DVT-Jahresbericht 2015/2016
Wir machen Tiernahrung.
Vorwort 4
Agrarpolitische Rahmenbedingungen 6
Export 7
Düngeverordnung 8
Forderungen der Lebensmittelwirtschaft 8
Struktur der Tierhaltung in Deutschland 9
Selbstversorgungsgrad mit tierischen Produkten 10
Erlöse der Landwirtschaft 11
Bedeutung von Futter als Vorleistung in der Landwirtschaft/Futterverbrauch in Deutschland 11
Rohstoffqualität sichern & Qualitätsmanagement 12
Rohwarenkontrakte: aktuelle Lieferbedingungen 13
Lieferantenauditierung 14
Arbeitsgemeinschaft Lieferantenaudit 14
Dialog mit Ministerien 15
Qualitätsmanagement-Systeme 15
Kaum Beanstandungen im QS-Futtermittelmonitoring 16
QS und „ohne Gentechnik“-Produktion 16
GVO-kennzeichnungsfreie Futtermittel für Lebensmittel „ohne Gentechnik“ 16
QM-Milch 17
Rohstoff- und Futtermittelmärkte 18
Eiweißfuttermarkt 20
Entwicklung der Mischfuttermärkte 21
Kennzahlen der Mischfutterindustrie 22
Entwicklung der Mischfutterbranche 23
Anzahl und regionale Verteilung der Betriebe 23
Herstellungsmengen nach Betriebsgrößenklassen 23
Herstellungsmengen nach Mischfuttersorten 23
Rohstoffeinsatz 24
Mineralfutterherstellung 25
Milchaustauschfutter 26
Heimtierfutter 27
D V T - J A H R E S B E R I C H T 2 0 1 5 / 2 0 1 6
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D V T - J A H R E S B E R I C H T 2 0 1 5 / 2 0 1 6
Rechtliches 28
FUTTERMITTELRECHT 29
Nationale Rechtsvorschriften 29
Amtliche Futtermittelkontrolle 29
Weiterentwicklung der amtlichen Kontrollen 30
Haftungsfragen 30
EU-RECHT 31
Europäischer Rechtsrahmen 31
Ökoverordnung 32
VETERINÄRRECHT 32
Änderung der Verfütterungsverbotsverordnung 32
Mikrobiologische Kriterien 33
Netzwerke 34
FEFAC 35
FEFAC-Leitlinien für nachhaltiges Soja 35
Forum Nachhaltiges Palmöl 36
DVT und Deutscher Raiffeisenverband 36
Grain Club 36
WWF-Forum Nachhaltigere Eiweißfuttermittel 37
Lebensmittelwirtschaft 37
Spitzengespräch Futterwirtschaft in Berlin 37
Kommunikation 38
Gesichter der Branche 39
Dialog mit Politikern 40
FutterFreunde 40
Die Welt der Tiernahrung: Hätten Sie’s gewusst? 40
Veranstaltungen 41
Mitarbeiter von morgen 43
Tierernährung und Wissenschaft 44
FEFAC-Vision 2030 – ein Leitbild moderner Tierernährung 45
Ausschuss Tierernährung und Futtermittelrecht 46
Anhang 48
4
V O R W O R T
Wir machen Tiernahrung. Als Teil der Wertschöpfungskette ist die wirtschaftliche Bedeutung der Futtermittel
wichtig. Denn die gezielte Tierernährung kann einen bedeutenden Beitrag für eine ressourcenoptimierte tierische
Veredlung liefern. Dafür stehen die Hersteller für Tiernahrung täglich ein und arbeiten gemeinsam mit den
Kunden – den Landwirten – an individuellen Lösungen.
Vorwort
5
V O R W O R T
DAS VERGANGENE BERICHTSJAHR hat die
Futtermittelwirtschaft vor weitere große Heraus-
forderungen gestellt. Auch wenn unsere Unter-
nehmen alle sehr individuell aufgestellt sind,
so eint sie doch der Anspruch, kundenorientiert
qualitativ hochwertige Futtermittel zu liefern.
Das ist allein keine Frage der Größe. Wir liefern
Lösungen für eine ressourcenoptimierte Tier-
ernährung zur Erzeugung tierischer Lebens-
mittel. Dafür haben wir eine umfangreiche
Kompetenz.
Die Mischfutterhersteller in Deutschland konn-
ten das mengenmäßige Spitzenergebnis aus
dem Kalenderjahr 2014 nicht wiederholen.
Insgesamt belief sich die heimische Mischfutter-
produktion 2015 auf knapp 23,4 Millionen
Tonnen, das sind bundesweit rund 2,8 Prozent
weniger als im Vorjahr. Regional, aber auch
sortenspezifisch ist es dabei im Vorjahresver-
gleich zu erheblichen Mengenunterschieden
gekommen. Die individuelle Bilanz der ein-
zelnen Mischfutterunternehmen kann dement-
sprechend unterschiedlich ausfallen. Die Situ-
ation der Milch- und Fleischproduzenten im
vergangenen Jahr hatte höhere Einbußen
vermuten lassen.
Die hohe Sicherheit unserer Futtermittel ist
weiterhin ein Grundpfeiler unserer Arbeit. Unser
Bestreben ist, in allen Belangen sichere Rohstoffe
einzusetzen. Deshalb verfolgen wir gemeinsam
mit den Lieferanten von Beginn an den Weg
der Rohstoffe, um unerwünschte Ereignisse
auszuschließen. Die dafür etablierten Qualitäts-
managementsysteme, ob übergeordnet organi-
siert, durch eigene Initiativen der Firmen oder
im Verbund, müssen den Anforderungen des
Marktes gerecht werden. Dafür arbeiten wir in
vielen Gremien mit und versuchen die Bedin-
gungen zum Vorteil der gesamten Warenkette
zu vereinfachen. Wer sich mit anderen zusam-
menschließt, seine Qualitätsansprüche organi-
siert und einbringt, ist herzlich willkommen.
Eines muss für uns aber unverrückbar sein:
Das gemeinsame System der Qualitätssicherung,
wie es in der QS Qualität und Sicherheit GmbH
organisiert wird, braucht eine deutliche Stär-
kung, keinesfalls eine Schwächung. Die Position
der Futtermittelwirtschaft in diesem Bereich
muss dringend gestärkt werden, damit uns und
den Tierhaltern nicht eines Tages der Lebensmit-
teleinzelhandel minutiös vorschreibt, was eine
richtige Tierernährung ausmacht und welche
Rohstoffe die Zusammensetzung unserer Futter-
mittel bestimmen. Wir sind die Tierernährer, und
wir wollen selbst entscheiden!
Insbesondere machen uns Sekundärstandards
große Sorgen. Denn wenn Bedingungen für die
Futtermittelwirtschaft formuliert werden, die
über die gesetzlichen Regelungen hinausgehen
und sich womöglich noch innerhalb einer Pro-
duktlinie unterscheiden, bedeutet dies für uns
nicht nur eine Anpassung an diese Forderungen
und Erschwernisse für die Produktion, sondern
zum Teil auch höhere Kosten, die honoriert
werden müssen.
Mit großer Sorge betrachten wir die weitrei-
chenden Forderungen nach sogenannten GVO-
freien Lebensmitteln. Für die Herstellung der
Futtermittel sind dazu einige rechtliche Fragen
weiterhin ungeklärt, die bedauerlicherweise
auch vom zuständigen Minister bis heute nicht
beantwortet sind. Auch das nicht versicherbare
Haftungsrisiko ist ein Damoklesschwert, mit
dem die Umsetzung der Wünsche gehemmt
wird. Dennoch liegt uns sehr daran, die Bedürf-
nisse unserer Kunden zufriedenzustellen.
Schließlich sind für uns einige grundsätzliche
Fragen zur Erhebung von Gebühren für Regel-
kontrollen in einzelnen Bundesländern immer
noch ungeklärt. Deshalb sind wir juristisch
gegen die Gebühren für die amtliche Routine-
kontrolle, die das Prinzip der Daseinsvorsorge
staatlicher Kontrollen zur Disposition stellen,
vorgegangen.
Dabei dürfen wir unser Ziel nicht aus den Augen
verlieren. Wir wollen die Futtermittelsicherheit
weiter erhöhen und zugleich den Aufwand
für alle Beteiligten soweit wie möglich senken.
Dazu arbeiten wir an Lösungsvorschlägen.
Für alle diese Fragen und die Interessenvertre-
tung brauchen wir eine starke Stimme, Partner
und Allianzen. Ich freue mich deshalb, dass wir
unsere Zusammenarbeit mit anderen Verbänden
weiter stärken konnten. Ein wichtiger Eckpfeiler
dieser Arbeit ist die beschlossene Kooperation
mit dem Deutschen Raiffeisenverband in allen
Fragen der Futterwirtschaft, ein anderer ist die
Arbeit im Grain Club.
Der DVT vertritt den überwiegenden Teil der
Futtermittelwirtschaft. Wir vermitteln als
Sprecher der Branche den Dialog mit den ver-
schiedenen Anspruchsgruppen und einflussge-
benden Institutionen. Dafür arbeitet das Team
in der DVT-Geschäftsstelle, dem ich im Namen
der Mitglieder für ihr unermüdliches, großartiges
und erfolgreiches Engagement herzlich danken
möchte. Wir freuen uns außerdem darüber, dass
wir in diesem Jahr erneut neue Mitglieder im
DVT begrüßen können, deren Aufgaben zum
Teil auch im Bereich der Rohstoff- und Vorpro-
duktlieferung liegen und die unsere Arbeit
wertschätzen.
Unser Dank gilt zudem den Behörden und
Ministerien – ob im Land oder Bund – und den
Institutionen in Europa und allen Gesprächs-
partnern, mit denen wir stets im konstruktiven
Dialog Lösungen entwickeln können, die der
Wirtschaft, aber letztlich damit auch dem Ver-
braucher für die gewünschten qualitativ hoch-
wertigen Lebensmittel helfen. Und schließlich
unterstützen uns die vielen ehrenamtlichen
Vertreter der Firmen in den Fachgremien. Sie
alle bringen ihr Know-how uneigennützig zum
Wohle der gesamten Futtermittelbranche ein
und haben damit einen wesentlichen Beitrag
zum Erfolg geleistet. Ihnen allen sei herzlich
gedankt.
Jan Lahde, DVT-Präsident
im August 2016
6
A G R A R P O L I T I S C H E R A H M E N B E D I N G U N G E N
Jeder möchte etwas anderes: Die Anforderungen im Ausland, einer wichtige Säule der deutschen Agrar-
und Ernährungswirtschaft, unterscheiden sich von den Wünschen der Verbraucher in Deutschland.
Damit differenzieren sich die Märkte immer weiter, auch für Futtermittel. Der Kunde ist zugleich Lieferant:
48 Prozent unserer Futterbestandteile stammen direkt aus der Landwirtschaft und 42 Prozent aus der
Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse.
Agrarpolitische Rahmenbedingungen
7
A G R A R P O L I T I S C H E R A H M E N B E D I N G U N G E N
DIE DEUTSCHE FUTTERMITTELWIRTSCHAFT
sieht sich in ihrer Rolle als wichtiger Teil der
Wertschöpfungskette und ist auch ganz elemen-
tar eingebunden in die Entwicklung der Agrar-
und Ernährungspolitik. Die damit verbundenen
Entwicklungen haben somit ebenfalls direkt
Auswirkungen auf den Markt für die Hersteller
von Tiernahrung. Im vergangenen Berichtsjahr
hat es hierzu in den verschiedenen Bereichen
der tierischen Veredlung unterschiedliche Ent-
wicklungen gegeben. Auf der anderen Seite
der Wertschöpfungskette – den internationalen
Rohstoffmärkten – hat sich die Situation welt-
weit sowie auch in Europa und der heimischen
Landwirtschaft durch die gute Verfügbarkeit
der Rohwaren positiv dargestellt. Dadurch kam
es am Rohstoffmarkt einerseits zu keinen über-
raschenden Veränderungen.
In der tierischen Veredlung andererseits wirkt
sich weiterhin der Druck durch die gesamt-
wirtschaftliche und besonders die politische
Situation aus.
Die allgemeinen Entwicklungen in der Agrar-
und Ernährungspolitik haben im Jahre 2016
die vier Regionaltagungen und die Diskussion
innerhalb der Mitgliedsunternehmen geprägt.
Export
Der Export ist eine tragende Säule der Landwirtschaft. Deutschland besetzt im internationalen
Vergleich eine Spitzenposition. Um diese Position zu halten und auszubauen, sind Politik und
Wirtschaft auf allen Ebenen im Gespräch mit internationalen Partnern. Der DVT unterstützt die
Mitgliedsunternehmen bei Exportfragen nach Kräften. Für die Unternehmen werden aktuelle
Informationen zu geltenden Exportbestimmungen für Drittländer gesammelt und bereitgestellt.
Die Mitglieder werden dazu mit Hilfe der bekannten DVT-News über Neuigkeiten informiert. In
regelmäßigen Sitzungen mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft trägt
der DVT die Wünsche und Anregungen seiner Mitglieder gebündelt vor. Dabei stehen bilaterale
Handelsvereinbarungen zwischen Deutschland und Drittländern sowie die Erstellung von
Veterinärzertifikaten für Heim- und Nutztierfutter im Fokus, um den Export zu erleichtern.
In der Milchwirtschaft wurde der Markt durch
die erheblichen Preissenkungen in Mitleiden-
schaft gezogen. Erst mit einem gewissen zeit-
lichen Verzug hatte dies auch Folgen für den
Einsatz von Mischfutter. Ein weiterer Einfluss-
faktor ist die Debatte um mehr Tierschutz und
Tierwohl und die damit im Zusammenhang
stehenden Standards in den Ställen. Hierzu
hat sich die Diskussion über längere Zeit hin-
gezogen und für eine gewisse Verunsicherung,
letztlich aber abwartende Haltung bei den Liefe-
ranten von Betriebsmitteln geführt. Auf der
einen Seite wird eine Reduzierung der Tierbe-
stände erwartet. Auf der anderen Seite sieht
sich die Futtermittelwirtschaft auch heraus-
gefordert, mit einer effizienten und ressourcen-
optimierten Tierernährung intelligente Lösungen
zu bieten, die dem Landwirt eine Kompensation
für den wirtschaftlichen Ausfall bieten.
Betrachtet man dagegen den Konsum, gibt es
nur geringfügige Veränderungen des Verbrauchs
von Produkten aus der tierischen Veredlung.
Hinzu kommt, dass der Export auch weiterhin
einen wichtigen Anteil der gesamten Produk-
tion umfasst. Das Ausland stellt andere Anfor-
derungen an die Standards als das Inland, das
sich durch den sensiblen Verbraucher und seine
Wünsche immer weiter differenziert.
8
A G R A R P O L I T I S C H E R A H M E N B E D I N G U N G E N
Düngeverordnung
Die Umweltdiskussion wird umso wichtiger,
wenn es um die Reduzierung von Ammoniak-
werten oder Phosphaten im Grundwasser geht,
die von der neuen Düngeverordnung betroffen
sind. Der DVT begrüßt alle Anstrengungen, die
natürlichen Ressourcen wie Boden und Grund-
wasser zu schützen. Durch die zu erwartenden
Änderungen in der Düngegesetzgebung ist
jedoch mit einschneidenden Konsequenzen
für Produktion und Handel zu rechnen.
Wenn mit der vom Bundesministerium für
Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) verab-
schiedeten Eiweißstrategie das Ziel verfolgt
wird, den Anbau von heimischen proteinreichen
Pflanzen zu fördern und die Importe von prote-
inreichen Futtermitteln zu verringern, dann ist
die geplante Düngeverordnung kontraproduktiv.
Denn geringere Stickstoffgaben werden bei
Weizen zulasten von Ertrag und Protein gehen.
Bei Raps kommen zusätzlich limitierend Rege-
lungen zur Begrenzung der Phosphatdüngung
hinzu. In der Folge vermindern sich Ertrag
und Produktion heimischer Eiweißpflanzen. In
Verbindung mit einer gesetzlich geforderten
Reduzierung der Phosphat-Fracht könnte der
Einsatz von Rapsextraktionsschrot vor allem
in der Schweinefütterung an Bedeutung verlie-
ren. Damit wäre die hohe Wertschätzung und
Akzeptanz für dieses einheimische Eiweißfutter-
mittel in der Nutztierfütterung stark gefährdet.
Die Anforderungen lassen sich beim Nitrat nur
mit einer deutlichen Rohproteinabsenkung er-
zielen. Ein geringerer Eiweißgehalt kann aber
nur durch eine Supplementierung mit mehreren
Aminosäuren erfolgen, um auch weiter adäquate
Leistungen zu erzielen. Den Futterzusatzstoffen
kommt somit in Zukunft eine größere Bedeu-
tung zu. Zweifellos haben diese Maßnahmen
deutliche finanzielle Auswirkungen für die
Bauern. Deshalb betrachtet der DVT die Ent-
wicklungen auch mit Blick auf die derzeitigen
Veredelungspreise und die angespannte öko-
nomische Situation mit Sorge.
Forderungen der Lebensmittelwirtschaft
Ähnliche Diskussionen gibt es in der Milchwirt-
schaft aufgrund der Kritik an dem hohen Anteil
des CO2-Ausstoßes. Die widersprüchliche Argu-
mentation wird vor allem dadurch deutlich,
dass eine Stallhaltung gegenüber der Weide-
haltung unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltig-
keit bezüglich der CO2-Bilanz eindeutige Vor-
teile hat, jedoch wegen anderer Aspekte abge-
lehnt wird.
Besonders in der Milchwirtschaft wird intensiv
über verschiedene Formen der Nachhaltigkeit
diskutiert, die stark von den Interessen der
Lebensmittelwirtschaft geleitet sind. Gewiss soll
den Forderungen des Verbrauchers Rechnung
getragen werden. Ob jedoch die in der Werbung
kommunizierten Eigenschaften wie Weidemilch
oder Milch mit regionalem Bezug den Ansprü-
chen der Nachhaltigkeit in Gänze gerecht wer-
den, muss stark bezweifelt werden. Zugleich ist
die Frage, ob die Kriterien auch bei der Kaufent-
scheidung an der Ladentheke tatsächlich hono-
riert werden. Die Futtermittelwirtschaft sieht
sich zunehmend mit Forderungen konfrontiert,
die sich aus solchen Produkten ergeben. Teil-
weise werden damit Nischen bedient, teilweise
haben sich Lebensmittelkonzerne zur bundes-
weiten Umsetzung einzelner Programme ent-
schieden. Im besten Fall haben hierzu vorab
auch Gespräche mit den in der Wertschöpfungs-
kette betroffenen Wirtschaftsbereichen stattge-
funden. Der DVT stellt sich als Gesprächspartner
für die Branche immer wieder zur Verfügung
und hat im vergangenen Jahr mit vielen Unter-
nehmen der Lebensmittelwirtschaft den Dialog
gesucht und wurde dazu auch aktiv gebeten.
Hierbei wird immer deutlich, dass die Kenntnisse
über die Tierernährung gering sind und in
ihrer Komplexität unterschätzt werden. Allen
Gesprächsteilnehmern kann bescheinigt wer-
den, dass sie an einem konstruktiven Gespräch
interessiert sind und lösungsorientiert die Tier-
ernährung berücksichtigen wollen. Gleichzeitig
stehen teilweise – angetrieben durch
verschiedene Anspruchsgruppen – Forderungen
im Raum, deren Erfüllung nicht immer möglich
ist. Die pauschale Forderung einer GVO-Freiheit
der Futtermittel ist dafür ein Beispiel.
Die zunehmende Berücksichtigung der Tierer-
nährung in der Lebensmittelkette mit Vorgaben
bedeutet, sich darauf mit immer individueller
werdenden Rationen einstellen zu müssen. Der
Wettbewerb im Lebensmittelmarkt wirkt sich
nunmehr auch in voller Breite auf die Futterwirt-
schaft aus.
Erschwert wird die Erfüllung der Wünsche oft-
mals durch die unterschiedlichen Strukturen der
jeweiligen Teile der Warenkette. Während der
Lebensmittelhandel sehr konzentriert ist, muss
immer wieder deutlich gemacht werden, dass
eine einheitliche Warenbelieferung durch die
komplexen logistischen Ströme aufgrund der
mittelständisch geprägten Futtermittelwirtschaft
und letztlich auch der Vielzahl der Landwirte
quer durch Deutschland ein Wunschbild ist. In
den vielen Gesprächen weisen die Vertreter des
DVT, weiterer Verbände – also unter anderem
auch die Bauernverbände – und nicht zuletzt
der Grain Club darauf hin, dass jeder Wunsch
realisierbar ist, wenn die dadurch entstehenden
Mehrkosten auch finanziell ausgeglichen wer-
den. Ein besonderer Dank gilt den ehrenamtli-
chen Vertretern in den verschiedenen Fachaus-
schüssen, die bei den Gesprächen für den Ver-
band und damit für die Branche die gemeinsa-
men Ziele vertreten. Im Vordergrund steht für
den DVT die Wettbewerbsfähigkeit und -gerech-
tigkeit sowie der Eintritt für einen lauteren Wett-
bewerb innerhalb der Futtermittelbranche.
Die kurzfristigen Veränderungen im Markt ha-
ben darüber hinaus auch zu Verunsicherungen
geführt, die in Teilen des Marktes zu Zweifeln
an der Einhaltung der bestehenden Kontrakte
führten. Hier hat der DVT auch in den Regional-
tagungen immer wieder deutlich gemacht, wie
wichtig die Kontrakttreue zur Stabilisierung der
Märkte ist, auch wenn von den Marktteilneh-
mern Veränderungen gewünscht werden, die
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A G R A R P O L I T I S C H E R A H M E N B E D I N G U N G E N
dann allerdings einen an die Verträge ange-
passten Zeitverlauf haben müssen.
Der DVT macht außerdem deutlich, dass einheit-
liche Standards für die Lebens- und Futtermittel-
wirtschaft erforderlich sind, wenn die Abnehmer
das Interesse verfolgen, möglichst schnell ein
bestimmtes Programm umzusetzen. Dies gilt für
die sogenannte GVO-freie Fütterung genauso
wie für andere Programme, bei denen die Fütte-
rung eine wichtige Rolle zur Positionierung der
Lebensmittel im Markt spielt. Sekundärstandards,
also insbesondere solche Standards, die über
das gesetzliche Niveau hinausgehen, lehnt der
DVT ab.
Bei der GVO-Freiheit ist es auch im letzten Jahr
nicht gelungen, die Verantwortlichen aus der
Politik zu einer Klärung der rechtlich offenen
Situation, besonders in Bezug auf die Haftung
für GVO-Verschleppungen zu bringen. Auch
das Thema „Nachhaltigere Eiweißfuttermittel“
konnte in einem vom WWF geleiteten Forum
noch nicht zu einem Konsens geführt werden.
Ebenso findet bei den verschiedenen Anspruchs-
gruppen eine Diskussion über die Notwendig-
keit des Imports von Eiweißfuttermittel statt.
Generell ist aber festzustellen, dass ein Paradig-
menwechsel stattfindet: weg von einer politi-
schen Bewertung basierend auf wissenschaft-
lichen Fakten hin zu einer demokratisierten,
mehrheitsfähigen Entscheidung, die sich nicht
mehr unbedingt und abschließend auf das
Ergebnis wissenschaftlicher Bewertungen be-
ruft. Dies hat erhebliche Verunsicherungen
und Unkalkulierbarkeiten zur Folge, die für die
Unternehmen der Futtermittelbranche eine
schlechte Basis für dauerhafte, nachhaltige
unternehmerische Entscheidungen darstellen,
was sich in der Struktur der Tierhaltung und
damit der Futtermittelindustrie zeigt.
Struktur der Tierhaltung in Deutschland
In der deutschen Landwirtschaft ist die Nutztier-
haltung eine dominierende Einkommensgröße.
Der Anteil der jährlichen Verkaufserlöse aus
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A G R A R P O L I T I S C H E R A H M E N B E D I N G U N G E N
diesem Bereich liegt in der Regel bei einer
Größenordnung von knapp 60 Prozent am
Gesamterlös der deutschen Betriebe. Die pflanz-
liche Produktion erwirtschaftet die übrigen
40 Prozent.
Der umsatzstärkste Betriebszweig ist traditionell
die Milchproduktion, welche im vergangenen
Jahr einen Anteil von über 26 Prozent erreichte,
gefolgt von der Schweine- (knapp 13 Prozent)
und Rindfleischproduktion (rund 10 Prozent).
Die Geflügelfleischproduktion – darunter vor
allem die Hähnchenmast – hat in den vergan-
genen zehn Jahren am stärksten an Bedeutung
in der tierischen Veredlung gewonnen. Ihr
Umsatzanteil liegt aktuell bei etwas über 4 Pro-
zent. Die Phase des kontinuierlichen Wachs-
tums scheint hier seit zwei Jahren aber beendet
zu sein. Allgemein haben sich die Umsätze der
Fleischwirtschaft zuletzt rückläufig entwickelt.
Der Milchsektor erfährt nach den „fetteren“
letzten drei Kalenderjahren 2012 bis 2014 seit
Beginn 2015 eine deutlichere Konjunkturdelle
mit zeitlich noch nicht absehbarem Ausmaß.
Es ist davon auszugehen, dass die Tierproduk-
tion am Ende des Jahres 2016 per Saldo signifi-
kant schlechtere Umsatzerlöse und damit eine
Schmälerung des Umsatzanteils am Gesamt-
erlös in der Landwirtschaft nachweisen wird.
Selbstversorgungsgrad mit tierischen Produkten
Der Selbstversorgungsgrad (SV) bei tierischen
Veredlungsprodukten ist der Maßstab für die
Anteilshöhe der inländischen Produktion am ge-
samten Nahrungsmittelverbrauch eines Landes.
Dabei treten im Zeitverlauf Schwankungen auf.
In der Fleischerzeugung ist die Selbstversorgung
in Deutschland in den vergangenen 15 Jahren
merklich gestiegen. Insgesamt lag der Selbst-
versorgungsgrad über alle Fleischarten hinweg
im Kalenderjahr 2015 bei rund 120 Prozent.
Deutschland hat sich bei den Hauptfleischarten
Schwein und Geflügel zum Nettoexporteur für
Fleischprodukte entwickelt. Dadurch sind die
Bewegungen auf den Exportmärkten entschei-
dend für die heimische Markt- und Preisentwick-
lung geworden. Vor allem Asien und dort spezi-
ell China sind wichtige Abnehmer für deutsches
Schweinefleisch. Wie problematisch eine ver-
stärkte Marktausrichtung hin zu den Drittstaa-
ten sein kann, beweist das Russland-Embargo
als Resultat des Streites zwischen der EU und
Russland mit der Ukraine-Krise als Hintergrund.
Bricht ein strategisch wichtiger Absatzkanal
weg, dauert es eine gewisse Zeit, bis ein annä-
hernd adäquater Ersatzmarkt gefunden werden
kann. Absolut identische Alternativen sind
ohnehin schwer zu erschließen. Der heimische
Fleischmarkt gerät so unweigerlich unter Druck.
Der Inlandsfleischverzehr ist von einem rückläu-
figen Trend geprägt und bietet auf Sicht keine
Wachstumschancen. Der Einfluss nationaler
Konsumvertreter auf den Prozess der Fleischpro-
duktion und hier insbesondere der Tierhaltung
nimmt dennoch zu. Die heimische Wirtschaft
hatte darauf reagiert und sich zur „Initiative
Tierwohl“ organisiert. Oberstes Ziel ist es,
die heimische Fleischerzeugung zu schützen,
um dort nicht eine ähnliche Entwicklung wie
auf dem Eiermarkt hinnehmen zu müssen.
Der Selbstversorgungsgrad mit Eiern lag in
Deutschland im Jahr 2010 bei weniger als
57 Prozent. Grund dafür waren novellierte
Gesetzesauflagen, die die Käfighaltung als
äußerst ökonomische Haltungsform verboten.
Der Sektor musste sich über einige Jahre erst
wieder neu aufstellen. Für das abgelaufene
Kalenderjahr 2015 hat sich der Wert erholt
und liegt bei etwas über 70 Prozent. Auch die
Erlössituation der deutschen Eierproduzenten
kann für das zurückliegende Wirtschaftsjahr als
mehr als auskömmlich bezeichnet werden.
Anders verhält es sich auf dem Milchmarkt. Der
Selbstversorgungsgrad bei Milch pendelte in den
letzten Jahren allein wegen des existierenden
staatlichen Quotensystems um die 100-Prozent-
Linie bzw. knapp darüber. Bereits vor dem Weg-
fall der Milchquote war zu beobachten, dass
der Selbstversorgungsgrad beträchtlich ansteigt.
Absatzpotenzial in Drittländern hatten vor allem
Käseprodukte und Milchpulver aus deutscher
Produktion. Insbesondere hohe Magermilch-
pulvermengen wurden nach China exportiert.
Dies kurbelte die heimische Herstellung an. Der
Selbstversorgungsgrad bei Milch lag Ende des
Wirtschaftsjahres 2015/2016 bei schätzungs-
weise rund 120 Prozent. Auch deswegen sind
die rückläufigen Exportzahlen für den Milch-
sektor und die deutschen Milchviehhalter eine
fatale Entwicklung gewesen.
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A G R A R P O L I T I S C H E R A H M E N B E D I N G U N G E N
Erlöse der Landwirtschaft
Zur Erlössituation der heimischen Landwirte im
vergangenen Kalenderjahr gibt es noch keine
absoluten Zahlen. Die amtliche Statistik weist
für das Jahr 2014 Verkaufserlöse der deutschen
Landwirtschaft in Höhe von mehr als 48,3 Milli-
arden Euro aus. Das wäre ein neues Rekord-
ergebnis. Mit pflanzlichen Erzeugnissen wurden
21,4 Milliarden Euro (44,4 Prozent) umgesetzt.
Bei den tierischen Erzeugnissen lagen die
Verkaufserlöse bei rund 26,9 Milliarden Euro
(55,6 Prozent). Für beide Bereiche sind dies
Spitzenwerte. Im Pflanzenbau fanden Erlös-
steigerungen in erster Linie im Gemüsebau
statt. Ansonsten legten die Bereiche Ölsaaten
und Zuckerrüben zu, während der Getreidesek-
tor leichte Einbußen hatte. Im Nutztierbereich
erfuhr der Milchsektor deutliche Umsatzsteige-
rungen, der Schweine-, Geflügel- und Eierbereich
jeweils leichte.
Sowohl das Kalenderjahr 2015 als auch das
laufende Kalenderjahr werden der Landwirt-
schaft diese Ergebnisse nicht bieten können.
Im Pflanzenbau und in der Tierhaltung sind die
Erzeugererlöse jeweils gesunken. Die Tierhalter
hatten dabei die vergleichsweise höheren Ein-
bußen zu verkraften. Entsprechend wird der
Strukturwandel in der Tierhaltung noch einmal
an Fahrt zulegen.
Bedeutung von Futter als Vorleistung in der Landwirtschaft/ Futterverbrauch in Deutschland
Die landwirtschaftlichen Betriebe hatten statis-
tischen Angaben zufolge im Kalenderjahr 2014
Gesamtausgaben in Höhe von über 39,7 Milliar-
den Euro an Vorleistungen. Das entspricht dem
höchsten Ausgabenwert seit Erhebungsbeginn
der Vorleistungsdaten. Der Aufwand in der
deutschen Landwirtschaft hat ein Niveau er-
reicht, welches das früherer Jahre erheblich
übertrifft. Futtermittel sind der größte Vorleis-
tungsblock für die deutschen Landwirtschafte.
Im Jahr 2014 entfielen hierauf 16,3 Milliarden
Euro und damit 41,1 Prozent aller Vorleistun-
gen. Der Anteil an Zukauffuttermitteln lag da-
von bei knapp 7,7 Milliarden Euro, das waren
22,2 Prozent und damit fast ein Fünftel der
gesamten Vorleistungen überhaupt.
Gewerblich erzeugtes Mischfutter trägt gemes-
sen am Futterwert zu gut einem Viertel (rund
25 Prozent) zur Gesamtfutterversorgung in
Deutschland bei. Der überwiegende Teil des
Futterbedarfs wird durch direkt auf den Betrie-
ben erzeugte Feldfrüchte gedeckt; hierzu gehö-
ren überwiegend Silomais und Grünland als
sogenannte Grundfutter bzw. sonstige Einzel-
futtermittel.
Für das laufende Kalenderjahr ist eine leicht
sinkende Umsatzentwicklung bis zum Jahres-
ende auszumachen. Die Futtermittelpreise
zeigen vor Erntebeginn keinen gravierenden
Preisnachlass; Preissteigerungen dürften un-
wahrscheinlich sein. Ausgehend von durch-
schnittlichen Felderträgen und einer normalen
Verbrauchsentwicklung ist bis zum Jahres-
wechsel eine Marktstabilität zu erwarten.
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R O H S T O F F Q U A L I T Ä T S I C H E R N & Q U A L I T Ä T S M A N A G E M E N T
Auch im letzten Jahr wurde in unserer Branche wieder kräftig investiert. Das ist erkennbar an den neu eröffneten
Futtermittelwerken in ganz Deutschland, aber auch an den Investitionen in Technik innerhalb der 313 Werke. Die
Futtermittelsicherheit hat ein extrem hohes Niveau erreicht, zum Wohle für das Tier und für qualitativ hochwertige
Lebensmittel. Dafür leisten die Futtermittelbetriebe einen ganz maßgeblichen Beitrag.
Rohstoffqualität sichern & Qualitätsmanagement
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R O H S T O F F Q U A L I T Ä T S I C H E R N & Q U A L I T Ä T S M A N A G E M E N T
DIE STANDARDS IN der Futtermittelwirtschaft
wurden durch Investitionen in Technik und
Personal weiter erhöht und tragen somit zu
noch mehr Sicherheit in der Lebensmittelproduk-
tion bei, die dann letztendlich den Verbrauchern
zugute kommt. Routinekontrollen, die keinen
Mehrwert bringen und über die umfangreichen
Eigenkontrollen hinausgehen, belasten außer-
dem die Futtermittelwirtschaft und den Staat
mit weiteren drastischen Kosten. Das Thema ist
unverändert auf der Tagesordnung und leider in
verschiedenen Bundesländern noch immer oh-
ne eine konstruktive Lösung. Hierzu werden an
anderer Stelle im Jahresbericht ausführliche
Ausführungen gemacht. Ganz grundsätzlich
mangelt es jedoch weiterhin an einer ausreichen-
den Anerkennung der Eigenkontrollen im politi-
schen Raum. Hier haben die Futtermittelunter-
nehmen, aber auch der DVT noch sehr viel Über-
zeugungsarbeit zu leisten. Die Wahrnehmung
bei den entscheidenden Institutionen muss wei-
terhin verbessert werden.
Für die Finanzierung der amtlichen Kontrollen
beziehen sich die Bundesländer, in denen eine
Gebührenordnung eingeführt wurde, auf die
Verordnung (EG) 882/2004. Deren jetzt kurz
vor der Verabschiedung stehende Kompromiss-
fassung nach dem Trilog enthält allerdings keine
Änderungen gegenüber der bisherigen Rege-
lung. Demnach haben die Mitgliedstaaten für
die Erhebung von Gebühren für effektive Lebens-
mittel- und Futterkontrollen die Wahlfreiheit.
Darüber hinaus werden Vorgaben zur Berech-
nung gemacht. Soweit in Deutschland von
diesem Recht in einzelnen Ländern davon Ge-
brauch gemacht wird, führt dies für die Unter-
nehmen zu einer extremen zusätzlichen finanzi-
ellen Belastung. Für den DVT ist jedoch viel
wichtiger, die Warenflüsse genau unter die Lupe
zu nehmen und ganz besonders die Importe
von Rohwaren im Auge zu halten.
Rohwarenkontrakte: aktuelle Lieferbedingungen
Die Mischfutterhersteller streben permanent an,
ihr Risiko beim Einkauf von Rohwaren zu mini-
mieren. Dies bezieht sich auf zwei wesentliche
Punkte: zum einen die mengenmäßig sichere
und zeitgerechte Versorgung mit Verarbeitungs-
waren, zum anderen die gesundheitlich ein-
wandfreie Beschaffenheit dieser Artikel. Als
entscheidendes Instrument zur Gewährleistung
einer derartigen Rohstoffversorgung mit qua-
litativ unbedenklichen Komponenten dienen
dabei im Handelsgeschäft zuverlässige, den ge-
setzlichen Anforderungen entsprechende Kontrakt-
bedingungen. Für den DVT war dies auch im abge-
laufenen Wirtschaftsjahr im Rahmen seiner
Ausschussarbeit wieder ein zentrales Thema.
Zum einen vollziehen manche der Rohwaren-
lieferanten den Einsatz der deutschen Misch-
futterbranche für eine sichere Warenabwicklung
und rechtskonforme Kontraktabschlüsse nicht
nach. Zum anderen haben sich die gesetzlichen
Bestimmungen zunehmend verschärft. Eine
rechtliche Absicherung gegenüber der Vorliefe-
rantenstufe ist essentielle Aufgabe des Sektors.
Der Verband befindet sich im regelmäßigen
Meinungsaustausch mit Vertretern der Rohwa-
renseite und ist an gemeinsamen, tragfähigen
Lösungen interessiert. Dieser Prozess gestaltet
sich sehr schwierig. Um eigenverantwortlich
agieren zu können, stehen seit rund fünf Jahren
den Mischfutterunternehmen „Allgemeine Ein-
kaufsbedingungen für Rohwaren der Futter-
14
R O H S T O F F Q U A L I T Ä T S I C H E R N & Q U A L I T Ä T S M A N A G E M E N T
mittelindustrie“ zur Verfügung, die eine Exper-
tengruppe im DVT entwickelt hat. Diese fördern
die Sicherheit im Warenbezug und garantieren
im Streitfall die Anwendung der gesetzlichen
Bestimmungen.
Die explizit auf das Rohwarengeschäft in der
Mischfutterindustrie zugeschnittenen Einkaufs-
bedingungen unterliegen der ständigen Über-
prüfung. Unter anderem bieten Negativereig-
nisse bei der Rohwarenbeschaffung den Anlass
für Anpassungserfordernisse. Die Konsequenzen,
die bei der Lieferung von schadhafter, nicht ver-
kehrsfähiger Rohware ausgehen, dürfen letzten
Endes nicht beim Mischfutterbetrieb allein hän-
gen bleiben, sondern liegen maßgeblich im
Verantwortungsbereich des Vorlieferanten, der
eine mögliche Kontamination verursacht hat
und dessen Ausschluss es sicherzustellen gilt.
Zu der aktuellsten Version der Allgemeinen
Einkaufsbedingungen (Ende des Jahres 2014)
führt der DVT regelmäßig für seine Mitglieds-
unternehmen Seminare durch, um die Bedeu-
tung und Anwendbarkeit der brancheneigenen
Einkaufsbedingungen besser zu vermitteln. Das
Ergebnis ist eine hohe Akzeptanz und breite
Nutzung in der heimischen Futtermittelwirtschaft.
Daneben engagiert sich der Verband auch in
der Weiterentwicklung branchenübergreifender
„neutraler“ Basisformularkontrakte, die seit
vielen Jahren existieren, und unterstützt deren
Überarbeitung mithilfe einer permanenten so-
wie tatkräftigen Expertengruppe. Somit wird
der Dialog zwischen der Verkäufer- und Käufer-
ebene zusätzlich laufend unterstützt.
Lieferantenauditierung
Kontraktrechtliche Maßnahmen allein reichen
im Rahmen der Kunden-Lieferanten-Beziehung
nicht mehr aus. Politische Entscheidungsträger
und Überwachungsbehörden verlangen von
Mischfutterherstellern, sich selbst von den
Sicherheitsaktivitäten ihrer Rohwarenlieferanten
ein Bild zu machen. Neben den kontraktrechtli-
chen Bausteinen hat sich die Mischfutterindus-
trie eine zweite Säule errichtet, indem sie ihre
Vorlieferanten hinsichtlich der Umsetzung von
Qualitätssicherungsaspekten in ihren Unter-
nehmen überprüft. Auch hier lautet der An-
spruch, mögliche Eintragsquellen bezüglich
unerwünschter Stoffe frühzeitig zu vermeiden.
Ein Teil unserer Mitglieder tut dies ganz be-
wusst durch eigene Audits, über die man sich in
der Arbeitsgemeinschaft Lieferantenaudit e. V.
(AGL) austauscht. Andere Mitglieder des Ver-
bandes sind den Weg gegangen, die Audi-
tierung extern durchführen zu lassen und viele
Daten zu sammeln, um die Erkenntnisse im
Rahmen der Allianz Futtermittelsicherheit
Deutschland eG (AFS) zu sammeln und zu ana-
lysieren. Der DVT hält es für wichtig, dass die
bestehenden Organisationen, die historisch be-
dingt aus unterschiedlichen Gründen und mit
unterschiedlichen Zielsetzungen entstanden
sind, mit ihren jeweiligen Stärken nebeneinan-
der bestehen können. Es muss unser gemeinsa-
mes Ziel sein, die höchstmögliche Sicherheit
unserer Produkte zu gewährleisten. Nur so kön-
nen wir die Position der Futtermittelwirtschaft
in diesem Bereich, basierend auf den anerkann-
ten und eingesetzten Qualitätsmanagement-
Systemen QS Qualität und Sicherheit und
GMP+ International, stärken. Dazu haben wir
im vergangenen Berichtsjahr Gespräche mit
dem Ziel des gegenseitigen Verständnisses ge-
führt, und deshalb bringen wir unser Know-how
über die DVT-Geschäftsstelle in den jeweiligen
Organisationen und Fachgremien ein. Darüber
hinaus beobachten und bewerten wir die wei-
teren Entwicklungen in den Nachbarländern
und versuchen, aus den Erfahrungen der Länder
zu lernen, da die Import- und Exportströme im
Vergleich zur Vergangenheit an Bedeutung ge-
wonnen haben.
Arbeitsgemeinschaft Lieferantenaudit
Die Mischfutterindustrie greift auf eine Vielzahl
von Rohstoffquellen zurück und verfügt über
eine entsprechend hohe Anzahl an Lieferanten.
Im Sinne einer arbeitsteiligen Organisation hat
sich bereits vor mehr als zwölf Jahren ein zu-
nächst kleiner Kreis von Mischfutterherstellern
zusammengefunden, um Rohwarenlieferanten
nach einem einheitlichen Verfahren in regelmä-
ßigen Abständen zu überprüfen. Dieser Verbund
trägt den Namen Arbeitsgemeinschaft Lieferan-
tenaudit (AGL). Seit dem Jahr 2009 ist die
Geschäftsstelle des DVT mit der Koordinierung
und Organisation der AGL-Arbeit betraut. Im
Jahr 2011 wurde in der Gruppe der Beschluss
gefasst, ihrer gemeinsamen Tätigkeit eine stär-
kere Verbindlichkeit zukommen zu lassen: Die
AGL ist seitdem ein eingetragener Verein mit
15
R O H S T O F F Q U A L I T Ä T S I C H E R N & Q U A L I T Ä T S M A N A G E M E N T
ordnungsgemäßer Satzung und gewähltem
Vorstand. Dieser Zusammenschluss von Misch-
futterherstellern arbeitet in der Form, dass die
einzelbetrieblich bereits vorhandenen Qualitäts-
sicherungsmaßnahmen mit zusätzlichen Liefe-
rantenaudits ergänzt und diese Audits nach ge-
meinsam festgelegten Kriterien durchgeführt
werden. AGL-Audits werden von den QM-Ver-
antwortlichen der Mischfutterunternehmen per-
sönlich durchgeführt. Es handelt sich um einen
bilateralen Ansatz einer sehr engen Kunden-
Lieferanten-Beziehung. Neben dem Hauptansatz
der geprüften Qualitätssicherung wird dabei
auch das Verhältnis der Marktpartner unter-
einander stufenübergreifend gestärkt.
Aus einer anfangs kleinen Gruppe von Akteuren
ist mittlerweile eine größere Gruppe mit über
zwanzig Mischfutterherstellern geworden, die
in der AGL aktiv sind und regelmäßig ihren
Beitrag zur Futtermittelsicherheit liefern. Die
Mitglieder repräsentieren gut zwei Drittel der
deutschen Mischfutterproduktionsmenge.
In den vergangenen Jahren wurden mehr als
350 Audits durchgeführt. Bei der Auswahl der
zu auditierenden Lieferanten wird ein risikoori-
entierter Ansatz gewählt. Darüber hinaus wird
darauf geachtet, möglichst alle Rohstoffgruppen
zu erfassen und regelmäßig zu überprüfen. Dies
geschieht in erster Linie bundesweit, zuneh-
mend aber auch in Nachbar- und Drittländern.
Im Bedarfsfall, insbesondere bei einer akuten
Anhäufung von Qualitätsmängeln angelieferter
Rohwarenpartien, reagiert die Arbeitsgemein-
schaft unverzüglich mittels Ad-hoc-Audits. In
diesen Fällen werden gemeinsam mit den Quali-
tätsmanagement-Verantwortlichen der Liefer-
betriebe die Problemfelder erörtert, und es wird
nach Lösungswegen gesucht.
Parallel zu der eigentlichen Auditarbeit wurde
mit der Zeit vor allem die Kommunikation der
AGL-Mitglieder untereinander erhöht. Um die
Aktivitäten der Gruppe weiterzuentwickeln,
werden Seminare und Workshops initiiert, in
denen unter anderem der Austausch mit exter-
nen Experten ermöglicht wird. Ziel ist es, die
Arbeitsabläufe noch effektiver zu gestalten,
die Auditergebnisse stärker analysierbar darzu-
stellen und die Lieferantenaudits mehr unter
Berücksichtigung der Weiterentwicklung der
verschiedenen offiziellen Qualitätssicherungs-
systeme sowie deren Monitoring-Anforderungen
durchzuführen. Zusätzlich rückt aktuell dabei
auch die GVO-Kennzeichnung auf Ebene der
Vorstufe in den Fokus.
Dialog mit Ministerien
Einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der
Transparenz und Vertrauensbildung leistet der
DVT zusammen mit den Vorständen der Regio-
nalgruppen in den für die Futtermittelunterneh-
men zuständigen Ministerien. In Niedersachsen
und Nordrhein-Westfalen sind dafür fest instal-
lierte Plattformen geschaffen worden. Sie ge-
ben der Futtermittelwirtschaft die Gelegenheit,
ihren Beitrag und ihre Bereitschaft zur aktiven
Mitwirkung im Falle von Ereignissen zu ver-
deutlichen. In Niedersachsen wurde vom Land-
wirtschaftsministerium eine Arbeitsgruppe
Krisenmanagement für die Bereiche Futter- und
Lebensmittel unter Beteiligung der Vertreter
der Wertschöpfungskette für Lebensmittel ins
Leben gerufen, die sich zum Ziel gesetzt hat,
den generellen Austausch zwischen Behörden
und Wirtschaft zu verbessern. Dazu gehört
auch die schnelle, frühzeitige und gegenseitige
Information im Ereignisfall, für die in einem
ersten Schritt die Ansprechpartner festgelegt
wurden. In Nordrhein-Westfalen hat das Land-
wirtschaftsministerium einen Runden Tisch
Futtermittelsicherheit etabliert. Beide Länder
planen zur Sicherung der Rückverfolgbarkeit
der Lieferströme eine einheitliche Erfassung
von Informationen im Ereignisfall. Außerdem
legen alle Teilnehmer Wert auf die schnellere
Bewertung der Situation und den umfassenden,
umgehenden Informationsaustausch. Die Ge-
spräche in den dafür gebildeten Arbeitsgruppen
werden fortgesetzt.
Des Weiteren hat der DVT seine Gespräche in
der Plattform Futtermittelsicherheit Nieder-
sachsen mit dem niedersächsischen Landvolk
fortgesetzt. In allen Bundesländern bestehen
gute und konstruktive Kontakte zu den Futter-
mittelbehörden, die den regelmäßigen und fall-
bezogenen Austausch in allen Fragen des Futter-
mittelrechts sicherstellen. Ebenso konstruktiv
sind die Gespräche mit den Referenten und
Abteilungen im Bundesministerium für Ernäh-
rung und Landwirtschaft.
Qualitätsmanagement-Systeme
Im Futtermittelbereich arbeiten die Standard-
geber Agricultural Industries Confederation
(AIC) aus Großbritannien, GMP+ International,
die belgische OVOCOM sowie die QS Qualität
und Sicherheit GmbH eng zusammen und
streben eine weitreichende Harmonisierung an.
Gespräch der Platt form Futtermittelsicherheit Niedersachsen: Vertreter des niedersächsischen Landvolks und des DVT-Regionalgruppenvorstands Nord
16
R O H S T O F F Q U A L I T Ä T S I C H E R N & Q U A L I T Ä T S M A N A G E M E N T
Seit Mitte 2015 steht die Beschaffung von
Rohwaren dabei im Fokus. Einheitliche Bedin-
gungen beim Rohwarenbezug, mehr Transpa-
renz und die Unterbindung des Missbrauchs
vorhandener Unterschiede durch Futtermittel-
unternehmen sollen für eine bessere Kontrolle
in der gesamten Futtermittelkette sorgen.
Erklärtes Ziel der Standardgeber ist, dass sämt-
liche Lieferanten in der Kette nach einem der
vier Qualitätsstandards oder nach einem ver-
gleichbaren System zertifiziert sind. Bestehende
Gate-Keeper-Regelungen für Produkte, die nicht
zertifiziert sind, und Herkunftsländer, wo die
Zertifizierung noch nicht verbreitet ist, sollen
soweit wie möglich beschränkt werden. Ange-
strebt werden gleiche Bedingungen und Kriterien
zur Anwendung der Gate-Keeper-Regeln. Der
DVT ist über seine Mitgliedschaft in verschiede-
nen GMP- und QS-Gremien in die Beratungen
eingebunden.
QS und „ohne Gentechnik“-Produktion
Die QS-Gesellschafterversammlung hatte im
Sommer 2015 beschlossen, dass das QS-Prüf-
zeichen auf Lebensmitteln künftig auch in Kom-
bination mit dem „ohne Gentechnik“-Siegel
des Verbandes Lebensmittel ohne Gentechnik
e.V. (VLOG) genutzt werden kann. Das genaue
Vorgehen dazu hat eine Arbeitsgruppe aller in
QS vertretenen Stufen unter Beteiligung des
DVT abgestimmt. Nach Unterzeichnung der
notwendigen vertraglichen Vereinbarung über
die Anerkennung der QS-Audits zwischen VLOG
und QS im Jahr 2016 wurden die relevanten
Vorgaben für die verschiedenen Produktions-
stufen aus dem „ohne Gentechnik“-Produk-
tions- und Prüfstandard von VLOG als optionale
Anforderungen in die QS-Leitfäden aufgenom-
men. Dadurch können interessierte Unterneh-
men aus der Futtermittel- und Landwirtschaft
sowie Schlacht-, Zerlege-, Verarbeitungs- und
Fleischerhandwerksbetriebe ab dem 1. Juli 2016
die VLOG-Vorgaben im Rahmen der QS-System-
oder Spotaudits abprüfen lassen, ohne dass zu-
sätzliche Kosten und Umstände einer Doppel-
auditierung entstehen. Der DVT setzt sich dafür
ein, dass diese Möglichkeit auch im Rahmen
anderer Futtermittelstandards geschaffen wird.
GVO-kennzeichnungsfreie Futtermittel für Lebensmittel „ohne Gentechnik“
Grundlage für die Lebensmittelkennzeichnung
„ohne Gentechnik“ sind die Vorgaben des
deutschen EG-Gentechnik-Durchführungsge-
setzes. Darin ist festgeschrieben, dass die in der
Tierfütterung eingesetzten Produkte nach den
EG-Verordnungen 1829/2003 und 1830/2003
nicht als gentechnisch verändert gekennzeichnet
sind. Außerdem sind bestimmte Fütterungs-
fristen einzuhalten. Um für alle Beteiligten
einheitliche Produktionsvorgaben zu haben,
veröffentlichte der Verband Lebensmittel ohne
Gentechnik e. V. (VLOG) den „Ohne Gentechnik“
Produktions- und Prüfstandard (kurz VLOG-
Standard). Er richtet sich an Hersteller und Ver-
arbeiter von Lebensmitteln, die ihre Produkte
mit dem „Ohne Gentechnik“-Siegel von VLOG
oder mit den Worten „ohne Gentechnik“ kenn-
zeichnen möchten. Futtermittelhersteller und
-händler können sich ebenfalls nach diesem
Standard zertifizieren lassen.
Eine VLOG-Zertifizierung der Futtermittelunter-
nehmen ist zwar keine Bedingung, um Futter-
mittel für die „Ohne Gentechnik“-Produktion
von Lebensmitteln zu liefern, aber Lebensmittel-
hersteller im „Ohne Gentechnik“-Segment
müssen ihre Vorstufe in Blick haben. So muss
beispielsweise die Molkerei den Milchvieh-
betrieb auditieren und sollte – gemäß VLOG-
Standard – auch die involvierten Futtermittel-
hersteller ins Audit einbeziehen. Darauf kann
verzichtet werden, wenn der Futtermittelliefe-
rant extern geprüft wird. Um eine VLOG-Zerti-
fizierung möglichst kosteneffizient zu halten,
wurde die Möglichkeit von Kombiaudits mit den
Kaum Beanstandungen im QS-Futtermittelmonitoring
Im Jahr 2015 wurden für das QS-Futtermittelmonitoring fast 26.000 Proben von 5.231 Betrieben
aus der Futtermittelwirtschaft auf unerwünschte Stoffe analysiert. Lediglich in 44 Fällen wur-
den die gesetzlich festgelegten Höchstwerte, Aktionsgrenzwerte oder Richtwerte überschritten.
Insgesamt wurden von den 65 im QS-System zugelassenen Laboren 402.346 Analyseergeb-
nisse in der QS-Datenbank erfasst. Davon entfielen alleine 10.105 Analysen auf die Myko-
toxine DON, ZEA und 6.259 Analysen auf Aflatoxin B1. Zusätzlich wurden 22.004 Analysen
auf Schwermetalle beauftragt.
Im QS-System ist jeder Betrieb, der Futtermittel herstellt oder handelt, zur Teilnahme am
Futtermittelmonitoring verpflichtet. Im Rahmen ihres HACCP-Konzeptes führen Futtermittel-
unternehmen weitere Untersuchungen von eingehenden Rohwaren und hergestellten
Futtermitteln durch, um die Qualität und Verkehrsfähigkeit zu prüfen und sicherzustellen.
(Quelle: QS)
Das Fazit lautet: Futtermittel waren noch nie so sicher wie heute. Zugleich sind sich alle
Beteiligten in der Futtermittelwirtschaft einig, dass nach den Ereignissen mit Aflatoxin B1 im
Jahre 2013 auch weiterhin eine erhöhte Wachsamkeit bestehen muss und das bislang durch-
geführte verstärkte Monitoring beim Mais bis auf weiteres fortgeführt wird.
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R O H S T O F F Q U A L I T Ä T S I C H E R N & Q U A L I T Ä T S M A N A G E M E N T
gängigen Qualitätssicherungssystemen wie QS
oder GMP+ International geschaffen. Der DVT
arbeitete außerdem mit daran, dass seit dem
1. Juli 2016 im Rahmen eines QS-Audits das
VLOG-Zusatzmodul als „Add-on“ mit gerings-
tem Mehraufwand abgeprüft werden kann.
Der DVT arbeitet seit 2014 als Vertreter der
Futtermittelbranche in der Fachgruppe Standard
des VLOG. Mit der neuen Standardversion, die
zum 1. Juli 2016 in Kraft trat, werden landwirt-
schaftlichen Betriebe begünstigt, die nur Futter-
mittel von VLOG-zertifizierten Herstellern ein-
setzen. Sie sind von der Futtermittelbeprobung
befreit, weil ihre Futterlieferanten im Rahmen
des VLOG ein umfassendes Monitoring durch-
führen. Zertifizierte Futtermittelunternehmer
kennzeichnen ihre Produkte mit der Formulie-
rung „VLOG geprüft“ und/oder mit dem Siegel
„VLOG geprüft“.
Für Warenbegleitpapiere von nicht VLOG-zerti-
fizierter Ware, die gemäß der europäischen Ver-
ordnungen 1829/2003 und 1830/2003 nicht
deklarationspflichtig ist, empfiehlt der VLOG-
Standard die Formulierung: „Geeignet zur Her-
stellung von ‚ohne Gentechnik‘ gekennzeichne-
ten Lebensmitteln“. Der VLOG-Standard unter-
scheidet auf der Stufe Futterwirtschaft nur noch
zwischen komplett kennzeichnungsfreier und
dualer Produktion. Diese Differenzierung hat
unmittelbare Auswirkungen auf die Anzahl der
vorgeschriebenen GVO-Analysen.
GVO-Verschleppungen sind für Hersteller und
Händler von Futtermitteln ein wichtiges Thema
im Rahmen der GVO-kennzeichnungsfreien
Produktion. Die gesetzliche Toleranzschwelle
für Verschleppungen liegt bei 0,9 Prozent, vor-
ausgesetzt sind zufällig und technisch unver-
meidbar ist. Die Beweislast dafür liegt beim
Futtermittelunternehmer. Mit der Erfüllung der
VLOG-Vorgaben kommen die Unternehmen
ihrer diesbezüglichen Sorgfaltspflicht nach.
Ein weiter wichtiger Punkt ist in diesem Zusam-
menhang die Bewertung von GVO-Analyse-
ergebnissen. Neben dem spezies-internen GVO-
Status müssen auch botanische Verunreinigun-
gen in der Kette berücksichtigt werden. Der
DVT fordert deshalb klare und von allen Beteilig-
ten akzeptierte Vorgaben, wie und auf welche
GV-Linien Futtermittel zu untersuchen sind.
Problematisch bleibt die gesetzliche Vorgabe,
dass Fütterungsfristen grundsätzlich von Neuem
beginnen, wenn sich bei Tieren zur Gewinnung
von „Ohne-Gentechnik“-Lebensmitteln nach-
träglich herausstellt, dass die verwendeten
Futtermittel, die nicht als gentechnisch verän-
dert gekennzeichnet waren, kennzeichnungs-
pflichtig gewesen wären. Hier sind Einzelfallent-
scheidungen gefragt. Als Hilfestellung für die
Einordnung sind im VLOG-Standard Faktoren
für eine Bewertung solcher Fälle aufgeführt.
QM-Milch
Die „Futtermittelvereinbarung über den Einsatz
von Futtermitteln in der Milcherzeugung“ regelt
seit 2013 den Futtermittelbereich im Rahmen
des Qualitätsmanagements Milch (kurz QM-
Milch). Milcherzeuger, die an QM-Milch teil-
nehmen, dürfen nur von solchen Unternehmen
Futtermittel beziehen, die in einer bundesweiten
Liste aufgeführt sind. Im Ausnahmefall dürfen
Einzelfuttermittel übergangsweise noch mittels
Unbedenklichkeitsbescheinigung in QM-Milch
einfließen. Zu den ersten Unterzeichnern der
Futtermittelvereinbarung gehörten neben dem
QM-Milch e. V. der Deutsche Bauernverband,
der Deutsche Raiffeisenverband, der Milch-
industrie-Verband, die QS Qualität und Sicher-
heit GmbH und der DVT.
Im Rahmen einer Aktualisierung der Futtermittel-
vereinbarung zum 1. Oktober 2015 wurden
auch Futtermittelhändler einbezogen. Außerdem
trat GMP+ International als weitere Organisa-
tion bei. Die Zertifizierung der Futtermittelher-
steller und Futtermittelhändler (einschließlich
Privater Labeller) nach QS, GMP+ International
oder von diesen als gleichwertig anerkannten
Systemen wird von QM-Milch akzeptiert. Das
Futtermittelmonitoring hat nach den Anforde-
rungen dieser Systeme zu erfolgen. Für Dioxine,
dioxinähnliche PCB und nichtdioxinähnliche
PCB gelten dabei die gesetzlichen Höchst- bzw.
Aktionsgrenzwerte. Für Aflatoxin B1 in den für
Milchkühe bestimmten Futtermitteln gilt ein QM-
Milch-Richtwert von 1 ppb. Bei einer Überschrei-
tung der Höchst-, Aktions- und Richtwerte erfolgt
eine Meldung der Systemgeber an QM-Milch.
18
R O H S T O F F - U N D F U T T E R M I T T E L M Ä R K T E
Seit nunmehr rund drei Jahren sind die Welternten der wichtigsten Agrarcommodities überdurchschnittlich gut
ausgefallen. Das bedeutet auch, dass sich trotz einer kontinuierlich steigenden weltweiten Nachfrage die Bestände
an Getreide und Sojabohnen aufgebaut haben und damit aktuell recht komfortabel sind.
Rohstoff- und Futtermittelmärkte
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R O H S T O F F - U N D F U T T E R M I T T E L M Ä R K T E
DIE GETREIDEERNTE DER EU-28 kann für
den Berichtszeitraum 2015/2016 desgleichen
als relativ gut bezeichnet werden. Den offiziel-
len Daten gemäß lag die Gesamtproduktion der
Gemeinschaft bei insgesamt 313,2 Millionen
Tonnen in der Ernte 2015. Das Rekordergebnis
aus dem Vorjahr wurde zwar verfehlt (2014:
329,1 Millionen Tonnen), allerdings positioniert
sich dieses Resultat dennoch über dem langjäh-
rigen Ertragsmittel. Die EU behielt unvermindert
ihre Rolle als Nettoexporteur von Getreide in
der Welt. Zum Ende des Getreidewirtschafts-
jahres 2015/2016 wurden insgesamt 48,3
Millionen Tonnen Getreide aus der EU-28 in
Drittländer exportiert (Vorjahr: 47,5 Millionen
Tonnen) – umgekehrt gelangten rund 20,7
Millionen Tonnen Getreide als Importe in die
Gemeinschaft. Den Hauptexportanteil verbuch-
te mit rund 31,0 Millionen Tonnen erneut
Weichweizen auf sich (Vorjahr: 31,5 Millionen
Tonnen). Wichtigstes Importgetreide war auf
der anderen Seite der Körnermais mit EU-weit
13,6 Millionen Tonnen (Vorjahr: 9,0 Millionen
Tonnen). Getreideexport- sowie -importmenge
sind im Zeitvergleich zum Vorjahr gestiegen; per
Saldo die Importmenge mehr als der Export.
Die wiederholt hohen Getreideexportmengen
entstanden entgegen der Entwicklung aus der
Vorsaison erst in den letzten Monaten des
Getreidewirtschaftsjahres 2015/2016. Neben
einer spät auflebenden Drittlandsnachfrage
begünstigte auch ein schwacher Eurokurs das
Ausfuhrgeschäft am Ende der Periode. Dadurch
blieb heimisches Getreide – neben den wich-
tigen Qualitätsaspekten – auch ökonomisch
gesehen am Weltmarkt wettbewerbsfähig.
Die Hauptausfuhrziele europäischen Getreides
waren wieder nordafrikanischen Staaten und
der arabische Raum.
Allein Deutschland exportierte im Berichts-
zeitraum knapp 10,6 Millionen Tonnen Getreide
in Drittstaaten, davon rund 7,3 Millionen
Tonnen Weichweizen als Hauptgetreideart.
Überwiegend geschah dies über norddeutsche
Hafenstandorte, also nahe der Veredlungs-
zentren tierischer Produktion, in denen natur-
gemäß ein hoher Getreideverbrauch stattfindet.
Auf der anderen Seite wurden über 1,3 Millio-
nen Tonnen Mais nach Deutschland importiert.
Für die heimischen Mischfutterhersteller bedeu-
tet dieser Mais bei kontinuierlich abfließenden
Weizenmengen in den Export wie in den Vor-
jahren eine zweckmäßige Alternative. Zu be-
achten ist dabei jedoch, dass Mais je nach
Herkunftsregion gegebenenfalls ein erhöhtes
Risiko mit Pilzgiftbelastung (vor allem Aflatoxin
und Deoxynivalenol) mit sich tragen kann, wo-
rauf die Hersteller besonders zu achten haben.
Entsprechende Monitoring-Programme gilt es
verstärkt zu berücksichtigen.
Allgemein hat sich ein Großteil der deutschen
Mischfutterunternehmen im vergangenen
Jahr frühzeitig, zum Teil schon vor Erntebeginn,
mit Getreidelieferkontrakten eingedeckt. Eine
frühe Sicherung des Rohwarenbezugs bedeutet
für Hersteller immer auch einen gewissen
Planungsschutz. Zumal aufgrund einer zuvor
europaweit länger andauernden Trockenheits-
periode eine große Unsicherheit über die
tatsächlich zu erzielenden Erträge herrschte.
Ungewöhnlich für den Zeitpunkt Juni/Juli 2015
waren die aufgrund der Dürremeldungen spür-
bar steigenden Getreidekurse, die wiederum
die Abgabebereitschaft der Getreidelieferanten
kurz vor der eigentlichen Ernte etwas begüns-
tigten. Mit den ersten Ertragsermittlungen
stellte sich jedoch heraus, dass die anfängliche
Sorge über Ertragsausfälle nahezu unbegründet
war und das Gesamtergebnis sogar über dem
des langjährigen Mittels liegen wird. Folge
dieser vorübergehenden Phase fester Preise
war, dass die Futtermittelindustrie frühzeitig in
nennenswertem Umfang Getreide zu vergleichs-
weise hohen Kursen geordert hatte. Angesichts
der schwächelnden Rohwarenpreise im an-
schließenden Herbst und Winter hätte der ein
oder andere Hersteller sein Engagement im
Nachhinein gerne zeitlich anders verteilt. Im
Fortlauf des Wirtschaftsjahres sollte es einen
längeren Zeitraum dauern, bis die Getreide-
preise im Frühjahr 2016 wieder anzogen. Vor
allem der merklich anlaufende Export leistete
hierzu einen Beitrag. Der Ausblick auf die neue
Getreidesaison lässt zum Ende des Wirtschafts-
jahres 2015/2016 stark vermuten, dass die
Getreidepreise entsprechend der Entwicklung
„normaler“ Jahre zum Erntebeginn erst einmal
unter den Kursen der Vormonate liegen dürften
und es keine Parallele zum vergangenen Jahr
gibt. Die Erzeugerbereitschaft zur Abgabe von
Getreide ex Ernte hält sich in diesem Sommer
deutlich in Grenzen. Erzeuger, Handel und
Verarbeiter kommen aufgrund unterschiedlicher
Preisvorstellungen nicht zusammen. Global
betrachtet wird nochmals eine gute Welt-
getreideernte prognostiziert. Das stützt die
Meinungsgroßlage einer eher bärischen
Stimmung an den Leitbörsen.
Die Europäische Kommission prognostiziert
für die Gemeinschaft ein Erntevolumen von
insgesamt 313 Millionen Tonnen Getreide
Importmengen von Rohstoffen in die EU-28 in 1.000 Tonnen
Fischmehl 330
Hülsenfrüchte 234
Tapioka 22
Ölkuchen und Mehle 23.751
Sonstige 1.934
Futtergetreide 12.450
Maiskleber- futter 439
DDGS 485
Melasse 2.105
getr. Zuckerrübenpülpe 772
Zitruspülpe 487(Quelle: FEFAC, bezogen auf 2013)
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R O H S T O F F - U N D F U T T E R M I T T E L M Ä R K T E
im anstehenden Wirtschaftsjahr 2016/2017.
Damit würde das Niveau des Vorjahrs gehalten.
Für Weichweizen wird ein etwas schwächeres
Ergebnis im Vergleich zur Vorernte prognosti-
ziert. Dafür soll die EU-Maisernte besser geraten.
Für die heimische Mischfutterindustrie bleibt
Getreide unverändert der wichtigste Rohstoff.
Die Aussichten auf eine adäquate Versorgung
des Sektors stehen auf Basis der offiziellen
Schätzungen gut. Substitute aus früheren Zeiten
wie beispielsweise Tapioka sind seit Langem
aus den Rezepturen verschwunden und inzwi-
schen auch wenig verfügbar. Gleiches gilt für
Alternativen aus der Lebensmittelnebenpro-
dukteschiene, die in überschaubaren Mengen in
den Mischfuttersektor fließen. Diese ergänzen
das Gesamtportfolio des Rohwareneinsatzes in
den Werken allenfalls, sind in Versorgungskrisen
aber keine ernsthaften „Lückenfüller“.
Eiweißfuttermarkt
Getreide ist der wichtigste Energielieferant der
deutschen Mischfutterwerke. Den zweiten
wesentlichen Block für eine tiergerechte Ernäh-
rung stellt der Proteinsektor mit den dort ver-
fügbaren Commodities dar. Bestimmend sind
hier die Geschehnisse auf dem Sojaschrot-
sowie dem Rapsschrotmarkt. Sojaschrot stellt
für die heimische Mischfuttererzeugung den
derzeit bedeutendsten Eiweißfutterlieferanten
dar. Im Gegensatz zum Energie liefernden
Getreide ist man hierbei auf größere Import-
mengen angewiesen. Die Verfügbarkeit richtet
sich demzufolge noch stärker nach den globalen
Entwicklungen am Markt. Das zurückliegende
Wirtschaftsjahr hat erneut gezeigt, wie volatil
und damit kaum vorhersehbar sich die Kurse
am Sojamarkt bewegen. Generell sind in den
zurückliegenden vier Ernten auf der Nord- und
der Südhalbkugel jeweils gute bis sehr gute
Sojabohnenerträge eingefahren worden. Gleich-
zeitig kam es zu einer leichten Abschwächung
der Weltnachfrage, vor allem induziert durch
die verhalteneren Importe Chinas, also des
mengenmäßig bedeutendsten Nachfragers
nach Sojaprodukten in der Welt. In der Bilanz
bauten sich die Weltsojabestände über rund
drei Jahre somit auf. Die Preise für Sojaschrot
auf dem heimischen Markt gingen infolgedes-
sen im Verlauf des Wirtschaftsjahres 2015/2016
zunächst kontinuierlich zurück. Auch für die
Ernten in Südamerika im Frühjahr 2016 sahen
die Prognosen erst gut aus. Allerdings wurde
das Erntegeschehen in Argentinien von einem
hohen Niederschlagsaufkommen begleitet, so
dass es ab Ende April zu einer beispiellosen
Kursexplosion am Sojamarkt kam. Die meisten
Akteure, und somit auch die Mischfutterprodu-
zenten, wurden von dieser Entwicklung über-
rascht. Zumal sich im weiteren näheren zeitli-
chen Fortgang herausstellte, dass die Ernte-
einbußen geringer als erwartet ausfielen und
per Saldo immer noch von einer guten argenti-
nischen Ernte gesprochen werden konnte. Als
Hauptursache der enormen Sojapreissteigerun-
gen mussten spekulative Einflüsse ausgemacht
werden. Dies erklärt auch die enorm volatile
und nervöse Stimmung am Sojamarkt in den
letzten Wochen des Wirtschaftsjahres mit
fast täglich wechselnden Kursrichtungen und
-sprüngen. Es bleibt abzuwarten, ob dies auch
im Fortlauf des begonnenen Wirtschaftsjahres
2016/2017 anhält.
Rapsschrot als weiterer wichtiger Proteinträger
in der Nutztierfütterung präsentierte sich paral-
lel zu dem Geschehen auf dem Sojamarkt zum
Ende des Berichtszeitraums ebenfalls preis-
fester, wenngleich auch nicht in dem Ausmaß.
Vor allem im letzten Quartal der Saison zogen
die Kurse an. Zuvor war von der Rapsernte im
Sommer 2015 bis in das darauf folgende Früh-
jahr hinein eine negative Preistendenz auszu-
machen, deren Ursprung weniger in einer üppi-
gen Rapsschrotversorgung liegt, sondern viel-
mehr die Folge des preisschwachen Sojamarktes
war. Die Rapsernte 2016 wird europaweit laut
Schätzungen der EU-Kommission mit rund 22,0
Millionen Tonnen in der EU 28 geringfügig über
der des Vorjahres liegen (2015: 21,6 Millionen
Tonnen). Für die Rapsschrotpreise könnte dies
einen stabilen Preisverlauf bedeuten.
Maßgeblich wird jedoch sein, wie sich zeitgleich
der Verbrauch entwickelt. Sollte im Zuge einer
zunehmenden Produktion von GVO-freiem
Mischfutter die Nachfrage seitens der Hersteller
nach heimischem Rapsschrot steigen, könnte
die Verfügbarkeit rasch an ihre Grenzen stoßen.
Aller Voraussicht nach wird das Wirtschaftsjahr
2016/2017 den Mischfutterherstellern eine
ausreichende Rohstoffversorgung ermöglichen.
Für Getreide sind die weltweiten Vorernteprog-
nosen derart optimistisch, dass in den ersten
Monaten wohl eine bärische Stimmung den
Markt diktieren wird. Ein größeres Fragezeichen
steht bei der europäischen Ernte hinter den
Qualitäten. Anhaltend wechselhafte Witterung
beeinträchtigte bei potenziellem Brotgetreide
die Backeigenschaften und lässt vielerorts nur
die Vermarktung als Futterware zu. Daneben
wird für manche Regionen eine höhere Myko-
toxin-Belastung des Ernteguts befürchtet, was
wiederum für den Futtersektor eingeschränkte
Verwendungsmöglichkeiten nach sich zieht.
Entscheidend ist auch, wie sich die (Welt-)
21
R O H S T O F F - U N D F U T T E R M I T T E L M Ä R K T E
Nachfrage nach Getreide insgesamt weiterent-
wickelt. Im heimischen Nutztierbereich könnten
die Verbräuche aufgrund von weiteren Tierbe-
standsverringerungen sogar sinken. Auch wird zu
beobachten sein, ob und in welchem Ausmaß
deutsches Getreide wieder in den Export geht.
Entwicklung der Mischfuttermärkte
Der Zukauf von Mischfutter wird von Land-
wirten in den Zeitphasen praktiziert, in denen
hohe bzw. steigende Rohstoffkosten die Märkte
prägen. Viele Nutztierhalter verkaufen dann
ihre eigenbetrieblich erzeugten Einzelfutter-
mittel zu profitablen Preisen am Markt und
steigen in der Folge um zum Verfüttern indus-
triell gefertigten Mischfutters. Entgegengesetzt
steigt der Anteil an hofeigenen Mischungen,
wenn es zu marktbedingten Preisnachlässen
bei Einzelfuttermitteln kommt. Dieses Markt-
verhalten hat in jüngster Zeit nicht mehr den
Automatismus früherer Jahre gehabt. Die
Getreidepreise waren vor Eintritt der Ernte
2015 ungewöhnlich preisfest, dank schwacher
Ertragsprognosen der Experten. Mit den über-
raschend guten Ernteergebnissen setzte im
Anschluss zeitversetzt ab Frühherbst ein konti-
nuierlich moderates Absinken der Kurse über
einen langen Zeitraum des Wirtschaftsjahres
ein. Erst mit steigenden Getreideexporten im
Frühjahr 2016 fing sich der Getreidemarkt ein
Stück weit wieder. Die günstigeren Getreide-
preise erwirkten im genannten Zeitraum aber
keine Abkehr der Tierhalter vom Mischfutter-
zukauf. Die Gesamtmenge der Mischfutter-
nachfrage veränderte sich im Vorjahresvergleich
nicht wesentlich, wie die bisher vorliegenden
Daten der amtlichen Statistik andeuten. Die
Mischfutternachfrage verminderte sich binnen
Jahresfrist insgesamt betrachtet marginal.
Mengenbeeinflussend waren hierfür andere
Faktoren: vor allem die schwachen Erzeuger-
preise der Tierhalter über beinahe den gesamten
Berichtszeitraum.
Relativ frühzeitig kam es zu Beginn der Ernte
2015 schon zu nennenswerten Mischfutter-
vorkontrakten zwischen Herstellern und Land-
wirten; diese waren vielfach von langfristigem
Charakter. Nutztierhalter wollten sich frühzeitig
absichern, um steigenden Futtermittelpreisen
in den Folgemonaten vorzubeugen. Die Misch-
futterpreise gingen jedoch analog zu den Roh-
warenkursen nach Ausgang der Ernte zurück.
Im Nachhinein war der günstigste Zeitpunkt
für Kontraktabschlüsse der Herbst 2015. In der
Mischfutterindustrie kam es aus diesem Grund
nach dem Jahreswechsel 2015/2016 vermehrt
zu Fällen, in denen Kunden die aus ihrer Sicht
„überteuerten“ Kontrakte ablösen und nicht
in Gänze erfüllen wollten. Zumeist war dieses
Handeln auch durch die schlechte Phase auf
den tierischen Veredlungsmärkten getrieben.
Letztendlich gilt aber, dass der Abschluss von
Kontrakten für beide Seiten eine Planungs-
sicherheit darstellt. Mischfutterhersteller können
auf der Rohwarenseite nur dann ein Engage-
ment fahren, wenn sie ihren Absatz entspre-
chend regeln und umgekehrt. Langfristig
gesehen macht sich Kontrakttreue auf beiden
Seiten bezahlt.
Mit Beginn des neuen Wirtschaftsjahres
2016/2017 werden erneut Industrie und Tier-
halter abwägen müssen, welche Handlungs-
strategie für sie die günstigste ist. Vieles spricht
dafür, dass voraussichtlich niedrige Getreide-
preise in der Erntephase einen frühzeitigen
Einstieg in das Kontraktgeschäft Mischfutter
empfehlen. Die Akteure werden darüber hinaus
genau beobachten, was zeitlich parallel auf den
Eiweißfuttermärkten preislich geschieht. Sollten
die Märkte sehr volatil in den ersten Monaten
verlaufen, wird es zu individuell unterschied-
lichen Einstiegszeitpunkten bei Kontraktab-
schlüssen kommen. Mancher Marktteilnehmer
wird womöglich auch eine abwartende Haltung
einnehmen und sich vorerst nur im Tagesge-
schäft bewegen.
22
K E N N Z A H L E N D E R M I S C H F U T T E R I N D U S T R I E
Die Mischfutterindustrie ist eng verzahnt mit der Nutztierhaltung in ihrer Region, da das Kerngeschäft der
Hersteller vor deren Haustüre liegt. Der Konzentrationsprozess in der Tierhaltung beeinflusst dementsprechend
unmittelbar die zukünftigen Strategien der Mischfutterwerke. Dort, wo die tierische Veredlung geringer wird,
werden im Zeitverlauf die Tonnagen an Mischfutter sinken, beispielsweise im Süden des Landes. Aktuell vollzieht
sich ein verlangsamter Strukturwandel in der Branche, was die Zahl der produzierenden Werke anbelangt.
Kennzahlen der Mischfutterindustrie
23
K E N N Z A H L E N D E R M I S C H F U T T E R I N D U S T R I E
DAHINTER STECKT JEDOCH vermehrt eine
zunehmende Entwicklung hin zu Unternehmens-
verschmelzungen oder auch strategischen
Partnerschaften zwischen zwei Mischfutter-
unternehmen. Diese werden flankiert von wei-
teren Spezialisierungen. Die Anzahl der produ-
zierenden Werke einmal beiseitegelassen kann
man insgesamt von einem Branchenumbruch
sprechen.
Entwicklung der Mischfutterbranche
Die Strukturentwicklung in der deutschen
Mischfutterindustrie verläuft parallel mit der in
anderen Bereichen der Agrarwirtschaft. Die
Datenerhebung hierzu findet im Rahmen der
amtlichen Statistik statt. Alle in Deutschland
ansässigen Mischfutterhersteller mit einer
Jahresproduktionsmenge von mehr als 1.000
Tonnen sind zur Meldung betrieblicher Produk-
tionszahlen verpflichtet. Danach existierten Ende
des vergangenen Wirtschaftsjahres 2014/2015
insgesamt 313 Herstellungsbetriebe in der
Bundesrepublik. Im Vergleich zum Vorjahr be-
deutet das eine Abnahme um lediglich eine
Betriebsstätte bundesweit. Allerdings muss an
dieser Stelle hinzugefügt werden, dass mit der
Novellierung der zugehörigen Meldeverordnung
es zu statistischen Verschiebungen gekommen
ist, die einen unmittelbaren Vergleich mit der
Situation der Vorjahre nicht ohne weiteres er-
möglichen.
Betrug die Anzahl aller Betriebsstätten in
Deutschland im Jahr 2002 noch 420, so waren
es 2015 nur noch 313 und demzufolge 25,5
Prozent – also mehr als ein Viertel – weniger.
In den vergangenen vier Jahren hat sich die
Zahl der Herstellungsbetriebe kaum verändert.
Zuvor lag der Strukturwandel im langjährigen
Mittel bei rund 3 bis 4 Prozent pro Jahr. Der
Trend zu größeren Produktionseinheiten und
weniger Produktionsstätten in der Mischfutter-
industrie hat sich verlangsamt, bleibt aber
ungebrochen.
Anzahl und regionale Verteilung der Betriebe
Die Mehrzahl der Mischfutterproduzenten ist
in den nördlichen Bundesländern zu finden.
Mit 183 Betrieben liegt der Anteil bei knapp
60 Prozent der Gesamtzahl an Werken in
Deutschland. Dies ist auch die Schwerpunkt-
region der deutschen Nutztierhaltung.
Das Gebiet umfasst die Länder Schleswig-
Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Bremen
und Nordrhein-Westfalen. In den südlichen
Bundesländern Hessen, Rheinland-Pfalz,
Saarland, Baden-Württemberg und Bayern
liegen zusammengefasst gut 22 Prozent der
Betriebsstätten, in den östlichen (Mecklenburg-
Vorpommern, Berlin/Brandenburg, Sachsen-
Anhalt, Thüringen und Sachsen) sind 19 Pro-
zent zu finden.
Herstellungsmengen nach Betriebsgrößenklassen
Die Analyse der Hersteller nach Größenklassen
beweist den ansteigenden Konzentrationspro-
zess innerhalb der Branche. Vor allem Betriebe
mit einer Jahresproduktion in dem Bereich von
500 bis 50.000 Tonnen stiegen in den letzten
Jahren aus der Produktion aus. Die 191 Unter-
nehmen in dieser Betriebsgrößenklasse reprä-
sentieren mit 61,0 Prozent noch knapp zwei
Drittel aller Betriebe in Deutschland. Sie ver-
buchen zusammengefasst einen Marktanteil
von 11 Prozent auf sich, mit rückläufiger Ten-
denz. Daneben beanspruchen die 42 Betriebe
in der Kategorie von 100.000 bis 200.000
Tonnen Jahresproduktion bereits einen Markt-
anteil von knapp 25 Prozent, die 41 Hersteller
mit über 200.000 Tonnen Jahrestonnage er-
reichen bereits 52 Prozent der heimischen
Mischfutterproduktion. Gegenwärtig bestehen
17 Betriebe mit einer Jahrestonnage von über
300.000 Tonnen. Die durchschnittliche Herstel-
lungsmenge lag im Jahr 2015 bei 75.582 Ton-
nen je Betriebsstätte.
Herstellungsmengen nach Mischfuttersorten
Die Mischfutterhersteller in Deutschland konnten
zuletzt den vorläufigen Angaben der amtlichen
Statistik zufolge das mengenmäßige Spitzen-
ergebnis aus dem Kalenderjahr 2014 nicht
wiederholen und mussten darüber hinaus einen
leichten Umsatzrückgang hinnehmen.
Insgesamt belief sich die heimische Mischfutter-
produktion im Kalenderjahr 2015 auf knapp
23,4 Millionen Tonnen. Regional, aber auch
sortenspezifisch ist es dabei im Vorjahresver-
gleich zu erheblichen Mengenunterschieden
gekommen.
Trotz sehr widriger Marktverhältnisse war Schwei-
nemischfutter mit Abstand das mengenmäßig
wichtigste Produktsegment. Knapp 41 Prozent
des Gesamtmischfutteraufkommens in Deutsch-
land entfallen auf diesen Bereich. In der Region
Anzahl der Mischfutterwerke nach Regionen 2014/2015: 313
22 %59 %
19 %
Nord
Süd
Ost
(Quelle: BLE)
24
K E N N Z A H L E N D E R M I S C H F U T T E R I N D U S T R I E
Nord sind die Absatzzahlen nochmals leicht
gestiegen. Analog zur Änderung der Viehbe-
standszahlen im Jahresverlauf haben sich in
den Regionen Süd- und Ostdeutschland die
Verbräuche von Schweinemischfutter reduziert.
Der Strukturwandel in der Schweinehaltung hat
sich dort im Vergleich zum Norden beschleunigt.
Diese Entwicklung war absehbar.
Das Segment Rindermischfutter verfügt seit je-
her über einen hohen Anteil an Milchleistungs-
futter, welcher bei rund 90 Prozent liegt. Im
vergangenen Jahr hat mit dem Ausstieg aus
der europäischen Milchquotenregelung eine
Zeitenwende stattgefunden. Der heimische
Milchmarkt muss sich auch jetzt, über ein Jahr
nach dem Quotenende, weiter finden. Dieser
Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Weite
Teile des Jahres 2015 standen bereits unter
diesen Vorzeichen. Der Milchpreisverfall hat den
Kraftfuttereinsatz auf den Milchviehbetrieben
reduzieren lassen.
Die dritte Hauptsparte Geflügelfutter hat im
Vergleich zu den beiden vorherig genannten
Sortenbereichen eine erfreuliche Entwicklung
im Beobachtungszeitraum eingenommen. Nach
einem mittelfristigen Bestandsabbau in der
deutschen Legehennenhaltung, der erheblichen
Einfluss auf die Futtermittelnachfrage hatte,
erholt sich seit ein paar Jahren der Absatz von
Legehennenfutter wieder. Haltungsbedingte
Umstrukturierungen mussten erst vollzogen
werden, bevor die Erzeugung in diesem Seg-
ment wieder ausgebaut werden konnte und es
zu einer teilweisen Konsolidierung des Marktes
kam. Wir hoffen hier auf weiteres Absatzpoten-
zial in den kommenden Jahren.
Der Mastgeflügelfutterbereich verzeichnet ins-
gesamt ebenfalls bundesweit leichte Zuwächse.
Auch hier ist das Plus unter dem Strich auf die
Mehrproduktion in Norddeutschland zurückzu-
führen. Allgemein ist davon auszugehen, dass
die Wachstumsschübe der Vergangenheit sich
in der Geflügelmast nicht weiter fortsetzen.
Dies ist nicht durch die ökonomische Situation
der Mastbetriebe zu erklären, sondern vielmehr
die Konsequenz der verschärften Baugenehmi-
gungspraxis in Deutschland.
Die statistische Auswertung des Produktions-
jahres 2015/2016 ist noch nicht vollends abge-
schlossen. Die bisher verfügbaren vorläufigen
Branchenzahlen zeigen aber, dass sich die
Absatzsituation für die Mischfutterhersteller
nicht wesentlich verändert hat und es ein ähn-
liches Produktionsergebnis wie im Vorjahr
2014/2015 gegeben hat. Überraschend stabil
zeigen sich die Teilbereiche Rinder- und Schwei-
nemischfutter, obwohl das gesamte Wirtschafts-
jahr für die Tierhalter unterdurchschnittlich ver-
lief. Nutzgeflügelfutter dürfte den amtlichen
Zahlen zufolge von den Hauptmischfuttersorten
im Vorjahresvergleich am besten abgeschnitten
haben. Ein leichtes Mengenplus steht auf ihrem
Konto. Mastgeflügelfutter erfährt dagegen einen
Absatzrückgang während des Berichtszeitrau-
mes. Allen Hauptsorten gleich scheint, dass es
nur marginale Mengenverschiebungen im ver-
gangenen Jahr gegeben hat. Dadurch erklärt
sich das stabile Gesamtergebnis. Hochgerech-
net dürfte die Gesamttonnage der Mischfutter-
branche um 23,5 Millionen Tonnen für das ver-
gangene Wirtschaftsjahr liegen.
Rohstoffeinsatz
Die Erntemenge 2015 an Getreide insgesamt
(einschließlich Körnermais und Corn-Cob-Mix)
betrug in der Bundesrepublik Deutschland nach
endgültigen amtlichen Berechnungen 47,8 Mil-
lionen Tonnen. Dies bedeutet 8,2 Prozent
weniger als im Vorjahr, welches jedoch außer-
gewöhnlich hohe Erträge bot. Im Vergleich zum
langjährigen Mittel fiel die Ernte 2015 erneut
überdurchschnittlich aus. In der gesamten Euro-
päischen Union und den als Getreideerzeuger
wichtigen angrenzenden osteuropäischen
Staaten wurden ebenso wiederholt gute Ergeb-
nisse erzielt. Die Weltgetreidebestände wurden
weiter aufgebaut, auch weil die globale Nach-
frage unterdurchschnittlich stieg.
Generell steht der Rohstoffeinsatz in der Misch-
futterindustrie in Abhängigkeit von dem fort-
währenden Wechsel im Zusammenspiel zwischen
Entwicklung der Mischfutterproduktion (Mio. Tonnen im Kalenderjahr)
25
20
15
10
5
0
9,4
6,2
3,6
2,00,9
2010
22,1
9,9
6,3
3,8
2,01,0
2011
23,0
9,7
6,7
4,0
2,10,9
2012
23,4
9,6
6,9
4,0
2,10,9
2013
23,5
9,7
7,2
4,0
2,20,9
2014
24,0
9,6
6,5
4,1
2,30,9
2015
23,4
Sonstige Legehennenfutter Mastgeflügelfutter Rindermischfutter Schweinemischfutter
Mio
. Ton
nen
(Quelle: BLE)
25
K E N N Z A H L E N D E R M I S C H F U T T E R I N D U S T R I E
Verfügbarkeit und Preiswürdigkeit verschiedener
Komponenten. Mischfutterhersteller haben in
den zurückliegenden 25 Jahren auch aufgrund
agrarmarktpolitscher Reformen einen steigen-
den Getreideeinsatz in ihrer Produktion prakti-
ziert. Heimische Rohstoffe im regionalen Ein-
zugsgebiet der Werke genießen Priorität. Selbst
in Zeiten schlechterer Getreideernten hielt sich
die Vorzüglichkeit des Getreideeinsatzes – un-
abhängig von der Preisentwicklung. Im Wirt-
schaftsjahr 2014/2015 betrug der Getreide-
anteil in den Mischungen 48,7 Prozent. Die
in Vorjahren übertroffene 50-Prozent-Marke
wurde zwar knapp verfehlt, das ändert aber
nichts an der Vorzüglichkeit dieses Rohstoffs.
Für das beendete Wirtschaftsjahr 2015/2016
dürften die Einsatzraten auf einem ähnlich
hohen Niveau liegen.
Getreide bleibt der wichtigste Rohstoff für die
Mischfutterindustrie. Die Branche ist zum men-
genmäßig wichtigsten Verarbeitungssektor von
Getreide geworden, und zwar noch vor der
Nahrungsmittelindustrie. Im Jahr 2014/2015
wurden alleine mehr als 11,5 Millionen Tonnen
Getreide zu Mischfutter verarbeitet. Weizen ist
die Hauptgetreideart im Mischfutter und wurde
im vergangenen Jahr mit knapp 4,8 Millionen
Tonnen Gesamtmenge am stärksten bei der
Rationsgestaltung beachtet. Einen weiteren
hohen Stellenwert in der Mischfutterherstellung
nehmen ansonsten Gerste (rund 2,2 Millionen
Tonnen) und mit zunehmendem Anteil Mais
(rund 2,5 Millionen Tonnen) ein.
Die Verbrauchszahlen für das abgelaufene
Wirtschaftsjahr 2015/2016 dürften sich bei den
genannten Sorten auf einem ähnlichen Niveau
wie im Vorjahr bewegt haben. Die heimischen
Futtergetreidemengen wurden auch im ver-
gangen Jahr vor allem durch Maisimporte er-
gänzt. Herkunftsländer sind Südosteuropa und
Osteuropa sowie Südamerika, dort vor allem
Brasilien.
Weitere wesentliche Rohstoffquelle neben Ge-
treide stellt die Ernährungsindustrie mit ihren
Nebenprodukten für die Mischfutterindustrie
dar. An erster Stelle sind aus diesem Sektor die
aus der Erzeugung von Speise- und Energieölen
anfallenden Ölschrote und -kuchen zu nennen.
Sie veranschlagen im Durchschnitt einen Anteil
von rund 27 Prozent aller verwendeten Roh-
waren in der Mischfutterherstellung für sich.
Ölschrote sind für den Futtermittelsektor der
bedeutsamste Eiweißträger. Soja- und Raps-
produkte werden dabei am stärksten nachge-
fragt. Andere Eiweißträger wie beispielsweise
Hülsenfrüchte finden weniger Verwendung,
weil es nur geringe Mengen am Markt zu kaufen
gibt. In Deutschland schrumpfte die Anbau-
fläche für Hülsenfrüchte über Jahre. In der Regel
setzen Landwirte, die den Anbau noch voll-
ziehen, ihre geernteten Hülsenfrüchte bei der
Fütterung auf ihren Betrieben ein.
Ob es zu einer Wiederbelebung des Legumino-
senanbaus in Deutschland aufgrund der obliga-
torischen „Greening-Maßnahmen“ im Rahmen
der EU-Agrarreform kommt, lässt sich momen-
tan schwer beurteilen. Die ersten beiden Ernte-
jahre seit der Reformumsetzung zeigen wenig
Perspektive für höhere bzw. relevante Handels-
mengen.
Als weitere Rohstoffe, die die Branche perma-
nent und in bedeutenderen Mengen nachfragt,
sind Mühlennachprodukte und zuckerhaltige
Futtermittel (Melasse, Trockenschnitzel) als
Nebenprodukte der heimischen Lebensmittel-
industrie zu nennen. Die Palette der Komponen-
ten ist damit noch nicht abgeschlossen. Andere
geeignete Nebenprodukte finden ihren Weg in
den Mischfuttersektor, haben im Großen und
Ganzen aber eine nachrangige Bedeutung.
Mineralfutterherstellung
Im Kalenderjahr 2015 wurden in Deutschland
über 597.000 Tonnen Mineralfutter gewerblich
hergestellt. Die Produktion stieg im Vorjahres-
Rohstoffverbrauch der Mischfutterhersteller in Deutschland
Getreide
Hülsenfrüchte
Rapssaat
Ölkuchen/Expeller/ Exschrote
Maiskleberfutter
Mühlennachprodukte
Zuckerhaltige Futtermittel
Sonstige Futtermittel
12.000
10.000
8.000
6.000
4.000
2.000
0
2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15
in 1
.000
t
(Quelle: BLE)
26
K E N N Z A H L E N D E R M I S C H F U T T E R I N D U S T R I E
vergleich um 4,1 Prozent. Dieser vermeintlich
neuerlichen Rekordproduktion steht jedoch
entgegen, dass es aufgrund einer Novellierung
der amtlichen Datenerfassung zu einem statis-
tischen Bruch gekommen sein kann. Die Steige-
rungsraten der letzten beiden Jahre müssen
auch unter diesem Aspekt gesehen werden.
Generell waren in der Vergangenheit Schwan-
kungen auf dem Mineralfuttermarkt auf die
Marktentwicklungen beim Mischfutterabsatz
zurückzuführen. In Jahren sinkender Getreide-
preise stiegen Tierhalter verstärkt in die Eigen-
mischung zu Lasten des Mischfutterabsatzes
um und sorgten umgekehrt für einen steigen-
den Mineralfutterverkauf.
Mehr als 95 Prozent der gesamten Mineralfutter-
produktion finden ihren Einsatz in der Rinder-
und Schweinefütterung. Die übrigen Mengen
entfallen im Nutztierbereich auf Mineralfutter
für Geflügel, Pferde und Kälber. Für das Wirt-
schaftsjahr 2015/2016 existieren zum Berichts-
zeitpunkt noch keine offiziellen Daten. Unter
Berücksichtigung der Aussagen von Marktexper-
ten und Mineralfutterherstellern kann jedoch
von einer etwas geringeren Produktionsmenge
als im Vorjahr ausgegangen werden. Dies trifft
vor allem für die zwei Hauptsortenbereiche
Rind und Schwein zu. Die gesunkenen Erzeuger-
preise für Milch könnten maßgeblich dafür ge-
sorgt haben, dass Milchviehhalter ihre Futter-
rationen aus Kostengründen mit verringertem
Mineralfuttereinsatz zusammenstellen. Bei
Mineralfutter für Schweine zeichnet sich ab,
dass aufgrund des rückläufigen Schweinebestan-
des in Deutschland sukzessive weniger Futter-
mittel und damit auch Mineralfutter aus diesem
Sektor nachgefragt werden.
Milchaustauschfutter
Im Mai 2016 wurden in Deutschland 2,63 Mil-
lionen Kälber (Tiere im Altersabschnitt bis ein-
schließlich 8 Monate) zur Mast und zur Auf-
zucht auf landwirtschaftlichen Betrieben gehal-
ten. Die meisten dieser Jungtiere wurden wäh-
rend des ersten Lebensabschnittes mithilfe von
speziellen Milchaustauschfuttern (MAT) versorgt,
die den besonderen ernährungsphysiologischen
Ansprüchen dieser Altersgruppe gerecht werden.
Die bedeutendsten Rohkomponenten bei der
Milchaustauscherherstellung bilden dabei Mager-
milchpulver (MMP) und Süßmolkenpulver (SMP).
Aufgrund der Tatsache, dass keine offizielle
Statistik existiert, ist eine exakte Betrachtung
der Produktionsmengen und weiteren Markt-
entwicklung von Milchaustauschern schwer
möglich.
Das abgelaufene Wirtschaftsjahr 2015/2016
war von einem kontinuierlich fallenden Milch-
erzeugerpreisniveau gekennzeichnet. Global
betrachtet stieß ein hohes Milchaufkommen auf
eine rückläufige Weltnachfrage. Die Absatz-
und Exportlage für Magermilchpulver (MMP)
und Süßmolkenpulver (SMP) wurde davon un-
mittelbar beeinflusst. Beide Komponenten sind
für die Milchaustauschfutterproduktion von
Bedeutung. In Europa sind nach dem Wegfall
des Milchquotensystems die Niederlande, Irland
und Deutschland treibende Produktionskräfte.
Deutschland verbuchte im vergangenen Jahr
beispielsweise bei Magermilchpulver die höchs-
te Produktionsmenge seit dem Jahr 1993. Die
Folge der Ausweitung der heimischen Pulver-
produktion sind ein enormer Bestandsaufbau
und die Wiederbelebung der staatlichen Inter-
vention. Mitte April 2016 hat die EU-Kommis-
sion beschlossen, die maximale Interventions-
menge in der EU zu verdoppeln und auf insge-
samt 218.000 Tonnen zu setzen. Bereits Ende
Mai verkündete EU-Agrarkommissar Phil Hogan
eine Erhöhung der Interventionsmenge für den
Ankauf von Milchmagerpulver auf 350.000 Ton-
nen, da die zuvor festgesetzte neue Obergrenze
bereits erreicht war. Dies veranschaulicht den
hohen Druck am Markt. Der Anteil deutscher
Anträge zur Intervention war dabei relativ hoch.
Die Preiswürdigkeit der stark milchpulverhaltigen
Milchaustauscher ist mitunter nicht immer ge-
geben. Der Lebensmittelsektor ist generell ein
harter Konkurrent um die Rohware, auch in
Zeiten sinkender Rohstoffpreise. Aktuell ge-
staltet sich die Situation allerdings vollkommen
anders. So konnten die MAT-Hersteller im Rah-
men ihrer Verarbeitung durch die Erhöhung der
MMP-Anteile in den MAT zur Verbesserung der
Marktlage beitragen. Ein vorrübergehender
Trend zu höherwertigeren MAT mit hohem
MMP-Anteil war zuletzt erkennbar. Allerdings
kann der MAT-Sektor keine Marktentlastung in
einem Volumen bieten, wie es ein gut funktio-
nierender Export beispielweise könnte.
Die Kälbermast ist in Deutschland ein Nischen-
produkt, konzentriert auf wenige Spezialbetrie-
be und zumeist durch eine hohe vertikale Inte-
gration charakterisiert. Der Bereich der Kälber-
mast steht bei der nationalen Marktanalyse
nicht unbedingt im Fokus der MAT-Hersteller.
Bemerkenswert ist hier jedoch ein relativ hoher
Molkenpulververbrauch, der auch die Roh-
warenpreisentwicklung beeinflussen kann. Die
heimischen Kälbermäster erlebten im Wirt-
schaftsjahr 2015/2016 dank stabiler Erlöse
eine vergleichsweise gute Saison. Die Schlacht-
tierpreise befanden sich durchweg auf einem
guten Niveau. Vor allem aber notierten Einstall-
kälber relativ günstig. Die Futterkosten sind in
Ableitung des Milchmarktes ebenfalls modera-
ter geworden. Hersteller berichten über einen
gestiegenen Magermilchpulvereinsatz (MMP) in
den Rationen, vergleichbar zu den Produkten
für die Kälberaufzucht.
27
K E N N Z A H L E N D E R M I S C H F U T T E R I N D U S T R I E
Heimtierfutter
Standardmäßig werden Heimtiere in Deutsch-
land mit Fertigfutter versorgt. In ihm vereinen
sich die neuesten wissenschaftlichen Erkennt-
nisse der Tierernährung und -medizin. Hersteller
von Heimtiernahrung beachten im Rahmen
ihrer Produktion gleichermaßen die Tierhalter-
ansprüche und ernährungswissenschaftliche
Anforderungen.
Amtliche Daten über die Produktion von Heim-
tierfutter existieren aufgrund der nicht vorhan-
denen Meldepflicht für Herstellungsbetriebe
nicht. Alternativ finden jährlich Erhebungen von
Marktforschungsinstituten und dem Industrie-
verband für Heimtierbedarf (IVH) über Umsätze
bei Handel und Unternehmen statt. Unter
Bezugnahme der Preisgestaltung können Rück-
schlüsse auf die Produktionsentwicklung gezo-
gen werden.
Die Umsatzentwicklung verschiedener Fertig-
futtersegmente hängt unmittelbar von der An-
zahl der gehaltenen Heimtiere ab. Die Gesamt-
anzahl der Heimtiere in deutschen Haushalten
im Jahr 2015 wurde auf 30 Millionen (ohne
Zierfische und Terrarientiere) hochgerechnet.
Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen
weiteren signifikanten Anstieg (2014: 28,5 Mil-
lionen). Heimtierhaltung boomt ungebrochen
in Deutschland. Insgesamt gab es vergangenes
Jahr in 43 Prozent aller Haushalte in Deutsch-
land Heimtiere. Die Katze ist mit 12,9 Millionen
Tieren das Lieblingstier der Deutschen. Mittler-
weile halten rund 22 Prozent der Haushalte
eine oder mehrere Katzen. An zweiter Stelle
folgen 7,9 Millionen Hunde in 16 Prozent der
Haushalte. Darüber hinaus existieren 5,1 Millio-
nen Kleinsäuger in 6 Prozent der Haushalte
und 4,2 Millionen Ziervögel (3 Prozent der
Haushalte).
Gemäß den Berechnungen des IVH erhöhte
sich der Umsatz im Heimtierfutterbereich um
2,9 Prozent auf 3,16 Milliarden Euro. Die im
DVT organisierten Heimtierfutterbetriebe sind
in erster Linie im Segment Trockenfutter aktiv.
Dieses entwickelte sich je nach Tierart unter-
schiedlich: für Hunde wurde ein Zuwachs er-
zielt, bei Katzen geht der Trend vom Trocken-
futter weg. Es erobern mittlerweile die soge-
Jährliche Umsätze für Katzen- und Hundefutter (in Millionen Euro)
nannten Snacks im Hunde- und Katzenfutter-
bereich den Markt. Dies belastet gerade im
Katzenfutterbereich den Trockenfutterabsatz.
Bei Hundefutter wurde im Vorjahresvergleich
der Gesamtumsatz um 4,6 Prozent auf 1,323
Milliarden Euro erhöht. Der Markt für Katzen-
futter konnte parallel um 2,6 Prozent auf 1,610
Milliarden Euro Gesamtumsatz erhöht werden.
Er festigt so seine Position als absatzstärkstes
Heimtierfuttersegment.
Der Bereich der Futtermittel für kleinere Heim-
tiere präsentierte sich rückläufig. Im Jahr 2015
wurden 120 Millionen Euro umgesetzt. Das sind
4 Prozent weniger als im Vorjahr. Auch Zier-
vogelfutter befand sich mit 44 Millionen Euro
in 2015 auf dem Rückmarsch (-4,3 Prozent).
1.400
1.200
1.000
800
600
400
200
0
354
416
332
2010
362
411
373
2011
363
414
399
2012
370
406
428
2013
390
422
453
2014
415
429
479
2015
Hundefutter feucht Hundefutter trocken Hundefutter Snacks
Hundefutter
in M
io. E
uro
1.8001.6001.4001.2001.000
800600400200
0
940
312
183
2010
971
318
197
2011
1.009
315
213
2012
1.006
305
227
2013
1.032
299
238
2014
1.075
296
239
2015
Katzenfutter feucht Katzenfutter trocken Katzenfutter Snacks
Katzenfutter
in M
io. E
uro
(Que
lle: I
VH)
28
R E C H T L I C H E S
In den Jahren 2015/2016 scheinen auf den ersten Blick keine gravierenden Änderungen des Futtermittelrechts
vorgenommen worden zu sein. Ein Gesetz zur Änderung des Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuches liegt
noch immer in der Schublade. Auf europäischer Ebene ist die groß angelegte Reform und Umstrukturierung des
Futtermittelrechts allmählich abgeschlossen. Auf dem Gebiet der Wiederzulassung der verbotenen tierischen
Eiweißfuttermittel bewegt sich derzeit nichts und die Reform des Tierarzneimittelrechts kommt nur sehr zögerlich
voran. Doch der Schein trügt. Im Detail sind durchaus wichtige Änderungen erkennbar.
Rechtliches
29
R E C H T L I C H E S
FUTTERMITTELRECHT
Nationale Rechtsvorschriften
Aus völlig unverständlichen Gründen liegt ein
Entwurf für ein Änderungsgesetz zum Lebens-
mittel und Futtermittelgesetzbuch (LFGB) der-
zeit in den Schubladen des Bundesministeriums
für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).
Dieser Entwurf wurde bereits im Frühjahr 2015
erarbeitet und in einer formalen Anhörung mit
der Wirtschaft im Juni des letzten Jahres er-
örtert. Dennoch fehlt bis heute die Vorlage im
Bundeskabinett. Die Gründe dafür sind –
angesichts der wichtigen anstehenden Ände-
rungen – kaum nachvollziehbar. Für die Futter-
mittelwirtschaft stehen insbesondere zwei
wichtige Vorhaben in dem Gesetzentwurf:
Zum Ersten die Streichung des § 18 des LFGB,
mit dem das nationale Verbot der Verfütterung
tierischer Fette an Wiederkäuer aufgehoben
werden soll, was insbesondere für die Hersteller
von Milchaustauschern für die Kälbermast und
für die Kälbermäster selbst von hoher Bedeu-
tung wäre.
Zum Zweiten stehen sinnvolle Erleichterungen
bei der Meldung von Untersuchungsergebnis-
sen auf Dioxin an die Länderbehörden und
für die Länderbehörden an den Bund in dem
Entwurf.
Beiden geplanten Änderungen hat der DVT klar
und eindeutig zugestimmt. Weitere juristische
Klarstellungen im Hinblick auf geplante Ver-
öffentlichungen unzulänglicher Untersuchungs-
und Kontrollergebnisse durch die Behörden
sollten im Übrigen Grund genug sein, den
Gesetzentwurf endlich dem Bundeskabinett
zuzuleiten.
Die 52. und die 53. Änderungsverordnung zur
Futtermittelverordnung enthielten im Wesentli-
chen formale, eher dem Vorrang des EU-Rechts
geschuldete Anpassungen dieser früher wich-
tigsten Verordnung des Futtermittelrechts.
Von größerer Bedeutung dürfte sein, dass das
Futtermittelreferat des Bundesministeriums im
Juni 2016 einen Entwurf einer vollständig neu-
en deutschen Futtermittelverordnung vorgelegt
hat. Darin werden zwar die gleichen Rechts-
vorschriften enthalten sein wie in der bestehen-
den Verordnung. Allerdings werden die Para-
graphen neu sortiert, besser aufeinander abge-
stimmt und damit das Gesamtwerk klarer und
verständlicher. Die Wirtschaft hat das Vorhaben
in einer ersten Informationsbesprechung im
BMEL einhellig begrüßt.
Amtliche Futtermittelkontrolle
Deutlich komplizierter und unübersichtlicher
stellte und stellt sich die Lage auf nationaler
Ebene dar, wenn man auf die amtliche Futter-
mittelkontrolle zu sprechen kommt. Hier domi-
nieren schon seit mehr als zwei Jahren die Aus-
einandersetzungen um die Gebühren für die
nicht anlassbezogenen Kontrollen. Die ohne
Frage notwendigen und sinnvollen Routine-
kontrollen werden seit dem Jahr 2014 in
Niedersachsen und seit Anfang 2016 auch in
Schleswig-Holstein mit Gebühren für die amt-
lichen Kontrollbesuche sowie die Probenahmen
und Untersuchungen belegt. Gegner der Kon-
trollgebühren vergleichen dies oft mit einer
allgemeinen Verkehrskontrolle durch die Polizei,
bei der am Fahrzeug alles in Ordnung ist und
der Fahrer keinerlei Anlass zu Beanstandungen
gibt, die aber dennoch am Ende vom Polizei-
beamten mit einer Gebühr in dreistelliger Höhe
belegt wird. Dafür hätte in der Bevölkerung
sicher niemand auch nur das geringste Ver-
ständnis.
Die Wirtschaftsunternehmen der Lebensmittel-
und Futtermittelwirtschaft haben diese Kon-
trollgebühren von Anfang an abgelehnt. Der
DVT hält die Gebühren für einen Teil der staat-
lichen Daseinsvorsorge, die nicht den individu-
ellen Risiken der Unternehmen zugerechnet
werden kann. Die staatliche Daseinsvorsorge
ist nach dem Grundgesetz allerdings aus
Steuermitteln zu finanzieren und nicht über
Gebühren.
Vor allem die Unternehmen der Futtermittel-
wirtschaft sind juristisch gegen die Gebühren
für die amtliche Routinekontrolle vorgegangen.
Knapp 1.400 Klagen gegen die Gebühren-
bescheide liegen mittlerweile alleine den Ver-
waltungsgerichten in Niedersachsen vor. Im
September 2015 fällte das Verwaltungsgericht
Oldenburg in drei als Musterklage betriebenen
Fällen Urteile, die letzten Endes niemandem
halfen. Das Verwaltungsgericht kommt in seinen
drei Sprüchen zu dem Ergebnis, dass zwar
Gebühren für die amtliche Futtermittelkontrolle
grundsätzlich zulässig seien, dass aber die
Gestaltung der niedersächsischen Gebühren-
ordnung zumindest gegen den Gleichheits-
grundsatz des Grundgesetzes der Bundes-
republik Deutschland verstoßen. Dennoch kam
das Gericht in erster Instanz zu dem Schluss,
30
R E C H T L I C H E S
dass die klagenden Unternehmen in zwei von
drei Fällen „nicht in ihren Rechten beeinträch-
tigt seien“, weil die Gebühren auch höher
hätten ausfallen können. Dem Beobachter er-
schließt es sich dabei nicht, warum ein Unter-
nehmen, das einer grundgesetzwidrigen Ver-
ordnung unterworfen wird, nicht in seinen
Rechten beeinträchtigt sein soll. Die klagenden
Unternehmen, unterstützt vom DVT und einer
ganzen Reihe anderer Verbände in der Branche,
sind gegen alle drei Urteile in die Berufung
beim Oberverwaltungsgericht für das Land
Niedersachsen in Lüneburg gegangen. Hier ist
leider nicht mit einer raschen Aufnahme der
Verfahren in mündlichen Verhandlungen zu
rechnen.
Besonders zu betonen ist, dass die gesamte
Futtermittelwirtschaft und ihre Verbände von
den Zusatzstoffunternehmen, über die Produ-
zenten von Einzelfuttermitteln und damit der
Ernährungsindustrie bis zu den Herstellern
von Ergänzungs- und Alleinfuttermitteln das
Vorgehen gegen die Gebühren für anlasslose
Routinekontrollen unterstützen – entsprechen-
de finanzielle Beteiligungen an den Prozess-
kosten eingeschlossen. Dies wurde auch
dem Ministerium mehrfach in Briefen an den
Minister und in Gesprächen mit seinem Staats-
sekretär deutlich gemacht.
Umso mehr überraschte das Land Schleswig-
Holstein mit der Ankündigung, ebenfalls Ge-
bühren für die Routinekontrollen erheben zu
wollen. Seit Beginn des Jahres 2016 sind auch
in diesem Land die Routinekontrollen gebühren-
pflichtig. Alleindings wurde hier – offenbar in
Folge der Verhandlungen vor dem Verwaltungs-
gericht in Oldenburg – eine klarere Differenzie-
rung der Gebühren für betriebliche Kontrollen
vorgenommen. Außerdem werden dort für
Probenahme und Untersuchung deutlich niedri-
gere Gebühren erhoben als in Niedersachsen.
Dennoch haben sich die in Schleswig-Holstein
ansässigen Mitgliedsfirmen des DVT dazu ent-
schlossen, auch gegen das Gebührenmodell
dieses Bundeslandes gerichtlich vorzugehen.
Dort wird aber – basierend auf Einsicht und
Vernunft des Ministeriums – in nur einem
Musterverfahren eines einzelnen Unternehmens
gegen die Gebührenpflicht vorgegangen, das
im Auftrag und stellvertretend für alle anderen
Betroffenen geführt wird. Dazu konnte der DVT
nach längeren Verhandlungen eine Muster-
klagevereinbarung mit dem zuständigen Landes-
ministerium abschließen. Die nicht klagenden
Unternehmen werden auf ein eigenes Vorgehen
gegen die Gebührenordnung verzichten.
Zu allem Überfluss hat auch die Landesregierung
in Nordrhein-Westfalen im April 2016 eine
eigene Gebührenordnung für die Routinekon-
trollen in der Lebensmittel- und Futtermittel-
kette verabschiedet. Diese Gebührenordnung
trat bereits im Sommer in Kraft. Derzeit gibt es
zwar noch keine Bescheide über die Kontroll-
gebühren. Die Verbände der Futtermittelwirt-
schaft haben sich aber unter Federführung des
DVT an das zuständige Landesministerium in
Düsseldorf gewandt und dazu aufgerufen, die
Gebührenordnung nicht anzuwenden. Andern-
falls sei damit zu rechnen, dass es trotz der er-
neut sehr viel niedriger angesetzten Gebühren
auch hier zu juristischen Auseinandersetzungen
zwischen Unternehmen und Kontrollbehörden
komme. Zugleich wurde darauf verwiesen, dass
man in einem solchen Fall größtes Interesse
daran habe, ähnlich wie in Schleswig-Holstein
zu einer Musterklagevereinbarung zu gelangen
und eine Eskalation wie in Niedersachsen zu
vermeiden.
Weiterentwicklung der amtlichen Kontrollen
Im Hinblick auf die amtliche Futtermittelkontrolle
gibt es allerdings auch eine ganze Reihe weiter-
gehender Überlegungen in der Branche. Der
DVT-Vorstand hat dazu in seiner Sitzung im Juni
2016 eine eigene Arbeitsgruppe gebildet. Ziel
ist es, die Zusammenarbeit mit der amtlichen
Futtermittelkontrolle im Rahmen der sinnvollen
Möglichkeiten zu intensivieren und damit letzt-
lich die Futtermittelsicherheit weiter zu erhöhen
und den Aufwand für alle Beteiligten soweit
wie möglich zu senken. Dazu gehören sowohl
Überlegungen zur Weiterentwicklung des Fünf-
Jahres-Kontrollplans von Bund und Ländern wie
die Mitgestaltung der Allgemeinen Verwaltungs-
vorschrift zum Rahmen der Überwachung. Aus
dem Bundesministerium gibt es erste Anzeichen
für eine Öffnung zur Zusammenarbeit mit der
Wirtschaft in dieser Frage. Die Vorstandsgruppe
hat ihre Arbeit aufgenommen und wird diese in
den kommenden Monaten intensivieren.
Haftungsfragen
Im Nachgang zum Dioxin-Vorfall 2010/2011
wurde eine Reihe von Prozessen um die Frage
der Haftung der Futtermittelfirmen geführt.
Richtungweisend dürfte dabei das Urteil des
Bundesgerichtshofes (BGH) vom Oktober 2014
sein, in dem einerseits die verschuldensunab-
hängige Haftung der Futtermittelunternehmer
bejaht, zugleich aber sehr strenge Anforderun-
gen an diese sehr scharfe Form der Haftung
gestellt werden. Eine klare Beweisaufnahme
zur tatsächlichen Schadhaftigkeit der Futter-
mittel ist laut BGH eine Grundvoraussetzung.
Zugleich stellte der BGH klar, dass bei Ver-
dachtsmängeln lediglich die verschuldensab-
hängige Haftung der Futtermittelunternehmer
zum Tragen kommt.
Da insbesondere ein Oberlandesgericht sich
nach Auffassung der im DVT organisierten
Unternehmen nicht an diese vom BGH formu-
lierten Grundsätze hält, ist ein erneuter Gang
vor den Bundesgerichtshof erforderlich gewesen.
Dort ist erneut eine Revisionsbeschwerde
anhängig, die darauf abzielt, die Grundsätze
des Urteils aus 2014 erneut zu bestätigen.
Eine Entscheidung des BGH über die erneute
Aufnahme des Verfahrens steht noch aus.
Zugleich setzte der DVT seine Bemühungen
fort, durch eine Änderung der Gesetzesformu-
lierung in § 24 des LFGB eine Klarstellung für
die Branche zu erreichen.
31
R E C H T L I C H E S
Die Fragen der Produkthaftung haben die
Branche, aber auch in anderen Bereichen sehr
intensiv beschäftigt. Zu nennen sind dabei vor-
rangig die Zusagen, die auf Grund der Nach-
frage aus dem Markt von Futtermittelunter-
nehmen zu geben sind. Gemeint ist hier vor
allem die Produktion von Futtermitteln ohne
Gentechnik und von Futtermitteln für die Bio-
produktion. Eine Reihe von Schadensfällen hat
deutlich werden lassen, dass die Unternehmen
sich bei Zusagen, die über den notwendigen
gesetzlichen Rahmen hinausgehen, auf große
Risiken hinsichtlich der Haftung für spätere
Schäden einlassen. Der DVT hat dazu mehrfach
und besonders in den Tagungen seiner Regional-
gruppen hingewiesen.
EU-RECHT
Europäischer Rechtsrahmen
Vor allem drei Vorgänge der Rechtsetzung sind
für die Futtermittelwirtschaft auf europäischer
Ebene von besonderer Bedeutung:
• die Verabschiedung der Neufassung der
Kontrollverordnung für Lebensmittel und
Futtermittel (VO (EG) Nr. 882/2004)
• die Neufassung der Tierarzneimittel-
Vorschriften verbunden mit der Neuformu-
lierung einer Verordnung über Arzneifutter-
mittel
• die Neuzulassung sämtlicher Futtermittel-
zusatzstoffe, die bereits seit etwa 10 Jahren
andauert.
In der über Jahre hinweg beratenen Novellie-
rung der Kontrollverordnung für Lebensmittel
und Futtermittel ging es in der letzten Phase
vor allem darum, auf europäischer Ebene eine
obligatorische Festschreibung von Gebühren
für die amtlichen Kontrollen zu verhindern.
Der letztlich gefundene Kompromiss belässt die
Entscheidung, ob eine Gebührenerhebung für
Routinekontrollen erfolgt, bei den Mitglied-
staaten. Jeder der 27 Mitgliedstaaten soll dazu
seine eigenen Festlegungen treffen können.
Eine EU-weite Einigung war wegen zu großer,
grundsätzlicher Auffassungsunterschiede nicht
möglich. Damit bleibt die zuvor beschriebene
Situation hinsichtlich der Kontrollgebühren in
Deutschland unverändert bestehen.
Wichtig für die Wirtschaft war in der Endphase
der Verhandlungen über die Kontrollverordnung
aber auch eine Passage über die anzuwenden-
den Labormethoden bei der Untersuchung von
Futtermitteln und Lebensmitteln. Hier konnte
durch eine intensive, kurzfristige Ansprache von
Mitgliedern des Europäischen Parlamentes ein
Teilerfolg erzielt werden, der den Bedürfnissen
der Wirtschaft aber auch der jeweiligen Ver-
braucher von Produkten deutlich besser gerecht
wird als der geplante Wegfall jeglicher Bezüge
auf bislang festgelegte Untersuchungsmethoden.
Die Neuerarbeitung einer Verordnung über Tier-
arzneimittel gestaltet sich offensichtlich nicht
einfacher. Sehr unterschiedliche Auffassungen
der Mitgliedstaaten stehen sich dabei gegen-
über. Die Futtermittelbranche ist dabei lediglich
an dem Punkt in das Geschehen eingebunden,
an dem es um die Herstellung von Arzneifutter-
mitteln geht. Auch wenn sich der Vorstand des
DVT bereit im vergangenen Jahr sehr eindeutig
gegen die Wiederaufnahme der Herstellung von
Arzneifuttermitteln in den Mischfutterwerken
positioniert hat, ist es für die Verbandsarbeit
wichtig, die jeweiligen Vorgänge in Brüssel ge-
nau zu beobachten. Derzeit findet in Deutsch-
land praktisch keine Herstellung von Arznei-
futtermitteln statt. Umso mehr gilt es, die Ver-
abreichung von Arzneimittel durch Tierärzte
und unter deren Anleitung durch Tierhalter auf
dem landwirtschaftlichen Betrieb zu erhalten.
Andernfalls wäre die Herstellung der Arznei-
futtermittel in Mischfutterwerken kaum auf
Dauer vermeidbar, da eine leistungs- und wett-
bewerbsfähige Tierhaltung ohne Behandlung
erkrankter Tiere nicht vorstellbar ist. Der DVT
ist in diesen Fragen direkt und über den euro-
päischen Verband FEFAC in Brüssel aktiv.
Eine unendliche Geschichte wird offenbar die
Neu- und Wiederzulassung der Futtermittel-
zusatzstoffe. Dieser Vorgang der vollständigen
Wiederzulassung sämtlicher rund 3.000 Futter-
mittelzusatzstoffe wurde mit der neuen Zusatz-
stoffverordnung (EG) Nr. 1831/2003 eingeleitet
und dauert nun seit mehr als zehn Jahren an.
Für die Wirtschaft bedeutet die Wiederzulas-
sung auch von solchen Zusatzstoffen, die sich
seit Jahrzehnten bewährt haben, ohne auch
nur ein einziges Problem zu verursachen, eine
enorme finanzielle und organisatorische Belas-
tung. Dabei wird immer deutlicher, dass die
EFSA und ihr Panel FEEDAP (wissenschaftliches
Gremium: Panel on Additives or Substances
used in Animal Feed) eine ganz besondere Rolle
spielt. Immer häufiger werden von dort Zusatz-
anforderungen an die Dossiers gestellt, so zum
Beispiel auch in den Bereichen der Arbeits-
sicherheit, für die es sowohl im nationalen als
auch im europäischen Rechtsrahmen bereits
eine Vielzahl von Vorschriften an anderer Stelle
gibt. Darüber hinaus werden immer häufiger
lange geltende Auffassungen zur notwendigen
Versorgung der Nutztiere in Frage gestellt und
in den Stellungnahmen der EFSA zu Empfeh-
lungen von immer niedrigeren Gehalten an
Zusatzstoffen kundgetan, die nichts mit der
32
R E C H T L I C H E S
eigentlichen Aufgabenstellung des Panels – der
Sicherheitsbetrachtung – zu tun haben. Der
Einfluss der Wirtschaftsverbände auf diese
Vorgänge ist vergleichsweise gering, weil die
Unabhängigkeit der EFSA-Arbeit auf jeden Fall
gewahrt bleiben muss. Zugleich muss aber fest-
gestellt werden, dass die Unabhängigkeit der
Arbeit auch ein an aktuellen Arbeiten orientier-
tes Wissen erfordert.
Breiten Raum in der Arbeit des DVT nahm im
abgelaufenen Jahr auch die Zulassung bzw. die
nachträgliche Rechtfertigung und Absicherung
der wissenschaftlichen Grundlagen für die
zugelassenen Diätfuttermittel ein. Die in einer
Richtlinie der EU niedergelegten Verwendungs-
zwecke für Diätfuttermittel mussten auf Anfor-
derung der EU-Kommission überprüft und
mit entsprechenden wissenschaftlichen Nach-
weisen unterlegt und gerechtfertigt werden.
Diese sehr aufwändige und zeitraubende Arbeit
haben insbesondere einige Vertreter von Mit-
gliedsunternehmen übernommen, denen an
dieser Stelle besonders zu danken ist.
Ökoverordnung
Der Einsatz von Einzelfuttermitteln und Futter-
mittelzusatzstoffen im Ökofutter ist in der
Durchführungsverordnung Nr. 889/2008 zur
Verordnung über die ökologische Produktion
und die Kennzeichnung von ökologischen
Erzeugnissen Nr. 834/2007 (kurz EG-Öko-Ver-
ordnung) geregelt. Bedauerlicherweise stimmten
die Bezeichnungen der im ökologischen Land-
bau erlaubten Futtermittelzusatzstoffe nicht
überein mit denen in der Liste der zugelassenen
Zusatzstoffe gemäß Futtermittelzusatzstoff-
Verordnung Nr. 1831/2003. Dies führte in der
Praxis oftmals zu Diskussionen mit für den Öko-
bereich zuständigen Kontrollstellen. Der DVT
hat sich deshalb in zahlreichen Gesprächen mit
dem Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL)
und direkt mit der EU-Kommission für eine
Anpassung der Bezeichnungen eingesetzt. Im
Sommer 2015 folgte die EU-Kommission dem
Anliegen der Futterwirtschaft und überarbeitete
die Durchführungsverordnung zur Öko-Verord-
nung. Neu aufgenommen wurde dabei auch
gecoatetes Cobalt(II)carbonat-Granulat. Gleich-
zeitig wurde seitens der Wirtschaftsforderung
entsprochen, Natriumselenit und Natrium-
selenat in der Liste der für Ökofutter verwend-
baren Zusatzstoffe zu erhalten.
Die Diskussion um eine grundsätzliche Revision
der europäischen Öko-Verordnung läuft bereits
seit 2014. Während die EU-Kommission den
hohen Erwartungen der Verbraucher an Öko-
produkte gerecht werden will, wehrt sich die
Ökobranche gegen eine Verschärfung der Vor-
gaben und die Abschaffung von zahlreichen
Ausnahmen. Das BMEL begrüßte zwar grund-
sätzlich das Ziel der Kommission, kritisierte aber
den vorgelegten Legislativvorschlag, der nicht
die geeigneten Antworten auf bestehende
Schwachstellen habe und in seiner Wirkung in
erster Linie zu deutlichen und ungerechtfertig-
ten Erschwernissen für Erzeugung, Verarbeitung
und Handel mit Bio-Produkten geführt hätte.
Ende 2015 starteten die Triloggespräche von
Rat, Europäischem Parlament und EU-Kommis-
sion zur Ökoverordnung. Das von allen Beteilig-
ten erklärte Ziel, eine politische Einigung im
ersten Halbjahr 2016 unter niederländischer
Präsidentschaftszeit zu erreichen, wurde nicht
aber erreicht.
VETERINÄRRECHT
Änderung der Verfütterungsverbots-verordnung
Die Transportvorgaben für Fischmehl und Fisch-
mehl enthaltende Mischfuttermittel wurden
gelockert, weil diese Produkte an alle anderen
Nutztiere außer Wiederkäuer (einschließlich
Tiere in Aquakultur) verfüttert werden dürfen.
Seit Februar 2016 sind Fischmehl und Fischmehl
enthaltende Mischfuttermittel von der Vorgabe
getrennter Transporte ausgenommen. Außerdem
sind für Ausfuhren von verarbeiteten Nicht-
wiederkäuer-Proteinen keine Vereinbarungen
zwischen der zuständigen Behörde des ausfüh-
renden Mitgliedstaats und dem Drittland mehr
notwendig. Dies ist allerdings an bestimmte
Bedingungen geknüpft.
Die Nutzung von Insekten für Lebens- und
Futtermittel ist ein Bereich, in dem noch viel
Entwicklungs-, aber auch Regelungsbedarf be-
steht. Die EU-Kommission hatte deshalb die
Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit
(EFSA) um eine Bewertung der mikrobiologi-
schen und chemischen Risiken sowie Gefahren
für die Umwelt durch die Produktion und Ver-
wendung von Insekten als Lebens- und Futter-
mittel gebeten. Im Herbst 2015 erschien eine
erste EFSA-Stellungnahme. Demnach hängen
mögliche Risiken bei der Verwendung von
Insektenprotein stark von den Produktions-
methoden, dem eingesetzten Nährsubstrat, der
verwendeten Insektenspezies und der Verarbei-
tungsmethode ab. Die Wissenschaftler sehen
keine größere mikrobiologische Gefährdung
durch Insektenprotein als durch andere unver-
arbeiteten Eiweißquellen, solange Insekten mit
für Nutztiere zulässigen Futtermitteln ernährt
werden. Ein Auftreten von abnormen Prionen,
die BSE auslösen können, wird als gleich oder
weniger wahrscheinlich eingestuft, solange
das Nährsubstrat keine Proteine aus mensch-
lichen Fäkalien oder von Wiederkäuern enthält.
Für eine abschließende Bewertung möglicher
33
R E C H T L I C H E S
Risiken für Lebens- und Futtermittel durch an-
dere Nährstoffquellen reichen den Wissenschaft-
lern der EFSA die bisher verfügbaren Studien
nicht aus.
Die Wiederzulassung von verarbeiteten tierischen
Proteinen aus Geflügel und Schweinen in
Schweine- bzw. Geflügelfutter verzögert sich
weiter. Grund dafür ist das Fehlen einer sicheren
Analytik für Proteine der verschiedenen Tier-
arten. Implementierungstests einer PCR-Metho-
de für Schweineprotein laufen seit 2015. Die
Validierung der Nachweismethode von Geflügel-
protein (Huhn und Pute) wurde für 2016 ange-
kündigt. Erst wenn belastbare Tests vorliegen,
kann die Europäische Kommission einen Vor-
schlag für die Lockerung des Verfütterungsver-
bots vorlegen. Möglicherweise wird die Wieder-
zulassung auch schrittweise erfolgen. Als wahr-
scheinlich gilt, dass zunächst nur die Verfütte-
rung von verarbeitetem Geflügelprotein an
Schweine zugelassen wird, weil man mit der
Implementierung der Nachweismethode von
Schweineproteinen bereits weiter ist.
Mikrobiologische Kriterien
Bereits im Herbst 2012 hatten sich die Bundes-
länder auf eine „Handlungsempfehlung zum
Umgang mit Salmonella-haltigen Futtermitteln“
verständigt. Sie richtet sich in erster Linie an
die in der amtlichen Futtermittelüberwachung
tätigen Behörden. Diese sollen bei Bekannt-
werden eines positiven Salmonellenbefundes in
Futtermitteln die notwendigen Anordnungen
und Maßnahmen zum Schutz vor Gefahren
für die Gesundheit treffen. Der DVT hatte den
undifferenzierten Automatismus des Verbrin-
gungs- und Verfütterungsverbotes der Futter-
mittel kritisiert und eine Fokussierung der amt-
lichen Salmonellenkontrolle auf risikobehaftete
Einzelfuttermittel („Top of the Pyramid“) ge-
fordert. Es folgten Gespräche mit der für die
Handlungsempfehlung verantwortlichen Pro-
jektgruppe der Bundesländer.
Im Januar 2016 wurde eine erste Revision der
Handlungsempfehlung veröffentlicht. Weiterhin
gelten Futtermittel, in denen Salmonellen nach-
gewiesen werden, als nicht sicher. Sie sind nicht
verkehrsfähig und dürfen nicht verfüttert werden.
Werden diese Futtermittel einem Behandlungs-
verfahren unterzogen, bei dem die vorhandenen
Erreger abgetötet werden, können sie (wieder)
in den Verkehr gebracht und verfüttert werden.
Der vom DVT geforderten Konkretisierung ge-
eigneter Behandlungsmöglichkeiten kontami-
nierter Futtermittel sind die Bundesländer zum
Teil nachgekommen. Als Behandlungsverfahren
mit erregerabtötender Wirkung gilt das Pelle-
tieren von Futter in Kombination mit einer
Langzeitkonditionierung von ≥ 85 °C und ≥ 4
Minuten sowie das Expandieren/Extrudieren
(Druckkonditionierung) ≥ 110 °C über mehrere
Sekunden (Druckaufbau > 25 bar). Der Erfolg
einer erregerabtötenden Behandlung im Futter
ist in geeigneter Form nachzuweisen. Wird
nachträglich festgestellt, dass Mischfutter unter
Verwendung von mit Salmonellen belasteten
Einzelfuttermitteln hergestellt wurden und
kamen während des Herstellungsprozesses
erregerabtötende Verfahren zur Anwendung,
muss die Wirksamkeit des Verfahrens belegt
werden. Als Behandlungsverfahren mit erreger-
reduzierender Wirkung definieren die Behörden
das Pelletieren in Kombination mit einer Kurz-
zeitkonditionierung, den Einsatz von antimikro-
biell wirkenden Substanzen wie Säuren und
Salze von Säuren sowie den Einsatz ionisieren-
der Strahlung. Kamen während des Herstellungs-
verfahrens erregerreduzierende Verfahren
zur Anwendung, kann für den Nachweis des
Behandlungserfolges auch auf die Rückstell-
muster der hergestellten Mischfutter zurückge-
griffen werden. Der DVT bemüht sich weiterhin
um Anpassungen der Handlungsempfehlung
und drängt auf eine EU-weit einheitliche Rege-
lung zum Umgang mit Salmonella-haltigen
Futtermitteln.
Bald als Futtermittel zugelassen? Getrocknete Larven der Black Soldier Fly (Hermetia illucens)
34
N E T Z W E R K E
Mit einer Stimme zu sprechen ist besonders in der Land- und Ernährungswirtschaft wichtig, um die Interessen
auch in der Öffentlichkeit und weiteren Anspruchsgruppen deutlich zu machen. Die Zusammenarbeit mit anderen
Verbänden ist dafür unverzichtbar und zunehmend ein wichtiger Eckpfeiler der Verbandsarbeit. In der Warenkette
sind die Interessen zu ähnlich, als dass die durch getrennte Kommunikation vertreten werden können.
Netzwerke
35
N E T Z W E R K E
FEFAC
Der Europäische Verband der Futtermittelindus-
trie FEFAC hat im vergangenen Jahr auf Anre-
gung seines Präsidiums mit den künftigen Auf-
gaben der Tierernährung in Europa und mit den
Zielen für die Tierernährungsbranche befasst.
Unter der maßgeblichen Beteiligung der Aus-
schüsse für Futtermittelsicherheit, für Nachhal-
tigkeit und für Tierernährung und Futtermittel-
recht wurde eine Vision entwickelt, die den
Ausschüssen und dem Präsidium von FEFAC
vorgestellt und beim FEFAC-Kongress in Antalya
im April verabschiedet und später in Brüssel in
einer Veranstaltung der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die wichtigsten Botschaften der Vision können
wie folgt zusammengefasst werden:
• Die Tierernährung und die Tierernährungs-
wirtschaft werden von hochqualifizierten,
wissenschaftlich basierten Unternehmen
organisiert und tragen zu optimalen, nach-
haltigen Ergebnissen in der Tierhaltung bei.
• Tierernährung und Mischfutterherstellung
ist sehr viel mehr als ausschließlich die
Mischung einzelner Komponenten. Wir sind
nicht mehr die „Mischer“ früherer Zeiten.
• Moderne Tierernährung ist nachhaltig und
berücksichtigt die drei Säulen der Nachhal-
tigkeitsdefinition gleichermaßen.
• Moderne Tierernährung hat einen hohen
Einfluss auf die Tiergesundheit und das Tier-
wohl. Wir wissen diesen positiven Einfluss
zu nutzen und mit bisherigen Kriterien der
Leistungserzielung optimal zu kombinieren.
• Nachhaltigkeit, Ressourceneffizienz und
Umweltentlastung sind machbar und Ziel
moderner Tierernährung. Dabei müssen
nicht die Leistungsorientierung und die
Preisoptimierung zurückstehen.
Die FEFAC-Vision besteht aus drei selbständigen
Teilpapieren zu den Themen Sicherheit, Tierernäh-
rung und Nachhaltigkeit sowie aus einem da-
rüber platzierten allgemeinen Papier zur Futter-
mittelindustrie. Zielstellung ist es, mit diesen
politischen Papieren – und daraus abgeleiteten
Kurzfassungen – die Bedeutung der Branche
für die Tierhaltung deutlich zu machen und eine
klare, erweiterte Aufgabenbeschreibung zu sig-
nalisieren. Die Umsetzung wird im kommenden
Jahr auch in den Gremien des DVT beraten und
mit Leben gefüllt.
Der im vergangenen Jahr von der EU-Kommis-
sion eingebrachte Vorschlag, den Mitglied-
staaten eine Entscheidungsfreiheit bei nationa-
len Verwendungsverboten von gentechnisch
veränderten Lebens- und Futtermitteln zu ge-
währen, wurde mittlerweile von den verschie-
denen EU-Parlamentsausschüssen und dem
Parlament abgelehnt. COCERAL, FEDIOL und
FEFAC forderten daraufhin den Agrarministerrat
auf, dieser Entscheidung zu folgen und ebenso
den Vorschlag der Kommission abzulehnen.
Damit wird den Unternehmen die notwendige
Rechtssicherheit gegeben. Der DVT unterstützt
die Forderungen der europäischen Verbände.
FEFAC-Leitlinien für nachhaltiges Soja
Die Futtermittelwirtschaft legt großen Wert auf
die hohe Qualität der Rohstoffe. Sie erkennt die
Überlegungen der Warenkette zur nachhaltigen
Produktion von Rohstoffen wie Soja an. Mit
Hilfe der „Leitlinien für die Sojabeschaffung“
hat der europäische Verband der Mischfutter-
hersteller (FEFAC) Rahmenbedingungen für den
Einsatz von nachhaltig produziertem Soja fest-
gelegt. In diesen Leitlinien werden Mindeststan-
dards in Bezug auf die soziale und ökologische
Verantwortung bei der Sojaproduktion aufge-
führt. Der DVT hat die Leitlinien ausdrücklich be-
grüßt und unterstützt deren Anwendung. Auch
das Consumer Goods Forum (Großbritannien)
begrüßt die Leitlinien. Dänemark und Nieder-
lande haben sich zur Anwendung verpflichtet.
Der Kauf von Soja nach den Leitlinien bietet der
Warenkette im Gegensatz zu einzelnen Zertifi-
zierungen eine Möglichkeit, die Transformation
des Marktes hin zum ausschließenden Bezug
von nachhaltigem Soja zu erleichtern und zu
beschleunigen.
FEFAC hat diese Mindeststandards gemeinsam
mit dem Internationalen Trade Center, einer
UN-Organisation, festgelegt und auf deren
Basis eine Vergleichswert-Analyse für nachhal-
tig erzeugtes Soja erarbeitet. Die verschiedenen
Standards werden durch unabhängige Experten
des ITC geprüft und ggf. anerkannt. Das Tool
kann online abgerufen werden und beruht
auf der Arbeit, die das ITC für das Programm
„Handel für nachhaltige Entwicklung“ (‘Trade
for Sustainable Development Program’) ent-
wickelt hat. Die Standard-Anbieter (z. B. Anbau-
verbände, Händler oder Verarbeiter) können die
Angaben zu ihren Produktionsmethoden mit
anderen Standardgebern vergleichen und ent-
sprechend ändern. Somit erhalten Landwirte
und Futtermittelwirtschaft eine breite Auswahl
an geprüften Standards für nachhaltig erzeug-
tes Soja. Bislang konnten 12 Standards nach
den FEFAC-Leitlinien anerkannt werden.
Eine der Podiumsdiskussionen beim FEFAC-Kongress in Antalya
36
N E T Z W E R K E
Forum Nachhaltiges Palmöl
Im Rahmen der Nachhaltigkeit diskutiert die
Lebensmittelwirtschaft auch über Palmöl. Für
den Einsatz von Palmöl als Rohbestandteil in
Futtermitteln, der im Vergleich zum Gesamtver-
brauch nur eine sehr geringe Bedeutung hat,
begrüßt der DVT grundsätzlich die Verwendung
von nachhaltig erzeugtem Palmöl und empfiehlt,
entsprechend zertifizierte Ware im Produktions-
prozess zu nutzen. Zwangsläufige Preisunter-
schiede für den Mehraufwand sind von allen
Stakeholdern in der Futter- und Lebensmittel-
kette zu berücksichtigen. Eine Zertifizierung in
der gesamten Futtermittelkette erfordert aller-
dings eine Umstellungszeit, auch auf Seiten der
produzierenden Landwirte. Diese Position hat
der DVT auch im Forum Nachhaltiges Palmöl
(FONAP) im vergangenen Jahr in Berlin deutlich
gemacht. Die Futterwirtschaft hat nach der
jüngsten verbandsinternen Umfrage das Thema
auf die Agenda gesetzt und sucht nach Lösun-
gen, um Zug um Zug nachhaltiges Palmöl in
der Wertschöpfungskette einsetzen zu können.
Das FONAP ist eine von der Bundesregierung
finanzierte Institution, die sich für den Einsatz
von nachhaltigem Palmöl in allen Wirtschafts-
bereichen einsetzt.
DVT und Deutscher Raiffeisenverband
Der Deutsche Verband Tiernahrung e. V. (DVT)
und der Deutsche Raiffeisenverband e. V. (DRV)
haben im April 2016 eine enge Zusammenarbeit
im Arbeitsbereich der Futterwirtschaft verein-
bart. Die Verbände stärken damit die Interessen-
vertretung für ihre Mitgliedsunternehmen und
bündeln gemeinsame Arbeitsfelder sowie fach-
liche Aufgaben in Ausschüssen. Die Bündelung
der Kräfte haben die Spitzengremien beider
Verbände beschlossen. DVT-Präsident Jan Lahde
betonte bei der Bekanntmachung: „Das ist eine
gute Basis für den Erfolg dieser engeren Koope-
ration. Denn wir brauchen eine starke, einheit-
liche Stimme für die Hersteller von Tiernahrung
gegenüber Politik und Gesellschaft.“ DRV-
Präsident Manfred Nüssel unterstrich in einer
Stellungnahme die strategische Bedeutung:
„Die vereinbarte Kooperation wird den Unter-
nehmen der gesamten Futterwirtschaft in
Deutschland angesichts der zahlreichen Heraus-
forderungen Vorteile und Synergien bringen.“
Bereits seit geraumer Zeit hatten sich beide Ver-
bände in vielen Fachthemen miteinander abge-
stimmt und weitgehend einheitliche Positionen
vertreten. Die Zusammenarbeit wurde seit die-
ser Zeit intensiviert.
Ziel ist es, Doppelarbeit zu vermeiden und den
jeweiligen Mitgliedern einen größtmöglichen
Nutzen zu bieten. Dies geschieht unter ande-
rem durch die Beratung in wirtschaftlichen und
fachlichen Fragen. Aber vor allem die Interessen-
vertretung der Futtermittelbranche entlang der
Wertschöpfungskette wird weiter gestärkt.
Grain Club
Die Allianz des Agribusiness hat sich zum Jahres-
beginn 2016 neu aufgestellt. Mit der neuen
Struktur verfolgt der Grain Club die Absicht
schlagkräftiger und in der der Zusammenarbeit
effizienter zu werden.
Der informelle Zusammenschluss aus Verbänden
aus der Rohstoff- und Futtermittelwirtschaft
umfasst nunmehr den Bundesverband der
Agrargewerblichen Wirtschaft, den Deutschen
Raiffeisenverband, den Deutschen Verband des
Großhandels mit Ölen, Fetten und Ölrohstoffen,
den Deutschen Verband Tiernahrung, OVID
Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie
in Deutschland sowie den Verein der Getreide-
händler der Hamburger Börse. Der Grain Club
kann mit der vereinten Expertise flexibel auf
aktuelle Entwicklungen reagieren. Der Vorsitz
rotiert weiterhin zwischen den Verbänden,
während die Geschäftsstelle zunächst für die
nächsten drei Jahre in das Haus des Deutschen
Raiffeisenverbandes nach Berlin verlegt wurde.
Für drei Sojabohnenlinien lagen seit 2015 posi-
tive Sicherheitsbewertungen der Europäischen
Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) vor.
Die Zulassung befand sich jedoch in der Schwe-
be. Der Grain Club hat in dem Schreiben die
Kommission aufgefordert, den drei Linien die
Zulassung zu gewähren und somit Rechtssicher-
heit für die Beteiligten der Wertschöpfungs-
kette herbeizuführen. Auch wenn die Zulassung
mittlerweile vorliegt, ändert dies nichts an der
leidigen Auseinandersetzung über die Frage,
ob eine Zulassung wissenschaftsbasiert erfolgt
oder durch politisch motivierte Voten einzelner
Ländern die Wirtschaft in ihrer Planungssicher-
heit eingeschränkt und damit der Wettbewerb
international verzerrt wird.
Mit Sorgen betrachten die Verbände auch die
öffentliche Diskussion über verschiedene um-
weltrelevante Themen. Zunehmend wird auch
bei den politischen Entscheidungsträgern vom
Grundsatz der wissenschaftlichen Risikobewer-
tung abgewichen. Speziell war dies im Falle der
Zulassung von Glyphosat der Fall. Die Zweifel
an der Neutralität der an der Zulassung von
Pflanzenschutzmitteln beteiligten Behörden hat
der Grain Club scharf kritisiert. Das führt zur
Verbraucherverunsicherung und untergräbt die
Autorität der relevanten Institute nachhaltig.
Eine Abkehr vom Wissenschaftsprinzip hat nicht
nur verheerende Auswirkungen auf die Agrar-
und Ernährungswirtschaft, sondern auch auf alle
anderen Bereiche der Wirtschaft, die auf wissen-
schaftliche Bewertungen angewiesen sind.
Für die von der EU vorgesehene Änderung der
Reinigungserfordernisse von Binnenschiffen hat
37
N E T Z W E R K E
sich der Grain Club im Namen aller Verbände
für eine Sonderregelung für Ladungsreste von
gentechnisch veränderten pflanzlichen Erzeug-
nissen eingesetzt. Der Grain Club plädiert für
eine praktikable Lösung und ist dazu mit den
zuständigen Ministerien im Austausch.
In Gesprächen mit Politikern der verschiedenen
im Bundestag vertretenen Parteien haben Ver-
treter der Verbände die Bedeutung der Agrar-
wirtschaft betont und die Notwendigkeit des
internationalen Handels dargestellt.
Aktuell liegen Positions- und Hintergrundpapiere
zu den Themen „internationaler Agrarhandel“,
„Düngung“, „Pflanzenschutz“ sowie „Nachhaltig-
keitszertifizierungen“ und zu „neuen Züchtungs-
techniken“ vor.
WWF-Forum Nachhaltigere Eiweißfuttermittel
Die Beratungen über die Frage, was unter nach-
haltigen Futtermitteln zu verstehen ist, werden
fortgesetzt. In dem vom World Wide Life Fund
(WWF) geleiteten und von der Bundesregierung
finanzierten Forum treffen sich zwei- bis drei-
mal jährlich Vertreter aus allen Bereichen der
Wertschöpfungskette für Lebensmittel einschließ-
lich der Forschung und Politik, um über die vom
WWF geforderten Veränderungen in der Zusam-
mensetzung von Futtermitteln mit Blick auf die
Nachhaltigkeit zu diskutieren. Der DVT repräsen-
tiert die Futtermittelwirtschaft und ist zudem in
der Lenkungsgruppe vertreten. Während weiter-
hin die Forderung nach einem Verzicht auf
Importe von Eiweißfuttermitteln, im Wesentli-
chen Soja oder der Ersatz durch GVO-freies Soja
und der verpflichtende Einsatz von Leguminosen
im Gespräch ist, plädiert die
Futtermittelwirtschaft für
einen abgewogenen Dialog
über die verschiedenen
Kriterien zur Nachhaltigkeit:
Wirtschaftlichkeit, Ökologie
und gesellschaftliche An-
forderungen. Mit einem
Zwischenbericht ist im Früh-
jahr 2017 zu rechnen. Währenddessen hat der
Lebensmitteleinzelhandel bereits für einzelne
Eigenmarken Impulse gesetzt und Forderungen
zur Umsetzung formuliert. Der DVT sieht dies
kritisch und vermittelt dazu Informationen.
Besonders wichtig ist dabei die klare Definition,
was unter nachhaltig zu verstehen. Hier gehen
die Meinungen weiterhin auseinander, weil von
verschiedenen Interessengruppen die Gentech-
nikfreiheit als nachhaltig angesehen wird, wäh-
rend aus Sicht des DVT und vieler anerkannter
Experten die Gentechnik unter dem Gesichts-
punkt des positiven Nutzens für die Nachhaltig-
keit betrachtet werden muss und nicht pauschal
abgelehnt werden kann.
Lebensmittelwirtschaft
Gespräche mit den Vertretern der Lebensmittel-
wirtschaft sind für den DVT zum Alltag gewor-
den, zumal zunehmend Forderungen zum Ein-
satz von Futtermitteln in der Landwirtschaft
formuliert werden, die direkte Auswirkungen
auf die Futterwirtschaft haben. Der DVT ist im
Dialog mit Herstellers, Verarbeitern und dem
Lebensmittelhandel und informiert über den
Wirtschaftsbereich, aber auch über die Folgen
und Nutzen, aber auch Risiken verschiedener
Forderungen. Bei vielen ist die Futtermittelwirt-
schaft mit ihren Leistungen und ihren regiona-
len, mittelständischen Ausprägung nicht be-
kannt. Es bedarf einer Menge an Informationen,
um über die Prozessabläufe und die Möglich-
keiten, aber auch Grenzen für die Umsetzung
von Wünschen aufzuklären. Hierbei ist es wich-
tig, dass die Verbandsmitarbeiter bei Gesprächen
von den in den Unternehmen tätigen Mitarbei-
tern, die konkret Verantwortung tragen, be-
gleitet werden. Damit können auch Vorbehalte
und Unkenntnis abgebaut werden. Ein Großteil
der Gespräche fand im vergangenen Jahr mit
Unternehmen der Milchwirtschaft und deren
Abnehmer zur „ohne Gentechnik“-Produktion
von Milch statt.
Spitzengespräch Futterwirtschaft in Berlin
Anlässlich der Internationalen Grünen Woche
in Berlin hat das DVT-Präsidium unter Leitung
von Präsident Jan Lahde mit Vertretern des
Deutschen Bauernverbandes (DBV) und des
Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) über
aktuelle Herausforderungen der Land- und
Ernährungswirtschaft diskutiert.
Die Futterwirtschaft versteht sich als integraler
Bestandteil in der Warenkette und nimmt an
den Entwicklungen teil. Eindrucksvoll schilderte
DBV-Vizepräsident Werner Schwarz die aktuelle
wirtschaftliche Lage in der Landwirtschaft
und besonders die kritische Situation mit Blick
auf die weitere Finanzierung der Betriebe.
Die Investitionsbereitschaft sei dadurch einge-
schränkt. DRV-Präsident Manfred Nüssel er-
gänzte den Bericht durch die Beschreibung der
Probleme beim Export von Produkten. Weitere
Themen waren die zunehmenden Forderungen
der Öffentlichkeit zum Nachweis der Nachhaltig-
keit bei der Rohstoffbeschaffung und die Aus-
wirkungen der Gebührenerhebung für Regel-
kontrollen für Futtermittelbetriebe in Nieder-
sachsen und Schleswig-Holstein sowie die
Folgen die Wirtschaftlichkeit.
Die Vertreter aller Verbände waren sich einig,
dass der Zusammenhalt innerhalb der Branche
und das gemeinsame Bestreben für den Erhalt
der Wettbewerbsfähigkeit wichtig sind. Für
die anstehenden Fragen in der Umweltpolitik –
so die Forderungen zur Reduzierung der Nitrat-
und Phosphatwerte – kann die Futterwirtschaft
für die Landwirte Lösungen bieten, die auch
in der politischen Diskussion genutzt werden
können.
Politische Gespräche des Grain Clubs, im Bild (v.l.n.r): Jan Lahde (DVT), Manfred Nüssel (DRV), Thomas Silberhorn (CSU), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für wir tschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
38
K O M M U N I K A T I O N
Die heutige Welt der Kommunikation ist so vielfältig wie noch nie. Der persönliche Dialog wird jedoch immer
bestehen bleiben. Manch einer mag denken, dass man sich am besten auf das eigentliche Kerngeschäft – der
Herstellung von Futter – konzentrieren sollte und möchte am liebsten kaum etwas mit Presse- und Öffentlichkeits-
arbeit, dem Internet und den sozialen Medien zu tun haben. Doch Meinungen, Kritik und gar auch der Gegenwind
bezüglich Landwirtschaft, Tierhaltung & Co. sind da – und manchmal geht dies auch so weit, dass Kunden direkt
betroffen sind und existenzielle Fragen entstehen. Deshalb ist es immer stärker erforderlich, frühzeitig zu erklären,
was vielen im Beruf als selbstverständlich erscheint, bevor es vielleicht zu spät ist.
Kommunikation
39
K O M M U N I K A T I O N
DIE INFORMATIONSVERMITTLUNG und
insbesondere der Dialog sind elementar im
Umgang mit Menschen und vor allem mit ande-
ren Interessensgruppen – vor allem in ruhigeren
Zeiten ohne „Medienkrise“. Wenn der Dialog
vor allem in Richtung der allgemeinen Öffentlich-
keit geht, die nicht direkt mit der Agrar- und
Ernährungsbranche zu tun hat, ist ein Hinein-
denken und damit Umdenken erforderlich. Es
geht darum, Vorurteilen zu begegnen, Ängste
zu nehmen und Fragen zu beantworten, welche
die Menschen haben. Es geht nicht darum, nüch-
tern Daten und Fakten auszusenden, ohne sich
Gedanken um den Empfänger zu machen.
Häufig sind die sogenannten Verbraucher im
direkten Umfeld: mal ist es ein Bekannter oder
Freund, mal ein Familienmitglied von Mitarbei-
tern, mal ein Politiker aus dem Wahlkreis oder
ein Journalist. Sogar innerhalb der Firmen gibt
es Mitarbeiter aus Abteilungen, die nicht täglich
mit den Produkten zu tun haben oder Zusam-
menhänge der Futterbranche kennen. Hier
fängt das Bewusstsein für den Dialog und die
Aufklärungsarbeit an. Jeder der rund 10.000 Mit-
arbeiter in der Futtermittelwirtschaft ist ein
Botschafter.
Das Internet und die sozialen Medien sind
nur ein Teil des gesamten Kommunikations-
„Spielfelds“. In manchen Lebensbereichen wer-
den digitale Angebote mit ihren Informations-,
Bewertungs- und Netzwerkmöglichkeiten gern
genutzt – ob privat oder beruflich. WhatsApp,
Facebook, Xing und Portale für Produktbewer-
tungen mit Kommentarfunktion werden häufig
eingesetzt. Heutzutage finden offline wie online
Gespräche, Meinungsbildung und vor allem der
Meinungsaustausch statt. Manchmal sogar so
öffentlich, dass Chancen entstehen, sich an
Stellen zu beteiligen, die einem sonst verborgen
geblieben wären. Dies bedeutet also die Möglich-
keit zur Mitgestaltung. Nur wer mitmacht, kann
etwas bewirken. Wir müssen dort sein und
kommunizieren, wo die Menschen sich zusam-
mentun und sich über unsere Themen austau-
schen. Deshalb zeigt auch der DVT seine Präsenz
für die Futterwirtschaft in den sozialen Medien,
um zu informieren, zu kommentieren und sich
in die dort stattfindenden Diskussionen mit ein-
bringen und Meinung bilden zu können.
Kommunikation für und über die Futtermittel-
branche, ihre Produkte, ihre Leistungen, ihre
unterschiedlichen Gesichter kann nicht nur ein
Verband alleine leisten. Die DVT-Geschäftsstelle
unterstützt die einzelnen DVT-Mitgliedsunter-
nehmen, in diesem Konzert mit unterschiedlichen
Kommunikationsmaßnahmen aktiv zu werden
und ruft ausdrücklich dazu auf. Es ist wichtig,
dass sich so viele wie möglich als Vertreter der
Tiernahrungshersteller positionieren, für die
Branche kommunizieren und den Dialog anbie-
ten – offen, transparent, authentisch. Hilfreich
ist dabei, sich mit den Kunden, anderen Perso-
nen, Firmen, Verbänden und Organisationen zu
vernetzen, um sich gegenseitig zu unterstützen
und ergänzen zu können. Viele kleine und grö-
ßere Aktionen der Mitgliedsfirmen tragen mit
dazu bei, mehr Licht in die eher unbekannte
Arbeit, den Alltag und Besonderheiten hineinzu-
bringen. Meist sind dies Firmenveranstaltungen,
Werksbesuche oder einfach nur Gespräche auf
lokaler oder regionaler Ebene. Hierbei geht es
im Wesentlichen um die Vermittlung der alltäg-
lichen Arbeit. Denjenigen, die aktiv sind, dankt
der Verband – und freut sich über jeden, der neu
dazukommt und mithilft. Die Vermittlung der
Inhalte im Umgang mit sozialen Medien und
deren Einordnung in die gesamte Kommunika-
tionsarbeit war auch Thema von zwei Workshops,
die der DVT für seine Mitglieder organisiert hat.
Gesichter der Branche
Unter dem Titel „Gesichter der Branche: diese
Menschen machen Futter“ zeigt der Deutsche
Verband Tiernahrung über Personen aus seinen
Mitgliedsfirmen, was hinter den Kulissen passiert
und welche Menschen in der Branche arbeiten,
damit unsere Tiere jeden Tag passgenaues Fut-
ter in ihren Trog bzw. Napf bekommen. Neben
Fotos und Texten gibt es die Serie seit Juni
2016 ergänzend mit monatlich erscheinenden
Videos. So erhalten Interessierte auch ohne eine
persönliche Werksbesichtigung erste authenti-
sche Einblicke. Gestreut werden die persönlichen
Portraits über Facebook und Twitter. In einer
Rubrik auf der DVT-Homepage sind diese Gesich-
ter gesammelt verfügbar. Alle DVT-Videos, auch
die zur Branche allgemein oder zu Themen wie
Qualitätssicherung und Futterherstellung, sind
im DVT-Youtube-Kanal abrufbar.
Damit die Filme auch zahlreich gesehen und
verwendet werden, freuen wir uns, wenn Mit-
gliedsunternehmen sie nutzen und streuen –
beispielsweise bei Firmenveranstaltungen, auf
der firmeneigenen Homepage oder auch im
Rahmen von Social Media. Idealerweise wird
dabei der Link zur Youtube-Plattform verwen-
det und eingebettet.
Gesichter der Branche auf der
DVT-Homepage:
www.dvtiernahrung.de/dvt/gesichter-der-
branche.html
40
K O M M U N I K A T I O N
Dialog mit Politikern
Gespräche mit Politikern, die von der DVT-Ge-
schäftsstelle gemeinsam mit Vertretern der eh-
renamtlich geführten Gremien und der Mitglieds-
firmen in gewohnter Form geführt werden, ge-
hören zur Kernaufgabe einer Organisation als
Interessensvertreter für eine Branche. Je nach
Thema und Details werden dazu Kontakte mit
Politikern auf Europa-, Bundes- und Länder-
ebene gepflegt.
Darüber hinaus hat es sich als sinnvoll erwiesen,
Besuche in den Betrieben zu organisieren, um
die Praxis zu demonstrieren. Ergänzend dazu
versendet die DVT-Geschäftsstelle anlassbezo-
gen auch per Newsletter Hintergrundinforma-
tionen und Positionen, um so zu weiteren Ge-
sprächen und zur Meinungsbildung beizutragen.
Wir koordinieren diesen Dialog auch zusammen
mit den Verbänden im Grain Club, um bei über-
greifenden Themen einen schlagkräftigen Auf-
tritt mit einer Stimme sicherzustellen. Dies wird
auch von den Parlamentariern begrüßt und als
Vorteil gesehen.
FutterFreunde
Nach der zweiten und erfolgreichen Einladung
zum FutterFreunde-Treff am DVT-Messestand
während der IGW ist dieses zwanglose Get-to-
gether quasi schon Tradition. Der Abend „an
Trog und Tränke“ bot eine weitere Gelegen-
heit für Politiker und Verbandsvertreter zum
Gedankenaustausch rund um Tierernährung.
Der erste regionale Futterfreunde-Treff fand im
Juni in der Region Neuss/Düsseldorf statt. Der
DVT hat damit seinen in Berlin erfolgreich etab-
lierten Treffpunkt ausgeweitet. Ziel ist es, sich
untereinander und mit anderen Zielgruppen in
zeitlich lockerer Folge zu aktuellen Fragen und
Herausforderungen zu treffen. Dazu werden
Mitglieder, aber auch Vertreter von Politik,
Behörden und Institutionen eingeladen. Neuss
und Düsseldorf mit ihren Häfen sind in Nordrhein-
Westfalen wichtige Standorte für die Futtermittel-
wirtschaft. DVT-Geschäftsführer Dr. Hermann-
Josef Baaken konnte im Juli dieses Jahres viele
Mitglieder und Gäste, besonders auch Vertreter
aus dem Landtag NRW, begrüßen. Das aktuelle
Thema des Abends war „Essen in Deutschland
– brauchen wir noch die heimische Land- und
Ernährungswirtschaft.“ Die Teilnehmer setzten
sich kritisch mit der öffentlichen Debatte über
die Landwirtschaft auseinander.
Der DVT im Netz:
Facebook:
facebook.com/DVTiernahrung
Twitter:
@DVTVerband
Youtube:
bitly.com/1Egkwl9
Die Welt der Tiernahrung: Hätten Sie’s gewusst?
Wie viele Menschen arbeiten eigentlich täglich für das Futter für unsere Tiere? Was gibt es
dabei zu beachten? Woher kommen die Futterbestandteile? Diese Fragen und mehr beant-
wortet der DVT in kleinen und „gut verdaulichen Happen“ in dem neuen 4-Seiter „Die Welt
der Tiernahrung: Hätten Sie’s gewusst?“. Aber auch andere Fakten rund um die Futterwirt-
schaft stehen – leicht aufbereitet für „Lieschen Müller“ – im Internet jederzeit zum Abruf zur
Verfügung. Diese Informationen können gerne auch weitergegeben und für den Dialog mit
interessierten Menschen benutzt werden.
41
K O M M U N I K A T I O N
Veranstaltungen
Die vier Regionalgruppenversammlungen im
Frühjahr eines jeden Jahres bieten zusätzlich zu
den branchen- und bundesweit aktuellen The-
men einen Austausch zu regionalen Besonder-
heiten. Neben aktuellen Fragen aus der Futter-
mittelüberwachung und rechtlichen Fragen in-
nerhalb der regionalen Mitgliederversammlun-
gen werden über Referenten in den öffentlichen
Vortragsteilen politische, wissenschaftliche oder
gesellschaftliche Fragen erörtert. In diesem
Jahr lag der Fokus vor allem auf den gegenwär-
tigen Herausforderungen für die Tierhaltung
in Deutschland und insbesondere auf der Situ-
ation in der Milchwirtschaft, aber auch auf
den möglichen Lösungen für eine nachhaltige
Landwirtschaft durch ressourcenoptimierte
Tierernährung.
Im Berichtszeitraum gab es in den Vorständen
der Regionalgruppen geringfügige Verände-
rungen. Bernd Neteler (Wulfa-Mast, Dinklage-
Wulfenau) löste in der Regionalgruppe Nord
den bisherigen Vorsitzenden Heinz Neesen (GS
agri) in diesem Amt ab. Neu in den Regionalgruppen-
vorstand Nord-Ost wurden Stefan Plähn (Haupt-
genossenschaft Nord) und Bernd Schmitz
(ATR Landhandel) gewählt. Außerdem wurde
Dr. Gunnar Springer (Ceravis) nach mehreren
Jahren erfolgreicher Vorstandsarbeit zum stell-
vertretenden Vorsitzenden der Gruppe ernannt.
In den Vorstand der Regionalgruppe West wur-
den Stefan Alius (Agrifirm Deutschland) und
René Schwarz (Raiffeisen Sauerland Hellweg
Lippe eG) gewählt.
Zur DVT-Jahrestagung tauschten sich 2015 die
Vertreter der Futtermittelwirtschaft und Gäste
in Magdeburg über die Herausforderungen vom
Rohstoff bis zum sicheren Futter aus, die sich
durch den zunehmend globalen Markt ergeben.
Stefan Vogel, Marktforscher bei der Rabobank,
gab zunächst einen Einblick in die internationa-
len Rohstoffmärkte und wagte einen Ausblick
auf das Jahr 2016. Auf mittlere Sicht sehe er
nur wenig Potenzial für eine deutliche Preisfes-
tigung. Dr. Maarten Punt, Assistenz-Professor
an der Universität in Süd-Dänemark, erläuterte
die Möglichkeiten einer friedlichen Koexistenz
von Wertschöpfungsketten mit und ohne Gen-
technik. Er warnte davor, die Verunreinigungen
aus Importen zu verharmlosen. Der Pflanzen-
genetiker Prof. Hans-Jörg Jacobsen kritisierte
die ideologiebelastete Diskussion über Gentech-
nik in Europa und forderte auch aus Gründen
der Ernährungssicherung eine Rückkehr zu mehr
Sachlichkeit in der Debatte. Zuvor hatte Anne-
Marie Keding, Staatssekretärin im Landwirt-
schaftsministerium von Sachsen-Anhalt, die
Teilnehmer zum offensiven Umgang mit den
wachsenden gesellschaftlichen Anforderungen
aufgefordert.
DVT-Präsident Jan Lahde machte deutlich, dass
die Futterwirtschaft dazu beitrage, die erfolgrei-
che deutsche Land- und Ernährungswirtschaft
auch auf den internationalen Märkten wettbe-
werbsfähig zu halten. Dies sei nur möglich, weil
die Rohwarenbeschaffung optimiert und nach
den Gesetzmäßigkeiten des Marktes erfolge.
Der Bezug von Rohstoffen, der zwar größten-
teils aus dem Inland erfolgt, könne bei einer so
leistungsfähigen und exportorientierten tieri-
schen Veredlung nicht ohne Futtermittelimporte
auskommen. Über die Tierwohldiskussion sagte
Lahde: „Wer nicht wirtschaftlich arbeitet, kann
keine zusätzlichen Leistungen für den Tierschutz
und die Umwelt erbringen. Die Herausforde-
rung für alle Marktbeteiligten und die Politik
besteht darin, mit Geduld und Augenmaß die
wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Praxis
umzusetzen. Manches ist nicht von heute auf
morgen zu verändern. Auch die Tierernährung
leistet dabei ihren Beitrag, wenn sie gefordert
ist. Wir haben dem Tierwohl bei der Fütterung
schon immer höchste Priorität eingeräumt.“
Zum Thema Futtermittelsicherheit forderte der
DVT-Präsident besonders wegen der globalen
Verflechtungen große Achtsamkeit: „Wir brau-
chen ein Verständnis innerhalb der Wertschöp-
fungskette einschließlich unserer Lieferanten,
dass die Rohwaren frühzeitig untersucht und
für sicher erklärt werden, damit das Risiko für
die sehr empfindliche Lebensmittelkette mini-
mal gehalten wird.“ Lahde machte deutlich,
dass sich die Mischfutterindustrie als Schalt-
stelle immer in der Mitte zwischen beiden Seiten Regionalgruppe Nord: Bernd Neteler und Heinz Neesen
Vorstand der Regionalgruppe West (v.l.n.r.): Stefan Alius, Dr. Franz Josef Messing, René Schwarz, Thomas Bernsmann (es fehlt Michael Heiliger)
42
K O M M U N I K A T I O N
befinde, weil hier aus der Rohware das Misch-
futter für die Tierernährung entstehe. Lahde:
„Wir müssen zu Recht die Bedürfnisse unserer
Abnehmer erfüllen, diese reichen wir an die
Lieferanten weiter.“ In der Dinner-Speech
machte Franz-Josef Holzenkamp MdB, agrar-
politischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestags-
fraktion, die Veränderungen der Einstellungen
zur Ernährung und Landwirtschaft bei den
Verbrauchern deutlich und forderte auf, sich da-
rauf einzustellen. Die kritischen Anmerkun-
gen gaben einige Impulse für Diskussionen bei
der Abendveranstaltung.
Im Januar 2016 fand der große Branchentreff
der Agrar- und Ernährungswelt im Rahmen der
Internationalen Grüne Woche in Berlin (IGW)
statt. Der DVT präsentierte erneut die Futter-
mittelbranche. Vertreter der Geschäftsstelle und
von Mitgliedsunternehmen standen an den
zehn Tagen den Messebesuchern für Gespräche
und Fragen zur Verfügung. Zusammen mit wei-
teren Ausstellern stellte sich die moderne Land-
wirtschaft im ErlebnisBauernhof in Halle 3.2. in
ihrer Vielfalt vor und bot somit Firmen, anderen
Verbänden, Organisationen, Politikern, Journa-
listen und weiteren Messebesuchern Wissens-
wertes, Spiele, Gespräche und Unterhaltung.
Der DVT-Messestand wurde auch von Schulklas-
sen besucht. Schüler und Lehrer informierten
sich dabei über die unterschiedlichen Futtermit-
tel und grundsätzliche Fragen der Tierernährung.
Erstmalig waren DVT-Vertreter auch bei der
Koch-Show auf der Bühne dabei und zeigten
zusammen mit der Köchin Brigitte Steinwender,
was man Leckeres aus Bestandteilen von Misch-
futter für den eigenen Teller zaubern kann.
Das Forum Moderne Landwirtschaft (Kurzform:
FORUM), als umstrukturierte Organisation
hervorgegangen aus der Fördergemeinschaft
Nachhaltige Landwirtschaft (FNL), war feder-
führender Organisator des ErlebnisBauernhofs.
Neben verschiedenen Firmen und Verbänden
ist auch der DVT weiterhin als Mitglied aktiv in
Arbeitsgruppen bzw. Projekten und engagiert
sich so gemeinsam mit ihnen für die branchen-
übergreifend dringend notwendige Kommuni-
kation. Seit Ende Juni ist die Website mit einem
neuen Auftritt freigeschaltet und zeigt entlang
der Wertschöpfungskette und den einzelnen
Bereichen Hintergrundstories, Menschen und
Geschichten zu monatlichen Schwerpunktthe-
men. Die neue Ausrichtung hat vor allem das
Ziel, die breite Öffentlichkeit anzusprechen. Der
DVT bringt sich hierbei aktiv ein und vermittelt
dafür auch Interviewpartner und liefert Informa-
tionen und Geschichten aus der Welt der Tier-
nahrung. Der Grundsatz, Netzwerke zu bilden
und gemeinsam mehr zu erreichen als alleine,
wird in diesem Forum besonders gefördert.
Deshalb ist die Mitarbeit des DVT ein wichtiger
Baustein in der gesamten Kommunikationsarbeit.
Homepage:
www.moderne-landwirtschaft.de
Facebook:
facebook.com/forum.moderne.landwirtschaft
Twitter:
@agrar–im–dialog
Koch-Show bei der IGW: Kochen mit Futterbestandteilen
Interessier te Messebesucher auf der Grünen Woche
43
K O M M U N I K A T I O N
Im April fand die gemeinsame Jahrespresse-
konferenz vom Bundesverband der Agrargewerb-
lichen Wirtschaft e. V. (BVA) und dem DVT in
Berlin statt. Neben der wirtschaftlichen Lage
der Getreide- und Futtermittelbranche und
Marktdaten legte der Verband mit der Frage
„Kann Futter Tiere „glücklich“ machen?“ den
Schwerpunkt auf die Leistungen und die tägli-
che Verantwortung der Tiernahrungshersteller.
Mitarbeiter von morgen
Der DVT unterstützt seit vielen Jahren durch
unterschiedliche Veranstaltungen die Nach-
wuchswerbung für die Futtermittelwirtschaft.
Die Maßnahmen dienen der Imageförderung
für die Futtermittelwirtschaft und sollen deut-
lich machen, dass in der Branche gute Berufs-
aussichten bestehen. Gleichwohl muss man
anerkennen, dass eine Stärkung der Wahrneh-
mung für Berufe und die Förderung des quali-
tativ hochwertigen Nachwuchses in den ver-
schiedenen Ausbildungs- und akademischen
Berufen erforderlich ist, um die jungen Abgän-
ger von Hochschulen für die Branche zu inter-
essieren oder Berufseinsteiger für eine Aus-
bildung zu begeistern.
Mit verschiedenen Aktivitäten leistet der DVT
hier einen Informationstransfer. Zum einen un-
terstützt er den Verband Deutscher Mühlen e. V.
(VDM) bei der Webseite www.mueller-in.de,
über die Informationen zum Ausbildungsberuf
Müller/in dargestellt sind. Müllerinnen und
Müller, heute Verfahrenstechnologen/innen in
der Mühlen- und Futtermittelwirtschaft, haben
glänzende Aussichten: In kaum einem Beruf
sind die Übernahmechancen so gut. Weiterhin
werden die Fortbildungsveranstaltungen auf
Burg Warberg mit Referenten des DVT beglei-
tet, so unter anderem den Förderlehrgang
Mischfutter.
Zum anderen werden Studierende im Agrar-
und Ernährungsbereich, die eine akademische
Laufbahn anstreben, durch Vorlesungen und
Vorträge an den Universitäten in Deutschland
über die Tierernährung informiert. Hierbei neh-
men entweder Mitarbeiter der DVT-Geschäfts-
stelle die Vorträge und Ringvorlesungen wahr,
oder externe Referenten vertreten die Branche.
Derzeit konzentrieren sich die Aktivitäten auf
die Universitäten in München/Weihenstephan,
Göttingen, Stuttgart-Hohenheim und Bonn.
Ergänzend bietet der DVT nach Bedarf den Stu-
dierenden ein Praktikum in der DVT-Geschäfts-
stelle, vermittelt Stellen in anderen Unterneh-
men und arbeitet mit den Universitäten bei der
Vergabe von Bachelor- und Masterarbeiten
zusammen.
Die Teilnahme von einzelnen Unternehmen an
Jobbörsen für den akademischen Nachwuchs
ist eine weitere Möglichkeit, mit der neue Mit-
arbeiter gewonnen und die Futtermittelbranche
mit ihren Perspektiven dargestellt werden.
Diese Möglichkeiten bieten sich an allen Univer-
sitätsstandorten in Deutschland. Bei der Messe
EuroTier werden in den Jobforen am Young
Farmers Day moderierte Expertenrunden orga-
nisiert, um den potenziellen Bewerbern einen
Einblick zu geben.
Unser besonderer Dank geht an die Mitglieds-
firmen, welche die DVT-Geschäftsstelle bei
Veranstaltungen, bei der Pressearbeit oder
anderen Kommunikationsaktivitäten helfen –
ob beim Standdienst auf der Grünen Woche
oder bei der Zulieferung von Hintergrundinfor-
mationen, der Vermittlung von Interviewpart-
nern, Aufnahmeorten für Fotos und Filme etc.
Nur gemeinsam schaffen wir die wachsenden
und veränderten Herausforderungen im Bereich
der Kommunikation.
Jahres-Pressekonferenz von BVA und DVT in Berlin
44
T I E R E R N Ä H R U N G U N D W I S S E N S C H A F T
Futtermittel sollen vor allem sicher und preiswert sein, die Nutztiere optimal versorgen und den gesetzlichen
Vorgaben genügen. Das klingt einfach, ist aber ein hochkomplexes Geflecht an Anforderungen für die Hersteller.
Tierernährung und die Futtermittelwirtschaft gelten als eine sehr klar wissenschaftlich basierte Sparte. Darauf hat
die Branche stets Wert gelegt: „Tierernährung ist angewandte Wissenschaft!“. In sehr vielen Unternehmen arbeiten
hervorragend ausgebildete Tierernährungswissenschaftler. Wichtig ist dabei festzuhalten, dass Wissenschaft nicht
nur in Universitäten, sondern durchaus auch in den angewandten Forschungsbereichen und in den Unternehmen
betrieben wird.
Tierernährung und Wissenschaft
45
T I E R E R N Ä H R U N G U N D W I S S E N S C H A F T
DIE AUSRICHTUNG DER Futtermittelwirt-
schaft war stets und bleibt auf die wissenschaft-
liche Tierernährung gerichtet. Zugleich war es
jahrzehntelange Aufgabe, die Erkenntnisse der
Tierernährungsforschung schnell und zugleich
so kostengünstig wie möglich für die Kunden
zur Verfügung zu stellen. Energie, Protein und
Mineralstoffe standen im Vordergrund der Be-
trachtung. Dies galt sowohl bei der Konzeption
der Futtermittel als auch bei Kunden, Politik
und Verwaltung und häufig genug auch bei der
Versuchsanstellung im wissenschaftlichen wie
im angewandt-wissenschaftlichen Bereich.
Die Ausrichtung der Branche und der landwirt-
schaftlichen Kunden an ökonomischen Gegeben-
heiten ist nicht nur sinnvoll, sondern auch der
puren Notwendigkeit geschuldet. Daran soll
sich auf absehbare Zeit auch nichts ändern.
Dennoch kommen weitere Kriterien hinzu, die
von der Futtermittelwirtschaft betrachtet und
beachtet werden müssen: Zunehmend treten
Diskussionen um Tiergesundheit, Tierwohl und
die verstärkte Ausrichtung der Produktion von
tierischen Lebensmitteln an Kundenwünschen
in den Vordergrund. Höchstleistung zu ökono-
misch optimalen Bedingungen wird im Hinter-
grund als selbstverständlich erachtet.
FEFAC-Vision 2030 – ein Leitbild moderner Tierernährung
In der EU wird diese Diskussion um neue Auf-
gaben und neue Kriterien einer zeitgemäßen
Tierernährung unterschiedlich intensiv geführt.
Offensichtlich ist aber, dass diese Orientierung
an neuen, zusätzlichen Kriterien die Branche
in Deutschland besonders intensiv berührt.
Daneben spielen auch in den skandinavischen
Ländern und in Großbritannien ähnliche Betrach-
tungen eine größere Rolle. Es ist nur folgerichtig,
dass sich die Mitglieder des Animal Nutrition
Committees der FEFAC, des europäischen Ver-
bandes der Futtermittelindustrie, bereits seit
Längerem mit der Frage befassten, ob es nicht
an der Zeit sei, die neuen Aufgabenstellungen
für die wissenschaftsbasierte Tierernährung
zusammenzutragen und daraus eine FEFAC-
Vision, ein Leitbild für eine moderne Tierernäh-
rung zu entwickeln. Der Projektvorschlag wurde
auf der Sitzung des Ausschusses Tierernährung
der FEFAC im Oktober 2015 in Piacenza be-
schlossen. In den Folgemonaten wurden die viel-
fältigen Aufgabenstellungen für die Tierernäh-
rung in einer modernen, zeitgemäßen Tierpro-
duktion formuliert. Zugleich wurden die Mög-
lichkeiten aufgezeigt, welche die moderne Tier-
ernährung hat, um sich den neuen Herausfor-
derungen erfolgreich zu stellen. In intensiver
Diskussion einiger Committee-Mitglieder, der
FEFAC-Geschäftsstelle und mit dem FEFAC-
Präsidium entstand die FEFAC-Vision 2030.
Das Leitbild ist recht umfassend und ausführlich
geraten, weshalb die Erstellung von Kurzfassun-
gen in Arbeit ist. Da die Vision 2030 in englischer
Sprache verfasst wurde, werden durch die
nationalen Verbände ggf. auch andere Sprach-
fassungen erstellt werden. Der DVT hat die
deutsche Sprachfassung beauftragt. Ziel des
Leitbildes ist es, gegenüber der Öffentlichkeit,
den Verbrauchern, der Politik, der Verwaltung,
aber auch bei den Unternehmen der Branche
selbst deutlich zu machen, wie umfangreich die
Aufgabenstellungen moderner Tierernährung
sind, welche umfassenden Leistungen die
Branche folgerichtig tagtäglich erbringt und
welche Aufgaben und Möglichkeiten wir für
die nächste Zukunft sehen.
Die FEFAC-Vision ist modular in vier Elementen
aufgebaut, die jeweils eigenständig formuliert
und für sich genommen verwendet werden kön-
nen. Ein allgemeines Element beschreibt die
Branche in Zahlen und in ihrer Vielfalt der Unter-
nehmen.
Ein zweites wichtiges Element, das sich aus-
schließlich der Futtermittelsicherheit widmet,
macht deutlich, dass die Branche die Lektionen
der Vergangenheit gelernt hat und hart an
weiteren Verbesserungen arbeitet. Zugleich
werden damit aber auch die Erwartungen an
Zulieferer klar formuliert: Wir haben erkannt,
Die 4 Elemente der FEFAC-Vision 2030
46
T I E R E R N Ä H R U N G U N D W I S S E N S C H A F T
dass man bereits ganz am Anfang der Futter-
mittelkette eingreifen und Sicherheit erreichen
muss, wenn die Futtermittelsicherheit insge-
samt gewährleitet sein soll. Es gilt das Prinzip
„top of the pyramide“.
Das dritte Element der Vision widmet sich den
so vielfältigen Aufgaben moderner Tierernäh-
rung: Neben der Leistung der Nutztiere kann
und muss durch Futtermittel die Gesunderhal-
tung der Tiere, ihr Wohlbefinden gesichert und
gesteigert werden. Zugleich ist es eine Mammut-
aufgabe, die Tierproduktion auch dadurch zu
sichern, dass die Möglichkeiten zu möglichst
effizienter Leistung genutzt und noch weiter
gesteigert werden. Die optimale Nutzbarkeit
der angebotenen Nährstoffe im Tier gehört
ebenso zu den Aufgaben der Tierernährung wie
die weitgehende Vermeidung von Nahrungs-
konkurrenz durch Nutzung von Futtermitteln,
die für den Menschen nicht genießbar oder
nicht verdaulich sind.
Das vierte Element der FEFAC-Vision 2030 für
eine moderne Tierernährung widmet sich ins-
gesamt dem Kapitel Nachhaltigkeit, wobei
der umfassende Nachhaltigkeitsbegriff der
Vereinten Nationen zugrunde gelegt ist, wie er
1992 in Rio beschlossen wurde. Demnach kann
es keine „ökologische Nachhaltigkeit“, eine
ökonomische oder eine soziale Nachhaltigkeit
geben. So unbequem es auch sein mag, so klar
wird man sich der Tatsache zu stellen haben,
dass jede Maßnahme eines Einzelnen, eines
Unternehmens oder auch einer ganzen Branche
vielfältige Auswirkungen hat und dass nach-
haltiges Handeln in jeder Hinsicht dringend
erforderlich und für die Zukunft unverzichtbar
ist. Letztlich bleibt zu diesem Kapitel der Vision
2030 festzuhalten, dass die moderne Tierernäh-
rung, die nicht nur, sondern auch auf höchste
Leistung und höchst Effizienz sieht, die „Spinne
im Netz der Nachhaltigkeit“ ist.
Der DVT hat sich maßgeblich an der Erarbeitung
der FEFAC-Vision beteiligt. Allen Mitgliedern
wurde vor der Verabschiedung im FEFAC-Vor-
stand im April der Entwurf der Vision 2030 in
englischer Sprache bekannt gemacht und zur
Diskussion gestellt. Die Vorstellung des Leitbilds
bei einem zusammen mit FEFANA, dem euro-
päischen Futtermittelzusatzstoffverband, eigens
dazu gestalteten Kongress war überaus ein-
drucksvoll. Auch und gerade der an Innovatio-
nen höchst interessierte EU-Kommissar für
Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Vytenis
Adriukaitis, zeigte sich beeindruckt von der
Zukunftsfähigkeit moderner Tierernährung.
FEFAC-Präsident Ruud Tijssens machte bei der
einstimmigen Verabschiedung der FEFAC-Vision
2030 im Vorstand deutlich, dass wir als Branche
mit dieser Vision und dem Bekenntnis zu einer
wissenschaftsbasierten Tierernährung nicht
mehr länger nur „die Müller und Mischer“ sind,
sondern als ganze Branche einen bedeutenden
Schritt zur Übernahme gesellschaftlicher Verant-
wortung gegangen sind.
Ausschuss Tierernährung und Futtermittelrecht
Der DVT-Ausschuss Tierernährung und Futter-
mittelrecht konnte sich nach Jahren der vorran-
gigen Befassung mit rechtlichen Fragen in den
letzten Monaten wieder verstärkt den Themen
der Tierernährung widmen. Von Professor Dr.
Karl-Heinz Südekum wurden dem Ausschuss
unter anderem die Grundzüge für ein völlig
neues Proteinbewertungssystem bei Wieder-
käuern vorgestellt. Die Auswirkungen dieses
Systems, bei dem auch für die Wiederkäuer der
Bedarf an und die Versorgung mit Aminosäuren
eine wichtige Rolle spielen werden, können
kaum überschätzt werden. Angesichts der Tat-
sache, dass auch im Bereich der Wiederkäuer-
haltung die Reduzierung von Nährstoffausschei-
dungen in den kommenden Jahren überragende
Bedeutung erhalten wird, ist die moderne Tier-
ernährung gefragt, alle Erkenntnisse möglichst
rasch in die Praxis umzusetzen. Wichtige Vor-
arbeiten dazu sind bereits erfolgt. Allerdings
konnte das vollständige System der Proteinbe-
wertung beim Wiederkäuer noch nicht veröffent-
licht und damit noch nicht beschlossen werden.
Eine ähnliche Erfahrung haben Unternehmen in
den letzten Monaten mit der Anwendung der
Nettoenergiebewertung beim Schwein machen
müssen. Die formalen Beschlussfassungen der
wissenschaftlichen Gremien der Tierernährung
verharren in Deutschland seit vielen Jahren bei
der Energiebewertung für Schweine auf der
Stufe der Umsetzbaren Energie. Im europäischen
EU-Kommissar Vytenis Adriukaitis
FEFAC-Präsident Ruud Tijssens (links) in der Diskussion zur FEFAC-Vision 2030
47
T I E R E R N Ä H R U N G U N D W I S S E N S C H A F T
Umfeld und außerhalb Europas haben sich da-
gegen die Bewertungen auf Ebene der Netto-
energie durchgesetzt. Es mag in einigen Berei-
chen sinnvoll sein, den wissenschaftlichen
Diskurs um die „richtige“ wissenschaftliche
Erkenntnis um seiner selbst willen zu führen.
Dies ist auch notwendige Aufgabe wissenschaft-
licher Gremien. Dennoch kann es wichtige und
gute Gründe geben, in der praktischen Tier-
ernährung zu neuen Bewertungen und neuen
Systemen zu gelangen. Dies ist keineswegs
gleichzusetzen mit dem Verlassen einer wissen-
schaftsbasierten Tierernährung, wie sie auch
und gerade im FEFAC-Leitbild 2030 niederge-
legt ist.
Erkenntnisse sind nicht nur deshalb nicht neutral
oder nicht richtig, weil sie von Unternehmen er-
arbeitet wurden. Vielmehr gelten die allgemein
anerkannten Regeln wissenschaftlichen Arbei-
tens. Auch mit diesen Grundsatzfragen hat sich
der DVT-Ausschuss Tierernährung und Futter-
mittelrecht intensiv zu befassen. Wie den wach-
senden Herausforderungen und Anforderungen
an die Tierernährung in der Praxis am besten zu
begegnen ist, muss letztlich von den Unterneh-
men in der Tierhaltung und in der Futtermittelwirt-
schaft beantwortet werden. Die Diskussion mit
unterschiedlichen Gremien kann hilfreich sein,
die richtigen Wege zu finden. Die drängenden
Probleme in den Fragen Entlastung der Umwelt,
Ressourceneffizienz, Gesunderhaltung und
Tierwohl sind für den Erhalt der Tierproduktion
in Deutschland von existenzieller Bedeutung.
Die moderne Tierernährung kann und muss
einen erheblichen Beitrag zur Problemlösung
in diesen Bereichen beitragen. Diese Beiträge
müssen zudem vergleichsweise schnell um-
gesetzt werden, da mittlerweile sowohl der
Gesetzgeber im Umweltrecht als auch die Ver-
braucher bzw. der Lebensmitteleinzelhandel
ständig neue Maßstäbe setzen. Tierernährung
und Futtermittelwirtschaft laufen Gefahr, die
Gestaltungshoheit in den ureigensten Frage-
stellungen zu verlieren, wenn nicht schnell
gehandelt wird.
48
A N H A N G
Geschäftsstelle
Vorstand/Präsidium
Mitgliederversammlung
Ausschuss für Futter und Veredlung
NORD
Ausschuss für Rohstoffqualität
Ausschuss für Tierernährung und Futtermittelrecht
Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit
WEST
SÜD
Mineralfutter
Ausschuss für Milchaustauschfutter
Ausschuss für Heimtierfutter
AG Zusatzstoffe
Getreideausschuss
Fachbezogene AusschüsseProduktbezogene
Ausschüsse/Arbeitsgruppen Regionalgruppen
Fachabteilung
NORD-OST
Beratungsausschuss Mineralfutter
AG Einzelfuttermittel
AG Nachhaltigkeit
DVT-Organigramm
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A N H A N G
DVT-Präsidium und -Vorstand
Heinz Daske HL Hamburger Leistungsfutter, Hamburg
Dr. Antje Eckel Fa. Dr. Eckel, Niederzissen
Dr. Anton Einberger Trouw Nutrition Deutschland, Burgheim
Bernd Becker Raiffeisen Kraftfutterwerk Mittelweser-Heide, Schweringen
Ernst Friedlaender Deutsche Tiernahrung Cremer, Düsseldorf
Ehrenmitglieder des DVT:
Ulrich Wagner DEWA-Kraftfutterwerk, Emskirchen
Franz Josef Juchem Fa. Juchem, Eppelborn
Manfred Schräder Hermann Schräder HS-Kraftfutterwerk, Ochtrup
Karl Schneider Fa. Karl Schneider, Hergatz
Dr. Franz Josef Messing Hermann Schräder HS-Kraftfutterwerk, Ochtrup
Bernd Neteler Wulfa-Mast, Dinklage-Wulfenau
Ronald van de Ven ForFarmers, Lochem (NL)
Dr. Bernhard Wesseling Deutsche Vilomix Tierernährung, Neuenkirchen-Vörden
Heinz Neesen Vizepräsident GS agri, Schneiderkrug
Carolin Braun-Majer Vizepräsidentin DEWA-Kraftfutterwerk, Emskirchen
Jan Lahde Präsident HANSA Landhandel, Heeslingen
50
A N H A N G
DVT-Regionalgruppen
Vorstand der Regionalgruppe Nord (Ansprechpartner in der DVT-Geschäftsstelle: Dr. Hermann-Josef Baaken – Ba)
Bernd Neteler Vorsitzender Wulfa-Mast, Dinklage-Wulfenau
Bernd Becker Raiffeisen Kraftfutterwerk Mittelweser-Heide, Schweringen
Ulrich Brinkhus Deutsche Tiernahrung Cremer, Höltinghausen
Dr. Walter Helms Fa. H. Bröring, Dinklage
Jan Lahde HANSA Landhandel, Heeslingen
Heinz Neesen GS agri, Schneiderkrug
Albert Weersmann Raiffeisen Ems-Vechte, Klein Berßen
Vorstand der Regionalgruppe Nord-Ost (Ansprechpartner in der DVT-Geschäftsstelle: Dr. Knut Schubert – Sch)
Heinz Daske Vorsitzender HL Hamburger Leistungsfutter, Hamburg
Dr. Gunnar Springer Stellvertretender Vorsitzender Vollkraft Mischfutterwerke, Rendsburg
Wolfgang Illesch Hendrix Illesch, Beelitz
Stefan Plähn Hauptgenossenschaft Nord, Kiel
Dirk Riemann Deutsche Tiernahrung Cremer, Herzberg
Bernd Schmitz ATR Futtermittel, Ratzeburg
Johann Stöfen J. Stöfen Landhandel und Kraftfutterwerk, Wesselburen
Vorstand der Regionalgruppe Süd (Ansprechpartner in der DVT-Geschäftsstelle: Peter Radewahn – Ra)
Karl Schneider Vorsitzender Fa. Karl Schneider, Hergatz
Carolin Braun-Majer DEWA-Kraftfutterwerk, Emskirchen
Friedhelm Donde Weissachmühle, Oberstaufen
Kai Engelhardt Reika, Reinsdorf
René Höhborn Südthüringer Getreide und Mischfutter, Thernar
Dr. Kurt Matthes Deutsche Tiernahrung Cremer, Mannheim
Vorstand der Regionalgruppe West (Ansprechpartner in der DVT-Geschäftsstelle: Birgit Maier-Stein – MS)
Dr. Franz Josef Messing Vorsitzender Hermann Schräder HS-Kraftfutterwerk, Ochtrup
Stefan Alius Agrifirm Deutschland, Greven
Thomas Bernsmann Deutsche Tiernahrung Cremer, Düsseldorf Michael Heiliger Fa. Michael Heiliger, Zülpich
René Schwarz Raiffeisen Sauerland Hellweg Lippe, Werl
Mitglieder der Regionalgruppen sind die in der jeweiligen Region tätigen Unternehmen
51
A N H A N G
DVT-Fachabteilungen und -Ausschüsse
Vorstand der Fachabteilung Mineralfutter (Ansprechpartner in der DVT-Geschäftsstelle: Peter Radewahn – Ra)
Dr. Anton Einberger Vorsitzender Trouw Nutrition Deutschland, Burgheim
Jürgen Brönneke Bergophor-Futtermittelfabrik, Kulmbach
Rolf Döring Salvana Tiernahrung, Klein-Offenseth-Sparrieshoop
Knud Koch Fa. H. Wilhelm Schaumann, Pinneberg
Dr. Wolfgang Markert Biomin Additive Deutschland, Stadtoldendorf
Richard Waldinger Sano – Moderne Tierernährung, Loiching
Dr. Martin Wörner Josera, Kleinheubach
Ausschuss Futter und Veredlung (Ansprechpartner in der DVT-Geschäftsstelle: Dr. Hermann-Josef Baaken – Ba)
Dr. Walter Helms Vorsitzender Fa. H. Bröring, Dinklage
Josef Abeling Flemming + Wendeln, Garrel
Henk Eggink ForFarmers Langförden, Vechta-Langförden
Wilfried Fleming Rothkötter Mischfutterwerk, Meppen-Versen
Ernst Friedlaender Deutsche Tiernahrung Cremer, Düsseldorf
Hauke Thordsen ATR Landhandel, Ratzeburg
Mitglieder der produktbezogenen Ausschüsse und Arbeitsgruppen sind alle im jeweiligen Bereich tätigen Mitgliedsunternehmen
Ausschuss Heimtierfutter (Ra)
Dr. Franz-Josef Neumann Vorsitzender bosch Tiernahrung, Blaufelden
Arbeitsgruppe Zusatzstoffe (Ra)
Sprecherteam:Dr. Antje Eckel Fa. Dr. Eckel, Niederzissen
Doris Pulte Fa. Pulte, Rimsting
Dr. Stefan Mack Evonik Industrie AG, Hanau-Wolfgang
Ausschuss Milchaustauschfutter (Sch)
Dr. Jan Voss Vorsitzender Bewital, Südlohn
Arbeitsgruppe Einzelfuttermittel (MS)
Vorsitz: DVT-Geschäftsstelle
Getreideausschuss (Sch)
Konrad Weiterer Vorsitzender Landhandel Weiterer, Algermissen
Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit (Ba)
Dr. Anton Einberger Vorsitzender Trouw Nutrition Deutschland, Burgheim
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A N H A N G
DVT-Ausschüsse
Beratungsausschuss Mineralfutter (Ansprechpartner in der DVT-Geschäftsstelle: Peter Radewahn – Ra)
Dr. Wolfgang Markert Vorsitzender Biomin Additive Deutschland, Stadtoldendorf
Hans-Leopold Altrogge Altromin Spezialfutter, Lage
Martin Juckenack Deutsche Vilomix Tierernährung, Neuenkirchen
Carsten Lenke HL Hamburger Leistungsfutter, Hamburg
Christian Müller Höveler Spezialfutterwerke, Dormagen
Dr. Thomas Müller-Dittmann Fa. Karl Wolpers, Hildesheim
Johannes Prüllage Gesellschaft für Tierernährung, Wildeshausen
Dr. Gerd-Harald Richter Basu Mineralfutter, Bad Sulza
Stefanie Roberg Miavit, Essen (Oldenburg)
Dr. Peter Streit Likra West, Ingolstadt
Dr. Klaus Strotmann Hermann Luchterhand Mineralfutterwerk, Achim
Stephan Zumsande UNA-HAKRA, Hamburg
Ausschuss für Tierernährung und Futtermittelrecht (Ansprechpartner in der DVT-Geschäftsstelle: Peter Radewahn – Ra)
Dr. Uwe Bornholdt Vorsitzender Deutsche Tiernahrung Cremer, Mannheim
Christine Albrecht UNA-HAKRA, Hamburg
Alfons Benkhoff Hermann Schräder HS-Kraftfutterwerk, Ochtrup
Wilco Engberts ForFarmers, Lochem
Katrin Grothaus Biochem, Lohne
Dr. Jürgen Herbst Bayerische Kraftfuttergesellschaft, Dietmannsried
Dr. Jürgen Kemna HL Hamburger Leistungsfutter, Hamburg
Dr. Franz-Josef Neumann bosch Tiernahrung, Blaufelden
Ulrich Pape HANSA Landhandel, Heeslingen
Dr. Norbert Prang Fa. H. Bröring, Dinklage
Helga Schleuter-Päsler Lohmann Animal Nutrition, Cuxhaven
Dr. Pius Zinner Agrifirm Deutschland, Greven
Ausschuss für Rohstoffqualität (Ansprechpartner in der DVT-Geschäftsstelle: Dr. Knut Schubert – Sch)
Miguel Diaz Martinez Vorsitzender Deutsche Tiernahrung Cremer, Düsseldorf
Peter Brennecke ForFarmers Langförden, Vechta-Langförden
Detlef Bretz DEWA-Kraftfutterwerk, Emskirchen
Jürgen Gossel UNA-HAKRA, Hamburg
Dr. Mathias Guhe Raiffeisen Ems-Vechte, Klein Berßen
Eric Hoffmann Hauptgenossenschaft Nord, Kiel
Stefan Kreutzmann Agrifirm Deutschland, Drentwede
Daniel Loos Hermann Schräder HS-Kraftfutterwerk, Ochtrup
Bernd Neteler Wulfa-Mast, Dinklage-Wulfenau
Dierk Oltmann ATR Landhandel, Ratzeburg
Derk Pauls HANSA Landhandel GmbH & Co. KG
Andreas Rohr beweka Kraftfutterwerk, Heilbronn
Werner Rönker Fa. H. Bröring, Dinklage
Bernd Rötgers GS agri, Schneiderkrug
Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit (Ansprechpartner in der DVT-Geschäftsstelle: Britta Noras – bn)
Carolin Braun-Majer Vorsitzende DEWA-Kraftfutterwerk, Emskirchen
Ann-Kristin Baumann Hauptgenossenschaft Nord, Kiel
Sylvia Gribbe Miavit, Essen (Oldenburg)
Nicole Haag agron, Sögel
Nicolas Jungbluth Leiber, Bramsche
Volker Kaup Deutsche Tiernahrung Cremer, Düsseldorf
Sina Nordhausen Bewital, Südlohn
Anja Suding-Turi Fa. H. Bröring, Dinklage
53
A N H A N G
DVT-Geschäftsstelle
Geschäftsführung
Dr. Hermann-Josef Baaken (Ba) Tel.: 0228 97568-29 E-Mail: [email protected]
Themenschwerpunkte: • Agrar- und Agrarmarktpolitik • Qualitätsmanagement • Haushalt/Finanzen • Personal und Geschäftsstellenorganisation • Kommunikation
Peter Radewahn (Ra) Tel.: 0228 97568-24 E-Mail: [email protected]
Themenschwerpunkte: • Futtermittelrecht, -kontrolle • Tierernährung, Forschung • Fütterungsberatung • Feedmagazine/Kraftfutter
Referenten
Birgit Maier-Stein (MS) Fachreferentin Tel.: 0228 97568-25 E-Mail: [email protected]
Themenschwerpunkte: • Qualitätsmanagement • Gentechnik • Veterinärrecht • Lebensmittelrecht • Exportfragen
Britta Noras (bn) Pressereferentin Tel.: 0228 97568-23 E-Mail: [email protected]
Themenschwerpunkte: • Presse- und Öffentlichkeitsarbeit • interne Kommunikation • Publikationen • Internet • Veranstaltungen
Dr. Knut Schubert (Sch) Marktreferent Tel.: 0228 97568-27 E-Mail: [email protected]
Themenschwerpunkte: • Märkte, Marktordnungen • Kontrakt- und Handelsrecht • Betriebswirtschaft • Arbeitsgemeinschaft Lieferantenaudit (AGL) • Außenhandel, Umwelt, Logistik • Statistik
Assistent der Geschäftsführung
Tobias Wiedenmann Tel.: 0228 97568-28 E-Mail: [email protected]
Aufgabenschwerpunkte: • projektbezogene Unterstützung der Geschäftsführung und Referenten • Fachrecherchen • Datenbanken
Buchhaltung/Teamassistenz
Katrin Larisch Buchhaltung Tel.: 0228 97568-22 E-Mail: [email protected]
Aufgabenschwerpunkte: • Buchhaltung/Rechnungswesen • Mitgliederverwaltung • Mitgliederstatistik
Daniele Erdorf Teamassistenz Tel.: 0228 97568-20 E-Mail: [email protected]
Aufgabenschwerpunkte: • Geschäftsstellenorganisation • Termine • Veranstaltungen
54
A N H A N G
DVT-MitgliederA A.G.H. Agrarhandelsges. mbH, Mindelheim ADDCON GmbH, Bonn ADIFO GmbH, Maldegem, BE Agrar Handelsgesellschaft Salzfurtkapelle mbH & Co. KG, Zörbig / OT Salzfurtkapelle Agri Nutrition BV, Doetinchem, NL AGRI VITA Spezialfutter GmbH, Westerstede Agrifirm Deutschland GmbH, Greven agro Food Solution GmbH, Werder/Havel AGROCHEMICA GMBH, Bremen Agromed Austria GmbH, Kremsmünster, AT agron GmbH & Co. KG, Sögel agrosom GmbH, Mölln AHG Agrarhandelsgesellschaft mbH + Co. Warenvertriebs KG, Langenzenn Albrecht GmbH, Aulendorf ALLTECH (Deutschland) GmbH, Düsseldorf almapharm GmbH + Co. KG, Wildpoldsried Altenburger Kraftfutterwerk und Getreidehandel (ALKA) GmbH, Altenburg Altmärkisches Kraftfutterwerk Rittleben GmbH, Apenburg-Winterfeld OT Rittleben Altromin Spezialfutter GmbH & Co. KG, Lage animalPro nutrition GmbH, Bad Oldesloe Anitox Limited, Reusel, NL Asam Mangmühle GmbH & Co. KG, Weil / Obb. ASL GmbH & Co. KG, Südlohn ATR Futtermittel GmbH & Co. KG, Ratzeburg Austing Mischfutterwerk GmbH & Co. KG, Damme AWE Agrarhandel Weser-Ems GmbH & Co. KG, Varel-AltjührdenB B&K Agrar GmbH, Mühlen Bärmühle Langenhessen GmbH, Werdau/OT Langenhessen BASF SE, Lampertheim BASU Mineralfutter GmbH, Bad Sulza Bäuerliche Bezugs- und Absatzgenossenschaft Vechta-Langförden eG, Vechta-Calveslage Bäuerliche Bezugs- und Absatzgenossenschaft Varensell eG, Verl BBR Brot- und Backwaren Recycling GmbH, Holdorf Berg + Schmidt GmbH & Co. KG, Hamburg Bergophor Futtermittelfabrik Dr. Berger GmbH & Co. KG, Kulmbach beweka Kraftfutterwerk GmbH, Heilbronn BEWITAL agri GmbH & Co. KG, Südlohn-Oeding BEWITAL petfood GmbH & Co. KG, Südlohn-Oeding Bio Eichenmühle GmbH & Co. KG, Stavenhagen/Basepohl Bioaktiv-Pulver Produktions- und Vertriebs GmbH, Zeitz Biochem Zusatzstoffe Handels- und Produktionsgesellschaft mbH, Lohne BIOMIN Additive Deutschland GmbH, Stadtoldendorf BIOMIN Deutschland GmbH, Aalen BKF Belziger Kraftfutter GmbH, Belzig Blattin Mineralfutterwerk Seitschen GmbH & Co. KG, Göda Landhandel-Mühle Böckenhoff GmbH, Südlohn-Oeding Börde Agrarhandel Langeneicke GmbH, Geseke-Langeneicke bosch Tiernahrung GmbH & Co. KG, Blaufelden-Wiesenbach Brehop GmbH & Co. KG, Stemwede-Wehdem Brenntag GmbH, Mülheim an der Ruhr Landhandel Rainer Bruns GmbH & Co. KG, Visbek-Rechterfeld H. Bröring GmbH & Co. KG, DinklageC Cargill Deutschland GmbH, Krefeld Cargill Premix & Nutrition, Rotterdam, NL Coppens International GmbH, Nettetal Crespel & Deiters GmbH & Co. KG, IbbenbürenD Damolin GmbH, Hamburg Danisco Deutschland GmbH, Niebüll DE VERBAND GROUP, Perl-Besch DEIKRA-FUTTER GmbH, Thannhausen Delacon Biotechnik GmbH, Steyregg, AT DELTA Tierernährung GmbH, Teisendorf Demharter Mischfutterwerk GmbH & Co. KG, Schwabmünchen DENKAVIT Futtermittel GmbH, Warendorf Deutsche Tiernahrung Cremer GmbH & Co. KG, Düsseldorf DEWA-Kraftfutterwerk Georg Wagner GmbH & Co. KG, Emskirchen Friedrich Diekgerdes Landhandel GmbH, Hemmelte (Oldb.) DOSTOFARM GmbH, Westerstede Dr. Eckel GmbH, Niederzissen DSM Nutritional Products GmbH, Bramsche
E E.F.S. Deutschland GmbH, Damme Franz Egenberger GmbH, Thierhaupten Heinrich Eggersmann Futtermittelwerke GmbH, Rinteln Eiba-Kraftfutterwerk Nachf. Peter Eidebenz KG, Babenhausen/Hessen Eilers Futtermittel GmbH & Co. KG, Emsdetten ELANCO Animal Health Abt. der Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg EURODUNA Rohstoffe GmbH, Barmstedt Evonik Industries AG, Hanau-Wolfgang EW Nutrition GmbH, Visbek EXTRA-Vit GmbH, Möhnesee/DeleckeF FANON D.O.O., Petrijanec, HR FeedValid GmbH, Hamm Bruno Fehse u. Sohn GmbH u. Co. KG, Estorf-Leeseringen FERAVET GmbH & Co. KG, Twistringen Fleming + Wendeln GmbH & Co. KG, Garrel ForFarmers Langförden GmbH, Vechta-Langförden ForFarmers B.V., Lochem, NL ForFarmers Thesing Mischfutter GmbH & Co. KG, Rees-Haffen FORTAN GmbH & Co. KG, Wuppertal Franz Juchem GmbH, Eppelborn Freisl Kraftfutter GmbH, Habach Fulminant GmbH, StockachG GBT Europe GmbH, Neuss Gerswalder Mühle GmbH & Co. KG, Prenzlau Gesellschaft für Tierernährung mbH, Wildeshausen Gites GmbH, Sassenberg GS agri eG, Schneiderkrug Gut Rosenkrantz Bio Futter GmbH & Co. KG, NeumünsterH Dr. Hesse Tierpharma GmbH & Co. KG, Hohenlockstedt HaBeMa Futtermittel GmbH & Co. KG, Hamburg-Wilhelmsburg HAGES Hans G. E. Sievers GmbH & Co. KG, Hamburg HANSA Landhandel GmbH & Co. KG, Heeslingen Harzer Tiernahrung GmbH, Salzgitter-Ringelheim Hatter-Mühle, Hatten Hauptgenossenschaft Nord AG, Kiel Michael Heiliger GmbH & Co. KG, Zülpich Herbert Hintz GmbH, Nehms Hermann Haars GmbH & Co. KG, Kollmar Hermann Schräder HS-Kraftfutterwerk GmbH & Co. KG, Ochtrup HL Hamburger Leistungsfutter GmbH, Hamburg HOCO-Mühle GmbH, Colnrade HOFMANN NUTRITION AG, Bützberg, CH HOHBURG Mineralfutter GmbH, Hohburg Höveler Spezialfutterwerk GmbH & Co. KG, Dormagen Humavet Dr. Arndt GmbH, BremenI Inter-Harz GmbH, Klein Offenseth-Sparrieshoop Interquell GmbH, Wehringen Intertek Food Services GmbH, Linden Invaso GmbH, Ergoldsbach IWEST Tierernährung Dr. Meyer & Co. KG, HohenpeißenbergJ Jadis Additiva, PN Schiedam, NL Josera GmbH & Co. KG, KleinheubachK KAMA-Futter GmbH & Co. KG, Senden/Iller KEMIN Deutschland GmbH, Düsseldorf Dr. Ernst Kolb GmbH, Marsberg Kraftfutter Meyer GmbH, Twistringen Kraichgau Raiffeisen Zentrum eG, Eppingen Wilhelm Krampe GmbH & Co. KG, Coesfeld-Lette Bernhard Kreiling GmbH & Co. KG, BersenbrückL Lallemand Animal Nutrition, Wien, AT Dietrich Landwehr GmbH, Weyhe-Leeste Landwirtschaftliche Bezugsgenossenschaft eG Damme, Damme LANXESS Distribution GmbH, Leverkusen Leiber GmbH, Bramsche Leipziger Kraftfuttermittel GmbH, Leipzig Lhoist Western Europe Rheinkalk GmbH, Wülfrath Likra West GmbH, Ingolstadt Lohmann Animal Nutrition GmbH, Cuxhaven
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A N H A N G
Thomas Löckemann, Saerbeck Hermann Luchterhand GmbH, Achim LUCTA SA, Montornès del Vallès/Barcelona, ESM Markus-Mühle GmbH & Co. KG, Langenhahn Martens Spezialfutter GmbH & Co. KG, Dötlingen/Brettorf MEGA Tierernährung GmbH & Co. KG, Visbek Heinrich Meier Mühle und Futtermittelhandel GmbH & Co. KG, Hille Meika Tierernährung GmbH, Großaitingen MERA Tiernahrung GmbH, Kevelaer MIAVIT GmbH, Essen (Oldb.) Mischfutter Werke Mannheim GmbH, Mannheim Möhlenkamp GmbH & Co. KG, Lorup Molkerei MEGGLE Wasserburg GmbH & Co. KG, Wasserburg am Inn Mühle Ebert Dielheim GmbH, Dielheim J. Müller Agri + Breakbulk Terminals GmbH & Co. KG, BrakeN Heinrich Nagel KG (GmbH & Co.), Hamburg Naturmühle Vechteland GmbH, Hoogstede NOACK Deutschland GmbH, Warendorf NOBA B.V., Amsterdam, NL NORLAC GmbH, Zeven Nuscience Group, Gent (Drongen), BE Nutri-Ad International NV, Turnhout, BEO Oliver Warneke Tiernahrung e.K., Söhlde Orffa (Deutschland) GmbH, WeselP PAFAHG Mischfutter GmbH, Auma PALITAL GmbH & Co. KG, Südlohn-Oeding Pancosma & Associates Marketing, Grand-Saconnex (Geneva), CH PerNaturam GmbH, Gödenroth Pfeifer & Langen GmbH & Co. KG, Köln Phileo – Lesaffre Animal Care, De Rijp, NL Phytobiotics Futterzusatzstoffe GmbH, Eltville J. August Plambeck GmbH & Co. KG, Brügge Dr. Ponsold GmbH, Oschersleben PROHAMA B.V., Ludwigshafen Provita Supplements GmbH, Pinneberg Provital Agrar GmbH, Nettetal Pulte GmbH & Co. KG, RimstingQ Qualitätsfutter Ostrachtal GmbH, OstrachR Raiffeisenbank im Stiftland eG, Tirschenreuth Raiffeisen Ems-Vechte Warengeschäft der Raiffeisenbank Emsland-Mitte eG, Klein Berßen Raiffeisen Hohe Mark Hamaland eG, Dorsten-Lembeck Raiffeisen Kraftfutterwerk Kehl GmbH, Kehl Raiffeisen Lübbecker Land AG, Stemshorn Raiffeisen Mischfutter Hase Ems GmbH, Ankum Raiffeisen Mittelems eG, Geeste/Osterbrock Raiffeisen Sauerland Hellweg Lippe eG, Werl Raiffeisen Warendorf eG, Warendorf Raiffeisen Warengenossenschaft Markhausen eG, Markhausen Raiffeisen-Warengenossenschaft Niedersachsen Mitte eG, Schweringen Raiffeisen-Warengenossenschaft Emsland-Süd eG, Lünne Raiffeisen-Warengenossenschaft Teuto-Süd eG, Glandorf REIKA GmbH, Reinsdorf REKASAN Mineralfutter und Futteradditive GmbH, Kaulsdorf/Thüringen RETORTE GmbH, Röthenbach a. d. Pegnitz J. RETTENMAIER & SÖHNE GmbH & Co. KG, Rosenberg RLBS Mischfutter GmbH & Co. KG, Büren Roquette GmbH, Frankfurt am Main Rörig-Hartig & Co. Landwarenhandel GmbH, Wolfhagen Roth Agrarhandel GmbH, Kirchhain Rothkötter Mischfutterwerk GmbH, Meppen-Versen Rübelmann GmbH & Co. KG, Viernheim Rubin Mühle GmbH, Lahr-Hugsweier RWG Groß Lessen-Diepholz eG, Sulingen-Groß Lessen RWT Kraftfutter und Landhandel GmbH, Wilkau-HaßlauS SaluVet GmbH, Bad Waldsee SALVANA TIERNAHRUNG GmbH, Klein-Offenseth-Sparrieshoop Sano – Moderne Tierernährung GmbH, Loiching H. Wilhelm Schaumann GmbH, Pinneberg Schellinger KG, Weingarten Xaver Scheule GmbH, Kirchheim/Unterallgäu
Schils BV, Sittard, NL Schippers GmbH, Kerken Schkade Landhandel GmbH, Weißenberg Annchen Schmidt e.K., Hude Karl Schneider GmbH & Co. KG, Hergatz Schwäbische Kraftfutterfabrik Hans Hafner GmbH, Ichenhausen SGS Germany GmbH, Taunusstein Sinta Gesellschaft für Tiergesundheit mbH, Schwarzenborn SLOTEN GMBH, Diepholz SOLVAY Chemicals GmbH, Rheinberg Spezialfutter Neuruppin GmbH & Co. KG, Neuruppin Spiess-Urania Chemicals GmbH, Hamburg SPINNE Walzenmühle GmbH & Co. KG, Oelde ssniff Spezialdiäten GmbH, Soest St.-Georgs-Mühle, Marktoberdorf STADER SAATZUCHT eG, Stade Wilhelm Stelter Landhandel e.K., Scholen Straacher Produktions- u. Handels-GmbH, Lutherstadt Wittenberg J. Stöfen GmbH, Wesselburen Wilhelm Ströh jun. GmbH & Co. KG, Hobbersdorf bei Lübeck Südthüringer Getreide und Mischfutter GmbH, Themar Südzucker AG, MannheimT Themann Kraftfutter GmbH, Bösel H. Thamann & Leiber GmbH, Neuenkirchen-Vörden C. Thywissen GmbH, Neuss Tiernahrung Osterode GmbH, Osterode Tihen GmbH & Co. KG, Bawinkel TIMAC Agro Deutschland GmbH, Troisdorf Johannes Timmermann GmbH & Co. KG, Schillsdorf Futtermühle Tock GmbH, Wallerfangen Trede & von Pein GmbH, Dammfleth Tremonis GmbH, Dortmund - Brackel Trockenwerk Eldena GmbH, Bresegard b. Eldena Trocknungs- und Futtermittelvertriebsgesellschaft mbH, Gröden Trocknungswerk Sögel GmbH, Klein Berßen Trouw Nutrition Deutschland GmbH, Burgheim Trouw Nutrition Nederland BV, Putten, NLU UNA-HAKRA Hanseatische Kraftfuttergesellschaft mbH, Hamburg Friedrich Unger, Stuhr-Varrel Unicorn Grain Specialties GmbH, Greven UNIFERM GmbH & Co. KG, WerneV Veracus GmbH, Bremerhaven Vereinigte Kreidewerke Dammann KG, Söhlde Verla-Pharm Arzneimittel GmbH & Co. KG, Tutzing Deutsche Vilomix Tierernährung GmbH, Neuenkirchen-Vörden Vilstalmühle GmbH & Co. KG, Vilsbiburg -VITARING®- biomedsystems GmbH, Kienberg/Obb. VitaVis GmbH, Münster Vogtmühlen Illertissen GmbH & Co. KG, Illertissen Vollkraft Mischfutterwerke GmbH, RendsburgW WB Qualitätsfutterwerk GmbH, Windsbach Weissachmühle M. Köberle GmbH & Co. KG, Oberstaufen Welding GmbH & Co. KG, Hamburg Holzmühle Westerkamp GmbH, Visbek Wibbeke GmbH & Co. KG, Lichtenau-Grundsteinheim Wilhelm Sölter Getreidemühle & -handel GmbH, Meerbeck WIMEX Agrarprodukte Import und Export GmbH, Baasdorf Witt Agrar GmbH, Hamburg Karl Wolpers Kommanditgesellschaft, Hildesheim Worlée NaturProdukte GmbH, Hamburg Wübken GmbH & Co. KG, Billerbeck Wulfa-Mast GmbH, Dinklage-WulfenauY Yara GmbH & Co. KG, DülmenZ Zimmerer-Werk GmbH, Hohenthann Zinpro Animial Nutrition, Inc., PJ Boxmeer, NL Zirn-Mühle OHG, Ebenweiler ZMC-Europe GmbH, Hamburg Zoetis Deutschland GmbH, Berlin
56
A N H A N G
Zusammenhänge in der Futtermittelwirtschaft
Importhandel
Futterzusatzstoffe
Premixe
Einzelfuttermittel/Rohstoffe
Mischfutterhersteller
Landwirtschaft, Agrarhandel
Lebensmittelindustrie (Öl-/Mehlmühlen, Stärke- und Zuckerindustrie,
Getränkeindustrie; Molkereien)
Mineral. Produkte
Alleinfutter/ Ergänzungsfutter
Mineralfutter Spezialprodukte (Milchaustauschfutter/
Diätfutter)
Heimtierfutter
Agrarhandel
Landwirtschaft(Quelle: DVT)
Entwicklung der Herstellung von Mischfutter in Deutschland insgesamt (Kalenderjahre, in Mio. t)
Mischfutterherstellung in Deutschland
im Kalenderjahr 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Summe Monats- und Jahresmelder, in Tonnen)
Land/ Region
im Zeitraum von – bis
Rinder Schweine Legehennen Mastgeflügel Kälber Pferde SonstigeMischfutter insgesamt
Summe Region NORD
01/15 – 12/15 4.445.101 8.312.771 1.177.988 2.697.733 193.179 145.433 194.385 17.166.590
01/14 – 12/14 4.669.642 8.211.283 1.080.304 2.624.759 195.290 139.365 203.129 17.123.772
± in t – 224.541 101.489 97.684 72.974 – 2.111 6.068 – 8.744 42.819
± in % – 4,8 + 1,2 + 9,0 + 2,8 – 1,1 +4,4 – 4,3 + 0,3
Summe Region SÜD
01/15 – 12/15 1.570.908 330.448 337.333 479.265 92.158 92.709 69.823 2.972.644
01/14 – 12/14 1.833.411 463.440 368.893 493.527 104.350 96.212 89.388 3.449.221
± in t – 262.503 – 132.992 – 31.560 – 14.262 – 12.192 – 3.503 – 19.565 – 476.577
± in % – 14,3 – 28,7 – 8,6 – 2,9 – 11,7 – 3,6 – 21,9 – 13,8
Summe Region OST
01/15 – 12/15 531.189 915.359 773.378 892.236 24.443 2.005 77.520 3.216.130
01/14 – 12/14 654.156 1.019.730 752.791 909.293 28.938 3.137 79.530 3.447.575
± in t – 122.967 – 104.371 20.587 – 17.057 – 4.495 – 1.132 – 2.010 – 231.445
± in % – 18,8 – 10,2 + 2,7 – 1,9 – 15,5 – 36,1 – 2,5 – 6,7
Deutschland insgesamt
01/15 – 12/15 6.547.198 9.558.578 2.288.699 4.069.234 309.780 240.147 341.728 23.355.364
01/14 – 12/14 7.157.209 9.694.453 2.201.988 4.027.579 328.578 238.714 372.047 24.020.568
± in t – 610.011 – 135.875 86.711 41.655 – 18.798 1.433 – 30.319 – 665.204
± in % – 8,5 – 1,4 + 3,9 + 1,0 – 5,7 + 0,6 – 8,1 – 2,8
(Quelle: BLE)
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A N H A N G
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Bildnachweise:
Das Bildmaterial folgender Behörden, Institutionen und Firmen wurde für diesen Jahresbericht mit verwendet:
Milchindustrie-Verband e. V. (MIV, Seite 11)
Fotolia.com (@vege, Seite 28/@sebra, Seite 29/@vege Seite 34)
EC Audiovisual Service/Etienne Ansotte (Seite 31)
Hermetia Baruth GmbH (Seite 33 oben)
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR, Seite 33 unten/rechts)
FEFAC (Seite 35, Seite 46 Bild unten)
Grain Club (Seite 37)
Forum Moderne Landwirtschaft e. V. (Seite 44, 45, 47 beide Bilder)
Yanne Boloh (Seite 46, Bild Mitte)
sowie DVT und privat und Screenshots von Websites
Erschienen im September 2016
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