazität besitzt und die
phenolischen Inhaltsstoffe zu einem großen Teil mitverantwortlich dafür sind
[3,6-22]. Es galt in der vorliegenden Arbeit diese Resultate an österreichi-
63
schem Rotwein zu bestätigen und Weine aus verschiedenen Anbaugebieten
in Österreich, unterschiedlichen Jahrgängen und Sorten hinsichtlich ihrer
Radikalfängerwirkung zu vergleichen. Das Inhaltsstoffspektrum wurde eben-
falls näher charakterisiert und dessen Einfluss auf die antioxidativen Eigen-
schaften des Untersuchungsmaterials geprüft.
Alle 30 untersuchten Rotweinmuster zeigten sowohl beim ABTS-Assay
(TEACABTS=5,135-13,363) als auch im DPPH- Assay (TEACDPPH=5,472-
15,759) eine gute Radikalfängerwirkung. Die höchste TEACDPPH von 15,759
wies Probe W11, ein Blaufränkisch aus dem Jahr 2004 vom Weingut
Kirnbauer auf, bei TEACABTS zeigte W12, ein Blaufränkisch 2005 von den
Vereinten Winzern mit 13,363 die höchste antioxidative Kapazität. Die nied-
rigsten Werte in beiden Assays wurden für Probe W25, ein Sankt Laurent aus
dem Jahr 2004 vom Weingut Mayer (TEACABTS=5,135, TEACDPPH=5,427)
ermittelt.
Im Vergleich der Messergebnisse beider Assays zeigten bis auf die Muster
W17, 18 und 19 alle Proben eine höhere TEACDPPH als TEACABTS. Ursache
dafür waren möglicherweise die unterschiedlichen Reaktionsgeschwindig-
keiten der Einzelkomponenten des Rotweins mit dem Radikal [37]. Bei der
Endpunktmessung nach 2h im DPPH-Assay hatte der Großteil der Reaktio-
nen ein Equilibrium erreicht im Gegensatz zur Kurzzeitmessung mit ABTS
nach 4min, was daher zu einer höheren TEACDPPH führte.
Im Jahrgangsvergleich wiesen Weine aus dem Jahr 2005 in beiden Assays
die höchste Aktivität auf (TEACABTS=9,087,TEACDPPH=11,433). Rotweine des
Jahres 2004 zeigten tendenziell die geringste TEACDPPH (10,335) und jene
aus 2006 die niedrigste TEACABTS (7,884).
Tests von reinsortigen Rotweinen aus den Sorten Blaufränkisch, Zweigelt,
Sankt Laurent und Pinot noir untersuchten sortenspezifische Unterschiede:
Blaufränkisch zeigte beim Endpunktassay (TEACDPPH=11,838), Pinot noir
64
beim Kurzzeitassay (TEACABTS=10,562) die höchste Aktivität, während Sankt
Laurent in beiden Testsystemen die geringsten Werte erreichte (TEACDPPH
=8,208, TEACABTS=6,914) und sich im DPPH-Assay signifikant (P=0,026) von
Blaufränkisch unterschied. Obwohl für die anderen Sorten keine signifikanten
Unterschiede feststellbar waren, zeigte sich eine deutliche Tendenz, nach der
die Wirkstärke beim Endpunktassay Blaufränkisch > Zweigelt > Pinot noir>
Sankt Laurent und beim ABTS-Assay Pinot noir > Blaufränkisch > Zweigelt >
Sankt Laurent war.
Hinsichtlich der Anbaugebiete schien das Burgenland die beste Region für
Rotweine mit hoher Radikalfängerwirkung zu sein. So zeigte Wein aus dieser
Gegend im Mittel die höchste Kapazität (TEACDPPH=12,349,
TEACABTS=9,725), die Aktivität von Rotweinen aus Niederösterreich war
etwas geringer während Muster aus Wien die geringsten Werte erreichten
(TEACDPPH=10,096, TEACABTS=8,084). Allerdings war nur der Unterschied
Burgenland-Wien im DPPH-Assay signifikant (P= 0,033). Der Trend Burgen-
land > Niederösterreich > Wien wurde auch im Vergleich von Zweigelt aus
NÖ und Wien sowie von Blaufränkisch aus dem Burgenland und NÖ
beobachtet.
Weiters wurde der Zusammenhang von der Radikalfängerkapazität mit den
Konzentrationen verschiedener Inhaltsstoffgruppen untersucht. Im Einklang
mit der Literatur [3,4,6,11,12,19,20] war eine gute Korrelation der Gesamt-
phenolgehalte (510-1910 mg/l) mit der TEACDPPH (5,472-15,759) von
R2=0,773 festzustellen. Die erheblich geringere Korrelation von Gesamtphe-
nolgehalt mit der TEACABTS (R2=0,359) erklärt der Umstand, dass viele
Inhaltsstoffe des Rotweins länger als 4min. benötigen, um ein Reaktions-
equlibrium zu erreichen [35].
Der Gehalt von Einzelkomponenten wie Catechinen, Epicatechinen und
Gesamtresveratrol zeigte keine Korrelation mit der Radikalfängerwirkung der
Proben.
65
Zusätzlich sollten die vorliegenden Ergebnisse mit Resultaten von Rotweinen
aus anderen Ländern verglichen werden. Dabei bestand das Problem, dass
es zwar mannigfache Literatur über die Messung der antioxidativen Kapazität
von Rotweinen aus zahlreichen Ländern mit dem ABTS- oder DPPH-Assay
gibt, aber zahlreiche Variationen dieser Messmethoden aufgrund von
Unterschieden in Messungszeitpunkt, Radikalherstellung, Temperatur, Ver-
dünnung der Lösungen, Messwellenlänge etc. zur Anwendung kamen. Damit
sind die Resultate kaum vergleichbar und es zeigt sich deutlich die Notwen-
digkeit der Entwicklung einer standardisierten Methode, um Untersuchungen
von Rotweinen aus verschiedenen Ländern in Zukunft besser vergleichen zu
können.
Dennoch war ein Vergleich der Ergebnisse von Österreichischen Rotweinen
mit Resultaten von Südafrikanischen Rotweinen aus Studien von De Beer et
al. [3,10] möglich.
Österreichischer Rotwein erreichte im Vergleich mit jenen aus Südafrika
ähnlich hohe Werte im TEACDPPH (Mittelwerte 10,965 versus 11,608),
während die TEACABTS etwas niedriger war (Mittelwerte 8,797 versus 14,916
bzw. 12,84).
66
5. ZUSAMMENFASSUNG
Ziel dieser Arbeit war es, zwei Methoden zur Messung der Radikalfängerwir-
kung von Rotweinen für ein Mikrotiterplattenlesegerät zu adaptieren und 30
Österreichische Rotweine unterschiedlicher Herkunft, Sorten und Jahrgänge
damit zu untersuchen.
Zur Erfassung der sofortigen Radikalfängerwirkung wurde der ABTS-Assay
eingesetzt, eine Endpunktmessung erfolgte mit dem adaptierten DPPH-
Assay. Die Validierung beider Methoden erfolgte hinsichtlich unterschied-
licher Messparameter. Bezüglich der Vergleichbarkeit der Messresultate mit
jenen, die entsprechend der Studie von De Beer et al. [3] erhalten wurden,
konnte eine gleichwertige Reproduzierbarkeit und Messgenauigkeit fest-
gestellt werden bei gleichzeitig kürzerem Zeitaufwand, geringerem Chemi-
kalienverbrauch und weitgehender Automatisierung der Arbeitsschritte.
30 österreichische Rotweine wurden mit dem weiterentwickelten DPPH-
Assay und dem ABTS-Assay vermessen. Mit Ausnahme von Pinot noir zeig-
ten alle Weine eine höhere totale antioxidative Kapazität (TEACDPPH) als die
sofort einsetzende Radikalfängerwirkung (TEACABTS). Im Sortenvergleich
erreichte Pinot noir die höchste TEACABTS, Blaufränkisch die höchste
TEACDPPH. Sankt Laurent zeigte in beiden Assays die niedrigste Kapazität.
Sowohl im Jahrgangsvergleich, als auch beim Vergleich der Anbaugebiete
konnten mit Ausnahme der TEACDPPH von Weinen aus dem Burgenland und
Wien, die sich signifikant unterschieden, nur Trends hinsichtlich der TEAC
festgestellt werden. So zeigte Wein aus dem Burgenland die höchste TEAC.
Etwas niedriger war die Kapazität von Weinen aus Niederösterreich und
Proben aus Wien wiesen die geringste Aktivität auf. Rotwein aus dem Jahr
2005 zeigte in beiden Assays die höchste TEAC, der Jahrgang 2006 hatte
die niedrigste TEACABTS und jener aus 2004 die geringste TEACDPPH.
67
Es zeigte sich eine gute Korrelation zwischen Gesamtphenolgehalt und der
totalen antioxidativen Kapazität TEACDPPH (r2=0,773) der Proben, keine
Korrelationen ergaben sich zwischen TEAC und den Konzentrationen von
Resveratrol, Catechin, Epicatechin und Anthocyanen in den Proben.
Im Ländervergleich mit südafrikanischen Rotweinen erreichten österrei-
chische Rotweine vergleichbare TEACDPPH und geringere TEACABTS.
68
6. LITERATURVERZEICHNIS
[1] Aktories A, Förstermann U, Hofmann F, Forth W. Allgemeine und
spezielle Pharmakologie und Toxikologie. 9. Auflage, München: Ver-
lag Urban & Fischer, Elsevier 2006.
[2] Kampa M, Nistikaki A, Tsaousis V, Maliaraki N, Notas G, Castanas E. A
new automated method for the determination of the Total Antioxidant
Capacity (TAC) of human plasma, based on the crocin bleaching assay.
BMC Clin Pathology 2002;2:3.
[3] De Beer D, Joubert E, Gelderblom WCA, Manley M. Antioxidant Activ-
ity of South African Red and White Cultivar Wines: Free Radical
Scavenging. J Agric Food Chem 2003;51:902-909.
[4] Villaño D, Fernández-Pachòn MS, Troncoso AM, Garcìa-Parilla MC.
The antioxidant activity of wines determined by the ABTS•+ method:
influence of sample dilution and time. Talanta 2004;64:501-509.
[5] Katalinić V, Milos M, Modun D, Musić I, Boban M. Antioxidant effec-
tiveness of selected wines in comparison with (+)-catechin. Food
Chem 2004;86:593-600.
[6] Landrault N, Poucheret P, Ravel P, Gasc F, Cros G, Teissedre PL.
Antioxidant Capacities and Phenolic Levels of French Wines from Dif-
ferent Varieties and Vintages. J Agric Food Chem 2001;49:3341-
3348.
[7] Simonetti P, Pietta P, Testolin G. Polyphenol Content and Total Anti-
oxidant Potential of Selected Italian Wines. J Agric Food Chem
1997;45:1152-1155.
69
[8] Pellegrini N, Simonetti P, Gardana C, Brenna O, Brighenti F, Pietta F.
Polyphenol Content and Total Antioxidant Activity of Vini Novelli
(Young Red Wines). J Agric Food Chem 2000;48:732-735.
[9] Minussi RC, Rossi M, Bologna L, Cordi L, Rotilio D, Pastore GM,
Durán N. Phenolic compounds and total antioxidant potential of com-
mercial wines. Food Chem 2003;82:409-416.
[10] De Beer D, Joubert E, Marais J, Manley M. Unravelling the Antioxi-
dant Capacity of Pinotage Wines: Contribution of Phenolic Com-
pounds. J Agric Food Chem 2006;54:2897-2905.
[11] Arnous A, Makris DP, Kefalas P. Correlation of Pigment and Flavanol
Content with Antioxidant Properties in Selected Aged Regional Wines
from Greece. J Food Compos Anal 2002;15:655-665.
[12] Paixão N, Perestrelo R, Marques J, Câmara J. Relationship between
antioxidant Capacity and total Phenolic content of red, rosé and white
wines. Food Chem 2007;105:204-214.
[13] Pinto PC, Saraiva ML, Reis S, Lima JL. Automatic sequential deter-
mination of the hydrogen peroxide scavenging activity and the evalua-
tion of the antioxidant potential by the 2,2`-azinobis(3-
ethylbenzothiazoline-6-sulfonic acid) radical cation assay in wines by
sequential injection analysis. Anal Chim Acta 2005;531:25-32.
[14] Campos AM, Lissi EA. Total antioxidant Potential of Chilean Wines.
Nutr Res 1996;3:385-389.
[15] Staško A, Polovka M, Brezová V, Biskupič S, Malík F. Tokay wines as
scavengers of free radicals (an EPR study). Food Chem
2006;96:185-196.
70
[16] Katalinić V, Milos M, Modun D, Musić I, Boban M. Antioxidant effec-
tiveness of selected wines in comparison with (+)-catechin. Food
Chem 2004;86:593-600.
[17] Larrauri JA, Sánchez-Moreno C, Rupérez P, Saura-Calixto F. Free
Radical Scavenging Capacity in the Aging of Selected Red Spanish
Wines. J Agric Food Chem 1999;47:1603-1606.
[18] Alonso ÁM, Domínguez C, Guillén DA, Barroso CG. Determination of
Antioxidant Power of Red and White wines by a New Electrochemical
Method and Its Correlation with Polyphenol Content. J Agric Food
Chem 2002;50:3112-3115.
[19] Fernández-Pachòn MS, Villaño D, Garcìa-Parilla MC, Troncoso AM.
Antioxidant activity of wines and relation with their polyphenolic com-
position. Anal Chim Acta 2004;513:113-118.
[20] Rivero-Pérez MD, Muñiz P, González-Sanjosé ML. Antioxidant Profile
of Red Wines Evaluated by Total Antioxidant Capacity, Scavenger Ac-
tivity, and Biomarkers of Oxidative Stress Methodologies. J Agric
Food Chem 2007;55:5476-5483.
[21] Villaño D, Fernández-Pachòn MS, Troncoso AM, Garcìa-Parilla MC.
The antioxidant activity of wines determined by the ABTS•+ method:
influence of sample dilution and time. Talanta 2004;64:501-509.
[22] Villaño D, Fernández-Pachòn MS, Troncoso AM, Garcìa-Parilla MC.
Influence of enological practices on the antioxidant activity of wines. J
Agric Food Chem 2006;95:394-404.
[23] Wagner KH, Haberzettl C, Elmadfa I. Antioxidative capacity and poly-
phenol content of Austrian wines and grape juices considering sulfuri-
zation. Ernährung 2000;24:251-256.
71
[24] Renaud S, De Lorgeril M. Wine alcohol, platelets, and the French
paradox for coronary heart disease. The Lancet 1992;339:1523-1526.
[25] Cooper KA, Chopra M, Thurnham DI. Wine polyphenols and promo-
tion of cardiac health. Nutr Res Rev 2004, 17:111-129
[26] Rice-Evans C, Miller NJ, Paganga G. Antioxidant properties of pheno-
lic compounds. Trends Plant Sci 1997; 2,4:152-159.
[27] Soleas GJ, Tomlinson G, Diamandis EP, Goldberg DM. Relative Contri-
bution of Polyphenolic Constituents to the Antioxidant Status of Wines:
Development of a Predictive Model. J Agric Food Chem 1997;45:3995-
4003
[28] Sanchez-Moreno C. Review: Methods Used to Evaluate the Free
Radical Scavenging Activity in Foods and Biological Systems. Food
Sci Technol Int 2002;8:121-137.
[29] Re R, Pellegrini N, Proteggente A, Pannala A, Yang M, Rice- Evans
C. Antioxidant Activity Applying an Improved ABTS Radical Cation
Decolorisation Assay. Free Radical Bio Med 1999;26:1231-1237.
[30] Iveković D, Milardowić S, Roboz M, Grabarić BS. Evaluation of the
antioxidant activity by flow injection analysis method with electro-
chemically generated ABTS radical cation. Analyst 2005; 130:708-
714.
[31] Schlesier K, Harwart M, Böhm V, Bitsch R. Assessment of Antioxidant
Activity by Using Different In Vitro Methods. Free Radical Res
2002;36:177-187.
[32] Van den Berg R, Haenen GRMM, Van den Berg H, Bast A. Applicabil-
ity of an improved Trolox equivalent antioxidant capacity (TEAC) as-
72
say for evaluation of antioxidant capacity measurements of mixtures.
Food Chem 1999;66:511-517.
[33] Donath O, Schmitt CA, Wendelin S, Eder R, Reznicek G, Dirsch VM.
Pharmakological effect of fractions from austrian red wines. Young
Scientists´Meeting – Future Trends in Phytochemistry, Bad Herrenalb,
2008.
[34] Donath O, Schmitt CA, Wendelin S, Eder R, Reznicek G, Dirsch VM.
Influence of fractions from Austrian red wines on the endothelial nitric
oxide synthase. 24th International Conference on Polyphenols, Sala-
manca 2008.
[35] Ozgen M, Reese RN, Tulio Jr. AZ, Scheerens JC, Miller AR. Modified
2,2-Azino-bis-3-ethylbenzothiazoline-6-sulfonic Acid (ABTS) Method
to Measure Antioxidant Capacity of Selected Small Fruits and Com-
parison to Ferric Reducing Antioxidant Power (FRAP) and 2,2`-
Diphenyl-1-picrylhydrazyl (DPPH) Methods. J Agric Food Chem
2006;54:1151-1157.
73
ANHANG
Tabellenverzeichnis
Tab. 1 Weine Zuordnung 10
Tab. 2 Verdünnungsschema der Troloxstammlösung 14
Tab. 3 Befüllung der Titerpaltte im DPPH-Assay 16
Tab. 4 Messung DPPH-Assay 16
Tab. 5 Messbereiche im ABTS-Assay 21
Tab. 6 Wiederholpräzision bei der Vermessung von Trolox-
lösungen im DPPH-Assay 23
Tab. 7 Kinetik von Troloxlösungen im DPPH-Assay 23
Tab. 8 Kinetik von drei Rotweinproben im DPPH-Assay 24
Tab. 9 Vermessung einer Rotweinprobe innerhalb einer Platte im
DPPH-Assay 25
Tab. 10 Relative Absorption der Proben im DPPH-Assay 27
Tab. 11 Vergleich der Rel Abs von Troloxstammlösungen an zwei
Geräten 29
Tab. 12 Vergleich der TEAC einiger Rotweinproben im DPPH-
Assay auf unterschiedlichen Messgeräten 29
Tab. 13 Stabilität der Troloxstammlösung im DPPH-Assay 30
Tab. 14 Intraday-Reproduzierbarkeit der TEAC im DPPH-Assay 31
Tab. 15 Interday-Reproduzierbarkeit der TEAC im DPPH-Assay 32
Tab. 16 Wiederholpräzision bei der Vermessung Troloxlösungen
im ABTS-Assay 35
Tab. 17 TEAC verschiedener Verdünnungen von vier Rotwein-
proben im ABTS-Assay 36
Tab. 18 Absorptionsverlust der verdünnten ABTS•+-Lösung 38
Tab. 19 Kinetik von einer Rotweinprobe im ABTS-Assay 39
Tab. 20 Kinetik von Troloxlösungen im ABTS-Assay 40
Tab. 21 Vergleich der Rel Abs von Troloxstammlösungen an
zwei Geräten 41
74
Tab. 22 Stabilität von Troloxstammlösungen im ABTS-Assay 42
Tab. 23 Intraday-Reproduzierbarkeit der TEAC im ABTS-Assay 42
Tab. 24 Interday-Reproduzierbarkeit im ABTS-Assay 43
Tab. 25 Ergebnisse der Rotweinvermessungen mit DPPH 45
Tab. 26 Ergebnisse der Rotweinvermessungen mit ABTS 46
Tab. 27 Inhaltsstoffe der untersuchten Rotweine 49
Tab. 28 Korrelation verschiedener Inhaltsstoffgruppen mit der
TEAC im ABTS- und DPPH-Assay 49
Tab. 29 Konzentration von Gesamtphenolen; TEACDPPH 50
Tab. 30 TEAC von Fraktionen einer Merlotprobe im ABTS-Assay 51
Tab. 31 TEAC von Fraktionen einer Zweigeltprobe im ABTS-Assay 52
Tab. 32 Ergebnisse im Sortenvergleich 54
Tab. 33 Ergebnisse der unterschiedlichen Jahrgänge 55
Tab. 34 Blaufränkisch im Jahrgangsvergleich im ABTS-Assay 57
Tab. 35 Weinvergleich regional und Sortenvergleich nach
Anbaugebiet 57
Tab. 36 Vergleich von Weinen aus Südafrika und Österreich 59
75
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1 Strukturvoraussetzungen für eine Radikal-
fängerwirkung von Flavonoiden 3
Abb. 2 Wichtige Inhaltsstoffe in Rotwein 5
Abb. 3 Reaktionsschema DPPH˙ mit Phenol 6
Abb. 4 Reaktionsschema ABTS˙+ mit Phenol 7
Abb. 5 Absorptionsmaxima ABTS [29] 8
Abb. 6 Befüllung der Mikrotiterplatte im DPPH-Assay 15
Abb. 7 Kalibrationsgerade zur Berechnung der TEAC 17
Abb. 8 Befüllung der Mikrotiterplatte im ABTS-Assay 20
Abb. 9 Linearität der Messwerte von Troloxlösungen im
DPPH-Assay 23
Abb. 10 Kinetik von Troloxlösungen im DPPH-Assay 24
Abb. 11 Kinetik von drei Rotweinproben im DPPH-Assay 24
Abb. 12 Relative Absorption der Proben im DPPH-Assay 27
Abb. 13 Vergleich der Rel Abs von Troloxstammlösungen an
zwei Geräten 28
Abb. 14 Vergleich der TEAC einiger Rotweinproben im DPPH-
Assay auf unterschiedlichen Messgeräten 29
Abb. 15 Stabilität der Troloxstammlösung im DPPH-Assay 30
Abb. 16 Linearität der Messwerte von Troloxlösungen im
ABTS-Assay 34
Abb. 17 TEAC verschiedener Verdünnungen von vier Rotwein-
proben im ABTS-Assay 36
Abb. 18 Einfluss der Temperatur ABTS-Assay 37
Abb. 19 Kinetik von einer Rotweinprobe im ABTS-Assay 39
Abb. 20 Kinetik von Troloxlösungen im ABTS-Assay 40
Abb. 21 Vergleich der Rel Abs von Troloxstammlösungen an
zwei Geräten 41
76
Abb. 22 Stabilität von Troloxstammlösungen im ABTS-Assay 42
Abb. 23 TEAC Österreichischer Rotweine im DPPH-Assay 44
Abb. 24 TEAC Österreichischer Weine im ABTS-Assay 47
Abb. 25 Vergleich Weinvermessungen ABTS, DPPH 48
Abb. 26 Korrelation Gesamtphenole-TEAC im DPPH-Assay 50
Abb. 27 TEAC von Fraktionen einer Merlotprobe im ABTS-Assay 51
Abb. 28 TEAC von Fraktionen einer Zweigeltprobe im ABTS-Assay 52
Abb. 29 Sortenvergleich im ABTS-Assay 53
Abb. 30 Sortenvergleich im DPPH-Assay 54
Abb. 31 Vergleich der unterschiedlichen Jahrgänge im ABTS-
und DPPH-Assay 55
Abb. 32 Blaufränkisch im Jahrgangsvergleich im ABTS-Assay 56
Abb. 33 Blaufränkisch im Jahrgangsvergleich im DPPH-Assay 56
Abb. 34 Vergleich von Weinen aus verschiedenen Regionen im ABTS-Assay 58
Abb. 35 Vergleich von Weinen aus verschiedenen Regionen im
DPPH-Assay 58
Abb. 36 Vergleich von Weinen aus Südafrika und Österreich 59
77
Lebenslauf
Persönliche Daten:
Name Anna Waldmann
Geburtstag 13.10.1983, geb. in Wien
Wohnhaft A-3032 Eichgraben, Auhofstr. 15/4/8
Telefon +43 650/511 91 38
E-Mail [email protected]
Ausbildung:
09/1990- 06/2003 Rudolf Steiner - Schule Wien Pötzleinsdorf
Juni 2003 Matura mit gutem Erfolg
10/2003- 08/2008 Studium der Pharmazie, Universität Wien
08/2008 Diplomprüfung
02/2006 3 wöchige Exkursion nach Costa Rica (Gift-, Nutz-,
Heilpflanzen)
09/2008 3 wöchige TCM- Exkursion nach Chengdu (China)
07/2001 Ferialarbeit Kwizda- Pharmahandel Wien
08/2007 Ferialarbeit Apotheke Neulengbach
03/2007-06/2008 3 Semester Tutor im Praktikum „Gewinnung und in-
strumentelle Analytik biogener Arzneimittel“
Veröffentlichungen
Waldmann A, Donath O, Eder R, Krenn L. Antioxidant Properties of Austrian
Red Wines. 24th International Conference on Polyphenols, Salamanca (Spain)
2008.