Dokumentation
Workshop „Sicher zur Diagnose“BDH-Tagung „Let‘s Work“ am 20.10.2007 in Gelsenkirchen Variierter Auszug aus der PP-Präsentation für Workshop_TeilnehmerInnenals Erinnerungsstütze und Strategieleitplan für die Befunderhebungin der Heilpraktikerprüfung und in der Praxis des Heilpraktikers
von HP Jürgen Sengebusch und HP Michael Herzog
© Alle Rechte (für alle Medien, auch auszugsweise) bei den Autoren.
Sicher zur Diagnose Sengebusch / Herzog Hufeland-Schule Senden
Sie müssen die Diagnose nicht aus der Tasche ziehen!Sie haben Zeit,um eine nachvollziehbare Befund-Erhebung zu präsentieren !Sie brauchen keine fertige Diagnose !Sie müssen eine stichfeste,gut begründete Verdachtsdiagnose erarbeiten !
Sie müssen die Diagnose nicht alleine ermitteln!Sie können / sollten Fremdbefunde(Labor, ärztl. Befunde,Geräte)zur Absicherung hinzuziehen !
Sicher zur Diagnose Sengebusch / Herzog Hufeland-Schule Senden
Handwerkszeug
Anamnese
Untersuchung
Labor
Blickdiagnose
Bildgebende Verfahren
Sicher zur Diagnose Sengebusch / Herzog Hufeland-Schule Senden
Blickdiagnose
Was sehe ich nicht ?
Farbgebung original?Fototechn.Verschattungen, Spiegelungen etc. abklären!
Beibefunde von Belang ?
Fotoausschnitt
ungünstig ?
Situationsbefund und seine Entwicklung !
Differenzialdiagnoseund Abgrenzung
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Blickdiagnose : Darf‘s ein bisschen mehr sein? (als nur ein Bild)
Ein Befund... Verschiedene Ausprägungen.Beispiel: Erythema nodosum
Sicher zur Diagnose Sengebusch / Herzog Hufeland-Schule Senden
Blickdiagnose : Darf‘s ein bisschen mehr sein? (als nur ein Bild)
Ein Befund... Verschiedene Ausprägungen.Beispiel: Lupus erythemat.
Sicher zur Diagnose Sengebusch / Herzog Hufeland-Schule Senden
Blickdiagnose : Darf‘s ein bisschen mehr sein? (als nur ein Bild)
Ein Befund... Verschiedene Ausprägungen.Beispiel: Herpes
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Anamnese
Produktiv:• Genaue Beleuchtung / Differenzierung des Eingangssymptoms • Vegetative Basisanamnese • Begründung der Frage / Aufdecken des Fragemotivs• Gezielte Wahl zwischen offenen und geschlossenen Fragen• Offenlegung der Anamnese-Strategie• Resümieren, Sondieren, Gewichten
Unproduktiv:• Start mit Sozialanamnese• Start mit Begleitsymptomen
• Fragen, deren Beantwortung Sie nicht auswerten können
• Rhetorische, verneinende oder suggestive Fragen• Verschließen der Gedankengänge gegenüber den Prüfern• Verbindung mehrere Aspekte in einer Frage
Körperliche Untersuchung
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Körperliche Untersuchung
Produktiv:• Begründete Unterbrechung der Anamnese durch KU• Klares schrittweises Vorgehen (z.B. Inspektion Auskultation ...)• Erläutern aller Handlungen („Demonstration“)• Praxisorientierung• Patientenkontakt• Erläuterung der Ergebnisse (pathol. / physiol.)
Unproduktiv:• Untersuchung von Organen ohne konkreten Anlass• inkomplette / komplette KU
• schweigende Demonstration• dyspraktisches Vorgehen
• Berührungsangst, Zaghaftigkeit
• Verschließen der Gedankengänge gegenüber den Prüfern
Laborbefunde
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Labor(befunde)
Produktiv:• ToDo-List parallel zur Anamnese führen• gezielte Werte begründet ermitteln (lassen)
• ggf. Quasi-Situationen konstruieren • Laborbefunde auswerten und differenzieren können• sicher in der Blutentnahme sein
Unproduktiv:• „Verlegenheitsscreening“
• sich auf genaue Werte festlegen lassen
• dyspraktisches Vorgehen; Unterbrechung der Anamnese
Labor2
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Labor(befunde)
Praxisstandards: Hämoccult, Urinstix, Sediment, BSG
Labor3
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Labor: Auftragsbogen (Bsp.): relevante Werte auswählen !
Abb.: Monovette
Labor4
Sicher zur Diagnose Sengebusch / Herzog Hufeland-Schule Senden
Labor: Parameter richtig zuordnen !
Anämie-LaborErys, Retikulozyten, Hb, Hk, MCV, MCH, MCHC / Fe, Ferritin, Transferrin
EntzündungsparameterDiff BB, BSG, CRP, Immunglobuline
Leber-Profil-GT, GPT, GOT, GLDH, LDH, AP, Bili gesamt, Fibrinogen, CHE, Proteine
Pankreas-ProfilLipase, Amylase
Nieren-ProfilKreatinin, Harnsäure, Harnstoff, E‘lyte, Proteine, Chol, Triglyceride
Elektrolyt-ProfilCalcium, Kalium, Natrium, Magnesium, Phosphor
Abb.: Bsp. Laborbericht
Sicher zur Diagnose Sengebusch / Herzog Hufeland-Schule Senden
Bildgebende Verfahren, weitere Diagnostik
Produktiv:• ToDo-List parallel zur Anamnese führen• gezielt Maßnahmen mit Verdachtsdiagnosen begründen
• Patient nach weiterer Diagnostik „zurückholen“ ! • Abschlusstechnik anwenden
Unproduktiv:• „Verlegenheitsscreening“
• Abschluss offen lassen
Abschlusstechnik
1Sicher zur Diagnose Sengebusch / Herzog Hufeland-Schule Senden
Abschlusstechnik 1
Schließen Sie die Befundung gezielt und resümierend ab, z.B. unter Berücksichtigung der folgenden Aspekte:
•Was hat Ihre Befundergebung ergeben Verdachtsdiagnose / definitive Diagnose?
• Ergeben alle erhobenen Befunde ein schlüssiges Bild in diesem Sinne? Oder: Bleiben Symptome / Befunde ohne Erklärung Weitere Abklärung !
• Was ist evt. zu tun, damit der Verdacht erhärtet / in einen Beweis umgewandelt werden kann (z.B. ärztliche Untersuchung, Labor)?
Abschlusstechnik2
Sicher zur Diagnose Sengebusch / Herzog Hufeland-Schule Senden
Abschlusstechnik 2
•Was ist akut (Notfall?), mittel- und längerfristig (mit dem Patienten, seinem Umfeld etc.) zu tun ?• Was tun Sie als HP, was tut der Arzt dabei?
• Wie ist die Prognose?• Welche Hintergründe lassen sich erklären?• Welche Probleme bei der Diagnose / Behandlung ergeben sich ?
• Wie haben Sie sich bei der Befund-Erhebung gefühlt / angestellt...? Wo haben Sie Fehler gemacht, Dinge versäumt ? > Was werten Sie als untypisch beim vorgestellten Fall / hätten Sie anders erwartet ?
Fall 1b
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Fall 1
Handwerker, 36 Jahre, seit drei Tagen zunehmende Schwäche im rechten Arm.
Strategie:•Rasche Begutachtung der klar lokalisierten Beschwerden
•Funktionsprüfungen und genaue anamnestische DD des Eingangssymptoms
•Erst bei unzureichendem Befund weitere Anamnese
Fall 2b
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Fall 2
Frau, 78 Jahre, seit vier Wochen „Unwohlsein“
Strategie:• Genaue anamnestische DD des Eingangssymptoms
• Basisanamnese
• Befundung der Begleitsymptome
• ggf. Untersuchungen gemäß der anamnestischen Befunde
• ggf. weitere Anamnese
Fall 3b
Sicher zur Diagnose Sengebusch / Herzog Hufeland-Schule Senden
Fall 3
Kind, 13 Monate, „schreit ungewöhnliche laut und viel seit gestern Abend“
Strategie:• Körperliche Untersuchung der wichtigsten / häufig betroffenen Organe (Bauch, Ohr, evt. Neurologischer Status)
• Fremdanamnese (Eltern): Zeitraum, Provokation der Schmerzen durch Lageänderung etc., betroffene Geschwister u.a.
• Entscheidung über weiteres Vorgehen
DD
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Differenzialdiagnose: Mögliche Wege
Leitsymptom Organsystem mögliche Erkrankungen weitere anamnestische Ausleuchtung Verdachtsdiagnose
Leitsymptom Art der Erkrankung (z.B. Entz., zehrende Erkr. o.a.) Organsystem weitere Ausleuchtung Verdachtsdiagnose
Leitsymptom genaueste Detailausleuchtung des Symptoms mögliche Erkrankungen oder/und Organsysteme weitere Ausleuchtung Verdachtsdiagnose
DD
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Differenzialdiagnose: Vorgehen
Mögliches betroffenes
Organsystem
Mögliches betroffenes
Organsystem
Mögliches betroffenes
Organsystem
Leitsymptom
Wahrscheinlichste Mglk.
Relevante krankheitsspezifische
Leitsymptome
Relevante organspezifische
Leitsymptome
Verdachtsdiagnose
Falsch ?zurück
Untermauerung Labor und körperl. US
Falsch ? zurück
DD Beispiel
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Differenzialdiagnose Beispiel
Leber, Gallenwege und
Gallenblase
Weitere Fragen, z.B.:· Erbrechen ?· Übelkeit?· Nahrungsintoleranzen ?· Punktgenaue Druckdolenz ?· Stress ?· Noxen, Rauchen? · u.a.
Peritoneum
Endokrinum
Milz
Nieren- und
Harnwege
Magen, Dünndar
m
Genitale
Bauchschmerz
Bauch-gefäße
Herz Dickdarm, Sigmoid, Rectum
Pankreas
Weitere Differenzierung / Einkreisung
Persona
Michael Herzoggeb. 1958 Heilpraktiker Diplom-Theologe
seit 1988 in eigener Praxis tätigmit den Schwerpunkten Augendiagnose, klassische Naturheilverfahren, Reflexzonentherapie,Colon-Hydro-Therapie, Ozontherapie u.a.
seit 1989 in der Ausbildung tätigSchwerpunkte: Grundausbildung für HeilpraktikerInnen, Naturheilkunde, Labor, Augendiagnose
seit 1997 Leitung der Hufeland-Schule Senden
Mit Elvira Bierbach Herausgeber des Standardwerkes "Handbuch Naturheilkunde" (Urban & Fischer / Elesevier; 2005)
Direktkontakt : Michael.Herzog(at)hufelandschule.de
Jürgen SengebuschGeb. 1962 HeilpraktikerDiplom-Pädagoge und Sexualpädagoge
Trainer, Berater und Konzeptentwickler, Veröffentlichungen u.a. in den Bereichen Prävention und Gesundheitsförderung, Organisations-, Team- und Persönlichkeitsentwicklung, Moderation und Kommunikation, Chat- und Forumsmoderator; Lebensberatung für Fragen zu Sexualität, Gesundheit und Lebensgestaltung
Prüfungstrainer an der Hufeland-Schule Senden.Außerdem Grundausbildung für HeilpraktikerInnen; Gestaltung der Internet-Präsenz der Schule; Einzelcoachings
Gemeinsam mit Ulrike Bastian Autor des Buches „Crashkurs Heilpraktikerprüfung“ - Übungen, Checklisten, Prüfungstipps" (Urban & Fischer / Elsevier, 2006);Mitautor des Standardwerks „Handbuch Naturheilkunde“
Direktkontakt: juergen.sengebusch(at)hufelandschule.de
www.hufelandschule.de