Download - Ein Beitrag von Thomas Böhmer
Ein Beitrag von Thomas BöhmerEin Beitrag von Thomas Böhmer
Definitionen der Kernbegriffe meines BeitragsDefinitionen der Kernbegriffe meines Beitrags
Aggression
Verhalten, das darauf ausgerichtet ist, andere Individuen zu schädigen oder ihnen weh zu tun. Wichtig: Intention !
• Körperlich aggressiv
• Schlagen, Anrempeln, Beinstellen
• Verbal aggressiv
• Verspotten, Drohen
• Anschreien, Beschimpfen
• Nonverbal
• Böser Blick, drohender Finger
• Relational
• Jemanden links liegen lassen, ausgrenzen
Aggressivität
Individuelle Disposition der Häufigkeit und Intensität von aggressivem Verhalten
Agressives Verhalten unterteilt man inAgressives Verhalten unterteilt man in
Mobbing & BullyingMobbing & Bullying
Definitionen der Kernbegriffe meines BeitragsDefinitionen der Kernbegriffe meines Beitrags
Mobbing
Dauerhafte Opfer-Täter Beziehung, in der der Starke wiederkehrende aggressive Handlungen gegen Schwache startet.
„Bullying“ (nach Dan Olweus)
Bullying bezeichnet Mobbing in der Schule:Es liegt vor :wenn ein oder mehrere Personen einen Mitschüler regelmäßig, andauernd und systematisch ausschließen, ausgrenzen und schikanieren. Alles passiert mit dem einzigen Ziel, den anderen "fertig zu machen".
Als „Bullies“ bezeichnet man im angelsächsischen Sprachgebrauch die „Täter“-Schüler, die ihre Mitschüler (Victims) tyrannisieren, quälen,
piesacken, erpressen, mobben oder nötigen. Bei den „Victims“ unterscheidet man den einfachen und den provozierenden Opfertyp.
Merkmale des Bullying in der SchuleMerkmale des Bullying in der Schule
Permanente Schikane hat viele Gesichter:
• Verbale Attacken wie hässliche Bemerkungen über die zu große Nase, Lästereien über die uncoole no-name-Jeans oder das Verbreiten böser Gerüchte über die Eltern
• Treten, Schlagen
• Bekritzeln oder Zerreißen von Heften, Büchern oder Kleidung
• „Stummes Bullying“ Eine Art stillschweigende Verachtung ist das psychische, so genannte "stumme Bullying": Ein Mitschüler wird links liegengelassen, vor allen bloßgestellt und/ oder aus Gesprächen ausgeschlossen.
Es folgt die schrittweise Ausgrenzung aus der Gruppe.
Merkmale des Bullying in der SchuleMerkmale des Bullying in der Schule
• Nicht abhängig von Größe der Stadt oder Größe der Klasse
• Betrifft alle Klassen
• Opfer und Täter sind in der Minderheit, die Mehrheit ist friedfertig.
• Nicht abhängig von Zensuren oder Aussehen der Opfer
Typische Situationen
• Pausen auf dem Schulhof
• Situationen mit eingeschränkter oder nicht vorhandener Aufsicht (Wartesituationen: Pausen/ Schulhof/ Warten in der Klasse/ Schulweg)
keine Unterrichtsstörung, sondern ein Schulproblemkeine Unterrichtsstörung, sondern ein Schulproblem
• Lehrer tun relativ wenig, um das Bullying zu verhindern
• Die Eltern der Täter und (!) der Opfer wissen meist nichts von deren Verhalten
• Es gibt eine Korrelation zwischen schlechten Schulleistungen und aggressivem Verhalten.
• Täter sind nicht „Die Schüler“
• 5-10% der Schüler, vorwiegend Jungen. Es überwiegen verbale Formen (Hänseln/ Auslachen). Jungen neigen auch zu körperlichen Angriffen, während Mädchen eher zu relationalen Formen wie absichtliches Ignorieren neigen.
• Opfer sind nicht „Die Mitschüler“
• Minderheit, die körperlich schwach, ängstlich, wenig beliebt oder in einer Randposition ist.
• Überwiegend passive, nicht provozierende Opfer
Merkmale des Bullying in der SchuleMerkmale des Bullying in der Schule
KernproblemeKernproblemedes „Go and See“
• Wie und woran erkenne ich „Bullying“ an meiner SchuleWie und woran erkenne ich „Bullying“ an meiner Schule bzw. in meiner Klasse ? bzw. in meiner Klasse ? welche Merkmale haben Täter und Opfer ?
• Welche Interventionsmöglichkeiten habe ich als Lehrer ?
• Welche Präventionsmöglichkeiten kann ich anwenden ?
1. Wie erkenne ich Opfer und Täter ?1. Wie erkenne ich Opfer und Täter ?
Identifizierung von OpfernIdentifizierung von Opfern- „einfacher Opfertyp“ –
VictimPrimärzeichen
Sie werden gehänselt und beschimpft
Sie werden in aussichtslose körperliche Kämpfe verwickelt.
Ihr Besitz wird weggenommen
Sie haben Verletzungen
Sie wollen plötzlich nicht mehr allein zur Schule gehen
Die schulischen Leistungen fallen plötzlich ab
Das Selbstbewusstsein sinkt merklich
Sekundärzeichen Sie sind häufig allein, hilflos und ausgeschlossen - keine Einladungen zu Geb.- Feiern - immer weniger Kontakte zu Gleichaltrigen
Sie suchen in der Pause Lehrerkontakt
Sie werden bei Mannschaftsspielen als letzte gewählt.
Sie wirken plötzlich verschlossen und ziehen sich in sich zurück, obwohl sie vorher offen und fröhlich waren
Sie wollen immer häufiger nicht mehr in die Schule (Kopf-/ Bauchschmerzen)
Identifizierung von OpfernIdentifizierung von Opfern- „provozierender Opfertyp“ –
Bully-Victim
Primärzeichen
Evt. mobbt die gesamte Klasse
Er ist häufig unsicher
Sekundärzeichen
Hitzköpfig/ kampfbereit
Freche Antworten
Hyperaktiv, rastlos, unkonzentriert
Versucht selbst zu tyrannisieren
Identifizierung von TäternIdentifizierung von Tätern- „Schikanierer“ –
Bully
Primärzeichen
Hänseln/ Verspotten
Haben Gefolgsleute, die die „schmutzige“ Arbeit machen
Aggressiv auch gegen Eltern und Lehrer
schlechte Schulleistungen
stark und robust, gut in Sport
Hohe Schmerzschwelle
Sekundärzeichen
Körperliche Suprematie im Kampf
Bedürfnis zu herrschen
Geringe Frustrationstoleranz, Mühe mit Regeln
Wenig Mitleid
hält sich für kühn und populärer als das Opfer
gut in Ausreden
2. Interventionsmöglichkeiten und2. Interventionsmöglichkeiten und
PräventionPrävention
Die Katharsis*-HypotheseDie Katharsis*-Hypothese- Eine falsche Volksweisheit -
Die Katharsis-Hypothese folgt dem Hydraulischen Energiemodell: Lass es raus... (angeborener Trieb von Aggression, Bild der aufgestauten Aggression)
Bezieht sich auf emotionale Aggression, nicht auf instrumentelle
Sport bzw. Gewalt gegen Ersatzobjekte (Holzhacken)
Verbales Rauslassen
funktioniert nicht, sondern steigert die Aggression, keine „Ventilfunktion“
ist Ablenkung, aber keine Problemlösung
Entscheidend ist: Ärgern beenden & Problem lösen
* Nach Aristoteles: Reinigung der Seele durch das Theater
Die Whole – School - PolicyDie Whole – School - Policy- Ein Mehr – Ebenen – Konzept nach Dan Olweus -
Merkmale
Zielpersonen sind Täter, Mittäter, Opfer und Zuschauerund Zuschauer
Die gesamte Schule wird involviert
Verminderung von Bullying (bis 50%)
Prävention auf den Ebenen Schule/ Schulklasse/ Individuum
Kurz: Täter bremsen, Opfer stärken, Zuschauer aktivieren
Die Whole – School - PolicyDie Whole – School - Policy- Ein Mehr – Ebenen – Konzept nach Dan Olweus -
1. Maßnahmen auf Schulebene
Problembewusstsein bei Eltern, Lehrern, Schülern schaffen
Verbindliche Regeln (Angreifen verboten/ Angegriffenen helfen/ Niemand ausgrenzen)
Bessere Aufsicht, Regelungen für kritische Situationen, z.B. Wartesituationen/ Schulhofgestaltung.
Verbesserung des Schulklimas
Opferschutz durch „Patenschüler“
Normbildung: Gewaltmeldung ist erwünscht, kein Petzen !
Schulhofgestaltung und Spieleangebot verbessern
Die Whole – School - PolicyDie Whole – School - Policy- Ein Mehr – Ebenen – Konzept nach Dan Olweus -
2. Maßnahmen auf Klassenebene
Klassengespräche über Vorfälle und Verhaltensregeln Bullying als Unterrichtsthema
Anleitung der Zuschauer zur Hilfeleistung „kooperative Intervention“
Soziales Lernen als Unterrichtsprogramm Spiele, Übungen zu Kommunikation, Einfühlungsvermögen und gewaltfreier Konfliktlösung
Mitschüler als Schlichter
Die Whole – School - PolicyDie Whole – School - Policy- Ein Mehr – Ebenen – Konzept nach Dan Olweus -
3. Maßnahmen auf Individueller Ebene
Akutes Stoppen aggressiver Handlungen in nichtfeindseliger Form
Einzelgespräche mit Tätern, Mittätern, Opfern und Eltern Wichtig: Aktives Zuhören/ Ich-Botschaften/ Perspektivenübernahme
Anleitung zu selbstsicherem Verhalten
Rückendeckung und Schutz für Opfer, Anleitung zu selbstsicheren Verhalten
Anreize für positives Verhalten; Ausschluss von Belohnungen, Schadensersatz bei aggressivem Verhalten
Individuelle Leistungsförderung
Auch DUAuch DU
kannst gegen Bullying an deiner Schule etwas tun !
Go and seeGo and see
und handle !!!!!!!!!und handle !!!!!!!!!